KEINE EINFACHE ZEIT – FÜR MENSCH UND TIER Fast zwei Monate lang musste der Tierpark aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen schließen. Tierpark-Geschäftsführer Sven Eiber blickt auf eine in vielerlei Hinsicht schwierige Zeit zurück, die bis heute nachwirkt. Wenn Sven Eiber in der Zeit der Schlie- ßung durch den lee- ren Tierpark ging, drückten sich an den Zäunen und Gattern sofort viele tierische Nasen platt. „Zootiere sind an Menschen und die Interaktion mit ihnen gewöhnt. Ohne Besucherinnen und Besucher hat diese Beschäf- tigung natürlich gefehlt“, macht er deutlich. „Die Tierpfleger verstecken auch sonst gelegent- lich das Futter im Gehege, bauen Vorrichtungen, bei denen die Tiere durch Geschick und Pro- bieren erst ans Futter gelangen. Diese Tier-Beschäftigung haben wir in der Schließungszeit be- sonders intensiv praktiziert“, erklärt Eiber. Laufende Kosten Ein Teil der Belegschaft konnte Urlaubstage und Überstunden abbauen, zu tun gab es aber auch trotz Schließung viel – insbe- sondere, weil sich der Tierpark immer noch in der Phase der Runderneuerung befindet: „Wir haben uns ganz intensiv mit der Planung und Umsetzung der weiteren kleinen und großen Baumaßnahmen beschäftigt.“ Dennoch betont er: „Die Coro- na-Schutzmaßnahmen waren natürlich gerechtfertigt, aber eigentlich können Zoos und Tierparks so lange Schließungen finanziell kaum verkraften, weil ja fast alle Kosten weiterlaufen. Wir haben das Glück, dass uns die Stadt als Gesellschafterin stützt“. „Wirklich entspannt“ Viele Jungtiere seien in der Zeit der Corona-Schließung ge- boren worden – zum Beispiel bei den Antilopen, Ziegen und Kängurus (Artikel auf Seite 20/21): „Es ist natürlich schade, dass unsere Besucherinnen und Besucher das nicht miterleben konnten“. Bedauerlich sei da- neben, dass der Streichelzoo und die begehbaren Gehege derzeit noch nicht betreten werden dürften. Schließlich sei das Motto des Tierparks „Tie- risch nah, natürlich gut“. Zum Glück zeigten die Besucher- innen und Besucher Verständ- nis für die Einschränkungen: „Wir mussten das Hygiene- konzept unter hohem Zeit- druck entwerfen und um- setzen. Und natürlich hat man da dann auch immer Zweifel, ob in der Praxis alles angenom- Die wichtigsten Corona-Regeln - Die Besucherzahl ist auf maximal 700 Gäste gleichzeitig limitiert, wodurch es in Stoßzeiten zu Wartezeiten kommen kann - Für Bereiche mit höherem Besucheraufkommen (Eingang, Toiletten, Gastronomie, etc.) gilt die Maskenpflicht nach den aktuellen Vor- gaben des Landes NRW - Die begehbaren Tiergehege sind geschlossen - Der Shopverkauf, Zooschulveranstaltungen und Kindergeburtstage finden aktuell nicht statt Die Corona-Besucherregeln können sich lagebedingt kurzfristig ändern. Die aktuellen Regelungen gibt es unter www.tierpark-hamm.de men und akzeptiert wird. Aber insgesamt sind unsere Besucher- innen und Besucher wirklich entspannt und machen toll mit“, ist Sven Eiber erleichtert. Auch das Verständnis für vorüberge- hende Einlassstopps bei anfangs 500, später 700 Personen, die gerade am Wochenende und an Feiertagen häufiger in Kraft traten, sei da gewesen. Neues Onlineticketsystem Dennoch hat sich der Tierpark entschieden, ergänzend zur Tageskasse ein Onlineticket- system zu testen. Mit dem On- line-Ticket hat man garantiert Einlass. Für die Tickets gibt es zwei Zeiträume: vormittags und nachmittags. Ist der Park voll, kann man online keine Karten kaufen. Das Onlineticketsystem sorgt für kürzere Warteschlan- gen und eine bessere Besucher- steuerung. Gerade Besucherin- nen und Besucher mit einer weiteren Anfahrt können dann den Fall ausschließen, dass sie wegen eines großen Andrangs keinen Einlass mehr erhalten. „Solche Probleme haben wir natürlich gerne“, sagt Tierpark- leiter Sven Eiber mit einem Augenzwinkern. Dass die Be- sucher seit der Wiedereröffnung trotz der Einschränkungen in so großer Zahl in den Tier- park strömen, habe ihn beein- druckt. „Die Menschen in Hamm lieben ihren Tierpark – und wissen, dass er in den nächs- ten Monaten und Jahren noch besser wird.“ I 1111