DAS ZEHNTE „INTERNATIONALE JAZZFEST“ HAMM“ Was 2005 hoffnungsfroh begann, hat sich längst zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt: Zum zehnten Mal verwandelt sich das Kurhaus Bad Hamm vom 12. bis 14. April in eine brodelnde Metropole und lädt zu einer spannenden musikalischen Reise in das vielfältige Spektrum der Jazzmusik ein. Das Line-Up zeigt, dass die großen Talente keineswegs nur jenseits des großen Teichs zu finden sind. Los geht’s am Freitagabend (12. April) um 19.30 Uhr mit Leif de Leeuw und seiner Band, die ihr brandneues Album „Mighty Fine“ im Ge- päck haben. Ihr Klang ist tief verwurzelt im Delta des Mis- sissippi, Blues und Blues-Rock sind wichtige Grundlage und Inspirationsquelle, doch ein- grenzen lässt sich das Sextett nicht. Der zweite Schlagzeuger und der neue Klavier- und Orgel- spieler haben den Sound extrem verdichtet, atemberaubend-kre- ative Twin-lead Gitarrensolos, groovendes Schlagzeug und funk-jazziges Orgelspiel inklu- sive. Danach (circa 21 Uhr) über- nimmt Philipp Fankhauser. Der Schweizer Gitarrist, Sänger und Songschreiber ist zweifelsohne einer der ganz großen der Blues- Szene. 2024 feiert er seinen 60. Geburtstag und spielt gemein- sam mit seiner famosen Band im Rahmen der „Three Times Twenty“-Tour die beliebtesten und bekanntesten Songs der letzten Jahrzehnte, wie „Sunday Morning“, „Too Little Too Late“, „Love Man Riding“, „Please Come On Home“, „Members Only“, „Blues Ain’t Nothing“ und noch viele weitere. Passend zum Jubiläumsjazzfest in Hamm! Der Samstag (13. April) ist da- gegen fest in Frauenhand und beweist, dass starke Frauen- stimmen das Salz in der Suppe sind – und zartere Finger Trom- melkaskaden und Slap-Technik ebenso gut beherrschen wie Männerhände. „Tokunbo“ eröffnet den Kon- zertabend (17 Uhr), die Sängerin und Songschreiberin ist mittler- weile auf Solopfaden unter- wegs und hat ein ganz eigenes Genre kreiert: Folk Noir. Eine Liaison ihrer außergewöhn- lichen Stimme mit fragilen Gitarrenklängen und gefühlvoll instrumentierten Klangland- schaften. „Golden Days“, ihr aktuelles Album, ist eine warm- herzige Mischung aus Folk und jazzigem Pop, gewürzt mit einer Prise Country. Weiter geht’s mit Annika Nil- les & Nevell (circa 18.30 Uhr). Die Schlagzeugerin ist eine der Besten ihres Fachs – und das in einer männerdominierten Sparte, in der es nur etwa zehn Prozent Schlagzeugerinnen gibt. Nicht nur auf YouTube 30 begeistert sie mit ihrer Wucht und Souveränität am Drumset. In „Opuntia“ treffen Rock, Fusion und Powerplay auf ruhi- gere Momente. zoforte oder Spyro Gyra sind sicherlich zulässig – und doch haben die Westfalen ihren eigen- ständigen Bandsound entwi- ckelt, der auorchen lässt. Zum Abschluss des Abends (circa 20 Uhr) gibt sich die dänische Bassistin, Multi-In- strumentalistin und Komponis- tin Ida Nielsen die Ehre. Sie gehört zu den zehn besten Bass- pieler:innen der Welt, ist respek- tierte Studio- wie Live-Musike- rin und hat mit „More Sauce, Please!“ im Juni 2023 ihr sechstes Album herausgebracht. Dort kombiniert sie knallharte Funk- Beats, virtuoses Slap-Bass-Spiel, geschicktes Rappen und ein- gängige Pop-Hooks nahtlos Zum krönenden Festival-Ende am Sonntag (14. April) schauen erfolgreiche Lokalmatadoren und liebgewonnene Freunde vorbei. Sphärische Klangteppi- che, gestochen scharfe Hörner, treibende Rhythmen, ein er- diges Bassfundament, einpräg- same Melodien und starke Improvisationen bestimmen das Geschehen bei den Lokal- matadoren von [NOSUBSTITU- TION] (17 Uhr). Vergleiche mit Bands wie beispielsweise Mez- Danach (circa 18.30 Uhr) ge- hört die Bühne dem Münstera- ner Götz Alsmann, der als Sah- nehäubchen zum Jubiläum die Vorpremiere seines allerneues- ten Programms präsentiert. Und die Nacht zum Mittelpunkt des Abends macht – oder den Abend zum Höhepunkt des Tages? Mit erlesenen Preziosen der Schla- gergeschichte, melancholischen wie humorvollen Glanzstücken von 1910 bis 1965 und natürlich seinem legendären Ensemble. I ONLINE Neben Karten für die einzelnen Veranstaltungstage gibt es auch ein Festivalticket für das gesamte Wochenende: Es ist erhältlich im Kulturbüro, bei den bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter kultur.hamm.de.