4. Hammer Spielparty

In diesem Heft Das Angebot der Hammer VHS Einen vielfältigen und interessanten Bildungskatalog legt die Volkshochschule Hamm in ihrem Plan fur 1977/78 vor. Weit Ober das vom Gesetzgeber vorgeschriebene Maß hinaus reicht das Bildungs- angebot der Hammer VHS, von dem im vergangenen Jahr uber 27 200 Teilnehmer und im ersten Halbjahr 1977 schon 14 500 Teilnehmer Gebrauch gemacht haben. Seite 6 Festwoche „Holland zu Gast" Der Erfolg der Festwoche aus Anlaß des Stadtjubiläums im vergangenen Jahr hat dazu er- muntert, den Burgern der Stadt auch in diesem Herbst eine Reihe volkstümlicher Veranstal- tungen in einer Festwoche an- zubieten. Unter dem Motto _Hol- land zu Gast" geben sich vom 16. bis 25. September zahlreiche in- und ausländische Gäste in Hamm ein Stelldichein. Seite 8 Buntes Bild vor zwei Jahren im Nord- ring bei der zweiten Hammer Spiel- party. In diesem Jahr wird zum vier- ten Mal zum Mitmachen bei der Spiel- party aufgerufen, die im vergangenen Jahr im Jahn-Stadion ganz im Zei- chen des Stadtjubiläums gestanden hatte. Auch in diesem Jahr finden sich mit den Hammern wieder Gäste aus der Nachbarschaft und aus den Partnerstädten zusammen. 1111ffilitidati HAMMAGAZIN wird herausgegeben vom Verkehrsverein Hamm e.V. Geschäftsführer: Reinhard Werry Verantwortlicher Redakteur: Helmut Fortmann Redaktion: Helmut Fortmann, Irene Storck, Reinhard Werry. Artikel, die mit dem Namen oder den Initialen des Verfassers gekenn- zeichnet sind, müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Titelbild: Gerda Jucho Fotos: Koch (S. 5); Jucho (S. 4. 5, 6, 14); Günnewig (S. 13); Ebrecht (S. 13); Dotter (S. 6); Archiv (S.4. 6, 8. 9, 13, 15, 17, 19, 21, 26). Anzeigen: Wilhelm Oelker. Helga Schugk Druck: Reimann & Co. HAMMAGAZIN erscheint monatlich. Bezugsgebühr: Kostenlos gegen Erstattung der Postauslagen. Auflage 15 000 Informationen Seite 4 und 5 Weiterbildung: Programm der Hammer Volkshochschule für 1977/78 Seite 6 und 7 Holland zu Gast: Festwoche mit vielen Attraktionen im September Seite 8 und 9 Hammer Spielparty am 24. September Seite 11 Hamms Arüne Lunge": Stadtbezirk Rhynern Seite 13 Schicksal eines Bildes: Zur Morgner-Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum Seite 14 Die Geschichte der jüdi- schen Gemeinde Seite 15 Reger und Karg-Elert: Zwei musikalische Veranstaltun- gen im Herbst Seite 17 Reise in die USA: MGV _Concordia" Seite 19 Hamm im Vergleich: Schü- lerzahlen Seite 21 Tolles Kurparkfest: 10 000 Besucher Seite 23 Wochenendtp: Bayerische Rhön Seite 25 Fundsachen Seite 26 Der Vergessenheit entrissen Der Vergessenheit entrissen hat Museumsdirektor Dr. Hans Wille ein frühes Gemälde von Wilhelm Morgner. Nach gründli- cher Restaurierung ist das Bild, das bereits 1929 vom Gustav- Lubcke-Museum erworben wor- den war, nun in einer Morgner- Ausstellung zu sehen, die in Er- innerung an den Todestag des bedeutenden expressionisten Malers vor 60 Jahren gezeigt wird. Seite 14 Max Reger-Orgeltage in Hamm Gemessen an ihrer Bedeutung fur die Musikgeschichte wird die Musik Max Regers zu wenig aufgeführt. Kantor Rolf Schonstedt be- müht sich deshalb besonders um das Schaffen dieses Komponisten. Die Reger-Tage im Oktober lassen vor allem Werke aus der letzten Schaffensperiode erklingen. Fast vergessen ist ein Zeitgenosse Re- gers, Siegfried Karg-Elert. zu dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr auch in Hamm zwei Gedenkkonzerte stattfinden werden. Seite 17 •• Uber dem Landesdurchschnitt Im Zeichen sinkender Geburtenziffern ist der Vergleich der Ham- mer Schülerzahlen mit denen anderer Städte nicht uninteressant. Dabei ergibt sich, daß Hamm mit seinen Schülerzahlen über dem Landesdurchschnitt der kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens liegt. Im Bereich der Grund- und Hauptschulen weist Hamm sogar die höchste Schülerdichte in NRW auf. Seite 21 Reiche Beute für Angler Das verheißen die Bäche und Flüsse der _Bayerischen Rhön'. Mehr über dieses wenig be- kannte Feriengebiet, das dazu den Vorzug hat. direkt „vor der Haustur" zu liegen, erfahren un- sere Leser aus dem Bericht auf der Seite _Wochenend-Tip". Seite 25 3

IMFORMATIOM Sportier aus aller Welt im Rathaus Der Sport ist auch in Hamm ein wichtiges Mittel zur Förderung der Völkerverständigung. Dies machte der Empfang mehrerer ausländi- scher Gruppen im Rathaus deut- lich. Bürgermeister August-Hein- rich Heimbeck begrüßte im Namen der Stadt eine amerikanische Ju- gendfußballmannschaft aus War- minster bei Philadelphia, die für mehrere Tage beim TuS Germania Hamm -zu Gast war. Eine weitere Gruppe von 21 ju- gendlichen Fußballern aus Ponta Delgada/Rhode Island (USA) war auf Einladung des SC Eintracht Heessen nach Hamm gekommen. Eine schwedische Wasserball- mannschaft aus Järfälla mit 20 Mit- gliedern hatte der SC Rote Erde zu Gast, und aus dem kleinen Ort Lansargues in Südfrankreich be- suchten 18 Fußballer ihre Freunde von der Hammer Spielvereinigung. „Internationale Begegnungen auf dem Gebiete des Sportes sind Wege in eine Welt mit Menschen, die eine fremde Sprache sprechen. Der Sport hilft uns über die Schwie- rigkeiten der Sprache hinweg", hob Bürgermeister Heimbeck hervor. Für Hamms Kernstadt existierte seit 1730 oder 1741 (darin differie- ren die Quellen) ein Hausnum- mernsystem mit durchlaufenden Nummern ohne jede Straßenan- gabe, zusätzlich ein entsprechen- des für jede der vier Feldmarken. Beginnend mit der Oststraße, hatte man vorhandene Häuser gezählt und spätere Neubauten ange- hängt. 1758 gab es in Hamm 615 bebaute Hausstellen, später sogar hier und da unterteilte Hausnum- mern (z.B. 78 1/2 oder 414 1/4). Dies zunehmend unübersichtliche System wurde am 15. August 1877 Hausnummern abgeschafft. Fortan wurde jede Straße amtlich benannt und mit ei- gener Hausnummernfolge verse- hen, in der Regel nach dem Grund- satz: Gerade Nummern auf der ei- nen, ungerade auf der anderen Straßenseite. Ein Stadtplan mit alten Nummern wurde leider verbombt. Lediglich anhand von Meldelisten um 1870 läßt sich, auf dem Umweg über das Bewohneralphabet, oder mit Hilfe von Bauakten noch erschließen, welche Hausstelle sich hinter einer alten Nummer verbirgt. Das Stadt- archiv bemüht sich um einen sy- noptischen Katalog, der als Ar- beitshilfe für orts- und familien- kundliche Forschungen wichtig v. Sch. wäre. Erinnerung an die Anfänge der Betriebssportgemeinschaft der Hammer Stadtverwaltung. Unser Bild zeigt die Hammer Mannschaft zusammen mit der Mannschaft der damaligen Stadtverwaltung Heessen vor zehn Jahren. Mit einem gelungenen Stand präsentierte sich Hamm auf einer Ausstel- lung der französischen Partnerstadt Neu fchateau. Bezirksvorsteher Chri- stian Tippmann eröffnete die Hammer Schau, die den französischen Be- suchern ein Bild vom Leben in der Partnerstadt vermitteln wollte: „Hamm salue Neufchateau" — stand in großen Lettern Ober der Ausstellung. Zum Jubiläum kommen die Preußen Daß Kollegen sich nicht nur am Arbeitsplatz verstehen, sondern auch in ihrer Freizeit Kontakte pfle- gen, ist keine Seltenheit. Daß diese Freizeitkontakte aber auch sinnvoll genutzt werden, beweist die große Zahl von „Betriebssportgemein- schaften". Für die auch in unserer Heimatstadt zahlreich vorhande- nen Betriebssportgemeinschaften soll — stellvertretend für alle ande- ren — eine erwähnt werden, und das aus gutem Grund: die Sport- gemeinschaft der Stadtverwaltung Hamm. Genau zehn Jahre ist es her, daß sich einige sportlich interessierte „Bürohengste" zusammenfanden. Ein Fußball war schnell beschafft und die ersten Spiele gegen an- dere Betriebssportgemeinschaften abgeschlossen. Mit den ersten sportlichen Erfolgen wuchs auch die Zahl der Mitglieder, zumal ne- ben dem sportlichen Teil auch eine Palette anderer Vergnügungen geboten wurde: Ausflüge, Besich- tigungen, Spanferkel-Essen, Ke- gel- und Grillabende. Dann keimte eine andere Idee: ein Fußballturnier mit den im Hammer Raum vertretenen Be- 4 hörden. Heute ist das Behörden- fußballturnier zugunsten der „Ak- tion Lebenshilfe" ein jährlich statt- findendes Großereignis auf dem Gebiete des Betriebssportes. Nunmehr ist auch — erstmals im Februar dieses Jahres und eben- falls auf Initiative der Sportgemein- schaft der Stadtverwaltung — ein Hallenfußballturnier hinzugekom- men. Mittlerweile gehören über 50 Be- dienstete der Stadtverwaltung auch der Sportgemeinschaft an. Neben Fußball wird Tischtennis gespielt und Gymnastik getrieben. Höhepunkt des 10-jährigen Jubi- läums soll ein Fußballspiel gegen die Traditionsmannschaft des SC Preussen Munster (u.a. mit Fiffi Gerritzen, Eiteljörge, Kania, Lulka) sein. Das Spiel findet am 30.9. um 18.00 Uhr auf dem Sportplatz an der Wichernschule, Marker Dorf- straße, statt. Zukunftssorgen, die Existenz der Sportgemeinschaft betreffend, gibt es nicht. Der Altersdurchschnitt der Mitglieder liegt bei 31 Jahren. Bis zur Pensionierung dürften somit viele das 40-jährige Jubiläum mit- erleben

IMFORMATION DAG bietet an: Chance 77/78 Unter dem Motto „Chance 77/78" bietet die gemeinnützig, förderungswürdig nach dem Wei- terbildungsgesetz NRW aner- kannte Bildungseinrichtung der Deutschen Angestellten-Gewerk- schaft ihre Lehrgänge, Seminare und Arbeitsgemeinschaften fur das Winterhalbjahr 77/78 an. Die DAG-Schulen führen im Winter- semester in den Schulen Hamm und Soest weiterhin regelmäßig Grund- und Erweiterungslehr- gänge im Sprachbereich durch. Neu eingerichtet werden schreibtechnische Lehrgänge im Vormittags- und Nachmittagsun- terricht. Die Vormittagslehrgänge sind speziell für Hausfrauen und Berufslose. Rhetorik und Persön- lichkeitsbildung mit dem bekannten Schellbach-Mitarbeiter N. Enkel- mann ist weiter regelmäßiger Be- standteil des Programms. Im Bereich der längerfristigen Lehrgänge werden die seit länge- rem mit gutem Erfolg durchgeführ- ten Maßnahmen im EDV-Bereich nunmehr erstmals in der überarbei- teten Form als EDV-Seminar an- geboten. Die Lehrgänge des Steu- errechts mit der besonderen Be- deutung. Kenntnisse zu erhalten. um seine Lohn- und Einkommens- steuererklärung selbst abfassen zu können und um zu erlernen, wel- che steuerlichen Besonderheiten zu beachten sind, gehören mit zahlreichen anderen Kursen zum interessanten Angebot der DAG. Fassaden in Hamm Erstmals schrieb die Stadt Hamm 1974/75 einen Fassadenwettbe- werb aus, in dem sie Besitzer von Häusern vornehmlich aus der Gründerzeit anregte, Stuck und Zierrat von einst nicht verkommen zu lassen, sondern die liebenswür- digen Überbleibsel einer vergan- genen Zeit in die nicht eben reiz- voile architektonische Gegenwart zu retten. Der Erfolg des ersten Wettbewerbs ermunterte dazu, 1976 nochmals mit den Vorstellun- gen von einem schöneren Hamm an die Offentlichkeit zu treten. Auch diesmal blieb die Resonanz nicht aus. Ein von der Stadt herausge- gebenes Faltblatt zeigt an etlichen Beispielen. wie man den Reiz alter Fassaden, aufgeputzt mit Stuck und Farbe, ins städtebauliche Spiel unserer Zeit bringen kann. Die neue Mehrzweckhalle in Uentrop. angebaut an die Tennishalle. wurde den Vereinen zur Nutzung übergeben. Eiche auf dem Burghügel zu Ehren der Königin Das silberne Thronjubiläum der britischen Königin Elisabeth II. wurde auch in Hamm Markstein der Geschichte. Auf dem Marker Burg- hügel pflanzten Colonel Manning und Bürgermeister Jurgen Graef eine junge Eiche und folgten damit dem Vorbild Großbritanniens. wo in diesem Jahr überall zu Ehren der Königin Eichen in den öffentlichen Parks und Anlagen gesetzt wer- den. Initiator der Pflanzaktion war Oberstleutnant F. A. Manning RA, Standortkommandant der seit mehr als 25 Jahren in Hamm sta- tionierten englischen Einheit. Die Einheit wollte damit die Wertschät- zung der Hammer Bürger zum Ausdruck bringen. Zum Festakt spielte die Kapelle des 2. Batallions des Königlichen Infanterieregi- ments. Mehrzweckhalle Uentrop übergeben Beispielhaft ist die Zusammen- arbeit zwischen der Stadt Hamm. den Vereinigten Elektrizitätswer- ken und den Vereinen des Stadttei- les Hamm-Uentrop bei der Erriöti- tung eines Mehrzwecktraktes an der Tennishalle Uentrop, Im Gie- sendahl. Ein Restaurationsraum von 150 qm, ein Foyer von 50 qm. Küche und Sonderräume wurden erstellt, wozu jeder der drei Partner einen Beitrag von 60 000 DM lei- stete. Die Vereine brachten ihren Anteil durch den Verkauf von Bausteinen. durch Eigenleistung und Spenden von Firmen zusammen. Die Stadt übernahm über ihren Anteil hinaus noch die Kosten der Zuwegung. Am 26. Juli war es soweit. Die VEW übergaben den Schlüssel für die Räume an Oberbürgermeister Dr. Günter Rinsche MdL. Die Stadt wurde Eigentümerin und stellte wiederum den ortsansässigen Vereinen die Räume zur Nutzung zur Verfügung. Als Dachverband für die Uentroper Vereine fungiert der TuS Uentrop, der die Halle den Vereinen zur Nutzung weiterver- mittelt. Von dem neu erbauten Mehr- zwecktrakt besteht eine Verbin- dung zur Tennishalle, die seiner- zeit mit Hilfe eines verlorenen Zu- schusses der damaligen Ge- meinde Uentrop in Höhe von 130 000 DM errichtet wurde. 5

( Für persönliche Weiterbildung selbst die Initiative erbringen Die Volkshochschule hat in die- sen Tagen ihren zweiten Jahresar- beitsplan nach Inkrafttreten der kommunalen Neugliederung und des ersten Weiterbildungsgeset- zes NW vorgelegt. Oberbürger- meister Dr. Gunter Rinsche MdL und Oberstadtdirektor Dr. Walter Flehe betonen im Vorwort: .,Er be- schreibt einerseits das Weiterbil- dungsangebot im kommunalen Be- reich unserer Stadt und anderer- seits die Entwicklung des Weiter- bildungssystems zu einem Haupt- bereich des Bildungswesens Ober- haupt. Dennoch unterscheidet sich dieser Bereich des Bildungswe- sens von allen anderen: Der ein- zelne Burger muß für seine persön- liche Weiterbildung selbst die Ini- tiative erbringen. Die Stadt kann nur im Rahmen i ihrer Zuständigkeit für ein ausrechendes und auch modernen Erkenntnissen entspre- chendes Angebot an Bildungs- maßnahmen sorgen. Damit fördert sie bewußt die vom Land NW mit dem ersten Weiterbildungsgesetz vorgegebenen Grundlagen." Will man Interesse und Initiative von Bürgerschaft und Stadt an Teilnehmerzahlen messen, kann die VHS mit dem bisherigen Er- gebnis zufrieden sein: 1971 waren es 15 553 Teilnehmer, 1972 zählte man 14 719 Teilnehmer, 1973 be- lief sich die Zahl auf 20 018 Teil- nehmer, 1974 auf 17 302 Teilneh- mer, 1975 kletterte sie auf 27 206, ein Jahr später waren es 27 089 und im ersten Halbjahr 1977 kam die VHS auf 14 577 Teilnehmer. Für das Weiterbildungsgesetz, das seit zwei Jahren in Kraft ist, hat das Land NW in einer Bilanz fest- gehalten: Das Weiterbildungs- system soll aus gesellschaftspoliti- schen und volkswirtschaftlichen Gründen strukturell und finanziell abgesichert werden. Durch eine Grundversorgung mit Weiterbil- dungsangeboten soll die Chan- cengleichheit für den Burger mög- lichst flächendeckend entwickelt werden. Die Volkshochschulen sollen die Basis eines flächendek- kenden Weiterbildungssystems werden. Auf die Mitwirkung der nicht öffentlichen Weiterbildungs- träger darf aus Gründen der not- wendigen Vielfalt des Angebots nicht verzichtet werden. Diese vier Zielvorstellungen müssen in der 1977/78 vorgesehenen Weiterbil- dungsplanung verwirklicht werden. Die VHS der Stadt Hamm hat mit ihren rund 350 nebenberuflichen Mitarbeitern versucht, schon jetzt diesen Zielvorstellungen mit dem Aufbau des nun neu vorliegenden Angebots. das fast 5 000 Maß- nahmen umfaßt, gerecht zu wer- den. Dazu sind die Fachleiter glei- chermaßen von einer bereits be- stehenden und zugleich neu zu entwickelnden Nachfrage ausge- gangen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Es ist nicht leicht, die Höhe- punkte des Programms von allen Bildungsangeboten unterscheiden zu wollen. Die Fachbereiche „Ge- sellschaft und Politik", „Eltern- und Partnerbildung", „Kreativität und Freizeit". _Abschlußbezogene und personenbezogene Weiterbil- dung", „Naturwissenschaften und Wirtschaft" haben je zugleich ihr Eigengewicht. ihre Höhepunkte und beziehen sich dennoch auf- einander. So erfahren auch alle Bereiche der gesellschaftlichen Existenz und des täglichen Lebens eine gemäße Würdigung. Zur Arbeit der Volkshochschule gehören die VHS-Familienwochenenden in Zusammenarbeit mit dem Jugend- amt der Stadt Hamm. Generalthema dieser beliebten Zusammenkünfte: Miteinander spielen — miteinander spre- chen — miteinander lernen. 6 Im Bereich Gesellschaft und Po- litik leistet die VHS ihren Beitrag zur Vorbereitung auf die voraussicht- lich 1978 stattfindende Europa- Wahl. Sie ist zugleich eine der er- sten in der Bundesrepublik, die Grundlagen der kommunalen Poli- tik aus wissenschaftlicher Sicht als ..lokale Politikforschung" anbieten hilft. Mit Ausstellungen hilft sie. Wesen und Kultur anderer Regio- nen, Völker und Staaten zu be- schreiben. Die Information Ober die „große und kleine WeltzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA - (zumeist auch in Vorbereitung von Studien- und Besichtigungsfahrten) ist mit

qualifizierten Dozenten aufbereitet worden. Aus der ehemaligen Al- tenschule sind 7 Bildungsseminare für Senioren entstanden. Die VHS bietet für den vom Justizvollzug be- troffenen Personenkreis im neuen Arbeitsabschnitt 31 Kurse bzw. Veranstaltungen und unterstützt mit rd. 160 Seminarveranstaltun- gen die Arbeit der freien Wohl- fahrtsverbände. Einzelveranstaltungen, die hier betont werden sollten, sind die mit dem Wiener Burgtheaterschau- spieler Professor Fritz Muliar, dem weithin beachteten deutschen Schriftsteller Wolfgang Koeppen und dem Israeli Professor Dr. Pin- chas Lapide, der als Wissenschaft- ler und Schriftsteller an der Bar- Ilan-Universität in Jerusalem den Dialog zwischen Juden und Chri- sten weltweit beeinflußt hat. In der Eltern- und Partnerbildung wirken sich die bisherigen mühe- vollen Vorbereitungen der Fachlei- terin, Frau Cläre Braun-Leugers. mit ihren zahlreichen nebenberufli- chen Dozenten aus: Einführung in die Familientherapie. Übungen zur Verbesserung der Eigen- und Fremdwahrnehmung. Beobach- tung und Veränderung von pro- blematischem Verhalten, Grup- pendynamisches Training im Rahmen der themenzentrierten In- teraktion und als Selbsterfahrungs- training, Seminare fur Ehepaare, Elternarbeit in Zusammenarbeit mit Kindergärten, Gesprächs- und Spielkreise für Mütter (aber auch mit Vätern!) in Mini-Clubs. Eltern- Stammtisch, Selbstbehauptungs- und Durchsetzungstraining für Schüler und Jugendliche, ein Ar- beitskreis für Alleinstehende mit Kindern, Seminare für miterzie- hende Großeltern, Frühschoppen für die Frau in nunmehr 5 Stadtbe- zirken und ein breitgefächertes Angebot im Bereich der Altenbil- dungsarbeit — letzteres in Zusam- menarbeit mit dem Altenamt der Stadt Hamm. Im Bereich der Krea- tivität und Freizeit kann man bei kri- tischem Betrachten des Angebots eine zunehmende Qualifizierung im Vergleich zu den Vorjahren er- kennen. Für die Ausbildung und Förderung handwerklicher Fähig- keiten bis hin zu Pflege eines ganz persönlichen Hobbys sind alle Vor- aussetzungen angeboten. Die abschlußbezogene und per- sonenbezogene Weiterbildung, die von Hartmut Breuer verantwortet wird, bietet für Anfänger und Fort- geschrittene vom Hauptschulab- schluf3 bis zum Externenabitur alle Bedingungen, fehlende Schulab- schlüsse in Kursen und Arbeitsge- meinschaften nachholen zu kön- nen. Breit gefächert ist das Ange- bot zur Erlernung von Fremdspra- chen (Englisch. Französisch, Ita- lienisch, Spanisch, Russisch, Pol- nisch, Latein, Türkisch). Die Pflege der deutschen Sprache wird noch dazu betont. Mit englischen und französischen Filmabenden will H. Breuer die Sprachpflege ergänzen. Der 4. Fachbereich, Naturwis- senschaften und Wirtschaft, Lei- tung Dr. Eberhard Bredner. hat sein Angebot inzwischen auf- und ausgebaut: Mathematik. Naturwis- senschaften, Technik, berufsbe- zogene Weiterbildung, Telekolleg. Kurzschrift und Maschinenschrei- ben. Volks- und Betriebswirtschaft, Recht im Alltag, Funkkolleg, Se- geln, Motorbootführerschein und Segelfliegen. Dr. Eberhard Bredner. als Dipl.-Physiker Naturwissenschaft- ler, leitet in Auswertung eines ZDF-Studienprogramms das Se- minar _Energie" und hat — ein wei- terer Schwerpunkt des VHS-Pro- gramms — mit der Gesellschaft der Förderer des Energie-Museums drei bekannte Wissenschaftler. Experimentelle Fotografie gehört zum „Stoff" der Fotoarbeitsgemein- schaft der Hammer Volkshochschule. Ein Teilnehmer der Arbeitsgemein- schaft stellte diese beiden Fotos zur Verfügung, links ist das Originalfoto zu sehen, rechts eine interessante Verfremdung desselben Motivs. Die VHS-Geschäftsstelle ist an Wochentagen täglich von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet. Der Verkauf von Hörerkarten beginnt am Mon- tag. 22. August. 7.30 Uhr. Hörerbe- ratung ist zu den angegebenen Zeiten und nach telefonischer Ver- einbarung auch bis 20 Uhr möglich. Rüdiger Proske. Thomas von Ran- dow. Dieter Schmidt. eingeladen, das unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Existenz bestim- mende Thema _Energie für den Menschen — Nutzen und Risiko technischen Handelns" in seinen Konsequenzen darzustellen. Nord-, Ost-. Süd- und Westeu- ropa sind Ziel der 23 mehrtägigen Studienfahrten. 31 Besichtigungs- fahrten und 16 Wanderungen er- gänzen das Angebot. Fritz Rabe. Direktor der VHS. beurteilt die Aufgabe des VHS- Programms so: Wir brauchen ein Stuck Identität, auch historische Identität — mit ihrer Last und ihren Brüchen —, sie gehört zu uns wie ein Lebenslauf, mit dem wir indivi- duell unsere Identität bekunden. Dieses VHS-Programm soll uns nicht nur ein Stuck Identität, son- dern auch ein Moment von Offen- heit und Freiheit gegenüber den Zwängen unserer eigenen Welt geben. Die Betreuung älterer Mitbürger nimmt einen breiten Raum in der Arbeit der Hammer Volkshochschule ein. Die VHS will mit ihren Kursen und Se- minaren, die vielfach mit Unterstützung und Beteiligung des Altenamtes der Stadt durchgeführt werden, die Bemühungen der Verbände der freien Wohlfahrtspflege unterstützen. Unser Bild links zeigt eine Bastel- Arbeitsgemeinschaft, die Gruppe auf dem rechten Bild stellte sich in Lan gscheid dem Fotografen. Hier werden in speziellen Seminaren ältere Menschen auf ihre Arbeit zur Betreuung von Altersgenossen vorbereitet. 7

Zweite Hammer Festwoche mit vielen Attraktionen: Holland zu Gast, Trödlermarkt, Ball International und ... Das wird der schönste „Hammer Herbst': Die gleichnamige Fest- woche vom 16. bis 25. September in der Innenstadt und in den Zen- tralhallen verspricht viele Attraktio- nen für alle Bevölkerungsschich- ten. Beispielsweise die imposante Schau „Holland zu Gast" — eine 60-Meter-Fassade holländischer Fachwerkhäuschen: der Ball Inter- national, der große Trödiermarkt, die Isenbeck-Pils-Party oder das Feuerwehrfest. Die erste Hammer Festwoche im Jubiläumsjahr 1976 sah rund 250 000 Besucher. Eine ähnliche Resonanz erhoffen sich natürlich die Stadt Hamm und der Verkehrsverein, der bei diesem zehntägigen Ereignis mit seinen 28 Einzelveranstaltungen erneut Re- gie führt. Unser Nachbarland Holland wird dieser Festwoche den Stempel aufdrücken. In 30 kleinen Häus- chen werden Vertreter bekannter holländischer Handwerkszweige in Originaltrachten ihre Fertigkeiten demonstrieren. So Brilliantschlei- fer, Kerzenzieher, Glasbläser, Zi- garrendreher und Poffertjesbäk- ker. Und ein Delfter Porzellanmaler zeigt die Jahrhunderte alte Kunst dieser weltberühmt gewordenen Maltechnik. Auch werden die vielen holländischen Spezialitäten und Waren feilgehalten. Die Ouvertüre der Festwoche kommt einem Furioso gleich: Zwei Unterhaltungsabende im großen Stil! Auf dem Burghügel Mark findet das Fest der gerade 100 Jahre alt gewordenen Hammer Feuerwehr mit Zapfenstreich und Fackelbe- leuchtung am 16. September statt. Ebenfalls um 20 Uhr beginnt die lsenbeck-Pils-Party in den Zen- tralhallen mit einem Staraufgebot bekannter Künstler. Neben dem Hazy-Osterwald-Sextett gastieren „The Young-Street-Singers", „Ring of Fire" und Ireen Sheer mit dem Yorker Sextett. Die zweite Hammer Festwoche ist erneut eine Gemeinschaftslei- stung der Stadt, des Verkehrsver- eins und der Wirtschaft. Verkehrs- Zweite Hammer Festwoche: Holland zu Gast. 8

direktor Reinhard Werry: „Das fi- nanzielle Engagement mehrerer Hammer Unternehmen ist für uns überaus wertvoll. Damit sind wir in die Lage versetzt worden, weitaus großzügiger zu planen. Für diese gemeinsame Aktion ist die Stadt außerordentlich dankbar." Fol- gende Firmen unterstützen in die- sem Jahr die Festwoche mit Aus- fallbürgschaften: Sparkasse Hamm, Coca Cola Soest, Spar- und Darlehnskasse Hamm, Gold-Mahlberg, Boutique Tiffany und Brauerei Isenbeck. Programm im Telegrammstil Far junge Leute. „Parklane" aus Holland 16. September (Freitag): Jeweils um 20 Uhr großes Feuerwehrfest am Burghügel Mark und Isen- beck-Pils-Party in den Zentralhal- len. 17. September (Samstag): Die Eröffnungen des Hollanddorfes (um 10 Uhr) und der Herbstkirmes um 11 Uhr stehen im Mittelpunkt des zweiten Tages der Festwoche. Weitere Programmpunkte sind der Abschuß eines Tagesbombers, das Geuzenwijk-Konzert und Vor- führungen der holländischen Volk- stanzgruppe T'aol Volk. Bei dem Ball der Feuerwehr um 20 Uhr in den Zentralhallen spielt die „City Combo". Um 22 Uhr wird Hamm in den Lichterschein eines Großfeu- erwerkes getaucht. 18. September (Sonntag): Der ganztägige Trödlermarkt in der Fußgängerzone Weststraße wird vor allem Liebhaber alter Dinge in- teressieren. Von 10 bis 13 Uhr trifft man sich zu einem Frühschoppen im Foyer der Zentralhallen mit dem Peter-Weisheit-Sextett, den Geu- zenwijk und der Gruppe T'aol Volk. Stammtisch-Gäste sind Oberbür- germeister Dr. Günter Rinsche MdL, Staatsminister a.D. Werner Figgen MdL, Bürgermeister Au- gust-Heinrich Heimbeck, Bürger- meister Jürgen Graef, Bezirksvor- steher Franz Josef Willemsen und Oberstadtdirektor Dr. Walter Fiehe. Bei dem „Musikalischen Spa- ziergang an einem Sonntagnach- mittag" von 14.30 bis 16.30 Uhr im Zentralhallen-Foyer wirken erneut die Geuzenwijk und T'aol Volk mit. Gäste bei dem Tanztee für ältere Mitbürger sind von 15.30 bis 18 Uhr der Tanzsportclub Hamm und das Peter-Weisheit-Sextett. Weitere Veranstaltungen am Sonntag: Von 17 bis 22 Uhr die Disco-Party mit Hitparade, Lightshow und Verlo- sung von 10 Langspielplatten so- wie um 19 Uhr im Kurhaus Bad Hamm der Ball „Tanz mit mir" mit dem Peter-Weisheit-Sextett und dem TSC Hamm. 19. September (Montag): Das Tagesprogramm beginnt um 14 Uhr mit einem musikalischen Nachmittagskarussell. Mit von der Partie sind der Entertainer Gra- ber-Havelock (magische Plaude- reien), Hardy's Showband und die Star-Track-Disco. Um 20 Uhr wer- den die neuesten Modelle und Creationen vorgeführt in den Zen- tralhallen bei einer Modenschau. 20. September (Dienstag): Um 14 Uhr heißt es im Foyer der Zen- tralhallen „Sport und Musik". Zur Unterhaltung tragen bei Hardy's Showband und die Discjockeys Mani und Rolf. Abends präsentiert die Spar- und Darlehnskasse Hamm in allen Räumen der Zen- tralhallen Zigeunerjazz mit „La Romanderie", die polnische „Old Metropolitan Band", Udo Reisings Waschbrett-Orchester und die City-Rock-Gruppe Parklane aus Attraktive Schau: Harmonie Wilskracht, während der Festwoche zu Gast in Hamm. Holland. 21. September (Mittwoch): Von 13 bis 18 Uhr bringt Coca Cola Spiel und Show für Kinder in den Zentralhallen. Um 20 Uhr veran- staltet die Sparkasse Hamm im Festsaal der Zentralhallen den bunten Abend „Hammer Quiz" mit einem großen Unterhaltungspro- gramm. 22. September (Donnerstag): Die Auftaktveranstaltung heißt zwar When I'm 64", zu dem bun- ten Nachmittag sind aber jung und alt gleichermaßen von 15 bis 18 Uhr in den Zentralhallen eingela- den. Ebenfalls in den Zentralhallen findet um 20 Uhr das Betriebsfest der Stadtverwaltung Hamm statt. 23. September (Freitag): Spiele, viel Musik und Unterhaltung ver- spricht die Veranstaltung „König, Dame, Bube" von 14 bis 18 Uhr in den Zentralhallen. Im Foyer und im Festsaal der Zentralhallen geht dann ab 20 Uhr der Ball des Sports über die Bühne. Dabei wirken mit u. a. die Skyliners, Orpheus, Pati- neurs de Roulette und eine 25 Mann starke Rollschuhgruppe. 24. September (Samstag): Am zweitletzten Tag der Festwoche dominieren zwei Großereignisse — die vierte Hammer Spielparty in der Innenstadt (10 bis 12 Uhr) und in den Anlagen am Nordring (14 bis 18 Uhr) mit zahlreichen Mann- schaffs- und Zuschauerwettbe- werben (lesen Sie bitte auch den Sonderbericht auf Seite 11) sowie der Ball International um 20 Uhr in den Zentralhallen. Für die- sen Festabend wurden drei Kapel- len verpflichtet: Die James-Mill- Band, De Knolrapen und die Har- monie Wilskracht. 25. September (Sonntag): Mit ei- nem Frühschoppen von 10 bis 13 Uhr in den Zentralhallen und einem Festumzug der Feuerwehr um 15 Uhr vom Neumarkt über die Werler Straße hin zu den Zentralhallen wird die zweite Hammer Festwo- che nach zehn Tagen ausklingen. 9

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mmn Vierte Hammer Spielparty: Innenstadt-Spektakel am 24. September Bei der vierten Hammer Spiel- party kennt die Phantasie keine Grenzen: Originelle Mannschafts- wettbewerbe und Zuschauerrun- den werden sich bei diesem neuer- lichen Innenstadt-Spektakel am laufenden Band ablösen. Und da- mit es schön spannend wird, hat Verkehrsdirektor Reinhard Werry vom städtischen Verkehrsamt Spieler aus England, Frankreich, der Schweiz und den Niederlan- den, aus den Hammer Nachbar- städten und ein Bundeswehr- Team eingeladen. Sie erwartet bei der Spielparty am 24. September ein Programm, bei dem neben dem Spaß die Geschicklichkeit ganz oben steht. Zum Beispiel beim Hammer Bierkampf. dem Kellner- marathon. einer Styroporschlacht und dem Fletschenball. Die Hammer City wird an diesem Samstag wieder zur Spielwiese für die gesamte Bevölkerung werden. Morgens (10 bis 12 Uhr) beim Mit- machen und nachmittags (14 bis 18 Uhr) beim Zuschauen. Ein Gag besonderer Art verspricht die Handwerkerolympiade zu werden. Verkehrsdirektor Werry: „In Zu- sammenarbeit mit der Kreishand- werkerschaft und den einzelnen Innungen haben wir uns zehn Dis- ziplinen ausgedacht, eine unter- haltsamer als die andere." Soviel sei verraten: Die Mitspieler müssen Demonstrationen der Handwerks- meister nachmachen. Die besten Könner gewinnen Preise. Trimm- spiele in der ganzen Innenstadt, Kinderzirkus. Klamauk und Musik werden den ersten Teil der Ham- mer Spielparty abrunden. Für die Mannschaftswettbewerbe am Nachmittag im Nordring liegen be- reits feste Zusagen aus Shipley (England), Neufchateau (Frank- reich), Flüelen (Schweiz), Zoeter- meer (Niederlande) und aus Bok- kum-Hövel sowie der Bundeswehr vor. Außerdem sollen die umlie- genden Städte und Gemeinden Ahlen, Bönen. Werl. Welver, Wer- ne. Drensteinfurt, Bergkamen. Stockum und Lippetal mit von der Partie sein. Bei welchen Wettbewerben kön- nen die Mannschaften Punkte für den Gesamtsieg erringen? So beim Hammer Bierkampf. der am 24. September Premiere hat. Ein Mitspieler muß dabei mit einer Schubkarre ein 30-Liter-Bierfar3 über einen vorgeschriebenen Par- cours fahren. Dann übernimmt ein zweiter Spieler das Faß und schließt es fachgerecht an eine Zapfanlage an. Das Team, das zu- erst zehn Glas Bier (die ans Publi- kum verteilt werden) gezapft hat, ist Gewinner. Ihren Spaß werden die Zuschauer — und hoffentlich auch die Teilnehmer — beim Schlauch- ball haben. Jeweils drei Mitspieler sollen mittels Wasserstrahlen ei- nen Ball auf der Wasseroberfläche der Nordringteiche in ein vorgege- benes Ziel dirigieren. Hört sich leichter an, als es ist. Gerstensaft aus Hamm spielt auch bei der dritten Mannschafts- konkurrenz eine wichtige Rolle. Beim Kellner-Marathon muß man ein vorher gewogenes Tablett mit 20 gefüllten Biergläsern mit mög- lichst geringem Gewichtsverlust über eine Geschicklichkeitsstrecke balancieren. Ein Prost dem „Kell- ner", der zum Schluß die vollsten Gläser hat. Zum Fletschenball werden Kraftprotze mit Gespür für Treffsicherheit antreten. Sie wer- den es nötig haben; denn ihre Auf- gabe ist es. zehn Bälle mit einem großen Katapult in ein genau fest- gelegtes Ziel zu schießen. Eine Styroporschlacht, eine knif- flige Dreifach-Aufgabe (ein Styro- porblock wird zerkleinert. in mög- lichst wenigen Teilen durch ein 30 Zentimeter großes Loch geschafft und auf der anderen Seite zu einem möglichst phantasievollen Gebilde wieder zusammengesetzt) und ein Dreibeinlaufen zu zweit werden die vierte Hammer Spielparty been- den. Übrigens: Sollten die Zu- schauer dann immer noch nicht genug haben, können sie sich an Bubbleplast-Elementen und auf der Spielwiese selbst ertüchtigen. Spektakel am 24. September in der Innenstadt mit Gästen aus den Nach- barstädten und dem Ausland: Unsere Bilder erinnern an die Spielparty, die vor zwei Jahren bei schönstem Wetter stattfand. 11

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16111111WON Stadtbezirk Hamm-Rhynern: „Grüne Lunge" für die Großstadt Wer das erste Mal in den Stadt- bezirk 3 Hamm-Rhynern kommt, wundert sich über die weite und schöne Landschaft, geprägt von Feldern und Wäldern. Hier vergißt der Besucher und vielleicht auch der Bewohner, daß er sich in einer Großstadt befindet. Wird es ihm bewußt, hält er es kaum für möglich und blickt unglaublich auf die Orts- schilder. Rhynern, Allen, Berge, Freiske, Osterflierich, Osttünnen, Süddinker. Wambeln und West- tünnen, einst selbständige Ge- meinden, sind heute Stadtteile von Hamm und bilden zusammen mit dem südlichen Teil der ehemaligen Stadt Hamm den Stadtbezirk Hamm-Rhynern. Mit 5 907 ha umfaßt dieser flä- chenmäßig größte Stadtbezirk ein Fünftel der Gesamtstadt, weist je- doch mit 15 304 Einwohnern die geringste Einwohnerzahl unter den Stadtbezirken auf. 257 Einwohner leben hier auf einem Quadratkilo- meter, während die Bevölkerungs- dichte der Gesamtstadt 792 Ein- wohner/qkm beträgt. Der größte Teil der Gebietsfläche entfällt mit 4 657 ha auf die Landwirtschaft. Bei der letzten landwirtschaftlichen Zählung wurden 24 646 Hühner, 8 301 Schweine, 4 133 Stuck Rindvieh, 286 Schafe und 204 Pferde registriert. Die kommunalpolitischen Inter- essen der Bewohner vertreten die 19 Bezirksvertreter Ewald Wort- mann. Karl Altena, Hermann Aß- hoff, Werner Beeck, Heribert Bet- ken, Heinrich Grundel, Heinrich Kel3ler. Walter Motschull. Liese- lotte Schriek und Norbert Wie- gelmann von der CDU, Ursula Stallbaum, Reinhard Eikermann, Paul Hürmann, Fritz Krüger, Alois Schönberger und Alfred Winrich von der SPD, Karl-Ernst Knäpper von der FDP sowie Bezirksvorste- her Hans-Georg Hühner (CDU) und sein Stellvertreter Oskar Dö- Ländliche Idylle in der Großstadt Hamm, das ist der Stadtbezirk Rhynern; flächenmäßig ist er der größte in Hamm, von der Einwohnerzahl der klein- ste. ring (FDP). Statistisch gesehen vertritt ein Bezirksvertreter die Interessen von nur 800 Einwohnern. Sind hier die Bezirksvertreter ihren Bürgern nä- her als in den anderen Stadtbezir- ken? Bilden sich hier weniger Bür- gerinitiativen als anderswo? Bezirksvorsteher Hans-Georg Hühner sieht das so: „Bis zu 30 Bürgerinitiativen in manchen Städ- ten unseres Landes haben aufhor- chen lassen. Mit der Bezirksver- fassung hat der Gesetzgeber ver- sucht, diese Entwicklung aufzuhal- ten. Bezirksvertretungen in den kreisfreien Städten sollten als bür- gernahe Einrichtung den Mangel an unserer Demokratie beseitigen. Die Absicht war sicherlich zweck- tauglich. Der durchschlagende Er- folg ist aber bislang ausgeblieben. was jedoch nicht am Wirken der Bezirksvertretungen liegt." Seit dem Bestehen der Bezirks- vertretungen am 5. Juni 1975 bis heute hat die Bezirksvertretung 453 Vorgänge bearbeitet. Beson- ders wird darauf geachtet, daß die Bereiche südlich der Autobahn in der Entwicklung des Bezirks mit berücksichtigt werden. Sorge be- reitet den Bezirksvertretern das ,Standortprogramm Nordrhein- Westfalen", das die Entwicklungs- schwerpunkte im Lande festlegt. Die Bezirksvertreter haben bereits ihr Befremden darüber zum Aus- druck gebracht, daß der Stadtbe- zirk Rhynern nicht als Jörde- rungswürdig" anerkannt werden soli, obwohl Rhynern bereits im Landesentwicklungs-Plan II Nord rhein-Westfalen als Versorgungs- zentrum vorgesehen war. Da die günstige Entwicklung solcher Zent- ren auch durch Mittel des Landes gefördert wird, legt die Bezirksver- tretung Rhynern ganz besonderen Wert darauf, daß der Stadtbezirk 3 als Standort festgeschrieben wird. Eine der wesentlichsten Aufga- ben des Stadtbezirks Rhynern se- hen Bezirksvorsteher Hühner und Hans-Georg Hühner, Bezirksvor- steher im Stadtbezirk Hamm-Rhy- nern. Oskar Döring, Stellvertreter des Bezirksvorstehers in Hamm-Rhy- nern. sein Stellvertreter Oskar Döring darin, neben der Verbesserung des Wohnwertes der Stadt auch zur Verbesserung des Freizeitwertes beizutragen und Angebot an Frei- zeit- und Erholungsanlagen für die Bevölkerung der Gesamtstadt be- Wanderwege, reitzustellen. Turnhallen, Trimm-Dich-Pfade, Lehrschwimmbecken, Sportplätze. Tennisplätze, eine Reithalle und ein Modernes Schwimmbad sind bereits vorhanden. Die Großstadt Hamm wird es sehr begrüßen. wenn diese grüne Lunge ihren Freizeitwert noch steigert und weite Kreise der Bevölkerung hier Erholung in der Freizeit finden.ISt 13

Der Mann auf dem Hügel Zu einem Bild der Hammer Morgner-Ausstellung Das Gustav-Lübcke-Museum zeigt bis zum 25. September 1977 die Ausstellung .,Wilhelm Morg- ner". In ihr wird erstmalig das dem Museum gehörende Bild „Der Mann auf dem Hugel" gezeigt, das bislang weder den Freunden des Museums in Hamm noch der kunstwissenschaftlichen For- schung bekannt ist. Das Gemälde wurde 1929 zu- sammen mit vier Zeichnungen er- worben. Wer die Resonanzge- schichte Morgners ein wenig kennt weiß, daß dies ein sehr frühes Er- werbungsdatum ist. Erst nach derr Zweiten Weltkrieg haben die Sammlungen in größerem Ausmaß begonnen. sich des Morgnerschen Werkes anzunehmen. Unser Bild dürfte zu den frühesten öffentlichen Erwerbungen eines Gemäldes von Morgner zählen. Durch glückliche Umstände ist das Bild dem Zugriff der ..Entarte- ten"-Aktion während des _Dritten Reiches" entgangen. Es befand sich an versteckter Stelle im Mu- seum. Dort hat es auch die nächste Gefahr: das Bombardement im Zweiten Weltkrieg überstanden, al- lerdings nicht schadenfrei. Ein har- ter Gegenstand, vermutlich ein Granatsplitter, durchschlug die Malpappe nahe dem rechten Ran- de. In diesem Zustand blieb das Bild lange im Keller stehen. Dort haben ihm in den folgenden Jahren auch die unzulänglichen klimati- schen Verhältnisse zugesetzt. Der Bildträger. eine graue Pappe. wellte sich, die ohnehin nicht solide gemalte Farbsubstanz verlor an Haftung und war aufs höchste ge- fährdet. Aus diesem Grunde wurde das Gemälde soeben gründlich re- stauriert und gereinigt. Wir sehen eine Hügellandschaft, in der rechts im Hintergrund auf ab- schüssigem Gelände ein Gehöft unter Bäumen steht. Links groß im Vordergrund sitzt ein Mann im Rechtsprofil, das linke Bein ange- zogen. Eine helle Farbigkeit ist wie ein Flimmerlicht über die Szene gebreitet, wobei die Form des hin- teren Hügels in lang durchgezoge- nen parallelen, die des vorderen in gekräuselten Pinselstrichen cha- rakterisiert sind. Kaum differen- zierte Farben bestimmen den Klang des Bildes. Rot. Grün. Blau und Gelb dominieren. Hier ist deut- lich die Erinnerung an pointillisti- sche Stilmittel zu erkennen, die damals überall in Europa Schule machten. Doch noch eine zweite Anregung ist spürbar. Ein Jahr nachdem unser Bild entstand, 1912. wurde in Köln die berühmt gewordene Sonderbundausstel- lung gezeigt. auf der auch Morgner vertreten war. Der breite Raum. den Vincent van Gogh in der Aus- stellung einnahm, machte deutlich, daß dessen stilbildende und weg- weisende Rolle für die jungen Ma- ler in der Offentlichkeit gesehen wurde. Und in der Tat liegen hier. nicht nur in der Maltechnik, son- dern auch in der Bildpsychologie, die Quellen für Morgners Kunst, auch für unser Bild. Aus Morgners Briefen an Georg Tappert* vom Jahre 1911 wissen wir, daß er gerade in dieser Zeit die Farbe als bildgestaltendes Ele- ment für sich entdeckt hat. Er will jetzt „mit der Farbe malen". Unser Bild macht es deutlich. In ihm steckt impressionistisches Erbe, doch in eine kühle und transponiert herbe Formenwelt. die den expres- sionistischen Stilmitteln nahesteht. Was ist das für ein Mann, der da sitzt? Zahlreiche Bilder des Jahres 1911 zeigen Bauern — teils allein. teils in Gemeinschaft—, die auf dem Acker arbeiten. Morgner malte sie aus der Distanz des Außenstehen- den und kühl Beobachtenden. Das Bild, so will es scheinen, ist dage- gen von Nähe und Anteilnahme gezeichnet, wenn nicht gar von Identifikation. So sitzt kein Bauer auf seinem Felde. Die Positur zeigt nicht den Gestus der Arbeitsruhe. Kein bäuerliches Gerät und kein Tier sind zu erkennen. Wir möchten das Bild für ein verschlüsseltes Selbstbildnis halten. Der Mann ist in kontemplativer Ruhe versunken. und so mag, wer ikonographischen Quellen nachzuspüren liebt. die Tradition des Melancholie-Themas sehen, die sich in diesem Bilde mit der des reflektierenden Künstlers verbindet. Morgners grüblerische. zu Abkapselung und Einsamkeit neigende Natur, ja seine von Kind- heits- und Jugenderfahrungen ge- nährte Abkehr von den Mitmen- schen. kommen dieser Auffassung entgegen. Sein einsames Umher- streifen in den Feldern von Soest ist hinlänglich bezeugt. Wieder ist an seine Briefe zu erinnern, etwa an den, in dem er Georg Tappert schreibt: _Ich erinnere mich noch ganz deutlich der Zeit meiner er- sten Kindheit. und daß ich immer allein im Feld herumstrich und mir lieber den Himmel und die Felder ansah, als mit den anderen Kindern zu spielen. Die Leute, besonders die Lehrer. nannten mich deshalb einen Taugenichts. und aufs Schulzeugnis schrieb mir einer, ich wäre ein Träumer: daß ich nicht ei- gentlich der Träumer war, sondern er, und daß ich die Augen doch weit genug aufriß, wußte der gute Mann freilich nicht." Hans Wille * Der Maler Georg Tappert war der Lehrer Morgners in Worpswede. RE STE zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA w ,t he Preise für Sparer NUR HAMM, Bahnhofstraße 28, Fernruf (02381) 29516 direkt am Hauptbahnhof NUR 14

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Werden zur Tradition: Max-Reger-Orgeltage in Hamm Max Reger Werke Im Mittelpunkt der 3. Max-Re- ger-Orgeltage stehen die letzten großen Kompositionen Regers, u.a. die beiden monumentalen Or- gelwerke op. 127 — Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll — und op. 135 b — Fantasie und Fuge d-Moll, dazu gleichsam als Kon- trast drei Miniaturen aus den Stük- ken op. 129. Regers spätes Chor- schaffen wird in Motetten aus op. 110 und Beispielen aus den Geist- lichen Gesängen op. 138 sowie in dem ,Dankpsalm" op. 145 Nr. 2 deutlich. Um das kompositorische Werk Regers gruppieren sich in den vier Konzerten Beispiele aus dem Schaffen Johann Sebastian Bachs, u.a. Präludium und Fuge D-Dur und die Kantate Nr. 29, Komposi- tionen von Mendelssohn, Motette für achtstimmigen Chor, Brahms, Schumann Debussy, Rheinberger, David, Boellmann und Dimitri Schostakowitsch (Präludium und Fuge d-Moll). Sigfrid Karg-Elert Mit insgesamt vier Veranstaltun- gen soWie einem einleitenden Festgottesdienst gewinnen die drit- ten Max-Reger-Orgeltage vom 2. bis 9. Oktober dieses Jahres in Hamm ein Profil, das diese Veran- staltungen in eine Reihe mit den wichtigsten Hammer Musikereig- nissen stellt. Sie erzielen es sowohl vom Programm her wie auch durch die Interpreten, unter denen in die- sem Herbst erstmals auch ein sow- jetischer Organist zu finden ist. Zusammen mit dem Max-Re- ger- Institut in Bonn veranstalten Evangelische Kirchengemeinde und Pauluskirche Hamm die vier Konzerte, die in diesem Jahr in er- ster Linie das Spätwerk Regers vorstellen sollen. Die zurücklie- genden Reger-Tage der Jahre 1976 und 1975 hatten die mittlere Schaffensperiode und das Früh- werk in den Vordergrund gestellt. So ist es Rolf Schönstedt, dem künstlerischen Leiter des jungen Unternehmens der Max-Reger- Orgeltage. in drei Jahren gelungen, seinen Zuhörern eine erste Ober- sicht über das Schaffen Regers zu vermitteln. Max Regers Musik gehört zwei- fellos zu den wichtigsten schöpferi- schen Bekundungen zwischen Spätromantik und beginnender Moderne. Als Reger 1916 starb. hinterließ er ein in rastlosem Schaf- fen entstandenes umfangreiches Werk, dem die musikhistorische Bedeutung eines unentbehrlichen Bindegliedes zwischen Tradition und Gegenwart zukommt, das aber auch in seiner noch unverbrauch- ten Frische auf die Entdeckung durch das breite Konzertpublikum wartet. Gefördert werden die Hammer Max-Reger-Orgeltage, die eben diese Begegnung vermitteln wol- len, durch die Evangelische Kirche von Westfalen, durch das Kurato- rium des Max-Reger-lnstitus. die Stadt Hamm sowie den Kirchen- kreis Hamm. Was sich bereits in den vergan- genen Jahren als sinnvoll für die Reger-Tage erwies, der Verbin- dung des Komponisten zur musi- kalischen Tradition nachzugehen und seine Wirkung auf die Zeitge- nossen zu untersuchen, soll auch in diesem Jahr wiederum das Pro- gramm der vier Konzerte interes- sant machen. Die Verbindung zur Vergangenheit manifestiert sich für Reger am eindeutigsten im Werk Johann Sebastian Bachs, wird darüber hinaus aber auch deutlich in musikalischen Gedanken. die Reger mit Mendelssohn. Schu- mann oder Brahms verbinden. Eine besondere Rolle unter den Zeitgenossen Regers nimmt die seines Freundes Sigf rid Karg-Elert ein, dessen Musik seit einigen Jah- ren eine Renaissance erfährt. Von Karg-Elert erklingt am 7. Oktober als Uraufführung das Benediktus op. 82 Nr. 1. Darüber hinaus wer- den dem Komponisten Karg-Elert noch zwei weitere Konzerte am 26. und 27. November gewidmet sein. Sie sind Bestandteil einer ganzen Reihe von Gedenkveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen aus Anlaß Geburtstages des Karg-Elerts. Die Anregung zu den Gedenkkonzerten wurde nicht zu- letzt auch von Kantor Rolf Schön- stedt aus Hamm gegeben, der zu- sammen mit Wolfgang Stockmeier und Volker Hempfling zu den Wie- derentdeckern des zu Unrecht ver- gessenen Komponisten gehört. Ein Gesamtprogrammheft der NRW- Gedenkkonzerte mit Biographie. Werkverzeichnis und Verzeichnis der bisherigen Schallplattenauf- nahmen ist in Vorbereitung. 100. Die beiden Hammer Karg-Elert-Gedenkkonzerte brin- gen u.a. Fantasie und Fuge über Bach, gespielt von Wolfgang Stockmeier, und — in einem Gast- konzert der Johannes-Kantorei Hagen unter Heinrich Ehmann — die einzige Motette des Komponi- sten ,Triumpf" op. 79, höchst- wahrscheinlich auch eine Urauf- H. F. führung. Leopoldas Digrys Interpreten Eine Reihe namhafter und be- deutender Interpreten werden zu den Max-Reger-Orgeltagen in Hamm erwartet. Mit Joachim Dorfmüller und Michael Schneider, bekannten deutschen Organisten, auch erstmals ein sowjetischer Or- ganist, Leopoldas Digrys aus der li- tauischen Sowjetrepublik. Rolf Schönstedt. der Initiator der Ver- anstaftungsreihe, wirkt selbst als Organist und Leiter der Paulus- Kantorei mit. Godela Kruger. Pia Schmidt, Wilhelm Pommerien und Hans-Dieter Saretzki sind die Ge- sangssolisten in den verschiede- nen Aufführungen. Mit besonde- rem Interesse wird die Philipp-Ni- colai-Kantorei aus Unna erwartet. die erst jüngst unter ihrem Dirigen- ten Martin Weimann zusammen mit Rolf Schönstedt eine Konzert- reise nach Polen unternahm. Clo- thilde Depenheuer (Harfe). Wolf- gang Gunther (Violine) und Bruce Rhoten (Trompete) sind die In- strumentalsolisten. Es spielt das Westfälische Barock-Kammer-Or- chester. 17

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Eine Reise in die USA unternimmt in diesem Monat der Hammer „Concor- Männergesangverein dia". Unser Bild zeigt die Mitglie- der des Vereins, der für seinen Auftritt in der Neuen Welt intensiv geprobt hat. „Concordia" fliegt in die Neue Welt Mit diesem Beitrag über den Männergesangverein „Concordia" setzt HAMMAGAZIN seine Serie über Vereine fort, die sich um das kulturelle Leben in der Stadt bemü- hen. Der aktuelle Anlaß für den Be- richt Ober den MGV „Concordia" ist die Reise in die Vereinigten Staa- ten von Amerika, die in diesem Mo- nat vom 12. bis 27. September auf dem Programm steht. Das Jubiläumsjahr 1975 des Männergesangvereins „Concordia 1875" mit seinen ausgezeichnet verlaufenen Feierlichkeiten, seinen hervorragenden Konzerten und auch seiner dreiwöchigen Italien- reise war noch nicht ganz zu Ende, da wurde der Gedanke geboren, die USA zu besuchen und dort in deutsch-amerikanischen Kreisen Konzerte zu geben. Fredy Seiler, amerikanischer seit Staatsbürger und für einige Zeit wieder in der alten Heimat, Ober- gab dem Chor eine Einladung zum Besuch des Ridgewood Heights Chor, New York, dem er selbst ei- nige Jahre als 2. Vorsitzender vor- gestanden hatte. Jahren Als Vorsitzender Hans Wilde die Einladung bei der Jahreshauptver- sammlung im Januar 1976 be- kanntgab, waren die Sänger so von dieser Idee begeistert, daß der Vorsitzende festellen konnte: „Wenn mindestens 50 bis 60 Sän- ger mitmachen, müßte es mit dem Deubel zugehen, wenn wir nicht nach Amerika fliegen." Es wurde die Einrichtung eines Sonderkontos „Amerika 1977" be- schlossen; schon bald erfolgten die ersten Einzahlungen der interes- sierten Sänger. So kam ein Schein zum anderen, zusätzlich wurde noch so manche Mark durch Spen- den, Sammlungen. Gagen und Verlosungen zusammengetragen. Wenn es der Chor nun geschafft hat, so ist es dem Idealismus der Sänger und dem Verständnis der Ehefrauen zu verdanken, daß am Montag, 12. September, gegen 10 Uhr rund 75 Concordianer von Düsseldorf nach New York fliegen. Nach einem Abstecher zu den Niagara-Fällen und nach Buffalo mit einem Konzert im Deutschen Club in der Loreley-Halle treffen sich die Sänger am Donnerstag. 15. September, in New York mit dem Ridgewood Heights Chor zu. einem Liederabend. Am folgenden Freitag sind eine Stadtbesichti- gung und ein Empfang im RathauS vorgesehen. Samstags sollen ei- nige auf Band aufgenommene Volkslieder im Rundfunk von New York erklingen, und als Höhepunkt der Reise nimmt der Chor an der berühmten Steuben-Parade teil. Der Tag klingt abends aus bei ei- nem Konzert mit verschiedenen Vereinen in Ridgewood. Sonntag (18. September) singt der Chor in einer Kathedrale von Manhatten die „Messe" von Schubert und nimmt am Nachmittag an einem ru- stikalen Volksfest teil. Nach einem freien Tag in New York geht es vom 20. bis 22. Sep- tember nach Washington. Arling- ton, Philadelphia und Penn Dutch. Auch hierbei hat der Chor Gele- genheit, seine Lieder zu Gehör zu bringen. Am Freitag, 23. Septem- ber, ist zunächst Ruhetag im Strandbad von Jones Beach, und nach der Weiterfahrt nach Lake Ronkonkoma ist abends ein Sän- gerkommers mit dem Medford Chor. Bevor am Montag, 26. Sep- tember, die Heimreise angetreten wird, nimmt der Verein am Sonntag zuvor noch an einem Sängerfest im Franklin Squara teil. Kreischorleiter Willy Nölling, Chordirektor ADC, hat seinen Chor gut auf die Reise vorbereitet. Ne- ben der besagten ,Messe" von Schubert wurden wunschgemäß Volkslieder und Folklore, aber auch einige Kunstlieder mit Fleiß einstu- diert. Nach den jahrelangen Erfol- gen bei abwechslungsreichen Konzerten wird Chorleiter Nölling mit seinem Chor sicher auch in Amerika dankbare Zuhörer finden. Ein großartiges Erlebnis steht den Sängern bevor, und es ist im- mer wieder erstaunlich, daß trotz intensiver Vorbereitungsarbeiten und bereits durchgeführter Veran- staltungen auch noch ein Herbst- konzert auf dem Plan steht. Zum 19. November lädt der Chor sein Publikum ins Kurhaus zu einem _Abend bei Johann Strauß" ein. Mitwirkende sind dabei die Dort- munder Philharmoniker und die Solisten Liselotte Dazert, Siegfried Freiberg und Herbert Weißenfeld. Wie hieß es doch schon einmal in der Presse nach einem Konzert des MGV ,,Concordia-: „Leistung nur durch intensive Arbeit. Mit ei- nem guten Chor zu musizieren, ist Freude. Ihm zuzuhören, sollte allen Musikfreunden Herzensangele- genheit sein." 19

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Hamm im Vergleich Mit Schülerzahlen über dem Landesdurchschnitt Einen Überblick über die Situa- tion der Schuler in allgemeinbil- denden Schulen der kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens bie- tet unser Zahlenmaterial. Es ver- deutlicht, daß die Stadt Hamm im Bereich der Grund- und Haupt- schulen mit 107 Schülern auf 1 000 Einwohnern die höchste Schuler- dichte unter den kreisfreien Städ- ten Nordrhein-Westfalens auf- weist. Diese Tatsache läßt den Rückschluß auf einen besonders hohen Anteil der jungen Genera- tion an der Gesamtbevölkerung der Stadt Hamm zu. Hamm ist auch die einzige kreisfreie Stadt mit einer positiven prozentualen Abwei- chung vom Landesdurchschnitt Nordrhein-Westfalen. Die Stadt liegt um 4 Prozent über dem Lan- desdurchschnitt, während die an- geführten Vergleichstädte von mi- nus 10 Prozent (Dortmund) bis zu minus 29 Prozent (Bonn) variieren. Im Bereich der Sonderschulen ergeben sich nicht so gravierende Unterschiede zwischen den ein- zelnen Städten. Hier liegt Hamm mit 8 Schülern auf 1 000 Einwoh- ner nur um 7 Prozent über dem Durchschnitt der kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens. Auffallend ist hier der um 34 Prozent Ober- höhte Anteil der Stadt Gelsenkir- chen. Bemerkenswert ist wiederum der Schüleranteil der Stadt Hamm im Realschulbereich. Nach Munster (20 Schuler auf 1 000 Einwohner) nimmt Hamm gemeinsam mit Le- verkusen und Bielefeld den 2. Rang mit jeweils 19 Schülern auf 1 000 Einwohner ein. Damit wird der Durchschnitt der kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens im- merhin um 25 Prozent überschrit- ten. Dagegen zeigt der Besuch von Gymnasien ein völlig anderes Bild. Mit nur 29 Schülern auf 1 000 Ein- wohner liegt die Stadt Hamm hier um 10 Prozent unter dem Durch- schnitt der kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens und um 9 Prozent unter dem gesamten Lan- desdurchschnitt. Faßt man die vier aufgeführten Schularten zum Gesamtbereich der allgemeinbildenden Schulen zusammen, so schneidet die Stadt Hamm doch sehr gut ab. Sie weist 163 Schüler auf 1 000 Einwohner auf. Mit dieser Zahl wird sie nur von Leverkusen (170) und Krefeld (164) übertroffen. Dieser dritte Rang unter allen kreisfreien Städ- ten Nordrhein-Westfalens deutet allerdings auch darauf hin, daß die Stadt Hamm in absehbarer Zeit verstärkt Arbeitsplätze für die nachrückende Jungend benötigt. Immerhin liegt der Anteil der allge- meinbildende Schulen besu- chende Jugendliche um 13 Prozent Ober dem Durchschnitt der kreis- freien Städte Nordrhein-Westfa- lens. Stadt Grund- u. Haupt- schulen Sonder- schulen Real- schulen Gym- nasien gesamt ins- Hamm Dortmund Hagen Bielefeld Düsseldorf Krefeld Mönchengladbach Oberhausen Wuppertal Bonn Leverkusen Gelsenkirchen Münster 107 92 95 89 81 103 99 99 89 73 94 93 82 8 8 6 8 7 7 7 7 7 6 4 10 7 19 17 15 19 15 18 13 13 12 16 19 15 20 29 28 30 33 33 36 41 25 28 61 53 21 50 163 145 146 149 136 164 160 144 136 156 170 139 159 Beliebtes Schauspiel im Wildpark Voßwinkel: Die Wildschweine am Fut- terplatz. Schwarzkittel kommen wieder zum Futterplatz Ein halbes Jahr lang haben die Wildschweine im Vof3winkler Wild- wald gezeigt, daß sie wild sind und keinen ,.Vorschriften" gehorchen: Auch auf das schönste Jagdhorn- blasen der Wildheger hin kamen sie zu den gewohnten Zeiten nicht an die Futterplätze. Oft standen Hunderte von Besuchern da, freu- ten sich über die weithin durch den Wald tönenden Jagdhornsignale. warteten aber vergebens auf die Schwarzkittel und ihre Jungen. Sie kamen meistens erst nachts heim- lich aus den Dickungen und holten sich ein paar Leckerbissen. Man konnte ihre Spuren sehen. Hier und da begegneten sie einem auf den Wanderwegen. Aber zu ihren Mahlzeiten mit Tischmusik erwar- tete man sie umsonst. Dieses Verhalten erklären die Wildheger, Heinz Mettbach und Hubert Bürmann, so: Im vorigen Herbst ist auf den Bäumen eine außerordentliche Menge von Ei- cheln und Bucheckern gereift. Die Förster des Wildwaldes können sich an eine derartig reiche Mast seit Jahrzehnten nicht erinnern. Seit dem Frühjahr ist der Waldbo- den an vielen Stellen übersät von kleinen Bäumchen..,,Naturverjün- gungzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ,' nennt das der Förster und freut sich, daß er die Bäume nicht pflanzen braucht. Selbst der hohe Wildbestand im Wildwald hat nicht die ganze Menge von Früchten verzehren können. Und Hunger blieb natürlich dabei überhaupt nicht mehr übrig. Warum sollten da die Wildschweine kilometerweit zur Fütterung laufen, wenn der Wald- boden von einer Schicht von wohl- schmeckendem Futter bedeckt ist?! In den zurückliegenden Wochen haben die Wildschweine wieder angefangen, regelmäßig zu er- scheinen. 40. 50, ja 60 Tiere kom- men von weither, wenn das Jagd- horn ertönt. 21

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ErzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Verkehrsverein Klasse statt Masse Erste Hammer Antiquitätenmesse „Klasse statt Masse" heißt der Wahlspruch der ersten Hammer Kunst- und Antiquitätenmesse, die vom 22. bis 30. Oktober in den Zen- tralhallen Wertvolles und Wertbe- ständiges aus alter Zeit präsentie- ren wird. So Möbel. Gemälde, Uh- ren, Zinn, Silberwaren und Waffen, aber auch Keramik, Porzellan, Skulpturen, Drucke, Grafiken und Bucher. Bei der Ausstellung. deren ideeller Träger der Verkehrsverein Hamm sein wird, soll oberstes Prinzip sein „die sorgsame Aus- wahl, um ein möglichst hohes An- gebots- und Ausstellungsniveau zu sichern". Aus diesem Grunde will die Aus- stellungsleitung alle Kunstgegen- stände und Antiquitäten von einem fachkundigen Gremium begutach- ten lassen. Die erste Hammer Kunst- und Antiquitätenmesse wird in der gesamten Bundesrepublik Resonanz finden. J. Abraham von der Internationalen Veranstal- tungs-Gesellschaft: .,Mit Ideen, überzeugenden Argumenten, einer gezielten Offentlichkeitsarbeit und einem Werbeetat, der weit über das normale Maß hinausgeht, ho- len wir das interessierte Publikum für Kunst und Antiquitäten nach Hamm." Zum Beispiel durch Inse- rate auch in den großen deutschen Tageszeitungen und in Fachzeit- schriften sowie durch mehr als 10 000 Plakate und Werbetranspa- rente im gesamten Einzugsbe- reich. Außerdem sollen 30 000 potentielle Käufer persönlich zum Besuch der Hammer Antiquitäten- messe eingeladen werden. 1978 erste Mittelwestfalenschau Wieder Sonderfahrten mit der Dampflok Die neue Hammer Ausstel- lungsgesellschaft will bereits 1978 ihr Vorhaben. Hamm als Messe- stadt attraktiver zu machen, in die Tat umsetzen. Wie Geschäftsfüh- rer Reinhard Werry ankündigte, wird als erstes Projekt im Mai des kommenden Jahres eine Mittel- wesffalenschau in den Zentralhal- len stattfinden. Neben einer allge- meinen Verbraucherausstellung sind Demonstrationen des Han- dels, des Handwerks. des Gewer- bes und der Landwirtschaft vorge- sehen. Die bekannte Westfalen- schau soll als reine Landwirt- schaftsschau fester Bestandteil im Hammer Ausstellungskalender bleiben. Die Dampflokomotive der Ham- mer Eisenbahnfreunde im Ver- kehrsverein tritt Mitte September wieder in Aktion. Während der zweiten Hammer Festwochen vom 16. bis 25. September sind Sonder- fahrten von Hamm nach Uentrop und zurück vorgesehen. Während der Sommermonate sind die Eisenbahnfreunde mit zwei Lokparaden an die Offentlich- keit getreten. Die Bevölkerung konnte aus nächster Nähe E-Lo- komotiven, Diesellokomotiven und die zum Kauf anstehende Damp- flok 044 556 besichtigen. Diese Dampflok wird 1979 als techni- sches Denkmal im Stadtgebiet aufgestellt. 23 Eine unerwartet große Resonanz fand das erste Hammer Kurparkfest bei der Bevölkerung Tolles Kurparkfest: 10000 Besucher waren es sicher Nachdem der achttausendste Besucher seine Eintrittskarte für das erste Kurparkfest gelöst hatte, gab man an der Kasse auf: Es wurde nicht mehr mitgezählt. Mit dieser Resonanz der Party im Grü- nen hatten selbst die kühnsten Op- timisten nicht gerechnet. „Es wa- ren mindestens 10 000, wenn nicht gar 12000". bilanzierte Verkehrs- direktor Reinhard Werry nach der langen Nacht am letzten Juli-Wo- chenende. Bereits nach 30 Minu- ten waren die 1 500 Sitzplätze ..ausverkauft". Der Besucheran- drand hielt unvermindert an und ließ schon bald die beim Burghügelfest im Juni registrierten Erfolgszahlen in Vergessenheit geraten. Das nicht im Urlaub befindliche Hamm feierte an diesem Sommerabend im Kurpark! Dem Verkehrsverein, dem die Stadt einmal mehr die Organisation übertragen hatte, wurde mit die- sem Kurparkfest ein guter Griff be- stätigt: Drei renommierte Bands. die ,Blauwe Jungskers" aus den 'Niederlanden, die Alexanders Ragtime Band und die Big-Band des englischen Parachute Regi- ments, garantierten ebenso für die ausgelassene Stimmung wie die Il- lumination durch Lampions und das Feuerwerk, das auch die Bäume des Kurgartens in ein Flammenmeer tauchte. Bereits bei Halbzeit kann die Stadt für ihr Unterhaltungspro- gramm 1977 ein positives Fazit ziehen. „Sowohl mit dem Burghii- gelfest als auch mit dem Kurpark- fest sind wir in eine Marktlücke ge- stoßen", zeigt sich Verkehrsdirek- tor Werry zufrieden. Im kommen- den Jahr werde die Stadt Hamm ih- ren von der Bevölkerung als richtig bestätigten Weg weiter verfolgen. Dies sollte um so leichter fallen, als die zugesagte Ausfallbürgschaft in Höhe von 10 000 DM nicht in An- spruch genommen werden mußte. Werry: _Bei dem unerwarteten Be- sucherstrom hoffen wir sogar mit einem kleinen Gewinn abschließen zu können."

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WOCHEN END J' PO Die „Bayerische Rhön" liegt vor der Tür In den vielen Bächen und Flüssen der „Bayerischen Rhön" finden Angler reichlich Beute. Gegen eine geringe Gebühr erhalten Feriengäste über die örtlichen Verkehrsvereine und Anglervereine eine „Jagderlaubnis". Westerwinkel lädt ein Haus Hülshoff wieder geöffnet Das frühbarocke Wasserschloß Westerwinkel bei Herbern im Kreis Coesfeld steht jetzt zur Besichti- gung offen. Die Besichtigungszei- ten: dienstags bis freitags von 15 bis 17 sowie samstags und sonn- tags von 15 bis 18 Uhr. Bei mehr als zehn Personen werden Führungen Gruppenführungen arrangiert. können auch für Vormittagstermine vereinbart werden. Der Eintritt be- trägt 2 DM für Erwachsene und 1 DM für Kinder bis zu 14 Jahren. Die nach einem Einbruch vor- übergehend geschlossene Was- serburg Haus Hülshoff bei Munster kann jetzt (auf Voranmeldung) wieder besichtigt werden. Die Burg, 1797 Geburtsstätte der Dich- terin Annette von Droste-Hülshoff, beherbergt heute ein kleines Dro- ste-Museum. Beliebt bei Besu- chern von nah und fern ist auch der nach wie vor geöffnete Burgkeller. ein einladendes Restaurant in den Gewölben der im 16. Jahrhundert erbauten Burg. Knapp zwei bis vier Stunden fährt man von allen Seiten Deutschlands zur _Sonnenseite der Rhön", dem Naturpark „Baye- rische Rhön". Dieses östlich zwi- schen der Autobahn Fulda — Bad Kissingen und der DDR-Grenze gelegene Feriengebiet wartet mit vielerlei attraktiven Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten auf. In der bizarren Hochrhön-Land- schaft. den reizvollen Tälern der Saale, Brend, Streu, Sinn und Milz werden Ferien und Freizeit behag- lich und besonders preiswert ver- kauft. Das östlich der Autobahn Fulda — Hammelburg zur DDR- Grenze gelegene Bergland hat sich zu einem attraktiven Ferienpara- dies „gemausert": Fast alle ent- lang der Hochrhönstraße und im Saaletal gelegenen Orte warten heute mit einem umfangreichen Ferien-Programm auf, das für jung und alt vielerlei Freizeiterlebnisse parat hält. An frühere Zeiten erin- nern lediglich noch die niedrigen Preisangebote der rustikalen Rhönhäuser, Gasthöfe, Pensio- nen, Hotels und nicht zuletzt die Appartementpreise der neuen Freizeit- und Hotel-Centren in der Hochrhön und den' Bäderstädten entlang der Fränkischen Saale. In der ..Bayerischen Rhön" ist man _rundum" gut auf den Gast vorbereitet. In den gastfreund- schaftlichen Dörfern. Kleinstädten und Bäderorten bieten sich mo- derne Freizeit- und Urlaubs-Cent- ren, Pensionen und Hotels ebenso an wie traditionsreiche rustikale Dorfgaststätten und Bauernhöfe in sympathischer Ursprünglichkeit, aber mit neuzeitlichem Komfort. Überraschend groß ist das Freizeit- und Hobbyangebot: Ob in den Or- ten entlang der Hochrhön von Bi- schofsheim nach Fladungen oder entlang der Brend bis Bad Neu- stadt oder im früheren Landkreis „Grabfeld". dem neuen mittelalter- lichen Bad Königshofen am Rande der Haßberge oder in den bekann- ten Bädern und Ferienorten rechts und links der Saale bis hin zur Weinstadt Hammelburg. Überall ist man stolz auf die großen Hallen- und Freischwimmbäder mit den dazugehörigen Freizeitanlagen. von denen der größte Teil erst in den letzten Jahren entstanden ist. Jeder größere Ferienort verfügt heute über ein Freizeitcentrum mit nur allen denkbaren Sport- und Freizeitarten. so z. B. Bad Neu- stadt. Bad Königshofen. Bischofs- heim, Fladungen, Ostheim und Bad Kissingen. Auch in der „Bayerischen Rhön" hat man die wachsende Vorliebe für das Wandern erkannt. Weitver- zweigte gutgekennzeichnete Wanderwegnetze führen von den Ferien- und Kurorten durch die ge- waltigen Wälder über die Matten der Hochrhön. durch die von Erlen und Weiden beschatteten Flußtä- ler. wo ale Luft noch rein und das Wasser noch klar ist. In den Rhön- orten sind hauseigene Rundwan- derwege von drei bis zehn Kilome- ter Länge angelegt. Bei zwei bis drei Tagestouren. veranstaltet von den örtlichen Wanderclubs, kann der versierte Wanderer von Ham- melburg bis nach Bad Königshofen über fast 100 Kilometer seine Kon- dition prüfen. Die verschiedenen Routen führen von Rhönhütte zu Rhönhütte durch tiefe Wälder, herrliche Täler und einsame Hochwiesen, wo kaum ein Mensch anzutreffen ist. Wegtafeln be- schreiben ausführlich Längen und Geländeform, und unterwegs fin- den sich Rastplätze, Bänke, Schutzhütten, Liege- und Spiel- wiesen. Quellen und Brunnen. Ba- salt- und Waldseen. Naturlehr- pfade und Wildgehege. _Trimm- Dich-Pfade" und Kinderspielplätze runden das attraktive Wander- und Freizeitangebot der .,Sonnenseite der Rhön" ab. Der kleinen. stillen Freuden gibt es gar viele in der Bayerischen Rhön. Massive Kirchenburgen. Schlösser, Burgen. romantische Brücken und die vielen Fachwerk- häuser der Rhönorte und Städte oder die baumlosen Hügelketten. wo Basalt in ungewöhnlicher Säu- lenformation zu Tage tritt, und jahrtausendealte eigentümliche Hochflächen. In den Bädern findet zudem der Musenfreund ein reich- haltiges Angebot an Theater- und Konzertveranstaltungen. Wer in seinen Ferien zudem noch kuren möchte, kann dies in den Bädern des Saaletals mit Wandern und Freizeithobbies verbinden. 25

Jugenderinnerungen mit fadem Nachgeschmack Wer auf die Achtzig zuschreitet, dem wird ein _erfülltes Leben" nachgesagt. Daß die Lebenszeit der Senioren vor allem von zwei Weltkriegen ..erfüllt" war, wissen sie. mit sämtlichen Einzelheiten. besser als alle Nachgeborenen. Schon den Knaben impfte man wehrhaftes Verhalten auf eine Art und Weise ein, die man nur kopf- schüttelnd zur Kenntnis nehmen kann. So hatten Schuler und Lehr- linge unserer Stadt der _Hammer Jugendwehr" anzugehören und ihr Pflichtsoll an vormilitärischer Aus- bildung bereits 1914 abzuleisten. Wer in Zeitungen des Jahres 1914 blättert, kann unter dem 14. No- vember folgenden bezeichnenden. Bericht finden: Mittags 12 Uhr bezogen die Hammer Truppen westlich vom Wasserturm Berge unter dem Schutz der Waldungen eine äu- ßerst feste Stellung. Der Gegner erhielt abends vorher Meldung davon, die am Tage darauf durch die aufklärende Kavallerie noch bestätigt wurde. Division Nord- bögge erhielt nun Befehl, Richtung Pelkum-Hamm zu nehmen. Kurz nach 2 Uhr wurde Hamm ohne Kampf besetzt, und bald darauf sandte die unter dem Schutze des Südenstadtparks vorgegangene Artillerie ihre donnernden Grüße zum Wasserturm hinauf. Der tüch- tige, besonnene Führer der Ham- menser Truppen übersah sofort die Lage, und es dauerte nicht lange, da lagen auch seine Trup- pen in Schützenlinien hinter dem Bahndamm und eröffneten ein mörderisches Feuer gegen den vordringenden Feind. Division Nordbögge lockte den Gegner hinter die ersten Drahtverhaue, vereitelte, da zur Rechten Sümpfe lagen, einen Flankenangriff und zwang den Gegner zum Bajonett- kampf. — Erfolg: Rot gelingt es, Hamm von Westen her zu beset- zen, unter dem Schutze des Su- denstadtparks bis auf 2500 Meter 26 an den Gegner heranzukommen, den Feind zu zwingen, seine befe- stigten, uneinnehmbaren Stellun- gen aufzugeben und ihn zum Kampf zu zwingen. Erfolg bei Blau: Blau verhindert durch schnelle Gefechtsentwicklung das weitere Vordringen des Feindes, kommt dem Gegner im Besetzen des Bahndamms zuvor und hält dem Angriff stand. Das ganze Gefecht entwickelte sich derartig schnell, daß allen Schlachtenbummlern nicht viel Augenweide geboten wurde. Nordbögge hatte nur ein Viertel seiner gesamten Streitmacht zur Verfügung. Weder vorgeschobene Posten, Feldwachen, Biwak, Flan- kenangriffe sorgten Air Abwechs- lung: die militärische Lage ließß es diesmal leider nicht zu. — Aller- dings belebten fleißige Rot- Kreuz-Schwestern der Nordbög- ger Division sowie die Jugendsa- nitäter und einige fur die Jugend begeisterte Herren der Sanitätsko- lonne das militärische Bild. Beim Durchzug durch die Stadt veranstalteten die jugendlichen Krieger eine patriotische Kundge- bung vor der Wohnung des Herrn Kreisschulinspektors Dr. Keisker (Gasstraße). Auch dem Westfäli- schen Anzeiger wurde eine Kund- gebung gebracht. Ihren Dank fur das Entgegenkommen der Sani- tätskolonne Hamm statteten sie durch brausende Hurras vor der Wohnung des Herrn Kolonnenfüh- rers Hardt ab. Besonderer Dank gebührt auch Herrn Hinkebek- ker-Nordbögge, der uns alle, ob Freund oder Feind, als echter Sol- dat mit seinem Bagage- und Laza- rettwagen begleitete. Dank auch allen denen, die durch Anteil- nahme zeigten, daß sie ein Herz fur die Jugend haben, die Deutsch- lands größte Zeit nie vergessen soli. Wie lange ist das jetzt her? Erst v. Sch. ein Menschenalter.. . Fotografen früherer Jahre setzten vielfach ihren Ehrgeiz darein, Straßen und Gebäude in Sonntagsruhe mit möglichst wenigen Personen aufzu- nehmen. Viel lieber zeigt HAMMAGAZIN Bilder wie dieses: Hier ist das pulsierende Leben in unserer Stadt festgehalten. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, daß sich den Passanten der Wilhelmstraße dieses Bild bot. Den Einheimischen war es sehr vertraut. Anders reagierte ein Besu- cher aus Süddeutschland: Er zückte die Kamera und hat der Nachwelt ein interessantes Dokument der Hammer Verkehrsgeschichte überliefert. Als Richard Matthaei Oberbürgermeister wurde Als Hamms Erster Bürgermei- ster Richard Matthaei (1853 — 1922) schon viele Jahre in Hamm gewirkt hatte — seine Einführung in das Bürgermeisteramt erfolgte im Frühsommer 1892 mühte sich die Stadtvertretung, nachdem Hamm die Kreisfreiheit errungen hatte, erfolgreich um seine Ernen- nung zum Oberbürgermeister. Of- fiziell erhielt Matthaei diesen Titel anläßlich der Anwesenheit Kaiser Wilhelm II. in Munster im Jahre 1907. Zu denen. die im September 1907. also vor nunmehr 70 Jahren, ihre Glückwünsche darbrachten. zählte auch der Fußballklut Hamm. Das Schreiben des 1. Vor- sitzenden Alfred Schulze lautete: „Anläßlich der Ernennung Ew. Hochwohlgeboren zum Oberbür- germeister der Stadt Hamm gestat- tet sich der ergebenst unterzeich- nete Verein. Ihnen aufrichtigen Glückwunsch darzubieten und sei- ner großen Freude über die bewie- sene Anerkennung der zahlreichen Verdienste Ew. Hochwohlgeboren um das städtische Gemeinwesen in Hamm seitens unseres Landes- herrn Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig sprechen wir die Hoffnung und den Wunsch aus, daß Ihnen zum Wohle der Stadt Hamm und im Interesse gemein- nütziger kultureller, gesundheitli- cher und erzieherischer Bestre- bungen. an welchen Sie so tatkräf- tig und hervorragend mitwirken, noch eine recht lange und geseg- nete Amtszeit beschieden sein möge.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA - Siebzig Jahre alt ist auch die Er- innerung einer Hammer Seniorin, die zu jener Zeit mit Begeisterung Rollschuh lief. .,Wir taten das auf dem Bürgersteig", erzählte sie. _Kam allerdings Oberbürgermei- ster Matthaei vorbei, dann gab es einen Verweis: Laufen dürften wir ja, bemerkte er, aber nicht auf dem Bürgersteig. Dazu sei der Fahr- damm da!" v. Sch.