MMUS' Die Hammer Spielvereinigung: Als Aufsteiger tritt sie am 10. August während des Stadionjubi- läums zu ihrem ersten Spiel in der Amateur-Oberliga Westfalen an. Gegner sind die Sport freunde Siegen. 50 Jahre Hammer Jahnstadion Wenn das Hammer Jahnsta- dion reden könnte — es hätte viel zu erzählen. Von den Tur- nern des Jahres 1930, den schwedischen Blockade- brechern 1949, von dem unver- gessenen Dr. Bernhard Ernst, von den Limonadenkisten, die Manfred Preußger zum Stabhochsprung-Rekord ver- halfen, vom weißen Blitz Heinz Fütterer, von Helmut Rahn, Helmut Schön, Heide Rosen- dahl und Harald Schmid. Seit dem ersten Fußballspiel am Ostersonntag 1930 bis heute ist viel passiert. Es war für die Inflations- und Arbeitslosen- zeit der Jahre 1927 bis 1929 schon eine Leistung, ein solch großzügiges Stadion zu er- richten. Mit dem Spiel der Hammer SpVg gegen VfvB Ruhrort wurde vor 4000 Zu- schauern das Jahnstadion erstmals mit einer größeren Veranstaltung belegt. Hoffent- lich kein schlechtes Omen für die Jubiläumsveranstaltung am 10. August (Hammer SpVg gegen Sportfreunde Siegen), daß das erste Spiel im Jahn- stadion mit 2:5 verloren wur- de. Wenige Monate später tummelten sich 11 000 Turner aus Westfalen und Lippe beim 8. Kreisturnfest, das in Hamm im großen Rahmen gefeiert wurde. Waren es zuerst die Turner und Fußballer, die das Jahn- stadion bekannt machten, so waren es nach dem Krieg die Leichtathleten, die Aschen- und später Kunst- stoffbahn zu einem Begriff in ganz Deutschland machten. Unvergessen ist allen alten Hammer Sportfreunden der 29. Mai 1949, als die Leichtath- die letikmannschaft von MAI Mal- mö mit dem 1500-m- Weltrekordmann Lennart Strand nach Hamm kam und als Blockadebrecher im iso- lierten Deutschland auftrat. Es würde den Rahmen die- ses Rückblicks sprengen, alle guten Leistungen und überre- gionalen Leichtathletikfeste aufzuzählen. Über 20 mal wur- den die Westfälischen Mehr- kampfmeisterschaften nach Hamm vergeben, viermal traf sich die gesamte deutsche Mehrkampfelite in Hamm, Hamm sah 1954 einen Länder- kampf gegen Holland, Dutzen- de von großen Hammer Turn- und Spielfesten, Vergleichs- kämpfe und die drei großen ILAV-Feste, die internationale Elite nach Hamm brachten. Namen wie die Hammer Hel- mut Wilshaus, „Eppo" Pesch, Hans-Georg Kremer oder Franz Thönissen und Dieter Bonse; die deutsche Spitze wie Sepp Hipp, Manfred • Preußger, Gisela Birkemeyer, Norpoth, Heinz Fütterer, Werner von Moltke, Heide Rosendahl, Kurt Bendlin, Franz-Josef Kempe, Harald Ingrid Mickler-Becker, Annegret Richter, Franz-Peter Hofmei- ster, Harald Schmid, Eva Wilms, Ulrike Meyfarth oder Carlo Tränhardt bot im Jahn- stadion großen Sport. In Hamm wurden Rekorde aufgestellt, die bis heute noch Gültigkeit haben wie der 3 x 1000 m-Rekord des SC Preu- ßen Münster mit Harald Nor- poth, Franz-Josef Kemper und Wolf-Jochen Schulte-Hillen. Stabhochsprunghöhen von 4,35 m werden heute belä- chelt, doch diese Höhe bedeu- tete am 3. Juni 1956 Rekord, als Manfred Preußger, der spätere Olympiasieger von der DFHK Leipzig, die Kampfrich- ter total überraschte. Niemand hatte sich auf eine solche Hö- he eingestellt und Limonade- kisten waren nötig, um die Sprunglatte auf die richtige Fortsetzung Seite 10 Wie bei der ILAV '77 gehen am 10. August deutsche Spitzenläu- fer beim 3000-Meter-Hindernisrennen an den Start. Auf unserem Bild ist in Führung zu sehen der Weltklassemann Michael Karst vom USC Main. Hrubesch und Dietz beim Jubiläum Die beiden erfolgreichen Fußballnationalspieler Ber- nard Dietz und Horst Hrubesch sind die prominentesten Gäste beim Stadionjubiläum am 10. August. Der Kapitän des Euro- pameisters von 1980 und der zweifache Torschützenkönig im EM-Finale, die beide ihre Karriere auf dem grünen Ra- sen in Hamm begannen, sol- len vor dem ersten Meister- schaftsspiel der Hammer Spielvereinigung der Amateuer-Oberliga Westfalen besonders geehrt werden. in Die Sport- und Musikshow „50 Jahre Jahnstadion" sieht ein vielseitiges und abwechs- lungsreiches Programm vor. Es beginnt um 13.30 Uhr mit dem Einmarsch der Teilneh- mer und setzt sich fort mit ei- nem Handballspiel auf dem Großfeld, an dem sich Spieler aus mehreren Hammer Tradi- tionsvereinen beteiligen. Auch die Radamateure geben ihre Visitenkarte im Jahnstadion ab: Aktive aus Hamm, Unna und Werl bestreiten auf der Kunststoffbahn ein Verfol- gungsrennen. Ein weiterer Höhepunkt vor dem Anpfiff des Meister- schaftsspiels zwischen der Hammer Spielvereinigung, die sich erstmals mit dem neuen Trikotaufdruck „VEW - Kohle + Kernenergie" präsentiert, und -den Sportfreunden Sie- gen: Absprung von Dortmun- der Fallschirmspringern. In der Halbzeitpause (15.45 Uhr) geht die deutsche Spitzen- klasse 3000-Meter- Hindernisläufer an den Start. der Den musikalischen Part mit Platzkonzerten übernehmen bei der Jubiläumsveranstal- tung der Fanfarenzug aus Ascheberg-Davensberg, der Jugendspielmannszug der Feuerwehr Hamm und der Männergesangverein „Arlon". 9