Wenn´s brennt

INHALT Wenn es brenzlig wird ERLEBENSRAUM 3 7 Sattel-Fest mit Jubiläum Mit wissenscha lichen und pädagogischen Blick Kuparkfest Hamm – drei Bühnen und Live-Musik 7 11 13 14 Wettbewerb der Stadtbezirke Viel zu entdecken Ab nach draußen Weinfest in der Innenstadt Bewahrer des Schönen In ferne Galaxien Gerechte und faire Lösung ﬁ nden Haus für Hamms innovative Community 14 17 18 20 21 22 24 24 26 29 Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Jessica Schulze (verantw.) E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Verkehrsverein Hamm e.V. Norbert Pake Telefon: 0 23 81 / 37 77 20 Telefax: 0 23 81 / 37 77 77 E-Mail:info@verkehrsverein-hamm.de Fotoquellen: Titel: Hübner, S.3: Daniel Fuhr, S.4:annanahabed - stock.adobe.com, AkuAku - stock.adobe.com, Joaquin Corbalan - stock.adobe.com, Parilov - stock.adobe.com, S.15:voXXclub, S.17: Stadtwerke Hamm, S.18:Inge Block-Löher, S.20: Konrad Merz_Tricot, S.21: Nemanja, S.24: Ilja C. Hendel, 27: Heinz Feussner, S.29-30: Nico Schmitz, n e g i e z n A 2

WENN ES BRENZLIG WIRD Feuer und Flamme für die Brandschutzerziehung: Beim großen Brandschutztag auf dem Santa-Monica-Platz am Samstag, 5. August, will die Hammer Feuerwehr insbesondere Kindern und Jugendlichen vermitteln, wie man sich in Notfall- situationen richtig verhält. Aber auch Unterhaltung, Spaß und Action kommen dabei selbstverständlich nicht zu kurz. Nach Angaben des In- stitutes für Schaden- forschung sind die häufigsten Brandursachen im Haushalt Elektrizität und menschliches Fehlverhalten. Insbesondere Kinder sind sich etwaiger Brandgefahren noch nicht bewusst. Umso wichtiger ist es, hier frühzeitig Aufklä- rungsarbeit zu leisten. Vor allem Eltern sollten ihren Kindern die Gefahren von Feuer bewusst machen, ihnen aber gleichzeitig den Nutzen des Feuers nicht vor- enthalten, denn Kinder benöti- gen ein sicheres Verhältnis zum Feuer. Neben den Eltern sind auch die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr durch Aktionen in Kitas und Schulen oder „Tage der off enen Tore“ in der Brandschutzerziehung aktiv. Über diese Angebote hinaus bie- ten sie nun auch erstmals seit vielen Jahren wieder eine große- 3

Veranstaltung in der Innenstadt an: Die Feuerwehr der Stadt Hamm lädt am Samstag, 5. Au- gust, von 10 bis 17 Uhr zum Brandschutztag am Santa-Moni- ca-Platz ein – und hat für Kinder ein unterhaltsames, aber auch lehrreiches Programm im Ange- bot. BRANDSCHUTZTAG Samstag, 5. August, von 10 bis 17 Uhr am Rauchzelt, Rollenspiele Santa-Monica-Platz Verschiedene Einsatzfahrzeuge stehen bereit – und es gibt die seltene Gelegenheit, sich diese von innen anzusehen und Fragen zur Ausrüstung und Einsätzen zu stellen. Die Kinder können beim Zielspritzen zeigen, wie treff sicher sie mit dem Feuer- wehrschlauch sind. Durch das Üben mit dem Notruftelefon lernen Kinder außerdem, wie sie sich in Notfallsituationen 4 richtig verhalten und welche schützenden Maßnahmen sie ergreifen müssen, wenn ein Feuer ausbricht. So führt ein Mitglied der Feuerwehr mit ihnen Notfallgespräche am Not- ruftelefon durch und erklärt ihnen, welche Fragen sie bei einem Notruf beantworten müssen, wenn es brennt. Die vom Arbeitskreis für Brand- schutzerziehung aufgeführten Puppenspiele informieren die Kinder in spielerischer Weise zum Thema Brandgefahren. Auch ein sogenanntes Rauch- zelt kommt zum Einsatz: Mit- hilfe einer Nebelmaschine wird simuliert, womit Be- wohner:innen und Einsatz- kräft e bei einem realen Haus- brand zu kämpfen haben – und Feuerwehrleute vermitteln, wie man sich in dieser Situation richtig verhält. Fettexplosion Auf der Szenenfl äche führt die Feuerwehr unter anderem eine sogenannte Fettexplosion durch. Die Besucher:innen werden stau- nen, was für eine riesige Flam- me und Explosion unter be- stimmten Bedingungen entsteht. Was darf man in einem solchen Fall keinesfalls tun – und wie

Circa 130 feuerwehrtechnische Beamte der Berufsfeuerwehr leisten regelmäßig Schichtdienst auf zwei Feuer- und Rettungswa- chen, sowie auf drei Rettungs- wachen und zwei Notarzt- stationen reagiert man richtig? Natürlich gibt es auch auf diese Fragen die richtigen Antworten der Brand- schützer. Aber bei aller Gefah- renvermittlung soll am Brand- schutztag natürlich immer auch der Spaß nicht zu kurz kom- men – dafür sorgen zum Bei- spiel auch die Feuerwehr-Hüpf- burg, Bobbycar-Rennen und Malwettbewerbe. Für Erwachsene Neben den Kindern und Jugend- lichen haben auch Erwachsene die Möglichkeit, sich an ver- schiedenen Ständen über Gas- und Rauchwarnmelder zu in- formieren. „Heimrauchmelder sollen vor allen Dingen im Schlaf davor schützen, Rauch- gase einzuatmen, die wir im Schlaf gar nicht bemerken“, er- klärt Fabian Kötter, Einsatz- leiter der Feuerwehr Hamm. Durch spezielle VR-Brillen kön- nen sich Erwachsene außer- dem durch eine virtuelle Riesen- küche bewegen und gleichzeitig die für ein dreijähriges Kind be- stehenden Gefahren einsehen.I 5

ERLEBENSR AUM FEIERLICH EINGE WEIHT D e r Er leb ens r aum L ipp eaue is t nach meh r a ls fün f Jah r en Bauze it oﬃ z ie l l e röﬀ ne t - und das wu r d e M it te Jun i natür l ich m it e inem g ro ß en Fam i l ien fes t ge fe ie r t ! B e i b es tem Somme r wet te r e rkunde ten d ie Hamme r Bü rge r innen und Bü rge r den Auenpa rk an de r Müns te r s t r aße. Do r t konnten s ie s ich b e i L ive - Mus ik und gas t ronom ischen Ange b oten unte r ande r em üb e r d ie A rb e it ve r s ch ie dene r Ve r e ine aus Hamm und Umge bung in fo r m ie r en , d ie neue D iscgo l f - A n lage ausp rob ie r en o d e r an E x kur s ionen des Umwe lt amtes te i lnehmen . D e r Er leb ensr aum L ipp eaue ist e in geme insames Umwe lt- schu t zp rojek t de r S t ad t Hamm und des L ipp eve rbandes . Es b ie te t n icht nu r Nahe rho lung und Natur e r leb en , sonde r n t r äg t auch wesentl ich zum Ho chwasse r schu t z und zu r A r tenv ie l fa l t an de r L ipp e b e i . 7

SATTEL-FEST MIT JUBILÄUM 470 Kilometer Gesamtstrecke von Detmold bis nach Xanten, 295 Kilometer Hauptstrecke, 184 Kilometer spannende Wegeschlafen zu Römern und Wasser, 27 Anrainerkommunen mit Hamm in der Mitte und ein runder Geburtstag: Das ist die Römer-Lippe-Route. Der Flussradweg feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum und beim Sattel-Fest am 23. Juli sein Geburtstagsfest. V iele Städte und Gemein- den entlang der Römer- Lippe-Route präsentie- ren sich auf dem Fahrradmarkt im Kurpark mit den jeweiligen Besonderheiten auf ihrem Stre- ckenabschnitt. „In Hamm gibt es mit der Wasserschloss- und der Lippeauenschleife“ zwei Wegeschleifen, die man ent- spannt an einem Tag fahren kann,“ beschreibt Dörthe Strüb- li vom Orga-Team den Reiz, die Radroute nicht an einem Stück fahren zu müssen. Dass das Jubi- läum in Hamm gefeiert wird, freue sie besonders. Schließ- lich fand die offizielle Eröffnung vor zehn Jahren auch in Hamm statt. Und beim Sattel-Fest treten zehntausende Radler:innen auf der autofreien Strecke zwischen Hamm und Soest entspannt in die Pedale. Das Sattel-Fest ani- miere Menschen zum Rad- fahren und sei das beste Bei- spiel für die Nutzung des alter- nativen Verkehrsmittels, ist Strübli überzeugt. „Machen Flair aus“ Um 11 Uhr startet Oberbürger- meister Marc Herter zur offiziel- len Eröffnungs-Radtour – unter- stützt von Figuren aus den Sommerstücken der Waldbühne Heessen. Alle sind herzlich ein- geladen, mitzuradeln. Elf tolle 11

Von 9 bis 18 Uhr begeistern im Kurhausgarten Tanzauffüh- rungen der Tanzschule Güth, des T&L Dance Studios und der JMC-Gruppen des TuS Lohauserholz-Daberg auf der Bühne. Für Schnäppchen-Jäger ist die Fundräder-Versteigerung ein Muss und ab Mittag wird es musikalisch mit Noah & Lu, Niko Grote und KABELLOS. Mehr Rahmenprogramm Aber auch abseits der Bühne passiert viel: So können kleine Kletteraffen die Vulkan-Hüpf- burg erklimmen. Im Inneren des Vulkans befindet sich der Hüpfspaß. Kletteraktionen bie- ten außerdem wieder die Wipfelstürmer im Kurhaus- garten an. Und einen Führer- schein kann man mit einer Prü- fung auf dem Hochrad auch noch ablegen – ausgestellte nos- talgische Räder inklusive. Auf dem Nostalgie-Spielplatz gibt es für die Kleinen tolle Mit- mach-Aktionen. Nach der er- folgreichen Premiere im letzten Jahr soll auch dieses Mal bei der Graffiti-Mitmach-Aktion mit Graffiti-Künstlern vor Ort ein tolles Kunstwerk entstehen. Und wer mag, lässt sich in den Pausenmöglichkeiten gibt es wieder entlang der Sattelfest- Strecke. Ob Hüpfburg, Modell- autorennen, Sonnencreme zum Schutz oder eine Nebelwand zur Abkühlung, ob Waffeln, Brat- wurst, Smoothies, Jogurt mit Früchten oder selbstgebackenen Kuchen. „Die Raststationen der Dorfgemeinschaften und Verei- ne machen das Flair der Veran- staltung aus“, schwärmt Strübli. Und die Fahrradmärkte in Hamm, Welver und Soest seien tolle Ankerpunkte für alle, die dort starten oder enden. Für Fahrradfreudige geht es in Hamm ab 9 Uhr mit der Stre- ckenfreigabe los. BAHN SHUTTLE-BUS IDie Züge der Eurobahn haben Fahr- rad-Abteile. Der Ticketkauf ist in den RE 11 fahren zwischen Hamm und Soest ohne Zwischenhalte und haben Zwischen Hamm, Bad Hamm (Kur- haus), Ostwennemar (Gasthof Bahnhöfen sowie in den Zügen der nur begrenzt Möglichkeiten für die Kraas) und Soest (Bahnhof) fahren Eurobahn möglich. Die Züge der Linie Fahrradmitnahme. I regelmäßig zwischen 9 und 19.30 Uhr 12 Bann eines Zauberers ziehen. Alle, die gerne mit dem Rad ver- reisen, können sich bei Rad- touristikern aus ganz Deutsch- land über neue Ausflugsziele informieren. Der ADFC ist mit einem Pannenservice vor Ort und sorgt für eine reibungslose Fahrradtour. Und in der Fahr- radwaschanlage von cycleWASH wird aus dem schmutzigen Rad gegen eine kleine Spende im Handumdrehen wieder ein Glanzstück. Für eine (kulinarische) Pause mit Programm gibt es ein lecke- res Angebot mit Picknickplatz im Grünen. Ob herzhaft oder süß mit Bratwurst, Champig- nons, Kuchen, Frozen Yogurt oder verschiedensten Crepes. Pin-Sammler können den 2023 er Pin mit Hamster Conrad oder das neuste Produkte, den Hamster-Beutel dieses Jahr am Stand der Stadt Hamm kaufen: einen Einkaufsbeutel, der klein gefaltet in jede (Hand)-Tasche passt.I Shuttle-Busse, die Fahrräder trans- portieren können. Akkus von E-Bikes müssen teilweise abgenommen wer- den. Kinder-Fahrradanhänger können nur im Shuttle-Bus transportiert wer- den. Da die Sonderverkehre mit Bus und Bahn bis zum maximal möglichen aus- geschöpft sind, sollte man sich recht- zeitig auf alternative Abfahrtszeiten einstellen. Ein Anspruch auf Beförde- rung besteht nicht. Die genauen Fahr- pläne stehen rechtzeitig unter www. sattel-fest.de; www.nwl-info.de und www.eurobahn.de bereit. I

MIT WISSENSCHAFTLICHEM UND PÄDAGOGISCHEM BLICK Franziska Rohloﬀ hat zum 1. Mai die Leitung des Hammer Stadtarchivs übernommen – und mit den Vorbereitungen auf das Stadtjubiläum direkt ein Großprojekt vor Augen. Fanziska Rohloff hat in Münster Geschichte und Germanistik studiert und ihr Studium mit einem Master of Arts in Geschichte sowie einem Master of Edu- cation in Geschichte und Germa- nistik abgeschlossen. Zuletzt hat sie ihr Archivreferendariat am Sächsischen Staatsarchiv und der Hochschule für Archiv- wissenschaft in Marburg Ende April abgeschlossen. Parallel promoviert sie an der Ludwig- Maximilians-Universität Mün- chen im Fach Neuere und Neu- este Geschichte. „Franziska Rohloff überzeugte uns im Auswahlverfahren durch ihre beeindruckenden fachli- chen Kompetenzen: Sie ver- fügt sowohl über einen wissen- Digitalisierung von analogen Medien schaftlichen als auch einen päd- agogischen Blick auf die Arbeit im Archiv. Davon wird die Ent- wicklung unseres Stadtarchivs als Ort der Forschung einerseits und Lernort auch für Jugend- liche und Laien, die sich für die Stadtgeschichte begeistern lassen, auf der anderen Seite er- heblich profitieren“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. „Zu meinen kommenden Auf- gaben gehört es sicherlich, das Stadtarchiv im Rahmen der Digitalisierung zukunftsorien- tiert aufzustellen und zu ent- wickeln: Die Digitalisierung bietet einem Archiv die große Chance, sich gerade jungen Menschen noch weiter zu öffnen und unsere „Schätze“ einer brei- ten Öffentlichkeit zu präsentie- ren. Daneben freue ich mich darauf, die Arbeit des Stadt- archivs in die Vorbereitungen und Feierlichkeiten zum 800-jährigen Stadtjubiläum 2026 einzubringen und dabei mit vielen städtischen und ge- sellschaftlichen Akteuren zu- sammenzuarbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass ich diese Aufgaben gemeinsam mit dem Team des Stadtarchivs erfolg- reich gestalten werde“, erklärt Franziska Rohloff. I 13

KURPARKFEST HAMM – DREI BÜHNEN UND LIVE-MUSIK Am Samstag, 29. Juli, ﬁndet das 45. Kurparkfest des Verkehrsverein Hamm traditionell im idyllischen Kurhausgarten in Hamm statt. Die Konzeption der Vorjahre hat sich bewährt, so werden auch in diesem Jahr eine Vielzahl an Interpreten auf drei Bühnen und einenabwechslungsreichen Mix aus Schlager-, Pop-, Rock- und Volksmusik präsentieren. Die Sparkassen-Bühne glänzt wie jedes Jahr mit einem hochkarätigen Line-Up und einer guten Mischung aus Pop- und Party- schlager. Das Programm wird eröffnet mit Marie Reim („Ich bin so verliebt“, „Vier Hände zwei Herzen“, „Weil das Mädels so machen“). Bekannt als Tochter von Matthias und Michelle Reim wurde sie in die Welt des Schlagers geboren. Das verkör- pert Sie auch: pure Leidenschaft und eine überzeugende Bühnen- show sind garantiert. Reim prä- sentiert Hits aus ihrem aktuellen Alblum „Bist du bereit dafür“. Die zweite Künstlerin auf der Sparkassen-Bühne ist die deut- sche Sängerin und Songwriterin Marina Marx („Auf Teufel komm raus“, „Fahr zur Hölle“, „Der geilste Fehler“). Nach ihrer Teilnahme bei „e Voice of Ger- many“ in 2016 konnte sie noch mehr Bekanntheit erlangen. In 2018 wurde Marina Marx Sup- port-Act bei der Band Feuerherz für die Tournee. Im Februar 2019 veröffentlichte die Schlager- und Rocksängerin ihre Debütsingle n e g i e z n A 14

„One Night Stand“ und knackte kurze Zeit später die Millionen- marke bei YouTube. Karsten Walter ist ebenfalls mit von der Partie („Wenn Her- zen auseinander gehen“, „Feuer- herz“) und gibt sein aktuellstes Album „Komm näher“ zum Bes- ten. Er garantiert einen moder- nen Schlagermix, der aktuelle Pop-Hits mit klassischem Schla- ger vereint. Karsten Walter war eines der vier Gründungsmit- glieder der Schlager-Boygroup Feuerherz. Mit seinen Bandkol- legen eroberte die Gruppe die deutschen Charts und konnte fünf Nummer-1-Singles in den deutschen Airplay-Charts (Kon- servativ Pop) landen sowie auf drei Top-Ten-Alben blicken. 2020 löste sich die Gruppe auf und seitdem gehen die vier Sän- ger getrennte Wege. Karsten Walter überzeugt seitdem als erfolgreicher Solokünstler. Top Act ist die fünfköpfige Band VoxxClub („Rock Mi“, „I mog di so“, „Leev Marie“). Mit tausenden monatlichen Streams und jeder Menge mitreißenden Partyhits bringen die Jungs alles mit, was es braucht, um den Besucher:innen des Kurpark- festes einzuheizen. „Rock Mi“ blieb kein One Hit Wonder. Viel- mehr war das genaue Gegenteil der Fall. Mit Songs wie „Ziwui“, „Donnawedda“, „I mog di so“ voXXclub und nicht zuletzt die Geschichte der Kuh „Anneliese“, die sich auf der Münchner Theresienwiese wiederfand und damit zum Oktoberfestsong 2019 avan- cierte, lieferte voXXclub jede Menge weitere Charterfolge. Wie erfolgreich voXXclub als erstes Vocal-Ensemble des Genres völ- lig neue Wege einschlug und die Volksmusik revolutionierte, lässt sich an den vielen Auszeichnun- gen, Preisen, TV-Auftritte und vor allem an den enorm positiven Publikumsreaktionen ablesen. Musikalisch, textlich-inhaltlich und was die Performance auf Live-Bühnen betrifft, hat sich voXXclub ein Alleinstellungs- merkmal erarbeitet. Das Line-Up der Stadtwerke- Bühne präsentiert sich gewohnt rockig: Drei lokale Bands aus Hamm und Umgebung bringen geballte Rock- und Pop-Power auf die Bühne. Mit dabei sind die „Dukes“, eine Band aus Hamm, die puren, handgemachten Rock’n Roll, Rockabilly, Blues und Country – amerikanische Musik von den 50er-Jahren bis zur Neuzeit, liefern. Die Band „Big Block“ performt unter anderem Rock Hits der 80er und 90er Jahre von AC/DC, Guns’n’Roses, Bon Jovi, Van Halen, Def Leppard, Alice Cooper, Aerosmith, ZZ Top. Den Abschluss auf der Stadt- werke-Bühne spielt die Hammer Band „Return“. Die Musiker bestechen durch handgemachte Live-Musik auf höchstem musi- kalischem Niveau, gepaart mit großer Spielfreude. Abgerundet wird das vielfältige Musikpro- gramm auf der Isenbeck-Bühne mit den erfahrenen Musikern der Band „Final Edition“. Diese bieten Live-Musik und ein Büh- nenprogramm der Extraklasse. Mit ihrem ausgefeilten Reper- toire an Wies’nfest-Klassikern zum Schunkeln, tanzbarer Volksmusik sowie Schlager-, Charts- und Popsongs sorgt „Final Edition“ für eine stim- mungsvolle Atmosphäre zum Tanzen und Feiern. Neben den zahlreichen musi- kalischen Knallern bietet das diesjährige Feuerwerk kombi- niert mit einer Lasershow erneut den optischen Höhepunkt des Kurparkfestes. Die musikalische Untermalung ist synchron zu Feuerwerk und Lasershow pro- grammiert (Start gegen 22:30 Uhr). I TICKETS Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro (8 Euro ermäßigt) sind in der „Insel“ am Hauptbahnhof sowie un- ter www.stadthammshop.de erhält- lich. Ermäßigte Tickets für Schüler, Rentner und Studenten (bei Vorlage des entsprechenden Ausweises) sind ausschließlich in der „Insel“ erhältlich. Auch in diesem Jahr bie- ten die Stadtwerke Hamm einen kostenfreien Bustransfer (inklusive Sonderbussen) zum Kurpark an. Der Transfer ist im Eintrittspreis enthal- ten. Weitere Infos gibt es unter www.kurparkfest.de. n e g i e z n A 15

WETTBEWERB DER STADTBEZIRKE Etwas fürs Klima tun, einen aktiven Beitrag für unsere Zukun leisten und auch noch Spaß an der Sache entwickeln – das geht jetzt in Hamm ganz einfach. Die Stadtwerke suchen den klimafreundlichsten Stadtbezirk – und alle können mitmachen. Bereits im vergangenen Jahr haben die Stadt- werke die hamm: App um eine Klimafunktion er- weitert. Bürger:innen können seitdem wertvolle Klima-Taler sammeln. Wenn sie zu Fuß gehen, Rad fahren und die öff ent- lichen Verkehrsmittel nutzen, erzeugen sie mit ihrer App hamm: Klimataler, je einen Klima-Taler für fünf Kilo- gramm CO2-Einsparung. Es macht einfach Spaß, eigene Klima-Taler herzustellen und dafür attraktive Rabatte, freien Eintritt oder kostenlose Goodies von den Hammer Klimapart- nern zu bekommen. Rennen läuft Seit dem 1. Juni befi nden sich nun die Stadtteile in einem Wett- bewerb. Drei Monate lang wer- den die gesparten CO2 -Mengen addiert, um am Ende den kli- mafreundlichsten Stadtbezirke zu fi nden. Alle, die Klimataler sammeln, können sich ihrem Stadtteil zuordnen und werden automatisch Teil ihres Stadt- teilteams, auf der Klimaseite der App zu fi nden oben unter „Teams“. Seit Monaten liegt Mitte ganz weit vorn, erhält aktuell aber Konkurrenz von Uentrop – und Rhynern holt ebenfalls auf. Schlusslicht ist Herringen. Aber noch lange ist nichts entschieden: Der Stadtteilwett- bewerb läuft noch bis August. Mitmachen bringt den eigenen Stadtteil nach vorne und am Ende gibt es eine echte Über- raschung für den Sieger-Stadt- bezirk. 25.000 Nutzer:innen Wer die App hamm: noch nicht kennt, kann sie im jeweiligen Store kostenlos auf das Smart- phone herunterladen. Es ist keine Registrierung, keine Anmeldung, kein Konto not- wendig, lediglich die Stand- ortdienste müssen aktiviert werden. Basierend auf GPS- Daten und Bewegungssensoren erkennt die App automatisch Strecken- und Mobilitätsarten und die CO2-Einsparung wird berechnet. Die Kalkulation erfolgt gegenüber einer ver- gleichbaren Autofahrt. So füllt sich der Klima-Taler mit jeder zurückgelegten Strecke und die verschiedenen Segmente des Talers färben sich bunt ein. Sind fünf Kilogramm erreicht, wird automatisch ein Klima-Taler in der App gutgeschrieben und kann dann in Vergünstigungen bei Klima-Partner:innen vor Ort oder im Netz eingetauscht werden. Bei Registrierung in einem Stadtteil-Team wird die eingespeiste Menge CO2 direkt dem Stadtteil gutgeschrieben. Bereits mehr als 17.000 Menschen sammeln mit der hamm: App Klimataler, etwa 25.000 haben die App dauer- haft runtergeladen. I 17

VIEL ZU ENTDECKEN Ob spannend oder spielerisch, geschichtlich oder aktuell, zu Fuß, per Rad oder Bus, auf jeden Fall immer unterhaltsam: Das sind die Hammer Stadttouren. Im zweiten Halbjahr stehen neben Klassikern wie der großen Bus-Stadtrundfahrt auch Premieren auf dem Programm, die hier vorgestellt werden. Stadttouren. Hamm. 2023. Spannende Geschichten. Neue Perspektiven. Burghügel Mark und den Lip- peauen sowie auch zu neuen Entwicklungen in Hamm. (27. Juli, 19. September) Hinter die Kulissen geht es in der Kaffeerösterei Pohl´s Mühle, auf dem Flugplatz oder in der Hochschule Hamm-Lipp- stadt. Denn wie es hinter der weißen Klinkerfassade der Hochschule aussieht, was ge- lehrt und geforscht wird, wissen vielleicht nicht so viele. Präsi- dentin Dr. Kira Kastell stellt interdisziplinäre Studiengänge und Forschungsprojekte vor, zeigt Hörsäle und gewährt Ein- blicke in die modernen Labore der Hochschule (27. Oktober). r e n b ü H n e t s r o h T : o t o F Was macht der Mann im Tower? Was geschieht eigent- lich in den Flugplatzhallen? Warum starten so selten Heiß- luftballons? Oder wie teuer ist ein Segelf lugschein? Bei der Stadttour mit Ortsheimatpflege- rin Inge Block-Löher aus Hees- sen werden nicht nur diese Fragen zum und auf dem Flug- platz beantwortet. Abschluss ist eine gemütliche Kaffeerunde in der Fliegerklause mit Blick aufs Fluggeschehen (7. Oktober). Apropos Kaffee: Beim Rund- gang durch die Kaffeemanu- faktur Pohl´s Mühle erfahren die Gäste von Inhaberin Danai Tzetze einiges über die Viel- fältigkeit des Kaffees, seine Ursprünge, den Anbau, die Ernte aber auch über die Unter- schiede zwischen Supermarkt- kaffees und Spezialitätenkaffees kleiner Röstereien. Tzetze stellt verschiedene Zubereitungsarten vor und erklärt, wie Kaffee gerös- tet wird (6. November). I TICKETS Infos und Tickets gibt es an der „Insel“ am Bahnhof (Tel. 02381 23400, info@verkehrsverein- hamm.de) oder bequem online unter www.hammshop.de. Programmhee liegen zudem in den Bürgerämtern aus. Die Bahnhofsuhr ist ein- gerahmt von zwei Figu- ren. Welche Berufe werden hier dargestellt?“ So könnte das neue große Stadtquiz mit Christoph Aßmann starten. Der „Quizmaster“ stellt während des eineinhalbstündigen Rund- gangs spannende und kniffelige Fragen zu Geschichte und Kul- tur, die natürlich alle mit der Stadt in Beziehung stehen. Ganz nebenbei erfahren die Gäste vieles über Architektur, Stadt- geschichte und Institutionen. Am Ende löst Aßmann auf – und für die Rätselnden gibt es kleine Gewinne. Wiederholungstäter sind erwünscht, denn für jedes Quiz überlegt sich Aßmann neue Fragen (2. September, 4. November). Premiere hat auch die „Hamm- Tour“. Die etwas andere Stadt- tour mit dem Rad, wie Gäste- führer Martin Brunsmann seine Idee beschreibt. Denn das Rad dient in diesem Falle zur Über- brückung etwas größerer Ent- fernungen, um mehr zu sehen. Der Gästeführer aus Leiden- schaft kennt Fakten und Visio- nen zu den Ringanlagen, dem 18

Cuba Vista AB NACH DRAUSSEN Wenn die wärmste Jahreszeit Einzug hält und laue Nächte zum Verweilen einladen, ist es wieder Zeit für eines der beliebtesten Sommerprogramme: den KunstDünger. IInsgesamt sechs Programm- punkte laden an fünf Aben- den vom 5. Juli bis zum 2. August um 19:30 Uhr entweder in den Kurhausgarten oder auf den Marktplatz an der Paulus- kirche ein – ein „Doppelschlag“ am letzten Veranstaltungstag macht’s möglich. Dank des Sponsorings von Seiten der Spar- kasse Hamm und ihrer Stiftung für Kunst- und Kulturpflege bleibt der Kulturgenuss weiter- hin kostenfrei. „Ein Sommer in Hamm ohne den KunstDünger ist vielleicht möglich, aber nur schwer vorstellbar“, sagte Ober- bürgermeister und Kultur- dezernent Marc Herter, „viele planen mittlerweile sogar ihren Urlaub entsprechend.“ Und Torsten Cremer, Vorstandsvor- sitzender der Sparkasse, lobte das breitgefächerte Programm, das „erneut Kleine wie Große mit atemberaubender Akroba- tik, witzigen Slapstick-Einlagen, schwungvollen Rhythmen und mehr begeistert. Nicht zuletzt aufgrund der großen Vielseitig- keit begleitet und unterstützt 20 die Sparkasse den KunstDünger seit Jahren mit großem Engage- ment.“ „Mehr möglich“ Spannend und abwechslungs- reich beweist das Format auch in diesem Sommer eindrucks- voll, dass unter freiem Himmel mehr möglich ist, als man sich vorstellen kann. Heiße Rhyth- men, Drama, Dreck und Don Juan, blaublütiger Besuch, ein Hauch von Indien und starke Frauen sorgen für unvergess- liche Erlebnisse. Das Publi- kum ist bei heißen karibischen Klängen zum Tanzen einge- laden, darf sich aber auch ein- fach nur entspannt zurück- lehnen und traumhaftes Urlaubs- feeling genießen. Oder sich auf die Spuren eines der größten Volkstheatergründer begeben, der nicht nur mit den Damen in seinem Leben reichlich Ärger hatte. Es gilt, „echte“ Blaublüter bei schwindelerregenden Dar- bietungen zu bestaunen und indische Weisheiten gepaart mit fliegenden Tellern, Stühlen und Flaschen zu erleben. Zu guter Letzt zeigen vier ganz unterschiedliche Damen ein- drucksvoll, „wo der Hammer hängt“ – und dass sie mitnichten zum schwächeren Geschlecht gehören. Kubas Exportschlager Los geht’s mit kubanischem Feuer am 5. Juli im 19:30 Uhr im Kurhausgarten, wo die Forma- tion „Cuba Vista“ aufspielen wird. ¡Que rico bailo yo! – „Wie gut ich tanze!“ fasst die kubani- sche Musikszene in wenigen Worten zusammen. Zucker, Zigarren und Rum kann man getrost vergessen, die Musik ist Kubas größter Exportschlager. Von dieser Insel stammen Rumba, Mambo, Chachachá und Habanera, Tänze, die durch die gesamte neue und alte Welt ge- reist sind. Energie und lebendige Körperlichkeit sind Markenzei- chen der Inselmusik. Cuba Vista bringt diese Leidenschaft in den Kurhausgarten und sorgt dafür, dass niemand ruhig auf seinem Platz sitzenbleiben kann. Das Quintett lässt gekonnt das Flair von Havannas „Social Clubs“ aufleben: Hasta la Fiesta! I

WEINFEST IN DER INNENSTADT Klischeemäßig gilt Hamm als Stadt des Bieres: Nicht nur wegen der traditionsreichen Vergangenheit der Isenbeck-Brauerei. Trotzdem gibt es auch hier zahlreiche Wein-Liebhaber. Diese dürfen sich ins- besondere auf den 8. Juli freuen, wenn sieben Gastronomiebetriebe in der Hammer Innenstadt zum ersten großen Weinfest laden. Bereits am 7. Juli - dem Vorabend des Weinfes- tes – gibt es in den Betrieben zahlreiche Weinsor- ten zu probieren. Das volle Pro- gramm fahren die beteiligten Gastronomiebetriebe am 8. Juli auf: mit besonderer Deko- ration, Winzern vor Ort und vielen weiteren Überraschun- gen. Im Mittelpunkt steht aber der Genuss des Weins – und das in seiner ganzen Vielfalt. „Etli- che Weine gibt es speziell zum Weinfest, sind nicht auf der regulären Getränkekarte ge- listet“, verspricht unter anderem Klaus Osiewacz vom Westend. Außerdem beteiligt: das Reinhardt´s, das Café9zehn, das Brauhaus Henin, das R-Café an der Kanalkante sowie das Café „Extrablatt“ und das Burger- restaurant „Sissi + Franz“. Die Premieren-Veranstaltung wird eng vom Stadtmarketing der IMPULS begleitet. Prokurist Klaus Ernst ist vom Erfolg der Veranstaltung überzeugt: „In einigen Bezirken laufen die Weinfeste sehr erfolgreich. Warum sollte das in der In- nenstadt anders sein?“ Wegen des begrenzten Platzangebotes bitten zahlreiche Veranstalter um eine frühzeitige Reservie- rung: Das gilt insbesondere für das Café9zehn. Neben erlesenen Weinen bieten fast alle Teilnehmer besondere Speisen an: von italienischen Pizza- und Pasta- Gerichten bis hin zu spanischen Tapas oder ausgefallenen Köst- lichkeiten auf der „Charcuterie- Platte“ im Brauhaus „Henin“. So wird das Fest eine kulinari- sche Reise durch die Wein- regionen Europas. Selbst eine Weinkönigin wird es bei der Premieren-Veranstaltung in der Hammer Innenstadt geben. Über die sozialen Netzwerke sind alle Freunde und Gäste des Westends aufgerufen, ihre Weinkönigin zu küren.I 21

BEWAHRER DES SCHÖNEN Nach 23 Jahren hat Winfried Arens sein Amt als Stadtheimatpfleger der Stadt Hamm niedergelegt: Der 85-jährige gebürtige Hammer ist im Rahmen des Jahres- gesprächs Heimatpflege von Stadtbaurat And- reas Mentz am 30. Mai verabschiedet worden. „Ich bedanke mich im Namen der Stadt Hamm herzlich bei Ihnen für Ihren großen Einsatz für unsere Stadt: Sie haben in den ver- gangenen 23 Jahren sehr dazu beigetragen, dass wir an vielen Stellen in allen Hammer Bezirken bauliche Kleinode bewahren konnten, die die historische Entwicklung unserer Stadt und ihrer vielfältigen Ortschaften nachzeich- nen“, betonte Andreas Mentz bei der Verab- schiedung. Auch die anwesendenOrtsheimat- pfleger:innen und Vorsitzenden der Heimat- vereine zollten ihm bei der Verabschiedung Anerkennung für seine ehrenamtliche Arbeit. „Ich habe mich all die Jahre sehr gern als Stadtheimatpfleger engagiert: So konnte ich dabei helfen, schöne und städtebaulich wichtige Orte und Gebäude zu bewahren, die auch in der zukünftigen Entwicklung unserer Stadt und der einzelnen Bezirke eine wichtige Rolle spielen können“, erklärt Winfried Arens. Im Jahr 2000 hat Winfried Arens das Amt des Stadtheimatpflegers – das zu diesem Zeitpunkt seit 40 Jahren unbesetzt war – übernommen und sich seitdem mit großer Leidenschaft und viel Herzblut für die Heimatpflege und den Denk- malschutz in Hamm eingesetzt. „Zu Anfang war vieles Pionierarbeit – kein Wunder nach so langer Zeit! Ich konnte mich aber immer auf mein gutes Netzwerk und viele Gleichgesinnte in Hamm verlassen, mit denen ich sehr gut und gern zusammengearbeitet habe“, blickt Arens zurück. Er war in dieser Zeit zuständig für die Koordination zwischen den sechs Hei- matvereinen, 19 Ortsheimatpfleger:innen und der Unteren Denkmalbehörde bei der Stadt Hamm. Auch Anregungen, Ideen und Fragen der Bürger:innen hat Winfried Arens stets auf- gegriffen und vorgebracht. Er vertrat darüber hinaus die Stadt Hamm als Mitglied des Ver- waltungsrates des Westfälischen Heimatbundes in Münster. Über die Nachfolge von Winfried Arens als Stadtheimatpfleger:in ist noch nicht entschie- den: Interessierte Bürger:innen können sich bei Herrn Wesselmann, Untere Denkmalbehörde, unter Tel. 02381 17 4561 oder wesselmann@ stadt.hamm.de melden und sich über das Ehren- amt informieren. I 22

IN FERNE GALAXIEN Wenn die MS Wissenschaft vom 13. bis zum 16. Juli in Hamm anlegt, hat sie Sternenstaub und Botschaften aus fremden Sonnensystemen an Bord. Das umgebaute Frachtschiff birgt in seinem Bauch eine interaktive Ausstellung zum Thema „Unser Universum“. Sie ermöglicht unter anderem eine virtuelle Reise durch ferne Galaxien und erklärt, wie man auch in Heessen, Herringen und Bockum-Hövel echten Sternenstaub ﬁnden und damit einen Beitrag zur Weltraumforschung leisten kann. Das Schiff macht am Kanalufer direkt hinter dem Alleecenter fest, gleich neben der Tankstelle und dem Santa-Monika-Anleger. Der Eintritt ist kostenlos. Die Ausstellung ist für Kinder ab zwölf Jahren, Jugendliche und Erwachse konzipiert und roll- stuhlgerecht. Auch für jüngere Kinder gibt an Bord einiges zu entdecken, sie können jedoch nur in Begleitung von Erwachse- nen eingelassen werden. Die Ausstellung ist Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr ge- öffnet – ideal also für einen spontanen Besuch nach dem Einkaufsbummel. Kostenlose Highlight-Führungen werden täglich um 11 und 17 Uhr an- geboten und dauern etwa 45 Minuten. Bei zu großem Besu- cherauf kommen können die Führungen leider nicht durch- geführt werden. Alpha Centauri Wer an Bord geht, betritt eine 24 Die MS Wissenschaft startete im Auftrag des Bundesministe- riums für Bildung und For- schung im Mai in Berlin und erreicht Hamm nach Stopps in Hamburg, Hannover und vielen kleineren Städten. Im Septem- ber endet die Tour in Wien. Den Aufenthalt in Hamm orga- nisiert das zdi Hamm unter dem Dach der Wirtschaftsagen- tur IMPULS. Die Hochschule Hamm-Lippstadt beteiligt sich am Rahmenprogramm. Die Exponate kommen direkt aus der Forschung und werden zur Verfügung gestellt von Institu- ten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und DFG-geförderten Projekten, Hochschulen sowie weiteren Partner. I ONLINE Aktuelle Veranstaltungstermine im Rahmenprogramm gibt es unter www.ms-wissenschaft.de Planeten: Wie messen Satelliten Klimaveränderungen, was pas- siert mit all dem Weltraum- schrott? Doch auch für sehr irdische Bedürfnisse ist gesorgt: Im Bordbistro gibt es Brezeln, Kuchen und Eis. andere Welt. An rund 30 inter- aktiven Exponaten lässt sich auf dem Ausstellungsschiff Weltraumforschung spielerisch entdecken. Ein virtueller Flug entführt die Besucherinnen und Besucher zum benachbarten Sonnensystem Alpha Centauri und lässt sie auf fernen Monden nach außerirdischem Leben suchen. Außerdem erfahren sie, ob Schwarze Löcher Schatten werfen und was die Jäger des blauen Lichts herausgefunden haben. Andere Exponate richten den Blick auf unseren eigenen

GERECHTE UND FAIRE LÖSUNG FINDEN Das Gustav-Lübcke-Museum bietet vom 14. Juli bis zum 15. Oktober spannende Einblicke in die Arbeit und Ergebnisse seines laufenden Provenienzforschungs-Projekts, mit dem die Her- kunftsgeschichten von Sammlungsobjekten erforscht werden. Historische Akten und Dokumente können wertvolle Hinweise auf ehemalige Eigentümer:innen enthalten. Auf welchen Wegen ge- langten Objekte in die Sammlung des Muse- ums? Wem gehörten sie zuvor? Diese wichtigen Fragen stellen sich für Museen und andere kulturgutbewahrende Institu- tionen bei der kritischen Aufar- beitung der eigenen Samm- lungsgeschichte – denn längst ist bekannt, dass in der Vergan- genheit nicht alle Erwerbungen rechtmäßig waren. Nach wie vor befinden sich zahlreiche Kulturgüter in öffentlichen Sammlungen, die aus histori- schen Unrechtskontexten wie dem Nationalsozialismus, dem Kolonialismus oder der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR stammen und ih- ren Eigentümer:innen unter Zwang entzogen wurden. Die Identifizierung derartiger Ob- jekte ist Aufgabe der Provenienz- forschung, damit im Anschluss gemeinsam mit den recht- mäßigen Erb:innen eine ge- rechte und faire Lösung gefun- den werden kann. Zunächst Zufall Eine solche Lösung ist zum Beispiel die Rückgabe (Restitu- tion) der entsprechenden Ob- jekte. Auch das Gustav-Lübcke- Museum restituierte 2019 an die rechtmäßigen Erben, nach- dem eine Mitarbeiterin bei Ausstellungsvorbereitungen zu- fällig auf zwei Porzellan-Objekte gestoßen war, für die das In- ventarbuch den Herkunftsver- merk „Erworben aus dem nach- gelassenen jüdischen Besitz durch das Wohlfahrtsamt 1942 (Gerson, Hesslerstr.)“ angab. Schnell war klar, dass es sich da- bei um den ehemaligen Besitz von Bertha Gerson handeln musste, die Ende 1941 – wie vie- le andere als Jüdinnen und Juden verfolgte Hammer Bürger:innen – unter dem Druck von Stadt- verwaltung und Geheimer 26

Die Inventarbücher des Museums dokumentieren alle Sammlungsobjekte und meistens auch die letzten Vorbesitzer:innen. „Missing Links. Gedächtnis_ Lücken der Sammlung“ präsen- tiert das Gustav-Lübcke-Muse- um vom 14. Juli bis zum 15. Oktober erste Ergebnisse des Projekts. Darüber hinaus bietet die Ausstellung vielfältige Ein- blicke in das Arbeitsfeld der Provenienzforschung. Deren Ziel ist die Rekonstruktion aller Besitzverhältnisse eines Kunst- werks oder Kulturguts seit seiner Entstehung bis heute – mit be- sonderem Augenmerk auf die Besitzer:innen und Umstände der Besitzwechsel zwischen 1933 und 1945. Dabei ist die Sachlage Etiketten, Stempel und Bezeich- nungen auf den Rück- und Unter- seiten der Objekte können wichtige Informationen liefern oder aber große Rätsel aufgeben. jedoch nicht immer so einfach zu klären, wie es bei dem zuvor beschriebenen Inventarbuch- Eintrag der Objekte von Bertha Gerson der Fall war. Aufgrund fehlender Quellen, unbekannter Namen und der großen zeit- lichen Distanz sieht sich die Provenienzforschung oft mit so- genannten „Missing Links“ kon- frontiert. Das Gedächtnis der eigenen Sammlung ist lücken- haft und muss durch intensive Recherchen in Archiven, Bü- chern und Datenbanken sowie durch den Austausch mit Provenienzforscher:innen an- derer Museen ergänzt werden. Anhand von Beispielen ver- mittelt die Ausstellung die Ar- beit an diesen Lücken und zeigt, wie diese geschlossen oder thematisiert werden kön- nen. Darüber hinaus erzählt sie die bewegten Geschichten der Sammlungsobjekte und der Menschen, die sie zuvor besa- ßen. I Staatspolizei aus der eigenen Wohnung vertrieben und kurze Zeit später deportiert worden war. Der damalige Museumsdi- rektor Ludwig Bänfer hatte die beiden Objekte 1942 vom Städti- schen Fürsorgeamt erworben. Bertha Gerson starb 1943 im Ghetto eresienstadt. Dieser Zufallsfund führte wenig später zur Einrichtung eines Provenienzforschungs- Projekts am Gustav-Lübcke-Mu- seum, das seit 2021 die Samm- lung systematisch auf weitere Fälle von NS-Raubgut unter- sucht. Die Forschung erfolgt auf der Grundlage der sogenannten Washingtoner Prinzipien (1998) und der Gemeinsamen Erklä- rung (1999), mit denen sich Deutschland zur Auffindung und Restitution von NS-Raubgut selbstverpflichtet hat. Ge-fördert w i rd d a s Projek t vom Deutschen Zentrum Kulturgut- verluste. „Missing Links“ Mit der Studio-Ausstellung 27

HAUS FÜR HAMMS INNOVATIVE COMMUNITY Das Innovationszentrum Hamm (IZH) füllt sich mit Leben. Schon im Vorfeld des oﬃziellen Vermarktungsstarts am 1. Juli hatten in den verschiedenen Räumen Veranstaltungen stattgefunden und Interessenten das Haus besichtigt. Nun können Nutzungs- und Mietverträge unterzeichnet werden. Das IZH ist mehr als nur ein Gebäude“, betont Pascal Ledune, zusam- men mit Andreas Est Geschäfts- führer der Innovationszentren GmbH. „Es ist der Raum für eine lebendige Community neu- gieriger Menschen, die von gegenseitiger Unterstützung profitieren. Hier entsteht eine Community kreativer Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft, die gemeinsam die Zukunft ge- stalten. Unser Innovationszent- rum ist ein Ort des Aufbruchs, der Verbindung und des Aus- tauschs.“ Ideen praktisch anwenden Dazu trägt auch der Standort in unmittelbarer Nähe zur Hoch- schule Hamm-Lippstadt und zum Fraunhofer-Institut SYMI- LA bei. Forschungsprojekte, wissenschaftliches Know-how und studentische Innovations- kraft sollen so leichter Eingang in den unternehmerischen All- tag finden. Im IZH geht es in erster Linie nicht um die e- orie, sondern um die prak- tische Anwendung von Ideen – und letztlich den unternehmeri- schen Erfolg. Auf rund 3.500 Quadratmetern Fläche finden sich nicht nur Team-Büros und Co-Working-Plätze, sondern auch ein Labor, ein Living-Lab und sogar ein Technikum mit Kranbahn. So können Ideen direkt erprobt und weiterent- wickelt werden. Zusätzlich bieten die Räumlichkeiten viel Platz für Veranstaltungen, Aus- stellungen und Konferenzen. Bis zu 199 Personen finden im Multifunktionsraum im Erdge- schoss Platz. Büroﬂächen Im IZH stehen 35 Büros (ab acht Quadratmetern) zur Verfügung, die je nach Bedarf als Einzel- oder Viererbüros gemietet wer- den können. Die Räume sind möbliert oder unmöbliert anzu- mieten und monatlich kündbar. So ermöglichen sie auch bei un- regelmäßigen Nutzungsansprü- chen flexible Gestaltungsmög- lichkeiten. Alle Mieten und Nutzungsgebühren sind als All- inclusive-Paket zu verstehen. Sie umfassen die Nutzung von 29

Büromöbeln, Besprechungsräu- men sowie Telefonkabinen für vertrauliche Gespräche und Telefonkonferenzen. Die frei zu- gängliche Küche und die ge- mütlichen Möbel in den Ent- spannungszonen laden zu in- formellem Austausch und Be- sprechungen ein. Co-Working-Flächen Die 30 Co-Working-Arbeits- plätze sind für einzelne Stunden sowie für Tage oder Wochen mietbar. Sie bieten eine ideale Umgebung für Studierende, digitale Nomaden und alle, die eine lebendige Alternative zum Home-Office suchen. Schnelles WLAN, Drucker, Scanner und Telefon sind im Preis mit ent- halten. Falls gewünscht, kann sogar eine Geschäftsadresse mit Postservice angemeldet werden. Multifunktionsraum Hamm hat mit dem großen Multifunktionsraum im IZH einen neuen Veranstaltungs- raum für 199 Personen. Der in zwei separate Bereiche teilbare Raum ist dabei mit modernster Präsentationstechnik ausgestat- tet und eignet sich für wissen- schaftlich-technische Symposi- en, Hausmessen und andere Veranstaltungen. 30 Innovations-Lounge Die Innovations-Lounge im Eingangsbereich des IZH lädt dank bequemer Sitzgelegen- heiten, einer repräsentativen Theke und WLAN nicht nur zum Verweilen ein, sondern bie- tet das passende Ambiente für informelle Meetings und Get- Togethers. Technikum Das zweigeschossige Techni- kum ist der ideale Raum für IZH in Zahlen 3.500 m² Gesamtﬂäche 199 Personen ﬁnden im Multifunktionsraum Platz 35 Einzel- bis Vierer-Büroräume 24/7 Zugang 30 Co-Working-Plätze 200 Mbit/Sec Glasfaser innovative Anlagenbauer und alle, die neue Ideen für die In- dustrie ausprobieren wollen. Ein großes Rolltor gewähr- leistet den Zugang via Gabel- stapler oder Transporter, auf dem belastbaren Industriebo- den können kleine Fertigungs- straßen aufgebaut werden. So lassen sich Prototypen und Pro- dukte in einer professionellen Umgebung entwickeln und pro- duzieren. Living Lab und Labor Das sogenannte Living Lab und der Labor-Bereich des IZH sind dafür gedacht, Prototypen auf- zubauen und erste Testreihen durchzuführen. Das Reallabor (Living Lab) dient als eine Art Showroom, wo Produkte von Anwendern getestet und so di- rekt am potentiellen Kunden weiterentwickelt werden kön- nen. Die Labore ermöglichen Forscher:innen und Ent- wickler:innen, Testreihen für technische und biologische Ver- suche durchzuführen. I ONLINE Nähere Informationen, Veranstal- tungen und Preise gibt es unter www.iz-hamm.de.