HAMMAGAZIN hard vor allem daran gelegen ha- ben, aus der Steuerkraft des jüdi- schen Finanziers Nutzen zu zie- hen. [ewe und seine Glaubensge- nossen vor ihm waren nur Objekte im politischen Spiel zwischen Landesherr und Stadt. Ihr Schutz war allein ihr Geld und der Nutzen. den man sich von ihnen erhoffte. War dieser nicht mehr gegeben oder der Schutz zu aufwendig, wa- ren ihre Tage gezählt. net hat51. 1439, drei Jahre, nachdem mit [ewe der letzte na- mentlich zu fassende Jude Hamm verlassen haben dürfte, faßt denn a uch Konrad von Weinsberg, der wie kein anderer die deutschen uden seiner Zeit kannte, seine indrücke über sie zusammen. Die deutsche Judenheit sei „fast ehr verdorben, verstorben und ortgezogen", derart, „daß sich die udenheit aus dem Reiche fast anz verzogen hat, ihrer auch vie- e aus den Reichsstädten vertrie- en" seien und daß man sie noch täglich vertreibe".52 Hamm liegt hier ganz im Trend dieses ,Zeitalters der Vertreibun- gen", wie ein großer jüdischer Hi- storiker die Epoche gekennzeich- Eine erheblich erweiterte Fassung des Aufsatze s erscheint im Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, Band 86, 1988 (im Druck). Anmerkungen * Gewidmet Eckart Wendler und Manfred Winkler in Erinne- rung an den gemeinsamen Gang über den Hammer Judenfriedhof am 25. August 1988. A Dartmann: Die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Hamm 1327-1943, in: Tatsachen und Berich- te. Schriftenreihe der Stadt Hamm 24, Hamm. o. J. - M. Brand: Die jüdische Gemeinde in Hamm. Die jüdische Gemeinde in Hamm als Beispiel für die Geschichte der Juden in Deutschland. in: Der Marker Jg. 24. 1975, S. 79-81: Jg. 25, 1976, S. 8-11: 37-39: 55-57: 83- 85. 2 Leider wird der für das Geschichtsbewußtsein fatalen Tendenz. Geschichte im wesentlichen auf die Zeit nach 1800 zu verkürzen, durch die Richtlinien der Schulen des Landes entschie- den Vorschub geleistet. So behandeln in der Kursstufe 7 von 8 verbindlichen ‚Gegenstands- bereichen' praktisch nur die Zeit nach der fran- zösischen Revolution, vgl. Gymnasiale Ober- stufe. Richtlinien. Geschichte. Köln 1982. S. 35. Westfalia Judaica., Urkunden und Regesten zur Geschichte der J uden in Westfalen und Lip- pe, 1. Band: 1050-1350, hrsg. v.6. Brilling und H. Richtering, Stuttgart 1967, Nr. 28 S. 54 f. Das Werk wird im folgenden WJ I abgekürzt. WJ I (wie Anm. 31 Nr. 27 S. 52-54 (für Munster) und Nr. 31 S.56 (für Paderborn). 5 Vgl. W.P. Eckert: Hoch- und Spatmittelalter. Katholischer Humanismus, in: Kirche und Syn- agoge. Handbuch zur Geschichte von Christen und Juden, hrsg. v. K.H. Rengstorf und S. von Kortzfleisch, Band 1. Stuttgart 1968, S. 265. 6 1891/92: Xantener Ritualmordprozeß. vgl. Der Xantener Knabenmord vor dem Schwurgericht zu Cleve. Vollständiger stenographischer Be- - richt, Berlin 1893. WJ I (wie Anm. 3) Ni. 3. S. 24-30. Bürgerbibliothek Bern, Codex 200. fol. 258 r. Die Ubersetzung verdanke ich Herrn Yacov Guggenheim. Jerusalem. V91. M. Cohn: Art. Ketubba, in: Jüdisches Lexi- kon, Band 3. Berlin 1927, Sp. 668-674. WJ I (vgl. Anm. 3) Nr. 32, 72, 125 und 127. t „Im Hamm" bei Zell an der Mosel beherbergte damals wohl schon Juden. vgl. Landeshauptar- chiv Koblenz, Best. 1 A Ni. 3870 und 3878, Zell wird jedoch bis zum Ende des 14. Jahrhunderts noch als Dorf bezeichnet, vgl. J. Simmert: Art Zell (Mosel), in Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 5: Rheinland-Pfalz und Saarland, 2. Aufl. Stuttgart 1965, S. 418. 12 WJ I (wie Anm. 3) Ni. 78 S. 91 f. '3 Mitteilungen des historischen Vereins zu Os- nabruck 6, 1880, S. 141 f. Itt H.R. Jarck: Das Hochstift Osnabrück. in: Köln- -Westfalen 1180-1980, Band 1, Munster 1980, S. 155. IS WJ I (wie Anm. 3) Nr. 172S. 173. 's Vgl. D. Aschoff: Das Pestjahr 1350 und die Juden in Westfalen, in: Westfälische Zeitschrift 129, 1980, S. 59-62. Clevische Chronik nach der Originalhand- hrsg. V. R. schrift des Gert van der Schuren Schotten. Cleve 1884, S. 28. '8 Die Chronik der Grafen von der Mark von Levold von Wad, hrsg. v. F. Zschaeck, in: Monuments Germaniae historica, Scriptores rerum Germanicarum, Nova Series 6, Berlin 1929, S. 87. Judei (gemeint ist Judeos) in Minda et aliis locis more pecorum mactaverunr , vgl. WJ I (wie Anm. 3) Ni. 209, S.207, 14 20 Liber de rebus memorabilioribus sive Chroni- con Henrici de Hervordia. edid. A. Potthast, Got- tingen 1859, S. 280. 2' Vgl. F. Graus: Pest-Geißler-Judenmorde: das 14. Jahrhundert als Krisenzeit, Gottingen 1987, S. 271 f. 22 Ebenda. 23 WJ I (wie Anm. 3) Nr. 206 S. 203 f. 29 Dartmann (wie Anm. 1) S. 82-92. 25 Urkundenbuch der Familien von Volmarstein und von der Recke bis zum Jahre 1437, bearbei- tet von R. Krumbholtz, Munster 1917 (im folgen- den abgekürzt UB Volmarstein) S. 511. 26 Ebenda S. 512. 20 Ebenda S.519 und 528. 28 vgl. D. Aschoff: Der Riser Dietrich von Vol- marstein und die Juden, in: Der Marker 28, 1979,S. 133. 29 Ebenda S. 132. Ebenda S. 132 vgl. Anm. 3. 3' UB Volmarstein S. 534. 32 Aschoff (wie Anm. 28(S. 133. 33 UB Volmarstein S. 524. Vgl. ebenda S. 559. 35 Zu Albert ebenda S. 517f: zu Meyneke S. 525; 533; 537 und 542 36 Vgl. dazu D. Aschoff: Die Judenverfolgung des Jahres 1350 in der älteren westfälischen Geschichtsschreibung, in: Festschrift Heinz Schreckenberg (im Druck) 37 Vgl. dazu M. J. Wenninger: Man bedarf keiner Juden mehr. Ursachen und Hintergründe ihrer Vertreibung aus den deutschen Reichsstädten im 15. Jahrhundert, Wien-Köln-Graz 1981,S. 38 ff. 36 Vgl. dazu D. Aschoff: Die Juden in Westfalen zwischen Schwarzem Tod und Reformation (1350-1530), in: Westfälische Forschungen 30, 1980, S. 78-106. 39 Ebenda S 105. 40 Westfälische Stadtrechte, Abt 'It Die Stadt- rechte der Grafschaft Mark, Heft 2, Hamm, be- arb. von A. Overmann, Munster 1903, Nr. 21 S. 19. 41 Ebenda Nr. 26 S. 23 I. 42 Ebenda Nr. 28 und Ni. 31. 43 K. Scholz Das Spätmittelalter, in: Westfäli- sche Geschichte hrsg. v. W. Kohl, Band 1, Dus- seldorf 1983, S.419, Hauptstaatsarchiv 'Dusseldorf, Manuskripte VII Ni. 6030 fol. 19 r-v. (Hörde): Staatsarchiv Munster Manuskripte 6011 fol. 15 v-16r. (Wet- bescheid). 45 Staatsarchiv Munster Manuskripte VI Ni. 141 Band 2 fol. 462. 36 Dazu C. Haase: Die Entstehung der westfäli- schen Städte, 3. Aufl. 1976, S. 155. Vgl. D. Aschoff. Neues zur Geschichte der Soester Juden im Mittelalter, in: Soest. Stadt- Territorium-Reich, Sonst 1981, S. 513. 36 Stadtarchiv Dortmund, Best. 1 Ni. 2187, vgl. D. Aschoff: Art. Dortmund. in: Germania Judai- ca Band 3, hrsg. v. A. Maimon, Tubingen 1987, S. 242 f. 49 Zwischen 1568 und 1579 war ein Prozeß des Juden Jakob von Hamm gegen Anna von der Recke anhängig, vgl Gerichte des Alten Rei- ches, Teil 1: Reichskammergericht A-K, bearb. von G. Aders unter Mitwirkung von H. Richte- ring, in: Das Staatsarchiv Munster und seine Bestände. Munster 1966, Hr. 2991 S. 431. Su Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland während des Mittelalters, bearb. v. M. Wiener, 1. Teil, Hannover 1862, S. 67 Nr. 88. SI S. W. Baron A Social and Religious History of the Jews, Band 11, 2. Aufl. 1967, S. 271: „Era of Expulsions". 52 Aschoff (wie Anm. 38(S. 106. Restaurant Biergarten Veranstaltungs- raum Ein beliebter „Evergreen" wird wieder aufgetischt Mi. Reibekuchen Do. Heringsstipp Öffnungszeiten: Mo. Ruhetag Di.-Sa. von 17 - 1 Uhr So. von 11.30 bis I Uhr jj",,t• 4. A zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 35f 7 feltraP P (*it? Historische Gaststätte Inh. N. Eickelau Dolberger Straße 53 lamm-Heessen, I elefon (0 23 81) 3 28 72 Ncaig-Eorgimmu Echter Notthofert. kE1NER KORN 1111111..5 W\ 4 SEIT 1 7 6 7 Kornstube • Brennerei W. Northoff • Lippetal Hultrop 51 Tel. 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