Jungmann, langjähriger Leiter des Geschäftsbereichs Tieau. International erfolgreich Die Funke Unternehmensgrup- pe hat es zu ihrem Marken- zeichen gemacht, immer wieder neue, richtungweisende Erzeug- nisse für die Bereiche Kanal- rohrsysteme, Grundstücksent- wässerung, Hausanschlüsse, Schachtsystem, Regenwasser- bewirtschaftung, Bodenbefesti- gung und Baumschutz zu ent- wickeln und am Markt zu eta- blieren. Mit mehr als 300 Mit- arbeitern und einem Jahres- umsatz im hohen zweistelligen Millionenbereich hat der Spezia- list für Rohrsysteme aus Kunst- stoff eine Spitzenstellung auf dem deutschen und europäi- schen Markt erobert. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Zwölf Entwicklungs- spezialisten arbeiten ständig an praxisnahen Lösungen für Entwässerungsprobleme. In Zei- ten zunehmender Starkregen- ereignisse stoßen die passge- nauen Lösungen auf Gegen- liebe: Die Auftragsbücher sind voll. Zu den Abnehmern zählen Städte und Netzbetreiber, Inge- nieurbüros und Planer, der Bau- stofffachhandel sowie Tieau- unternehmen im In- und Aus- land. „Jedes Jahr verarbeiten wir zwischen 20.000 und 25.000 Tonnen Kunststoffe. Teilweise fahren wir in der Produktion einen Dreischichtbetrieb, um der Nachfrage Herr zu werden“, bilanziert Jungmann. Auf dem Betriebsgelände werden ständig ein bis zwei Monatsproduktio- nen vorgehalten. Passgenaue Lösungen 20 Vertriebler sind allein in Deutschland unterwegs. „Das sind Fachberater, die mit den Kunden auf die Baustellen gehen und sich vor Ort die konkreten Problemstellungen erläutern n e g i e z n A 22 lassen.“ In der Rückkopplung mit den Funke-Technikern in Hamm entstehen so immer wieder passgenaue Lösungen. Die Produktpalette bildet die gesamte Bandbreite der Was- serwirtschaft ab – von der Dach- rinne bis zur kompletten Klär- anlage. Sogar ein eigenes Filtrat hat Funke entwickelt, das unter Parkplatz-Anlagen sowie neben Gleisanlagen zur Auereitung des Oberflächenwassers einge- setzt wird. Das Filtrat befindet sich in Behältern, die sowohl als Wassertank oder als Ver- sickerungsanlage genutzt wer- den können. Durch den modu- laren Auau der D-Raintanks ist jede beliebige Größe möglich. PVC – bester Werkstoff Nicht immer lief das Geschäft so rund. Nach der Brandkatas- trophe im Düsseldorfer Flugha- fen im Jahr 1996 war PVC in Verruf geraten. Mehr als 400 Kommunen hatten sich freiwil- lig dazu verpflichtet, fortan ganz auf den Einsatz von PVC zu verzichten. „Wir mussten da- nach viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn bis heute gibt es keinen besseren Werkstoff für die drucklose Abwasserablei- tung“, so Jungmann. Anders als andere Werkstoffe könne das weichmacherfreie PVC-U geklebt und geschweißt werden. Verbindungen zu alten Beton-, Ton- oder Steinzeug- rohren werden über Kupplungen hergestellt. Die sind heute so f lexibel, dass sie auch Set- zungen im Erdreich, beispiels- weise durch Hitze- oder Kälte- einwirkungen, ausgleichen. Her- kömmliche Ton- oder Beton- rohre brechen unter diesen Lastwechseln. Außerdem haben die Funke-Kunststoffrohre eine höhere Lebensdauer. Mitarbeiter aus der Region Seit der Umsiedlung nach Hamm hat sich die Mitarbeiterzahl ste- tig vergrößert. Waren es Mitte der 1990er-Jahre 130 Mitarbei- ter, so sind heute allein am Standort Hamm 240 Personen sozialversicherungspflichtig be- schäftigt. „Wir stellen vor- nehmlich Personal aus der Re- gion um Hamm ein“, betont Dieter Jungmann. Das sei auch wichtig, um fähige Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. In einem Zweitwerk in Polen gibt es weitere 70 Be- schäftigte. Der Standort Hamm-Uentrop habe sich bewährt. Die direkte Anbindung an die Autobahn A 2 sowie die Zusammenfassung von ursprünglich vier Werken seien große Vorteile. I