Glunz-Dorf - Neuer Stil einer Konzernzentrale

HAMVIAGAZIN Gebrauchte Kat-Autos verkaufen sich besser Gebrauchtwagen mit Katalysa- tor verkaufen sich besser und erzielen einen deutlich höheren Preis als Fahrzeuge ohne Schad- stoffreinigung, hat die Sachver- Dekra ständigen-Organisation festgestellt. Der Saubermann-Bo- nus gilt für Neuwagen mit Kat ab Werk ebenso wie für nachgerü- stete Fahrzeuge. Auf der anderen Seite müssen die Besitzer unge- reinigter Fahrzeuge beim Preis immer stärkere Abstriche ma- chen. Als Hauptmotiv dafür nen- nen die'Dekra-Sachverständigen das gewachsene Umweltbe- wuf3tsein der Autofahrer. Eine Rol- le spiele aber auch die Steuerer- sparnis. So ist ein Opel Corsa GT, Bau- jahr 1988, mit geregeltem Kat etwa 1.000 Mark mehr wert als ein vergleichbares Modell ohne Abgasreinigung. Ein WV Passat des Jahrgangs 1987 bringt beim Wiederverkauf mit Kat etwa 2.000 Mark mehr als ohne. Und ein Ford Sierra mit ungeregeltem Kat aus dem Jahr 1988 notiert rund 1.000 Mark höher als das entsprechen- de ungereinigte Modell. Them enheft Glunz-Dorf Konzernzentrale in Holz und Glas Die Architektur prägt den Geist des Hauses Kurparkfest Buchtip Terminvorschau Hammer Hochschul- und Weiterbildungstage Wirtschaft lokal Städtische Kultur zeigt ..Format" Stadtwerke mit Engagement für die Umwelt Waldbühne lädt ins Freilichttheater 0 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA eseeesseeseseeeesees 006) 000006)(6)6 GOO 6)G Besuchen Sie den neuen M AH LBERG •V‚i m it der neuen 1 4 . großen Schaufenst erfront Le ,NT 10% JUWELIER I m it den neuen freundlichen Räum en m it dem noch attraktiveren Angebot M AH LBERG 10 Brillanten • Juwelen • Perlen • G old und Silber • Uhren MAHLBERG1 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA N / Ham m , W est st r. 1 0 , Fußgängerzone gegenüber der Sparkasse, nahe der Pauluskirche,Tel. 02381- 20013 (-9r6MAW(* ----GY(6-YVVG1 99 069 - Thnd It de Ol e ! »ier Oehen! Re„e „, Der r zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA a zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA netie ,s MANI is,..._ 1/ 43 Weird" ! iehen! 0 Q pa uk sia l Heizung • Sanitär HAMM TEL:0238-1 '44 4741- seitc;frteeN Technik vom Fachmann HAM'VlAGAZIN Die Stadtillustrierte für Hamm 3 5 7 8 9 10 11 12 14 Herausgeber: Verkehrsverein Hamm e. V. Vorsitzender: Jurgen Graef Postfach 2611, 4700 Hamm 1 Telefon (0 23 81) 2 34 00 Verlag: Eigenverlag Verkehrsverein Hamm Redaktion: Ulrich Weißenberg (verantwortlich) Lutz Rettig Seite 6 (Stadtwerke): Dr. Tillmann (verantwortlich) Anschrift: Heinrich-Reinköster-Straße 6 4700 Hamm 1 Telefon (0 23 81) 17-28 70 U. 17 28 74 2 I m pressum Titelbild: Wasser und Landschaft prä- gen das Glunz-Dorf, Heinz Feußner Fotos: H. Blossey (1), H. Feußner (5), Aero-Lux (1), Wilma GmbH (2), Stadt- werke (2), Archiv (1), J. Studnar (4) Produktion: Schölermann Druckservice GmbH Hohe Straße 60, 4700 Hamm 1 Anzeigenleitung: Verkehrsverein Hamm Die mit Namen gekennzeichneten Bei- träge geben nicht unbedingt die Mei- nung der Redaktion wieder. Ausführung der Tief- und Straßenbauarbeiten im „Glunz-Dorf": "DI CI CHTI NU TIEFBAU STRASSENBAU DEPONIEBAU STAN LBETON BAU OESTI N GSTRASSE 2 5 - 4 7 0 0 H AM M 1 - TELEFON ( 0 2 3 8 1 ) 5 5 2 1

JULI 1990 Das Glunz-Dorf aus der Vogelperspektive. Am oberen Bildrand die Ahornallee, unten der Caldenhofer Weg. Freigegeben Reg.-Präs. Münster Nr 4072/90 Konzernzentrale in Holz und Glas Neubau berücksichtigte den Menschen als Maß Andere Wege ging die Glunz AG mit dem Bau ihrer neuen Konzernzentrale in Hamm: kein postmoderner Zweckbau ent- stand, sondern das Glunz Dorf. Es ist ein Ensemble von fünf Häu- sern, eingebettet in eine naturna- he Landschaft. Bäume, Pflanzen, Wasser, Holz und Glas; das sind die bestimmenden Eindrücke. Im Juni dieses Jahres haben die Bauarbeiten am Glunz Dorf be- gonnen, noch in diesem Jahr sol- len rund 230 Mitarbeiter hier ih- ren neuen Arbeitsplatz einge- nommen haben. Der Neubau wurde aus zwei Gründen notwendig: Die Glunz AG, Europas größter Hersteller von Holzwerkstoffen, ist weiter auf Wachstumskurs, und das Unter- nehmen konzentriert wichtige Managementfunktionen in Hamm. 2,5 Millionen für Landschaftsgestaltung Inmitten dreier Wasserflächen wurden 5 Hauser im Halbkreis errichtet. Darin haben der Vor- stand, die Zentralbereiche und die Spartenleitungen der Glunz AG ihre Büros erhalten. Rund 3.600 qm Bürofläche werden bei Abschluß der Bauarbeiten zur Verfügung stehen. Das Grund- stück des Glunz Dorfes hat eine Fläche von rund 50.000 qm. Die Baukosten sind mit etwa 25 Millio- nen Mark veranschlagt. Davon entfallen 2,5 Millionen Mark auf die Landschaftsgestaltung. Glunz Dorf in 6 Monaten Bei der Konzeption des Glunz Dorfes war Schnelligkeit ein wich- tiges Kriterium. 1988 hatte sich die Glunz AG eine neue Organi- sation gegeben, nach der nun Sparten für das Geschäft mit den Kunden im In- und Ausland zu- ständig sind. Ein weiterer Schritt war 1989 die Verschmelzung frü- herer Tochtergesellschaften auf die Aktiengesellschaft. Im letzten Schritt kam es darauf an, das Management der neu gestalteten möglichst Aktiengesellschaft schnell in der Hammer Zentrale zusammenzufassen. In Hamm entstehen etwa 130 neue Arbeits- plätze — im Glunz Dorf. Die Stadt Hamm als Planungs- und Genehmigungsinstanz trug dem Wunsch der Glunz AG nach Schnelligkeit Rechnung: Die Ver- waltungshürden waren schnell genommen. Nun ging es darum, den Bau möglichst rasch und rei- bungslos zu gestalten. Dazu bot sich das Konzept Fertighaus an. Wintergärten, in denen Sie den Wetterbericht vergessen können. --(,,----- Verwandeln Sie ein Stück Garten in Ihren Paradiesgarten: Ein Wintergar- ten ist nicht nur ein Stückchen wetter- unabhängiges Privat-Paradies, son- dern viel mehr: Sie gewinnen zusätz- lichen nutzbaren Wohnraum. Und al- les muss nicht mehr kosten, als es Ihnen unsere Kalkulation zeigt. Mehr dazu im Beraterstudio. Kamener Straße 131 (Pelkum) Telefon (0 23 81) 40 40 50 ittlirPinp4itit 3

HAMV1AGAZIN MS'? -• • • • , . • Interessante Ein- und Ausblicke ergeben sich an vielen Stellen zwi- schen den Bürö-Häusern. Mit der Firma HUF-Haus aus Hartenfels im Westerwald wurde ein geeigneter Partner gefunden, der als Generalunternehmer des Glunz Dorfes auftritt. In ihren Fa- brikhallen wurden die Teile der Hauser zum Glunz Dorf vorgefer- tigt. Nach einem präzisen Zeitplan des Generalunternehmers gin- gen auf der Baustelle die Fachge- werke vom Elektriker bis zum In- stallateur an die Arbeit. Der Transport zwischen We- sterwald und Westfalen war im Zeittakt organisiert. Nach einem festen Fahrplan verließen die Fir- men-LKW das Werksgelände in Hartenfels, vollgeladen mit Fertig- teilen für das Glunz Dorf, lieferten diese in Hamm an und verließen die Baustelle mit leerem Hanger. Im Glunz Dorf arbeiteten Doppel- kolonnen; zwei Hauser wurden zur gleichen Zeit errichtet. Menschliches Maß und Baubiologie Glunz hat seine Entscheidung für HUF-Häuser nicht alleine aus den genannten logistischen Gründen getroffen. Wichtiger war es, mit der Wahl der Hauser auch die Philosophie des Glunz Dorfes zum Ausdruck zu bringen: „Der Mensch verbringt rund ein Drittel seiner Zeit am Arbeitsplatz, deshalb denken wir, daß unsere Arbeitsplätze menschengerecht und menschenverträglich sein müssen. Nicht der Zweck be- stimmt die Gestalt eines Gebäu- des, sondern der Mensch, der darin arbeitet", beschreibt Dr. H. Olaf Glunz, Vorstandsvorsitzender der Glunz AG, das Konzept seiner .neuen Konzernverwaltung. Menschlicher Maßstab bestimmt folgerichtig die Architektur des Glunz Dorfes. Die Häuser sind dem Einfamilienhaus-Programm des Herstellers entnommen. Holz und Glas sind die vorherrschen- den Materialien, die Bauweise ist eine Weiterentwicklung traditio- neller Fachwerkstechnik. Dr. Glunz: „Diese Bauweise steht im Einklang mit der Glunz Leitidee ,Zukunft in Holz'. Holz ist ein natür- licher Werkstoff, von dem sich der Mensch gern umgeben läßt. Was also lag näher, als diesen Werk- stoff auch für unser Glunz Dorf auszuwählen und ihn in eine na- turnahe Landschaft zu plazie- ren?" Die Büros sind geprägt durch die exklusiv gestalteten Möbel 4 Dieser Gedanke endet nicht mit dem Bau der Hauser, sondern setzt sich innen fort. Baubilogie und vernünftiger Umgang mit Energie sind Grundgedanken bei der Gestaltung der Arbeitsplätze. Jedes der fünf Hauser verfügt über eine eigene Heizungsanla- ge. Atmosphärische Gaskessel mit stickstoffreduzierten Brennern übernehmen Heizung und Warm- wasserversorgung. Die bodentie- fen Fenster sind nach modern- sten Gesichtspunkten doppelt verglast. Die Climaplus-N-Vergla- sung stellt sicher, daß sich die Hauser trotz der großen Glasflä- chen nicht unnötig aufheizen. Da- zu ist die Außenseite der Innen- scheibe mit einer Silber-Zinn- oxyd-Schicht bedampft; so wird die Wärme draußen gehalten. Auf eine Klimaanlage im Innern der Hauser wurde ganz bewußt ver- zichtet. Sie hätte einen übermäßi- gen Energieaufwand bedeutet. Zum Lüften sind die Fenster zu öffnen. Die Balken der Häuser beste- hen aus Leimholz nordischer Na- delhölzer. Vor dem Zusammenlei- men wurde das Holz von etwa 35% auf 7 % Feuchtigkeitsgehalt getrocknet. Deshalb ist es stabil und verändert sich kaum noch. In den Häusern sind auch Glunz- Produkte verbaut, zum Beispiel Spanplatten, Paneele und der Po- lymer-Werkstoff Noblan. Holz ist ein warmer Baustoff. Es überträgt keine Strahlungskälte und fühlt sich auch im Winter warm an. Auf die Psyche des Menschen wirkt es beruhigend. Bei der Behandlung des Holzes für das Glunz Dorf wurden aus- schließlich umweltfreundliche Stoffe verwendet: wasserlösliche Lasuren ohne Wirkstoffe zum Bei- spiel. Die Wände sind mit einer Glaswolleschicht isoliert und von außen mit einem Kalksandputz versehen. Für die Inneneinrichtung der Büros, die sich im Stil alle glei- chen, hat der Hausdesigner eine exklusive Kollektion entworfen. Fußprobleme? Birkenstock, Romika und Wörishofen! adidas-Sportschuhe vom Fachgeschäft SCHUH SPORT Schuhreparatur Schlusselchenst Caldenhofer Weg 68,4700 Hamm 1 SULKY Sulky, das neue BUrostuhlprc gramm von SITAG. ist so bunt und vielfältig wie die Zeit, in der wir 1E ben. Sulky ist rund, eckig, schrä streng, verspielt, elegant. schril bunt, dezent .. Bei uns können Sie Sulky und seine herausragender Sitzeigenschaften kennenlerner wir beraten Sie gerne bei der Aus wahl Ihres persönlichen Favorite- SITZMOBEL FUR BURO UND OBJEKT Büromaschinen Büroorganisation Büromöbel Werkstatt/Service RUMR 0 4700 Hamm 1 , .. Am Bahnhof Tel. 02381/1404-0 RUTER E31`JUM REINHARD E3NUUEM REINHARD MVUEfil REINHARD Tägliche Bettfedern- Reinigung in modernster Großanlage WeststraBe 4 4700 Hamm 1 Telefon (02381) 21088

‘t; zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Die einzelnen des Herstellers. Häuser stammen aus dem Einfamilienhausprogramm Die in Weiß und mattem Schwarz gehaltenen Büromöbel sind den einzeln verschiedenen Arbeiter- fordermissen individuell ange- paßt. Eine Besonderheit und eine Entwicklung des Hauses Glunz, sind dabei die U-förmig geboge- nen gebogenen Schreibtischkan- ten aus einer Platte. Die eineinhalbgeschossigen Häuser des Glunz Dorfes stehen in einer geplanten und gestalte- ten Landschaft. Drei Wasserzo- nen sorgen für Auflockerung: sie sind als Biotope angelegt, eines davon als Sumpfbiotop. Die ca. 300 Parkplätze des Glunz Dorfes sind per Pflasterung befestigt, die im Laufe der Zeit mit Gras Ober- wuchert sein werden. Der alte Baumbestand des Geländes ist in die Landschaftsplanung einbezo- gen. Kein Baum wird gefällt. Bereits jetzt dominierend zum Caldenhofer Weg hin ist die zwei- te Ausbaustufe, die im Herbst d. J. bezugsfertig sein wird. Hier ent- steht zur Zeit ein Kommunika- ionszentrum, das sich als Veran- staltungshalle ebenso nutzen las- sen wird wie als Tagungszentrum, Ausstellungsgebäude und Werkstatt. Dies macht das Kon- ept von mehrfach unterteilbaren, n der Größe variablen Räumlich- eiten möglich. Angeschlossen an das Kommunikationszentrum v verden eine Kantine und ein Aus- tellungsraum der Glunz-Produk- e sein. Corporate Identity: Die Architektur prägt den Geist des Hauses Von Roman Antonoff Zwei Baustellen sind derzeit für deutsche Unternehmer von be- sonderer Faszination: das entste- hende Bürohochhaus „Messe- turm" in Frankfurt sowie der als dörfliche Siedlung konzipierte Verwaltungskomplex der Glunz AG in Hamm. Beide Anlagen repräsentieren eine völlig kontroverse Unterneh- menskultur, beide bieten eigen- ständige und unverwechselbare Darstellungsweisen der Corpora- te Identity (Cl). In der Tat könnten die Vor- und Nachteile für die Lokalisierung von Firmenzentra- len nicht krasser sein. Im höchsten Hochhaus Euro- pas, zudem in einer Großstadt von kontinentalem Rang, ist man mit einer feinen Adresse ausgestattet, die ganz automatisch Prestige verleiht. Zwar ergeben sich bei der Mitarbeitergewinnung einige Probleme, doch prominente Bau- werke in zentraler Lage sind von unbändiger Anziehungskraft. Das alles überdeckt selbst Parkplatz- sorgen mit einem flüchtigen Urteil der Unbedenklichkeit. Wer eine oder gleich mehrere Etagen im höchsten Bürohaus Europas zum Firmensitz wählt, der bekommt auch höchsten Glanz fürs Firmen- Image mit dazu. Bei Glunz hingegen ist Glanz, der von Hochsitz der Konzernzen- trale kommt, nicht zu erwarten. Im Gegenteil, man hat sich hier zu einer bodenständigen Daseins- weise durchgerungen. Die Ge- dankenspiele zum Standort und zur Architektur der Konzernzen- trale pendelten von Dusseldorf bis München, vom supermoder- nen Hochhaus bis zur restaurier- ten Bauruine „Denkmal der Indu- striekultur". JULI 1990 Letztlich entschied man sich völlig unkonventionell für den „ge- wachsenen" Standort Hamm, für den Baustoff Holz anstelle von Aluminium oder Beton, für viele bodenständige Häuser anstelle eines in luftige Höhen ragenden Bürosolitärs. Im Glunz-Dorf, so der bereits postalisch abgesegnete Name für den neuen Ortsteil von Hamm, gibt es kein dominierendes Ra- thaus. Auch der Vorstand residiert in einem der dort aufgestellten Huf-Häuser. Der Verzicht auf ar- chitektonische Insignien der Macht entspricht ganz dem de- mokratischen Stil der Glunz-Cl. Auch die Einrichtung der Vor- standsbüros ist nicht anders, nicht prächtiger oder teurer als die Bü- ros der Mitarbeiter. Die Zeit der Betonkisten ist vorbei Dies scheint ein Trend der heu- tigen Büroarchitektur zu sein. Man signalisiert durch seine Architek- tur und Einrichtung, welcher Geist im Hause herrscht. Als kürzlich in Bayreuth die Joseph Schmidt Colleg GmbH ihr respektables Verwaltungsgebäude in Betrieb nahm, fiel ein Foto in der dazu erscheinenden Firmenpublika- tion auf: Es zeigte das Büro des Institutsleiters mit dem Hinweis, die Büros aller Mitarbeiter seien von gleicher Güte wie das von Joseph Schmidt. Man sollte dies nicht nur als Vorgaukelung von Firmendemo- kratie oder demonstrative Gleich Der Kontrast zum Gunz-Dorf: Bürohochhaus Frankfunpr MP.C.SPh Ira) Freigegeben: Reg.-Präs. Darmstadt Nr 244/90 5

HAWAGAZIN macherei mißverstehen. Wenn die Gesinnung eines Unterneh- mens in seiner Bausubstanz zum Ausdruck kommt, dann ist sie nie- mals nur unverbindliche Floskel Im Sinne des vielbeschworenen „Wir-Gefühls". Mit Firmenarchi- tektur lassen sich die Mitarbeiter nicht belügen. Ganz diametral zum „demokra- tischen Architekturstil" steht der heute ebenso aufblühende elitäre Stil von betonter Trennung zwi- schen Führung und Geführten. Das Chefzimmer als Statussym- bol hat längst nicht an Reiz verlo- ren. Wie sehr es in Verwaltungen, nicht nur der Banken, gefragt ist, zeigen die vollen Auftragsbücher der meist kleinen, aber feinen Büromöbelwerkstätten, etwa vom Range der Lampertheimer PAN- Brasilia-Werke. Ob nun „demokratisch" oder „elitär", gleichgewichtig ist für bei- de Bauweisen der besondere An- spruch an die Qualität der Bau- stoffe und die Ästhetik im Innen- ausbau. Noch nie zuvor gab es bei uns so viele Bürohaus-Neu- bauten, für die auch so viel Geist und Geld investiert worden sind. Die Zeit der kargen Betonkisten ist passé, es wird nicht mehr nur „funktional" geplant, wie noch vor zehn Jahren, oder besser gesagt: Ästhetik und Originalität werden ebenso als Funktion anerkannt, wie der rein technisch-logistische Ablauf im Verwaltungsprozeß, für den eben eine bestimmte Anzahl von Arbeitsplätzen vorzusehen war. Bei rasant ansteigenden Bo- denpreisen und wachsendem Bedarf an qualifizierten Mitarbei- tern gibt es für dynamisch wach- sende Unternehmen eigentlich nur zwei Alternativen: entweder das Hochhaus in der City oder, nach dem Modell Glunz, die Sied- lung im ländlichen Raum. Die am Rande der zentralen Orte etablierten Bürostädte, von denen man sich vor zwanzig Jah- ren so viel versprochen hatte, scheinen heute ihren einstigen Charme völlig verloren zu haben. Corporate ldendity als Bau-Motiv Gerade wegen ihrer „funktiona- len" Ausrichtung sind sie zu Gei- sterstädten verkommen. Gibt es eigentlich einen Gene- raltrend für den Bürohausbau überhaupt? Es gibt ihn, und er lautet grob vereinfachend: Bauen wollen sie alle, die Unternehmen in der Bundesrepublik. Es kommen dabei mehrere Motive zusammen: • Produktionsgebäude hatten 6 bisher immer Vorfahrt. Da Verwal- tungen „eh nur Geld kosten", war- tete man vielerorts solange mit dem Bürohausbau, bis es nicht mehr geht. Dieser Zeitpunkt ist nun — als Massenphänomen — da. • Die Büroarbeit wird immer an- spruchsvoller, die Bürokommuni- kations- und Computertechnik immer teurer und gute neue Mit- arbeiter immer seltener — also ist ein angemessenes neues Büro- gebäude plötzlich gar nicht mehr „so teuer". • Die Dienstleistungsbranchen blühen auf, und da sie überwie- gend von Büros aus betrieben werden, steigt entsprechend der Bürobedarf. • Und dann ist in den Unterneh- mensleitungen noch etwas fest- zustellen: die fast schon als eu- phorisch zu bezeichnende Auf- bruchstimmung. Das nahende neue Jahrtausend und das na- hende neue Deutschland schei- nen hier die Bürohaus-Neubau- phantasie unbewußt zu beflügeln. • Schließlich spielt die Attraktivi- tät der Corporate Identity eine . motivierende Rolle. So manches Management hat mit dem CI-The- ma auch eine neue Sensibilität für seine Gebäudequalität hinzuge- wonnen. Beim liberprüfen der eigenen Identität fällt einem ei- gentlich erst auf, wie groß und peinlich die Distanz zwischen dem gewollten CI-Niveau und der realen Bausubstanz des Unter- nehmens ist. überhaupt ist es interessant, wie sich die noch junge CI-Disziplin in Deutschland immer mehr zu einem Arbeitsfeld der Architekten entwickelt. Ei- gentlich ist ja auch der Begriff „Corporate Identity" nur ein ameri- kanischer Schleier über einem in Deutschland entstandenen Ge- staltungsprinzip. Der erste, der die Berufsbezeichnung „CI-Play- er" verdient hätte, war Peter Beh- rens, der Architekt, Designer, Phi- losoph und Maler. Als Schöpfer des AEG-Stils schuf er gleichsam auch die Grundlagen der Cl. Es ist kein Zufall, daß gerade Deutschland das Land mit der höchsten Architektendichte pro Einwohner ist. Offenbar gehört es zur Identität der Deutschen, Archi- tektur zu lieben. Und so ist es eigentlich auch verständlich, daß wesentliche Impulse für die Fort- entwicklung der CI-Disziplin bei uns aus architektonischer Rich- tung kommen. (Der Autor ist Designer, Corporate- Identity-Planer und -Berater. Mit freundlicher Genehmigung der Wirtschaftsredaktion der „Welt am Sonntag", erschienen am 18. März 1990.) Der größte Doppeldecker der Welt, die „Antonow AN 2" landete vor kurzem auf dem Flugplatz in den Lippewiesen. Der Ober 1000 PS starke Motor hat neun in Sternform angeordnete Zylinder Die Maschine, die 1972 gebaut wurde, wird auch heute noch produziert (in Mielesc, Polen). Eingesetzt wird der maximal 200 km/h „schnelle" Vogel vornehmlich in der Landwirtschaft für Fallschirmsbsprünge und für Transportflüge. Wenn es um Ihr Dach geht! GocKE Dachdeckermeister Christliche Literatur UCHHANDLUNG ERTRAM Wilhelmstraße 32 4700 Hamm 1 Telefon 0 23 81 /2 5184 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Dächer • Dachrinnen • Fassaden • Blitzschutz Gewerbepark 34 • 4700 Hamm 1-Rhynern • Tel. 02385/477

JULI 1990 BUCHTIP DES MONATS aus der Stadtbücherei „Dieser Mann wird entweder verrückt oder er läßt uns alle weit hinter sich", hatte der Maler Ca- mille Pissaro über den 1853 in Zundert bei Breda geborenen Pfarrerssohn Vincent van Gogh gesagt. Das Leben des Künstlers, der heute als Wegbereiter der Moder- ne gilt, war geprägt von der grundlegenden Erfahrung des Scheiterns (die ihr Ventil in der Kunst gefunden hatte). Er endete 37jährig — nach längerem freige- wähltem Aufenthalt im Irrenhaus — am 29. Juli 1890 im Selbst- mord. Van Goghs Gemälde, von denen zu seinen Lebzeiten nur wenig verkauft werden konnten, begegnen uns heute auf Kalen- derblättern, Postkarten und Kunstdrucken, in jüngerer Zeit auch auf den Titelseiten der Sen- sationspresse; Rekordpreise auf internationalen Auktionen und spektakuläre Besitzerwechsel ha- ben sie in die Schlagzeilen gera- ten lassen. Auch die Buchverlage haben van Goghs 100. Todestag als Anlaß für neue Veröffentlichungen ge- nommen. Wir möchten beson- ders auf folgende Titel hinweisen: -Vincent van Gogh: Sämtliche Gemälde von Ingo F Walther und Rainer Metzger. Originalausgabe. Köln: Taschen Verlag 1989. Aus dem Informationsdienst für öffentliche Bibliotheken: „Eine ganz und gar außeror- dentliche Publikation! 2 volumi- nöse Großformatbände, zusam- men 9 cm dick, exakt 5 kg schwer. Jochen Brauer Band Auf zum Kurparkfest 1990 Zum inzwischen 15. Mal findet am 21. Juli das Kurparkfest im Hammer Kurpark statt. Das traditionelle Fest hat auch in diesem Jahr wieder viel zu bieten. Allein vier Musikgruppen werden um die Gunst und den Geschmack des Publikums nach Noten um die Wette eifern. Zum einen spielt als musikali- scher Leckerbissen die „Jochen Brauer Band" auf, die als Show- Band der internationalen Spitzen- klasse mit einer brillanten Show die Krönung einer jeden Veran- staltung bietet. Sechs Musiker aus vier Ländern haben sich in dieser Band zusammengefunden und über Jahre ihre Liebe zum Musi- kerberuf bewahrt, ohne in Profi- Routine zu verfahren. Das spürt jeder, der sie auf der Bühne agie- ren sieht. Hier ist jeder mit Spaß bei der Sache, mit der Disziplin, die nur Spitzenprofis zu eigen ist, und mit dem Willen den Auftritt zum Erfolg, zu „ihrem Erfolg" wer- den zu lassen. Es gibt keinen Erdteil (außer der Antarktis), wo diese „sechs" nicht aufgetreten und überall ihr begeistertes Publi- kum gefunden haben. Darüber hinaus begeistern die in der Hammer Szene bekannten Bands „Return", „Black & White Band" und die „Playboys", die sich eine kaum noch zu zählende Fangemeinde erobert haben. Neben den vielversprechen- den Klängen sorgen auch dies- mal wieder zahlreiche Bier- und Imbißstände mit ihren Spezialitä- ten für das kulinarische Wohl der Besucher. Als Höhepunkt des Kurparkfestes ist auch diesmal wieder eine Mitternachtsshow mit großem Höhenfeuerwerk ge- plant. Der Vorverkauf ist angelau- fen, so daß Interessierte sich ihre Karte ab sofort beim Verkehrsver- ein Hamm e. V. am Bahnhof si- chern können. Illustrierter Werkkatalog und Mo- nographie in einem (...) Die bei- den Bände dieses Kolossalwer- kes präsentieren tatsächlich wenn nicht alle, so doch die mei- sten Gemälde van Goghs in farb- lich durchaus respektabler Re- produktion und chronologisch geordnet.(...) Unvergleichlich! Breiteste Empfehlung gerechtfer- tigt." — Gogh, Vincent van: Lebensbil- der, Lebenszeichen. Hrsg. von Fritz Erpel. München: Schirmer- Mosel 1989. (Lizenz des Hen- schelverlags Kunst und Gesell- schaft, Berlin (DDR) Der Herausgeber der Sämtli- chen Briefe hat hier aus genaue- ster Kenntnis ausgewählten signi- fikanten Textstellen Bilder zur Sei- te gestellt, und zwar sowohl Fotos biographischer Art als auch Re- produktionen des künstlerischen Werkes. (...) Ein auf absehbare Zeit kaum überbietbarer Höhe- punkt des Versuchs, van Gogh quasi durch sich selber verständ- lich zu machen." (Informations- dienst). Weitere Bücher: — Van Gogh in Arles/Uwe M. Schneede. München: Schirmer- Mosel 1989. — Küster, Bernd: Van Goghs Pro- vence. Hamburg: Ellen und Rich- ter 1985. — Ruprecht, Erich: Vincent van Gogh, Maler des Lichts. Stuttgart: Urachhaus 1987. — Schapiro, Meyer: Vincent van Gogh. Köln: DuMont 1988 (DuMonts Neue Galerie) Oldies und Hits im Ursound Präsentiert die Black & WhitP Rand Van Gogh, Selbstbildnis 7

HAMMAGAZIN TERMIN VORSCHAU orapT T. icAU S t 11 lt P I f Sonntag, 1. Juli, 11 Uhr Jazzfrühschoppen Open Air Westenschützenhof Schützenfest Sonntag, 1. Juli, 15 bis 18 Uhr „Seniorenorchester Münster" Ein musikalischer Bilderbogen mit Märschen, Operettenklän- gen, Volksliedern und Tanzmusik Maximilianpark, Aktionsmulde Süd Maximilianpark GmbH Dienstag, 3. Juli, 20 Uhr „Klavier-Festival-Ruhr 1990" Duo-Abend Boris Pergamenschikov, Cello Pavel Gililov, Klavier Werke von K-H. Stockhausen, Galina Ustwolskaja, Robert Schumann Maximilianpark, Festsaal Maximilianpark GmbH bis 1. Juli Helmut Bodenhausen: Naive Malerei Maximilianpark, „Glaselefant" Maximilianpärk GmbH bis 29. Juli Eberhard Foest Skulpturen und Zeichnungen von 1980-1990 Maximilianpark, „Elektrozentrale" Maximilianpark GmbH 1. Juli bis 5.August „Wege durch Form und Farbe - Kunstwerke von psychisch kran- ken Menschen" Städt. Gustav-Lübck'e-Museum, Museumsstr. 2 bis 24. August „Otmar Alt-- 49/50" Galerie Kley, Werler Str. 304 Mittwoch, 11. Juli, 16 Uhr „Momo" Waldbühne Heessen, Westf. Freilichtspiele e.V. Samstag, 14. Juli, 20 Uhr „My Fair Lady" Waldbühne Heessen, Westf. Freilichtspiele e.V. Sonntag, 15. Juli, 16 Uhr „Momo" Freitag, 20. Juli, 20 Uhr ,Momo" Samstag, 21. Juli, 20 Uhr „My Fair Lady" Sonntag, 22. Juli, 16 Uhr „Momo" Mittwoch, 25. Juli, 16 Uhr „Momo" Samstag, 28. Juli, 20 Uhr „My Fair Lady" 8 PRÜFPLAKETTE FÜR ZWEI JAHRE . , U p „ CPt 8 -ABNAHME Lu FOR ALLE Fahrzeugtypen Julius Franken & o. Montag + Mittwoch in Hamm-Mitte, Hohe Str. 10, Tel. 2 20 66. Donnerstag in Herringen, Fangstr. 30, Tel. 46 20 16. Sonntag, 8. Juli, 15.30 bis 17.30 Uhr „Wiener Reigen" Musik von Mozart, Strauß, Leh& Unterhaltungsorchester des För- derkreises Unterhaltungsmusik Leitung: Kurt Althans Maximilianpark, Aktionsmulde Maximilianpark GmbH Sonntag, 15. Juli, 15.30 bis 17.30 Uhr „Hör zu und sing mit!" Folklore aus den USA, Deutsche Volkslieder im offenen Singen Blechbläser-Ensemble des För- derkreises Unterhaltungsmusik Leitung: Dietrich Geese Maximilianpark, Aktionsmulde Maximilianpark GmbH Sonntag, 22. Juli, 16 bis 18 Uhr „Hinterhaus Janmen" Dixieland mit Pep Eine Veranstaltung des Förder- kreises Unterhaltungsmusik eV. Maximilianpark, Aktionsmulde Süd Maximilianpark GmbH 23. Juli bis 11.August „16. Internationale Konzertar- beitswochen" André Gertler Musikschule - Kurhaus Musikschule Hamm Dienstag, 31. Juli, 20 Uhr „Duo-Abend" Young-Uck Kim, Violine Klaus Hellwig, Klavier Werke von Beethoven Maximilianpark, Festsaal Maximilianpark GmbH Exklusiv hochwertige Spiegel-s schränke und Badmöbel Mo-Sa 9-1 8 Uhr Jeden Sonntag Schautag 11-17 Uhr Keine Beratung, kein Verkauf PoD Pohlmann GmbH Von-Liebig-Straße 4, Marienfeld Industriegebiet, Tel. 10 52 47189 68 4, BMW MOTORRÄDER 1990: FASZINATION UND PERFEKTION. ERSCHLIESSEN SIE SICH DIE WELT DER EUROCARD N UROCAN O Sparkasse i Ha,,,,,, Die große Klasse der Motor- radwelt: Zwei 650er. Zwei 750er. Drei 800er. Sechs 1000er. 13 mal BMW in die- ser Saison. Von 2 bis 4 Zylindern. Als Luxustourer, 1234 1234 Sbk 4e4zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Prof -Enduro oder Spitzen- sportler. Sie ha- ben die Wahl. Besuchen Sie uns. 0011 ‚ OMI T SCRVI Al l t E. U 00, 00 1., zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA aP ab sofort für nur 40, in Hamm zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Sparkasse Hamm 150 Jahre Sparkasse 9 fur Hamm 1840-1990 BMW-Vertragshändler für Automobile und Motorräder GREWE WERLER STRASSE 248 HAMM • TELEFON 0 23 81/56 91

JULI 1990 Veranstaltungen in den Jugendzentren „Ferienspaß" des Jugendamtes der Stadt Hamm vom 14.Juni bis 28. Juli 1990 Montag, 2. Juli, 14 Uhr Dienstag, 3. Juli, 14 Uhr „Vorhang auf" Theater zum Selbermachen für Kinder von 10 bis 14 Jahren Jugendzentrum Südstraße Jugendamt Donnerstag, 5. Juli, 14 Uhr „Kinderflohmarkt" mit Jongleuren und Feuerschluckern, Kaffee und Kuchen Jugendzentrum Bockelweg Jugendamt Donnerstag, 12. Juli, 14 Uhr „Ein Stadtplan für Kinder" Abschlußveranstaltung des Ju- gendamtes Kinder diskutieren mit Politikern und Vertretern der Stadtverwal- tung über einen Stadtplan für Kin- der. Anschließend große Ab- schlußfeier Rathaus Hamm, Theodor-Heuss- Platz Jugendamt 11111önningh•er HOLZHANDLUNG Langewanneweg 213 4700 Hamm 1 y.44 (02381)51030 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA L 1 TÜREN • PANEELE • PLATTEN PROFILHOLZ • LEIMHOLZ STEGDOPPELPLATTEN 0 4,,t SCHNITTHOLZ zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA HOLZ IM GARTEN und 51077 4 40zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA qtltfiT 4. bis 8. Juli Schützenverein Braam-Ostwen- nemar 6. bis 9. Juli Schützenverein Wiescherhöfen- Lohauserholz 1838 13. bis 16. Juli Kirchspiel-Märkischer-Schützen- verein Mark 1827 13. bis 17. Juli Schützenverein Herringen-Nord- herringen 1863 26. bis 29. Juli Schützenverein Westenheide 1927 27. bis 30. Juli Handwerker-Schützenverein Heessen 1910 g, 8. 8. Juli, 16 Uhr SonntazyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA „Hotzenplotz" Waldbühne Heessen, Westf. Freilichtspiele e.V. Mittwoch, 18. Juli, 15.30 bis 16.30 Uhr „Wer findet den Schatz'?" Pidi-Theater Eine lustige und spannende Schatzsuche für Kinder ab 4 Jahre Maximilianpark, Aktionsmulde Süd Maximilianpark GmbH Mittwoch, 18. Juli, 16 Uhr „Hotzenplotz" Waldbühne Heessen, Westf. Freilichtspiele e.V. Mittwoch, 25. Juli, 16 Uhr „Knorpelir, der Milchvampir" mag am liebsten schöne blutrote Himbeermarmelade und Erd- beermilchshakes Rudis Krümmeltheater ab 5 Jahre Maximilianpark, Aktionsmulde Süd Maximilianpark GmbH Sonntag, 29. Juli, 16 Uhr „Hotzenplotz" Waldbühne Heessen, Westf. Freilichtspiele e.V. Ausstattung Ihrer Büros und Praxen mit orig. Graphik- und Kunstdrucken Wir beraten Sie gern! galerie kley Werler Str. 304 4700 Hamm Telefon 0 23 81/54 83 Fax 0 23 81/58 80 i(1fSSfrl, 41USSCUMfr1 5(c UTZtrl- licrfSif bis 1. Juli Schützenverein Pelkum 1829 bis 2. Juli Schützenverein Westtünnen 1893 bis 3. Juli Schützenverein Westenfeldmark 1879 Hammer Hochschul- und Weiterbildungstage im November Auf Initiative der Transferstelle der Universität und der Fach- hochschule Dortmund im Beneh- men mit der Stadt Hamm sowie in Zusammenarbeit mit den Kam- mern, Gewerkschaften und wei- teren Einrichtungen in Hamm sol- len vom 11. bis 17. November nach vielen Jahren wieder „Ham- mer Hochschultage" durchge- führt werden. Mit dieser Veranstaltung soll den Hochschulen im Umkreis von Hamm (Dortmund, Münstef; Fern- universität Hagen und Paderborn) ein Forum gegeben werden, sich in Hamm dem hochschulinteres- sierten Publikum vor Ort zu prä- sentieren. Zielgruppen sind in er- ster Linie Schuler und Schülerin- nen der Abiturklassen der ge- werblichen Schulen und Gymna- sien sowie deren Lehrer, kleine und mittlere Unternehmen sowie themeninteressierte Bevölke- rungsgruppen. Angesprochen werden sollen insbesondere auch an privater und beruflicher Weiterbildung in- teressierte Kreise. Die bisher vorliegende, mit den verschiedenen Fachämtern ab- gestimmten Programmvorschlä- ge der Transferstelle zielen darauf ab, eine breite Hammer Öffent- lichkeit für die Ergebnisse aus Forschung, Technik und Wissen-. schaft der benachbarten Hoch- schulen zu mobilisieren. Die Programmschwerpunkte f in- den sich in einer Eröffnungs- Talkshow, in drei Ausstellungen, mehreren Seminaren und abend- lichen Vorträgen, sowie einer be- gleitenden Studienberatung der Hochschulen bzw. Weiterbil- dungsträger wieder. Eine vorläufi- ge Programmübersicht ist als An- lage beigefügt. Die Veranstaltungen sollen in geeigneten Räumlichkeiten an verschiedenen Veranstaltungsor- ten (Hamtec, VHS, Geldinstitute) sowie insbesondere im Kurhaus angeboten werden, auch vor dem Hintergrund, diesen Veranstal- tungsort mit gezielten Attraktivitä- ten zu beleben. Die Federführung für die Orga- nisation der „Hammer Hoch- schultage" vor Ort liegt beim Kul- tur- und Werbeamt. Bei entsprechender Resonanz ist daran gedacht, die „Hammer Hochschultage" im Abstand von zwei Jahren auf Dauer in Hamm durchzuführen. 9 Canon zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Donnerstag, 12. Juli Kalberauktion Zentralhallen Hamm Eln2E, Farbkopien Spitzenqualität • Normalpapier bis Din A3 von Farbvorlagen auch Fotos • Zoom 50 - 400% Folien u. Papiere nach Wahl Reprografie-Service ! Großkopien. Plakatkopien Lichtpausen • Bindungen Bra RZEPKA HAMM Hohe Str. 19, [13] 24-26 SOMS 4. bis 13. Juli Museumspädagogische Aktion „Kinder entdecken die Kunst" Ferienkurs zum Thema: „Stadt der Zukunft" Städt. Gustav-Lübcke-Museum Museum/Volksbank

HAMMAGAZIN 50 40 30 20 10 „Creative & Business Center" für moderne Dienstleistungs- unternehmen in Hamm Um sein jüngstes Produkt — das „Creative und Business Cen- ter" — der Öffentlichkeit vorzu- stellen, veranstaltete der Düssel- dorfer Projektentwickler und Ge- neralübernehmer Wilma GmbH in Hamm eine Pressekonferenz, zu der auch alle städtischen Ent- scheidungsträger eingeladen waren. Mit dem Bau dieses Centers im nördlichen Citybereich an der Münsterstraf3e, und in unmittelba- rer Nähe des HAMTEC, soll noch in diesem Jahr begonnen wer- den. Die vier geplanten zweige- schossigen Gebäude mit einer vermietbaren Fläche von je 1.640 qm sind so konzipiert, daß die Büroräume im Obergeschoß lie- gen, während der Service-, Aus- stellungs- oder Lagerbereich im Erdgeschoß vorgesehen ist. Die einzelnen Ebenen werden über das zentrale, hochwertig ausge- stattete Foyer erreicht. Ausreichend Parkplätze für Mit- arbeiter und Besucher sind bei diesem Projekt ebenso selbstver- ständlich wie die großzügig ge- plante Grünanlage. „Wichtiges Merkmal des ,Crea- tive & Business Center', kurz CBC genannt, ist die Tatsache, daß jeder Mieter die räumliche Auftei- lung der von ihm gemieteten Flä- che selbst bestimmen kann", er- klärten die Planer vom Rhein. Die Möglichkeit, Büro- und Service- räume miteinander zu kombinie- ren, biete weitere Vorzüge. Je nach Platzbedarf könne die Min destfläche von 205 qm gemietet werden — das entspreche einem Viertel der Etage — oder auch das gesamte Gebäude mit 1.640 qm. Zielgruppe — so die Definition der Wilma — seien alle Firmen, die im weitesten Sinne etwas mit Dienstleistung zu tun haben. An- gefangen bei der Computer-, Werbe- und Medienbranche, über Grafiker, Designer, Fotogra- fen, Architekten und Ingenieure bis hin zu Modefirmen. Für Han- delsvertretungen, aber -auch Fachlabors, Institute und ähnliche Einrichtungen sei dieses Konzept gleichermaßen geeignet. Hauptsächlich will man junge oder expandierende Unterneh- 10 men ansprechen, für die die An- mietung von Geschäftsräumen häufig sinnvoller ist als der Kauf einer Immobilie. Die unmittelbare Nähe zu den Bundesstraßen (B61/B63) und Autobahnen (Al /A2), die gute An- bindung an das öffentliche Ver- kehrsnetz sowie der kurze Weg zur Innenstadt sei mitausschlag- gebend gewesen, in dieses Pro- jekt zu investieren. „Hamm — als östliches Tor zum Ruhrgebiet — ist für unser Unter- nehmen ein interessanter, aus- baufähiger und daher wichtiger Markt", versicherte ein Unterneh- menssprecher. „Hinzu kommt, daß in dieser Stadt für die Förde- rung der Wirtschaft sehr viel getan wird", und das zeige sich auch in der kooperativen Zusammenar- beit mit allen zuständigen Dienst- stellen. Stienemeier. Anlagenbau Hamm • Essen • Hamburg • Berlin Hochdruck - Heißwasser - Fernheizwerke - Blockheizkraftwerke - Niederdruckdampf - Warmwasserheizungsanlagen - Müllverbrennungs- anlagen - Klima - Kälte - Solartechnik - Bäder - Laborbau -Sanitärtechnik - Elektroheizung - Kraftanlagen - Rohrleitungsbau - Gaswärmepumpen und Wärmerückgewinnung - DVGW-Zulassung Bockumer Weg 59 -4700 Hamm 1 - Telefon (02381) 684 -0 Düsseldorfer Projektentwickler mit neuem Produkt auf dem Immobilienmarkt Die deutsche Unternehmens- gruppe Wilma ist eine Tochter der Wilma International, eines vor 50 Jahren in Holland gegründeten Unternehmens. Bei einem Eigen- kapitalanteil von ca. 220 Millionen Mark hat der Konzern im vergan- genen Jahr ein Umsatzergebnis von mehr als einer Milliarde Mark getätigt. Gewerbebau Im Bereich Gewerbebau ist Wil- ma entweder auf eigene Rech- nung oder im Namen und im Auftrag eines Investors tätig. Zu den Schwerpunkten gehören die Projektentwicklung und die Durchführung von Baumaßnah- men. Die Produktpalette umfaßt Büro- und Geschäftshäuser, reine Bürogebäude, Einkaufszentren und den Geschof3wohnungsbau. Als Generalübernehmer trägt Wilma die gesamte Verantwor- tung. Das beginnt bei der Erarbei- tung des wirtschaftlichen und technischen Konzeptes, der Durchführung der Baumaßnah- me selbst und endet bei der Ver- mietung und schließlich der schlüsselfertigen Übergabe. Die spätere Verwaltung der Immobilie gehört ebenfalls zum Leistungs- umfang. In den Jahren 1987 bis 1989 hat Wilma im gesamten Bundes- gebiet gewerbliche Immobilien mit einer vermietbaren Fläche von insgesamt 180.000 qm geplant und fertiggestellt. Bisher größtes

Projekt ist das Einkaufscentrum „Sophienhof" in der Kieler Innen- stadt. Das technisch derzeit interes- santeste Bauvorhaben ist der Wiederaufbau der historischen Wandelhalle im Hamburger Hauptbahnhof. Eingehängt in ei- ne aufwendige Tragwerkkon- struktion, wird bis Ende Mai 1991 eine moderne Einkaufspassage auf zwei Ebenen in die bereits bestehende Bahnhofskuppel in- tegriert. Die Passage überspannt dann die Gleise auf einer Länge von 75 Metern. Wohnungsbau Ein weiterer wichtiger Unterneh- mensbereich ist die Errichtung von Einfamilienhausanlagen in konventioneller Bauweise. Wilma hat hier speziell für die Zielgruppe der mittleren Einkommensschich- ten ein flächensparendes und ko- stengünstiges Konzept ent- wickelt. Allein in den vergange- nen zweieinhalb Jahren wurden bundesweit mehr als 1000 Hau- ser verkauft und gebaut. Eine optimale, standortorien- tierte Betreuung der Wohnungs- bau-Projekte — hauptsächlich im Einzugsbereich der Ballungsge- biete — gewährleisten die beiden Regionalgesellschaften in Düs- seldorf und Wiesbaden. Darüber hinaus unterhält Wilma eigene Büros in Hamburg und Stuttgart. 50 Jahre ein Begriff, wenn's um Möbel geht! Einbaumöbel Raumteiler Einzelmöbel Restaurierungen Möbelwerkstätte Innenausbau Wilhelm Böckenholt 4700 Hamm Dortmunder Straße 90 • Tel. (0 23 81) 44 09 07 PLANUNG FERTIGUNG BERATUNG Wiedereingliederungskurs für Krankenschwestern und Krankenpfleger Das Malteser-Krankenhaus St. Josef in Bockum-Hövel plant für September einen Wiedereinglie- derungskurs für Krankenschwe- stern und Krankenpfleger. Der Kurs soli den Teilnehmerin- nen die Möglichkeit eröffnen, nach einer (familienbedingten) Pause in der Erwerbstätigkeit die veränderten Ansprüche und Be- dingungen der modernen Kran- kenpflege kennenzulernen. Der Wiedereingliederungskurs ist in 5 Phasen gegliedert: - in Phase 1 werden die Teilneh- merinnen 4 Wochen lang theo- retisch unterrichtet - Phase 2 bietet Praxis auf den Stationen und zweimal wö- chentlich theoretischen Unter- richt - in der 3. Phase wird eine Woche lang theoretisch geschult - Phase 4 verbindet wiederum Theorie und Praxis: 10 Wochen lang praxisbegleitender Unter- richt auf den Stationen - Phase 5 als Abschluf3phase stellt Theorie und Abschlußgespräch in den Vordergrund. Insgesamt sind 360 Stunden Theorie und 533 Stunden Praxis vorgesehen, hervorzuheben ist, daß sowohl die Unterrichtszeiten als auch die Phasen der Stations- arbeit zeitlich so flexibel gehalten werden können, daß die Teilneh- merinnen ihre familiären Ver- pflichtungen gut mit der berufli- chen Weiterbildung vereinbaren können. Darüber hinaus bietet das Malteser-Krankenhaus St. Jo- sef Kinderbetreuungsmöglichkei- ten für die Zeit der theoretischen Ausbildung an. Die gesamte Maßnahme wird vom Arbeitsamt gefördert: Wenn bestimmte Voraussetzungen er- füllt sind, ist deshalb eine Teilnah- me kostenlos, unter bestimmten Umständen kann Unterhaltsgeld und ein Zuschuß zu den Kinder- betreuungskosten vom Arbeits- amt gezahlt werden. Weitere Informationen sind zu be- ziehen über - das Malteser-Krankenhaus St. Josef, Herrn Betzler, Tele- fon: 7 97-1 - das Arbeitsamt Hamm, Herrn Eßfeld, Telefon: 10 02 38 - die Kommunalstelle Frau & Beruf, Frau Brandt, Telefon: 17- 2934 * JULI 1990 Zwischen Tradition und Innovation — Städtische Kultur zeigt „Format" In Kürze wird es der Hammer Öffentlichkeit vorliegen: das neue Theater- und Konzertprogramm- heft des Kultur- und Werbeamtes für die Spielzeit 1990/91. Augen- fälligster Unterschied der neuen Ausgabe ist die Ablösung des DIN-A5-Formates der vergange- nen Jahre durch die Form des Quadrates. Dahinter jedoch ver- birgt sich mehr als nur ein Werbe- gag der Kulturamtsmitarbeiter. Mit Blick auf das Signet der Stadt Hamm, der optischen Aufberei- tung der Konzertreihe „Jazz-For- um Hamm" und der in der letzten Spielzeit vorgenommenen Umge- staltung des Kindertheaterpro- grammheftes, sieht die Kulturver- waltung darin vielmehr die konse- quente Fortsetzung ihrer Bemü- hungen auf dem Weg zu einem „einheitlichen, charakteristischen Erscheinungsbild (Corporate Identity)." Soviel zum äußeren Er- scheinungsbild: Quadratisch. Das Gesamtangebot ist um- fangreicher, die Darstellung Ober- sichtlicher geworden. In der Spiel- zeit 1990/91 gibt es sechs Reihen im Bereich Theater/Musik und drei Konzertreihen. Nach der In- haltsangabe wird im Anschluß je- de Reihe mit ihren Angeboten ausführlichst dargestellt. Beendet wird das Heft durch eine chronolo- gische Ubersicht und den Anga- ben zu Vormietebedingungen und anderen wichtigen organisatori- schen Fragen. Diese Aufteilung soll den langfristig planenden Ab- onnenten im gleichen Maße Orientierung bieten wie dem spontanen, zufälligen Theater/ Konzertbesucher. Einheitlich und eindeutlich plazierte Angaben zu Aufführungsort und -zeit sowie Eintrittspreis erleichtern die Hand- habung des Programmheftes: Praktisch. Traditionell, unverändert geblie- ben ist die Vielfalt des dargebote- nen Kulturprogramms. Gastspie- langebote aus Operette, Musical, Schauspiel, Studiotheater und Kleinkunst, mit bekannten Darstel- lern und Ensembles versprechen ein unterhaltsames und entspan- nendes Programm. Ob klassisches Theater von So- phokles oder die neueste Produk- tion des Theaterlabor Bielefeld, ob „Katharina Knie" von Karl Zuck- meier oder „eine Mitternachts- Sex-Komödie" von Woody Allen, ob „Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach oder eine Mu- sicalrevue mit der Broadway-Mu- sical-Company, ob Komödie oder Krimi, die neue Spielzeit hält für jeden etwas bereit. Das gilt im besonderen Maße auch für die Freunde klassischer Musik. Drei eigensfür die Musikfreunde konzi- pierte Reihen eröffnen einen reichhaltigen Fundus an Sinfonie- konzerten, Chor- und Orchester- konzerten und den beliebten, in der intimen Atmosphäre des Schloß Heessen stattfindenden Kammerkonzerten. Fazit: Der neue Spielplan 1990/ 91 quadratisch, praktisch, gut!? Urteilen Sie selbst! Programmhefte gibt es in Kürze, im Museum, in der Stadtbücherei und anderen öffentlichen Institu- tronen oder direkt beim Kultur- und Werbeamt. VV1P1•1 Walcibahne fieessen in My Fair Lady Sa. 14., 21., 28.7., 4.8., 20 Uhr Fr. 3.8., 20 Uhr Mi. 8.8., 16 Uhr Räuber Hotzenplotz So.8., 29.7., 12.8., 16 Uhr Mi. 18.7., 16 Uhr Fr. 10., 17., 31.8., 10 Uhr Vorbestellung: Geschäftsstelle, Postfach 5362, Ahlener Straße 105 Momo Mi. 11., 25.7., 16 Uhr Fr. 20.7., 20 Uhr So. 15., 22.7., 5.8., 16 Uhr Vorverkauf: Verkehrsverein am Bahnhof Reisebüro Adler, Südstr. 22 4700 Hamm 5, Telefon (0 23 81) 3 40 44 11

HAMV1AGAZIN Die Palette, mit der die Stadt- werke ihren Einsatz für den Erhalt der Umwelt und der Gesundheit bei der Verbraucherausstellung Bio-Hamm '90 verdeutlichte, war sehr vielseitig. Sie reichte von der Demonstration gesundheitsbe- wußten Dampfgarens bis zur Dar- stellung der Umweltverträglich- keit des Erdgases, von der Mah- nung zum Schutz des kostbaren Lebensmittels Trinkwasser bis zur spielerischen Darstellung der Umweltschutzproblematik durch den „Umwelt-Kasper". Am ersten Ausstellungstag hat- ten die Stadtwerke zudem nebeg dem „Umwelt-Bus" einen Pendel- bus zwischen den Zentralhallen und dem chemischen Untersu- chungsamt eingesetzt. Es wäre zu wünschen, daß dieses zusätzli- che Angebot bei der nächsten Bio-Hamm noch stärker genutzt würde. Großes Interesse für das Hammer Trinkwasser Zentrales Gesprächsthema am Stadtwerke-Stand war die gute Qualität und hohe Bekömmlich- keit des kostenlos angebotenen Trinkwassers. In zahlreichen Ge- sprächen ist von den Fachleuten des Wasserwerkes immer wieder bestätigt worden, daß das ange- botene Wasser exakt dem Ham- mer Leitungswasser entspricht, das lediglich mit Kohlensäure ver- setzt und dadurch zusätzlich ge- schmacklich aufbereitet wurde. Die gute Verträglichkeit des Ham- mer Trinkwassers gründet sich zudem darauf, daß - nach den Labormessungen des Wasser- werkes in Warmen - die in der Trinkwasser-Versorgung vom 22. Mai 1986 festgelegten Grenz- und Richtwerte beim Hammer In lockerer Atmosphäre fanden zahlreiche Informations- und Beratungsgespräche statt. 12 1111iF I1 bon Bio-Hamm '90: Die Stadtwerke mit viel Engagement für unsere Umwelt Am Stadtwerke-Stand fanden auch die Vorstellungen des Puppentheaters Kussani besonderes Interesse bei den Besuchern. Trinkwasser in jedem einzelnen Bestandteil zumeist deutlich un- terschritten werden. Eine wesentliche Vorausset- zung für die gute Qualität des Hammer Trinkwassers ist der Schutz unserer Gewässer. Ihren Einsatz für den Gewässerschutz haben die Stadtwerke zusätzlich durch die naturgetreu nachgebil- dete Bachlandschaft am Stadt- werke-Stand dokumentiert. Dampfgaren - eine ge- sundheitsbewußte Alter- native Vom Dampfgaren hatten bisher überwiegend Eingeweihte und Alternativ-Köche etwas gehört. Dies könnte seit Bio-Hamm '90 der Vergangenheit angehören. Verlief die Zubereitung der- dampfgegarten Speisen noch re- lativ unbeobachtet, so stellte sich doch beim Probieren der darge- botenen Fleischhäppchen und Gemüse durch die Messe-Besu- cher schnell heraus, daß das Dampfgaren durchaus eine ge- sundheitsbewuf3te Alternative zum herkömmlichen Kochen dar- stellt. Beim Dampfgaren nämlich bleiben die in den Speisen ent- haltenen Vitamine und Nährstoffe weitgehend erhalten. Durch den Verzicht auf die Verwendung von Salz wird zudem erreicht, daß nicht unnötig Wasser im Körper gebunden wird. Erdgas-Cafe als Ort der Beratung An den Tischen des Erdgas- Cafés bot sich dem Ausstellungs- besucher nicht nur die Möglich- keit zu einer kleinen Verschnauf- pause oder zum Verzehr der an- gebotenen Kostproben, sondern auch zu intensiven Beratungsge- sprächen mit den Kundenbera- tern der Stadtwerke. Das besondere Interesse galt dabei nach wie vor der Umwelt- verträglichkeit des Erdgases, die - neben der unproblematischen Handhabung und kostengünsti- gen Installation - auch in Hamm immer mehr Bürger zur Umstel- lung auf diese „Energie aus der Erde" veranlaßt. Der Umwelt-Kasper als Attraktion War das Puppentheater Kussa- ni zunächst auf zwei Auftritte pro Tag eingerichtet, so mußten we- gen des großen Interesses schon bald Sondervorstellungen gege- ben werden. Den Reaktionen während des Spiels war deutlich zu entneh- men, daß durchaus schon bei Kindern (vielleicht gerade bei die- sen) ein ausgeprägtes Bewußt- sein für die Notwendigkeit auch des Gewässerschutzes vorhan- den ist. Für die Stadtwerke war die Bio- Hamm '90 ein Erfolg, denn sie hat deutlich unterstrichen, daß jeder einzelne einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Gewässer- schutz leisten kann.

Künstlerverzeichnis für bessere Kommunikation Kunstinteressierte Bürgerinnen und Bürger haben bisher ein Ver- zeichnis vermißt, das alle in Hamm tätigen bildenden Künstler beinhaltet. Das Kultur- und Wer- beamt der Stadt Hamm beabsich- tigt nun, eine illustrierte Broschüre zu erstellen, die einerseits der Kommunikation der Künstler un- tereinander, andererseits auch mit ihrem potentiellen Publikum dienen soll, Titel: „Der bildende Künstler in Hamm". Es soll aber auch eine schnelle Orientierung leisten und das Who is where?" ermöglichen. Kurze Texte, Viten und Arbeitsbei- spiele sollen einen ersten Ein- druck zu Person und Werk geben, ohne den Anspruch auf repräsen- tative Beschreibung zu stellen. Um ein möglichst vollständiges Künstlerlexikon zu erstellen, hat die Kulturverwaltung Fragebogen verschickt, um Werdegang und künstlerische Tätigkeit darstellen zu können. Frd- s- y2 Sc177.771er ORTHOPÄDIE- TECHNIK (r• Bahnhofstraße 37 Sedanstraße 46 Postfach 608 Telefon 02381 / 24509 Jugendliche sind in Wirklichkeit anders Kommunale Jugendstudie zeigt Wissenslücke bei Pädagogen Jugendliche sind ihren Erzie- hern ähnlicher als diese glauben. Dies ist eines der überraschen- den Ergebnisse einer kommuna- len Jugendstudie, die die DGFF — Gesellschaft zur Förderung der Freizeitwissenschaften mbH. Erk- rath/Bonn — im Auftrage der Stadt Haltern durchgeführt hat. Unter Leitung von Dr. Dr. Wolf- gang Gernert untersuchte die DGFF-Forschergruppe im Sep- tember die Meinungsbilder von 1401 Jugendlichen und jungen Erwachsenen und von 342 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Jugendarbeit in dieser Stadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets. Zwischen den Jugendlichen und, den Jugendarbeitern herrschte große Übereinstim- mung in bezug auf ihr Lebensge- fühl, ihre Angste und ihre Hoff- nungen. Nach ihrer Einschätzung der Zukunftsprobleme für Ju- gendliche gefragt, äußerten die Jugendarbeiter im Gegensatz zum Selbstbild der Jugendlichen jedoch deutliche Unterschiede. So wird z.B. die Bedeutung von atomaren Katastrophen, Auslän- derfeindlichkeit sowie finanzieller Not von den Fachkräften unter- schätzt, fehlende Ausbildungs- möglichkeiten und Schulschwie- rigkeiten als Problembereich für Jugendliche jedoch stark Ober- schätzt. Dem Auseinanderdriften der Meinungsbilder entspricht, daß Jugendarbeiter wohl die öffentli- chen und verbandlichen Jugend- einrichtungen, weit weniger aber die meist kommerziellen Treff- punkte kennen, die von der Mehr- heit der Jugendlichen bevorzugt werden. Diese Wissenslücke wurde in der Halterner Jugendstudie zum Anlaß genommen, auf breiter Ba- sis das Meinungsbild der Ju- gendlichen zu ihren verschiede- nen Lebensbereichen zu erhe- ben. Mit dem jeweiligen konkre- ten Bezug zur kommunalen Le- benswirklichkeit wurden die Ju- gendlichen und jungen Erwach- senen nach ihrem Freizeitverhal- ten, Einschätzung öffentlicher und kommerzieller Freizeitangebote, ihren eigenen Entwicklungswünschen in der ihrer JULI 1990 - A1 1 6 6 1 0 vorialm i Nis i— - - I MI N= I NN ios goo los .1111111• -41111 rip • - 1 Ober Jugendliche — hier im Jugendzentrum Rhynem — bestehen oft in der Gesellschaft falsche Vorurteile. Freizeit, ihrer Familiensituation und nach ihren Einstellungen zu den Bereichen Arbeit, Familie, Religion, Kriminalität und Genuß- mittel- und Drogengebrauch ge- fragt. Die Antworten spiegeln ein sehr differenziertes Meinungs- bild, das das gängige Vorurteil widerlegt, Jugendliche neigten zur passiven Konsumhaltung. Auf der Wunschliste derjenigen, die mit ihrer Freizeit unzufrieden sind, steht an erster Stelle mehr Sport und Bewegung. Auf dem zweiten Platz folgen Geselligkeit und Kommunikation. Der dritte Wunsch bezieht sich auf die Zeit. Jugendliche und junge Erwach- sene wünschen sich mehr Zeit in ihrer Freizeit. Zeitmangel ist vor Verpflichtungen und finanziellen Engpässen der am meisten ge- nannte Hinderungsgrund für die Verwirklichung von Freizeitwün- schen. Das Empfinden von Zeit- knappheit macht Jugendliche wählerisch in bezug auf Freizeit- angebote. Im harten Konkurrenzverhältnis zwischen gemeinnützigen und kommerziellen Freizeitangeboten entscheidet sich die Mehrheit der Jugendlichen gegen die Freizeit- pädagogik in Jugendzentren und Verbandsheimen. Dies sei — so Dr. Dr. Gernert — jedoch noch nicht der Bankrott der öffentlichen und verbandlichen Jugendarbeit. Vielmehr müsse Jugendarbeit das Konkurrenzverhältniszu kom- merziellen Freizeitangeboten „of- fensiv angehen und angestaubte pädagogische Ladenhüter durch flexible und zielgruppengerechte Angebote" ersetzen. Dabei kom- me es darauf an, Freizeitangebote „mit soviel Pädagogik wie nötig und sowenig Pädagogik wie möglich" zu machen. Aus dem breiten Spektrum der von der DGFF-Projektgruppe entwickel- ten Vorschläge und Empfehlun- gen hob er besonders die Ju- gendkulturarbeit hervor, die eine zukunftsträchtige Fortentwicklung der traditionellen Jugendarbeit sein könne. (DGFF) IVappenwerk von Judith Pins „Buchstaben des Lebens" Judith Pins, die zusammen mit anderen israelischen Künstlern an der Ausstellung „50 Jahre da- nach" im Gustav-Lübcke-Mu- seum beteiligt war, hat jetzt ihre damals ausgestellte Serie von Zeichnungen zu den 22 Buchsta- ben des hebräischen Alphabets als Mappenwerk unter dem Titel „Buchstaben des Lebens" her- ausgegeben. Ihre der alt-jüdi- schen überlieferung verpflichte- ten Arbeiten hatten vor nicht Ian- ger Zeit auch in Hamm einen tiefen Eindruck hinterlassen. Signierte und unsignierte Ex- emplare der Mappe sind im Gu- stav-Lübcke-Museum erhältlich. 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HAMMAGAZIN Waldbühne lädt ins Freilichttheater Zauberer „Zwackelmann" im Heessener Räuberwald Grimmig grollt der Himmel, und aus den Augen des Zauberers Petrosilius Zwackelmann sprin- gen böse Blitze. Auch sonst sieht dieser mächtige Hokus-Pokus- Mann genauso aus, wie er ge- wöhnlich in Märchen und Kinder- phantasien sein Unwesen treibt: Weißes Haar umwallt wüst die nicht mehr knitterfreie Visage, und der windgebauschte Flatterman- tel kann den Fürchterlichen kaum verbergen. Doch potzblitz, was tut denn da dieser Unhold, der so ausgezeichnete Kontakte zu den Geistern der Unterwelt pflegt? Ganz einfach. Zwackelmann, in leibhaftiger Gestalt des Waldbüh- nen-Regisseurs Heinz-Werner Bomhof, hockt auf einem Sche- me] in der Küche seines Zauber- schlosses und — schält Kartof- feln. Einigermaßen mürrisch gibt er sich dieser profanen Beschäfti- gung hin, während dem Hellsich- tigen natürlich nicht verborgen bleibt: in dieser Positur degradiert er sich selbst zur komischen Nummer und gibt sich der Lä- cherlichkeit preis. Doch fragt man hier genauer nach, erfährt man schnell, daß auch dies mit voller Berechnung geschieht. Denn die lustige Seite des bekannten Kinderstücks mit seinen typischen Gestalten Kas- perl, Seppel, Großmutter, Räuber, dem bösen Zauberer und der guten Fee hat Regisseur Bomhof ganz speziell ins Auge gefaßt. Alle Kinder im Vor- und Grundschulal- ter will er damit für den beliebten Hotzenplotz-Stoff noch einmal vollständig begeistern. Außerdem hat der Spielleiter für die musikalischen Effekte, für Spannung und Freude durch Lie- fer, Melodien und die zahlreichen akustischen Signale einen Exper- ten an die Waldbühne verpflichtet, der sich als Musikpädagoge und Komponist schon lange einen gu- ten Namen gemacht hat: Ludger Edelkötter, der heute als freischaf- fender Künstler auf einem mit mo- dernster Elektronik vollgestopften Bauernhof in Drensteinfurt lebt und arbeitet. Und jetzt lockt seine Musik die Waldbühnen-Besucher in den Räuberwald. „Hotzenplotz" wird bis zum 31. August gezeigt. Einige Vormittagsveranstaltungen starten um 10 Uhr und sind ge- eignet für Kindergartengruppen und Schulklassen. Hokuspokus, dreimal schwar- zer Kater — schnell zurück zur Anfangsproblematik: Was macht man nur mit dem seltsam-blöden Zauberer, der zwar mit Leichtig- •keit einen Menschen in eine Maus verwandeln und aus Dreck Gold machen kann, dem aber sämtliche Kartoffelschäl-Maschi- nen dieser Welt den Dienst per Zauberspruch versagen? Beim Teufel und seiner Großmutter — da muß dem eingespielten Team Seppel/Kasperl etwas einfallen. Eine Unke ist behilflich, die gute Fee Amaryllis, die wunderschöne Wiederentdeckung, die den zwei- en auf einer rosa Wolke er- scheint... Wer kann da noch mehr erwarten! Hotzenplotz greift durch — wie es sich fur einen Räuber gehört. Doch die beiden Freunde Seppel und Kasperl werden ihm noch beweisen, wer zulett lacht 14 „Streu ihr Pfeffer in den..." „My Fair Lady" auf Deutschlands größter Freilichtbühne in Hamm-Heessen. Hier zusammen im Bild mit Oberst Pickering und ihrem „Schöpfer" Henry Higgins auf dem Pferderennen von Ascot „My Fair Lady" unter frei- em Himmel Wenn man „einmal geschmeckt hat, wie schön das ist Musikthea- ter", und wenn man weiß, daß auch das Publikum seine Anten- ne in diese Richtung gestellt hat... in diesem Augenblick führt eben kein Weg mehr daran vorbei: an „My Fair Lady", an dem wohl berühmtesten Musical aller Zei- ten, das Deutschlands größte Freilichtbühne in Hamm-Hees- sen auf ihren Spielplan 1990 ge- setzt hat. „Pygmalion", diese durch Frederik Loewe vertonte Geschichte von Bernard Shaw hatte Spielleiter Heinz French- mann zielstrebig ins Auge gefaßt und bringt nun das Stuck bis zum 1. September — meistens in Abendvorstellungen um 20 Uhr — auf die Heessener Waldbühne. Ein bißchen „Bammel" hatte der Regisseur angesichts der mühseligen Einzelregie bei fast dreizig großen und kleinen Rol- lenträgern schon. Aber: „Wir ha- ben viel gelernt bei der Inszenie- rung unseres ersten Musicals Anatevka vor zwei Jahren", erklärt Frerichmann unbeirrt. Und des- halb werde es auch keine Zumu- tung für den Zuschauer mehr ge- ben, die Zumutung, die da heiße, er habe drei Stunden und länger im Theater auszuharren. Vielmehr hat Frerichmann auf Tempo ge- setzt, hat achtstrophige Dauerge- sänge kurzerhand auf zwei zu- sammengekürzt („Aus und Schluß") und die sowieso be- kannte Handlung auf den schlich- ten roten Faden reduziert. Alles in allem kam er auf zwei Stunden, fünfzehn Minuten, „und nicht eine einzige mehr!" Eines jedoch hat er sich (und den Zuschauern) nicht nehmen lassen. Die Ballszene ist bei ihm entgegen der Entscheidung vie- ler Profiregisseure dringeblieben. Aus optischen Gründen, wie er betont. Denn auf die Optik hat er wahrhaft Wert gelegt. Gehe es hier doch um eines der ältesten Märchen für Erwachsene, schmunzelt er, und wer wüßte da nicht, daß dann die große Ausstat- tung gefragt sei. Gefragt ist und geliefert wird die ganze Palette — angefangen vom einfachen Volk, den Händlern, den Kutschern, Marktschreiern und Gauklern, bis hin zum nasalen Snobismus der feineren, der englischen Gesell- schaft. Und dieses Kontrastpro- gramm nicht nur optisch, sondern auch gestisch und sprachlich in Szene zu setzen, darauf hat sich der erfahrene Waldbühnen-Re- gisseur in diesem Falle mit Akribi spezialisiert. Denn schließlich — um „Spra- che" geht es ohne Zweifel. Ein ausnehmend eitler und selbstge- fälliger Phonetikprofessor nahm sich nämlich vor, der alten Macho- Story um den König Pygmalion nachzueifern und sich sein „Girl" höchstselbst zu erschaffen: Das sprachlich vollkommen ver- schnodderte Blumenmädchen Eliza Doolittle wollte er mit einer Higgins-Blitzkur in eine Lady ver- wandeln. Und auf dieselbe Art wie Bernard Shaw diesen Henry Hig- gins angelegt hat — „seine ironi- sche Art prangert die unglaubli- che Überheblichkeit der engli- schen Männer den Frauen ge- genüber an" — genauso hat Fre- richmann diese Figur stehen- und wirken lassen. In all ihrer „ungezo- genen Blasiertheit" und mit einer wahnwitzig „intelligenten", pho- netischen Verschraubtheit.

Ja früher, in alter, alter Zeit, da gab es so etwas: „Leidenschaftli- che Zuhörer und Zuschauer". Die saßen in den großen oder kleinen Theatern unter freiem Himmel und „sie lauschten den ergreifen- den und auch den komischen Begebenheiten, die auf der Büh- ne dargestellt wurden. Dann war es ihnen, als ob jenes nur gespiel- te Leben auf geheimnisvolle Wei- se wirklicher wäre als ihr eigenes, alltägliches. Und sie liebten es, auf diese andere Wirklichkeit hin- zuhorchen". So heißt es im ersten Kapitel von Michael Endes „Mo- mo", der seltsamen Geschichte von den Zeitdieben und dem Mädchen, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. Heute, mehrere tausend Jahre später, ist die Szenerie zumindest rein äußerlich betrachtet noch fast dieselbe. Da sitzen 1700 Men- schen auf Holzbänken unter frei- em Himmel im Heessener Wald in Hamm. Und sie hören und sehen die seltsame Geschichte von dem Mädchen „Momo", die in den Rui- nen jener alten Amphitheater leb- te. Es ist eine leidenschaftliche Geschichte, gedacht für leiden- schaftliche Zuschauer, die es — und das behaupten viele zeitkriti- sche Stimmen aus gutem Grund — heute ja sowieso nicht mehr gibt. Aus nicht minder gutem Grund sollte jetzt jedermann auf der Stelle all diese Orakel und selbsterfüllenden Prophezeiun- gen vergessen und statt dessen mit Momo in die 90er Spielsaison auf Deutschlands größter Frei- lichtbühne gehen. - Wir machen den Weg frei . . . damit Sie preisgünstig renovieren, modernisieren und so den Wert Ihres Eigentums steigern können. Ihr nächster Schritt Volksbank Hamm eG • JULI 1990 „Momo" zeitdiebische Geschichte Eine bare Reize, wie es für dieses ruhestrahlende, warmherzige und nach Wahrheit suchende Stück nur geht. Weite Spannungsbögen zie- hen die Einspielungen von Klaus „Magic" Rüter, bekannt als der musikalische Motor des Hammer Kabarettisten-Duos „Till & Obel". Meditativsanfte Schwingungen wechseln plötzlich mit dumpfgrol- lenden Akkorden, über denen äu- ßerst unangenehm fürs Nerven- kostüm die Uhr der menschlichen Lebenszeit penetrant-metallisch tickt. Mit schwarzem Filz präsen- tiert der Graue Agent dem ver- störten Fusi seine Lebensbilanz auf einem großen Spiegel. Eine Szene, deren aufgeladene Inten- sität dem Zuschauer die Nacken- haare hochstellt. A-B-C-Studium bei Beppo Straßenkehrer:„Momo" auf Deutschlands größter Freilichtbühne Ganz egal, um welche Szene aus Momos Zeitreise es sich dann dreht: Um die kleine hausge- machte Philosophie eines Beppo Straßenkehrer, der zur Erfüllung seiner Dreckarbeit stets nur den nächsten Atemzug und den näch- sten Besenstrich anpeilt, um den Agenten der Zeit-Spar-Kasse, der dem Frisör Fusi eine falsche Rechnung aufmacht, die doch aufgeht, oder um den gesamten Club der Grauen Herren, die auf der Bühne drei anthrazitgrauen Mercedes-Benz-Karossen der protzigen S-Klasse entsteigen: Im harten Kampf um die konzentrier- te Aufmerksamkeit der Zuschauer hat Regisseur Robert Hesse die unterschiedlichsten dramaturgi- schen Bandagen angelegt. So viele sinnlich-sichtbar- und hör- Im Grauschleier ihres tödlichen Zigarrenqualms: Die Dreierbande aus dem Agentenclub der Grauen Herren. DAS HAUS DER BÜCHER UND SPIELE giAda4 4 ,1 1 4 .4 ‹ Om F. Daettow Weststraße 26 (Fußgängerzone), Tel. 0 23 81 /2 41 23 I Dazu Hesse: „Und genauso, wie die Grauen Herren nach er- folgreicher Arbeit aus der Erinne- rung der Menschen verschwin- den — niemand weiß mehr, daß sie überhaupt dagewesen sind —‚ genauso inoffiziell und schlei- chend ereignet sich die Umpola- risierung im Leben der meisten von uns. Niemand hat mehr Zeit für sich und andere, und die Ge- sellschaft macht uns mit ihrem „Das-muß-so sein" die falsche Rechnung auf, die scheinbar doch aufgeht, wie Michael Ende es ausdrückt." Und wie sie glück- licherweise doch noch funktio- niert, die Zurück-Eroberung der Zeit, die nichts anderes ist als eine willkürliche Maßeinheit für alle Geheimnisse des Lebens, das läßt die Hammer Freilichtbühne nun als ihren Momo-Versuchsbal- Ion steigen. Eine geballte Ladung Phantasie und Erkenntnis, ver- packt in der einfachen Sprache eines Kinderstücks (für Erwach- sene). „Alles, was in uns Menschen existiert, wird bei Ende sichtbar und materialisiert. Der nicht greif- baren Maßeinheit „Zeit" gibt er zum Beispiel in der vergänglichen Schönheit der Blume eine Form, die Momo zum Schluß ihren Freunden zurückgeben kann. Mit dieser Blüte macht der Autor sei- ne Einstellung zur Zukunft und zum Leben überhaupt deutlich... und die ist offensichtlich gar nicht so übel", lacht der Regisseur und lockt die Zuschauer in jene Re- gionen, in denen Momo ihren seltsamen Zauber kreiert. Bei Mi- chael Ende heißt es: Denn sie konnte auf eine Weise zuhören, daß in den Leuten plötzlich „Ge- danken auftauchten, von denen sie nie geahnt hätten, daß sie in ihnen steckten". Kartenvorbestellungen für alle Termine (siehe Terminvor- schau) unter (0 23 81) 3 40 44. 15