. Hatitmstiati Segensreiches Wirken der Franziskaner in Hamm und in der Ordensprovinz • A I A kxrter ZzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA rf)eit C.".01111%imb zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ton calm `5epvZhcii unfcrzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA •PL..rrn. f Oeftinqe. Crrffer 21bvents eonn:tag. Zerfancn ter Sat nod) t s- colanb. t---zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA i f Über Geschichte und Bedeu- tung des Franziskanerordens ist im zu Ende gehenden Jahr oft zu hören und zu lesen gewesen. Franz von Assisi, der Ordensstif- ter, starb vor 750 Jahren. Einesehr fremde Gestalt für unser tech- nisch-rational istisches Zeitalter? So könnte man meinen. Dennoch hat dieser Heilige, dessen opfer- bereite Gottesliebe und selbst- lose Hinwendung zum Nächsten von allen Menschen verstanden wird, eigentlich nie zu wirken auf- gehört. Aus verwandtem Geiste praktizierten Männer seines Or- dens, aber auch Gestalten wie Pestalozzi oder Bodelschwingh ihr an der Bergpredigt orientier- tes Christentum. Sie alle waren Täter des Worts, waren frohe Christen. So sind auch die Mön- che, die der Regel des Franz von Assisi folgten, frohmachende Menschen gewesen. Wo sie leb- ten, entstand eine Insel des Frie- dens, blühte echte Volksfrömmig- keit auf. Kuttenträger im Hammer Stadt- bi Id : Wir Lebende haben das nicht mehr kennengelernt. Schon 1824 wurde durch Behördenerlaß das Franziskanerkloster aufgehoben. An die Mönche erinnern noch zwei Straßennamen, die Brüder- straße und die Franziskanerstra- ße. Sie begrenzen der früheren Klosterbezirk, der sich an die Pfarrkirche St. Agnes anschloß. Heute wird er von der Marien- schule eingenommen. Auch eine Mönchenstraße und eine Kloster- straße hat es hier einmal gege- ben. Gründer des Klosters war Graf Gerhard von der Mark, der sich im Zuge von Erbauseinanderset- zungen in seinem märkischen Be- sitz behauptet hatte. 1455 ging er daran, mit Genehmigung von Papst Nikolaus V. an der Lippe das erste Observantenkloster zu er- richten. Die strengere franziska- nische Regel der sogenannten Minderbrüder sollte darin einge- halten werden. Unmittelbar neben der Burgkapelle — Graf Gerhard residierte im Stadtschlof3 auf dem Grundstück der heutigen St. Eli- sabeth-Kinderkl inik — konnte Ge- lände adliger Burgmannen hin- zugekauft werden. So zogen denn am 20. März 1455 zwölf Patres mit ihrem Guardian und einigen Laienbrüdern in feierlicher Pro- zession in den Vorgängerbau un- serer Agneskirche ein. Selbstheiligung und Arbeit am Seelenheil anderer bestimmten das geistliche Wirken. Nach und nach füllte sich der Klosterbe- zirk mit Gebäuden, einem Glok- kenturm und einem eingefriede- ten Klostergarten. wo man ent- schlafene Brüder in Schiebegrä- bern beisetzte. Die Kirche selbst war Wohltätern des Ordens als letzte Ruhestatt vorbehalten. Auf den Grabsteinen las man den Namen des Stifters wie auch ad- liger Familien: Droste zu Hamm, Droste zu Vischering, Herr zu Lohaus und Stockum, von Bever- förde auf Werries. Auf die wechselvolle Geschich- te des Hammer Klosters geht eine Schrift ein, die 1924 im Verlag Breer & Thiemann erschien. Ihre Wiederauflage sollte man erwä- gen. Auf 124 Seiten stellt Pater Diodor Henniges O.F.M. nicht zu- letzt auch ein Stuck Hammer Lo- kalgeschichte dar. Herausgreifen dürfen wir, was er Ober die Mis- sionstätigkeit der Mönche erzählt. Denn nicht nur im Hammer Stadt- bereich sind sie als Seelsorger nachweisbar. Ihr Arbeitsfeld er- eplanb rci§bie Spinumbi _ Sabibcrab uom .f)immel zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Iniffi ab twin 5;)iminel ThDr rnit, Zbir/ I tutfiro ed)101-3 " 2 0 streckte sich weit darüber hinaus. Seit 1628 stellten die Hammer Patres regelmäßig den Beichtva- vater für die Tertiarinnen in Goes- feld. Sie hielten Gottesdienst in umliegenden Dörfern und Streu- siedlungen. Namentlich den Guts- herren der zahlreich um Hamm gelegenen Herrenhäuser lag dar- an, daß Franziskaner aus Hamm in ihren Hauskapellen die Messe lasen. Dies geschah seit 1703 auf Lohaus (Adelssitz im Gebiet des späteren Verschiebebahn- hofs). seit 1755 auf Gröneberg an der Ahse, weiter auf Haus Assen und bei Schulze-Pellen- gahr. Regelmäßig oder gelegent- lich gab es Gottesdienst im Klo- ster Kentrop, Kloster Welver, Soest, Hemmerde. Rhynern, Klo- ster Scheda, Bausenhagen und Heil: ferner in Werl, Menden, Hul- trup. Oestinghausen, Westönnen, Büderich, und im Münsterschen in Heessen, Dolberg. Lippborg, Beckum, Vellern, Hovel, Bockuni, Werne, Venne. Walstedde, Asche- berg, Ahlen, Drensteinfurt und Altlünen. Die Entfernung lag zwischen V, und 7 Stunden. Auf eine eigene Geschichte können die Pfarreien Nordherrin- gen und Geithe verweisen, die von Hammer Franziskanern mis- sioniert wurden. Schon zwei Jahr- hunderte zuvor, als nach der Glaubensspaltung Klöster der Franziskaner ausfielen und den Katholiken dort keine Seelsorge mehr zuteil wurde, erstreckten sich Predigtdienste von Hamm aus bis nach Lemgo und Korbach (Waldeck). Überall haben die Söhne des heiligen Franz, ihrem Armutsge- löbnis getreu. freudig ihren Dienst getan, anerkannt auch von An- dersgläubigen. Ein Professor des Hammer Gymnasiums. selbst re- formierter Protestant, widmete den Mönchen einige Gedichtzei- len. in denen er vom still be- scheidenen Wesen der Ordens- leute spricht. Er hätteauch nennen können jenes Gesangbuch (un- ser Foto), das unlängst als Ham- mer Leihgabe in der Abtei Lies- born zu sehen war, wo eine Aus- stellung ,Franziskaner in West- falen" Zeugnisse aus der heimi- schen Ordensprovinz zeigte. Es betitelt sich _Catholisches Ge- sang-Buch für die Graffschaft Marck." Gleichfalls in Liesborn ausge- stellt war eine Holzstatue des Antonius von Padua mit dem Christusknaben aus dem Besitz unseres Gustav-Lübcke-Muse- ums. Dieser Heilige wurde zum Patron der Kirche in Geithe. Un- ter allen katholischen Heiligen ist dieser Franziskaner unstreitig einer der volkstümlichsten. v. Sch. 21