Sauna, Sole, (Sonnen-)Baden

Hammmagazin_11_2018

INHALT Wohlfühlort für die ganze Familie Der Herr der Technik Ein „Scharnier“ mit Strahlkraft „Wir haben in Hamm wieder eine Heimat“ Lernen. Wissen. Googeln. Die schlauesten Köpfe Start in den Beruf Besser bechern Weihnachten steht vor der Tür Kickoff Mein Lieblingsort Graben in der Vergangenheit 80 knipsten um die Wette Der Maxilauf millimetergenau Tischler und Global Player Tag des größten Unrechts Die November-Revolution in Hamm 3 6 8 8 10 12 15 17 20 21 23 23 30 34 36 37 39 42 42 44 Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Dr. Alexander Tillmann (verantw.) E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Fotos: S.5/6: Hans Blossey, S.9/10: Jürgen Thier, S.17: Zentralhallen, ricka_kinamo- to - stock.adobe.com, S. 27: Maximare, G2 Baraniak, S.28: WDR4, Andre Kowalski S.35/36: HeinzFeussner und WFH, S.38/39: Gustav-Lübcke-Museum, Heinz Feussner, Markus Klüppel, S.41: Nadine Kunath, Peter von Felbert S.43: WFH, S.44: Jürgen Post n e g i e z n A 2

WOHLFÜHLORT FÜR DIE GANZE FAMILIE Seit der Eröffnung vor 15 Jahren sieht sich das Freizeitbad „Maxi- mare“ seinen historischen Wurzeln verpﬂ ichtet: Die Tradition des Kurortes „Bad Hamm“ wird vor allem im 33 Grad warmen Solebecken fortgeführt. Aber auch in etlichen Bereichen darüber hinaus präsen- tiert sich das erfolgreichste Freizeitbad des Ruhrgebiets als Gesund- heitscenter und Wohlfühlort für die gesamte Familie. Trotz des Bewusstseins für die Tra- dition erfi ndet sich das „Maximare“ immer wieder neu, um den Wünschen und Bedürfnissen der Besucher zu entspre- chen: Aktuell wurde die Saunalandschaft mit neuen Fliesen, erweiterten Liegefl ächen und zusätzlichem Platz in der Gastronomie aufwändig saniert. Die Neueröffnung wurde Mitte Oktober mit einem großen „Wies´n-Fest“ gefeiert – selbstverständlich mit dem dazugehörigen Fassanstich. „Wir lassen uns immer wieder etwas Neues ein- fallen, damit der Saunabesuch zu einem tollen Gesamterlebnis wird“, erklärt Chris- tian Fecke als Marketing-Chef des „Maxi- mare“. Die große Multifunktionssauna „ArenaMare“ bietet über eine große Lein- wand für jede Situation die passende Stim- mung: vom Tanzfilm bis zum Fußball- Klassiker. In erster Linie ist die Großsauna aber ein besonderer Ort der Entspannung: Der Aufgussplan orientiert sich an der „Fruchtfolge“ des Jahres, so dass immer nur die Aromen der Früchte zugesetzt wer- den, die zur jeweiligen Jahreszeit Saison haben. Nachhaltigkeit und Liebe zur Hei- mat runden auch die „Naturräume“ in der Wellnesswelt ab: Hölzer aus regionalen Wäldern zieren die Wände und geben die ruhige Atmosphäre des Waldes wieder. 3

Gäste kommen nicht nur aus Hamm und der Region, sondern auch aus Münster oder Gütersloh, wie entsprechende Statisti- ken belegen“, berichtet Christian Fecke. Der Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von langfristiger Strategie und dem ständi- gen Drang, dem Besucher etwas Neues zu bieten. „Zu der tollen Besucher-Bilanz hat ganz wesentlich auch unsere neue Wasser- rutsche ,RioMare‘ beigetragen, die wir im November des vergangenen Jahres er- öff net haben“, erklärt Fecke. Die hundert Meter lange Rutsche bietet neben einer Über- holspur auch beleuchtete Strudelbecken (Gumpen). Weitere Attraktionen in der Aqua-Welt sind die 95 Meter lange Reifen- rutsche, das Unterwasseraquarium und das halbstündliche Wellenbad. In den Ferien bietet der „Sinalco-Aqua-Track“ im 50- Meter-Bad immer wieder neue Kletter- parcours. Durch die Kooperation mit dem Weltmarktführer „Wibit“ aus Bocholt kom- men im „Maximare“ ständig die neuesten Kletterelemente zum Einsatz. „Wir lassen uns immer wieder etwas Neues einfallen“ Christian Fecke, Marketing-Chef des „Maximare“ Neue Wasserrutsche Mehr als 500.000 Menschen haben das „Maximare“ allein im vergangenen Jahr be- sucht: Damit konnte das Freizeitbad das zweitbeste Ergebnis der Geschichte ein- fahren. Nicht selten nehmen die Besucher auch längere Anfahrzeiten auf sich. „Unsere 4

zeitbades in ein neues Lehrschwimm- becken investiert, das auch von den ört- lichen Schulen und Schwimmvereinen ge- nutzt wird: Das neue Lehrschwimmbecken wurde im August 2017 eröff net. Darüber hinaus bietet das „Maximare“ auch eigene Schwimmkurse für den Nachwuchs an. Neben den Schwimmkursen für Kinder gibt es auch den Kids-Club, in dem Säug- linge erste Erfahrungen mit dem Wasser machen können. Das Kursangebot des „Maximare“ hört aber keineswegs bei den kleinen Gästen auf. Auch den Erwach- senen bietet sich ein interessantes und ab- wechslungsreiches Angebot. Neben den Schwimmkursen für Erwachsene sind da- bei auch die unterschiedlichen Kurse im Bereich „Aquafi tness“ zu nennen; das An- gebot reicht dabei von normaler Aquafi t- ness über Rückenfi tnesskurse im Schwimm- becken bis hin zu Yoga-Kursen im Wasser. Das Repertoire bietet auch Aquafitness- Kurse für werdende Mütter an, die zum körperlichen Wohlbefinden während der Schwangerschaft beitragen. I Attraktiv für alle Generationen „Das Maximare muss für alle Generationen attraktiv sein: Das ist unserer Anspruch. Die Zahlen zeigen, dass wir unsere selbst gesteckten Ziele erreichen“, betont Christian Fecke. Rund 40 Prozent aller Maximare- Besucher sind älter als 50 Jahre. Deshalb ist in der zweiten Etage seit April 2015 auch das „Gesundheitscenter Bad Hamm“ unter- gebracht, das die verschiedensten Ein- richtungen und Angebote aus der Wellness- und Gesundheitsbranche zusammenführt. Auch die städtische Wohn- und Pfl egebe- ratung ist unter dem Dach des „Maximare“ zu fi nden. Zur Ausbildung des Nachwuchses und der Förderung des Schwimmsports haben die Stadtwerke Hamm als Träger des Frei- Mehr als 500.000 MENSCHEN haben das „Maximare“ allein im vergangenen Jahr besucht 5

DER HERR DER TECHNIK Das Rauschen des Wassers ist für Walter Wiebe ein ständiger Begleiter durch den Arbeitstag: Er ist als Techniker des Maximare mit seinen Kollegen unter anderem dafür verantwortlich, dass die Pumpen ordnungsgemäß laufen, die Temperaturen in den Becken stimmen – und zieht für seine Arbeit manchmal auch selbst die Badehose an. „Unsere Stammgäste schmecken, ob wir bei den vier Prozent Solegehalt liegen.“ Walter Wiebe hinter den Kulissen und sorgen dafür, dass alles funktioniert“, unterstreicht Walter Wiebe. Manchmal steigt er aber selbst in die Badehose. Kleinere Arbeiten in den Becken, zum Beispiel Klebearbeiten an ver- einzelt abgeplatzten Fliesen, erledigt er selbst mit Gewichtgurt und Taucherbrille. „In der Regel bleiben wir aber auf dem Trockenen.“ Nachhaltig Stolz ist Walter Wiebe auf die Wasserauf- bereitungsanlage, die im Keller des Maxi- mare verbaut ist: Hier werden rund 50.000 Liter Süßwasser am Tag aufbereitet, da- neben knapp 10.000 Liter Salzwasser aus dem Solebecken. „Dass wir das Wasser hier selbst auf bereiten können, leistet einen schönen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Ent- sprechend groß ist das Interesse, wenn ich etwa auf Tagungen von unserer Anlage be- richte“, verdeutlicht Wiebe.I Rund 50.000 Liter Süßwasser werden täglich im Maximare aufbereitet. Rund 150 Pumpen umfasst die Bäder- technik im Maximare, mehr als 50 Wasserzähler kontrolliert Walter Wiebe auf seinen Kontrollgängen durch das Bad. „Das Wichtigste ist natürlich die Kont- rolle der Wasserqualität. Diese Kontrolle führen wir dreimal täglich an allen Becken durch. Dabei achten wir unter anderem auf den pH-Wert, den Chlorwert und den so- genannten Redox-Wert“, erklärt er. Auch den Solegehalt des Solebeckens steuert Wiebe: Der Soleanteil soll rund um die Uhr bei etwa vier Prozent liegen. „Unsere Stamm- gäste, die jeden Morgen im Solebecken schwimmen, schmecken, ob wir bei den vier Prozent liegen oder etwas darunter oder darüber. Eigentlich benötige ich dazu gar keine Messinstrumente“, sagt Wiebe lachend. Je nach Bedarf führt er dem Becken Salz oder Frischwasser zu, um auf den ge- wünschten Solegehalt zu kommen. Mit Gewichtgurt und Taucherbrille Gemeinsam mit zwei weiteren Bädertech- nikern, zwei Hausmeistern und drei Gärt- nern bildet er das Technik-Team des Maxi- mare. Die konkrete Steuerung der Anlagen, beispielsweise der Wellenanlage, überlassen sie den Schwimmmeistern. „Wir arbeiten 6

EIN „SCHARNIER“ MIT STRAHLKRAFT In der Innenstadt, genauer gesagt auf dem Areal zwischen Westenwall und Ritterstraße, entsteht ein neuer Hingucker: Die Fokus Development AG verpasst der ehemaligen Ritterpassage inhaltlich und optisch ein völlig neues Gesicht – und investiert dafür rund 37 Millionen Euro. Der neue Komplex wird eine Schar- nierfunktion zwischen Weststraße und Allee-Center haben – ent- sprechend dazu lautet der neue Name „B- tween… Ihr Einkauf mittendrin.“ Bei der Expo Real, einer internationalen Fachmesse für Immobilienprojekte und Investitions- vorhaben in München, wurden die Pläne des Investors und Entwicklers Fokus De- velopment AG im Oktober erstmals öff ent- lich vorgestellt. „Diese Entwicklung ist eine große Chance für unsere Stadt und für die Weststraße, weil dadurch im gesamten Be- reich die Qualität gehoben wird – Stichwort ‚Erlebnis-einkauf ‘. Dieser positive Effekt wird auf die gesamte Innenstadt ausstrahlen und das müssen wir nutzen“, betont Ober- bürgermeister Thomas Hunsteger-Peter- mann. „Die Nachfrage für den neuen Standort ist groß, wir wollen bis zum Frühjahr Klarheit haben, welche Ankermieter einziehen werden. Klar ist: Es werden Unternehmen sein, die bislang nicht in Hamm ver-treten sind“. Fokus-Vorstandsvorsitzender Axel Funke Frühjahr Klarheit haben, welche Anker- mieter einziehen werden. Klar ist: Es werden Unternehmen sein, die bislang nicht in Hamm vertreten sind – und die Nachfrage ist groß“, erklärt Fokus-Vorstandsvorsit- zender Axel Funke. Große Nachfrage Eröffnung 2020 geplant Bereits im Sommer 2019 sollen der west- liche Flügel der jetzigen Ritterpassage so- wie die Glaskonstruktion über dem Durch- gang abgerissen werden. Lediglich der östliche Baukörper, der vorwiegend mit Büros belegt ist, bleibt erhalten und wird modernisiert. Es wird sich jedoch nicht nur die Optik verändern, sondern auch die in- haltliche Ausrichtung: Im Erdgeschoss soll ein Gastronomiebereich mit Aufent- haltsqualität entstehen, für vier bis sechs große Verkaufsfl ächen werden derzeit Ge- spräche mit mehreren interessierten Unter- nehmen geführt. „Wir wollen bis zum Insgesamt wird es im „B-tween“ rund 12.000 Quadratmeter Mietf läche für Einzel- handels-, Gastronomie-, Büro- und Dienst- leistungsbetriebe geben und damit knapp 3.000 Quadratmeter mehr als aktuell. Zu- sätzlich wird eine neue Tiefgarage mit 110 Stellplätzen errichtet. Die Eröff nung ist für September 2020 geplant – also in weniger als zwei Jahren. „Unser Zeitplan ist ambitio- niert, aber durchaus realistisch. Wir können viele Arbeiten parallel beginnen und freuen uns, wenn wir in zwei Jahren gemeinsam feiern können“, verdeutlicht Prokuristin und Projektentwicklerin Anna Funke.I 9

„Mit diesem Straßennamen haben Sie unserer Familie in Hamm eine Heimat gegeben.“ Werner Küchen lassen, die an dieser Stelle zwingend not- wendig gewesen wäre. Gleiches gilt auch für die Vereine, in denen die Vertreter der Familie lange Zeit Verantwortung über- nommen haben. Wir können das Leid mit dieser Umbenennung nicht wieder gut machen. Aber wir können auf diese Weise zeigen, dass wir sehr bedauern, was der Familie damals angetan wurde.“ In ähn- licher Weise äußerten sich auch Ingrid Langer, Vorsitzende des Städtischen Musik- vereins, und Klaus Lenferding, Vorsitzender des Ruderclubs Hamm von 1890, in dem Max und Ernst Gerson zu den Gründungs- mitgliedern gehörten. Leichte Wahl In seiner Begrüßung sprach Bezirksvor- steher Peter Raszka der Familie sein Be- dauern aus und nannte die vielfältigen Ver- dienste der einzelnen Familienmitglieder. Unter anderem gehörte Max Gerson ver- schiedenen Aufsichtsräten Hammer Unter- nehmen und dem Rat der Stadt Hamm an. Die im Juli 1911 gegründete Hermann- Gerson-Stiftung unterstützte lange Zeit bedürftige Bürgerinnen und Bürger in Hamm. „Vor diesem Hintergrund ist es richtig, dass wir diese Straße nicht nach einem Einzelnen benennen, sondern sie der gesamten Familie widmen. Trotz der vielen Namensvorschläge an die Bezirks- vertretung Mitte ist uns die Auswahl am Ende sehr leicht gefallen.“ Anreise aus England Die Vertreter der Familie zeigten sich von der Umbenennung sehr gerührt: Zwei von insgesamt vier Enkelkindern der letzten Gerson-Generation in Hamm waren extra aus England nach Hamm angereist. „Mit diesem Straßennamen haben Sie unserer Familie in Hamm eine Heimat gegeben“, betonte Werner Küchen stellvertretend für die gesamte Familie. „Wir sind für diese Geste sehr dankbar.“ I „WIR HABEN IN HAMM WIEDER EINE HEIMAT“ Symbolträchtiger Namenswechsel: Die bisherige „Bänferstraße“ in Hamm-Süden trägt nun den Namen „Gersonstraße“. 13 Mitglieder der Gerson-Familie kamen für die Umbenennung nach Hamm, mehrere extra aus dem Ausland. Den Beschluss zur Umbenennung der „Bänferstraße“ in „Gerson- straße“ hatte die Bezirksvertretung Mitte Mai gefasst. Der Grund: Dem bis- herigen Namensgeber und langjährigen Leiter des Gustav-Lübcke-Museums Lud- wig Bänfer (1878 bis 1959) waren 58 Jahre nach seinem Tod Verstrickungen mit dem Nazi-Regime nachgewiesen worden. Die Stadt Hamm war über das Gustav-Lübcke- Museum und das Stadtarchiv mit an der Arbeitsgruppe beteiligt, die in ihrem Gut- achten zu dem genannten Ergebnis ge- kommen war. Enthüllt wurde das neue Straßenschild von Christian Küchen, Ur- enkel des Hammer Justizrates Ernst Gerson (1864-1945). „Für mich ist es ein wichtiges Zeichen, dass diese Straße nun den Namen einer Familie trägt, der das Nazi-Regime großes Leid zugefügt hat – und das, obwohl sie hier fest verwurzelt war und sich über mehrere Generationen für unsere Stadt engagiert hat“, betonte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann in seiner Ansprache bei der Umbenennung. „Unsere Stadt hat die nötige Solidarität vermissen 13 Mitglieder der Gerson-Familie reisten zur Straßenumbenennung nach Hamm. 10

Bildungsdezernentin Dr. Britta Obszerninks be- tont den Anspruch der Bildungswoche: „Wir bauen in Hamm ständig das Bildungs- netzwerk und die Angebots- vielfalt aus, um verschiedenste Zielgruppen mit zeitgemäßen Angeboten zu versorgen.“ Und dafür hat das Team des Regio- nalen Bildungsbüros der Stadt Hamm wieder gemeinsam mit der Volkshochschule, dem Medienzentrum, den Zentral- hallen, der Wirtschaftsförde- rung und weiteren Partnern ein abwechslungsreiches Programm für die Bildungswoche ausge- arbeitet. nen noch Sinn, wenn die Ant- worten nur ein oder zwei Klicks entfernt sind? Welche Sorgen be- stehen im Umgang mit digitalen Medien und welchen Einfl uss hat die Digitalisierung auf die Ge- sellschaft , was das Lernen und Arbeiten und auch das Verhalten angeht? Das Lernen „neu denken“ Medien sind längst Bestand- teil unserer Lebenskultur ge- worden. Daher sei es auch Zeit, das Potenzial von Medien in Lern- und Bildungsprozessen anzuerkennen, plädiert Referen- tin Prof. Dr. Dipl.-Ing. Birgit „Wir bauen in Hamm ständig das Bildungs- netzwerk und die Angebotsvielfalt aus, um verschiedenste Zielgruppen mit zeitgemäßen Angeboten zu versorgen“ Bildungsdezernentin Dr. Britta Obszerninks Einﬂ uss der Digitalisierung Die off ene Auft aktveranstaltung zum Thema „Lernen. Wissen. Googeln.“ beschäft igt sich am Montag (12. November, 18 bis 19.30 Uhr, Heinrich-von-Kleist- Forum) mit dem Einfluss der Digitalisierung auf unser Ler- nen. Informationen stehen zu jeder Zeit und an fast jedem Ort zur Verfügung. Ergibt Ler- Spies. Die Medienpsychologin lehrt seit mehr als 20 Jahren zum Thema Medienbildung und ist als Professorin für Me- dienpsychologie an der Hoch- schule Fresenius in Hamburg tätig. Sie ist überzeugt, dass un- ter Einbeziehung von Medien das Lernen neu gedacht, über die Rolle von Lehrenden und Lernenden diskutiert und der Lernort Schule unter die Lupe genommen werden muss. Vor allem aber müsse ihrer Mein- ung nach der Schritt hin zu einer Medienbildung gewagt und konsequent gegangen wer- den. Gesund lehren und lernen Ein weiteres Format ist der Pädagogische Tag zum Th ema „In Balance bleiben – Gesund lehren und lernen“ am Diens- tag, 13. November, im Pädagogi- schen Zentrum. Jeder, der im Bildungsbereich Verantwort- ung trägt, weiß: Schulen und Kitas stehen vor vielfältigen und sich fortlaufend verändernden Herausforderungen, da immer anspruchsvollere Aufgaben be- wältigt werden müssen. Kinder fühlen sich überfordert, weil sie den Erwartungen gerecht wer- den wollen, Eltern möchten ihre Kinder bestmöglich unter- stützen und sind wiederum oft - mals mit dem „wie“ überfordert. Daher steht der Pädagogische Tag unter der Fragestellung „Wie kann es gelingen, für ein Klima an den Schulen zu sorgen, dass alle, die dort zusammenkom- men, gesund sind, gesund blei- ben und sich wohl fühlen?“. Den Teilnehmenden werden Antworten aus unterschied- lichsten Perspektiven vorge- stellt, die intensiv diskutiert werden sollen. Sieben Workshops Der Einstieg ins Th ema erfolgt mit dem Vortrag „Wie können alle Akteure an Schule ihre Arbeit, Gesundheit und Lebens- qualität professionell fördern – Und: Wer oder was hindert sie daran?“. Daran schließen sich sieben Workshops an, in denen praxisnah Strategien, Impulse und Methoden für eine ganz- heitliche Gesundheitsförde- rung im Bildungsbereich gege- ben werden sollen. I DIE WORKSHOP-THEMEN SIND EBENSO VIELSEITIG WIE AKTUELL: • Chronisch kranke und verhaltens- Kindheit und Adoleszenz auffällige Kinder in der Schule– Aufgaben und Möglichkeiten des schulärtzlichen Dienstes • Gesundbleiben und Freude am Beruf erhalten! Von der Belastung zur Entlastung – Unterstützungs- angebote im Rahmen von Bildung und Gesundheit NRW • Online Balance – Jugendliche zwischen Gamen und Posten • Psychische Erkrankungen in • Schule in Bewegung – Gesund- heitsförderung für Lehrer und Schüler • Stark im Stress – Guter und gesunder Umgang mit Stress und Emotionen im Schulalltag • Übungen und wirksame Methoden im Umgang mit herausfordernden Schülern und mit Gewaltsituationen ONLINE Alle Informationen zur Bildungswoche unter: www.hamm.de/hamm-bildet Anmeldungen unter: www.hamm.de/rbb/veranstaltungen 13

DIE SCHLAUESTEN KÖPFE Köpfe zusammenstecken, beraten, die richtige Lösung ﬁnden - auch bei der achten Bildungsmesse haben Schülerinnen und Schüler wieder die Gelegenheit, am Bildungsduell „Faktor B“ teilzunehmen und Geldpreise für ihre Schulen zu gewinnen. Das Bildungsduell wird am 16. November gemeinsam vom Bildungsbüro der Stadt Hamm, der Agentur für Arbeit und den Zentralhallen veranstaltet. Zentralhallen. Sie hoffen auf Sieg. Nicht nur wegen der Siegprämie in Höhe von 1.500 Euro, die in die Klassenkassen geht. Es geht hoch her Beim Bildungsduell geht es immer hoch her. In jeder Spielrunde treten zwei Mann- schaften gegeneinander an – leidenschaft- lich angefeuert von ihren im Publikum sitzenden Fans. Ihnen werden aus zehn unterschiedlichen Kategorien rund um die Themen „Berufswahl, Bewerbung, Bildung“ Aufgaben gestellt. Zum Beispiel: „Buch- stabensalat“, „Ausbildungsberufe“, „Was ist das für ein Teil?“ oder „Kennst du Hamm?“ Neunmal geht es um Wissensfragen – mit Möchte die früheren Erfolge mit dem Team der Sophie-Scholl-Gesamtschule wiederholen: Barbara Törpe-Kalthoff Von Anfang an macht die Sophie- Scholl-Gesamtschule beim Bil- dungsduell mit – und gewann 2011 gleich den Premieren-Wettbewerb und im Jahr darauf noch einmal. „Da hatten wir eine ganz irre Kombination an Schüler- innen und Schülern, die wussten alles“, weiß Studien- und Berufswahlkoordi- natorin Barbara Törpe-Kalthoff noch wie gestern, „hoffentlich haben wir diesmal wieder denselben Erfolg. Wir setzen auf Sieg.“ Das Team zählt Bei „Faktor B“ zählen nicht nur die schlaue- sten Köpfe, entscheidender Faktor ist auch die Team-Zusammensetzung. „So brauchen wir Mitspieler, die sich in den Berufen auskennen, die puzzeln können, die Be- werbungsstrategien beherrschen, die in der Politik informiert sind“, sagt die Lehrerin und fügt mit einem Lachen hinzu: „Auch eine Shopping-Queen sollte dabei sein.“ Und eine andere Fähigkeit zählt eben- falls: „Sie müssen sich was trauen, sie dürfen sich nicht unterbuttern lassen.“ Die Sophie-Scholl-Gesamtschule schickt ein Sechser-Team ins Rennen, jeweils einen Vertreter der sechs Parallelklassen des neunten Jahrgangs. Begleitet werden sie von ihren 170 Mitschülern, Unterrichts- beginn ist an diesem Tag um 10 Uhr an den jeweils vier vorgeschlagenen Lösungs- möglichkeiten. Die Teams haben maximal 30 Sekunden Zeit, dann müssen sie sich durch das Hochhalten der Karte mit dem Buchstaben der gewählten Antwort ent- scheiden. Für jede korrekte Angabe gibt es einen Punkt. Bei der zehnten Kategorie handelt es sich um eine handlungsorien- tierte Aufgabe. Dabei muss beispielsweise mithilfe von Bausteinen eine vorgegebene Figur nachgebaut werden. Geldpreise für die Sieger Zum Schluss werden die Punkte zusam- mengezählt. Und eventuell verdoppelt – wenn die Mannschaften ihre zu Beginn des Bildungsduells gewählte Masterfrage be- antworten können. Im Vorjahr gewann das Team des Friedrich-List-Berufskollegs das Bildungsduell und damit den ersten Geld- preis in Höhe von 1.500 Euro für ihre Schule. Auf den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Platz kam das Elisabeth-Lüders- Berufskolleg. Der dritte Platz (und damit 500 Euro) ging an das Eduard-Spranger- Berufskolleg.I DAS BILDUNGSDUELL 16. November (Freitag) 9.00 - 13.30 Uhr, Zentralhallen 15

Bei der Bildungsmesse in den Zentralhallen informieren 90 Aussteller über beruﬂiche Ausbildung und Studiengänge. START IN DEN BERUF Studium oder praktische Ausbildung? Wie kann ich Karriere machen? Wo habe ich die besten Chancen? Fragen über Fragen, die sich junge Menschen bei der Berufswahl stellen. Bei der Orientierung hilft ihnen die Bildungsmesse am 16. und 17. November. Zum Abschluss der Hammer Bil- dungswoche präsentieren sich in den Zentralhallen 90 Aussteller mit Informationen und Aktionen rund um die Themen Ausbildung, Weiterbildung, Studium und Beruf. Zahlreiche Betriebe stellen ihre Ausbildungsplätze vor, die Hochschule Hamm-Lippstadt berät ebenso wie die SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft angehende Studierende und Weiterbildungseinrichtungen informieren über Möglichkeiten zur Aus- und Weiter- bildung. Die Größte in der Region „Die Bildungsmesse ist nicht nur die be- sucherstärkste Messe in Hamm, sondern auch die größte in der gesamten Region“, freut sich Zentralhallen-Chef Dr. Alex- ander Tillmann. „Wir haben stets auch Schulklassen aus benachbarten Städten wie Ahlen, Kamen und Bergkamen zu Gast. Das spricht für die Attraktivität und Vielfalt unseres Beratungsangebots. In die- sem Jahr rechnen wir wieder mit 13.000 Besuchern an den beiden Tagen.“ Auf 5.000 Quadratmetern stellen sich verschiedene Branchen vor: Handwerk, Industrie und Dienstleistungen, aber auch die Bundeswehr, die Polizei und der Zoll. „Wir legen großen Wert auf den Praxisbe- geben bei der Bildungsmesse kompetent Auskunft über die fünf angebotenen Aus- bildungsberufe Industriekaufmann/-frau, Fachkraft im Fahrbetrieb, Fachangestellte/-r für Bäderbetriebe, Industrieelektriker/-in und KFZ-Mechatroniker/-in. Auch das „Speed-Dating“ wird nach gro- ßem Erfolg wiederholt: Studierende der Hochschulen HSHL und SRH haben am 17. November im vorgegebenen Zeitrahmen von zehn Minuten die Gelegenheit, mit Unternehmen bei Einzelgesprächen in Kontakt zu treten. Die Firmen stellen Plätze für Praxissemester und Praktika zur Ver- fügung oder bieten an, Bachelor- oder Mas- terarbeiten zu begleiten. Anmeldungen sind bis zum 12. November unter www.praxis- im-studium.nrw möglich. I BILDUNGSMESSE HAMM Freitag, 16. November, 8-16 Uhr Samstag, 17. November, 10-16 Uhr Zentralhallen Hamm •Eintritt frei Mehr Informationen gibt es unter: www.zentralhallen.de/ bildungsmesse-hamm zug: Sehen und Mitmachen ist immer überzeugender als nur Hören“, erläutert Ausstellungsleiterin Friederike Walther. So stellt die Dachdecker-Innung ihre Aktion „Jump in your Job“ mit zahlreichen Demo-Beispielen vor. Im „BauBus“ können Schüler verschiedene bauhandwerkliche Aufgaben lösen, eine virtuelle Fahrt über eine Baustelle erleben und einen fiktiven Bungee-Sprung von einem 70 Meter hohen Baukran wagen. Und vor der Halle lädt die Metall- und Elektroindustrie in ihrem Info-Truck auf zwei Etagen zur Entdeckungs- reise durch die „M+E-Welt“ ein. Infos in der Werkstatt Berufsnah geht es ebenfalls in der Aus- bildungswerkstatt der Stadtwerke Hamm zu. Einige der zurzeit 51 Auszubildenden In Einzelgesprächen können sich Studierende bei Firmen um Praxissemester bewerben. 17

BESSER BECHERN Hamm hat den Einwegbechern den Kampf angesagt. Mit Unterstützung des Forums für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) wurde das Mehrwegbechersystem „ReCups“ eingeführt. Im 20. Jahr des Bestehens zeigt sich die FUgE einmal mehr als engagierter Akteur für Klima- und Umweltschutz. D er Kaff ee für unterwegs: 89 Ein- wegbecher werden in Deutschland pro Sekunde befüllt – und nach wenigen Minuten entsorgt. Das sind in einer Stunde 320.000 Becher. Wie viele Becher davon in Hamm benutzt werden, weiß nie- mand so genau. Aber es sind viele. Des- wegen hat Hamm den Einwegbechern den Kampf angesagt: Im Auft rag des städtischen Umweltamtes recherchierte das Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung ver- schiedene Mehrwegbecher-Systeme und ihre Vor- und Nachteile. Am Ende fi el die Wahl auf ein System, wie es die Menschen von vielen öff entlichen Festen kennen: Für den befüllen Becher zahlen sie einen Euro Pfand. Bei Rückgabe des Bechers bekommen sie ihr Geld zurück. Mensa der Marienschule, im Franziskus-Berufskol- leg sowie in Empting‘s Back- stube. Das Becher-Projekt ist nicht das einzige, das FUgE in seinem 20-jährigen Bestehen gemeinsam mit städtischen In- stitutionen umgesetzt hat. So unterstützt der Verein verschie- dene bürgernahe Klimaschutz- projekte. Gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt geht es immer wie- der um klimafreundliche Mobilität wie das Stadtradeln und die Klimameile oder mit dem Umweltamt um praxisnahe Dinge wie ein Papierspar-Projekt. Start des Mehrweg-Pfandsystems Weltladen in der Widumstraße Ende September fi el der offi zielle Startschuss zum Mehrweg-Pfandsystem in Hamm. Die in Deutschland hergestellten Becher sind aus Polypropylen und können zu 100 Pro- zent recycelt werden. Erste Erfahrungen zeigen, dass sie mindestens 500 Spülgänge durchhalten. Die so genannten „ReCups“ gibt es bereits im Tierpark, Maxigastro, Café Mare, Kurhaus, bei Veganalina, in der Der Verein betreibt den Weltladen in der Widumstraße seit 1998 als Fachgeschäft und wichtige Anlaufstelle für fairen Handel. Neben den klassischen Produkten aus fairem Handel – wie Kaff ee, Tee und Scho- kolade – bietet das umfangreiche Sortiment auch hochwertige Leder- und Geschenk- artikel, Weine, Lebensmittel und saisonale Artikel. 20 Das Forum setzt sich für die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen und eine gerechtere globale Verteilung des Wohl- stands ein – mit Bildungs-, Informations- und Lobbyarbeit auf lokaler Ebene. Als Netzwerk von 46 Organisationen, Gruppen und Institutionen sowie 65 Einzelpersonen engagiert sich FUgE im Umwelt- und Klima- schutz, in der Entwicklungspolitik sowie der Friedens- und Menschenrechtsarbeit. Ständiger Ansprechpartner für die Projekt- arbeit in Hamm und den Kreisen Soest und Unna ist Geschäft sführer und Eine-Welt- Koordinator Marcos A. da Costa Melo. Stadt des Fairen Handels Ein besonderes Anliegen des FUgE ist der faire Handel. Hamm darf sich „Stadt des Fairen Handels“ nennen: Seit 2012 ver- wenden zahlreiche Einzelhandelsgeschäft e, gastronomische Betriebe sowie Einrichtun- gen und Unternehmen faire Produkte be- ziehungsweise bieten diese an.I INFORMATIONEN Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) Widumstraße 14, 59065 Hamm Tel. 0 23 81 / 41 511 Mail: fuge@fuge-hamm.de Internet: fuge-hamm.org

Weihnachtsmarkt in der Innenstadt mit Eisbahn (Pauluskirche / Marktplatz, Bahnhofstraße) 26. November bis 23. Dezember: 12 bis 20 Uhr (Kernöffnungszeiten) St. Martinsfest Pelkum/Wiescherhöfen (Wiescherhöfener Markt) 10. November: 17.30 bis 22 Uhr Vorweihnachtlicher Markt des SVF-Herringen (Clubhaus Schachtstraße) 17. November: 15 bis 20 Uhr 18. November: 15 bis 20 Uhr Herringer Weihnachtsmarkt mit Lichterbummel (Alter Bauhof) 24. November: 12 bis 20 Uhr Weihnachtsdorf TVG Hamm 1877 (Vereinsgelände Ackerstraße) 24. November: 15 bis 20 Uhr Missionsbasar (Pfarrheim St. Pankratius / An der Pankratiuskirche / Heilig Geist) 25. November: 8.30 bis 17 Uhr Weihnachtsmarkt im Maximilianpark (Maxipark) 30. November bis 2. Dezember Freitag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr Samstag: 11 bis 19 Uhr Weihnachtsdorf Werries (Vereinsgelände Schützenheim) 1. Dezember: 11 bis 18 Uhr Weihnachstmarkt Ostwennemar (Schützenplatz Mennenkamp) 1. Dezember: 11 bis 18 Uhr Osttünnen Weihnachtsmarkt (Davidisstraße – Platz vor der alten Schule) 1. Dezember: 14 bis 21 Uhr Ambrosius-Weihnachtsmarkt (Schloss Oberwerries) 1. Dezember: 13 bis 20 Uhr 2. Dezember: 11 bis 18 Uhr Adventsmarkt im Hammer Westen (Caritas Familienforum „Im Josefswinkel“) 1. Dezember: 14 bis 19 Uhr 2. Dezember: 12 bis 17 Uhr „Der besondere Weihnachtsmarkt“ (Klink für Manuelle Therapie) 2. Dezember: 11 bis 17 Uhr Stephanusmarkt (Stephanusplatz / Stephanuskirche) 2. Dezember: 11 bis 18 Uhr 11 Uhr: Messe Westtünner Weihnachtsmarkt (Von-Thünen-Halle) 2. Dezember: 11 bis 18 Uhr 2121 WEIHNACHTEN STEHT VOR DER TÜR Weihnachtsgenuss pur: Bis Heiligabend vergeht die Zeit wie im Flug mit den vielen liebevoll gestalteten Weihnachtsmärkten in den Stadtbezirken, dem Amborius-Markt auf Schloss Oberwerries und dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. weihnachtlich-musikalisches Rahmenpro- gramm: Das ist der Ambrosius-Weihnachts- markt, der in der Schlossatmosphäre von Oberwerries einen schönen ersten Advent beschert. Daneben gibt es über den Weih- nachtsmarkt in der Innenstadt hinaus ins- gesamt 18 Märkte in den Stadtbezirken. So kann man sich an jedem Wochenende auf einem anderen Weihnachtsmarkt (kuli- narisch) verwöhnen lassen oder schöne Geschenke kaufen. I Erneut laden Händler in die Bahnhof- straße und rund um die Pauluskirche mit ihrem Angebot ein, die Advents- zeit im Familienkreis, mit Freunden oder bei einer Weihnachtsfeier mit Kolleginnen und Kollegen zu genießen. Publikums- magnet an der Pauluskirche ist einmal mehr die Freiluft -Eisbahn. Die Weihnachtsmärkte sind gemütlicher Treff punkt für die ganze Familie. Egal, ob Kinder, Eltern oder Großeltern: Hier können sich alle auf Weihnachten freuen – Mandelduft, Glüh-Punsch, Weihnachts- schmuck, kulinarische Köstlichkeiten und Live-Musik inklusive. Stimmungsvoll in den Advent Stimmungsvolle Beleuchtung, weihnacht- liche Kulisse, Kunsthandwerk sowie lokale und regionale Genuss-Spezialitäten und ein

K I C KO F F A m e r i c a n F o o t b a l l i s t i n d e n U S A e i n e d e r g r ö ß t e n S p o r t a r t e n , i n D e u t s c h l a n d a b e r n o c h w e n i g p o p u l ä r. D i e H a m m A c e s s i n d d i e P i o n i e r e d e s k ö r p e r b e t o n t e n u n d t a k t i s c h e n S p o r t s i n H a m m . B e i m S p i e l g e g e n d i e S a u e r l a n d M u s t a n g s a u f d e m H S C - S p o r t p l a t z a m S ü d b a d k o n n t e n d i e F o o t b a l l - S p i e l e r d e r A c e s z w a r n i c h t d i e V i z e m e i s t e r s c h a f t i n d e r V e r b a n d s l i g a O s t b e s i e g e l n , s i c h a b e r z u m S a i s o n a b s c h l u s s ü b e r e i n e n g u t e n d r i t t e n P l a t z f r e u e n . 23

Veranstaltungskalender November 2018 BILDUNG / SEMINAR Sa, 03.11.18 Foto-Workshop – Makrofotograﬁ e Maximilianpark Hamm 10:00 Uhr EVENTS Sa, 10.11.18 & So, 11.11.18 Gesangsworkshop Bildungswerk für Theater und Kultur So, 11.11.18 Zum Abschied vom Steinkoh- lebau: "Das Schicksal der Radbod-Witwen" (Bildvortrag), dazu Live-Musik mit dem Künst- lerduo Sago Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr Sa, 24.11.18 Vorweihnachtlicher Basar und Lichterbummel Alter Bauhof Herringen 14:00 Uhr Fr, 30.11.18 - Sa, 01.12.18 Weihnachts-Comedy Zentralhallen Hamm 18:00 Uhr BÜHNE Mi, 07.11.18 Gleich knallt's (Kabarett) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Do, 08.11.18 Pawel Popolski - Ausser der Rand und der Band Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Do, 08.11.18 Gerhard Kaldewei: „Garten- städte und Zechenkolonien“ (Lit. Herbst) Atelier des Hammer Künstlerbundes 20:00 Uhr Sa, 10.11.18 Sieben minus eins (Schauspiel nach dem Krimi von Arne Dahl) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr So, 11.11.18 Denis Scheck: Literarische Neuerscheinungen ThomasKulturkirche 18:00 Uhr Mi, 14.11.18 NightWash Live Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Do, 15.11.18 Lady Sunshine & Mr. Moon: "Kann denn Schlager Sünde sein?" Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Fr, 16.11.18 U-20 Poetry-Slam KUBUS Jugendkulturzentrum 19:30 Uhr Fr, 16.11.18 Lyrikabend mit Musik Gustav-Lübcke-Museum Hamm 20:00 Uhr So, 18.11.18 Lehman Brothers. Aufstieg und Fall einer Dynastie (Schauspiel) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Mo, 19.11.18 Das (40.) Literarische Quintett Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr Fr, 23.11.18 Radbod erzählt: "Mondgeﬂ üster" Kulturrevier Radbod 18:30 Uhr Sa, 24.11.18 Mixtape (Musikrevue mit den Hits der 80er-Jahre) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Di, 27.11.18 Benaissa Lamroubal: „Benaissance“ (Comedy) Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Fr, 30.11.18 Carsten Höfer - Weihnachts- Versteher (Kabarett) Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr FÜR KINDER So, 04.11.18 Star Wars Reads Day Zentralbibliothek im Heinrich-von-Kleist-Forum 14:00 Uhr Mi, 07.11.18 Mi, 07.11.18 Ralph Caspers: Wenn Glühwürmchen morsen Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich- von-Kleist-Forum 16:30 Uhr So, 18.11.18 Das schiefe Märchentrio (Paul Maar/Wolfgang Stute/ Konrad Haas) Gustav-Lübcke-Museum Hamm 16:00 Uhr So, 18.11.18 - Di, 20.11.18 Helios-Theater: "Ha zwei oohh" Kulturbahnhof Sa, 24.11.18 Schokoladenwerkstatt für Familien Maximilianpark Hamm 14:00 Uhr Fr, 23.11.18 - Sa, 01.12.18 Der Nussknacker (Kinderstück der Pelkumer Spielbühne) Aula der freien Waldorfschule Mo, 26.11.18 - Mi, 28.11.18 Helios-Theater: "Gegenüber" Kulturbahnhof 10:00 Uhr Do, 29.11.18 & Fr, 30.11.18 Helios-Theater: "Spuren" Kulturbahnhof 10:00 Uhr Fr, 02.11.18 Venezianische Nacht mit den Virtuosen von Split (Celloherbst) Gustav-Lübcke-Museum Hamm 17:00 Uhr So, 04.11.18, 11 Uhr 16. Hammer Künstlermarkt Kurhaus Bad Hamm Do, 08.11.18, 20 Uhr Pawel Popolski Kurhaus Bad Hamm Mi, 14.11.18, 20 Uhr NightWash live Maximilianpark Hamm Fr, 16.11. - Sa, 17.11.18 Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm 27

KONZERTE Sa, 03.11.18 KammerMusik zur Marktzeit mit dem "duo mélange" Pauluskirche 11:15 Uhr So, 04.11.18 Alte Musik bei Kerzenschein - "Musik um 1600 östlich der Oder" ThomasKulturKirche Hamm 18:00 Uhr Fr, 09.11.18 Pablo Held Trio: "Investigations" Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 09.11.18 Un homme et une femme: Konzert mit Marie & Jean- Claude Séférian Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr So, 11.11.18 Kiss of ﬁ re (Spark, die klassi- sche Band und das Folkwang- Kammerorchester) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Di, 13.11.18 Klangkosmos: Luciana Jury (Argentinien): Traditionelles und Modernes aus den Vorstädten von Buenos Aires Lutherkirche 18:00 Uhr Mi, 14.11.18 Die Kunst der Fuge und des Tangos (Per Arne Glorvigen-Trio) Schloss Heessen 19:30 Uhr Fr, 16.11.18 „Die schöne Müllerin“ (Johannes Freiburg, Klavier und Jens Zumbült, Gesang) La Maison 19:00 Uhr Fr, 16.11.18 Orgelkonzert mit Georg Hagel, Bamberg ThomasKulturKirche Hamm 20:00 Uhr So, 18.11.18 "Jesus bleibet meine Freude" - Vokalmusik aus Oratorien von Bach und Händel ThomasKulturKirche Hamm 18:00 Uhr STADTFÜHRUNG Fr, 02.11.18 Honorius Hellweg* Treffpunkt: Gasthaus Alt Hamm 18:00 Uhr Sa, 10.11.18 Jüdische Lebensspuren* Gedenkstätte an der "Alten Syna- goge" am Santa-Monica-Platz 14:30 Uhr So, 11.11.18 Öffentliche Stadtführung: Entrechtung, Zerstörung, Verfolgung und Mord: die Juden- verfolgung in Hamm Gustav-Lübcke-Museum Hamm 15:00 Uhr Fr, 23.11.18* Nachtwächter - „Hört Ihr Leut´“ Treffpunkt: Brunnen Marktplatz 19:00 Uhr * Tickets im Vorverkauf in der "Insel" am Bahnhof oder online unter www.hammshop.de KUNST, AUSSTELLUNGEN Do, 01.11.18; Fr, 02.11.18 Kohle - Kunst - Kultur: "IndustrieART" Kulturrevier Radbod 10:00 Uhr Sa, 03.11.18 Pavel Vasilisin: "Gesichter" Galerie der Disziplinen 19:00 Uhr Fr, 09.11.18 - So, 09.12.18 Ausstellung in der Stadthaus-Galerie Stadthausgalerie immer Fr - So So, 11.11.18 - So, 05.05.18 Kabinettausstellung: Jürgen Post - Schwarzes Gold: Das Ende einer Ära Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr bis Sa, 17.11.18 Krieg und Frieden - Reﬂ exionen eines Paziﬁ sten, Jockel Reisner Skulpturen und Installation Pauluskirche 15:00 Uhr So, 18.11.18 - Di, 11.12.18 "Remember, remember, these days of November...": Arbeiten von Ahmad Abdulhak Kulturrevier Radbod immer Di - Fr, 10:00 Uhr Sa, 24.11. - So, 16.12.18 Gemeinschaftsausstellung des HKB Maximilianpark Hamm bis So, 25.11.18 XL - Das große Format Galerie Kley bis So, 30.12.18 Kabinettausstellung: "Hann Trier – Das Wandern" Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr So,25.11.18 - So, 17.03.19 Sonderausstellung: Günther Zins - Klare Kante Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr bis So, 14.07.19 Studioausstellung: Mythos Germanien Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr KINO Mi, 21.11.18 VHS-Kino Spezial I: Die Spur Cineplex 17:30 Uhr & 20:15 Uhr Fr, 23.11.18; Sa, 24.11.18 Hammer Kurzﬁ lmnächte Lutherkirche 19:00 Uhr Fr, 30.11.18 VHS-Kino Spezial II: Faces of War / Gesichter des Krieges (Dokumentarﬁ lm in 3D) Cineplex 17:00 Uhr MESSEN, MÄRKTE, AUKTIONENONEN So, 04.11.18 16. Hammer Künstlermarkt Kurhaus Bad Hamm 11:00 Uhr So, 04.11.18 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Fr, 16.11.18 - Sa, 17.11.18 Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Mo, 26.11.18 - Mo, 23.12.18 Weihnachtsmarkt Marktplatz an der Pauluskirche 12:00 Uhr Fr, 30.11.18 - So, 02.12.18 Weihnachtsmarkt Maximilianpark Hamm 11:00 Uhr Fr, 23.11.18, 20 Uhr Michael Mittermeier Maximilianpark Hamm Sa, 24.11.18, 19:30 Uhr Mixtape Kurhaus Bad Hamm Mo, 26.11. - Mo, 23.12.18 Weihnachtsmarkt Marktplatz an der Pauluskirche Di, 27.11.18, 20 Uhr Benaissa Lambroubal Maximilianpark Hamm 28

Udo Schulte kümmert sich um den Selbachpark, seinen Lieblingsort in Pelkum. Fast so, als wäre es sein eigener Garten. Er freut sich über jede Neu- anschaffung. Er sorgt sich, wenn etwas defekt oder renovierungsbedürft ig ist. Er motiviert die Menschen in seinem Bezirk, sich zu beteiligen und den Selbachpark mitzugestalten. Die Brücke über den See: eine Gemeinschaftsleistung von DuPont, Bergwerk Ost und Hoesch. Die Liege- bank in der Minigolf-Anlage: haben zum Materialpreis die Schüler der Alfred-Delp- Schule gebaut. Das neue Krokodil für den Kinderspielplatz: ein Produkt der Hammer „Zukunft swerkstatt“. Diese Reihe ließe sich beliebig lang fortführen. Gerade unterhält sich der Bezirksvorsteher angeregt mit Heinz Stahlhut. Er sorgt dafür, dass jeder Hundebesitzer eine Tüte zur Hand hat, wenn sich der Vierbeiner auf der Wiese er- leichtert. „Alleine bewirkt man gar nichts. Wenn man die Menschen freundlich an- spricht, dann sind sie auch bereit, irgend- etwas für einen zu tun“, erklärt der Bezirks- vorsteher. Mit einem schelmischen Lächeln ergänzt er: „Wenn die Ersten etwas ge- macht haben, dann ziehen die anderen in der Regel schnell nach.“ Ein Ort der Begegnung Udo Schulte gehört zu den Menschen, denen man keinen Wunsch abschlagen kann. Für ihn tun die Menschen immer ein biss- chen mehr, als sie eigentlich tun müssen. Darüber hinaus ist es Schulte immer schon gelungen, die unterschiedlichsten Men- schen und Gruppen zusammenzuführen: „Das muss auch so sein. Schließlich wurde der Selbachpark 1975 ganz bewusst als Ort der Begegnung geschaff en.“ Die Spielbühne Pelkum hat ausgewählte Bäume in Feen, Elfen und Waldgeister verwandelt. Die Landjugend Pelkum ein Insekten-Hotel, einen Fußballplatz und vieles mehr gebaut. Auch die Sorauer Armbrustschützen haben „Wir haben hier gemeinsam viel erreicht“ Udo Schulte nach ihrem Abschied aus dem Kurpark im Selbachpark eine neue Heimat gefunden: Inmitten einer Lichtung ragt die futuristisch anmutende Schießstange hoch über der Wiese. So ist das Angebot im Selbachpark von Jahr zu Jahr gewachsen. „Eigentlich gibt es hier nichts, was man nicht machen kann“, erklärt Udo Schulte, um anschlie- ßend die zahlreichen Sport- und Freizeit- angebote einzeln aufzuzählen: vom Wald- lehrpfad bis zur Reithalle. Von den Boule-Feldern bis zum neugestalteten Spielplatz für die Kinder. Es ist eine lange Aufzählung. Hier gibt es alles, außer Ruhe Beim Spaziergang durch den Selbachpark erklärt Udo Schulte immer wieder, was in diesem oder jedem Bereich zuletzt passiert ist – oder in naher Zukunft noch passieren wird. Im Selbachpark gibt es keinen Still- stand. „Ich kann in diesem Park alles fi nden, was ich suche. Nur mit der Ruhe ist es ein bisschen schwierig, sofern ich nicht frühmorgens unterwegs bin“, sagt der Bezirksvorsteher mit einem Lachen. „Jeder bleibt stehen, um mir eine kurze Geschichte zu erzählen. Aber das ist auch in Ordnung, das gehört zu meinem Amt als Bezirksvorsteher dazu.“ Was dem schönsten Ort noch fehlt Später fällt Udo Schulte dann doch noch etwas ein, was dem Selbachpark zwingend fehlt: ein eigenes Gradierwerk. „Wenn ich wirklich Ruhe haben möchte, dann fahre ich in den Kurpark und höre dem Wasser beim Plätschern zu. Wenn der Selbachbark auch noch ein Gradierwerk hätte, dann wäre er wirklich der schönste Ort der Welt“, sagt er mit einem Lachen, während sein Blick in die hohen Bäume mit dem bunten Blättern wandert. „Wir haben hier in den vergangenen Jahren eine ganze Menge erreicht: Wir gemeinsam“, erklärt der Pelkumer Bezirksvorsteher sichtlich stolz. Umso mehr ärgert ihn das Genörgel mancher Menschen, die nur nach dem Haar in der Suppe suchen: „Man kann immer alles besser machen. Aber man kann einfach auch mal sagen, dass etwas schön ist – und der Selbachbark ist schön, sehr schön sogar.“ I 31

Das Projekt „Archäologie und Schule“ – ein Teil- projekt des „Erlebens- raums Lippeaue“ der Stadt Hamm und des Lippeverbandes – ist im September gestartet. Nach wie vor ist der tatsäch- liche Standort der Burg Nien- brügge und der ersten Siedlung auf Hammer Boden nicht ein- deutig identifiziert, wird aber im Bereich der ‚Borgstätte‘ in Bockum-Hövel vermutet. „Bevor wir hier eine neue Auenland- schaft entstehen lassen, unter- suchen wir deshalb den Boden auf archäologische Befunde. Da kam die Idee auf, dass das auch für Jugendliche eine hochspan- nende Geschichte sein kann“, erklärt der „Erlebensraum“-Pro- jektleiter Dr. Oliver Schmidt- Formann vom Hammer Um- weltamt: „So können wir das Notwendige mit dem Nützli- chen verbinden.“ Erste Grabungserfolge Kinder und Jugendliche aus 37 Schulklassen der verschiedenen Hammer Schulen suchen jetzt mit Kellen und Handfegern im Boden nach Anhaltspunkten für den alten Burg-Standort. Begleitet werden sie dabei von Archäologen des Land- schaftsverbandes Westfalen- Lippe (LWL) und einer beauf- tragten archäologischen Gra- bungsfirma. Je nachdem, was die Grabungen für Funde ergeben, sollen die Funde und Erkennt- nisse zum Beispiel auf Infotafeln gesichert und gegebenenfalls in einer Ausstellung präsentiert werden. „Wir haben bei den ersten Grabungen unter ande- rem schon einiges an Keramik gefunden, etwa bemalte und verzierte Scherben von Töpfen“, berichtet Bodendenkmalpfleger Günther Wiesendahl von ersten 34 GRABEN IN DER VERGANGENHEIT Auf den Spuren der Geburtsstätte Hamms: Schülerinnen und Schüler aller Alters- klassen und Schulformen graben in der „Borgstätte“ auf der Suche nach Überresten der im Jahre 1225 zerstörten Burg Nienbrügge – unter fachkundiger Anleitung von Archäologen. Die Untersuchungen erfolgen im Vorfeld von geplanten Naturschutz- maßnahmen des Projektes „Erlebensraum Lippeaue“, das zum Ziel hat, die Ökologie zu stärken und behutsam den Freizeit- und Erholungswert der Aue zu steigern. übrigens in Bussen zurück, die die Stadtwerke dazu kostenfrei zur Verfügung gestellt haben. Das Teilprojekt „Archäologie und Schule“ wird mit 240.000 Euro durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land NRW ge- fördert. Im Anschluss an die archäologische Untersuchung wird der Bereich „Borgstätte“ nahe des Nienbrügger Berges durch wasserbauliche Maßnah- men wie beispielsweise eine Laufverlängerung der Lippe und die Anlage weiterer Gewässer- strukturen in eine naturnahe Auenlandschaft umgestaltet. Damit wird auentypischen Tier- und Pflanzenarten wieder eine Heimat gegeben. I Erfolgen auf der Grabungsstätte. Stadtgeschichte erfühlt Mithilfe von Lehrmaterialien, die von den Archäologen in Zu- sammenarbeit mit dem Umwelt- amt und dem Regionalen Bil- dungsbüro des Schulamtes der Stadt Hamm erarbeitet worden sind, bereiten die Schüler den Einsatz an der Grabungsstätte vor und nach. „Dieses Projekt ist für die Schülerinnen und Schüler eine tolle Gelegenheit, Stadt- geschichte im wahrsten Wort- sinne zu erfahren und zu erfüh- len. Die Schüler leisten hier einen wertvollen Beitrag zur Beant- wortung einer stadthistorisch bedeutsamen Frage – und lernen selbst dabei ganz viel“, ist Bil- dungsdezernentin Dr. Britta Obszerninks begeistert von dem Teilprojekt. Die Wege zwischen ihrer Schule und der Grabungs- stätte legen die Schulklassen

Sieger bei den Erwachsenen wurde das Duo „The Photo Rangers“ mit Seyma Kapusuz und Halime Sarac aus Hamm fotografinnen und -fotografen auf eine spannende Foto-Pirsch gemacht. Die Wettbewerbsregeln waren kniff lig: Die Themen mussten in einer festgelegten Reihenfolge fotografi sch festge- halten werden. So hatten die Fotografi nnen und Fotografen jedes Motiv bewusst und gezielt umzusetzen und konnten nicht auf einen zufälligen Schnapp- schuss hoff en. Die kreativsten Bildserien der 53 Einzelteilnehmerinnen und -teilnehmer und der 31 in Teams Gestarteten wurden jetzt im Gerd-Bucerius-Saal der VHS Hamm gekürt. Gewonnen haben in der Kategorie Jugendliche (bis 17 Jahren): Lenja Groß aus Hamm (Platz 1), Yelda Tekkan aus Bochum (Platz 2) und das Duo „Graffi ti & Pastell“ beste- hend aus Amira Schipke und Linnea Schipke aus Münster (Platz 3). In der Kategorie Er- wachsene (ab 18 Jahren) ist das Duo „Th e Photo Rangers“ mit Seyma Kapusuz und Halime Sarac aus Hamm an der Spitze (Platz 1), gefolgt von Mira Wendland, ebenfalls aus Hamm (Platz 2) und Yavuz Arslan aus Bochum (Platz 3). Für die Kate- gorien Jugendliche und Erwach- sene konnten durch die Spon- soren insgesamt Preisgelder in Höhe von 3.000 Euro vergeben werden. Die Preisgelder über- reichten die Sponsoren – die passenden Urkunden gab es von Dr. Uli Paetzel (Lippever- bands-Vorsitzender) und dem Hammer Oberbürgermeister.I Lenja Groß aus Hamm gewann in der Kategorie Jugendliche. 80 KNIPSTEN UM DIE WETTE Ein echter Dickhäuter, Reisefieber und alte Liebe: 18 bunt gemischte Begriff e galt es für die über 80 Teilnehmerinnen und Teilneh- mer der diesjährigen Foto-Ex- pedition Lippeland in Hamm fotografi sch umzusetzen. Statt- liche 918 Dateien (in 51 Bild- serien) kamen dabei zusammen! Am 1. September hatten sich in Hamm mehr als 80 Hobby- 36

Alle vier Kilometer hält der Ingenieur kurz an, um mit grü- nem Spray neue Messpunkte zu markieren. „Wenn auf einem Teilstück irgendetwas schief geht, dann brauche ich nicht noch einmal ganz von vorne zu beginnen.“ Die Streckenmes- sung beginnt und endet auf dem Hammer Marktplatz – exakt an dem gleichen Punkt, dem Hin- weisschild zu den Marktzeiten. Der zweite Hammer Maxilauf soll im Wesentlichen über die gleiche Strecke führen wie der erste – nur in entgegengesetzter Richtung, um die Sperrzeiten in der Ostenallee so kurz wie mög- lich zu halten. Deshalb muss die Strecke neu vermessen werden. VORMERKEN: DER MAXILAUF MILLIMETER- GENAU durch Hamm von Maxilauf- Organisatorin Daniela Wagner (Amt für Konzernsteuerung und Sport) sowie Marvin Grüne- wald und Justus Wilke (Sport- und Fitnesskaufmann) vom Stadtsportbund begleitet wird. „In so netter Begleitung macht das Ganze noch mehr Spaß.“ Wenn es um Rekorde geht, ist jede noch so kleine Unachtsamkeit verboten: Dr.-Ing. Jürgen Brunsing, Vermesser des Leichtathletikverbandes Westfalen, weiß das. Deshalb geht er bei der Streckenvermessung für den nächsten Maxilauf (12. Mai 2019) mit größter Präzision vor. Sein Hollandrad ist exakt präpariert, auch wenn es äußerlich ganz normal aussieht. Die Umdrehungen sei- ner Fahrradreifen sind milli- metergenau geeicht: Dafür ist der Ingenieur vier Mal an seinem Stahlmessband entlanggeradelt. „Anschließend wurde daraus der maßgebliche Durchschnitts- wert errechnet“, erklärt Jürgen Brunsing, der bei seiner Fahrt „Macht man nicht für Geld“ Weiter erklärt Jürgen Brunsing, dass man nicht einfach so Ver- messer beim Deutschen Leitath- letikverband wird: Es braucht dafür eine spezielle Schulung und regelmäßige Fortbildungen. Im normalen Beruf ist Jürgen Brunsing Verkehrsmanager der Technischen Universität Kai- serslautern. Die Vermessung der Laufstrecken ist nahezu ein Eh- renamt. „Die Vergütung liegt in der Höhe eines Taschengeldes“, sagt der Vermesser mit einem Lachen. „Diesen Job macht man nicht für Geld.“ 12. MAI 2019 Seine Fahrradtaschen links und rechts vom Gepäckträger stecken voller Equipment: Digi- talkamera, Luftpumpe, Flick- zeug, Getränke, Bandmaß, Lap- top, Klemmbrett – und natürlich die Spraydose mit der grünen Farbe. „Früher hatte ich auch noch Messnägel dabei, aber das geht heute alles über GPS.“ Selbst am Start Mehrere Stunden ist Jürgen Brunsing im Hammer Stadtge- biet unterwegs, zumal er die 21,1 Kilometer lange Halbmara- thonstrecke gleich zwei Mal ab- fahren wird. „Der Hammer Ma- xilauf bietet eine tolle Strecke mit vielen Sehenswürdigkeiten: Des- halb werde ich beim nächsten Mal auch selbst mitlaufen.“ Er freut sich – auf exakt 21,1 Kilo- meter. I www.maxilauf.de 37

Die Firma MHK Automotive fertigt im Gewerbegebiet Radbod. TISCHLER UND GLOBAL PLAYER Einiges ist beim Alten geblieben bei der Familie Kraienhemke: die Treue zum Unternehmensstandort Bockum-Hövel zum Beispiel, die Fortführung des traditionsreichen Bestattungsinstituts und die Leitung des Betriebs in Familien- hand. Vieles hat sich aber auch geändert, seit die Schreinerei Kraienhemke zur MHK Automotive GmbH wurde. Aktuellste Entwicklung ist die Gründung des Startups Movaso, das sich mit Modulen für den Fahr- zeuginnenausbau direkt an die Endkunden wendet. Mit der Neugründung der Firma reagiert die Familie auf die wachsende Nachfrage nach Fahrzeugaus- bauten im Caravan- und Frei- zeitbereich. Die Kraienhemke- Unternehmen beschäftigen zu- sammen aktuell etwa 110 Mit- arbeiter, doppelt so viele wie noch vor drei Jahren. Sie fertigen im Gewerbegebiet Radbod vor allem Module für Wohnmobile und Transporter an – von der schlichten Bodenplatte bis hin zu Wohnmobil-Einbauküchen mit allen technischen Raffinessen. Westfalia, VW und Mercedes sind die wichtigsten Kunden. Nun kommen noch die Endver- braucher hinzu. Fest in Familienhand Die Unternehmensführung liegt fest in Familienhand. 1986 hatte Matthias Kraienhemke die Schreinerei und das Bestat- tungsinstitut von seinem Vater Otto übernommen. Heute führt er die Geschäfte zusammen mit seiner Frau Mareile Kraien- hemke, Sohn Martin und dessen Frau Hanna. Für die technische Leitung ist Sohn Stefan Kraien- hemke verantwortlich. 1995 ging, nach einigen Ein- Durch Küchenmodule lassen sich Serienfahrzeuge in Camper verwandeln. zelanfertigungen für Westfalia, der erste große Auftrag aus der Autoindustrie ein: Kraien- hemke wurde zum Alleinher- steller der Bodenplatte für den VW T4. Nach und nach über- nahm der Bockum-Höveler Handwerksbetrieb immer kom- plexere Ausbauten für Wohn- mobile von Westfalia. 2004 zog die Schreinerei in das Gewerbe- gebiet Radbod um, die MHK Automotive GmbH wurde ge- gründet. 2012 wurde dort eine zweite Halle gebaut, 2016 der Standort um zwei weitere Hallen und ein Verwaltungsgebäude auf 17.000 Quadratmeter erwei- tert. „Wir sind schon wieder an unserer Kapazitätsgrenze und planen bereits weitere bauliche Maßnahmen am Standort, wel- che in Kürze umgesetzt werden sollen“, berichtet Juniorchef Martin Kraienhemke. 39

Familie Kraienhemke auf Radbod: Martin, Mathias, Stefan und Mareile Kraienhemke (v.l.n.r.) haben ihr Unternehmen MHK Automotive in dritter Generation auf Wachstumskurs gebracht „Mit unseren Modulen kann ein Serienfahr- zeug innerhalb von wenigen Minuten zu einem vollwertigen Camper umgebaut werden. Das ist eine perfekte Lösung (…).“ Martin Kraienhemke auf Campingausbauten, Innen- raummodule und Büromodule, die sich mühelos in bestehende Serienfahrzeuge einbauen las- sen. „Mit unseren Modulen kann ein Serienfahrzeug innerhalb von wenigen Minuten zu einem vollwertigen Camper umgebaut werden“, sagt Martin Kraien- hemke. „Das ist eine perfekte Lösung für den Wochenend- Trip mit der Familie, den Was- sersport-Freak oder auch den Weltenbummler.“ Der Kunde hat die Möglich- keit, aus einem Baukasten- system die Varianten und Ober- flächen auszuwählen, die auf sein Fahrzeug abgestimmt sind. Er kann die Module einzeln nutzen oder auch mit anderen Modulen aus dem Konzept kombinieren. „Für den Kunden ergibt sich dadurch ein nicht zu unterschätzender Benefit“, macht Martin Kraienhemke deutlich: „Die Flexibilität unse- res Baukastensystems eröffnet ganz neue Anwendungsbe- reiche.“ Um noch individueller auf den Kunden und sein Fahr- zeug eingehen zu können, reali- siert Movaso auch Sonderan- fertigungen. Mit Online-Shop Die Fahrzeuge, in die die Mo- dule eingebaut werden, müssen dabei keinesfalls neu sein. „Wir bieten mit unseren Lösungen dem Endkunden die Möglich- keit an, das vorhandene Fahr- zeug neu und effizient zu nut- zen“, sagt Martin Kraienhemke. „Unser Slogan dafür lautet: Plan your Adventure.“ Für den Vertrieb hat Movaso bereits einen Online-Shop auf der firmeneigenen Website www. movaso.de integriert. Auch im Bereich Social Media verstärkt Movaso seine Aktivität. „Mit Movaso sprechen wir eine ganz andere Zielgruppe an als mit MHK. Da müssen wir auch andere Marketingstrategien fahren.“ Dabei denkt die Geschäfts- führung über Movaso hinaus an die Zukunft des Autobaus. „Mit dem Thema E-Mobilität beschäftigten wir uns seit über zwei Jahren“, sagt Martin Krai- enhemke. Leichtere Baustoffe stehen dabei im Fokus. Schon jetzt nehmen Kunststoffe einen breiten Raum in der Produktion ein.I ONLINE Mehr Informationen zu den Unternehmen der Familien Kraienhemke gibt es im Internet unter: www.mhk-automotive.de www.movaso.de Auf höchstem Niveau Im Dreischichtbetrieb verarbei- tet das Unternehmen jährlich etwa 400.000 Quadratmeter Plattenwerkstoffe auf zehn CNC- Anlagen zu rund 4.500 Einheiten Wohnmobilausbauten für West- falia und rund 60.000 Boden- gruppen für den VW-Konzern. Am Anfang wurden die Module noch zum großen Teil aus Sperr- holz- und OSB-Platten gefertigt. Die Platten müssen besonders strengen Auflagen an Emissio- nen und Brandschutz genügen, Kraienhemke war an der Ent- wicklung beteiligt. Vor allem das Biegen des Holzes ist tech- nisch anspruchsvoll. Kraien- hemke erfüllt die Erwartungen seiner Kunden aufgrund von handwerklichem Know-how, gepaart mit CNC-Technik auf höchstem Niveau und der Flexi- bilität eines mittelständischen Familienunternehmens. Für Camping und Büro All dies gilt auch für das neu gegründete Unternehmen Mo- vaso. Es konzentriert sich dabei 40

TAG DES GRÖSSTEN UNRECHTS Der 9. November 1938 geschah keineswegs aus dem Nichts heraus, wie es das NS- Regime Glauben machen wollte, sondern ist nur als vorläuﬁ ger Höhepunkt langjähriger Diskriminierungen der jüdischen Bevölke- rung im Dritten Reich anzusehen. Schon ab dem 1. April 1933 hatten Boykottauf- rufe und zahlreiche Gesetzgebungen auf viel- fältigste Weise jüdische Menschen in den Be- reichen Eheschließung, Namensführung, Berufs- und Gewerbeausübung, Wahlrecht und darüber hinaus ein- geschränkt und vom gesellschaft lichen Leben ausge- schlossen. Nach dem Attentat eines jüdischen jungen Mannes starb am 9. November 1938 ein deutscher Diplomat in Paris. Dies war die willkommene Recht- fertigung für gut geplante und vorbereitete Aktionen und führte als vermeintlich spontaner Volkszorn in der folgenden Nacht auch in Hamm zu Gewalt, Zer- störungen und Terror. 42

Brandanschlag auf Synagoge Ein Reporter des „Westfälischen Anzeigers“ beobachtet am 9. November 1938 zufällig ein paar SS-Leute an der Einfahrt zur Hammer Synagoge. Bereitwillig erklären sie ihm, diese anzünden zu wollen. Er weist sie auf die Brandgefahr durch die dichte umliegende Bebauung hin. Ob aufgrund dieses Hinweises oder aus anderem Grund: Die Synagoge wird nicht abgebrannt, aber im Innenraum vollständig geschändet, zerstört und ge- plündert. 180 Pulte, Sitz- und Emporenplätze wie auch der erhöhte Platz für das Verlesen der Th ora und der Th oraschrein werden zertrümmert. Die Gebetsmäntel, Gebetbücher und Th oramäntel werden im Hof aufge- häuft und angesteckt. In einem Nebengebäude, das auch der jüdischen Ge- meinde gehört, wohnen Nathan und Sara Dahl sowie eine weitere Person. Sie sind vermutlich die ersten, die erleben müssen, dass ihre Wohnungen geplündert und verwüstet werden. Weitere Plünderungen gibt es in der Schützenstraße 4, Heßlerstraße 40, Hohe Straße 59, Nassauerstraße 24, Südstraße 10a und an anderen Stellen im Stadtgebiet. In „Schutzhaft“ genommen In der Heßlerstraße 40 schlafen die Bewohner schon, als Steine durch die Fenster fl iegen. Die Tür wird ein- getreten, das Ehepaar in den Keller gezerrt und dort stundenlang eingesperrt. Später sind die Türen aus den Füllungen gerissen, das Treppengeländer demoliert, das gefüllte Buff et umgestürzt, Schmuck und Tafel- silber entwendet, Betten aufgeschlitzt, Bilder aus den Rahmen geschnitten, wertvolle Bücher liegen im Garten und schwimmen im Teich. Schlimmer noch ergeht es den Jordans in der Bahnhofstraße 27. Nachdem die Wohnung ruiniert, das Ehepaar von Zimmer zu Zim- mer gejagt worden ist, wird der schon betagte Julius Jordan nur notdürft ig bekleidet aus dem Haus geholt und muss ein Schild „Nieder mit den Juden“ durch eine teils johlende, teils schweigende Menge tragen. Danach wird er in „Schutzhaft “ genommen. Die von den Nazis verfolgte, 1942 in das KZ Theresienstadt deportierte Familie Jordan vor ihrem Geschäftshaus Löhnberg in der Bahnhofstraße/Ecke Moltkestraße. Stolpersteine für die von NS-Schergen ermordete Familie Heymann in der Schützenstraße 13. Doch auch vor Kindern wird nicht halt gemacht. Die fün ährige Eva Heymann wird von den Plünderern im Zimmer festgehalten und muss den Verwüstungen zusehen. Als der Vater um die Herausgabe des Kindes bittet, wird die Kleine an einen Stuhl gebunden, während um sie herum der Mob tobt. Misshandlungen und Morde Am 10. November 1938 sind die entsetzlichen Ereignis- se der Reichspogromnacht keineswegs beendet. Eine Zeugin erblickt auf der heutigen Martin-Luther-Straße ausgebreitete Schrift rollen aus der Synagoge, über die ein Nazi bewusst einen Pferdewagen lenkt, und ist ent- setzt über die ungeheure Schmähung, die eine solche Handlung darstellt. Eine Frau, die in der Hohen Straße Scherben auff egt, wird von einem städtischen Beamten in den Scherben- haufen hineingetreten. Sie will sich wieder aufrichten, da wiederholt sich das Geschehen wieder und wieder. Als sie endlich blutend in den Hauseingang zu fl üchten versucht, zerrt er sie heraus und zwingt sie, die Scherben einzusammeln, damit deutsche Volksgenossen keinen Schaden nehmen. Mehrere Personen werden auf der Straße verhaft et; nicht von allen ist bekannt, ob und wann sie wieder entlassen wurden. Dies sind nur wenige von vielen Beispielen aus Hamm. Landesweit sind hunderte Menschen in dieser Nacht ermordet und tausende misshandelt worden. I ELISABETH MORSCHECK 43

Arbeitersekretär Nikolaus Osterroth bildete aus Mit- gliedern der SPD und sozialistischen Gewerkschaften einen Arbeiterrat, der sich mit dem Soldatenrat zum Arbeiter- und Soldatenrat zusammenschloss. Vorsitzen- der wurde Osterroth, der sozialdemokratische Ober- landesgerichtsrat Arnold Freymuth sein Stellvertreter. DIE NOVEMBER- REVOLUTION IN HAMM Eine äußerst ungewöhnliche Bekanntmachung erschien am 12. November 1918 im „Westfälischen Volksfreund“: „Im Einver- nehmen mit der städtischen Behörde hat der unterzeichnete Arbeiter- und Soldatenrat die oberste Leitung der Verwaltung der Stadt Hamm an sich genommen.“ Wie kam es zu der Novem- ber-Revolution nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Hamm? Im August 1918 zeichnete sich für die deutschen Militärs die Niederlage im Ersten Weltkrieg ab. Erich Ludendorff, Erster Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung, drängte die Regierung, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Am 5. Oktober wurde die erste parlamentarische Regierung unter Max von Baden gebildet, in die die SPD, das Zentrum und die Fortschrittliche Volkspartei eintraten. Die demokratische Wende in der deutschen Politik war von der Mehrheit der Bevölkerung kaum richtig wahrgenommen worden. So kam es – ausgehend von dem Matrosenaufstand in Kiel – in allen größeren deutschen Städten zur Gründung von Arbeiter- und Soldatenräten. Am 9. November wurde in Berlin von Philipp Scheidemann die Republik ausgerufen. Der stellvertretende Vor- sitzende des Arbeiter- und Soldatenrates, Oberlandes- gerichtsrat Arnold Freymuth (1872-1933) Ergriff die Initiative zur Bildung des Arbeiterrates: der sozialdemokratische Arbeitersekretär Nikolaus Osterroth (1875-1933) Stadtverwaltung und Arbeiter- und Soldatenrat er- kannten sich gegenseitig an. Der Arbeiter- und Soldaten- rat forderte die städtischen Beamten auf, ihren Pflichten weiterhin nachzugehen. Man beabsichtigte, im Einver- nehmen mit den städtischen Behörden und dem Land- ratsamt die Verwaltung für die Stadt und den Kreis zu übernehmen. Die Arbeit des Arbeiter- und Soldatenrates orientierte sich zunächst an den konkreten Problemen wie der Demobilmachung, der Lebensmittelversorgung sowie der Aufrechterhaltung der Produktion und der öffentlichen Ordnung. Improvisierter Soldatenrat Der Umsturz verlief in Hamm nicht anders als in anderen Städten in Rheinland und Westfalen: Am frühen Morgen des 9. November besetzten mehrere Soldaten die Bahnhofskommandantur und bildeten einen im- provisierten Soldatenrat. Der sozialdemokratische „Der Krieg ist endlich vorbei“ Der Abschluss des Waffenstillstandes am 11. November 1918 bedeutete die Rückführung von mehr als fünf Millionen deutscher Soldaten in die Heimat. Auch Hamm wurde wie schon beim Kriegsausbruch 1914 ein n e g i e z n A 44

stützung. Hunderttausende waren krank, blind, ver- stümmelt, traumatisiert und teilweise im Krieg verroht. Erste demokratische Wahlen Am 2. März 1919 fanden die ersten Kommunalwahlen nach der Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts unter dem neuen demokratischen Wahlrecht statt. Offen- sichtlich waren aber die örtlichen Parteien in Hamm der Wahlkämpfe müde und einigten sich auf eine ge- meinsame Liste für die neue Stadtverordnetenver- sammlung, für die man die Ergebnisse der jüngsten Wahlen zur Nationalversammlung und zum Landtag zugrunde legte. Um die Legalität zu wahren, schickten die Hammer Parteivorstände am Wahltag ihre Vor- standsmitglieder zur Wahl, die der gemeinsamen Liste zustimmten. In der neuen 42-köpfigen Stadtvertretung hatte das Zentrum 18 Sitze, die SPD und die gemeinsame liberale Liste von DDP und DVP jeweils zwölf Sitze. Drei Frauen gehörten dem neuen Rat an: Johanna Schwering und Clementine Röper für das Zentrum und Auguste Röhling für die SPD. Das war der Beginn der modernen kommunalen Demokratie in Hamm. Sie trat an die Stelle der bisherigen politischen Repräsentation durch die Honoratiorenparteien. I DR. MARKUS MEINOLD Das erste Weihnachtsfest im Frieden: Die Aufnahme entstand im Katholischen Krankenhaus Hamm. Rückkehrende deutsche Truppen im November 1918 in Hamm wichtiger Durchzugs- und Knotenpunkt: „Jeder Zug aus dem Westen war überfüllt, die heimverlangenden Soldaten lagen sogar auf den Waggondächern. Die Chausseen entlang, quer durch die Stadt, marschierten Tag und Nacht geschlossene Formationen des Front- heeres mit Pferden, Geschützen und Bagagewagen ihren Garnisonsorten zu“, beschreibt Franz Osterroth, Bruder des Arbeitersekretärs Nikolaus Osterroth, die ver- zweifelte Lage. Ein Soldat schreibt am 22. November 1918 aus dem Königlichen Reserve-Lazarett, Abt. Katholisches Krankenhaus in Hamm: „Hier ist z. Zt. die ganze Stadt im Flaggenschmuck zu Ehren der heimkehrenden Krieger. Gott sei Dank, daß der Krieg doch endlich vorbei ist.“ Blind, verstümmelt, traumatisiert Der plötzliche Zuzug von Hunderten Soldaten stellte die Stadtverwaltung in Hamm um die Jahreswende 1918/1919 vor erhebliche Versorgungsschwierigkeiten. Auch Wohnraum wurde knapp. So blieb etwa das 1920 längst zum Abriss vorgesehene alte Bahnhofsgebäude noch bis 1923 zur Hälfte bestehen. Für viele Soldaten war die Heimkehr schmerzlich. Invaliden konnten nicht in ihren Beruf zurückkehren und benötigten Unter- n e g i e z n A 45