Generationen online

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Das Medienzentrum hat sich in den vergangenen 18 Monaten inhaltlich wie personell verändert. Das neue Team bilden (von links) Patrick Meyer, Petra Raschke-Otto, Eik-Henning Tappe und Christiane Simon. Im Zeichen der Neuausrichtung Vor rund einem Jahr hat sich das Medienzentrum Hamm neu aufgestellt – nicht nur personell, sondern auch in- haltlich: Der Medien-Verleih, früher wichtigstes Standbein, ist heute zwar noch gefragt, wird aber vielfach über den Download von Medien – Filme, Podcasts und Software – online ermöglicht. Als eine „spannende Phase der Neuorientierung“ beschreibt Christiane Simon, Leiterin des Medienzentrums, die neue Ausrichtung. Allein der Verleih technischer Geräte hat an Umfang zugenommen. In den Fokus der Arbeit ist die Medienbildung gerückt. Me- dienpädagogische Veranstaltungen in und für Schulen und Kindertagesstätten, aber auch die Angebote im Rahmen der Lehrer- fortbildung sollen breiter aufgestellt und erweitert werden. Mindestens 60 bis 70 Ver- anstaltungen übernimmt das Medienzen- trum (MeZ) bereits im Jahr – Tendenz stei- gend. Neben „Klassikern“ wie dem Kinderfi lmfest oder der Schulkino-Woche gibt es vermehrt Veranstaltungen rund um die mobilen Medien. „Die mobilen Medien entwickeln sich in einem rasanten Tempo, wodurch viele schlicht überfordert sind. Wir versuchen aufzuklären und Ängste zu nehmen, aber gleichzeitig auf Probleme hinzuweisen“, erklärt Simon. Dabei geht es ebenso um das richtige Verhalten in sozia- len Netzwerken wie um PC-Spiele oder Mobbing im Internet. Es gehe nicht darum, mobile Medien oder Spiele zu verfl uchen, sondern vielmehr um Aufklärung und 4 / Hammthema

Tipps für die Eltern: „Viele Eltern haben einfach Angst, weil sie nicht wissen, was ihr Kind macht. Wichtig ist, sich mit den Kin- dern darüber zu unterhalten, mal über die Schulter zu schauen. Anders sieht es bei Mobbing aus: Da sollte man sich direkt Hil- fe holen oder – falls es in der Schule ge- schieht – mit Lehrern Kontakt aufnehmen.“ Ohnehin wird die Arbeit in und mit Schulen immer wichtiger: Im Zentrum des Interesses steht dabei die Frage, wie Medien sinnvoll in den Unterricht eingebaut werden können. Seit Anfang August bietet Eik- Henning Tappe, der aus der universitären Lehrerausbildung kommt, gezielt Fortbil- dungen für den handlungsorientierten Ein- satz von Medien im Unterricht an. „Es darf nicht die Technik der mobilen Geräte im Vordergrund stehen, sondern die Vermitt- lung von geeigneten Methoden, um Medien sinnvoll im alltäglichen Unterrichtsgesche- hen einsetzen zu können“, erklärt Tappe. Durch die zunehmend bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik seien vie- le Lehrkräft e motiviert, Medien-Projekte zu starten – was nicht zuletzt das iPad-Pilot- projekt zeige (s. Seiten 12 bis 15). Ein weiterer Experte im Team des Medi- enzentrums ist Patrick Meyer. Meyer ist Mediengestalter für Bild und Ton und küm- mert sich seit Anfang des Jahres nicht nur um Veranstaltungen und den Verleih von technischen Geräten, sondern unterstützt schulische Audio- und Video-Projekte und führt in die Video- und Tontechnik ein. „Die mediale Veränderung stellt auch Leh- rerinnen und Lehrer vor Herausforderun- gen: Die Schüler möchten gefordert und unterhalten werden. Medienkompetenz wird ganz praktisch erworben, indem es viele Projekte gibt, bei denen die Schüler selbst einen kleinen Film drehen, um zu sehen, welche Wirkung sie erzielen und wie überhaupt Filme entstehen“, sagt Meyer. Dass die Angebote des Medienzentrums auf positive Rückmeldungen stoßen, zeigen die stetig steigende Nachfrage und das kre- ative Engagement der Schülerinnen und Schüler. „Kinder wachsen heutzutage viel selbstverständlicher mit Medien und Mul- timedialität auf, deshalb ist es wichtig, ihnen den genauen Umgang mit Medien zu zei- gen“, unterstreicht Christiane Simon. Ein Ende der Weiterentwicklung des Medien- zentrums sieht sie nicht: „Die Medienwelt verändert sich und dadurch ändern sich unsere pädagogischen Inhalte. Wer hätte vor fünf Jahren an Smartphones gedacht? Heute sind sie Alltag. Obwohl durchaus Gefahren und Probleme lauern, sind die neuen Medien eine riesige Chance – vor- ausgesetzt, man lernt sich zu begrenzen und die Dinge sinnvoll zu nutzen. Und genau das möchten wir vermitteln.“ ■ Medienverleih: Neue Öffnungszeiten Mit der inhaltlichen Neuausrichtung haben sich auch die Öff nungszeiten des Medienverleihs verändert: Geöff net ist er montags und mittwochs (8 - 16 Uhr) sowie freitags (8 - 13 Uhr). Der Geräte- Verleih erfolgt in der Regel über eine telefonische Anfrage unter 0 23 81/17 50 84. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.medienzentrum. schulnetz.hamm.de oder per E-Mail an medienzentrum@stadt.hamm.de. n e g i e z n A Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Ulrich Weißenberg (verantw.) Cornelia Helm (verantw. für die Seite "Hamm stadtwerke") Carsten Lantzerath-Flesch (verantw. für die Seite "Hamm wirtschaft") E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Satz Michelle Tesche, Verkehrsverein Hamm e.V. Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & CO. KG Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm Hammthema / 5

„ D a s s i n d m e i n e M e d i e n “ Heike Nüse (44) „Mein Favorit ist und bleibt das Buch – auch in Zukunft. Ich habe schon öfter ein Buch als ‚eBook‘ (elektronisches Buch) gelesen. Ich finde es aber entspannter, ein echtes Buch in der Hand zu halten. Um Freunde und Arbeitskollegen zu kontaktieren, nutze ich den Nachrichtendienst ‚WhatsApp‘ auf meinem Handy.“ „ A m lie b s te n l e s e i c h B ü c h e r. M e i n e L ie b lin g s b ü c h e r sin d ‚Bi e n e M a j a‘ El v a n K a h v e c i (9) u n d ‚ C o n ni‘. We n n i c h M u sik h ö r e n m ö c h t e, s c h a u e i c h mir M u sik v i d e o s im I n t e r n e t a n . A u f m e i n em Ta b l e t - PC spie le i c h me is ten s Spie le .“ 6 / Hammthema „ D a i c h s e h r v i e l r e i s e , n u t z e i c h o f t d a s I n t e r n e t , u m m i c h ü b e r R e i s e z i e l e u n d K r e u z f a h r t e n z u i n f o r m i e r e n . I c h g e h e a b e r a u c h o f t i o t h e k , u m R e i s e b ü c h e r a u s z u l e i h e n .“ W e r n e r L o h m a n n ( 7 0 ) i n d i e S t a d t b i b l

„ D a s I n t e r n e t i s t d a s M e d i u m , d a s i c h a m m e i s t e n n u t z e , u m m i c h a u f d e m L a u f e n d e n z u h a l t e n . I c h l e s e d i e a k t u e l l e n N a c h r i c h t e n o d e r s p i e l e d o r t S p i e l e . I c h s c h a u e a b e r a u c h F e r n s e h e n u n d l e s e d i e Ta g e s z e i t u n g . E i n e n Ta b l e t - P C n u t z e i c h s e l t e n .“ Pe t e r Zu e l z (5 6) Pe t „ D h a F Felix Neßmann (26) „Das Internet ist die einzige Quelle, die ich nutze, um mich über das Weltgeschehen zu informieren. Dort gibt es im Gegensatz zum Fernsehen noch einen unabhängigen und unparteiischen Journalismus. Im Internet wird ein Thema von mehreren Seiten beleuchtet, im Fernsehen ist dies oft nicht der Fall.“ Jessica (35), Robin (32) und Ben (4) Bewenick „Uns ist es wichtig, dass unsere Kinder mit Büchern aufwachsen und nicht nur mit den Neuen Medien, die wir beispielsweise nutzen, um die Nachrichten zu lesen. Im Gegensatz zur Tageszeitung bekommt man im Internet immer die neuesten Nachrichten.“ K arl Huf felmann (79) „Um mich zu informieren – sei es über das Tagesgeschehen oder Theater vorstellungen – nutze ich den Fernseher. Theaterkritiken lese ich of t im Internet. Wenn ich Lust habe, eine Zeitung zu lesen, kaufe ich mir die ‚Süddeutsche‘ oder die ‚ Zeit‘.“ Peter (66) und Jannis (3) Kessler „Für mich beginnt mein Tag mit dem ‚Westfälischen Anzeiger‘ am Frühstückstisch. Ich habe den WA auch schon als ‚ePaper‘ (elektronische Zeitung) im Internet gelesen – das ist mir allerdings zu kompliziert. Dieses Hin- und Herschalten der Zeitungsseiten war für mich irritierend. Ich halte lieber eine Zeitung in der Hand.“ Hammthema / 7

Das war der Start für das schnelle Internet Rund 75 000 Haushalte in Hamm be- kommen einen schnellen Internetzugang (bis zu 100 Mbit/s). Die Ausbauarbeiten der Deutschen Telekom haben im Frühjahr be- gonnen und kommen gut voran: „Wir sind absolut im Zeitplan“, sagt Reinhard Rohle- der, Beauft ragter für den Breitbandausbau bei der Deutschen Telekom. Bis Mitte kom- menden Jahres erhielten die Anschlüsse für den 02381-Vorwahlbereich und bis 2016 nahezu alle Haushalte in Hamm schnelles Internet. Denn Hamm ist eine von 30 Kom- munen in Nordrhein-Westfalen, deren Breitbandanschlüsse von der Deutschen Telekom mit Glasfaserkabeln (VDSL) auf- gerüstet werden – allein in Hamm investiert das Unternehmen einen zweistelligen Mil- lionenbetrag. Schnelles Surfen in Sicht Eine schnelle Internetverbindung wird für Bürger wie Betriebe immer wichtiger. Durch die im Frühjahr gestartete Breitband-Offensive von Stadt, Telekom und Helinet ist das schnelle Surfen in Sichtweite. Auch ländliche Stadtteile können sich auf besseres Internet freuen. mune, aber wir sind natürlich an einer guten Versorgung interessiert. Denn eine schnel- le Internetverbindung ist inzwischen ein ganz wichtiger Standortfaktor.“ Die Telekom verlegt 344 Kilometer Glas- faserkabel und baut 312 neue Netzverteiler auf. „Das ist ohne Übertreibung ein Quan- tensprung“, freut sich Oberbürgermeister Th omas Hunsteger-Petermann über diese Investition. „Der Ausbau von Datennetzen ist zwar keine originäre Aufgabe einer Kom- Schwierig gestaltet sich jedoch gerade die Bereitstellung von schnellen Internetver- bindungen für die ländlichen Gebiete von Hamm, da sich diese wirtschaft lich für Telekommunikationsunternehmen kaum lohnt: Hohen Investitionskosten stehen schlichtweg zu wenig Nutzer gegenüber. Deshalb hat sich die Stadt Hamm bei EU, Bund und Land intensiv um ein Förderpro- gramm für den ländlichen Raum bemüht, das die Internetverbindung in den bislang unterversorgten ländlichen Stadtteilen Süd- dinker, Weetfeld, Vöckinghausen, Osterfl ie- rich, Braam-Ostwennemar, Sandbochum und Lerche verbessern soll. Mit Erfolg: So konnte die Stadt Hamm dem lokale Tele- kommunaktionsunternehmen Helinet für den Ausbau leitungsgebundener Breitband- strukturen in den unterversorgten Gebieten Zuschüsse gewähren. Die Helinet hat das Projekt im Frühjahr gestartet: „Als Hammer Unternehmen se- hen wir uns in der Pfl icht, die Situation in den bisher unterversorgten ländlichen Stadtteilen zu verbessern und arbeiten mit Hochdruck an dem Projekt“, erklärt Heli- net-Geschäft sführer Ralf Schütte. Nach der Fertigstellung sind für Kunden in diesen Stadtteilen Datenübertragungen von bis zu 30 Mbit/s möglich, abhängig von der Lei- tungslänge vom Kabelverzweiger hin zur Immobilie. ■ Hammthema / 9

Die Computer-Revolution hat alle Generati- onen erfasst. Über die neuesten Entwick- lungen will HSHL-Professor René Krenz-Baath am 13. Januar 2015 im Rahmen der Ver- anstaltungsreihe „Campus live“ berichten, seine Zuhörer aufrütteln und für die moderne Technik begeistern. „Der Computer verändert das Leben aller“ „Computer Revolution“ ist das Thema von Dr. René Krenz-Baath, Professor an der Hochschule Hamm- Lippstadt (HSHL). Im Rahmen der vierten „Campus live“-Reihe spricht er am 13. Januar über Entwicklungen und Möglichkeiten rund um Computer. Im Interview mit dem „Hamm-Magazin“ verrät er schon einmal vorab, was die Zukunft technisch Neues bringt – und warum man seinen Vortrag nicht verpassten sollte. Technische Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ist es vor allem der Computer, der uns Menschen beeinﬂ usst und verändert? Krenz-Baath: Ja, auf jeden Fall. Der Compu- ter verändert das Leben aller Altersstufen – und nicht nur der jungen Generation, wie gerne geglaubt wird. Die moderne Technik verändert vor allem das Zusammenleben aller. Soziale Kontakte im Netz werden überwiegend über den Computer gepfl egt. Aber auch in der Arbeitswelt kann niemand mehr auf den PC verzichten. Das so genann- te „Home Offi ce“, bei dem Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten, breitet sich immer mehr aus und ich sehe diese Veränderung als eine große Chance für die kleinen Städ- te. Computer und Technik sind aber auch für ältere Menschen interessant, gerade wenn es um die Bereiche Pfl ege und Th era- pie geht. Viele Anwendungen werden durch die moderne Technik stark unterstützt und beschleunigen die Genesung. Sie sprachen soziale Netzwerke an – geht diese Entwicklung weiter oder werden sie im Laufe der Zeit wieder uninteressant? Krenz-Baath: Ich bin der Meinung oder so- gar ganz sicher, dass sich soziale Netzwerke immer weiter entwickeln werden. Ein Leben n e g i e z n A 10 / Hammthema

ohne Facebook, Twitter und Co. ist heute kaum vorstellbar. Auch, weil es praktisch ist: Mit wenigen Mausklicks erfährt man vieles über andere, teilt Bilder und Erleb- nisse mit ihnen im Netz. Was allerdings keiner vorhersehen kann, ist die Tatsache, wie lange die einzelnen Netzwerke wirklich aktuell sind. Das Schüler- und Studenten- portal StudiVZ beispielsweise hatte an- fangs einen großen Erfolg und spielt heute keine Rolle mehr. Die Entwicklung von technischen Geräten ist rasant. Ist das Ende der Fahnenstange bald erreicht oder wird sich in Zukunft noch viel verändern? Krenz-Baath: Natürlich wird sich weiterhin viel verändern: Die gesamte Technik wird sich immer weiter entwickeln und automa- tisch verändern. Es ist aber so, dass wir vie- le dieser Entwicklungen nicht wahrnehmen oder sehen, sondern direkt benutzen und in den Alltag integrieren. Veränderungen sol- len stattfi nden, jedoch nicht direkt sichtbar sein. Man sollte sich aber vor allem immer daran halten: Das Limit zur Anwendung liegt bei den Menschen und nicht bei den Rechnern. Das spiegelt sich auch in meinem Vortrag „Computer Revolution“ wider. Sie sprechen „Campus live“ an. Was erwar- tet die Besucher bei Ihrem Vortrag? Krenz-Baath: In erster Linie geht es dar- um, kleine Revolutionen, die unbemerkt von Usern genutzt werden, zu präsentie- ren und den Interessierten zu erklären. Es geht um Herausforderungen, die uns der Computer stellt, und was alles in der modernen Technik versteckt ist. Viele Probleme konnten durch die Technik be- reits gelöst werden, jedoch noch lange nicht alle – damit beschäft igen wir uns in der Zukunft . trachtet bedeutet es: Wer sich nicht mit der Technik befasst, befasst sich auch nicht mit sich selbst. Warum sollte man Ihren Vortrag auf keinen Fall verpassen? Krenz-Baath: In erster Linie ist es eine in- teressante Veranstaltung. Darüber hinaus möchte ich der Gesellschaft nahelegen, sich mit Technik zu beschäft igen, und vor allem junge Leute dafür begeistern. Wir alle nutzen täglich die Information Tech- nology (IT), größtenteils sogar unbe- wusst. Schon die Kartenzahlung im Su- permarkt wäre ohne die IT nicht möglich. Durch die mediale Überfl utung ist es leider so, dass sich immer weniger Leute wirklich für Technik interessieren. Das ist schade, denn die IT und die technischen Geräte verändern nicht nur die Gesell- schaft , sondern jeden von uns. Genau be- Eine abschließende Frage: Wo stehen wir heute im digitalen Zeitalter? Krenz-Baath: Das Internet gibt es jetzt seit 20 Jahren. Im Vergleich zu anderen EU- Ländern sind wir mit der Entwicklung noch weit hinterher. Ich habe in Schweden pro- moviert und bin dort viel Bahn gefahren. Dort hat man kostenloses Internet während der Fahrt – welches vom überwiegenden Teil der Fahrgäste aktiv genutzt wird – , während man bei uns zunächst sein Portemonnaie zücken muss. Das nur als kleines Bespiel zur Entwicklung der IT in Deutschland. Mit meinem Vortrag möchte ich die Zuhörer aufrütteln und sie für Technik begeistern. Jeder kann sich mit Technik beschäft igen, man muss es nur wollen! n e g i e z n A Hammthema / 11

Lernen in der digitalen Welt: Wie seine Mitschüler arbeitet Cedrik Ahleff mit dem Tablet-PC. Schon seit zwei Jahren sind Mini-Computer in Surfe ndes Klassenzimmer Tablet-PC statt Schulbuch: Seit zwei Jahren werden in der Konrad- Adenauer-Realschule iPads begleitend im klassischen Unterricht eingesetzt. Die zweijährige Testphase zeigt allerdings auch, dass es nicht nur Vorteile der digitalen Bildungsbegleiter gibt. chen. Die Tablet-PCs sollen die Möglichkeit bieten, den Unterricht moderner und inte- ressanter zu gestalten. Sie sollen allerdings ein Lernwerk- und kein Spielzeug sein“, betont Hamms Schuldezernent und Stadt- kämmerer Markus Kreuz. Die Tablet-PCs haben viele positive Ne- beneff ekte: Die Schüler sind motivierter, der Auf- und Abbau eines Tageslicht-Projektors entfällt, die Schüler sind mit dem Lehrer vernetzt, schicken ihre Lösungen direkt an ihn. So kann der Lehrer die Ergebnisse mit- hilfe eines Beamers wiederum direkt auf der Leinwand präsentieren und sofort mit der Klasse diskutieren. Der Einsatz der mobilen Geräte tut auch noch etwas Gutes für die Umwelt: Druckkosten können eingespart werden, da die Lehrer den Schülern Mate- rialien papierlos auf dem Tablet-PC in einer sogenannten Dropbox (Austauschordner für Daten) bereitstellen können. „So zählt auch nicht mehr die Ausrede, dass der Auf- gabenzettel verschwunden ist oder die Konzentriert drückt der 13-jährige Ced- rik Ahleff die Fingerspitzen des Daumens und des Zeigefi ngers zusammen und zieht sie auf dem Bildschirm des Tablet-PCs aus- einander – er zoomt das Luft bild des Maxi- mare auf der Straßenkarte bei Google Earth (Satellitennavigation). Zwei hellblaue Fle- cken sind auf dem Grundstück des Spaß- und Erlebnisbads an der Jürgen-Graef-Allee zu erkennen – die Lösung auf die im Hei- matkundeunterricht gestellte Frage „Wie viele Außenbecken hat das Maximare?“. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass mo- bile Geräte den konventionellen Atlas erset- zen können. „Sie sind immer auf dem aktu- ellsten Stand und haben dem Atlas sogar etwas voraus: Im Atlas ist Hamm zwar ein- gezeichnet, aber nicht so detailliert wie auf dem mobilen Gerät“, erklärt Jens Christian Kneißel, der seit Beginn der Pilotphase in seinem Unterricht die Tablet-PCs einsetzt. Dank der satellitengesteuerten Weltkarte ist es beispielsweise möglich, virtuell irgendwo auf der Welt in einem Vorgarten zu stehen. Die mobilen Geräte ersetzen aber keines- falls immer das Schulbuch – sie sind viel- mehr eine Ergänzung zum herkömmlichen Unterricht. So kommen die iPads seit 2012 beispielsweise in Fächern wie Mathematik, Sport, Naturwissenschaft en zum Einsatz. Diese können etwa zur visuellen Unterstüt- zung, Informationsbeschaff ung und Foto- und Videopräsentation genutzt werden. „Es ist wichtig, die Kinder an die Lebenswirk- lichkeit zu gewöhnen und ihnen den Um- gang mit den Neuen Medien zu ermögli- 12 / Hammthema

der Konrad-Adenauer-Realschule im Einsatz. Schülerin oder der Schüler ihn nicht be- kommen hat. Das ist mit dem iPad unmög- lich“, erzählt Kneißel. Das Schulheft und- buch seien allerdings weiterhin die wichtigsten Begleiter. Während der Pilotphase an der Konrad- Adenauer-Realschule machten Kneißel und seine Kollegen aber nicht nur positive Er- fahrungen mit den Tablet-PCs. Die Inter- netrecherche mit Suchmaschinen sei nicht immer vorteilhaft , da diese zu viele Treff er zu einem Th ema bieten würden. Die Schü- ler könnten diese in ihrem Alter noch nicht selektieren. Deswegen sei es sinnvoller, mit bestimmten Lern-Apps zu arbeiten, die auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten seien. „Durch den Einsatz besteht zwar die Möglichkeit, vor allem schwache Schüler zu fördern – das müssen sie aber auch wollen, denn allein durch die Technik wird man nicht schlau“, sagt Lehrer Kneißel. ■ Der Tablet-PC Ein Tablet-PC ist ein tragbarer, fl acher Computer mit berührungsempfi ndli- chem Bildschirm (Touchscreen), der mit einem Stift oder Finger bedient wird. Ein Tablet-PC besitzt keine me- chanische Tastatur wie ein Laptop. Die- se wird nur bei Bedarf auf dem Bild- schirm eingeblendet. Das Prinzip Tabelt-PC ist schon seit den 1990er- Jahren bekannt, seinen Durchbruch erlebte es aber erst 2010 mit der Markt- einführung des iPads. n e g i e z n A Hammthema / 13

„Neue Medien gehören zur Lebenswelt unserer Schüler“: Jan Schlütter unterrichtet auch mit iPads an der Alfred-Delp-Förderschule. „Das iPad ist ein Lernmedium“ Das Pilotprojekt „iPad im Unter- richt“ wird ausgeweitet (siehe auch Seite 12). Drei weitere Schulen werden mit Tablet-PCs ausgestattet – eine davon ist die Alfred-Delp- Schule, die Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Im Interview mit dem „Hamm-Magazin“ erklärt Jan Schlütter, Lehrer der Alfred- Delp-Schule, warum iPads den klassischen Unterricht nicht ersetzen, aber eine sinnvol- le Ergänzung zum Unterricht sein können. Die Alfred-Delp-Schule nutzt seit einem hal- ben Jahr drei iPads im Unterricht. Wie kann man sich das vorstellen? Schlütter: Ursprünglich waren die iPads ausschließlich für den Einsatz in der „Unterstützten Kommunikation“ für nicht sprechende oder nicht verständlich sprechende Schülerinnen und Schüler gedacht. Sie haben die Möglichkeit, sich mit Programmen zu verständigen. So können sie durch Tippen auf Textfelder einfache, vorbereitete Äußerungen – wie zum Beispiel „Ich möchte Tee trinken“ – tätigen, aber auch komplexe Satzstruk- turen aufb auen und sich in ganzen Sätzen mitteilen. Werden die iPads auch in anderen Fächern genutzt? Schlütter: Zurzeit wird ihr Einsatz – je nach Bedarf und Individualität der Schüler – in drei Bereichen getestet: in der Unterstützten Kommunikation, im Informatikunterricht und zur Übung und Vertiefung von Inhal- ten in Mathematik, Deutsch und Englisch. Bestimmte Programme ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, das Ablesen der Uhrzeit zu üben, Anlaute zu erkennen oder Wörter zu erlesen. Ebenso kann bei- spielsweise die Feinmotorik mit dem Tablet gefördert werden. So können die Schülerin- nen und Schüler spielerisch den sogenannten „Pinzettengriff “ trainieren, indem sie bei einer Übung fl iegende Pepe- roni mit den Fingerspitzen auf dem Bild- schirm zusammendrücken. Generell ist das iPad für uns kein Spielgerät, sondern ein Lernmedium. Wie der Einsatz der iPads im Detail aussehen wird, wird sich im Laufe dieses Schuljahres zeigen. Warum ist es wichtig, Förderschüler mit Neu- en Medien zu konfrontieren? Schlütter: Neue Medien, wie Tablets, gehö- ren genauso zur Lebenswelt unserer Schüler wie zu der von Schülern anderer Schulen. Wenn wir unsere Schüler auf das Leben nach der Schule und eine möglichst große Teilhabe vorbereiten wollen, müssen wir uns auch mit diesem Th ema beschäft igen. So können wir sie in möglichst großem Umfang zur Selbstständigkeit führen. Kann ein Tablet-PC den normalen Unterricht ersetzen? Schlütter: Nein, auf keinen Fall. Ein Tablet- PC kann als Ergänzung genutzt werden. Vor allem in der Förderschule bleibt das Hantieren mit „echten“ Materialien – wie etwa das Auf-und Zudrehen einer Flasche – für unsere Schülerinnen und Schüler wichtig. Das mobile Gerät kann daher kein Ersatz für einen gestalteten Lernprozess in Fächern sein, lediglich ein gutes Medium, um ihnen auf einem weiteren Kanal Wissen zu vermitteln. Hammthema / 15

Veranstaltungskalender Oktober 2014 BILDUNG Mi, 08.10.14 Was macht uns kreativ? Gute Ideen sind nicht genug - Bedingungen von Kreativität Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Mo, 20.10.14 Volker Weidermann - Ostende: 1936, Sommer der Freundschaft Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Do, 23.10.14 Jochen Malmsheimer: "Wenn Worte reden könnten oder: 14 Tage im Leben einer Stunde" Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Fr, 24.10. - So, 26.10.14 Hamms Bunter Herbst Hammer Innenstadt So, 26.10.14 Let's spend the night together - Die Rolling Stones Show Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 28.10.14 Mord am Hellweg: Simon Beckett - Der Hof Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Fr, 31.10.14 Till Brönner & Dieter Ilg Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr BÜHNE Do, 16.10.14 Sebastian Pufpaff - Warum! Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Fr, 17.10.14 Mord am Hellweg: Polnische Nacht Spiegelsaal im Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Di, 21.10.14 Vortrag: Tiere im industriellen Massenkrieg Stadt Hamm, Stadtarchiv 19:00 Uhr Di, 21.10.14 Was ist Realität? Wie unser Gehirn die Welt entstehen lässt Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr HIGHLIGHTS Fr, 10.10 - 26.10.14 Herbstleuchten Maximilianpark Hamm Fr, 17.10. - So, 19.10.14 Festival zur Förderung der Integration und Bildung Zentralhallen Hamm Do, 23.10.14 Mord am Hellweg: Nina George liest Bürgersaal Anno 03 19:30 Uhr Fr, 24.10.14 "Nordener Sommer 2014" - Märchen und Tänze voller Zauber Aula Stadtteilzentrum Hamm-Norden 19:00 Uhr Mi, 29.10.14 "Tauben vergiften im Park". Kopp spielt Georg Kreisler Denkma(h)l! 19:00 Uhr Mi, 29.10.14 Pension Schöller Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Do, 30.10.14 Das Himbeerreich - Banker sind auch nur Menschen Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 31.10.14 Forever Jungs! Kabarett von und mit Mark Britton Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr KONZERTE Sa, 04.10.14 OrgelMusik zur Marktzeit: Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach und César Franck Pauluskirche 11:15 Uhr Fr, 10.10.14 Radbod rockt! Kulturrevier Radbod 20:00 Uhr Sa, 11.10.14 Metropolitan Opera live im Kino: Verdis "Macbeth" Cineplex 19:00 Uhr Sa, 18.10.14 Metropolitan Opera live im Kino: Mozarts "Le Nozze di Figaro" Cineplex 19:00 Uhr So, 19.10.14 Orgelkonzert bei Kerzenschein: "Organ goes Cinema" Pauluskirche 18:00 Uhr Mi, 22.10.14 Trio Ralph Manno: "Zeitenwende 1914 - die Welt im Umbruch" Schloss Heessen 19:30 Uhr So, 26.10.14 Matinee des MGV "Eintracht" Rhynern Konrad-Adenauer-Realschule 11:00 Uhr So, 26.10.14 Duo Burstein & Legnani - Klassik und Weltmusik für Cello & Gitarre Otmar-Alt-Stiftung 11:00 Uhr So, 26.10.14 Musik am Hofe Friedrichs des Großen ThomasKulturKirche Hamm 18:00 Uhr Di, 28.10.14 Druk Revival (Bhutan): Traditionell, aber offen für Neues - Musik aus dem Land des Donnerdrachen Lutherkirche 17:30 Uhr Fr, 03.10. - So, 05.10.14 Land & Leute - Herbstmarkt Maximilianpark Hamm Sa, 11.10. & So, 12.10.14 Rassegeﬂ ügelzüchter Zentralhallen Hamm Fr, 10.10. - So, 26.10.14 Herbstleuchten Maximilianpark Hamm Do, 16.10.14, 20:00 Uhr Sebastian Pufpaff Maximilianpark Hamm 18 / Hammtermine

FREIZEIT So, 05.10.14 und So, 19.10.14 Oldies but Goldies: Senioren- tanz im Kulturrevier Radbod Kulturrevier Radbod 15:00 Uhr Fr, 10.10. - So, 26.10.14 Tanz der Bananenfalter Maximilianpark Hamm Fr, 10.10.14 Stadttour: Nachtwächterrund- gang Martin-Luther-Viertel Mersch & Röper 18:00 Uhr Do, 23.10.14 Stadttour: Stadtarchiv Stadt Hamm, Stadtarchiv 18:00 Uhr So, 26.10.14 Die ExtraFahrt! mit dem Crime Express Kulturbahnhof 09:30 Uhr KINDERVERANSTALTUNGEN Do, 02.10.14 Übernachtung im Glaselefanten - für Nachtschwärmer Maximilianpark Hamm 17:00 Uhr Fr, 03.10.14 und So, 05.10.14 Helios-Theater: "Am Faden entlang" Kulturbahnhof 16:00 Uhr So, 05.10.14 Theatre de la Toupine "Kuh-Karussell" Maximilianpark Hamm 11:00 Uhr Mo, 06.10.14 Herbstferien-Special on Ice Maximilianpark Hamm, Eissport und Bowling 10:00 Uhr Mo, 06.10.14 Schokoladenwerkstatt Maximilianpark Hamm 14:00 Uhr Di, 07.10. - Fr, 10.10.14 Herbstferienworkshop des Helios-Theaters: "Gute Mädchen - böse Mädchen" Kulturbahnhof ab 11:00 Uhr Di, 07.10. - Fr, 10.10.14 Herbstferienworkshop des Helios-Theaters: "Rollenwechsel" Kulturbahnhof ab 11:00 Uhr Do, 09.10.14 Schaumparty on Ice Maximilianpark Hamm, Eissport und Bowling 15:00 Uhr Do, 09.10.14 AOK-Schaumparty on Ice Maximilianpark Hamm, Eissport und Bowling 18:30 Uhr Sa, 11.10.14 B(ee)ärenkostüm und Federkleid Maximilianpark Hamm 14:00 Uhr Mo, 13.10.14 Signale aus dem All - die moderne Schnitzeljagd Maximilianpark Hamm 15:00 Uhr Mi, 15.10.14 Schmetterlingsexperten gesucht Maximilianpark Hamm 10:00 Uhr Sa, 25.10.14 Schreibwerkstatt mit Ralf Thenior KUBUS Jugendkulturzentrum 10:00 Uhr KUNST/ AUSSTELLUNGEN Sa, 04.10. - So, 09.11.14 Uwe Thiergarten "Bilder und Objekte" Maximilianpark Hamm bis Sa, 11.10.14 Kunst im Beet Maximilianpark Hamm bis Sa, 11.10.14 René Golz: Gesichter aus Hamm Zentralbibliothek im Heinrich-von-Kleist-Forum Mi, 15.10.14 - Fr., 31.10. Ausstellung: "Bootsﬂ üchtlinge" Zentralbibliothek im Heinrich-von-Kleist-Forum (Eröffnung am 15.10. um 19:00 Uhr) bis Fr, 31.10.14 Skulpturen aus dem Feuer Seniorenresidenz am Kurpark bis So, 02.11.14 LostInPhotography Maximilianpark Hamm bis So, 23.11.14 KÜNSTLER SEHEN BÄUME Galerie Kley bis Fr, 30.01.15 Ausstellung "Mitten im Kriege" - Der Erste Weltkrieg und die Heimatfront in Hamm Stadt Hamm, Stadtarchiv MÄRKTE/ FLOHMÄRKTE Fr, 03.10. - So, 05.10.14 Land & Leute - Herbstmarkt Maximilianpark Hamm So, 05.10.14 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Sa, 11.10. - So, 12.10.14 Landesverbandsschau der Rassegeﬂ ügelzüchter Zentralhallen Hamm Sa, 11.10.14 Vogelbörse Hamm Von-Thünen-Halle 08:00 Uhr So, 26.10.14 Sammler-, Antik- und Trödelmarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr PARTYS Sa, 04.10.14 Tanzbar im Enchilada Enchilada im Kristallpalast 19:00 Uhr Sa, 18.10.14 Engel Reloaded-Party Kulturrevier Radbod 22:00 Uhr VORSCHAU Fr, 05.12. - So, 07.12.14 Weihnachts-Comedy Zentralhallen Hamm Fr + Sa, 18:00 Uhr, So, 11:00 Uhr Bei der Weihnachts-Comedy kommt garantiert kein betretenes Schweigen am Tisch auf, es sei denn, alle Beteiligten haben zu dem Zeitpunkt den Mund voll. Es wird lauthals gelacht, wie die Erfahrung aus dem letzten Jahr zeigt. In diesem Jahr – am 05. / 06. / 07. Dezember – haben Firmen wieder die Möglichkeit, ihre Weihnachtsfeier in der Gast- ronomie der Zentralhallen zu feiern. Als vorweihnachtliches Geschenk treten folgende Künstler auf: Enissa Amani, John Doyle, Chris- tian Bach und Klaus Renzel. Do, 23.10.14, 20:00 Uhr Jochen Malmsheimer Kurhaus Bad Hamm Fr, 24.10. - So, 26.10.14 Hamms Bunter Herbst Hammer Innenstadt 24.10. & 25.10.14, 20:00 Uhr Atze Schröder Maximilianpark Hamm So, 26.10.14, 19:30 Uhr Die Rolling Stones Show Kurhaus Bad Hamm Fr, 16. - 17.11.12, 10 Uhr Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Hammtermine / 19

Die Onleihe24 „Die Onleihe24 ist die virtuelle Zweigstelle der Stadtbüchereien“, sagt mit berechtigtem Stolz Bücherei-Chef Dr. Volker Pirsich. Mit Stolz, weil Hamm die Online-Ausleihe als eine von zehn deutschen Bibliotheken 2007 in Deutschland etabliert hat – mit ständig steigenden Nutzerzahlen. Ziel war vom ersten Tag an, dem physisch verfügbaren Bestand – von Büchern bis hin zu DVDs – einen im Internet verfügbaren Bestand an die Seite zu stellen, in dem Wis- sen, dass die Online-Ausleihe für die Ent- wicklung Öff entlicher Bibliotheken eine zunehmend größere Bedeutung erlangen würde“, erläutert Pirsich die damalige Über- legung, die bis heute ihre Gültigkeit hat. Die Entscheidung für die Onleihe24 war für die Stadtbüchereien Hamm ein konsequenter Schritt. Denn: Volker Pirsich und sein Team standen schon sehr frühzeitig dem Internet aufgeschlossen gegenüber. Als eine der ers- ten Büchereien war Hamm mit einer eige- nen Website und mit Online-Dienstleistun- gen wie Verlängerungen und Vormerkungen von Medien im Netz. „Segen und Fluch gleichermaßen“, erin- nert sich Volker Pirsich an die Pionierrolle: „Zum einen konnten sich die Stadtbüche- reien Hamm nur kurz nach der Auszeich- nung zur ‚Bibliothek des Jahres 2005‘ erneut als eine der innovativsten deutschen Biblio- theken beweisen, zum anderen bedeutete der sehr frühe Einstieg in eine noch nicht völlig ausgereift e Technologie, dass eine große Zahl von ‚Kinderkrankheiten‘ mit eingekauft wurden und dass – zumindest in der Anfangszeit – das Medienangebot eher begrenzt war.“ Da die Onleihe24 von einer Bibliothek mittlerer Größe wie Hamm auf Dauer nicht mit ausreichend Erfolgsmöglichkeiten wei- ter entwickelt werden konnte, wechselte die Online-Ausleihe vor drei Jahren in eine Verbundlösung über. Zunächst nur mit n e g i e z n A 22 / Hammthema

www.onleihe24.de Lüdenscheid als Partner. Die Kooperation weitete sich schnell aus, wie Pirsich bilan- ziert: „Ende 2012 gehörten bereits 21, Ende 2013 sogar 37 Bibliotheken aus dem Regie- rungsbezirk Arnsberg dem Verbund an.“ Die Onleihe24 ist eine Erfolgsgeschichte: Der Verbund verfügt inzwischen über einen Gesamtbestand von gut 15 000 Titeln, die in insgesamt mehr als 30 000 Exemplaren als Download aufgerufen werden können. Dadurch, dass jede teilnehmende Biblio- thek jährlich eine festgelegte Summe ein- zahlt, stehen pro Jahr etwa 100 000 Euro für Medienbeschaffungen verbundweit zur Verfügung. Darüber freut sich Volker Pirsch besonders: „Das bedeutet, dass alljährlich ein kräft iger Medienzuwachs erfolgt. Dieser ist das Herz der Onleihe24. Auch bei den virtuellen Beständen ist die Nachfrage nach neuen Titeln am stärksten. Natürlich stehen ‚eBooks‘ an erster Stelle der zum Download bereit stehenden Medien, aber längst spie- len auch ‚eAudio‘ und in Zukunft darüber hinaus ‚eVideo‘ (mit zu erwartender Opti- mierung der Leitungskapazitäten) eine be- trächtliche Rolle.“ Insgesamt erwartet der Verbund für die- ses Jahr mehr als 350 000 Downloads, von denen knapp 45 000 auf die Stadtbücherei- en Hamm entfallen dürft en. Allerdings ist der Onleihe24-Marktanteil bei den einzel- nen Bibliotheken noch sehr unterschied- lich. Zuletzt lag er bei durchschnittlich fünf Prozent der insgesamt ausgeliehenen Medi- en. Die Entwicklung geht anhaltend auf- wärts: 2013 verzeichnete Meschede als ers- te Mitgliedsbibliothek schon eine Quote von zehn Prozent. „Diese Zahl wird sicher von allen teilnehmenden Bibliotheken in den nächsten Jahren erreicht werden“, zeigt sich Volker Pirsich optimistisch. Seine Prognose: „Ein Anteil von 20 Prozent Downloads an den Gesamtausleihen ist si- cher nicht unwahrscheinlich.“ ■ Medien rund um die Uhr ausleihen „Digitale Medien rund um die Uhr ausleihen.“ Diese ebenso be- queme wie unkomplizierte Möglichkeit bietet die Internet- Plattform www.onleihe24.de der Stadtbüchereien Hamm und weiterer 36 Bibliotheken aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. Im Angebot von Onleihe24: fünf unter- schiedliche Medientypen – „eBook“, „eAu- dio“, „eMusik“, „eVideo“ und „ePaper“. Ins- gesamt stehen mehr als 15 000 Medien für die Nutzer zum Download bereit. Die ein- zelnen Medien sind unterteilt in die Th e- menbereiche „Kinderbibliothek“, „Jugend- bibliothek“, „Schule & Lernen“, "Sach- medien & Ratgeber“, „Belletristik & Unter- haltung“ sowie „Musik“. Wer zum Beispiel ein „eBook“ herunter- laden möchte, klickt auf der Startseite auf das entsprechende Symbol – und sofort er- scheint die ganze Palette an Möglichkeiten, unterteilt in die Sparten „eBook Neuzugän- ge“, „Bestleiher eBook Titel“, „Zuletzt zu- rückgegebene eBook Titel“ und „Alle eBook Titel“. Die nächsten Schritte: Den favorisier- ten Titel anklicken, dann – falls gewünscht – die Leseprobe aufrufen, das Buch auf den Merkzettel legen, mit einem weiteren Klick das Benutzerkonto aufrufen und die Aus- leihe abschließen. ■ n e g i e z n A Hammthema / 23

der auch Geschäftsführer des NRW- Verbandes der Philatelisten ist, viele Rari- täten zusammengetragen. In der Frühphase der organisierten Post trugen Briefe, wie seine umfangreiche Sammlung mit vielen Beispielen belegt, ausschließlich Stempel. Die am 15. November 1850 herausgegebene erste Briefmarke in Preußen hatte den Wert eines halben Silbergroschens – ausreichend, um einen innerörtlichen Brief unter einem „Loth“ (= 16,666 Gramm) Gewicht zu fran- kieren. Jeder Postort hatte, wie Heinrich Sonderhüsken das damalige Postsystem im preußischen Königreich erläutert, einen runden Vierringstempel mit einer eigenen Nummer. Hamm hatte die Nummer 579. Seit Monaten bereiten die Hammer Brief- markenfreunde ihr Jubiläum vor. „Im Mittelpunkt steht eine Wettbewerbs- Ausstellung mit insgesamt 57 Exponaten aus ganz Deutschland, die von einer internatio- nalen Jury beurteilt werden. Weitere High- lights sind“, kündigen Vorsitzender Sonder- hüsken und Ausstellungsleiter Klaus-Günter Tiede an, „die Zentralveranstaltung zum ‚Tag der Briefmarke‘ in NRW, zwei Sonder- stempel, mehrere Händlerstände, ein attrak- tives Jugendprogramm und ein Philate- listen-Treff am ersten Abend.“ Kostbare Raritäten „In der Philatelie muss man sich klare Ziele setzen.“ Wer könnte dies besser wissen als Heinrich Sonderhüsken, der Vorsitzende der „Briefmar- kenfreunde Hamm“. Der Verein feiert am 4. und 5. Oktober mit einer großen Ausstellung im Heinrich-von-Kleist-Forum seinen 100. Geburtstag. Aus eigener Erfahrung weiß Sonder- hüsken, „dass nur Qualität zählt, dass man sich besser auf wenige Gebiete konzent- riert.“ Angefangen hatte die Leidenschaft des heute 62-Jährigen mit dem Tag seiner Kommunion. „Ich bekam ein Set mit Brief- markenalbum, Pinzette, Lupe und einigen Marken“. Zuerst hat Heinrich Sonderhüsken alles Mögliche gesammelt, dann über eine längere Zeit das rechte Interesse an Brief- marken verloren. „Als ich Mitte 30 war, habe ich das Hobby wiederentdeckt.“ Seitdem konzentriert er sich auf die viel- schichtige Postgeschichte der Stadt Hamm, deren Ursprünge bis in die Zeit der Städte- boten im 14. Jahrhundert zurückreichen. „Der erste Poststempel auf Hammer Gebiet existiert nachweislich auf einem während der Schlacht bei Vellinghausen abgeschickten Brief “, berichtet der pensio- nierte Kriminalhauptkommissar über das seltene Dokument aus dem Jahr 1761. Mit detektivischem Spürsinn hat Sonderhüsken, Die am 13. Juni 1914 als „Ortsverein Hamm des Deutschen Philatelisten- Verbandes Gößnitz“ gegründeten Hammer Briemarkenfreunde haben 100 Mitglieder. Eine ihrer Hauptaktivitäten sind die Tausch- tage: jeweils am ersten und am dritten Sonntag von 10 bis 13 Uhr im HSV-Casino an der Jürgen-Graef-Allee. Heinrich Sonderhüsken freut sich, auch bei dieser Gelegenheit immer neue Philatelisten begrüßen zu können: „Gäste sind bei uns jederzeit herzlich willkommen.“ ■ Zwei wertvolle Dokumente: Der Brief links aus dem Jahr 1852 mit den ersten Preußen-Briefmarken, der Brief rechts stammt von 1869. 24 / Hamminformation

Auch das gibt es beim Hamburger Fischmarkt: den extralangen Salamigenuss Hamms Bunter Herbst Dreifaches Einkaufsvergnügen bietet „Hamms bunter Herbst“ vom 24. bis 26. Oktober in der Innenstadt: Hamburger Fischmarkt, Holland-Markt und verkaufsoffener Sonntag. Bereits zum 14. Mal macht der Hambur- ger Fischmarkt Station in Hamm. Auf dem Willy-Brandt-Platz locken die Markthänd- ler lautstark mit ihren Angeboten. Von Frei- tag bis Sonntag buhlen die Marktbeschicker um die Gunst und den Geldbeutel der Be- sucherinnen und Besucher. Dann bringen Marktschreier, Matjes und andere maritime Köstlichkeiten das Flair des Hamburger Originals in die Hammer Innenstadt. Im- mer wieder ein Erlebnis sind die Händler von „Blumen Ralf “ bis „Wurst Herby“ – nor- dische Originale eben. Mit ihren derben Sprüchen und den prall gefüllten Körben für die Gäste sind sie stets und ständig für Überraschungen gut. Der Hamburger Fischmarkt ist immer wieder einen Besuch wert, denn nicht nur die spektakulären Marktschreier und ihre Verkaufsstände sind sehenswert. Die beglei- tenden Aktionen wie beispielsweise „Bier- krug-Stemmen“, das kulinarische Angebot von köstlichen Fischspezialitäten bis zu stilechtem „Hafen-Bräu“ und ein Kinder- karussell machen ihn zu einem echten Er- lebnis für die gesamte Familie. Am ver- kaufsoff enen Sonntag lädt der Fischmarkt ab 11 Uhr zu einem maritimen Frühstück mit Freibier und Matjes ein. Auch dieses Jahr kommen die holländi- schen Nachbarn nach Hamm und bieten auf dem Marktplatz am Sonntag ihre Waren an. Unmittelbar nach dem Sonntagsgottes- dienst in der Pauluskirche öff nen mehr als 30 holländische Anbieter ihre Stände. Die Auswahl ist groß und sicher ist für jeden was dabei. Man kann zwischen Backfi sch, „Poff ertjes“ und holländischen Frikadellen wählen, aber auch Obst, Pfl anzen, Holz- spielzeug und Stoff e sind im Angebot. Gute Stimmung garantiert auch die Musik der „Oosterbloaskapel“, zu deren Repertoire deutsche Schlager und Popmusik sowie Klassiker der Beatles zählen. Das Einkaufsvergnügen wird am Sonn- tag komplettiert mit dem verkaufsoff enen Sonntag. Die Geschäft e laden von 11 bis 18 Uhr mit Aktionen und Angeboten zum ent- spannten Einkaufen ein. Für Autofahrer sind in der City alle Tiefgaragen und Park- häuser geöff net. Im Parkhaus in der Brüder- straße und in der Tiefgarage am Kleist-Fo- rum ist das Parken sogar kostenlos. ■ n e g i e z n A Hamminformation / 27

Kunst zum Anschauen und Genießen Am ersten November-Sonntag ist es wieder soweit: Hamms größte Kunstgalerie auf Zeit öffnet von 11 bis 18 Uhr im Kurhaus ihre Pforten. Mehr als 50 lokale und regionale Künstlerinnen und Künstler präsentie- ren am 2. November ihre Werke im Multifunktionssaal und Foyer des Kur- hauses Bad Hamm und beweisen ein- mal mehr, wie vielfältig Kunst sein kann. Gezeigt wird ein Querschnitt der Bildenden Kunst mit unterschiedlichen Arbeitstechniken: Aquarelle, Grafi ken, Ölmalereien und Zeichnungen ebenso wie Collagen, Skulpturen, Fotografi en und Objekte. Beim zwölft en Künstlermarkt– dem Mekka für Kunstfreunde – kann man in Ruhe fl anieren, eingehend betrach- ten, kurzum: Kunst genießen. Wer sein Lieblingsobjekt gefunden hat, kann es käufl ich erwerben und vielleicht sogar das passende Weihnachtsgeschenk für Freunde, Bekannte und Verwandte fi n- den. Neben den bekannten „Stamm- künstlern“ aus Hamm und Umgebung sind auch dieses Jahr wieder einige neue Gesichter vertreten. Der Eintritt zum Künstlermarkt be- trägt 2,50 Euro. Für Kinder bis 14 Jah- ren ist der Eintritt frei. ■ n e g i e z n A 28 / Hammkultur

Das Kultur- Programm im Oktober Mitten im Leben: Aktuelles, Witzi- ges und Klangvolles im Herbst – das Programm des Kulturbüros. „Zeitenwende 1914 – die Welt im Umbruch“ (22. Oktober, 19.30 Uhr, Schloss Heessen) „Zeitenwende 1914 – die Welt im Um- bruch“ heißt das Programm von Ralph Manno (Klarinette), Erik Schumann (Vio- line) und Henri Sigfridsson (Klavier): Zwei Weltkriege stellten alles Bisherige infrage, doch die Kunst wurde durch die Katastro- phen zu einem beispiellosen Höhenfl ug befl ügelt. Repräsentanten dieser außerge- wöhnlichen Zeit waren Milhaud, Bartók, Strawinsky und Chatschaturjan. Die Rolling-Stones-Show (26. Oktober, 19.30 Uhr, Kurhaus) Wer kennt es nicht: Wie sich ein Ereignis der eigenen Biographie mit einem Song der Stones verbunden hat? Deshalb hat das WLT das Publikum ermuntert, von seinen Erfahrungen zu erzählen. Dieser Schatz ist zur Grundlage einer ganz persönlichen musikalisch-theatralen Zeitreise gewor- den: eine Rockshow mit den größten Stones-Hits der frühen Jahre, unterfüttert mit Anekdoten und skurrilen Bühnenfi gu- ren und dazu der eindrucksvolle, raue Sound des Lippe-Saiten-Orchesters. Musik aus dem Königreich Bhutan Der Klangkosmos reist am 28. Oktober (17.30 Uhr, Lutherkirche) in das König- reich Bhutan. Die Gruppe Druk Revival aus der Hauptstadt Th imphu bringt fünf Vertreter traditioneller und populärer Mu- sik gemeinsam auf die Konzertbühne. Dem Quintett geht es um die Erforschung ihres musikalischen Erbes mit einem fri- schen, zeitgenössischen Blick. Traditionel- le Instrumente wie Yangchen (eine Art Hackbrett), Drangyen (Laute) und Lim (Flöte) kommen dabei ebenso zum Einsatz wie Gitarren. ■ Musikalisch-theatrale Zeitreise – die „Rolling-Stones-Show“ am 26. Oktober im Kurhaus Pension Schöller (29. Oktober, 19.30 Uhr, Kurhaus) Wer ist hier eigentlich verrückt – und wer ist normal? Philipp Klapproth, Gutsbesit- zer aus der Provinz, hält die Gäste der „Pen- sion Schöller“ in Berlin für Psychiatriein- sassen, über die er sich königlich amüsiert. Doch als sie in seine ländliche Idylle ein- fallen, steht er am Ende selbst als Verrück- ter da … „Das Himbeerreich – Banker sind auch nur Menschen“ (30. Oktober, 19.30 Uhr, Kurhaus) Was passiert, wenn wichtige Trader und Manager einer berühmten Bank eines Ta- ges aussortiert werden und im Keller ihres Unternehmens landen? Tun sie so, als sei nichts geschehen und betreten jeden Tag seriösen Blicks mit Anzug und Aktenta- sche das Gebäude oder kocht in ihnen die kalte Wut? Eine Gruppe von Bankern und ein Chauff eur brechen das Schweigen und gewähren uns in „Das Himbeerreich“ Zu- gang in ihre Welt. Till Brönner & Dieter Ilg (31.Oktober, 19.30 Uhr, Kurhaus) Unvorhergesehenes wird großgeschrieben: ob Jazz-Klassiker, deutsches Volkslied, Beatles oder Beethoven, Multitalent Till Brönner (Trompete, Flügelhorn) und Die- ter Ilg, einer der weltbesten Kontrabassis- ten, können alles. Stehen die beiden auf der Bühne, gelingt es ihnen scheinbar mühelos, mit nur zwei Instrumenten ein gesamtes Orchester erklingen zu lassen, Genre- Grenzen spielen dabei keine Rolle. Beide harmonieren perfekt, beweisen viel Verve und beeindruckende Virtuosität. ■ Hammkultur / 29

Lokalisieren punktgenau die Fehlerstelle: die Technik des Kabelmesswagens in Kombination mit dem äußerst sensiblen Bodenmikrophon Hilfreiche Knallgeräusche Die Stadtwerke Hamm verfügen über einen neuen Kabelmesswa- gen, der die Zuverlässigkeit der Stromversorgung im Hammer Stadtgebiet sicherstellt. ginnt nun die Vorortung – wie es in unserem Fachjargon heißt –, indem wir Hochspannung- simpulse in das Kabel schicken. Dank refl ektie- render Impulse können wir die Fehlerstelle auf dem Monitor relativ genau erkennen.“ Kommt es zu einer Versorgungsunterbre- chung durch Bauarbeiten, Stürme, Verkehrsein- fl üsse oder Setzungen des Bodens, lokalisieren die Mitarbeiter der Entstörungsstelle der Ener- gie- und Wasserversorgung die Fehlerstelle punktgenau mit Hilfe ihres neuen Kabel- messwagens. Die Vorteile: „Die Stromausfall- zeit sowie auch die Kosten können dadurch so gering wie möglich gehalten werden“, betont Cornelia Helm, die Unternehmenssprecherin der Stadtwerke Hamm. Um die Fehlerstelle im Kabel zu reparieren, muss trotz modernster Technik das Stromnetz in dem betroffenen Gebiet zeitweise abge- schaltet werden. Was dann passiert, schildert Andreas Bockermann, Leiter Entstörung und Netzbetrieb: „Als erstes schließen wir den Ka- belmesswagen an der Trafostation vor Ort an und führen eine Fehlerdiagnose durch. Es be- Jetzt beginnt im nächsten Schritt die genaue Lokalisierung. „Bei der Nachortung werden Spannungsimpulse über den Messwagen in das defekte Mittelspannungskabel eingespeist, die wiederum an der Fehlerstelle kontinuierlich kleine Lichtbögen zünden. Diese Lichtbögen erzeugen Knallgeräusche im Erdreich“, erläutert Bockermann das Verfahren. Was dabei im Ein- zelnen passiert, verdeutlicht er mit einem bild- haften Vergleich: „Es ist wie ein Wasser- schlauch, der mit vollem Druck gefüllt ist und durch einen spitzen Gegenstand beschädigt wird. Durch die kleinen Löcher im Schlauch spritzt das Wasser aus dem Schlauch. So ähnlich verhält es sich bei der Nachortung.“ Die durch die Lichtbögen entstehenden Knallgeräusche geben den endgültigen Auf- schluss über die Fehlerstelle – sie werden mit einem äußerst sensiblen Bodenmikrofon 100-prozentig präzise geortet. Dann wird das defekte Kabel freigelegt, der Schaden unverzüg- lich repariert. Die Aufgabe für den Kabel- messwagen ist damit erledigt, das Team rückt ab. Das Netz ist wieder voll funktionstüchtig. Neben den Fehlern im Niederspannungsnetz können von dem Kabelmesswagen-Team auch Störungen im Beleuchtungs- und Mittelspan- nungsnetz geortet werden. „Dabei wird“, so An- dreas Bockermann, „nach dem gleichen Prinzip verfahren, nur benötigt man im Mittelspan- nungsnetz auf Grund der Spannungsebene, der Trassenlänge und der verlegten Kabeltypen eine höhere Prüfspannung (bis 80 000 Volt) und eine wesentlich größere Leistung. Aus diesem Grund ist der Kabelmesswagen mit hochlei- stungsfähigen Mess- und Ortungseinrichtungen ausgestattet, die den gesamten Heckbereich des Fahrzeuges ausfüllen.“ ■ Tipp: Bei einer Störung sind die Stadtwerke Hamm telefonisch erreichbar unter 0 23 81 / 2 74 25 55 (Strom) 0 23 81 / 2 74 66 66 (Gas/Wasser) 30 / Hammstadtwerke