HAMV1AGAZIN 4 Der treue Bote von Oftwennemar. XXXI. Fortsetzung fine Erzablung aus alten Tagen Der Burg Mark Gottjohann ging indessen in die Burg. Am Eingange stand Harlins Schwester. Sie schrie laut auf, als sie des Eindring- lings gewahr wurde. Sie wollte das Tor schließen, aber Gottjo- hann kam ihr zuvor. Er stand schon inmitten des Flures, und als die Alte das blutige Beil er- blickte, kroch sie, von Angst er- faßt, in den engen Raum zwi- schen Wand und Tor. Gottjo- hann brummte: „Da hat sie sich ja selbst eine Falle bereitet", und schnell drückte er den Tor- flügel mit Gewalt gegen das Mauerwerk. Das Weib jammerte lauf auf und sank im nächsten Augenblicke mit zerbrochenem Arme zur Erde. „Nun rühre dich nicht weiter!" rief ihr Gottjo- hann zu, „sonst steht dein Leben auf dem Spiele." Dann drang er vorwärts, in das Innere des Hauses und rief: „Sigurd, Sigurd!" Da öffnete sich eine Tür, und der Gesuchte stand vor seinem Jugendfreunde. Ein Jubelruf erfolgte aus beider Munde. Sigurd wollte Fragen stellen, aber Gottjohann schnitt sie ab mit der Aufforderung, ihm schnell zu folgen. ,.Ich bin ja gelähmt," stöhnte Sigurd. „Schadet nichts", antwortete Gottjohann, und mit starken Georg Wilhelm Vogel, = .1000 •1108. C.1.1.0110010. 1409. S. Armen umfaßte er den Dulder und trug ihn wie ein Kind ins Freie. Sie bemerkten, daß sich die Alte bereits wieder auf einem Stuhle niedergelassen hatte und ihnen teilnahmslos nachschaute. Auf der Brücke mußten sie Wolfs Kadaver Ober- schreiten, und Gottjohann war gespannt, ob die beiden Hunde ihre Pflicht getan hätten. Ja, das hatten sie. Harlin lag noch am Boden, aber bleich und tot. Bei einem Versuche, den Hunden zu entfliehen, war er ihren Zähnen zum Opfer gefallen. Mit Grauen sahen die beiden Freunde in eine klaffende Wunde an Harlins Halse, die bis auf die Wirbelsäule reichte. Gottjohann beugte sich zu dem Toten nieder und schaute in die bereits verglasten Augen. „Fasse in seine Brusttasche", sagte Sigurd, „dort befindet elaUr3,zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 04. sich mein Schuldbuch." Gottjo- hann tat, wie ihm befohlen war, und reichte Sigurd mehrere Pergamente hin. „So", sagte letzterer, „hier ist das Gesuchte, wir wollen es verbrennen, denn mit Harlins Tode ist unserer Ab- sprache gemäß die Schuld be- glichen. Die übrigen Perga- mente enthalten Quittungen Ober ausgeliehenes Geld. Stecke sie wieder an ihren Ort, mit ihnen mag sich glücklich machen, wer sie findet! „Nun steige auf", sagte Gott- johann, indem er Sigurd seinen Rücken darbot, „wir haben noch eine Strecke zu gehen, ehe wir den Wagen erreichen, und es könnte Eile notwendig sein." Sigurd lehnte es erst ab, aber der Freund nahm ihn ohne weiters auf seine Schultern und erreichte mit seiner lieben Last nach einigen Minuten das Ge- fährt, das den Verschollenen und seinen Befreier in die Heimat zurückbringen sollte. Von Jakob und Benjamin aufs herzlichste begrüßt, wurde Si- gurd in dem Wagen sanft ge- bettet. Gottjohann und Jakob nahmen auf dem Bocke Platz, und Benjamin saß zwischen Heu- und Strohbündeln auf dem hinteren Wagenteile, mit seinem Krückstocke lustig in der Luft umherfuchtelnd. Den beiden treuen Hunden wies Gottjohann die gewohnte Stätte in dem an vier eisernen Ketten unter dem Wagen schwebenden Schiffe an. Er suchte jetzt sobald als möglich deutsches Gebiet zu erreichen. Der Wagen näherte sich be- reits der Landstraße, als plötz- lich aus dem Dunkel des Waldes eine kleine, unansehnli- che Gestalt nahte und sich mit katzenartiger Geschicklichkeit auf den Teil des Wagens schwang, in dem Benjamin saß. Benjamin erschrak über den unerwarteten Besuch, hatte aber soviel Geistesgegenwart, mit seinem Stocke dem Ein- dringling einen Dolch aus der Hand zu schlagen, den dieser gegen ihn zückte. Benjamin griff nach der Waffe und wandte sie nun gegen den Angreifer, der sich wieder vom Wagen her- abschwingen wollte. Aber schon waren die Hunde auf ihn aufmerksam geworden und rissen den sich bereits zum Sprunge Anschickenden vol- lends vom Wagen herunter. Es ertönte ein kurzer, gurgelnder Schrei, und die Tiere hatten dem unheimlichen Burgchi- rurgus das Schicksal seines Herrn bereitet. Der Wagen hielt. Sigurd schob die Decke zur Seite und erkannte den kleinen Teufel, der sein Diener, aber auch zugleich sein Peiniger ge- wesen war. „Ist er tot?" fragte er den inzwischen hinzugetre- tenen Gottjohann. „Ja", antwor- tete dieser, „mit einer solchen Wunde an Brust und Hals kehrt keiner ins Leben zurück." Alle begriffen, ohne daß ein Wort gesagt wurde, die verruchte Ab- sicht, welche der Tote gehabt hatte, und erschüttert von der schrecklichen Strafe nahm als- bald ein jeder seinen Platz wieder ein. Fortsetzung folgt SIE KONNEN BERUHIGT SCHLAFEN WENN WIR IHR EIGENTUM BEWACHEN Gegen drohende Gefahren bietet Ihnen Schutz the WESTF. WACHGESELLSCHAFT „HEIMSCHUTZ" Hintzen KG (gegr. 1924 -einziger Auftragnehmer Westdeutschlands bei den olympischen Spielen 1972 in Munchen) Mansterstra8e 54 - 4700 Hamm 1 - Telefon (02381) 62698 Wo übernehmen: Streifen-, Standposten-. Pförtner-. Absperr- und Schutzdienste aller Art sowie Fahrzeugüberwachungen. Werks- und Eintrittskontrollen, Geldtransporte Sich hervorheben, etwas Außergewöhnliches sein — welche Frau würde das nicht erstreben? In allen Fragen fortschrittlicher Kosmetik beraten wir Sie immer zuverlässig. 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