information Programm für die Elternschule ist der „Hammer Erziehungskonsens“, der • für die Gewaltdimension in der Erziehung sensibel macht. • Eltern ermutigt, bewusst zu erzie- hen und den Kindern genügend Zuwendung zukommen zu lassen, aber nicht alle Wünsche zu erfüllen. • für verschiedene Lebenssituationen praktische Ansatzpunkte zur Gestaltung der Erziehung aufzeigt. Die Hammer Elternschule ist kein theoretisches Modell, sondern wird Schritt für Schritt mit Leben erfüllt. So kann jede Kirchengemeinde, jede Schule oder Tageseinrichtung – nach der Erfüllung einiger Grundkriterien – in ihrem Umfeld Eltern schulen. Eine zentrale Rolle nimmt momen- tan das Programm „Starke Eltern – Starke Kinder“ des Deutschen Kinder- schutzbundes ein. „In den letzten bei- den Jahren“, bilanziert Angelika Berndt-Kleine vom Diakonischen Werk als Mitglied der Projektleitung der Elternschule, „wurden 20 Kurse mit jeweils zehn bis zwölf Arbeitsein- heiten nach diesem Konzept durchge- führt.“ Insgesamt stehen für den Bereich der Stadt Hamm 45 Fachreferenten und –innen zur Verfügung. Erfolgreich sind auch die „aufsuchenden Arbeits- formen“ wie Hausbesuche durch Erzieherinnen und Lehrer sowie die Kontaktvermittlung zu den Angeboten der Hammer Elternschule durch die Familienhebamme des Gesundheits- amtes. Zurzeit befindet sich die Elternschule noch in der Einführungsphase. Gabriela Kreter, als Konrektorin der Anne-Frank-Schule für die Hammer Schulen in der Projektgruppe verant- wortlich aktiv, betont: „Gerade die Schulen haben ein hohes Potenzial, um mehr Elternbildung anzubieten. Und sie sind dringend auf die positi- ven Auswirkungen der Elternschule angewiesen, nämlich erzogene Kinder und Jugendliche“. Nach einer Bestandserhebung der Projektgruppe gibt es in Hamm schon jetzt über 60 Institutionen, die Elternbildung zumindest sporadisch anbieten. Bei weiterer enger Kooperation steht einem wachsenden Erfolg der Elternschule nichts im Wege. Die Elternschule Hamm unterstützt Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben. Elternschule Hamm: Hilfe bei Erziehungsfragen „Die Kinder bewusst erziehen – nicht alle Wünsche erfüllen“ „Niemand kann ohne Führerschein Auto fahren, doch jeder kann ungeprüft Kinder erziehen.“ Dieser Satz ist mehr als eine Stammtisch-Parole. Matthias Bartscher, der Leiter des Kinderbüros der Stadt Hamm, sieht zusammen mit vielen pädagogischen Experten, dass „es offensichtlich nicht allen Eltern gelingt, ihre Kinder auf ein Leben in unserer modernen, pluralen Gesellschaft vorzubereiten“. Eine wichtige Hilfe gibt jetzt die Eltern- schule Hamm. Dazu Jochen Sense- busch, vom Jugendamt und Deut- schen Kinderschutzbund und eben- falls Mitglied der Projektleitung: „Das Projekt soll Eltern bei ihrer Erziehungs- aufgabe unterstützen. Aber wir setzen nicht auf Zwang, sondern auf Freiwilli- gkeit und wachsende Neugier der Eltern. Alle Hammer Eltern können teil- nehmen, aber wir achten darauf, dass die Elternschule auch für junge Familien ohne soziales Netz, Familien in besonders beeinträchtigten Lebens- situationen, Familien in Stadtteilen mit besonderen Problemlagen und allein erziehende Eltern erreichbar ist.“ Die Elternschule ist eine Idee des Fachbereichs „Jugend, Soziales und Gesundheit“ der Stadt Hamm. Am Anfang stand eine Projektgruppe mit dem Auftrag, auf Basis der vorhande- nen Ansätze in Hamm ein umfassen- 16 des Konzept zu entwickeln und modell- haft zu erproben. „Uns war klar, dass die Elternschule Hamm nur erfolgreich sein wird“, so Bartscher, „wenn Tages- einrichtungen, Schulen, Jugendhilfe, freie Verbände und Gruppen der Wohl- fahrtspflege effektiv zusammenarbeiten.“ Bartscher – neben seiner Funktion im Kinderbüro auch Geschäftsführer der Elternschule – freut sich über die zahlreichen Partner in der Projekt- gruppe: Diakonisches Werk Hamm, Gesundheitsamt, Kinderbüro, VHS, Schulamt, Vertreter aller Schulformen, Deutscher Kinderschutzbund, Kinder- tageseinrichtungen, Caritasverband, Regionale Schulberatungsstelle, Bera- tungsstelle der Stadt Hamm, Jugend- amt, Friedrich-Wilhelm-Stift, Stadt- bücherei, Kinder- und Jugendpsy- chiatrie sowie in loser Kooperation die Kinderkliniken und Kliniken mit Geburtsabteilungen.