Kunstakademie Düsseldorf er- hielt. Ihre gemeinsame Zeit als Kollegen war jedoch kurz, da beide 1933 von den Nationalso- zialisten entlassen wurden. DER BLAUE REITER 1911 entstand eine kleine intime Zeichnung, die Helmuth Macke von seinem Freund Heinrich Campendonk gemacht hat. Beide waren kurz zuvor aus Krefeld ins Oberbayrische Sindelsdorf umgesiedelt. Kennengelernt hat- ten sie sich schon zuvor an der Kunstgewerbeschule in Krefeld, wo sie gemeinsam bei Johan Thorn Prikker lernten. In Bayern trifft Campendonk auf die Künstler des „Blauen Reiters“ – unter ihnen August Macke, Wassiliy Kandinsky und Franz Marc. Insbesondere zu Marc ent- wickelt er eine enge Freund- schaft, die auf einer großen Be- geisterung seiner Werke beruht. Einflüsse von Marcs Bildwelt, die auf Primärfarben und starke Farbkontraste setzt, finden sich noch lange in Campendonks Arbeiten. Besonders bei dem Hauptwerk, dem Gemälde „Der sechste Tag“ von 1914, wird die Nähe zu den „Blauen Reitern“ sichtbar. Heinrich Campendonk benannte das Gemälde nach dem Tag der biblischen Schöp- fungsgeschichte, an dem die Tiere erschaffen wurden. Tiere und Landschaft reduzierte er auf einfache, flächige Formen. Mit starken Rot-Blau-Kontras- ten arbeitend, legte er die For- men übereinander. So erscheint alles miteinander verwoben – Tier, Natur und Kosmos wecken Assoziationen an einen paradie- sischen Sehnsuchtsort, wie ihn viele Künstler:innen des „Blauen Reiters“ suchten. DEUTSCHER WERKBUND Der „Deutsche Werkbund“, ge- gründet 1907, setzte sich für die Verbindung von Kunst und Handwerk sowie für die funkti- onale und ästhetische Gestal- tung von Alltagsgegenständen ein. Campendonk war ab 1919 – wie viele seiner Weggefährt:in- nen – Mitglied des Werkbunds und beschäftigte sich neben der Malerei auch mit Angewandter Kunst und Kunstgewerbe. Als Professor für Glasmalerei, Mosaik und Wandbild in Düssel- dorf ergaben sich für Campen- donk neue Aufgabenfelder. Stär- ker als zuvor musste er nun seine Werke in die Gegebenhei- ten der Aufstellungsorte ein- binden. Diese „Kunst am Bau“ entstand in einem arbeitsteiligen Prozess durch die Zusammen- arbeit von Entwerfendem und Ausführendem — ganz im Sinne des Deutschen Werkbunds. Als 1928 die große Werk- bundtagung in Krefeld zum Thema „Farbe“ stattfindet, ist es Campendonk, der dafür das Plakat entwirft. Zuvor hatte er bereits 1926 für eine Werkbund- Tagung das Programmheft ge- staltet. Man hätte dafür auch kaum einen Besseren finden können, denn Campendonk hielt bereits einige Jahre zuvor Vorträge über die Verwendung von Farbe für die Schüler:innen der Textil- und Seidenindustrie in Krefeld. Damit gestaltete er bereits aktiv das vom Werkbund gewünschte Zusammenspiel von Kunst und Industrie. I VERANSTALTUNGEN DES GUSTAV-LÜBCKE-MUSEUMS IM JUNI 2025 So., 01. 06. 11.00 Uhr „Huch, ein Fluch!“ Eine Kinderuni mit Dr. Rolf-Bernhard Essig über ein anrüchiges Thema So., 01. 06. 14.00 Uhr Kuratorenführung mit Dr. Rolf-Bernhard Essig durch die Studioausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech” Sa., 07. 06. 13.00 Uhr Türkischsprachige Führung durch die Sonderausstellung „Ramazan Can – Home“ So., 08. 06. 14.00 Uhr Öffentliche Führung - Ägyptische Sammlung - Die Macht der Magie - Schutz der Götter im alten Ägypten Do., 12. 06. 17.00 Uhr Kraftquelle für den Alltag - Yoga im Museum Sa., 14. 06. ab 11.15 Uhr DIY MuseumsWerkstatt - Linie, Fläche, Druck! Grafische Kunst selbst gemacht So., 15. 06. 14.00 Uhr Öffentliche Führung – „Ramazan Can – Home“ So., 22. 06. ab 11.00 Uhr Hip, Hip, Hurra, der Sommer ist da - Kurzlesungen für Kinder ab 4 Jahre So., 22. 06. 14.00 Uhr Kuratorinnenführung mit Ronja Friedrichs durch die Sonderausstellung „In aller Freundschaft! Heinrich Campendonk: Ein Blauer Reiter im Deutschen Werkbund“ Sa., 28. 06. 11.00-16.00 Uhr #@$%! – Dampfablassen mit Deinem eigenen Comic! DIY Comicworkshop mit der Künstlerin Sarah Burrini So, 29.06. 14.00 Uhr Öffentliche Führung - Stadtgeschichte - Kein Bier vor vier: Kneipe, Kumpel, Kommunikation 27