Advents-Zeit

Der Turmbläser An Heiligabend steigt Ulrich Hillebrand in schwindelnde Höhe: Seit 33 Jahren spielt er auf dem Turm der St.-Stephanus-Kirche Weihnachtslieder Das Repertoire der St.-Stephanus-Turmbläser um Ulrich Hillebrand: von „Stille Nacht“ und „Tochter Zion“ über „Winter-Wonderland“ bis hin zu „Petit Papa Noёl“ „Musik muss von unten kommen. Deshalb darf es auch swingen.“ >> Ulrich Hillebrand muss Heiligabend in schwindelnder Höhe frieren. Er ist einer von insgesamt zehn „Turmbläsern“, die Jahr für Jahr hoch oben auf dem Turm der Heessener St.-Stephanus-Kirche um 17.30 Uhr Weihnachtslieder spielen, wenn andere zum Gottesdienst gehen. Bei schnei- dendem Wind, manchmal im Schnee, klet- tern die Turmbläser seit Jahrzehnten die Leiter hoch und stellen sich an zwei Seiten des Vierkant-Turms auf. „Vor zwei Jahren haben wir gedacht, wir können gar nicht auf die Turm-Balustrade, so hoch lag der Schnee.“ Da hat es sich bezahlt gemacht, dass Hillebrands Bläser Mitglieder der Bergkapelle Radbod sind, denn Bergleute sind praktische Menschen. Ein Brett diente als Schneeschieber, die vereiste Schneefl äche war im Nu geräumt. Eine schöne alte Tradition ist es, die die Bläser jährlich in die Höhe treibt. „Die Posaunenchöre haben ja seit langem das Kurrende-Blasen etabliert. Ich habe das kennengelernt, als ich mit der Bergkapelle Radbod kurzzeitig zur Zeche Ahlen gewechselt bin. Dort zog man in der Weih- nachtszeit durch die Gemeinde und spielte Weihnachtslieder für die Leute – für ein Mettendchen und einen Schnaps“, erinnert sich Hillebrand noch immer gerne. Obwohl er mit dem Werksorchester der RAG Deutsche Steinkohle AG ein Ensemble mit Spitzenmusikern leitet, ist seine Auff as- sung von Musik ganz bodenständig: „Musik muss von unten kommen.“ Deshalb darf es auch swingen vom Kirchturm, wenn es den Leuten unten auf dem Kirchplatz beim Glühwein des Pfadfinderstamms Folke Bernadotte gefällt. „Ein Muss sind natür- lich ‚Stille Nacht‘ und ‚Tochter Zion‘. Aber wir spielen auch ‚Winter-Wonderland‘ oder ‚Petit Papa Noёl‘, ein französisches Weih- nachtslied.“ Und hinterher wird, ganz wie es Tradition ist, gemeinsam eine Flasche Schnaps geleert. Die Tradition der Heessener Turmbläser war im Holzgebälk des Turms belegt: „Wir haben für jeden Bläser und jeden Auft ritt einen Strich ins Holz gekerbt. Diese Strich- liste ist jetzt leider bei der Renovierung verloren gegangen. Unser ältester Turm- bläser hatte es auf 50 Striche gebracht“ verweist Hillebrand auf eine stolze Statistik. Er selbst ist seit 33 Jahren dabei. Für die Heilig-Abend-Musik vom Kirch- turm sind aber nicht die Turmbläser allein zuständig. „Wir wechseln uns ab mit den Glöcknern, die die Glocken nach alter Sitte beiern. Dabei wird der Klöppel am Seil manuell gezogen, so dass man ganz indivi- duelle Rhythmen läuten kann“, erklärt Hillebrand: „Das ist harte Arbeit, bei der die Glöckner hinterher komplett durchge- schwitzt sind.“ Den Kräuterschnaps haben sie sich in jedem Fall genauso verdient wie die Turmbläser. << Hammthema / 3

Er war ein richtig guter Zuhörer für die kleine Anna und ihren Bruder Max: der Hopi-Bär, der im Hospiz „Am Roten Läppchen“ wohnt. Heiligabend im November Eine wahre Weihnachtsgeschichte Schon lange Zeit ging es Papa nicht mehr gut. Er bekam schlecht Luft. Seinem Hobby, dem Fußball, konnte er sich nur noch vom Fernsehsessel aus widmen. Mit seinem Sohn zum Fußballtraining oder mit der Tochter zur Ballettstunde – dafür hatte er keine Kraft mehr. Anna (8) und Max (6) hatten schon lange gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie konnten nicht verstehen, was mit ihrem Papa los war. Und ein bisschen sauer waren sie auch. Weil Papa einfach keine Lust mehr hatte, mit ihnen zu spielen. >> An dem Tag, als die Frau vom Ambu- lanten Hospizdienst zuhause auft auchte, änderte sich alles. Sie sprach zuerst nur mit Mama und Papa. Danach sollten auch Max und Anna dazu kommen. Die Frau fragte, ob sie wüssten, was mit ihrem Papa los sei? Max war mutig. Weinend rief er, dass Papa bestimmt „bald tot gehe“. Mama würde abends viel weinen – und Papa läge immer öft er nur im Bett. Die Frau vom Ambulanten Hospizdienst hieß Sylvie. Ihr konnten Max und Anna endlich mal erzählen, was sie in letzter Zeit alles mitbekommen hatten. Mama und Papa staunten nicht schlecht, als sie das hörten. Sie hatten sich doch so bemüht, sich vor ihren Kindern nichts anmerken zu lassen. Aber: Endlich konnten sie mitein- ander darüber reden, wie schwer krank Papa war. SYLVIE SCHICKTE IHNEN eine weitere Frau, die nun regelmäßig zu ihnen nach Hause kam: Sie kam von da an öft er zu ihnen. Ein- oder manchmal auch zweimal in der Woche kümmerte sie sich um Papa und Mama. Sie redeten viel, lachten sogar manchmal. Auch Anna und Max hatten es gerne, wenn die Frau da war. Denn sie spielte nämlich mit ihnen, fuhr sie zum Ballett oder zum Training. DOCH PAPA GING ES immer schlechter. Eines Tages sagten Mama und Papa, dass es nun Zeit sei, in ein besonderes Haus zu ziehen. Dort könnten sie alle solange wie möglich zusammen bleiben. Es war komisch dort zu wohnen. Sie hatten alle zusammen zwei Zimmer, die direkt neben- einander lagen. Daneben war noch ein großes Spielzimmer, in dem Max und Anna so oft sein durft en, wie sie wollten. Max und Anna fühlten sich wohl in dem besonderen Zuhause – und auch Mama und Papa ging es dort besser. Nach vier Wochen im Hospiz sagten Mama und Papa, dass sie jetzt Weihnach- ten feiern würden: obwohl erst November war. Papa sagte, dass er lieber jetzt mit ihnen feiern wolle. Natürlich haben die anderen Kinder in der Schule gestaunt, als Max und Anna erzählten, dass sie in diesem Jahr zweimal Weihnachten feiern durft en. Die Bescherung im Zimmer bei Papa war toll: Es gab Musik und Kerzen am Tannen- baum. Es gab leckeres Essen – und natür- lich viele tolle Geschenke. Neben Mama, Anna und Max waren noch viele Freunde von Papa da. Es war ein richtig schönes Fest. Als das eigentliche Weihnachtsfest kam, lebte Papa nicht mehr. Unmittelbar nach Nikolaus war es passiert. An dem Tag, als Papa starb, fi el der erste Schnee – und das war gut so. Denn Anna und Max durft en in den weißen Flocken spielen. Das tröste-te sie etwas. Am nächsten Tag kamen viele Menschen ins Hospiz. Es gab eine Abschiedsfeier bei Papa im Zimmer. Es wurde gebetet, gesungen und von Papa erzählt. NACH WEIHNACHTEN sind Max und Anna noch zu den Hopi-Kids gegangen: eine Trauergruppe für Kinder. Hier haben sie auch andere Kinder getroff en, die einen lieben Menschen verloren haben. Alle haben davon erzählt, wie es ist, ohne ein Elternteil Weihnachten zu feiern. Darüber hinaus gab es den einen oder anderen Tipp: Für den Fall, dass die Traurigkeit ganz besonders groß ist. Dem kleinen Hopi-Bär, der im Fachwerkhaus oben im Dachge- schoss wohnt, haben die Kinder alle ihre Geschichten anvertraut. Denn der kann richtig gut zuhören. << *Namen der Kinder geändert, sind der Redaktion bekannt 4 / Hammthema

Der Raum der Stille im Christlichen Hospiz – ein Ort des Trauerns Die Kindertrauergruppe Hopi-Kids >> Das Christliche Hospiz lädt am 14. Januar um 19.30 Uhr zu einem Informati- onsabend für Eltern ein: Hier wird die Arbeit der Kindertrauertruppe „Hopi- Kids“ ausführlich vorgestellt. Die Veran- staltung fi ndet im Fachwerkhaus „Am Roten Läppchen“ (Dolberger Straße 53) statt. Ansprechpartnerin ist Sylvie Blätgen (Trauerbegleiterin/ Systemische Familien- therapeutin). Eine Trauergruppe für Kinder und Jugendliche besteht seit zwei Jahren. Warum wurde sie geschaffen? Dazu Marion Kleditzsch vom Christlichen Hospiz: „Weil Kinder anders trauern. Erwachsene, die oft in ihrer eigenen Trauer gefangen sind, verstehen dies nicht und sind zeitweise völlig verunsichert. Darum wurde ein Kurs speziell für Kinder ins Leben gerufen.“ Als Treff punkt der Hopi- Kids wurde ein spezieller Gruppenraum im historischen Fachwerkhaus „Am Roten Läppchen“ kindgerecht hergerichtet. << Info: www.hospiz-hamm.de Die Kindertrauergruppe Hopi-Kids im Christlichen Hospiz leiten (von links) Ina Kasten- Kisling, Gabriele Boriesosdiek und Sylvie Blätgen. n e g i e z n A Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Ulrich Weißenberg (verantw.) Cornelia Helm (verantw. für die Seite "Hamm stadtwerke" Carsten Lantzerath-Flesch (verantw. für die Seite "Hamm wirtschaft") E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Satz Michelle Tesche, Verkehrsverein Hamm e.V. Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & CO. KG Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm Hammthema / 5

kolade, Lebkuchen und mit von den Eltern mitgegebenen Geschenken wie Puppen, Malbüchern und Legosteinen. „Wir machen das im privaten Kreis“, berichtet „Knecht Ruprecht“, „um den Kindern eine Freude zu bereiten.“ Auf keinen Fall professionell gegen Geld. Als Nikolaus geht Peter Patara stets einfühlsam vor. Bei seinen „Botschaft en“ überwiegen positive Aussagen: „Ich will ja keine Angst verbreiten“. Wenn er sein „Goldenes Buch“ aufschlägt, bekommen die Kinder allerdings zuerst ihre kleinen Sündenregister zu hören: „Muss es sein, dass Du immer Deine Schwester ärgerst?“, „Warum räumst Du Dein Zimmer nie auf?“ oder „Du wirst oft bockig“. Anschließend nimmt er die Jüngsten auf den Arm – und spendet Lob: Dass sie zum Beispiel schön basteln, ganz tolle Sachen machen oder im Unterricht gut aufpassen. „Dann glänzen die Augen“, weiß Peter Patara, „das ist jedes Mal eine wunderbare Stimmung.“ Und die Kinder lieben ihren Nikolaus dafür und bedanken sich nicht selten – vor allem mit Zeichnungen und Bildern, die er sorgsam in dem „Goldenen Buch“ verwahrt. EIN BESONDERES ERLEBNIS hatte „Nikolaus“ Patara vor vielen Jahren in der Weststraße. „Ich kniete vor einem Mäd- chen, um mich auf Augenhöhe mit ihm zu unterhalten“, erinnert er sich immer wieder gern an die Szene, „plötzlich sah ich lauter kleine Schuhe im Halbkreis: erwartungs- frohe Kinder. Zum Glück hatte ich noch ein paar Süßigkeiten für sie übrig.“ << *Die Namen sind geändert – aus ver- ständlichen Gründen: „Sonst könnten uns die Kinder möglicherweise erkennen.“ Unterwegs zu Hammer Kindern: Nikolaus und Knecht Ruprecht „Nikolaus, komm in unser Haus“ 6. Dezember, abends: Gebannt sitzen die Kinder mit ihren Eltern in dem kerzenbeleuchteten Wohnzimmer. Der Nikolaus erscheint. „Was ist denn hier los“, fragt der Mann mit dem wallenden weißem Bart, roten Kostüm und den großen grünen Stiefeln in die Stille, „warum ist es bei Euch so ru- hig, könnt Ihr kein Lied singen?“ Und schon begrüßen Peter Patara* leise, immer kräftiger werdende Stimmen: „Nikolaus, komm in unser Haus.“ >> Passionierter Nikolaus-Darsteller ist Peter Patara (48) „seit Ewigkeiten“ bereits, „angefangen habe ich damit, als unsere Kinder klein waren“. Der 20-jährige Sohn Johannes* ist inzwischen selbst mit von der Partie, in der schweigenden Rolle („ich stehe nur dabei, neben dem Nikolaus“) als Knecht Ruprecht: in brauner Kutte, am Gürtel eine Rute, auf dem Rücken ein Sack, gefüllt mit Mandarinen, Erdnüssen, Scho- n e g i e z n A 6 / Hammthema

Kennt jeden Baum aus der Natur Vor mehr als 25 Jahren war der Ver- kauf von Weihnachtsbäumen eine Nische, die Hannelore und Karl Stein- haus entdeckten und schnell zu einem zweiten Standbein neben ihrem land- wirtschaftlichen Betrieb aufbau- ten. Heutzutage ist der Baumverkauf für das Rentner-Ehepaar ein zeitinten- ives Hobby, auf das sie allerdings nicht verzichten möchten. Verkaufen Weihnachtsbäume seit mehr als 25 Jahren: Hannelore und Karl Steinhaus >> Vor einem Vierteljahrhundert gehörten die Steinhaus’ zu den wenigen „Exoten“, die nicht nur Fichten oder Blautannen, sondern vor allem Nordmanntannen verkauft en – dabei halfen Karl Steinhaus seine Kontakte in Dänemark. Mehrmals im Jahr brachte der damalige Rinderzüchter Tiere nach Dänemark. „Die tollen Bäume sind mir bei meinen Touren früh aufgefallen, irgend- wann zur Weihnachtszeit habe ich auf dem Rückweg einige ‚Nordmänner’ mitge- bracht. Nach anfänglicher Skepsis wurde das bei uns in Hamm schnell ein Erfolgs- schlager“, erklärt der 77-Jährige. AUFGRUND der großen Konkurrenz – mittlerweile verkaufe fast jeder Baumarkt Weihnachtsbäume – ist mittlerweile alles eine Nummer kleiner. Und die Bäume kommen auch nicht mehr aus Dänemark, sondern aus dem Sauerland. Das will Stein- haus allerdings nicht als Qualitätsverlust werten: „Die Bäume aus Deutschland gehören zu den besten.“ Dadurch spart Steinhaus jede Menge Zeit. Denn egal ob Dänemark oder Sauerland – „Blind-Käufe“ sind für ihn tabu: „Ich habe einmal unge- sehen Bäume gekauft , schlechte Qualität bekommen und mache das nie wieder.“ Während Ehefrau Hannelore in erster Linie den kleinen Hofl aden – in dem es ausschließlich Selbstgemachtes sowie Pro- dukte vom eigenen Hof oder aus der Region gibt – führt, ist der Weihnachtsbaum- handel das Steckenpferd von Karl Stein- haus: Er kennt jeden einzelnen Weihnachts- baum aus der Natur: Bereits im September inspiziert der 77-Jährige den Baumbestand, wählt die für sich besten Exemplare aus, markiert die Bäume und holt sie Ende November selber ab. AUF DEM EIGENEN HOF am Dorchkamp in Berge werden die Bäume zur Schau gestellt, auf Kundenwunsch eingenetzt und sogar nach Hause geliefert. Trotz des zeitlichen Aufwands möchte er nicht auf sein Hobby verzichten: „Die lukrativen Spitzenzeiten sind sicherlich vorbei, aber ich bin mit Herz- blut dabei und habe Spaß. Solange ich es noch kann, werde ich die Touren weiterhin fahren – schließlich kann ich ja nicht nur die Füße hochlegen“, betont Karl Steinhaus. << n e g i e z n A Hammthema / 7

Ansturm auf die Bestseller Alter Uentroper Weg 186, eine gemütliche Buchhandlung mit Vorstadtatmosphäre – die Buch- handlung Luise Harms. Seit Mai hat die versierte Inhaberin ihr Hauptgeschäft hier. Neu positio- niert, mit einem etwas anderen Sortiment als früher am Markt- platz/Ecke Oststraße. >> Hobby- und Reisethemen fi ndet man seltener. „Aber in allen anderen Berei- chen“, so Luise Harms, „sind wir in der Breite ähnlich aufgestellt. Das Gros sind Belletristik und Jugendbücher.“ Im ange- laufenen Weihnachtsgeschäft erwartet sie einen Ansturm auf die Bestsellerlisten: „Shades of Grey“ von E. L. James, „Winter der Welt“ von Kenn Follett und „Glaube der Lüge“ von Elizabeth George seien gefragt, „auch Miss Rowling mit ‚Plötzlicher Todesfall‘ wird eine Rolle spielen“. AM HERZEN liegen ihr besonders Kinder- und Jugendbücher. Die Renner: Die „Tribute von Panem“ von Suzanne Collins und der soeben erschienene siebte Band Literatur-Tipps von Luise Harms J.K.Rowling: „Ein plötzlicher Todesfall“ Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Klein- stadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und fried- liches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der maleri- schen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen Arm und Reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen Für das Weihnachtsgeschäft bestens sortiert: die Buchhandlung von Luise Harms von „Gregs Tagebuch“ der Autorin Jeff Kinney. Um das Lesen zu fördern, lädt Luise Harms vierte und fünft e Klassen zu speziellen Aktionen ein. „In Gesprächen stellte ich immer wieder fest, dass viele Schülerinnen und Schüler bereits Lese- erfahrung haben“, freut sie sich, „aber andere sind bei uns zum ersten Mal in einer Buchhandlung.“ Weitere Veranstaltungen sínd Buchpräsentationen in Kindergärten, ebenso für Eltern und Erzieher. Das Motto von Luis Harms: „Wir gehen direkt zu unseren Leserinnen und Lesern und zu denen, die es werden wollen.“ << und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und Schülern. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat. Jonas Jonasson: „Der Hundert- jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ Allan Karlsson wird hundert. Es soll eine große Geburtstagsfeier geben, aber Allan hat keine Lust auf den Stadtrat, seine gift ige Altenpfl egerin und die ganzen anderen Leute aus dem Heim. So steigt er kurzer- hand aus dem Fenster, mit knacksenden Knien und in Pantoff eln. Eine abenteuerli- che Flucht beginnt, zusammen mit einem Kleinenkriminellen und einem Koff er mit 50 Millionen Kronen. Parallel erzählt Jonasson die Lebensgeschichte seines Protagnisten. Obwohl Allan Karlsson sich eigentlich nicht für Politik interessiert begegnet er doch vielen Politikern des 20. Jahrhunderts: so Stalin, Franco und Mao Tse Tung ... Volker Klüpfel/Michael Kobr: „Schutzpatron“ Endlich kehrt der prachtvolle Burgschatz mit der Reliquie von St. Magnus, dem Schutzpatron des Allgäus, nach Altusried zurück. Vor Jahr- zehnten wurde unter der Burgruine Kalden der sagenhaft e Schatz gefunden und ging auf weltweite Ausstellungsreise. Nun muss Kluft inger an einer Arbeitsgruppe teil- nehmen, die eigens für die Sicherung der Kostbarkeiten gegründet wurde. Dabei hat er doch ganz andere Probleme: Er hat den Mord an einer alten Frau aufzuklären, der zunächst als natürlicher Tod eingestuft wurde. Oder hat das eine gar mit dem anderen zu tun? Hammthema / 11

Woher kommen unsere Weihnachtsbräuche? Viele Bräuche und Traditionen gehören für die meisten Menschen wie selbstverständlich zu Weihnachten. Doch wie sie entstanden sind, wissen die wenigsten. Woher kommen Weihnachtsmann, Weihnachtsbaum, Adventskalender und Adventskranz? >> DER WEIHNACHTSMANN: Der heuti- ge Weihnachtsmann geht ursprünglich auf den Heiligen Nikolaus zurück, der Anfang des 4. Jahrhunderts als Bischof in der heu- tigen Westtürkei gewirkt haben soll. In Erinnerung an seine legendäre Großzü- gigkeit wurden ursprünglich am 6. Dezember Geschenke verteilt. Die Refor- matoren lehnten jedoch diese Heiligenver- ehrung ab. Sie verlegten die „Bescherung“ deshalb auf den Weihnachtstag, an dem nicht mehr der Nikolaus, sondern der „heilige Christ“ die Geschenke brachte. Dieser wurde später zum Christkind „ver- niedlicht“ und als kindlicher Jesus miss- verstanden. Dann fand immer stärker ein Wechsel- spiel statt: Das Christkind fand zunächst ab 1900 auch Anhänger unter den Katho- liken. Gleichzeitig entstand bei den Protes- tanten eine Gegenbewegung ab, die aus dem von Luther abgelehnten Nikolaus den Weihnachtsmann entwickelte. Das Er- scheinungsbild als molliger Mann mit Rauschebart und rot-weißer Kleidung ist dabei ein US-Export, das auf einer Darstel- lung des Karikaturisten Thomas Nast beruht, später durch Coca-Cola massiv in der Werbung eingesetzt und dadurch welt- weit enorm bekannt wurde. DER WEIHNACHTSBAUM: Der Weih- nachtsbaum hat keinen historisch nach- weisbaren Entstehungszeitpunkt, sondern hat sich wohl aus verschiedenen Bräuchen verschiedener Kulturen entwickelt. Schon die Römer schmückten ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. Das Schmücken von Häusern mit wintergrü- nen Zweigen – im mittelalterlichen Deutschland auch Tannenzweigen – war n e g i e z n A 12 / Hammthema

schon immer eine weit verbreitete Traditi- on. Dem heutigen Weihnachtsbaum kommt der Paradiesbaum und Träger des Sündensymbols sehr nahe, der bei den Krippenspielen bzw. Paradiesspielen in den Kirchen des späten Mittelalters verwendet wurde. Ab 1800 hielt die Weihnachtsbaum- Tradition zunächst Einzug im Norden Deutschlands und in protestantische Haus- halte, verbreitete sich dann in die katholi- schen Gebiete (bis nach Österreich) – und bis Ende des 19. Jahrhunderts von Deutsch- land aus über die ganze Welt. DER ADVENTSKALENDER: „Wann ist denn endlich Weihnachten?“ Diese Kin- derfrage, die alle Eltern aus der Vorweih- nachtszeit wohl zur Genüge kennen, war wohl der Ausgangspunkt für die Entste- hung des Adventskalenders. Die ersten selbstgebastelten Adventskalender sollen ungefähr 1850 in einigen Haushalten auf- getaucht sein – in Form von kleinen Schachteln, verziert mit Zahlen und Plätz- chen oder kleinen Geschenken als Inhalt. So wussten die Kinder immer, wie viele Tage es bis Weihnachten noch dauert. Der erste gedruckte und erwerbbare Adventskalender wurde dann – wie die meisten Quellen berichten – 1908 von Gerd Lang, Inhaber einer Lithographischen Kunstanstalt in München, herausgegeben. Auf einem Blatt waren Zahlen, auf dem anderen Engelbilder. Die Engelbilder wurden täglich ausgeschnitten und auf die jeweilige Zahl geklebt. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Idee: Es erschienen die ersten Adventskalender mit Türchen zum Öff nen und später auch mit Schokoladenfüllung – so wie sie auch heute noch am stärksten verbreitet sind. DER ADVENTSKRANZ: Der Advents- kranz geht zurück auf den evangelischen Th eologen und Pädagogen Johann Hin- rich Wichern (1808-1881). Dieser hatte in Hamburg eine Art Kinderheim gegründet, in das er verwahrloste und straffällig gewordene Kinder aufnahm. Um den Kindern die Wartezeit zu verkürzen, hängte er erstmals Mitte des 19. Jahrhun- derts einen Holzkranz mit Wachskerzen auf: Jeden Abend wurde eine weitere Kerze entzündet – bis an Weihnachten 24 Kerzen leuchteten. Diese Idee hing auch mit seinem päda- gogischen Konzept zusammen: Er ging davon aus, dass solche festen Gewohnhei- ten den Heranwachsenden Sicherheit vermitteln. Nach und nach verbreitete und wandelte sich der Brauch: Der Advents- kranz wurde zum Beispiel mit immergrü- nen Tannenzweigen geschmückt – ein Symbol für das Leben und die Hoff nung – und die Zahl der Kerzen verringerte sich auf vier, für jeden Adventssonntag eine. << n e g i e z n A Hammthema / 13

Veranstaltungskalender Dezember 2012 BILDUNG Di, 04.12.12 Campus live: Bewegung im Alter - symbolischer Akt oder nachhaltige Wirkung? Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Di, 04.12.12 Gesprächsrunde über deutsche Pharmakonzerne in Brasilien und Indien Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e. V. (FUgE) 20:00 Uhr Fr, 07.12.12 Von Hieroglyphen zu Apps - Informationen und Speichermedien im Wandel der Jahrhunderte Stadt Hamm, Stadtarchiv 15:00 Uhr Mo, 10.12.12 VHS-Kino Spezial 2: Kahlschlag - Der Kampf um Brasiliens letzte Wälder Cineplex 18:00 Uhr und 20:15 Uhr BÜHNE Di, 04.12.12 Improtheater- Abend KUBUS Jugendkulturzentrum 19:30 Uhr Mi, 05.12.12 Kulturquiz KUBUS Jugendkulturzentrum 19:00 Uhr Mi, 05.12. - Fr, 07.12.12 Helios-Theater: "heavy metal" Kulturbahnhof Mi, 12.12.12 Hammer Poetry Slam Hoppe Garden 19:00 Uhr Mi, 12.12.12 Don Camillo und Peppone Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Do, 13.12.12 Moby Dick Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Sa, 15.12.12 kunSToff präsentiert: Grüße aus dem Münsterland Vernissage mit Musik (Duo Pier 23) und mehr :[Mensa]: 19:00 Uhr Di, 18.12.12 Irma la Douce Kurhaus Bad Hamm 19:00 Uhr EVENTS Sa, 01.12. und So, 02.12.12 6. Ambrosius- Weihnachtsmarkt Schloss Oberwerries So, 16.12.12 Nussknacker - Klassik trifft Streetart! Kurhaus Bad Hamm 12:00 Uhr und 16:00 Uhr Mo, 17.12.12 Nussknacker - Klassik trifft Streetart! Kurhaus Bad Hamm 10:30 Uhr und 17:00 Uhr So, 23.12.12 Adventsleuchten am Gradierwerk Kurhausgarten 16:00 Uhr KINDERVERANSTALTUNG So, 02.12.12 Helios-Theater: "Tongestalten" Kulturbahnhof 16:00 Uhr Di, 04.12.12 Weihnachtsbäckerei für Eltern und Kinder Caritas Jugendwerkstatt 14:00 Uhr Mi, 05.12.12 Bilderbuchkino: Die verlorene Weihnachtspost Zentralbibliothek im Heinrich- von-Kleist-Forum 14:30 Uhr Fr, 07.12.12 Kinder-Uni - Wie man mit Robotern und Computern spricht Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich- von-Kleist-Forum 15:30 Uhr So, 09.12. - Di, 11.12.12 Helios-Theater: "Suche Finde Freund" Kulturbahnhof Di, 18.12. - Do, 19.12.12 Helios-Theater: "Hinter den Spiegeln" Kulturbahnhof KONZERTE Sa, 01.12.12 Adventliche Musik für Block- ﬂ öte & Orgel zur Marktzeit Pauluskirche 11:15 Uhr So, 02.12.12 Weihnachtliches Blechbläser- konzert mit "Hammer Blech" Pauluskirche 18:00 Uhr Di, 11.12.12 Sixto Corbalán (Paraguay): Virtuoses auf einem kreoli- schen Klangkörper - die paraguayische Harfe Lutherkirche 17:30 Uhr So, 16.12.12 Weihnachtskonzert mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Maximilianpark Hamm 18:00 Uhr Mi, 19.12.12 Just Gospel - Christmas Celebration Tour 2012 Pauluskirche 19:30 Uhr Sa, 22.12.12 Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach Pauluskirche 18:00 Uhr Sa, 22.12.12 Jazzclub Hamm e. V. präsen- tiert: Klaus Heimann- Bigband-Connection Spiegelsaal im Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Mo, 31.12.12 Silvesterkonzerte: "Sterne des Nordens" Kurhaus Bad Hamm 16:00 Uhr und 19:30 Uhr Sa. 01.12 & So. 02.12.12 6. Ambrosius-Weihnachtsmarkt Schloss Oberwerries Sa, 15.12.12, 19:00 Uhr Vernissage mit Musik :[Mensa]: So, 16.12.12, 18:00 Uhr Weihnachtskonzert Maximilianpark Hamm Mi, 19.12.12, 19:30 Uhr Just Gospel Pauluskirche 18 / Hammtermine

KUNST/ AUSSTELLUNGEN bis So, 09.12.12 "Schöner Wohnen": Gemein- schaftsausstellung des hkb Maximilianpark Hamm bis 03.02.12 Hier und Jetzt - Aktuelle Kunst in Hamm und in der Region Westfalen Gustav-Lübcke-Museum bis So, 24.03.12 Menschenbilder im Expressionismus Gustav-Lübcke-Museum So, 09.12.12 Öffentliche Führung durch die Ausstellung: Menschenbilder im Expressionismus Gustav-Lübcke-Museum 15:00 Uhr MÄRKTE/ FLOHMÄRKTE 30.11. - 02.12.12 Weihnachtsmarkt Maximilianpark Hamm bis So, 23.12.12 Weihnachtsmarkt Hamm 2012 Marktplatz an der Pauluskirche PARTIES Sa, 01.12.12 Tanzbar im Enchilada enchilada 19:00 Uhr Sa, 15.12.12 Top-Twenty-Disco mit Karaoke on Ice Maximilianpark Hamm, Eissport und Bowling 19:00 Uhr Mo, 31.12.12 Silvesterparty Maximilianpark Hamm 19:00 Uhr SONSTIGE So, 02.12.12 Advent, Advent ... der Stress beginnt! Freie Christengemeinde 10:00 Uhr Sa, 22.12.12, 20:00 Uhr Klaus Heimann Bigband Connection Spiegelsaal, Kurhaus Hamm bis So, 23.12.12 Weihnachtsmarkt Hamm Marktplatz an der Pauluskirche So, 23.12.12, 16:00 Uhr Adventsleuchten am Gradierwerk Kurhausgarten Mo, 31.12.12, 19:00 Uhr Silvesterparty Maximilianpark Hamm n e g i e z n A Fr, 16. - 17.11.12, 10 Uhr Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Hammtermine / 19

Hamms größter Weihnachtsmarkt: bis zum 23. Dezember an der Pauluskirche. Fröhliche Weihnacht! Ob heiße Maronen oder Weihnachtscrepes, Glühpunsch oder Feuerzangen- bowle. Ob sportlich auf der Eisbahn oder als Zuschauer an der Bande. Ob weihnachtliche Geschenkartikel oder Kunstgewerbe. Ob besinnlich beim „Singt mit“ und an der Krippe mit lebenden Tieren oder im Gastronomie- zelt. Das Weihnachtsmarktdorf an der Pauluskirche und der Weihnachts- markt in der Bahnhofstraße bieten für jeden Geschmack das Passende. >> Erstmals ist das Stadtmarketing auch selbst mit einem Stand auf dem Weih- nachtsmarkt vertreten. „Wir bieten Lich- terbögen mit Hammer Motiven und andere schöne Dinge an“, macht Geschäft sführer Klaus Ernst vom Stadtmarketing Wer- bung für die Geschenke aus Hamm, mit denen man – nicht nur zum Fest – Freude verschenken kann. Neu ist auch der Stand mit dem „Met“, an dem es außer Honig- wein auch viele andere Artikel „rund um den Honig“ gibt. Magnet für alle Kufenfl itzer ist der Spar- kassen-Eiszauber: Die knapp 400 Quadrat- n e g i e z n A 20 / Hammthema

meter große Eisfl äche bietet ein unver- wechselbares Eislaufvergnügen, ein- gerahmt von den Verkaufsständen mit Geschenkideen oder abwechslungsreichen Angeboten für das leibliche Wohl. „MITSINGEN ERWÜNSCHT!“: Erneut haben sich die Musikschul-Lehrer unter der Leitung von Bernd Smalla mit der Evangelischen Kirchengemeinde Hamm zusammengeschlossen und laden in der Pauluskirche zum gemeinsamen Singen unter dem Titel „Singt Mit! – Wir singen Weihnachtslieder“ (dienstags bis donners- tags, jeweils 17 Uhr) ein. Auf dem Programm: traditionelle und moderne Weihnachtslieder. Viel erleben können die Kleinen beim Weihnachtsmarkt in der Bahnhofstraße: Am beliebten Adventskalender wird an jedem Abend ein Türchen geöff net, kleine Geschenke werden verteilt. Und an den Wochenenden machen in der großen Krippe lebendige Tiere die Weihnachtsge- schichte greifb ar. Die Hammer Dezember-Weihnachts- märkte im Überblick: Weihnachtsmarkt Innenstadt mit Eisbahn (Pauluskirche/Marktplatz, Bahnhofstraße) 26. November bis 23. Dezember: 11.30 bis 20 Uhr (Kernöff nungszeiten) Weihnachtsmarkt Rhynern (Alte Salzstraße/Regingenstraße) 8. Dezember: 11 bis 19 Uhr Geither Weihnachtsmarkt (Gasthaus Schulte-Geithe) 8. Dezember: 14 bis 19 Uhr 9. Dezember: 11 bis 18 Uhr Wiescherhöfener Weihnachtsdorf (Gaststätte „Haus Refus“) 8. Dezember: 15 bis 20 Uhr 9. Dezember: 13 bis 20 Uhr Verkaufsoff ener Weihnachts-Sonntag Bockum-Hövel (gesamter Stadtbezirk Bockum-Hövel) 9. Dezember: 13 bis 18 Uhr Weihnachtsmarkt Norddinker (hinter dem Schützenverein) 9. Dezember: 11 bis 18 Uhr Weihnachtsmarkt Schloss Ermelinghoff (rund um das Schloss Ermelinghoff ) 15. Dezember: 14 bis 20 Uhr . Uentroper Weihnachtsmarkt (Hof Wessel) 15. Dezember: ab 13 Uhr 16. Dezember: ab 11 Uhr << n e g i e z n A Hammthema / 21

Die Feuerzangenbowle braut Ulrike Röhrig aus Pfälzer Rotwein, vielen leckeren Gewürzen und Zucker in den großen Kupferkesseln. Nur ein winziges Schlückchen? Der Kupferkessel blitzt, weihnachtliche Gerüche steigen in die Nase, der Zuckerhut liegt auf der Feuerzange – und Vorfreude in der Luft. Wenn die Glocke erklingt, wird der Rum über den Zucker gegossen, angezündet, die Flamme ﬂ ackert, die rumgetränkten Zuckerstücke fallen in den gewürzten Wein und endlich ist sie fertig: die Feuerzangenbowle von Ulrike Röhrig auf dem großen Hammer Weihnachtsmarkt an der Pauluskirche. >> Der große Kupferkessel ist Mittelpunkt in ihrer Weihnachtsmarktbude. „Er wurde extra angefertigt, denn Kessel mit einem Fassungsvermögen von 100 Litern gibt es nicht von der Stange“, erklärt die lebhaft e 51-Jährige. Bis oben fülle sie den Topf aber eh nicht. Wichtiger sei für das Ritual, den Zuckerhut abzubrennen. Zwei Kilo Zucker liegen auf der Feuerzange. Wie viel Rum darauf gegossen wird, verrät die Schaustel- lerin nicht. „Betriebsgeheimnis“, sagt sie augenzwinkernd. Kein Geheimnis dagegen ist der Wein selbst. „Ein Dornfelder aus der Pfalz mit vielen leckeren Gewürzen.“ Und das Tolle sei, da ist sie sich mit ihren Gästen einig, dass die Feuerzangenbowle immer unter- schiedlich schmecke. „Mal süß, weil ein großes Stück Zucker in den Kessel gefallen ist. Mal etwas herber.“ ULRIKE RÖHRIG ist Schaustellerin durch und durch. Sie kommt aus einer Schaustel- lerfamilie, ist seit 31 Jahren mit einem Schausteller verheiratet und hat zwei Kinder, die 23-jährige Gina und den 27-jährigen Tino, die ebenfalls als Schau- steller arbeiten. „Tino ist zudem mit einer Schaustellerin verheiratet und betreibt einen Autoscooter für Kinder“, lacht 22 / Hammthema Röhrig. Seit der Hochzeit bereist sie mit Ehemann Uwe die großen und kleinen Märkte in Deutschland. „Wir haben einen Los-Stand, an dem man Pfl anzen gewinnen kann.“ Leben auf knapp 30 Quadratmetern heißt es dann für beide von März bis November. AB ENDE NOVEMBER steht sie „zu Hause“ auf dem Weihnachtsmarkt an der Pauluskirche und verkauft dort seit neun Jahren Feuerzangenbowle. Immer gut gelaunt, mit einem fl otten Spruch auf den Lippen und einem Ohr für die Gäste. Der Stand ist sozusagen ihr drittes Kind – und das kostet vor Weihnachten viel Zeit. Zwölf Stunden ist sie mindestens vor Ort: Täglich den Kessel putzen, Material einräumen, spülen, abrechnen. Und natürlich immer wieder die Feuerzangenbowle ansetzen und ausschenken. Liebevoll hat sie den Stand eingerichtet mit vielen Dingen aus Kupfer und alten Gegenständen wie Schlitten, Forken oder Waschbrettern, die sie auf Bauernhöfen aufgestöbert hat. So mag es die patente Frau: rustikal-gemütlich. Und ihren Gästen gefällt es auch, wie sie oft hört: „Obwohl auch innen Platz ist, stehen die meisten vor dem Stand, schnacken und schauen.“ VIELE GÄSTE kommen aus Hamm und Umgebung. Es sei schön, dass es so viele Stammkunden gebe, mit denen sie ein Pläuschchen halten könne. „Aber es gibt auch zwei Ehepaare, die seit Jahren aus Dortmund extra für die Feuerzangenbowle zur mir kommen“, freut sie sich. Kalt und trocken wünscht sich Ulrike Röhrig übrigens das Wetter für den Weih- nachtsmarkt. „Minusgrade müssen es aber nicht unbedingt sein“, schränkt Ulrike Röhring schmunzelnd ein. Dann wärme nicht einmal mehr die Feuerzangenbowle wirklich. <<

An alten Schriften interessiert: die Teilnehmer des bereits zum zweiten Male angebotenen Kurses „Lesen lernen“ Lesen lernen im Stadtarchiv „Was kann das nur wieder heißen?“ Brigitte Groß sitzt vor dem Standesamtsregister der Stadt Hamm aus dem 19. Jahrhundert – und kann trotz größter Anstrengungen die handschriftlichen Eintragungen nur mühsam und auch nur teilweise entziffern. Um künftig weniger Probleme zu haben, nimmt sie an dem Kurs „Lesen lernen“ teil. >> Fachkundige Hilfe fi ndet die ehren- amtliche Mitarbeiterin des Stadtarchivs bei ihrem hauptamtlichen Kollegen Jochen Th esmann, der den Kurs leitet. Zehn Ter- mine umfasst das gemeinsame Angebot von Stadtarchiv und Volkshochschule. „Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Lektüre ausgewählter Quellentexte aus den Be- ständen des Hammer Stadtarchivs“, erläu- tert Th esmann die Vorgehensweise. ANHAND VON AMTLICHEN und priva- ten handschrift lichen Aktenstücken, Per- sonenstandsregistern, Inventarlisten, Brie- fen oder Haushaltsbüchern üben die Teilnehmer das Lesen von Schrift en des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts. Mit Erfolg, wie Brigitte Groß bestätigt: „Ich bin dankbar, dass ich so gut angeleitet werde.“ Sie könne mittlerweile sehr viel besser die Deutsche Schrift lesen und die alten amtlichen Angaben korrekt in den Stadtarchiv- Computer eingeben. Für alte Schrift en hat sich Jochen Th es- mann schon als Kind begeistert: „Ich bin damit ganz früh angefangen“, erinnert er sich, „als ich den Arbeitsvertrag meines Urgroßvaters mit einer Kölner Kanonen- fabrik in die Hände bekam. Seitdem hat mich das Th ema nicht mehr losgelassen.“ Seitdem hat er sich intensiv mit vielen alten n e g i e z n A 24 / Hamminformation

„Gehorsamstes Gesuch“ Am 19. August 1895 richtete der Schutzmann Brinkwirth in Deut- scher Schrift folgendes „gehorsamtes Gesuch ... um Anstellung nebenbei als Leichenhallen-Aufseher“ an die Stadt Hamm: Dem Wohllöblichen Magistrat erlaubt der Unterzeichneter sich nachstehende Bitte zur hochgeneigten Berücksichtigung ganz gehorsamst vorzutragen. Auf Bekanntmachung des Wohllöbli- chen Magistrats wonach am 1. Oktober des Jahres die Stelle als Leichenhallen-Aufseher neu besetzt werden soll, da des niedrigen Gehaltes, meiner Lage dadurch gebessert würde, und sorge tragen werde, das die mir vorgeschriebenen Bedingungen ohne meinen sonstigen Dienst zu vernachläßsigen genau befolgt werden sollen, bittet unterzeichneter den Wohllöblichen Magistrat mir die Stelle gütigst übertragen zu wollen. Ganz gehorsamst Brinkwirth Schutzmann Deutsche Schrift: Auszug aus dem „Gehorsamsten Gesuch“ Schriften auseinandergesetzt: mit den Römischen Kapitalschrift en, mit der Karo- lingischen Minuskel, mit der gotischen Urkundenschrift , mit der Deutschen Kanz- leischrift – und gibt heute sein umfassendes Wissen weiter. DER FÜNFTE Kursabend. Zunächst kommen die Hausaufgaben an die Reihe. „Ich habe Ihnen einen Stapel Texte mitge- geben“, eröff net Th esmann 90 spannende Minuten, „damit Sie nicht aus der Übung kommen.“ Die gemeinsame Lektüre eines Haushaltsbuchs von 1913 wirft nur wenige Probleme auf. An einer schwierigen Stelle hilft Kursleiter Th esmann mit pädagogi- schem Geschick: „Wir suchen am besten zuerst nur Buchstaben, die wir eindeutig identifi zieren können.“ Ein ‚u’ am Ende, ein ‚st’ in der Mitte und vorne ein „T“ - und schon ist das Wort erkannt: Torfstreu. Kritischer schon der Brief einer Frau aus Kump an ihre „liebe Schwester“. Auf ein- einhalb, eng beschriebenen Seiten berich- tet sie über zahlreiche Neuigkeiten: so den Besuch an Weihnachten, die Trauer um den an einer „Lungenentsündung“ gestor- benen Amtmann Enders, die Hochzeit ihrer Freundin Jette Sprenger mit Heinrich Bergmann am Sonntag nach Neujahr und auch über die fürchterliche Tat des Win- keliers Muckelmann, der „seine Frau und 5 Kinder den Hals abgeschnitten hat“. AUCH DAS „Gehorsamste Gesuch des Schutzmanns Brinkwirth um Anstellung nebenbei als Leichenhallen-Aufseher“ vom 19. August 1895 an die Stadt Hamm hat seine Tücken. Rätselraten um ein Wort – bis Rainer Zibulski mit „niedrigen“ die Lösung findet. Er kommt ebenso wie Heidrun Weßendorf ins Stadtarchiv, „um etwas zu lernen, um den Kopf zu beschäft igen“. Sie hat aber auch einen konkreten Anlass: „Unsere alten Familienbücher mit Eintra- gungen aus dem 19. Jahrhundert.“ ÄHNLICHES INTERESSE hat ihre Schwester Heike: Ahnenforschung. Ihre wichtigsten Quellen dafür sind Kirchen- bücher, geführt von Pfarrern in alter Schrift . „Alte Schrift , die lernst Du hier“, sagte sich Heike Weßendorf bei der Anmeldung und sieht sich bestätigt: „Das bringt etwas.“ << n e g i e z n A Hamminformation / 25

KlassikSommer 2013 in Bestbesetzung: die Klassik-Band Spark und Alban Gerhardt, einer der großen Cellisten unserer Zeit Lieben Sie Brahms? Beethoven lud ein – und die Gäste strömten! Gleich fünfmal feierten Frank Beermann und die Robert-Schumann-Philharmonie den großen Klassiker im KlassikSommer 2012 – und bescherten dem Festival sein erfolgreichstes Jahr. Hamm liebt Beethoven, soviel ist klar. „Lieben Sie Brahms?“, fragt der KlassikSommer 2013 – und ist sich sicher, dass es auf diese Frage nur eine Antwort gibt. >> Seit dem Kinofi lm „Lieben Sie Brahms?“ mit Anthony Perkins und Ingrid Berg- mann sind die erste und die dritte Sinfonie des Romantikers Millionen Musikfreunden vertraut. Dass es noch mehr zu entdecken gibt, beweist der vom städtischen Kultur- büro geplante Brahms-Zyklus für den Klas- sikSommer 2013: mit vier wunderbaren Sinfonien, gekoppelt mit zwei Klavierkon- zerten, einem Violinkonzert und einem Doppelkonzert für Cello, Violine und Orchester. Im Eröff nungskonzert spielt Herbert Schuch, Karl-Heinz-Kämmerling-Schüler und Alfred-Brendel-Schützling, das erste Klavierkonzert (22. Juni, Alfred-Fischer- Halle). Die Nordwestdeutsche Philharmo- nie ergänzt die erste Sinfonie. Am 5. Juli im Kurhaus dann das Folgewerk (zweites Klavierkonzert und dritte Sinfonie). EINER DER GROSSEN CELLISTEN unserer Zeit verleiht dem Doppelkonzert am 28. Juni einen besonderen Glanz: Alban Gerhardt. Gerhardt ist für seinen unver- wechselbaren Klang und eine absolut indi- viduelle Spielweise berühmt. Gergana Gergova spielt die Violine. Dazu wird die zweite Sinfonie gegeben. Linus Roth, Echo- Klassik-Preisträger, bestreitet das Brahms- Violinkonzert mit aller seiner charakteris- tischen Stilsicherheit und Klangkultur (mit vierte Sinfonie, am 30. Juni im Festsaal Maximilianpark). DAS KLAVIERQUINTETT von Brahms wird Michael Barenboim, Konzertmeister des West-Eastern-Divan-Orchestra und Sohn berühmter Eltern (Daniel Barenboim und Elena Bashkirova), mit seinem Erlen- busch-Quartett und Günther Albers am 10. Juli auf Gut Drechen zu Gehör bringen. Zu Brahms‘ populärsten Werken zählen seine „Liebesliederwalzer“, „Zigeunerlieder“ und „Ungarischen Tänze“: Sie stehen im Mittelpunkt, wenn der Chor des Städti- schen Musikvereins Hamm mit Lothar R. Mayer am 21. Juli den Innenhof von Schloss Heessen romantisch verzaubert. Einen Ausfl ug in deutlich frühere Zeiten unternimmt „NeoBarock“ auf Gut Kump: Barockmusik zeitgemäß spielen die Kölner am 17. Juli beim Drei-Gang-Menü und demonstrieren die Entstehung des modernen Klavierquartetts in Werken von Bach, Mozart und Beethoven. Musikge- schichtlich ganz früh startet das Ensemble „Wishful singing“, wenn sich die fünf jungen A-cappella-Sängerinnen aus den Niederlanden am 26. Juli im Schloss Ober- werries auf die Spur der Liebe im Wandel der Zeiten machen. Abenteuerlustige Abwege von den Pfaden der Klassik sind es, die manch anderen Philharmoniker reizen: „Bracc!“ stellt die oft verkannten Großviolinen ins Rampen- licht. Acht Bratscher der Münchner Phil- harmoniker und ein Pianist balancieren auf dem Drahtseil zwischen Konzertsaal, Rockschuppen und Kleinkunstbühne (am 3. Juli im Audi-Potthoff -Hangar). Noch heft iger treiben es vier Cellisten aus Berlin, wenn sie am 14. Juli die schwimmende Lippebühne am Ruderclub erklimmen: „Cellomania“ geht bis zum Äußersten, klet- tert auf den „Stairway to heaven“, spielt ABBA, Queen und Nirvana – und lässt die Lippe kochen. Klingt bieder, ist es aber nicht: Verwegene Volksmusik präsentiert Spark, die Klassik- Band, am 13. Juli im Hangar des Luft sport- clubs. Die fünf Senkrechtstarter der internationalen Klassikszene entdecken europäische Volksweisen und katapultieren sie mitten ins 21. Jahrhundert. DAS HAMMER KLASSIK-FESTIVAL unterwegs mit Johannes Brahms und auf Abwegen von den Klassik-Highways geht ab Anfang Dezember in den Vorverkauf. << 26 / Hammkultur

Am 18. Dezember gastiert das Landestheater Detmold mit dem Musical „Irma la Douce“ im Kurhaus Bad Hamm. Nordsterne zum Finale Schlagkräftig, fanatisch, spritzig und strahlend: abwechslungsreiche Konzert- und Theaterkost im Dezember >> DON CAMILLIO & PEPPONE: Wenn Priester Don Camillo und Bürgermeister Peppone aneinandergeraten, geht es hoch her in der italienischen Provinz. Doch hinter Schlägen und bissigen Worten ver- birgt sich die widerwillige gegenseitige Zuneigung der Kontrahenten und am Ende müssen beide erkennen, dass sie einander ähnlicher sind, als sie es wahrhaben wollen. Das RLT Neuss zeigt seine Inszenierung des Klassikers „Don Camillo & Peppone“ am 12. Dezember um 20 Uhr im Kurhaus. MOBY DICK: Kapitän Ahab hat nur eines im Sinn: Rache an Moby Dick, dem weißen Pottwal, der ihm ein Bein abgerissen hat. Nichts kann ihn von seinem Ziel abbringen, auf das er auch die Mannschaft seines Schiff es einschwört – und so kommt es zum entscheidenden Duell zwischen Mensch und Tier. Die Vorstellung gehört zur Abschiedstournee des Th eaters des Ostens: die Bühne schließt ihre Pforten und ist mit „Moby Dick“ am 13. Dezember um 20 Uhr letztmalig im Kurhaus zu sehen. Für alle Interessierten gibt es um 19.15 Uhr eine Einführung, die Hintergründe und Fakten zum Stück näher beleuchtet. IRMA LA DOUCE: Jurastudent Nestor und Freudenmädchen Irma sind ein glück- liches Paar – wenn nur die Eifersucht nicht wäre! Um seine Freundin für sich allein zu haben, erschafft Nestor „Monsieur Oscar“ – einen älteren, vermögenden Herrn – und wird Irmas neuer Stammkunde. Leider ist sie von seinem „Alter Ego“ so begeistert, dass Nestor wiederum die Eifersucht packt und er auf die abenteuerliche Idee verfällt, den unbequemen „Konkurrenten“ aus dem Weg zu schaff en… Das musicalver- sierte Landestheater Detmold beweist mit seiner frechen, witzigen, turbulenten und vergnüglichen Inszenierung am 18. Dezember um 19 Uhr im Kurhaus Bad Hamm, dass das Musical „Irma la Douce“ auch über 50 Jahre nach seiner Urauff üh- rung in Paris nichts von seinem Charme verloren hat. SILVESTERKONZERTE: „Sterne des Nordens“ sind das musikalische Motto der Silvesterkonzerte am 31. Dezember um 16 und 19.30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm. Der Nordstern, das mythische Polarlicht, regte die Fantasie der Komponisten an, darunter Wagner, Grieg, Meyerbeer und Verdi. Und weil an Silvester Strauß nicht fehlen darf, endet das Programm mit den „Nordseebildern“ und stößt stilecht mit der „Champagner-Polka“ den Jahres- wechsel an. Die junge Sopranistin Eleo- nore Marguerre huldigt in den Opern- arien den „Nordsternen“. Für den orchestralen Klang sorgt Dirigent Evan Christ mit der Nordwestdeutschen Phil- harmonie. << Beim Klangkosmos: Sixto Corbalán Virtuoses auf der Harfe >> Am 11. Dezember reist der Klangkos- mos nach Paraguay. Im Mittelpunkt des Konzerts um 17.30 Uhr in der Lutherkir- che: das Nationalinstrument, die Harfe. Mit den spanischen Eroberern und Mis- sionaren gelangte die Renaissance-Harfe nach Lateinamerika. Die von Jesuitenpa- tern mitgebrachte Harfe wurde schnell adoptiert, die Bauweise den eigenen Bedürfnissen angepasst und ein eigenes Repertoire geschaff en. In Paraguay sind Harfenisten nicht nur Interpreten, sondern auch Komponisten – wie der junge Musiker Sixto Corbalán, der für seine Kompositi- onen bereits preisgekrönt wurde. Souverän verknüpft er die eigenen Traditionen mit neuen oder anderen Stilelementen. << Hammkultur / 27

Die Antwort: neue Personalkonzepte „Zukünftig steht die mitarbeiterorientierte Personalpolitik im Vordergrund.“ Dies ist zentrales Ergebnis einer Befragung von 200 Unternehmen in Hamm, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) im Auftrag der Wirtschaftsförderung Hamm durchgeführt hat. Die Wirtschaftsförderung hatte die Firmen befragen lassen, welche demograﬁ ebedingten Probleme bereits spürbar sind und mit welchen Maßnahmen sie gegensteuern. >> Wirtschaft sförderungs-Chef Christoph Dammermann zeigte sich erfreut, dass der Standort Hamm von den Unternehmen als positiv wahrgenommen wird: „Wir freuen uns über die hohe Verbundenheit der Betriebe mit dem Standort. Mehrheitlich sind die Unternehmen schon aktiv dabei, ihre Attraktivität als Arbeitgeber und Aus- bildungsbetrieb zu erhöhen. Viele wün- schen sich aber noch weitere Informatio- nen und Unterstützung durch die Wirtschaft sförderung, die wir ihnen gern anbieten werden.“ DIE WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG möchte Hammer Unternehmen bei dem Th ema Fachkräft esicherung unterstützen. Bei einer Fachtagung im Hamtec wurden die Ergebnisse der Unternehmensbefra- gung und das Konzept der ‚lebenszyklus- orientierten Personalpolitik‘ vorgestellt. Die Vorträge hielten Dr. Th orsten Lang, Leiter Empirie und Befragungen beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH, und Christiane Flüter- Hoffmann, Projektleiterin Betrieb- liche Personalpolitik beim IW Köln. Die Unternehmensvertreter diskutierten anschließend über Fachkräft eengpässe in verschiedenen Branchen, über unbesetzte Ausbildungsstellen, über die Risiken alternder Belegschaft en und über Wege, wie dem demografi schen Wandel sinnvoll begegnet werden kann. „Wir stellen den beteiligten Unterneh- men nun in einer Reihe von Workshops das Instrument der lebenszyklusorientierten Personalpolitik vor“, berichtet Dr. Britta Obszerninks, die stellvertretende Ge- schäftsführerin der Wirtschaftsförde- rung. Das Personalkonzept der „lebens- zyklusorientierten Personalpolitik“ ist seit 2007 erprobt und vielfach prämiert worden. DER ERSTE WORKSHOP im November fand großen Anklang. Unter Leitung von Christiane Flüter-Hoff mann vom IW Köln befassten sich die Unternehmensvertreter drei Stunden lang intensiv mit Fragen der Personalpolitik. Nach Interessenlage waren im Vorfeld drei Th emen dafür ausgewählt Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung in Hamm stellte Dr. Thorsten Lang vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft vor. worden: Arbeitgeberattraktivität, Gesund- heitsmanagement /Arbeitszeit und Arbeits- organisation. Die Teilnehmer lernten verschiedene Instrumente aus dem Bereich Gesundheitsmanagement sowie Arbeits- zeitmodelle mit ihren Vor- und Nachteilen kennen. Die Instrumente stammen alle aus dem „PersonalKompass“, der eine Art Werkzeugkasten des Personalmanage- ments ist. INSGESAMT SIND vier Workshops mit den Experten des IW Köln geplant. Im nächsten Workshop am 21. Januar werden Arbeitszeit und Arbeitsorganisation die Th emenschwerpunkte sein. << Information: Wirtschaft sförderung Hamm Wolfgang Th omaßen Tel. 0 23 81 / 9 29 32 05 Die Ausbildung junger Fachkräfte – das ist auch für die Unternehmen in Hamm eine der wich- tigsten Aufgaben in der Personalentwicklung. Hammwirtschaft / 29

Eine Attraktion im Kurpark: das Adventsleuchten am Gradierwerk Auf Schneeglätte vorbereitet: die Stadtwerke Adventsleuchten Zum vierten Mal – und schon eine beliebte Tradition: das Advents- leuchten rund um das Gradierwerk. Der stimmungsvolle Nachmittag im Kurpark ﬁ ndet erneut am vierten Advent (23. Dezember) statt. >> Zu dem Adventsleuchten, veranstaltet von den Stadtwerken und der Stadt Hamm, sind alle herzlich eingeladen, die vorweih- nachtliche Stimmung zu genießen. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt: mit Glühwein, Kaff ee und Kuchen, Kakao für die Kleinen – und Gegrilltem. Weihnachtliche Klänge stimmen auf das Weihnachtsfest ein. Übrigens: Parkplätze stehen am Kur- haus, am Exerzierplatz und am Maximare zur Verfügung. << Notfall- Fahrplan für Busse Auch für diesen Winter hat sich der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Hamm auf extreme Situationen mit Eis und starken Schneefällen vorbereitet. >> Für den Fall, dass wie vor zwei Jahren dann an Steigungen und engen Straßen zeitweise nichts mehr gehen sollte, gilt ein Notfall-Fahrplan für die Busse im Hammer Stadtgebiet. Wie dieser funktioniert, erläu- tert der Leiter des Verkehrsbetriebs Hamm, Reimar Veit: „In solchen Fällen geben wir kurzfristig über die örtlichen Medien bekannt, wann dieser Fahrplan ein- gesetzt wird. Der gewohnte Fahrplan wird dann kurzfristig außer Kraft gesetzt. Der Verkehrsbetrieb wird auch bei schwieriger Wetterlage versuchen, den regulären Busverkehr so lange wie möglich aufrecht zu halten. Dabei kann es dann allerdings zu starken Verspätungen kommen.“ Damit sich alle, die in Hamm mit den Bussen fahren, rechtzeitig über den Not- fall-Fahrplan informieren können, wird er ab Anfang Dezember als Handzettel in den Bussen, in der „Insel“ am Bahnhof und in den Bürgerämtern ausgelegt. << 30 / Hammstadtwerke