urteilt, oder desjenigen, der zu allem „ja und amen" sagt. Erst wenn Planer und Burger in die- sem Sinne dazu gelernt haben, kann sich Bürgerbeteiligung von einer lästigen Pflichterfüllung zu einer für alle Seiten wichtigen Form der Auseinandersetzung entwickeln. Bürgerbeteiligung ist unverzichtbar Die Erfahrungen mit der Bür- gerbeteiligung im Rahmen der Stadterneuerung in Hamm zei- gen, daß durch die verstärkte Mit- wirkung von Bürger(innen) die Einbeziehung vieler Interessen in die Planung ermöglicht, der Kon- sens über die verschiedenen Pro- jekte erleichtert und letztlich die Qualität der Planung erhöht wird. „Die Möglichkeiten der Mitspra- che ... gibt Bürgern die Rolle zu- rück, die ihnen zukommt, akzep- tiert sie als das, was sie eigentlich sind und immer schon waren: als Spezialisten für Leben und Erfah- rung, als Menschen, deren Ideen- reichtum gespeist wird aus der komplexen, realen Lebenssitua- tion (vor Ort) und deren Kreativität nicht behindert wird durch Res- sort-, Sachzwang oder Karriere- denken"11. Bürgerbeteiligung wird so zu einem Instrument ge- gen soziale Ausgrenzung und lei- stet einen Beitrag für das Zusam- menleben in der Stadt. Sie kann zwar Brüche in der Gesellschaft nicht beseitigen, aber sie kann einen Beitrag gegen Spaltung und Selektion leisten. Vorausset- zung dafür ist, daß die Bürger die neuen Angebote zur Beteiligung auch wahrnehmen, daß sie sich noch stärker in die Planung „ein- mischen". Wie sagte schon Perik- les: „Wer an den Dingen seiner Stadt keinen Anteil nimmt ist nicht ein stiller Bürger, sondern ein schlechter." Die Voraussetzungen zur Anteilnahme sind vorhanden. Rolf Junker, Dortmund 18. März 1989 Anmerkungen zum Text 1 vgl. hierzu die anderen Beiträge dieses Heftes 2 Sontheimer, Kurt: Bürgerbeteiligung in der repräsentativen Demokratie. Vortrag im 236. Kurs des Instituts für Städtebau, Berlin „Bürgerbeteiligung, Bürgermitwirkung, Bürgerselbsthilfe" vom 25. bis 27. Januar 1988. Ta- gungsunterlagen, S.2 3 ebenda, S.3 4 vgl. hierzu: Evers, Adalbert; Lersch, Barbara; Strauß, Dietmar; Woelk, Har- ry; TH Aachen, Lehrstuhl für Planungs- theorie (Ausf.St.), Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städte- bau, Bonn (Auftr., Hrsg.): Praxis der Gemeinden bei der Beteiligung der Bürger an der Bauleitplanung. Bonn 1982 (Schriftenreihe Stadtentwick- lung, Band 02.026) und Wehland, Gerhard: Stadtplanung, Partizipation und kommunale Öffentlichkeit. Zum politischen Stellenwert von burger- schaftlicher Mitwirkung im Bauleit- planverfahren. Berlin 1984 (Arbeits- hefte des Instituts für Stadt- und Regio- nalplanung der Technischen Universi- tat Berlin, Heft 30) 5 Sontheimer, Kurt: a.a.O., S.10 6 Conradi, Peter: Stärkung der Autono- mie der Bürger? In: Die Wiederkehr der Städte. Sondernummer der De- mokratischen Gemeinde. Januar 1987, S.120 7 Stadtteilbüro Westliche Innenstadt, Lange Straße 14, Parkschule II, 4700 Hamm 1. Tel 0 23 81-17 27 86, geöffnet: jeweils dienstags von 14 bis 18 Uhr 8 Stadtteilbüro Südliche Innenstadt, Von-der-Marck-Straße 7, 4700 Hamm 1, Tel. 0 23 81-17 27 88, geöffnet jeweils montags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr 9 vgl. Hatzfeld-Junker, Stadtforschung/ Stadtplanung GmbH, Dortmund; Stadt Hamm (Auftr.): 2 Jahre Wohnumfeld- verbesserung Hamm-Südliche Innen- stadt. Arbeitsergebnisse — Erfahrun- gen — Perspektiven. Dortmund 1989 10 Conradi, Peter: a.a.O., S.122 11 King, Luise: Städtebau und Bürger- beteiligung. Konzepte und ihre Umset- zung. In: Stadtteilbüros. Neue Formen bürgernaher Planung bei der Stadter- neuerung. Hrsg.: Hatzfeld, Ulrich; Jun- ker, Rolf. Dortmund, 1989, S.14 APRIL 1989 Gr of i k opi en zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Plakat kopien Farbkopien • Repro- Farbfolien • Druck- Service Lichtpausen • Binde- DTP Computersatz - Laserdruck REPRO RZEPKA Hohe Str. 19 • Hamm 1 24 - 26 Kundenparkplätze Public Relations Verkaufsforderung Redaktionsservice Markctingheratung fine pr Frank \kitten) 1.ctterhau.trakc I hum» 1 Telcfon 0 23 81 'ill?. 91 „Neue städtebauliche Qualitäten in der City". In seinem jetzigen Aussehen hat der Platz nun auch an Aufenthaltsqualität gewonnen und schließt sich gestalterisch an die Fußgängerzone an. 11