Jugendlichen so gute Chancen wie noch nie. Und das ist auch noch bis zum Jahres- ende so, denn es tut sich noch viel und nachträgliche Einstiege in bereits laufende Ausbildungen sind noch durchaus möglich.“ 94 Stellen mehr Insgesamt meldeten die Betriebe und Aus- bildungsträger in Hamm zwischen Oktober 2022 und September 2023 der Agentur für Arbeit Hamm 1.237 Berufsausbildungs- stellen. Das sind 57 Ausbildungsstellen (4,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr und sogar 94 mehr als vor der Pandemie im Jahr 2019. Der Großteil entfiel auf betriebliche Aus- bildungsstellen. Mit 1.229 war ein Plus von 77 (6,7 Prozent) zu verzeichnen, gegenüber 2019 von 154 Stellen. Dem gegenüber stan- den 1.268 gemeldete Bewerber:innen für Berufsausbildungsstellen, elf mehr als im Vorjahr (0,9 Prozent), aber 329 weniger als noch vor der Pandemie. Zum Ende des Be- richtsjahres am 30. September waren genau 100 Ausbildungsstellen unbesetzt, 62 mehr als im Vorjahresvergleich und vier mehr als im Jahr 2019. Dagegen waren nur 89 Jugend- liche Ende September noch unversorgt und damit 16 mehr als vor einem Jahr (21,9 Prozent). Der Vergleich mit 2019 ergab nur eine Differenz von einem Jugendlichen. Fast 1:1 Von den 1.268 Bewerber:innen sind 580 in Berufsausbildung eingemündet, 112 haben Arbeit aufgenommen, 190 gehen weiter zur Schule, 20 haben ein Studium aufgenom- men, zwei ein Praktikum, fünf haben Wehr-, Zivil- oder Freiwilligendienste ange- treten und 16 sind in Bildungsmaßnahmen gegangen. Weitere 142 haben keinen Ver- bleib mitgeteilt, aber auch keine aktive Hilfe bei der Ausbildungssuche mehr nach- gefragt. Im Laufe des Ausbildungsjahres standen in Hamm pro Bewerber:in statis- tisch 0,98 Stellen zur Verfügung. Dies ist ein Plus gegenüber der Relation von 0,93 aus dem letzten und 0,85 aus dem vorletzten Jahr. Im Landesschnitt beträgt die Re- lation 1,04. „Für Jugendliche sichtbar werden“ „Die unbesetzten Stellen und unversorgten Bewerber:innen Ende September sind überwiegend auf die Passungsprobleme zurückzuführen. Angebot und Nachfrage sind nicht deckungsgleich“, erklärt Helm weiter. „Für alle Partner gilt, dass die At- traktivität der dualen Ausbildung ge- steigert und für die Jugendlichen sichtbar werden muss. Für Ausbildungsbetriebe ist es deshalb eine gute Entscheidung, proaktiv auf die jungen Menschen auch in der Schule zuzugehen, verschiedene Formen von Prak- tika anzubieten und sich auf Ausbildungs- messen oder ähnlichen Veranstaltungen zu präsentieren. Die Jugendlichen erhalten dabei mehr als nur Einblicke in die Arbeits- welt und erleben, dass sie willkommen sind.“ Denn insgesamt verstärkt sich der Druck auf die Unternehmen bei der Suche nach den Nachwuchskräften. Sie haben heute eine kleinere Auswahl an ausbil- dungswilligen jungen Menschen als noch vor wenigen Jahren und werden perspekti- visch noch mehr investieren müssen, um ihre Stellen zu besetzen. „Für die noch un- versorgten Bewerberinnen und Bewerber werden die Vermittlungsaktivitäten bis mindestens Ende des Jahres fortgesetzt“, betont Helm abschließend. „Außerdem melden sich in den nächsten Wochen erfah- rungsgemäß noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die frei geworden sind. Allen interessierten Jugendlichen bieten wir in der Beratung in- dividuelle Lösungen!“ Fachkräe von morgen „Die Fachkräftesicherung wird für die Un- ternehmen zur immer wichtigeren perso- nalpolitischen Herausforderung“, betonen Frau Britta Dr. Obszerninks und Herr Rein- hard Fohrmann, Vorstand des Kommunalen Jobcenters Hamm. „Gerade die Ausbildung junger Menschen ist die wichtigste Strate- gie, um die Fachkräfte von morgen zu sichern. Bei gleichzeitig sinkenden Schüler- zahlen in Nordrhein-Westfalen wird jede Bewerberin und jeder Bewerber gebraucht. Daher bieten wir für Unternehmen sowohl im Vorfeld als auch während der Ausbildung gezielte Unterstützungsmöglichkeiten an, damit eine Ausbildung gut gelingen kann.“ I 13 bildungsmarkt macht deutlich, dass viele Jugendliche dies erkannt haben und dass gleichzeitig die Werbemaßnahmen der Betriebe für ihre vielfältigen Ausbildungs- möglichkeiten fruchten. „Tut sich noch viel“ Der Chef der Agentur für Arbeit Hamm, Thomas Helm, zieht eine positive Bilanz für den Ausbildungsmarkt. „Es ist in Hamm gelungen, mehr Jugendliche für die duale Ausbildung zu begeistern als andernorts. Gleichzeitig ist die ausgezeichnete Aus- bildungsbereitschaft der Betriebe noch- mals gestiegen. In diesem Jahr haben die