die Tiere verhalten, wie sie auf äußere Reize wie Tierpark-Besucher oder ihre Pfleger re- agieren. „An den Bewegungen unserer Be- wohner und ihren Laut-Äußerungen lässt sich viel ablesen. Wenn ein Tier keine Ruhe findet und die ganze Zeit durch sein Gehege streift, ist es offensichtlich nervös oder be- lastet. Dann schauen wir, wo das Problem liegt. Wenn aber zum Beispiel unsere Tiger ihr typi- sches ‚Prusten‘ von sich geben, wissen wir, dass sie zufrieden sind und bei ihnen alles in Ordnung ist“, erklärt die Tierärztin. Individuelle Behandlung Nicht nur die tägliche Kontrolle des Gesund- heitszustands, von Klauen, Zähnen und Fell der Tiere beschäftigt Nicole Gies. Sie ist eben- so maßgeblich in die Konzeption der Gehege eingebunden. Gemeinsam mit den Tierpflegern entscheidet sie, wie die Gehege ausgestaltet sein sollen, welche Elemente zum Beispiel die Beweglichkeit der Tiere anregen oder die nöti- gen Rückzugsorte schaffen. „Es ist immer wieder schön anzusehen, wenn Tiere in ein schönes neues Zuhause ziehen und dort neue Spielmöglichkeiten entdecken. Deshalb freue ich mich sehr auf die neuen Gehege, die im Rahmen der Tierpark-Modernisierung ent- stehen. Hier können wir viel für die Tiere be- wegen.“ Höhepunkt Geburt Auch auf den Tierbestand selbst hat Nicole Gies Einfluss. Sie steuert im Rahmen von inter- nationalen Zuchtbüchern die Vermehrung der Tierarten im Hammer Tierpark und steht dabei in Kontakt zu Zoos in ganz Europa. Der schönste Teil ihrer Arbeit sind in Gies‘ Augen übrigens Geburten. „Wenn nach der Geburt ein gesundes Jungtier um uns herumspringt und es der Mutter gut geht, ist das jedes Mal aufs Neue ein absoluter Höhepunkt“, freut sich die Tierärztin. I 15 15 IM EINSATZ FÜR DIE GESUNDHEIT Nicole Gies ist Raumdesignerin, Netzwerkerin, Ernährungsberaterin, Zahn- ärztin und noch vieles mehr. Vor allem aber ist sie Tierfreundin: Als tier- ärztliche Leiterin im Hammer Tierpark bearbeitet sie ein buntes und ab- wechslungsreiches Aufgabenfeld. „An den Bewegungen unserer Bewohner und ihren Lautäußerungen lässt sich viel ablesen. Wenn unsere Tiger ihr typisches ‚Prusten‘ von sich geben, wissen wir, dass sie zufrieden sind.“ Nicole Gies Das hauptsächliche Betätigungsfeld von Nicole Gies ist nicht die Behandlung von Krankheiten der Tierpark-Be- wohner. „Unser oberstes Ziel ist natürlich, dass die Tiere im Tierpark gesund sind und blei- ben. Das bedeutet, dass wir möglichst ver- meiden, dass die Tiere überhaupt krank werden: Deshalb stehen Maßnahmen zur Ge- sunderhaltung der Tiere bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste“, erklärt die tierärztliche Leiterin des Tierparks. Dazu gehören regel- mäßige Impfungen, Futterkontrollen oder zahnärztliche Kontrollen bei den verschiedenen Tieren – und natürlich die genaue Beobachtung ihres Verhaltens. „Die Arbeit im Tierpark be- reitet mir große Freude. Ich kann mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Tieren arbeiten und maßgeblich zu ihrem Wohlbefinden beitra- gen. Das breite Aufgabenfeld ist aber auch eine Herausforderung: Die Behandlung eines Tigers erfordert eine ganz andere Herangehensweise als bei einem Alpaka oder einer Schildkröte“, schildert Nicole Gies. Gemeinsam mit den Tierpflegern achtet sie genau darauf, wie sich