Engagierte Hilfe - Hamm hat Herz

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OP-Ärzte in Krisengebieten Hamm hat Herz: Viele Hilfsorganisationen und private Initiativen unterstützen bedürftige Menschen. Beispiel- haft für selbstloses Engagement ist das Hammer Forum, das sich auf die medizinische Versorgung von erkrank- ten und verletzten Kindern in Krisengebieten spezialisiert hat. Als einer von 200 ehrenamtlichen Helfern des Hammer Forums operiert der pensionierte Kinderchirurg Dr. Gabriel Tewes im Ausland. Es sind Einsätze unter oft schwierigsten Bedingungen. Einsätze, die ihn fordern und verändern - als Mensch und als Arzt. Tewes erste Kontakte zu einheimischen Ärzten in Sierra Leone. „Es ist unser Wunsch“, so der engagierte Mediziner, „einheimische Ärzte für die Kinderchirur- gie zu interessieren und fortzubilden, indem man mit ihnen gemeinsam operiert und sie im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe in die speziellen kinderchirurgischen Operations- methoden und insbesondere auch in die postoperative Nachsorge einweist, denn de- ren sichere Beherrschung ist das A und O.“ Eigentlich wollte er noch im Dezember wieder nach Sierra Leone fl iegen, um sein Projekt auszuweiten und die Ärzte zu un- terstützen – doch die Ebola-Infektionswelle machte auch vor dem Krankenhaus in Lun- sar nicht Halt. Das Krankenhaus wurde für drei Wochen unter Quarantäne gestellt, nachdem sich der Chefchirurg bei einer Operation verletzt und mit dem Ebola-Vi- rus infi ziert hatte. Trotz sofortiger Verle- gung nach Madrid und intensiver Behand- lung erlag er der Infektion, so dass das Kinderchirurgenteam nach der Zwangs- pause wieder neu beginnen muss. Bevor er in diesem Jahr nach Sierra Le- one reiste, absolvierte der ehemalige Chef der kinderchirurgischen Klinik des Evange- lischen Krankenhauses bereits mehrere Auslandseinsätze: 2009 flog er erstmals nach Eritrea, anschließend dreimal nach Tansania. Dr. Gabriel Tewes hat im Ausland viele Kinder mit unterschiedlichsten Leiden operiert – vom Nabelbruch, über Hoden- Als Dr. Tewes zum ersten Mal nach Sier- ra Leone (Westafrika) fl og, um im „Saint John of God Hospital“ in Lunsar zu arbeiten, war sein Eindruck deprimierend: Es herrschten dort katastrophale Zustände be- züglich der Hygiene, der Operationssäle, der Instrumente und nicht zuletzt der dia- gnostischen Möglichkeiten: „Ein Beispiel ist das Röntgengerät, das so aussieht, als stam- me es aus den 50er-Jahren. Solche Geräte sind wegen der hohen Strahlenbelastung bei uns schon viele Jahre nicht mehr erlaubt. Bei der Diagnostik muss man sich deshalb auf seine Augen und Hände verlassen, was die Treff erquote erheblich einschränkt“. Um im Operationssaal und auf der Sta- tion einigermaßen arbeiten zu können, nah- men Tewes und seine Teamkollegen Medi- kamente (insbesondere Antibiotika und Narkosemittel), Verbandsmittel, Spritzen und spezielle Instrumente aus Deutschland mit. Obwohl der Kinderchirurg wusste, was ihn erwartete, überraschte ihn doch die gro- ße Not. Als die Bewohner in der Umgebung der Klinik erfuhren, dass ein deutsches Ärz- teteam vor Ort ist, standen rund 300 Pati- enten für die Sprechstunde an: „Wir muss- ten uns zunächst einen Überblick verschaff en und nach Schwere der Krank- heiten selektieren“, erklärt der 74-Jährige, „so schwierig das als Arzt auch fällt.“ Während dieser Reise knüpft e Gabriel 4 / Hammthema

Für das Hammer Forum im Einsatz: Dr. Gabriel Tewes engagiert sich mit vielen Kollegen für verletzte Kinder in Krisengebieten. hochstände und Leistenbrüche sowie Fehl- bildungen bis hin zu Unfallverletzungen, Eingriff en an den Nieren und Verbren- nungswunden. Trotz aller Schwierigkeiten, die das Le- ben dort für die ärmsten Menschen bereit- hält, seien sie immer geduldig, mit wenig zufrieden und dankbar für die Behandlung und die zwischenmenschliche Zuwendung, erklärt Tewes. „Die extrem mangelhaft e me- dizinische Versorgung der Bevölkerung in den ärmsten Ländern der Welt kann nur durch langfristige Hilfe verbessert werden, die auf Selbsthilfe ausgerichtet ist. Die Ärz- te müssen lernen, ihre Kranken selbst zu behandeln und zu versorgen und dafür auch die Verantwortung zu übernehmen. Am Ende solcher Hilfseinsätze freue ich mich auf mein Zuhause. Nach Kennenlernen all der Probleme und Missstände sieht man vieles mit anderen Augen und wird in sei- nen Ansprüchen sehr viel genügsamer.“ ■ n e g i e z n A Hammthema / 5

Das gesunde Frühstück „Das ist toll hier“, sagt Anna zwischen zwei Bissen. Und Vika ergänzt zusammen mit Ilayda: „Alle sind nett zu uns.“ Jeremias Blick ist auf den Teller gerichtet: „Am besten schmeckt mir Knäckebrot.“ Knäckebrot ist der große Renner beim gesunden Schulfrühstück in der Ludgerischule. Knäckebrot mit Tomaten oder mit Gurken, Knäcke- brot mit Möhren oder Äpfeln. Die Kinder lieben es einfach. Die Aktion „Gesundes Schulfrühstück“ ist selbst ein großer Renner an der Ludge- rischule im Hammer Norden – und das schon seit 1997. „Uns ist damals aufgefallen“, schildert Rektorin Heidi Gudrun Walter, „dass Schüler ohne Frühstück in die Schule kommen. Da Lernen mit knurrendem Magen ganz schlecht geht, haben wir das Frühstück eingeführt.“ Die Aktion fand schnell eine große Resonanz: innerhalb und außerhalb der Grundschule mit ihren jetzt 208 Schülern und 19 Nationalitäten. Viermal in der Woche bekommen Erst- klässler ein vitaminreiches Frühstück. Für sie engagieren sich Mütter, für sie enga- gieren sich Senioren. Zu den Engagiertesten gehört Ordensschwester Th eophana aus der Pfarrgemeinde Kardinal von Galen. Sie ist seit Anfang an dabei, seit nunmehr 17 Jahren. Sie ist immer zur Stelle, vor allem auch dann, wenn gerade jemand fehlt. „Unsere Feuerwehr, unser guter Geist“, sagt Schulleiterin Walter mit großem Respekt. Die Schülerinnen und Schüler sind Schwester Th eophana ans Herz gewachsen. Ebenso ihrer Partnerin Margarete Huckel- mann. Zusammen decken die beiden Frauen schon eine Stunde vor Beginn des Schulfrühstücks die Tische, bereiten die Teller mit dem begehrten Knäckebrot, mit frischem Obst und Gemüse zu. Dazu bieten sie ihren jungen Gästen Käse, Joghurt und Quark an, als Getränke Milch und Kakao. „Wir machen das sehr, sehr gerne“, betonen Sind begeistert von dem gesunden Essen: die insgesamt 55 Erstklässler der Ludgerischule sie immer wieder. Der für sie schönste Lohn: „Wenn die Kinder uns mit strahlenden Augen anschauen und Danke sagen.“ Das im Rahmen der Initiative „Alt hilft Jung“ im Jahr 2004 mit dem Bürgerpreis der Stadt Hamm ausgezeichnete Schulfrühstück lebt vom Ehrenamt – und natürlich auch vom Geld. „Wir freuen uns über jede Spende, ob groß oder klein“, betonte Heidi Gudrun Walter. Der Förderverein der Ludgerischule unterstützt aktiv das gesunde Frühstück. „Unterstützung haben wir beispielsweise auch von der WA-Aktion ‚Menschen in Not‘, vom ‚Inner Wheel‘- Club Hamm und von einer ehemaligen Kollegin erhalten“, berichtet die Rektorin. „Eine Zeit lang hatten wir ein gutes Polster, mittlerweile leben wir von der Hand in den Mund.“ Neben Spenden helfen die Erlöse des Schul- und Spielfestes, das jährlich einmal zusammen mit einem Trödelmarkt veranstaltet wird. Auf 1200 Euro beliefen sich die Einnahmen beim letzten Mal. „Damit kommen wir drei Monate hin.“ Danach braucht die Ludgeri- schule dringend frisches Geld – in Form von möglichst vielen Spenden. ■ Spenden Die Ludgerischule ist dankbar für jede Spende zugunsten der Aktion „Gesundes Schulfrühstück“. Die Bankverbindung: Förderverein Ludgerischule Volksbank Hamm BLZ: 44160014 Konto: 303 055 500 Engagieren sich für das Schulfrühstück: Schwester Theophana und Margarete Huckelmann

„Es ist schön, anderen eine Freude zu bereiten“ Ende dieses Jahres geht Wolfgang Langer nach knapp 49 Kaufhof-Jahren in Rente. Langer war seit 1990 Geschäftsführer des Kauhofs in Hamm und konnte viel bewegen. Was viele allerdings nicht wissen: Wolfgang Langer hat gemeinsam mit dem Kaufhof zahlreiche soziale Projekte ins Leben gerufen. Im „Hamm-Magazin“ spricht er über die Beweggründe für sein Engagement und über Wünsche für die Zukunft. Sie haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele soziale Projekte ange- schoben. Ein Beispiel ist die Weihnachts- wette zwischen Ihnen und Oberbürger- meister Thomas Hunsteger-Petermann, die bereits zum fünften Mal stattﬁ ndet. Wie kam es zu der Aktion? Langer: Wir haben das Projekt vor fünf Jahren ins Leben gerufen, um bedürft igen Menschen helfen zu können. Im Vorder- grund stand und steht dabei nicht die Wette an sich, sondern unsere Absicht, eine möglichst hohe Summe für die WA-Aktion „Menschen in Not“ zu spenden. In den vergangenen Jahren waren es jeweils 2000 Euro vom Kaufh of Hamm und dem Ober- bürgermeister – und bei unseren Kunden hat sich die Aktion ebenfalls herumgespro- chen und kommt gut an. Die Weihnachts- wette ist allerdings nicht die einzige Aktion zugunsten von „Menschen in Not“… Welche Aktionen meinen Sie noch? Langer: Grundsätzlich ist es uns sehr wichtig, unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Seit vielen Jahren ist beispielsweise die ‚Charity-Baum-Aktion‘ ein voller Erfolg. Worum geht es dabei genau? Langer: Wir bieten Kunden wie Mit- arbeitern die Möglichkeit, Weihnachts- wünsche bedürft iger Kinder zu erfüllen. Der Charity-Baum ist ein ganz beson- 8 / Hammthema derer Weihnachtsbaum, an dem bis zu 250 Wunschzettel hängen, die Kinder bei der WA-Aktion „Menschen in Not“ in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt ausgefüllt haben. Kunden und Mitarbeiter können sich bis Mitte Dezember einen Wunschzettel aussuchen, das darauf beschriebene Geschenk erwerben und es an einer zentralen Stelle in der Filiale abgeben. Die Geschenke werden schön verpackt, aufb ewahrt und kurz vor Weihnachten an die Leitung der Einrichtung übergeben. Dabei geht es gar nicht darum, riesige oder teure Geschenke zu machen, sondern darum, bedürft igen Menschen gerade an Weihnachten eine Freude zu bereiten. Sie sind aber noch bei weiteren Aktionen engagiert, richtig? Langer: Wir unterstützen seit vielen Jahren den „Verschenkeladen“ für sozial schwache Mitbürger der Humanitas mit Sach- spenden. Außerdem spenden wir dieses Jahr zum zweiten Mal 1000 Euro für das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Nicht vergessen möchte ich die Bedeutung des lokalen Spitzensports. Bereits seit 25 Jahren prämieren wir jeden Monat einen Sportler aus dem lokalen Umfeld für seine besonders herausragende sportliche Leis- tung. Überdies bin ich ehrenamtlich Vorsitzender des Vereins für Spitzensport- förderung Hamm e.V.. Welche persönlichen Wünsche haben Sie für die Zukunft? Langer: Privat freue ich mich, dass ich jetzt endlich mehr Zeit für mein großes Hobby habe: Camping. Ich möchte weiter entfernte Ziele ansteuern und beispiels- weise längere Zeit in Schweden bleiben. Und natürlich wünsche ich mir, dass alle bisher von uns unterstützten Projekte – wie die Förderung des Spitzensports, die Unterstützung der WA-Aktion „Menschen in Not“ mit unserer „Weihnachtswette“ und dem Charity-Baum sowie der Verschenkeladen Humanitas weiterge- führt werden. Die Bedeutung solcher Akti- onen für die Gesellschaft muss einem tagtäglich aufs Neue bewusst werden. ■ Tipp: Die Weihnachtswette am 10. Dezember 2014 17 Uhr vor dem Kaufhof

Ihre Hilfe wird dankbar angenommen: Monika Pozdrowicz Mit weißen Einweghandschuhen durchsucht Monika Pozdrowicz die Ge- bäckteilchen und Kuchen in den grünen Lebensmittelkörben, denn ihr Kunde hat einen besonderen Wunsch: Er hätte gerne noch ein Stück Streuselkuchen. Ein Wunsch, den „Kaff ee-Moni“ gerne erfüllt. Seit mitt- lerweile zehn Jahren verteilt sie Kaff ee, Ku- chen und belegte Brötchen an die Bedürf- tigen. Bei der Hammer Tafel ist sie nur als „Kaffee-Moni“ bekannt. Die Arbeit der 58-Jährigen besteht allerdings aus mehr als der Ausgabe von Lebensmitteln – sie ist auch eine Seelsorgerin für die Bedürft igen. Viele Kunden wollen mit ihr auch über Pro- bleme und Ängste sprechen. „Oft wollen sie mit mir unter vier Augen reden. Für viele bin ich ihre Vertrauensperson, wenn es um ihre Probleme geht. Viele Bedürft ige schä- men sich für ihre Situation, bei der Tafel Lebensmittel zu kaufen.“ Verteilen statt wegwerfen In Deutschland gibt es Lebensmittel im Überﬂ uss, dennoch ist nicht bei allen Menschen der Kühlschrank reich gefüllt. Die Hammer Tafel verteilt deshalb gespendete Lebensmittel an bedürftige Menschen. Als eine von 100 Ehrenamtlichen der Tafel ist „Kaffee-Moni“ an der Friedrichstraße aktiv. Ihr Einsatz bei der Tafel ist aus der eigenen Not geboren. Doch nicht nur ihre Kunden haben fi - nanzielle Probleme und sind auf die Tafel angewiesen. Sie benötigt selbst auch Hilfe. Monika Pozdrowicz ist durch ihre Bedürf- tigkeit zu der Arbeit bei der Hammer Tafel gekommen: 2003 verlor ihr Mann seinen Job, sie war Hausfrau und hatte kein Ein- kommen. Das Geld reichte nicht aus, um ausreichend Lebensmittel zu kaufen. So ging sie 2003 erstmals zur Tafel, um Hilfe zu bekommen. „Sich einzugestehen, dass man kein Geld hat und auf die Hilfe anderer angewiesen ist, war am Anfang sehr hart für mich. Aber meinem Mann und mir blieb nichts anderes übrig, als uns in die Reihe zu stellen, um Lebensmittel bei der Tafel zu bekommen“, schildert die 58-Jährige ihre schwierige persönliche Situation. n e g i e z n A 10 / Hammthema

Um bei der Hammer Tafel Lebensmittel einzukaufen, müssen die Kunden ihre Be- dürft igkeit nachweisen. Sie müssen einen Bescheid über Arbeitslosengeld I, II, Grund- sicherung oder einen Rentenbescheid vorlegen. Nach der Anmeldung bei der Tafel werden sie mit Namen und Anzahl der Familienmitglieder notiert. „Dadurch können wir gewährleisten, dass die Lebensmittel gerecht unter den 1500 Be- dürft igen aufgeteilt werden“, erklärt Silvia Kraft , die zweite Vorsitzende der Hammer Tafel. Möglich sei dies allerdings nur dank der rund 100 ehrenamtlichen Mitarbeiter, einigen 1,50 Euro-Jobbern und Menschen, die Sozialstunden leisten müssen. Für die Mitarbeiter gibt es jeden Tag – außer sonntags – viel zu tun: Sie holen bei den Firmen überschüssige Lebensmittel mit einem eigenen Transporter ab. Bevor die Lebensmittel an die Kunden ausgegeben werden, werden diese sortiert – von Gemü- se und Obst über Milchprodukte bis hin zur Tiefk ühlkost. „Es kommt auch mal vor, dass wir bei der Sortierung ungenießbare Le- bensmittel fi nden. Das darf natürlich nicht sein. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass alle Waren sauber und noch genießbar sind“, betont die zweite Vorsitzende. Um eine möglichst große Bandbreite an Lebens- mitteln anbieten zu können, tauscht die Hammer Tafel regelmäßig mit anderen Ta- feln ihre Lebensmittel. Die Tafel in Gü- tersloh beispielsweise hat oft wegen der ansässigen Wurstfabriken einen Überschuss an Wurst, die dann von der Hammer Tafel abgeholt und portionsweise hygienisch in der Küche verpackt wird. Adresse der Hammer Tafel ist die Fried- richstraße 11a – mit Lager und Ausgabestel- le. Dort können in zentraler Lage die ge- spendeten Lebensmittel täglich abgegeben werden. Schon vor der Ausgabezeit stehen die Bedürft igen auf dem Hof in einer War- teschlange, um sich die sogenannte „Ein- trittskarte“ mit Wartenummer zu holen. Innerhalb ihrer zehnjährigen Tätigkeit hat die „Kaff ee-Moni“ viele Menschen kennen- gelernt. Einige kommen seit Jahren immer am gleichen Tag, immer zur selben Uhrzeit. „Das ist schon erschreckend, dass so viele Menschen auch nach Jahren keinen Job ge- funden haben und auf fremde Hilfe ange- wiesen sind. Deshalb mache ich den Job hier auch so gerne. Weil die Kunden mir das Gefühl geben, gebraucht zu werden“, sagt Monika Pozdrowicz. Sie freut sich, da zu helfen, wo Hilfe nötig ist: „Für mich ist die Hammer Tafel mein zweites Zuhause. Ohne sie könnte ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen.“ ■ Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Ulrich Weißenberg (verantw.) Cornelia Helm (verantw. für die Seite "Hamm stadtwerke") Carsten Lantzerath-Flesch (verantw. für die Seite "Hamm wirtschaft") E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Satz Michelle Tesche, Verkehrsverein Hamm e.V. Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & CO. KG Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm Titelbild © slavun - Fotolia.com © Syda Productions - Fotolia.com n e g i e z n A Hammthema / 11

Wahre Tierliebe Ein wunderschönes Bild der Tierliebe: Erika Trautmann steht strahlend in ihrer Voliere mit über hundert bunten „Abgabe“-Sittichen, Kanarienvögeln und Papageien. Sie alle wurden von ihren Besitzern ver- schenkt, weil diese die Tiere nicht mehr halten konnten. Doch Erika Trautmanns Tierliebe ﬁ ndet ihren schönsten Ausdruck in einer für Hamm einzigartigen Hilfsaktion: der Hammer Tiertafel. Seit vier Jahren organisiert die 66-jährige Hammerin in ihrem Privathaus an der Östingstraße die karitative Tier-Speisung einmal im Monat samstags. „Dann stehen die bedürft igen Tierhalter aus Hamm, aber auch aus Werne und Bönen, hier Schlange, um sich ihre Futterration für einen Euro abzuholen.“ Die Buchführung ist strikt: 153 Katzen und beinahe ebenso viele Hunde, weniger Nager, Fische und Vögel wurden allein im Monat Oktober versorgt. Pro Katze packt Erika Trautmann mit ihrem Mann Hubert und ihren ehrenamtli- chen Helfern jeweils ein Kilo Trockenfutter, fünf Dosen Katzenfutter und einige Spezi- alleckereien zusammen. Auch wichtige Zu- satzprodukte wie Vitamintabletten oder Zahnreinigungs-Sticks für Hunde wandern über den Tresen in Trautmanns Garten. Für ein paar Cent werden Halsbänder, Hunde- körbchen und Aquarien verkauft , die Tier- halter gespendet haben. Das alles ist viel Arbeit, aber mehr Auf- wand noch ist die Spenden-Sammlung. „Kürzlich kam jemand, der tausend Dosen Katzenfutter gespendet hat. Das war einma- lig. Manche spenden uns monatlich, andere vermitteln Spenden von Tierfutterherstel- lern und auch die Tierfuttergeschäft e ‚Fut- terhaus‘ und ‚Tiergarten‘ geben uns regel- mäßig die Nahrung, die kurz vor dem Ablauf des Verfallsdatums steht.“ Die Traut- manns sammeln Geld, indem sie bei OBI Waff eln verkaufen. Das freut den Baumarkt, der sich zum Beispiel mit der Spende eines Carports zur Lagerung erkenntlich zeigte. Abgegeben wird das Futter nur bei Nach- weis der Bedürft igkeit; jeder Empfänger wird in einer Kartei erfasst. „Das haben wir bei der Menschentafel gelernt.“ Anderes machen die Trautmanns ganz bewusst an- ders: „Gestritten und gedrängelt wird hier nicht. Das habe ich verboten.“ Auch regelt ein Ehrenamts-„Polizist“ bei den Abgabe- terminen den Verkehr, damit die Nachbarn keinen Grund haben, sich zu ärgern. „Hier soll es schön sein“, sagt die warmherzige gebürtige Münchnerin. „Wir sind Men- schenfreunde, nicht nur Tierfreunde.“ Urlaub haben die Trautmanns nie: „Das geht nicht mit den Tieren.“ Aber sie vermis- sen ihn auch nicht. „Es ist doch so schön hier! Und ich bin sehr dankbar, dass ich das hier machen kann.“ Trotzdem hat Erika Trautmann noch Wünsche: „Tiere sind ja ein Segen für die Menschen. Aber viele von ihnen haben kein Geld für den Tierarzt. Da wäre es schön, wenn sich die Hammer Tier- ärzte engagieren würden.“ Und sie vermisst die Rentner, die mit ihren kleinen Einkom- men Hilfe beim Tier-Unterhalt brauchen. „Die wissen oft gar nicht, dass sie bei uns unterstützt würden.“ ■ Spenden Das Spendenkonto der Tiertafel Hamm (Östingstraße 101a, Hamm. Tel. 0 23 81 / 40 21 14, trautmann@heilimail.de): Tiertafel Hamm e.V. Volksbank Hamm IBAN: DE60 4416 0014 4721 5578 00 Die gute Seele der Hammer Tiertafel: Erika Trautmann – mit ihrem Mann Hubert

Sie engagiert sich in der Freiwilligen- zentrale: Esme Darbogaz Ohne freiwilliges Engagement könnten die meisten Bereiche des sozialen Lebens in Hamm nicht existieren. Unter den vielen Tausend Ehrenamtlichen sind auch zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund. Doch es könnten mehr sein. Dafür setzt sich Esme Darbogaz von der Freiwilligenzentrale ein. Jedes Mal, wenn sie früher die Bismarck- straße entlang ging, fragte sich Esme Darbo- gaz, was es mit diesem Schild auf sich hat: „Freiwilligenzentrale Hamm“ stand da. Aber was macht eine Freiwilligenzentrale? Sie nahm sich vor: Irgendwann gehe ich dort hin und informiere mich. Das war vor vielen Jah- ren. Inzwischen weiß Esme Darbogaz, die seit 34 Jahren in Deutschland lebt, ganz genau, was die Freiwilligenzentrale (sie hat mittler- weile ihren Sitz in der Südstraße, im Univer- sa-Haus) macht. Denn seit einem Jahr ist sie dort ehrenamtlich als Vermittlerin aktiv. „Esme Darbogaz ist unsere erste Vermitt- lerin mit Migrationshintergrund. Wir versu- chen als Freiwilligenzentrale, unsere Einrich- tung bekannter zu machen und Migranten stärker für ein freiwilliges Engagement zu gewinnen“, erklärt Roswitha Schürmann, Leiterin der Freiwilligenzentrale. Auch wenn es speziell für Hamm keine konkreten Zahlen gibt, bestätigt sie aus ihrer Erfahrung heraus, was verschiedene Studien herausgefunden haben: Menschen mit Migrationshinter- grund sind deutlich weniger ehrenamtlich engagiert als Menschen ohne Migrationshin- tergrund. Den Grund hierfür sieht Esme Darbogaz weder in der Einstellung noch in der Menta- lität: „Soziales Denken ist sehr stark vorhan- den, aber es gibt einfach häufi g große Hemm- schwellen, sich zu engagieren. Wenn ich die Freiwilligenzentrale und die Möglichkeiten zu ehrenamtlicher Arbeit zum Beispiel in Kul- turvereinen vorstelle, sagen viele Ältere: Wir haben Zeit, aber unsere Sprachkenntnisse sind nicht gut genug dafür.“ Ein weiterer Fak- tor sei, dass zivilgesellschaft liches Engage- ment in vielen Herkunft sländern von Migran- tinnen und Migranten eine deutlich kleinere Rolle als in Deutschland spiele. Ehrenamtli- ches Engagement sei aber notwendiger denn je – zum Beispiel im Pfl egebereich. „Es nimmt auch bei Migranten zu, dass die Pfl ege nicht mehr familiär geleistet werden kann.“ Dennoch ist Esme Darbogaz optimistisch. In vielen Migrantenorganisationen fi nde ein Generationenwechsel statt, der mit einem stärkeren Interesse einhergehe: „Das ehren- amtliche Engagement bei Migranten wird auf jeden Fall zunehmen.“ Und einen kleinen Teil dazu möchte sie mit ihrer Arbeit bei der Frei- willigenzentrale beitragen. ■ Hammthema / 15 Mehr Migranten ins Ehrenamt Tipp: Online Mehr Informationen zu Freiwilligen- zentrale Hamm, die schon mehr als 1000 Menschen in ehrenamtliche Tätigkeiten vermittelt hat, gibt es im Internet unter: www.freiwilligenzentrale-hamm.de

gelegt. Dort fotografi ert eine Maschine in einer rasanten Geschwindigkeit jedes einzelne Paket. Dadurch erhält jedes der 500 000 Pakete einen eigenen „Identcode“, der im System erfasst wird. Ab diesem Zeitpunkt weiß nur noch die Maschine, wo sich jedes einzelne Paket in der 20 000 Quadratmeter großen Halle befi ndet und wann das Paket vom Förder- band gekippt werden muss. Eine der 50 „Paketrutschen“ ist für Hamm bestimmt. Alle Pakete, die die Maschine mit dem Zielort „Hamm“ iden- tifi ziert, werden an einem Platz gesammelt, bevor sie von den Mitarbeitern in die bereitstehenden LKW gepackt werden. „Das erfordert einiges an Geschick: Die Pakete werden wie beim „Tetris-Spiel“ gepackt, damit so viele Pakete wie möglich in den LKW passen“, sagt Ernzer. Das Herz des Standortes ist der Kontrollstand, hier 500 000 Pakete täglich in der Weihnachszeit In Bruchteilen von Sekunden fahren die Pakete auf dem Transportband durch einen Hochleistung-Scanner. Es herrscht ein Durcheinander von tausenden Paketen. Doch bei genauerem Blick fällt auf, dass alle Arbeitsprozesse im Bielefelder Paketzentrum der Deutschen Post DHL ganz genau aufeinander abgestimmt sind. Täglich werden hier in der Weihnachtszeit rund 500 000 Pakete gesammelt und nach ihrem Zielort sortiert. Vor allem zur Weihnachtszeit herrscht dort Hochbetrieb. „Die Koordinierung der Pakete ist das A und O. Denn jeder möchte seine Geschenke am Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum liegen haben und nicht ohne Geschenke da stehen. Umso wichtiger ist es, dass im Paketzentrum die Logistik-Prozesse reibungslos funktio- nieren“, erklärt Rainer Ernzer, Presse- sprecher der Deutschen Post DHL. Bevor die Pakete auf den kilometerlangen Transportbändern landen, werden sie im Sekundentakt auf die Eingabestrecke Hammaktion / 17

14 000 Pakete täglich in der „Mechanisierten Zustellbasis“ in Hamm-Uentrop wird jeder an- und abfahrende LKW gelenkt und geleitet: Dadurch weiß die Deutsche Post immer, wo sich ein LKW befi ndet, ob er noch auf dem Gelände oder schon wieder auf der Straße ist. „Dieses System bietet uns die Möglichkeit, Zeit zu sparen – denn sie ist unser wertvollstes Gut in der Logistik“, beschreibt Ernzer. Bis die täglich rund 14 000 Pakete in Hamm ausgeliefert werden können, führt der Weg der Pakete von Bielefeld über die Autobahn A2 direkt zur „Mechanisierten Zustellbasis“ in Uentrop – einer hochmo- dernen und leistungsstarken Anlage. Schon um vier Uhr morgens fahren im K-Park in Uentrop unzählige gelbe LKW auf das Gelände des Verteilerzentrums. Hier wird jedes Paket zu seinem Zielbezirk der ins- gesamt 40 Bezirke in Hamm zugeordnet. Das Procedere ist das gleiche wie in Biele- feld: Wieder werden die Pakete auf das Band gepackt, der Scanner erfasst die Päck- chen, bis sie dann schließlich in die Ziel- rampe für den richtigen Bezirk gekippt werden. Dort bepackt der Zusteller sein Fahrzeug für die Auslieferung – und die Weihnachtsgeschenke kommen nach nicht einmal 24 Stunden beim Empfänger an. So sorgen zumindest nicht die fehlenden Geschenke für den Weihnachstress. ■ 18 / Hammaktion 18 / Hammaktion

Veranstaltungskalender Dezember 2014 BILDUNG EVENTS Mo, 01.12.14 Die Weimarer Republik - Vom Scheitern einer Demokratie Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Di, 02.12.14 Campus live: Thema: Energie Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Di, 09.12.14 Shakespeare in der Kunst - Eine Liebes- geschichte in Bildern Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Do, 11.12.14 Rückenwind - Mit dem Fahrrad um die Welt Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Mo, 15.12.14 Weltreise durch Wohnzimmer - Rückblick und Erfahrungs- austausch Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Di, 16.12.14 Vortrag: Presse, Propaganda und Nachrichtenverbreitung im Ersten Weltkrieg Stadt Hamm, Stadtarchiv 19:00 Uhr So, 14.12.14 Verkaufsoffener Sonntag beim Weihnachtsmarkt 2014 Innenstadt 13:00 Uhr So, 28.12.14 Wichtelsonntag 2014 Innenstadt Hamm 13:00 Uhr BÜHNE Mo, 01. - Fr, 05.12.14 Als der Weihnachtsmann vom Himmel ﬁ el Kurhaus Bad Hamm Do, 04.12.14; Fr, 05.12.14; Do, 11.12.14; Fr, 12.12.14 Hagedorn's SP.A.M.-Club Gasthof Hagedorn 18:00 Uhr Do, 04.12.14 Shabat Shalom Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Fr, 05.12. - So, 07.12.14 Weihnachts-Comedy Zentralhallen Hamm 18:00 Uhr Mi, 10.12.14 - So, 14.12.14 Weihnachtsvarieté mit Buffet Schulungsgebäude neben der Alfred-Fischer-Halle 18:30 Uhr Fr, 12.12.14 Kabale und Liebe Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 19.12.14 Preview: Lisa Feller "Guter Sex ist teuer!" Zentralhallen Hamm 19:00 Uhr Fr, 19.12.14 Rubbeldiekatz Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Sa, 20.12.14 Beneﬁ z-Weihnachtsgala mit Uwe Kröger und Pia Douwes Alfred-Fischer-Halle 20:00 Uhr So, 28.12.14 Best of Weihnachtsmusical Kurhaus Bad Hamm 16:00 Uhr Di, 30.12.14 Das Russische Nationalballett präsentiert "Schwanensee" Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr KONZERTE Mi, 03.12.14; Fr, 12.12.14; Do, 18.12.14 The Rocketeers Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 16:30 Uhr Mi, 03.12.14 Koschitzki und Ritter: I ﬂ auti virtuosi Schloss Heessen 19:30 Uhr Mi, 03.12.14 Just Gospel: "Christmas Celebration" Pauluskirche 19:30 Uhr Do, 04.12.14 2you – „Unplugged Duo“ Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 16:30 Uhr Fr, 05.12.14 Peter Weisheit and the Dixie Tramps Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 16:30 Uhr Fr, 05.12.14 Elderly People Crossing - Otmar-Alt-Stiftung 20:00 Uhr Fr, 05.12.14 Orgelmusik zum Advent ThomasKulturKirche Hamm 20:00 Uhr Sa, 06.12.14 und Sa, 13.12.14 Offenes Adventssingen Pauluskirche 16:00 Uhr Sa, 06.12.14 Posaunenchor Hamm-Mark Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 17:00 Uhr Sa, 06.12.14 Tromba Veneziana Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr So, 07.12.14 Weihnachtskonzert in St. Victor Ev. Pfarrkirche St. Victor 17:00 Uhr Di, 09.12.14 Städtische Musikschule Hamm "Wir warten auf..." Maximilianpark Hamm 18:00 Uhr Di, 09.12.14 Marshall & Alexander - Alle Jahre wieder - Das große Weihnachtskonzert Pauluskirche 19:30 Uhr Mo, 01.12. - Fr, 05.12.14 Als der Weihnachtsmann vom Himmel ﬁ el Kurhaus Bad Hamm Mo, 05.12. - So, 07.12.14 Weihnachts-Comedy Zentralhallen Hamm 04.12. / 05.12 & 11.12. / 12.12.14 Hagedorn's SP.A.M Club Gasthof Hagedorn So, 13.12.14, 20:00 Uhr Weihnachtskonzert Maximilianpark Hamm 20 / Hammtermine

Mi, 10.12.14; Fr, 19.12.14 Kabellos Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 16:30 Uhr Sa, 13.12.14 Metropolitan Opera live im Kino: DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG (Wagner) Cineplex 18:00 Uhr Sa, 13.12.14 Weihnachtskonzert mit Britta Stallmeister, Bella Serenata & Cantate ´86 Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr So, 14.12.14 Kosaken Chor – „Ich bete an die Macht der Liebe“ Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 13:30 Uhr Mi, 17.12.14 Willi Manilli Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 16:30 Uhr Sa, 20.12.14 Adventskonzert der Pauluskantorei Pauluskirche 18:00 Uhr Sa, 20.12.14 Posaunenchor Hamm-Mark Weihnachtsmarkt-Dorf an der Pauluskirche 16:00 Uhr Mi, 31.12.14 "Vive la France" Kurhaus Bad Hamm 16:00 Uhr und 19:30 Uhr KINDERVERANSTALTUNGEN Fr, 12.12.14 Kinder-Uni: Kleider machen Römer - antike Gewänder im "Hörsaal" Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 15:30 Uhr Mi, 03.12. - Fr, 05.12.14 Helios-Theater: "GLANZ und ROST - eine Zeitreise auf den Spuren der Metalle" Kulturbahnhof So, 07.12. - Di, 09.12.14 Helios-Theater: "Suche Finde Freund" Kulturbahnhof KUNST/ AUSSTELLUNGEN bis Do, 04.12.14 Hommage an Manfred Dirkling Maximilianpark Hamm bis Fr, 30.01.15 Ausstellung "Mitten im Kriege" - Der Erste Weltkrieg und die Heimatfront in Hamm Stadt Hamm, Stadtarchiv bis So, 14.12.14 "Momente der Zeit" Stadthausgalerie 11:00 Uhr MÄRKTE/ FLOHMÄRKTE bis Mo, 22.12.14 Weihnachtsmarkt Hamm 2014 Marktplatz an der Pauluskirche Sa, 13.12.14 Vogelbörse Hamm Von-Thünen-Halle 08:00 Uhr Sa, 13.12.14 Terraristika Zentralhallen Hamm 10:00 Uhr So, 14.12.14 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr So, 14.12.14 4 KIDS ONLY Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr So, 14.12.14 21. Uentroper Weihnachtsmarkt Hof Wessel 13:00 Uhr So, 28.12.14 Sammler-, Antik- und Trödelmarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr PARTYS Mi, 31.12.14 Silvesterparty Maximilianpark Hamm 19:00 Uhr VORSCHAU Sa, 31.01.15 Hammer Schlagernacht 6.0 Zentralhallen Hamm 19:00 Uhr Das Schlagerﬁ eber geht weiter: Am 31.01.15 findet die 6. Hammer Schlagernacht mit Mickie Krause in der Sparkassen- Arena der Zentralhallen statt. Nach dem Einheizen durch DJ M und Mister Light startet das Programm mit dem ersten Künstler Reiner Irrsinn, mit dem es nie langweilig wird. Schrill, bunt und immer gut gelaunt präsen- tiert sich der gelernte Friseur als durchgeknallter Schlagersänger mit Hits wie „Es könnte gar nicht schöner sein“ und „Volle Lotte“. Weiter geht es mit Victoria, dem bekannten Helene Fischer Double. Wer kennt nicht die Songs wie „Atemlos“ oder „Phänomen“ - Victoria bringt diese Songs sowie weitere Helene-Fischer-Ohrwürmer mit ihrem unverkennbaren Stil und mit ihrem unbeschwer ten Lebensgefühl auf die Bühne. Willi Herren, seit der ersten Auflage fester Bestandteil der Hammer Schlagernacht, sorgt zum wiederholten Male für reich- lich Stimmung. Seine Show ist Unterhaltung pur, einzigartig und mitreißend. Ein weiterer „Gute-Laune-Garant“ ist Olaf Henning. Gebürtig aus dem Ruhrpott, hat er ganz viel Schlager im Blut und erzielte mit „Cowboy und Indianer“ große Erfolge. Seit 14 Jahren steht er an der Spitze der Charts. Das Highlight des fünfstündigen Schlager-Programms wird zu guter Letzt der Auftritt von Mickie Krause sein. Die Party-Hit-Liste des “wahren Königs von Mallorca“ reicht von „ Zehn nack te Friseusen“ über „Schatzi, schenk’ mir ein Foto“ bis hin zu „Nur noch Schuhe an“. Die Besucher können sich auf einen stimmungsvollen Abend mit Mickie freuen. Nach dem Bühnenprogramm lädt das Hammer Team DJ M & Mister Light weiter zum Feiern und Tanzen ein. Eintrittskarten für die 6. Hammer Schlagernacht in der Sparkassen- Arena der Zentralhallen gibt es beim Westfälischen Anzeiger, in der „Insel“ am Bahnhof, sowie an allen bekannten Vorverkaufs- stellen für 19,50 Euro. Fr, 19.12.14, 19:00 Uhr Preview: Lisa Feller Zentralhallen Hamm Sa, 20.12.14, 20:00 Uhr Beneﬁ z-Weihnachtsgala Alfred-Fischer-Halle bis Mo, 22.12.14 Weihnachtsmarkt Hamm Marktplatz, Pauluskirche So, 28.12.14 Wichtelsonntag 2014 Innenstadt Hamm Fr, 16. - 17.11.12, 10 Uhr Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Hammtermine / 21

Wo Wohnen gelernt wird Zur Mittagszeit empfängt Besucher des breiten, einstöckigen Hauses an der Brehmstraße der Duft frisch gekochten Gemüses – wie bei so vielen Eigenheimen. Doch hinter diesen Mauern lebt keine Familie. Das Haus in der Brehmstraße ist der „Klassenraum“ des Entlassjahrgangs der Alfred-Delp-Schule. nen und Schüler der Alfred-Delp-Schule werden nach der Schule in ambulant betreu- ten Wohnformen zuhause sein, einige in Wohnstätten mit engerer Betreuung, einige bei den Eltern. Einige wenige Schüler kön- nen auch in der eigenen Wohnung weitge- hend selbständig leben. „Von den Erfahrun- gen in der Trainingsschule profi tieren sie alle“, ist Schulleiter Willems sicher. So ver- schieden die Schülerinnen und Schüler auch sind, verfolgt Lehrerin Ines Görke doch bei allen das gleiche Ziel: „Wir wollen jeden zu seinem persönlichem Maximum an Selbständigkeit bringen.“ ■ In ihrer Trainingswohnung lernen die Schülerinnen und Schüler der Alfred-Delp-Förderschule, später in ihrer eigenen Wohnung selbständig zu leben. Hier lernen zehn junge Menschen – ohne Schulheft e, Tafel und Pult. Dafür mit Spül- maschine, Geschirr, Waschmaschine und allem, was zu einem richtigen Haushalt ge- hört. Die Schülerinnen und Schüler der Alfred-Delp-Schule, einer Schule mit För- derschwerpunkt geistige Entwicklung, ler- nen etwas, das sie nach ihrem baldigen Schulabschluss jeden Tag brauchen werden. Sie lernen zu wohnen. Aber nicht theore- tisch in einem Unterrichtsfach oder in ei- nem Praxis-Projekt für lediglich ein paar Stunden die Woche, sondern täglich von 8.30 bis 15.15 Uhr. Ein ganzes Schuljahr lang übt, lernt und versteht der Entlassjahrgang in der soge- nannten „Trainingswohnung“ alle Tätigkei- ten, die in irgendeiner Form mit dem Woh- nen zusammenhängen. Waschen und Bü- geln, Reinigungsarbeiten, Haushaltspla- nung, Einkauf, Kochen, Fensterputzen, Gartenpfl ege, Zusammenleben, Nachbar- schaft skontakte und vieles mehr. Jeden Morgen besprechen die Schülerin- nen und Schüler zusammen mit Lehrerin Ines Görke die anfallenden Aufgaben. Das Kochen mache ihrer Klasse besonders viel Freude, aber auch Waschen und Bügeln, sagt sie. Dass Putzen weniger beliebt ist, will der 19-jährige Danilo so nicht bestätigen: „Macht alles Spaß, ist nett hier“, betont der Heran- wachsende, dem bei der Führung durch die 300 Quadratmeter große Wohnung der Stolz über das „eigene Reich“ deutlich anzumerken ist. „Etwas alleine zu bewältigen, macht stolz und gibt Sicherheit“, erklärt Lehrerin Görke. „Insbesondere die schwachen Schüler haben in der Trainingswohnung einen tollen Sprung gemacht“, zieht sie nach rund zwei Monaten in der Trainingswohnung ein positives Zwi- schenfazit. „Es geht um regelmäßig wiederkehren- des Tun, vielfaches Üben und die daraus erwachsene Erfahrung – diese Form des Lernens steht unseren Schülerinnen und Schülern am ehesten off en“, erläutert Schul- leiter Karl-Heinz Willems. Die Schülerin- Hamminformation / 23

Das offene Haus Die wechselvollen Stationen des Stadtarchivs Das Stadtarchiv Hamm erinnert in diesen Tagen an bedeutende Eck- punkte seiner jüngeren Geschichte: Vor 70 Jahren, am 5. Dezember 1944, wurde das historische Archiv vollständig durch einen Luftangriff zerstört. Vor fast 40 Jahren wurde das Stadtarchiv 1975 zum Zentral- archiv der neuen Großstadt Hamm. Und vor zehn Jahren, am 6. Dezem- ber 2004, fand das „Gedächtnis der Stadt Hamm“ seinen heutigen Standort in den neuen Räumen des Technischen Rathauses. Es war der 5. Dezember 1944, als um 11.30 Uhr etwa 400 Flugzeuge mehrere Tau- send Spreng- und Stabbrandbomben haupt- sächlich auf die Stadtmitte von Hamm ab- warfen. Nach vier Minuten waren mehr als 1200 Häuser beschädigt, davon 92 total zerstört. 26 Tote und drei Vermisste wurden beklagt, rund 18 000 Menschen wurden ob- dachlos. Dem Angriff fi el auch das Stadt- haus bis auf seine an der Brüderstraße gele- gene Nordseite zum Opfer. Das historische Archiv, welches sich dort im Kellergewölbe befand, wurde durch die große Hitze ver- nichtet. 235 Pergamenturkunden (erstes Viertel des 13. Jahrhunderts-1778), rund 28 000 Akten (1470-1900), rund 500 Stadtplä- ne und Bauzeichnungen (1735-1900), die Sammlung von Druckwerken (seit 1558) und eine Sammlung der seit 1825 in Hamm erschienenen Tageszeitungen sind seither unwiderrufl ich verloren. Erst mit der Initi- ative der Stadtvertretung vom 28. Februar 1948 zur Anlage einer Ortschronik begann der Wiederaufb au des Archivs. Zu einem weiteren wichtigen Ereignis in der wechselvollen Geschichte der Stadt Hamm kam es vor nunmehr 40 Jahren. Es war die Zeit der Gebietsreformen, die gra- vierende Veränderungen für die Stadt und die umliegenden Gemeinden mit sich Zwei frühere Standorte: bis zu seiner Zerstö- rung am 5. Dezember 1944 das Stadthaus (Bild oben), nach der kommunalen Neuord- nung das ehemalige Amtshaus Pelkum n e g i e z n A 24 / Hamminformation

brachte. Hiervon war auch das bis dato al- lein für die Stadt Hamm zuständige Stadt- archiv betroff en. Der Zusammenschluss der Städte Bockum-Hövel, Hamm, Heessen und der Großgemeinden Pelkum mit Her- ringen, Rhynern und Uentrop 1975 zur neuen Großstadt Hamm war sozusagen auch die „Geburtsstunde“ des neuen zent- ralen Archivs der neuen Stadt. Der damali- ge Oberstadtdirektor Dr. Hans Tigges stell- te in der Wiedereröff nung des Archivs im Oktober 1975 fest: „Das ist ein Erfolg der Neuordnung!“, man sei auf gutem Wege zu einem modernen Stadtarchiv. Der Zusam- menschluss führte naturgemäß zu einem erheblichen Zuwachs an Archivbeständen. Reichten bislang zwei Räume im Kellerge- schoss des Rathauses am Th eodor-Heuss- Platz aus, so waren nun andere Räume für die Unterbringung der umfangreichen Ar- chivbestände notwendig. Gefunden wur- den diese Räume im ehemaligen Amtshaus Pelkum. Nach rund 15 Jahren platze das Archiv dort aus allen Nähten. Auch zeigte sich in den Folgejahren, dass das Pelkumer Amts- haus den Bedürfnissen eines modernen Stadtarchivs nicht mehr gerecht wurde. Bei der Planung des Technischen Rathauses im ehemaligen Paketumschlaggebäude der Deutschen Post (Pakum) stand für die Ver- waltungsleitung schnell fest, dass das Archiv dort untergebracht werden sollte. In dem neuen Technischen Rathaus konnten die Bedingungen, die ein moder- nes Archiv benötigt, umgesetzt werden. Dazu gehören eine sachgerechte Unterbrin- gung der Archiv- und Sammlungsbestände, eine moderne technische Ausstattung, auch die Möglichkeit, Veranstaltungen und Aus- stellungen durchzuführen. Und, ebenfalls sehr wichtig: eine gute und zentrale Er- reichbarkeit für die interessierte Öff entlich- keit und die Stadtverwaltung – mit der Orts- veränderung des Hammer Stadtarchivs wurde sie erreicht: von der Peripherie des Stadtbezirks Pelkum ins Zentrum Hamm- Mitte. Das Datum der Einweihung des Archivs in den neuen Räumen wurde nicht zufällig gewählt. Im Rückblick auf den 5. Dezember 1944, auf die Zerstörung des Stadtarchivs, stellt die Einweihung am 6. Dezember 2004 erneut einen Neuanfang dar. Mit ihm ver- änderten sich auch die Schwerpunkte der Archivarbeit. Das Stadtarchiv ist die zent- rale Dokumentationsstelle der Stadtge- schichte und somit das Gedächtnis der Stadt. Zu den Aufgaben gehört die Bewah- rung und Vermittlung des historischen Er- bes der Stadt Hamm. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Archiv als „off enes Haus“ und als Kul- turinstitut etabliert. Es versteht sich als Dienstleister für alle Bürgerinnen und Bür- ger. Neue Ziel- und Nutzergruppen werden erreicht, zum Beispiel im Bereich der Fami- lienforschung. Eine regelmäßige Öff entlich- keitsarbeit und ein bedarfsgerechtes und bürgerorientiertes Leistungsangebot spie- geln sich in gestiegenen Nutzer- und Besu- cherzahlen wider. Durch die aktive Vermitt- lung der Stadtgeschichte insbesondere für Kinder und Jugendliche hat sich das Archiv zu einem außerschulischen Lernort entwi- ckelt. Eine Kontinuität bildet die Erinne- rungskultur, welche ihren Ausdruck in der Aktion Stolpersteine oder in der Beteiligung an der Aktion „Bücher aus dem Feuer“ fi n- det. Zukünft ige Arbeitsschwerpunkte sind die Sicherstellung von Überlieferungen in digitaler Form und deren Nutzbarmachung im Medienzeitalter. ■ n e g i e z n A Hamminformation / 25

Verführung vor dem Weihnachtsfest Mandel- und Glühweinduft, Weihnachtsschmuck, Genussvolles und Gemütlichkeit: Das sind die „Zutaten“ für die schönen Weihnachts- märkte in der Innenstadt und vielen Stadtteilen. Sie schmecken allen und sind ein toller Treffpunkt für Familien und Freunde. Auch der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ist Treffpunkt für die ganze Familie. Geither Weihnachtsmarkt (Gasthaus Schulte-Geithe, In der Geithe) 6. Dezember: 14 bis 19 Uhr 7. Dezember: 11 bis 18 Uhr Weihnachtsmarkt auf Brauhof Wilshaus (Brauhof Wilshaus, Baumstraße) 6. Dezember: 10 bis 18 Uhr 7. Dezember: 10 bis 18 Uhr Weihnachtsmarkt Ostwennemar (Schützenplatz Mennenkamp) 6. Dezember: 11 bis 19 Uhr Heessener Adventsmarkt (Am Brokhof) 6. Dezember: 13 bis 20 Uhr 7. Dezember: 11 bis 19 Uhr Weihnachtsmarkt Schloss Ermelinghof (Schlosspark Ermelinghof, Geinegge) 13. Dezember: 14 bis 22 Uhr Uentroper Weihnachtsmarkt (Hof Wessel, Mühlenstraße) 13. Dezember: 13 bis 19 Uhr 14. Dezember: 11 bis 19 Uhr Zu einem beliebten Weihnachtsge- schenk haben sich seit der Weihnachts- markt-Premiere vor drei Jahren die Lichter- bögen mit Motiven der Hammer Stadtbe- zirke entwickelt. Hergestellt werden die Holzbögen in der Arbeitstherapie in der Justizvollzugsanstalt Werl. Und dort heißt es in der Produktion: Nach dem Weih- nachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. Weitere Hamm-Artikel gibt es am Stand des Stadtmarketings, an dem erstmals auch die „Echte Hammer“-Produkte wie T-Shirts, Kaff eebecher, Mousepads oder Aufk leber angeboten werden. Ebenso wie die neuen Weihnachtsbaumanhänger in Form des Glaselefanten, der Pauluskirche und der Wassertürme sind sie ein schönes Bekennt- nis zu Hamm. Premiere hat auch ein Gemeinschaft s- stand gemeinnütziger Einrichtungen, deren Besetzung wöchentlich wechselt. Den An- fang machen in dem am 24. November er- öff neten Weihnachtsmarkt die drei Ham- mer Lions Clubs mit kulinarischen und dekorativen Geschenken. In der zweiten Woche bietet das Jugendgemeinschaft swerk Hamm Holzspiel und Holzpuzzle. Es folgt der Wittekindshof in der dritten Woche mit Waren aus der eigenen Werkstatt. Und den Abschluss bildet die Naturwelt Hövelhof mit Schönem aus Holz und Weide. Weihnachtsmarkt in der Innenstadt mit Eisbahn (Marktplatz Pauluskirche/Bahnhofstraße) bis 22. Dezember: 11.30 bis 20 Uhr (Kern- öff nungszeit) Weihnachtsmarkt in Rhynern (Alte Salzstraße/Reginenstraße) 6. Dezember: 11 bis 19 Uhr 26 / Hamminformation

KlassikSommer 2015 „very british“ KlassikSommer goes british: Der Schwerpunkt des Hammer Musikfestivals liegt 2015 in England. Anlass dafür ist der 300. Geburtstag der drei traditionsreichsten Chöre englischer Kathedralen, Hereford, Worcester und Gloucester. Zum ersten Mal gehen diese drei englischen Musik-Institutionen auf Reisen und bringen Edward Elgars „The Dream of Gerontius“ mit zum Eröffnungskonzert am 13. Juni nach Hamm. Der „Gerontius“ ist heute Großbritan- niens musikalisches Nationaldenkmal. El- gar schrieb das Epos für großes Orchester, Solisten und großen Chor im Stil Richard Wagners üppig und klangstark. Bereits am 21. Juni wartet auf die KlassikSommer- Freunde ein weiterer Höhepunkt: Gus- tav Holsts Hauptwerk „Th e Planets“, das ebenfalls ganz oben in der englischen Pu- blikumsgunst steht. Holst komponierte mit monumentalen Klangeff ekten und Klang- farben in den sieben Planeten ganz großes Kino für die Ohren. Den Abschluss der Orchesterkonzerte in der Alfred-Fischer-Halle macht am 27. Juni ein „Pomp and Circumstance“-Kon- zert mit einem abwechslungsreichen, leicht und melodisch klingenden Programm von Händel über Sibelius bis Elgar. Solis- tin ist die Koloratursopranistin Julia Bau- er. Am Abend zuvor jagen die Mitglieder des Querfl öten-Quartetts „VerQuer“ ihre Flöten-Patrouille von der Piccolo-Mücke bis zum Kontrabass-Flöten-Elefanten auf Schloss Oberwerries durch 500 Jahren Mu- sikgeschichte. Und machen die wilde Zeit- reise von der Renaissance bis zu modernem Pop zur perfekten Choreographie. Ein cooles New Yorker Jazzer-Trio im Britannia-Taumel des KlassikSommers? Warum nicht – England sah seine geogra- phischen Grenzen immer schon ziemlich weit gesteckt. Greg Patillo und sein Project Trio am 1. Juli: Patillo ist der ungekrönte König der Querfl öte, mischt hochvirtuoses Spiel im Jazz-Style mit Beatboxing – Hip- Hop-ähnlicher Lippen-Percussion. Very british geht es weiter im Audi-Potthoff -Han- gar: Am 4. Juli parodiert das englische Mu- sik-Comedy-Duo Carrington-Brown so ziemlich jedes Genre von Oper über Bolly- wood bis James Bond. Was war im 17. Jahrhundert typisch bri- Gastieren beim KlassikSommer 2015: das Duo Carrington-Brown (4. Juli), die Koloratur- sopranistin Julia Bauer (27. Juni) und das Quartett „Faltenradio: ZOO“ (19. Juli) tisch? Verlauste Perücken, Ehebruch, Pest und Feuersbrunst. Als „literarisches Wun- der“ wurden die Tagebücher des englischen Politikers Samuel Pepys bezeichnet. Die „Daily Soap“ aus den „Swinging Sixties“ des Barock liest (und spielt) Schauspieler Gustav Peter Wöhler am 9. Juli auf Gut Kump. Auch Afrika ist den meisten Briten sehr vertraut, daher mischt der KlassikSommer im Rosen- garten von Schloss Heessen am 11. Juli Mo- zart & Co, gespielt von Klavier und Streich- quartett, mit Zulu-Gesängen zu MoZuluArt (mit Picknickangebot). Das vollständige Programm geht Anfang Dezember in den Vorverkauf. ■ Hammkultur / 27

Großes musikalisches Finale Viel Musik und eine kunterbunte Verwechslungskomödie garantieren einen spritzigen Jahresabschluss – zusammengestellt vom Kulturbüro Barock-Konzertabend (3. Dezember, 19.30 Uhr, Schloss Heessen) Gemeinsam mit ihren Quartettpartnern Michael Spengler (Viola da Gamba) und Ricardo Magnus (Cembalo) laden die bei- den Blockfl ötisten Andrea Ritter und Dani- el Koschitzki zu einem musikalischen Streif- zug durch barocke Lustgärten ein. Glanzvoller Prunk und virtuose Brillanz stehen im Mittelpunkt des Konzertabends, der die musikalischen Zentren des barocken Europas bereist – mit Werken von Mathew Locke, Jacques M. Hoteterre, Diogenio Bi- baglia, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Charles Dieupart, Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann. „Tromba Veneziana“ (6. Dezember, 19.30 Uhr, Kurhaus) „Tromba Veneziana“ heißt das neue Kon- zertprogramm des Trompetenvirtuosen Gábor Boldoczki. Gemeinsam mit dem un- garischen Franz-Liszt-Kammerorchester präsentiert er Werke von Komponisten, in denen die Trompete die Hauptrolle spielt, darunter Vivaldi, Corelli und Torelli. Schon mit vierzehn galt Boldoczki als grandioser Trompetenvirtuose, der Durchbruch gelang ihm als Gewinner des Musikwettbewerbs der ARD in München und als erster Preis- träger des Maurice-André-Wettbewerbs. Rubbeldiekatz (19. Dezember, 19.30 Uhr, Kurhaus) Was tut man als Schauspieler nicht alles, um eine Rolle in einem Hollywood-Film zu be- kommen? Alexander ist zu allem bereit, verwandelt sich kurzerhand in „Alexandra“, bekommt die Rolle und lernt beim Feiern auch noch Sarah kennen. Am Morgen nach der gemeinsamen Nacht muss sie zwar schnell weg, doch Alex soll sie schon bald wiedersehen: am Set. Sarah entpuppt sich als Schauspielstar, der eine Hauptrolle im Film spielt … Das Landestheater Detmold bringt Detlev Bucks erfolgreichen Film als verrücktes und kunterbuntes Vergnügen auf die Bühne. Musikalischer Streifzug durch barocke Lustgärten: Konzertabend im Schloss Heessen mit Daniel Koschitzki, Andrea Ritter, Ricardo Magnus und Michael Spengler „Vive la France“ (31. Dezember, 16 + 19.30 Uhr, Kurhaus) Die Nordwestdeutsche Philharmonie holt Pariser Flair an die Lippe: „Vive la France“ heißt das Silvesterprogramm. Neben Wer- ken aus der Feder von Off enbach, Saint- Saëns und Massenet stehen auch populäre Kompositionen von Johann Strauß, Richard Heuberger und Franz von Suppé auf dem Programm, die ebenfalls die Grande Nation hochleben ließen. Die hervorragende So- pranistin Franziska Rabl macht mit Galan- terie, Koketterie, Charme und Anmut die beiden Konzerte zum wahren Genuss und kann zudem noch mit ihrem Schauspielta- lent überzeugen. Die ganz besondere Gala Wenn ich im Weihnachtsstück von Anke Lux war, fängt für mich die Weihnachtszeit erst richtig an.“ So oder ähnlich berichten die Besucher, wenn sie aus dem beliebten Familienmusical kommen. Auch in diesem Jahr sind die Veranstaltungen wieder komplett aus- verkauft . Doch zusätzlich gibt es die ein- malige Gelegenheit, die Weihnachtszeit noch ein bisschen zu verlängern: Bereits seit zehn Jahren begeistert die städtische MusicalCompany mit ihren Familien- musicals – Anlass genug, dieses Jubilä- um mit einer ganz besonderen Gala am 28. Dezember um 16 Uhr im Kurhaus zu feiern. Ein Wiederhören mit den schönsten „Weihnachtshits“ von Michael Wiehagen, festlich aufgehübscht mit den passenden Choreografi en und Kostü- men. Noch einmal mit Mr. Moose durch den Winterschnee fl iegen, mit dem Er- fi nder Jakobus seine außergewöhnlichen Flugmaschinen bestaunen oder hören, wie es klingt, wenn die Weihnachtsen- gel lauschen ... ein wahrhaft prächtiger Farb- und Bilderrausch! ■ Hammkultur / 29