HAINAGAZIN Der treue Bote on Oftwennemar. in erzablung aus alten Tagen bar Burg zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Mark von eorg Wiltrzim Pogo. = Orr ale GOlinloIj • • • C.• • • • 110• • • • • • . 1004 Sigurd viel zu danken. Er ist doch ein ganzer Mann, und wenn wir ihn nicht gehabt hät- ten, wie sähe es dann wohl um uns und die Burg aus! Du kannst stolz auf ihn sein!" „Das bin ich auch," erwiderte die An- geredete; „als Landmann habe ich ihn oft nicht so hoch stellen können, wie ich es gern getan hätte, aber hier ist er an seinem Platze gewesen. Als anfangs dieses Jahres sein Fuß vollstän- dig wieder ausgeheilt war, wur- de es mir bald zur Gewißheit, daß der landwirtschaftliche Be- ruf ihm nicht mehr genügte. Er war leiblich auf dem Heidhofe, aber im Geiste weilte er auf fer- nen Schlachtfeldern. Sogar des Nachts träumte er von Gefah- ren, forderte seine Feinde her- aus und feuerte seine Mann- schaften zu heftigerem Wider- stande an. Seine Familie tritt bei ihm in den Hintergrund. Ich ha- be mich schon daran gewöhnt, nicht mehr zu große Ansprüche an ihn zu stellen, aber der Kin- der wegen wird mir oft wehe ums Herz!" „Siehe nicht zu schwarz in die Zukunft, liebe Anna," sagte darauf der Kaplan. „Für heute wollen wir dem Herrn im Himmel danken, daß er uns deinen Sigurd geschenkt hat. Ohne ihn lebten wir viel- leicht nicht mehr. Und dann dürfen wir als echte Christen überhaupt nicht zuviel um die Zukunft sorgen. Der Mensch muß suchen, stets in der gegen- wärtigen Stunde froh zu sein. Der treue Gott, welcher uns heute geholfen hat, lebt mor- gen auch noch. Darum nimm deine Laute zur Hand, liebe Ur- sula, und lasse uns zum Ab- schiede unser Lieblingslied an- stimmen: „Herr Gott, dich loben wir!" Das geschah denn auch mit Inbrunst, und die Geschwi- ster und Anna schieden von einander mit dem Vorsatze, ihr Vertrauen stets auf Gott zu set- zen, möchte da kommen, was wolle. Auf dem Burghofe stand Si- gurd mit den beiden Kindern. Diese hatten ihren Vater aufge- sucht, weil Veronika ihn bitten wollte, doch beim Grafen ein gutes Wort für den armen Räu- berhauptmann einzulegen, da- mit er nicht gehängt würde. Si- gurd konnte ihr dieses nicht ab- schlagen, und vergnügt eilten die beiden zur Mutter. Seine Ankunft auf dem Heid- hof stellte Sigurd für den ande- ren Tag in Aussicht. So war denn der äußere Frie- den wieder ins Land gezogen. Von den Verwundeten erholte sich einer nach dem andern, und es entstand bald die Frage, was mit dem Räubergesindel zu machen sei. Ließ man es los, waren bald neue Schandtaten zu befürchten. Sigurd trat des- halb mit dem Rate der Stadt Hamm in Verbindung, und man beschloß, die Haupträdelsfüh- rer bis zur Rückkehr des Grafen gefangen zu halten, und die an- deren truppweise Ober die Grenze bringen - ZIT lassen. Hamm stellte die nötigen Be- gleitmannschaften zur Verfü- gung, da es ja auch im Interesse der Stadt lag, die gefährlichen Banditen möglichst unschäd- lich zu machen. „Man sollte sie alle aufhängen," sagte der ener- gische Bürgermeister Robin- chus, „dann wäre man sie ein für allemal los. Ich bin dafür, rei- ne Sache zu machen!" Es wur- de ihm aber erwidert, daß man es dann zur Ersparung der Kur- kosten hätte gleich tun müssen. Jetzt wäre es doch etwas zu hart, nachdem ihnen soviel Lie- be erwiesen sei. Und da der Bürgermeister ein besseres Herz und ein weicheres Gemüt hatte, verblieb es bei der Aus- weisung. Im Oktober kam der Graf zu- rück. Die Anführer der Bande und an ihrer Spitze der Haupt- mann Harlin wurden vernom- Im Oktober kam der Graf zu- rück. Die Anführer der Bande und an ihrer Spitze der Haupt- mann Harlin wurden vernom- men, und alle beteuerten, keine persönlichen Gehässigkeiten gehabt zu haben. Nur durch Hunger seinen sie zu dem Ober- fall getrieben. Der Graf setzte den Urteilsspruch für einige Tage aus, und als er von Sigurd hörte, die kleine Veronika habe für den schwarzen Räuber- hauptmann um Gnade gebeten, so kam ihm bei seinem zur Mil- de geneigten Charakter die Bit- te seines Lieblings nicht unge- legen. Großmütig schenkte er allen das Leben und die Freiheit. Fortsetzung folgt XXI. Fortsetzung Anna zog es bald wieder zum Heidhofe zurück, während Si- gurd noch für kurze Zeit auf der Burg verweilen wolle. Um Burg- fried und an mehreren anderen Stellen des äußeren Mauer- werks waren Ausbesserungen nötig geworden, die noch vor der Rückkehr des Grafen, wel- chen man anfangs Oktober er- wartete, ausgeführt werden sollten. Ursula hatte zu Annas Ab- schied ein Getränk, bestehend aus etwas Bier, Wasser, gerie- benem Brot und Zucker, herge- richtet, bei dem die beiden noch ein wenig verweilten. Die Kinder spielten unterdessen im Burghofe. Der verwundete Räu- berhauptmann erregte ihr be- sonderes Interesse. Jungsigurd hatte es bereits fertig gebracht, einen Blick durch die Türspalte der Krankenzelle zu werfen, und jetzt saß er mit Veronika im Garten, um ihr von dem fürch- terlichen Manne zu erzählen. „Er hat pechschwarze Augen," sagte er, „und einen langen, struppigen Bart. Er ist bestän- dig am sprechen und will gerne von hier fort. Aber Vater meine, der Graf würde ihn wohl auf- hängen lassen. Das habe er auch wohl verdient, und er wäre es nicht wert, noch weiter zu le- ben." Veronika sah mit ihren großen Augen ängstlich zu dem Bruder auf und unterhielt sich noch weiter mit ihm darüber, wo das denn wohl geschehen könne. Ursula und Anna spra- chen ebenfalls von den letzten Ereignissen, als der Kaplan ein- trat. Er nahm gern ein Glas von dem erfrischenden Getränke entgegen und sagte freudig er- regt: „Anna, wir haben deinem • Elektroinstallation in Neu- und Altbauten • Waschautomaten, Verkauf und Kundendienst • Verkauf u. Kundendienst v. Kaffeemaschinen u. 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