Hammthema deutung. Die überwiegende Zahl der Studenten kam zwar aus Hamm und den benachbarten Orten der Grafschaft Mark, aber in dem „album studiosorum“ finden sich auch Eintragungen wie „Iserlohnensis“, Detmoldensis“, „Lim- burgenis, „Wormatiensis“ und „Heidel- berga-Palatina“. Auf dem Gymnasium konnte der Heranwachsende, wie der ehemalige Studiendirektor Walter Siegmund in seiner Abhandlung zum 300jährigen Bestehen schrieb, „eine innere und äußere Selbstgestaltung und Selbstver- wirklichung erfahren, besonders durch die vollkommene Beherrschung der lateinischen Sprache, die von größerer Schärfe und Kraft des Ausdrucks für die formale Bildung der Menschen wirk- sam ist“. Und weiter: „In der Theologie und Philosophie erkannte der Schüler Ursachen und geistige Grundlagen des Glaubens und der Sitte, ebenso die Gesetze der Natur, im Recht die Zusammenhänge der menschlichen Gemeinschaft.“ Übrigens: Die Gründung des „Gym- nasiums illustre“ gilt als die Geburts- stunde des Buchdrucks in Hamm. Für den Lehrbetrieb mussten umfangreiche Publikationen gedruckt werden, so Vorlesungsverzeichnisse, Disputationen und Predigten. Diese Aufgabe über- nahm der Drucker Bernhard Wolphardt, der sich 1658 in Hamm niederließ. Wol- phardt, der den Titel „Gymnasii illustris typographus“ trug, stellte auf seiner transportablen Druckerpresse über 200 Schriften her. Noch vier dieser Disputationen befinden sich im Besitz des Gustav- Lübcke-Museums. Sie gehören zu den Glanzstücken der Ausstellung „Hammer Druck des 17. Jahrhunderts“, die vom 28. Mai bis 24. Juni auch Leihgaben aus zahlreichen deutschen und interna- tionalen Bibliotheken zeigt. Auf der bis heute erhaltenen Hand- presse, die zu den kostbarsten Expo- naten des Gustav-Lübcke-Museums gehört, wurden sämtliche Schriften des „Gymnasium illustre“ bis zu dessen Schließung im Jahr 1781 gedruckt. Wie kam es zu der Schließung? Ungünstig auf die Schulentwicklung wirkte sich neben der Konkurrenz der Universitä- ten und vor allem die überhand neh- mende Soldatenwerbung in der Garni- sonstadt Hamm aus. Die Schüler des Gymnasiums flüchteten geradezu aus Hamm, weil man sie ohne Rücksicht ins Heer presste. Das Ende des „Gymnasiums illust- re“ war gleichzeitig ein Neubeginn: im Verein mit der seit 1298 bestehenden Lateinschule wurde noch im selben Jahr das Gymnasium Hammonense als neue Schule begründet. Die Fusion bahnte den Weg zu einer reformier- ten Schulordnung, die bereits kurze Zeit später in allen protestantischen Schulen der Grafschaft Mark und des Herzogtums Kleve eingeführt wurde. Ihre Eckpfeiler: Die Ernennung des Rektors durch die Landesbehörde, die Die alte Handpresse des „Gymnasiums illustre“. In der Zeichnung ganz links: das Schulgebäude von 1880 bis 1944. Verteilung der Klassen auf einzelne Lehrer, vorgeschriebene Lehrbücher, die Einführung des 26-stündigen Wo- chenunterrichts und von Hausaufgaben sowie eine Prüfung vor Aufnahme des Universitätsstudiums. „Das Gymnasium Hammonense war die Anstalt, an der die Gedanken neuer Pädagogik Wirklichkeit wurden“, lautete das Fazit des bereits zitierten Studiendirektors Siegmund in seinem geschichtlichen Rückblick. Die Bil- dungsreform wirkte sich überaus positiv aus: „Die Schule blühte auf.“ ����������� ����������������������������������������� ������� ���� ������������ ����������� ���������������� ���� �� ���� �� ��������� ����������������� ��������������������� ��������������������� �������������������������������� ��������������������� Hafenfest 8.-10. Juni in Wismar Verbinden Sie eine Reise in unsere schöne Han- sestadt (Weltkulturerbe) mit einem erholsamen Urlaub am Ostseestrand; behaglich eingerichtete, großzügige Ferienwohnungen mit Wohnzim- mer, 2 Schlafzimmern, Küche, Bad, Balkon, bis 4 Personen, 49,00 €/Tag zzgl. Endreinigung. Appartement-Service der Wobau, Tel.: 03841- 7570, Mo, Di u. Do 9.00-17.00 Uhr, Mi 9.00-12.00 Uhr www.wobau-wismar.de ������� ������� �������� 7