gesamt wurden an den drei Tagen rund 5000 Besucher gezählt.“ Der Boom hielt an bis 1939. „Im Westen war es diesmal am besten. So viele Menschen hat der westliche Stadtteil seit langem nicht gesehen“, titelte der WA und forderte mehr Unterstützung für den Verein ,,Olle Dööhns“ durch die Stadt: ,,Freilich hätten die Ollen Dööhns mit einem kleinen Zuschuss aus öffentlichen Mitteln noch wesentlich hüb- schere Wagen stellen können. Aber so muss- te sich eben alles im einfachsten Rahmen vollziehen. Doch der gute Wille ist da, auf dieser Grundlage weiter zu bauen und im nächsten Jahre einen noch schöneren und größeren Rosenmontagszug zuwege zu bringen als in diesem Jahr.“ Doch dann kam der Krieg. I NORBERT TEICHERT den Fußgruppen nicht ungeschoren blieb. An der Spitze des Zuges der Zeremonien- meister auf einem Esel und die ,,Fastelovens- kapelle“. Es folgte der Wagen der ,,Ollen Dööhns“, der unter dem Motto ,,Hatzkedi – do sind wie“ stand. Die Sammelbüchsen des Winterhilfswerkes durften ebenso wenig fehlen wie der Gefängniswagen, auf dem ein Bösewicht ,,Drei Tage Dicken“ absaß. nenstadt zogen Burschen in Trachten ein- her und ließen die beliebtesten Karnevals- schlager hören. In den Bäckereien und Metzgerläden und dort, wo es noch andere Leckerbissen gab, stellten sich wie in allen Jahren Jungen in bunten Kostümen ein und sagten mehr oder minder gut ihr Sprüchlein auf.“ Doch dann kam der Krieg Doch nicht nur im Freien wurde gefeiert. So notierte der WA: ,,Der Versuch, wie in anderen Städten auch in Hamm eine große karnevalistische Veranstaltung durchzu- führen, ist vollauf geglückt. Drei Tage stand das Kurhaus im Zeichen des Faschings, Verkehrsverein und Verkehrsamt konnten einen glänzenden Erfolg verbuchen. Ins- „Bei allen Volksgenossen“ Der zweite Zug bewegte sich durch den Hammer Norden. Der WA schrieb: ,,Jen- seits der Lippe und des Kanals in der Nordenfeldmark ging schon am Morgen das Karnevalstreiben los. Dort hat der Turn- verein Eintracht in den letzten Jahren mit seinem Rosenmontagszug bei allen Volks- genossen, die nicht gerade unverbesserliche Mucker sind, freudigen Widerhall ge- funden. Die richtige Erkenntnis, dass nicht der Aufwand und die prunkvolle Ausstat- tung des Umzugs Eindruck macht, sondern mehr die originelle Gestaltung der Wagen- aufbauten, veranlasste auch in diesem Jahr die Mitglieder des TV Eintracht, dem Zuge eine eigene Prägung zu geben. Wir greifen nur den Pfannekuchenwagen heraus, wo die Reibeplätzchen geschmort wurden. Groß- artig nahm sich der Wagen des Prinzen Karneval aus, der mit seinen majestätischen Stufen bis zum Thron in luftiger Höhe die Plattform des Wagens schmückte. In der In- 18