Was Hamm bewegt

INHALT Mobilitätstag: Was Hamm bewegt In besten Händen 3 7 Natur entdecken und erleben Ehrenamtliche Richter:innen gesucht Gegen Rassimus: Misch dich ein! Auf Kurs zur Wärmewende Die (etwas andere) Akademie Pionier für Grünen Wasserstoﬀ 8 8 9 12 13 14 17 17 Sprechende Tiere und eine ungewöhnliche Freundscha 20 22 Erste Stolperschwelle 24 Flexibel in den Traumjob Endlich wieder Karneval – endlich wieder Wettkampf 26 26 Fleißende Welten – Wasser im alten Ägypten 29 Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Dr. Alexander Tillmann (verantw.) E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Verkehrsverein Hamm e.V. Norbert Pake Telefon: 0 23 81 / 37 77 20 Telefax: 0 23 81 / 37 77 77 E-Mail:info@verkehrsverein-hamm.de Fotoquellen Titel: Hübner, S.5: j-mel - stock.adobe.com, S.8: yanadjan - stock.adobe.com, S.11: Bundesministerium Justiz, S.13: mpix-foto - stock.adobe.com, S. 17/18: Andreas G.-Mantler, S.20/21: titleonid2009@gmail. com, Sven Kluegl, Susanne Diesner, Klaus Zinnecker, Theater Zitadelle, Helmut Seuﬀ ert, Hong Wei, Theresa Pewal, S.22: Ievgen Skrypko - stock.adobe.com, Stephan Schwartländer, S.29/30: Matjaz Kacicnik, Marion Wenzel , Sandra Steiß, Heinz Feußner, Robert Ajtai Zinnecker, Theater Zitadelle, Helmut Seuﬀ ert, Hong Wei, Theresa Pewal, S.22: Stephan Schwartlän- der, S.29/30: Matjaz Kacicnik, Marion Wenzel , Sandra Steiß, Heinz Feußner, Robert Ajtai n e g i e z n A 2

MOBILITÄTSTAG: WAS HAMM BEWEGT Alle reden von einer Verkehrswende, Klimaschutz und Verkehrssicherheit. Doch wie kann man dazu einen eigenen Beitrag leisten? Beim Mobilitätstag am Sonntag, 26. März, gibt es ab 13 Uhr eine Leistungsschau der umweltfreundlichen Verkehrsmittel mit Infos, Mitmach-Aktionen und Bürgerbeteiligung zum „Masterplan Mobilität“. Die Verkehrswende beschreibt einen Weg hin zu einer klimafreund- lichen Mobilität. Und dies be- inhaltet sowohl die individuelle Mobilität, als auch den öff entlichen Nahverkehr und den Transport unserer Güter. Im Haupt- bahnhof können sich die Besucherinnen und Besucher über den geplanten MULTI HUB WESTFALEN informieren. Der einst größte deutsche Rangierbahnhof Hamm soll zu einem multimodalen Bahnlogistik- knoten mit innovativer Verladetechnik ausgebaut werden. Damit können über weite Strecken Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Auch die aktuali- sierte Ausstellung „100 Jahre Empfangsge- bäude Hamm“ kann ab dem Mobilitätstag wieder im Bahnhofsgebäude besichtigt wer- den. Alles ausprobieren Auf der „Klima-Meile“ auf dem Platz der deutschen Einheit zeigen viele Verbände und Dienstleister, dass Klimaschutz keinen Verzicht bedeutet. Über schöne Radrouten informiert zum Beispiel der ADFC, der auch einen Gebrauchträdermarkt anbietet. Wer sich lieber ein Rad leiht, ab und an mal ein Lastenrad benötigt oder mit dem E-Scooter unterwegs ist, ist am Stand von Tier richtig. Hier können alle Gefährte auch ausprobiert werden. Und wer dabei auf den Geschmack gekommen ist und ein eigenes Rad haben möchte, kann sich bei den Fahrradhändlern vielleicht schon das passende aussuchen. Wer nur ab und an mal ein Auto benötigt, kann sich am Carsharing-Stand über die Angebote in Hamm informieren. Wer über- legt, zukünftig elektrisch unterwegs zu sein, kann sich beim Mobilitätstag bei Menschen informieren, die seit Jahren Er- fahrungen gesammelt haben. Sie wissen, 3

was bei längeren Strecken, eisigen Tempera- turen oder auch im Alltag zu beachten ist. Autofasten-Cafe Auf der Klimameile gibt es zudem zahl- reiche weitere Angebote rund um den Klimaschutz und Klimaanpassungen. Von der KlimaAgentur, über das „Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung“ (FugE) bis hin zum Weltladen Hamm werden Zu- sammenhänge aufgezeigt und klima- freundliche Handlungsweisen angeboten. Im Autofasten-Café im Foyer des Heinrich- von-Kleist-Forums können die Besucher:in- nen sich dann auch über die Kampagne Autofasten informieren, leckeren Kaffee oder Tee genießen und selbstgebackenen Ku- chen verzehren. Hier fi nden Interessierte auch Informationen rund um das Th ema Wasserstoff und das geplante Wasserstoff - zentrum in Uentrop. Mobil – aber sicher Angesprochen sind sowohl Autofahrer:innen 4

als auch Radfahrer:innen, Fußgänger:innen und Menschen mit körperlichen Ein- schränkungen. Für die großen und auch jüngeren Besucher:innen steht dabei das eigene Erleben im Vordergrund. Vom Übertragungswagen von Radio Lippewelle Hamm aus werden alle wichtigen Dinge angesprochen und durch den Tag geführt. Viele haben sicherlich schon mal da- rüber geschimpft, wenn ein LKW oder auch Bus einfach losgefahren ist, ver- meintlich ohne zu schauen. Wie groß der tote Winkel ist, können die Besucher:innen am Bus der Stadtwerke Hamm persönlich ausprobieren. Auch die Polizei und Bundes- polizei zeigen vor Ort, welche Gefahren im fl ießenden Verkehr, an Bahnübergängen oder Bahngleisen lauern und wie wir uns alle vor Unfällen schützen können. Damit gar nicht erst ein Unfall passiert, informiert zum Beispiel die „Biker Union“ über richtiges Verhalten, aber auch das Th ema Sichtbar- keit wird großgeschrieben. Wie es richtig geht, präsentiert auch die Verkehrswacht. Rollstuhl-Parcours liche Tipps für den Einstieg in den Bus und der „Verein für körper- und mehrfach- behinderte Menschen Hamm“ (VKM Hamm e.V.) wirbt für mehr Verständnis für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Handi- caps. So kann hier zum Beispiel auf einem Rollstuhl-Parcours selbst erlebt werden, was unscheinbare Hindernisse für Ge- fahren bergen oder in einer Alterssimulation erfahren, welche Einschränkungen auf uns warten. Mobil mit Einschränkungen oder im Alter? Kein Problem, wenn ein paar Dinge be- dacht werden. Die Stadtwerke geben nütz- Übrigens: Der Busverkehr in Hamm ist am Mobilitätstag kostenfrei – einer klimafreund- lichen Anreise steht also nichts im Weg. I MASTERPLAN MOBILITÄT: JETZT BETEILIGEN! Die Stadt Hamm hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Dazu muss auch der Verkehr seinen Beitrag leisten, schließlich ist er bislang für rund 25 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Mit dem „Master- plan Mobilität“ wird nun der Fahrplan für die Verkehrswende in Hamm aufgestellt. Für alle Verkehrsarten soll aufgezeigt werden, wie sie die größtmögliche Mobilität für alle garantieren und gleichzeitig zum Klimaziel beitragen können. Diese wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Hammer Stadtverkehrs er- fordert ein breites Beteiligungsverfahren, bei dem die Bürger:innen, Verkehrsunternehmen und Verbände ihr Engagement, ihr Wissen und ihre Wünsche einbringen können.Als erster Schritt der Bürgerbeteiligung findet beim Mobilitätstag am Sonntag, 26. März, von 14 bis 16 Uhr ein offener Workshop im Heinrich- von-Kleist-Forum statt. In Vorträgen und an Thementischen können sich Interessierte informieren und eigene Ideen zur Mobilität in Hamm einbringen. Die Teilnahme ist kostenlos; eine Anmeldemöglichkeit besteht unter www.hamm.de/klima-und-mobilitaet. Die Internetseite wird dann noch bis voraussichtlich Ende April Gelegenheit bieten, Anregungen und Wünsche zum Hammer Stadtverkehr zu platzieren. I 55

„IN BESTEN HÄNDEN“ Dr. Alexander Tillmann ist Ende Februar als Geschäsführer der Zentralhallen GmbH und des Verkehrsvereins Hamm e.V. (Herausgeber des Hamm-Magazins), in den Ruhestand gegangen. Dr. Tillmann hat beide Institutionen seit dem 1. Juli 2009 als Geschäsführer geleitet. Zuvor war Tillmann 19 Jahre als Leiter der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Hamm GmbH tätig. Für die Nachfolge Tillmanns ist eine interne Lösung gefunden worden: „Es ist gelungen, mit der bisherigen kaufmännischen Leiterin Jessica Schulze als neuer Geschäftsführerin und dem bis- herigem technischen Leiter Christian Klein – als Prokurist – eine neue Unternehmens- führung der Zentralhallen aus dem eigenen Hause zu bilden“, zeigt sich Dr. Michael Steinmann, geschäftsführender Vorstand des Hauptgesellschafters Rinder-Union West eG, erfreut über die erreichte Lösung. So sei es gelungen, die hohe fachliche Kom- petenz zu halten und weiter zu bündeln. Jessica Schulze (34) hat ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau in den Zentral- hallen im Jahr 2009 mit der Note sehr gut abgeschlossen. Nach ihrer Weiterbildung zur Veranstaltungsbetriebswirtin ist Schulze im Jahr 2015 Prokura für den kaufmänni- schen Bereich erteilt worden. Christian Klein (42) ist nach seinem Studium der Mathematik und Volkswirtschaftslehre 2008 bei den Zentralhallen eingestiegen und verantwortet seit Anfang 2009 den tech- nischen Bereich als Prokurist. „Die langjäh- rige Erfahrung und das große Fachwissen von Schulze und Klein stellen auch in der neuen Konstellation die positive Entwick- lung der Zentralhallen für die Zukunft sicher“, sieht Dr. Tillmann seine Nachfolge in besten Händen. Jessica Schulze hat zum 1. März 2023 ebenfalls die Geschäftsführung des Ver- kehrsvereins Hamm übernommen. „Mit Jessica Schulze an der Spitze der Zentral- hallen und des Verkehrsvereins sind gute Voraussetzungen für die kontinuierliche Weiterentwicklung beider Institutionen gegeben“, zeigt sich Oberbürgermeister Marc Herter in seiner Funktion als erster Vorsitzender des Verkehrsvereins und Auf- sichtsrats-Mitglied der Zentralhallen erfreut über diese Personalentscheidung. I 7

NATUR ENT- DECKEN UND ERLEBEN Der Umweltkalender 2023 ist da – mit vielen spannenden Veranstal- tungen und Mitmach-Aktionen für echte Naturprofis und solche, die es noch werden wollen. Mit dem 36. Umweltkalender sind über 80 Aktionen zum Thema „Umwelt und Natur“ in Hamm zusammengefasst. In den Som- merferien können Kinder an den mehrtägigen Veranstaltungen „Der Natur als Indianer auf der Spur“ und „Waldforschertage“ teilnehmen, in den Herbstferien steht „Auf den Spuren von Robin Hood“ auf dem Programm. Im Rahmen des Umweltkalenders besteht die Möglichkeit, natur- nah selbst zu backen, den Ster- nenhimmel zu bewundern, mit Naturmaterialien zu basteln, Bach- und Bodentiere unter die Lupe zu nehmen, Märchen und spannenden Geschichten zu lau- schen. Darüber hinaus kann auch die ganze Familie bei Ex- kursionen auentypische und an- dere Naturräume erkunden und vieles mehr. Zum ersten Mal angeboten wird unter anderem die „Wun- dersame Sommerwiese – bunte Teemischungen & Co“ und „Hei- lende Kräuter in Wald und Wie- se für Groß & Klein“. Auch die Zooschule des Tierparks Hamm hat sich etwas Neues ausgedacht und hat das „Haustier-Diplom“ in ihr Programm aufgenommen. Alle Infos zu den Aktionen so- wie die Möglichkeit zur Anmel- dung gibt es unter www.hamm. de/umweltkalender.I 8

be-nötigen keine juristischen Vorkenntnisse. Vielmehr ist es wichtig, eine gute Menschen- kenntnis zu haben, empathisch zu sein und eine Meinung bilden und vertreten zu können“. Bewerbungsbedingungen der Bewerberinnen und Bewerber sind, dass sie in der Gemeinde wohnen und am 01.01.2024 be- reits fünfundzwanzig, aber noch keine siebzig Jahre alt sind, deutsche Staatsangehörige sind und die deutsche Sprache ausreichend beherrschen. Sie dürfen außerdem nicht zu einer Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten verurteilt worden sein oder in einem Ermittlungs- verfahren wegen einer schweren Straftat, die zum Verlust der Übernahme von öffentlichen Ämtern führen kann, stecken. Ebenfalls nicht als Schöff :innen arbeiten dürfen hauptamtlich in oder für die Justiz Tätige ( zum Beispiel Richter, Rechtsan- wälte, Polizeivollzugsbeamte, Bewährungshelfer, Strafvoll- zugsbedienstete) oder Religi- onsdiener. Interessenten können sich für das Schöff enamt in allgemeinen Strafsachen (gegen Erwachsene) bis zum 10. März beim Recht- samt der Stadt Hamm melden (02381 17-7022; rechtsamt@ stadt.hamm.de). Interessenten für das Amt eines Jugendschöf- fen richten ihre Bewerbung bis zum 31. März an das Jugendamt der Stadt Hamm (02381 17-6211; bachtrop@stadt.hamm.de). I ONLINE : Die entsprechenden Formulare können von der Internetseite www.schoeffenwahl2023.de heruntergeladen werden. 11 EHRENAMTLICHE RICHTER:INNEN GESUCHT! In diesem Jahr stehen wieder Schöﬀ enwahlen an: Auch in Hamm werden geeignete Bewerber:innen für dieses wichtige gesellscha liche Amt gesucht. Zwei bereits aktive Schöﬀ en berichten. das Jugendschöffengericht Hamm werden 45 Schö nnen und Schöff en benötigt. Der Rat und der Jugendhilfeausschuss Hamm müssen doppelt so viele Kandidaten vorschlagen, wie an Schöff en- bzw. Jugendschöff en benötigt werden. Aus diesen Vorschlagslisten wählt der Schöffenwahlausschuss beim Amtsgericht die Haupt- und Er- satzschöff en. Keine Vorkenntnisse „Als Schöffe kann ich mich ehrenamtlich für den Rechts- staat engagieren und im Sinne der Gesellschaft bei der Urteils- findung helfen“, wirbt Otmar Wulf, seit 2019 Schöffe am Amtsgericht Hamm für diese besondere Tätigkeit. Siegfried Kamp-Halaßek, ebenfalls seit 2019 Schöff e, betont: „Schöff en Die Schöff en-Wahl fi ndet bundesweit im ersten Halbjahr 2023 für die Amtszeit von 2024 bis 2028 statt. Gesucht werden in Hamm insgesamt 97 Frauen und Män- ner, die am Amtsgericht Hamm und Landgericht Dortmund als Vertreter des Volkes Recht spre- chen. Die ehrenamtlichen Rich- terinnen und Richter in der Strafj ustiz üben das Richteramt in vollem Umfang und mit glei- chem Stimmrecht wie die Be- rufsrichter aus. Für die Jugendkammern des Landgerichts Dortmund und

GEGEN RASSISMUS: MISCH DICH EIN! Hamm beteiligt sich zum zweiten Mal an den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“: Von Anfang bis Ende März informieren insgesamt 25 Lesungen, Vorträge und Workshops über die verschiedenen Aspekte von Rassismus. Ich danke dem ‚Hammer Netzwerk ras- sismuskritischer Arbeit‘, das die zahl- reichen Veranstaltungen in diesem Jahr wieder organisiert und möglich macht, herzlich für sein Engagement gegen Hass und Diskriminierung und für ein viel- fältiges und tolerantes Hamm“, betonte Oberbürgermeister Marc Herter bei der Vorstellung des Programms. Los geht es am Mittwoch, 1. März, um 18 Uhr mit dem Vortrag „Warum Vielfalt nur mit Anti- rassismus gelingt“ von Sozialaktivist, Autor und Diversity-Trainer Ali Can. Einer der bekanntesten Referenten ist Mehmet Daimagüler, Antiziganis- musbeauft ragter der Bundesregie- rung. Bekannt wurde er vor allem als Vertreter der Nebenklage im Münchner NSU-Prozess. Er vertrat jüdische Überlebende ebenso wie Überlebende des Völkermords an den Sinti und Sintize sowie Roma und Romnja in Verfahren gegen 12 ehemalige Angehörige der KZ-Wachmann- schaften. Als erster Antiziganismusbe- auftragter möchte der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler „möglichst vielen Men- schen so richtig auf die Nerven gehen“. Wohl- fühldebatten lehnt der Sohn türkischer Eltern ab. Sein Cre- do ist stattdessen: „Wir müssen den Schmerz spüren. Nur dann ist Veränderung möglich.“ Den Abschluss der „Hammer Wo- chen gegen Rassismus“ bildet am Frei- tag, 31. März, um 19 Uhr die Film- vorführung „Olinda – Heartbeats of Brazil“ im CVJM Hamm. Vor und nach der Filmvorführung präsentiert die Band Sambanda Girassol live ihre Musik. Das gesamte Programm gibt es un- ter www.hamm.de/kommuna- les-integrationszentrum. I

AUF KURS ZUR WÄRMEWENDE Oberbürgermeister Marc Herter bezeichnet es als das derzeit größte Projekt der Wärmewende in Hamm: die Anbindung von etwa 800 Wohnungen in 125 HGB-Immobilien im Hammer Westen an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Hamm. native Lösungen zur Energie- versorgung nötig sind. Bereits 2011 haben die Stadtwerke mit der Anbindung ihrer Fernwär- meversorgung an die MVA die Weichen für eine umwelt- freundliche Wärmeversorgung gestellt. Im Januar fi el der Startschuss für den ersten Bauabschnitt zum Bau der neuen Fernwärme- leitung, an die die HGB-Woh- Die HGB-Immobilien be- finden sich im Gebiet der Holstenstraße, der Normannenstraße und der Wa- terloostraße. Immobilien im Be- reich der Sachsenschleife und der Victoriastraße befi nden sich bereits im Umfeld der geplanten Fernwärme-Hauptleitungstras- se und können zukünft ig eben- falls über zusätzliche Hausan- schlüsse an das geplante Fern- wärmenetz angeschlossen wer- den. Die ersten Objekte in der Holstenstraße sollen nach Fer- tigstellung des Trassenbaus bis Mitte 2024 an das Fernwärme- netz angeschlossen werden. Große Chance Die Wärmewende ist zentraler Baustein der Energiewende und Voraussetzung dafür, dass diese als Ganzes gelingt. Über die Hälft e der Energie in Deutsch- land wird genutzt, um Häuser, Büros und Geschäft e zu heizen und um Wärme für Gewerbe und Industrie bereitzustellen. Mit der Wärmewende muss der Wärmebedarf erheblich gesenkt werden – und die Wärmever- sorgung muss schrittweise auf erneuerbare Wärme umgestellt werden. Mehr als 50 Prozent der Wohnungen in Deutschland werden mit Erdgas beheizt, fast 14 Prozent mit Fernwärme. Die noch nicht ausgestandene Ener- giekrise hat gezeigt, dass alter- nungen angeschlossen werden sollen. Für die Versorgung wer- den Rohre im Durchmesser von 100 und 200 Milimetern verlegt. Die Trassenlänge beträgt rund 2,5 Kilometer, es werden parallel zwei Rohrleitungen verlegt. Die Investition für den Bau der Hauptleitung beträgt ungefähr 4,5 Millionen Euro. Im März 2024 ist die Fertigstellung der Baumaßnahme geplant. Auch Photovoltaik Nach dem Bau der Hauptleitung erfolgt der weitere Ausbau dann schrittweise in kleineren Quar- tieren. Die Stadtwerke werden aktiv auf weitere Haushalte zu- gehen, für die eine Versorgung mit Fernwärme möglich ist. Ak- tuell können die Stadtwerke da- zu noch keine Informationen geben. Für Haushalte, die künf- tig mit Fernwärme versorgt werden können, bedeutet die Umstellung eine preiswerte, si- chere und vor allem umweltscho- nende Versorgung mit Wärme und Warmwasser. Die HGB nimmt im Übrigen nicht nur die umweltfreundliche Wärmever- sorgung ihrer Immobilien in Angriff . Auch für den Bau von Photovoltaikanlagen auf ihren Gebäuden wurden die Stadt- werke ins Boot geholt. I 13

DIE (ETWAS ANDERE) AKADEMIE Unter dem Motto „Bildung kennt kein Alter“ geht die „Akademie 55+“ in die Fort- setzung. Nach der erfolgreichen Premi- ere im Herbst stehen nun im Früh- jahr sogar elf Plätze mehr – also 35 Plätze – zur Verfügung. Das Pro- gramm startet mit der Frage nach Gott und bewegt sich über das Thema Rassismus und eine Stilberatung bis zum Lachyoga. Für die acht Veran- staltungen, die in der Freiwilligen- zentrale (Südstraße 29) stattfinden, wird ein Kostenbeitrag von insgesamt 20 Euro erhoben. Die Teilnehmer- innen und Teilnehmer sollen eine feste Gruppe bilden, also möglichst an allen Veranstaltungen teilnehmen. Dahinter steckt der Gedanke, dass die Teilnehmenden auch nach Ab- schluss der Akademie in Kontakt blei- ben. Die Idee und die Entwicklung des niederschwelligen Veranstal- tungsformates gelang über die alten- gerechte Quartiersentwicklung der Stadt Hamm. I n e g i e z n A 14

DAS PROGRAMM ■ ߙ 7. MÄRZ: 14 UHR: Kennenlernrunde; 15 Uhr: „Gibt es Gott und wenn ja wie viele?“ mit Otmar Rüther ■ ߙ 21. MÄRZ , 15 UHR: „Rassismus“ mit Alexandra Herl ■ߙ ߙ 4. APRIL, 15 UHR: „Alternative Heilmethoden“ mit Dr. Jürgen Voogd (Kneippverein) ■ ߙ 18. APRIL, 15 UHR: „Stilberatung“ mit Carmen Homann ■ ߙ 2. MAI, 15 UHR: „Letzte Hilfe“ mit Ulla Sport ■ ߙ 16. MAI, 15 UHR: mit Annika Sprunk „Generationen im Wandel I“ ■ ߙ 30. MAI, 15 UHR: „Generationen im Wandel II“ ■ ߙ 13. JUNI, 15 UHR: „Lachen ist gesund“ mit Veronika Spogis ■ ߙ 20. JUNI: Abschlussfahrt (kostenpﬂichtig) TELEFONISCHE ANMELDUNGEN Thordis Ohnrich (02381 91585103) Conny Schmidt (02385 4375928) Michelle Kroll (02381 9828176) n e g i e z n A 15

PIONIER FÜR GRÜNEN WASSERSTOFF Grüner Wasserstoff wird in der Energiewende von zentraler Bedeutung sein. Die „grüne Steckdose“ für die Region Westfalen soll in Hamm-Uentrop entstehen. Schon jetzt zeigen die Industriebetriebe großes Interesse – wie die Veranstaltung zur „Wasserstoffregion Westfalen“ im Heinrich-von-Kleist-Forum Anfang Februar zeigte. „Wir positionieren Hamm als ‚grüne Steckdose‘ im westfälischen Ruhrgebiet. Jetzt gilt es, unseren Vorsprung in diesem Bereich auszubauen.“ Oberbürgermeister Marc Herter „Große Chance für uns“ „Die Resonanz auf die Veranstal- tung beweist, dass das Thema grüner Wasserstoff bei allen Ak- teuren ganz oben auf der Agenda steht. Mehr als 120 Vertreter- innen und Vertreter von Unter- nehmen, Behörden, Politik, aber auch zahlreiche Privat- E r wird Lastwagen und Bussen als Treibstoff die- nen – vor allem aber wird er Gas und Kohle perspektivisch in Industriebetrieben ersetzen. Damit wird die Grundlage für den Erhalt von guten, sicheren Arbeitsplätzen gelegt. „Wir posi- tionieren Hamm als ‚grüne Steckdose‘ im westfälischen Ruhrgebiet. Jetzt gilt es, unseren Vorsprung in diesem Bereich auszubauen.“ Das sagte Ober- bürgermeister Marc Herter bei einer Podiumsdiskussion zur „Wasserstoffregion Westfalen“ am Dienstag, 7. Februar, im Heinrich-von-Kleist-Forum in Hamm, zu der der Westfalen e.V. gemeinsam mit der Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS und der Stadt eingeladen hatte. personen sind der Einladung gefolgt“, erläuterte Dr. Marie- Theres Thiell, Vorstandsmit- glied von Westfalen e.V. und Moderatorin der Veranstaltung. „Das Interesse an grünem Was- serstoff ist groß“, erklärt Pascal Ledune als Geschäftsführer der Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS „Viele Unternehmen suchen nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen und inves- tieren selbst in innovative Tech- nologien. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Faktor bei der Transformation des Ener- gie- und Wirtschaftsstandorts Hamm. Das ist eine große Chan- ce für uns.“ Bereits ansässige Industrieunter- nehmen und potenzielle Investo- 17

Ukraine ernst nahm und regio- nale Kooperationen mit anderen Kommunen einging. Das sind vor allem das „Wasserstoffzent- rum Hamm“ als Betreiber des Elektrolyseurs und die „Wasser- stoffallianz Westfalen“ als An- sprechpartner für Unternehmen und Netzwerkpartner. Am Was- serstoffzentrum sind neben den Stadtwerken Hamm und Trianel die Stadtwerke Bochum betei- ligt, und an der Wasserstoffalli- anz Westfalen GmbH unter dem Dach der Hammer Wirtschafts- agentur IMPULS hält der Kreis Unna Gesellschafteranteile. „Höchste Priorität“ Die enge kommunale Zusam- menarbeit betonte auch Manfred Müller vom Westfalen e.V., der die Veranstaltung zusammen mit der IMPULS ausrichtete: „Die Region steht zusammen und leistet gemeinsam Pionier- arbeit in Sachen Energiewende und industrielle Transformati- on. Das ist längst nicht selbst- verständlich und kann Vorbild- charakter für viele andere Regionen in Deutschland ha- ben.“ Und: „Die Nutzung re- generativer Energien hat vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen höchste Priorität“, befindet Müller und kündigt an, dass die Interessen- vertretung der Bürgerinnen und Bürger aus den Regierungsbe- zirken Arnsberg, Detmold und Münster weitere Veranstaltun- gen zum Thema anbieten wird. I „Für große Nutzfahrzeuge wird die Umstellung der Flotte immer interessanter, dafür muss die nötige Tankstelleninfrastruktur bereitstehen.“ Dietmar Düsing (Claas Service & Parts GmbH in Hamm-Uentrop) stoff für die Region bedeutet, machten in einer ersten Runde der Podiumsdiskussion neben dem Oberbürgermeister Tria- nel-Geschäftsführer Sven Becker und Dr. Carsten Lehmköster vom Dortmunder Netzbetreiber Amprion klar. In der zweiten Runde stand die Perspektive der Abnehmer im Fokus, vertre- ten durch IMPULS-Geschäfts- führer Pascal Ledune, Reinhard Bartsch als Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm und Dietmar Düsing von Claas. Die „grüne Steckdose“ für die Region West- falen soll in Hamm-Uentrop entstehen. Dort soll im Jahr 2025 ein 20-Megawatt-Elektrolyseur in Betrieb genommen werden. Im Elektrolyseur wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff auf- gespalten. Dafür wird viel Strom benötigt. Stammt der aus erneu- erbarer Energie, handelt es sich um „grünen Wasserstoff“. Mög- lich ist dieses Tempo nur, weil man in Hamm das Thema Was- serstoff schon lange vor dem russischen Angriffskrieg auf die Pascal Ledune IMPULS-Geschäftsführer ren in der Region bekundeten in Letters of Intent bereits ihr Interesse an grünem Wasserstoff aus Hamm. Einer von ihnen ist Dietmar Düsing von der Claas Service & Parts GmbH in Hamm-Uentrop. „Für große Nutzfahrzeuge wird die Umstel- lung der Flotte immer interes- santer, dafür muss die nötige Tankstelleninfrastruktur be- reitstehen“, betont er. 20-Megawatt-Elektrolyseur Was die Erzeugung von Wasser- 18

SPRECHENDE TIERE UND EINE UNGEWÖHNLICHE FREUNDSCHAFT Die Tage werden langsam länger und der Frühling rückt näher. Bis es soweit ist, laden spannende Theater- und Konzertprogramme dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen. Namhafte Comedians geben sich dabei ebenso die Ehre wie aufstrebende Musikstars. Freitag, 10. März, 15 Uhr (Kulturbahnhof): Bei Vollmond spricht man nicht Der Vater von Prinzessin Lora ist viel zu beschäft igt, um mit- zubekommen, was seine Tochter wirklich braucht. Also macht sie sich allein auf den Weg, um das Reich zu erkunden. Eine aufre- gende Reise durch ein Märchen- land mit Zwergen, einer Hexe, dem Riesenkind Mariese und allerlei freundlichen und weni- ger freundlichen Geschöpfen beginnt. Lora lernt auch einen ängstlichen Prinzen kennen und am Ende der Vater seine Tochter. Samstag, 11. März, 19:30 Uhr (Kurhaus Bad Hamm): Grand Hotel Grimm Sie sind wieder da: Frau Kuh im rosa Kleid, der maulfaule Herr Wolf, die exzentrische Frau Kat- ze und der fl uguntüchtige Herr Spatz. Nach diversen Abenteu- ern im Seniorenheim haben die vier jetzt ein eigenes Hotel ge- gründet. Illustre Wesen aus der grimmschen Märchenwelt geben sich hier die Klinke in die Hand, woraus sich eine äußerst unter- haltsame Geschichte aus anrüh- renden Lebensbekenntnissen und tierischem Spaß entwickelt. Donnerstag, 2. März, 19:30 Uhr (Kurhaus Bad Hamm): 1. Hammer Lachnacht Ein neues Programmformat hält Einzug in Hamm: „Bühne frei“ für die 1. Hammer Lach- nacht! Wortgewandt durch den Abend führt der charmante Comedian Ole Lehmann, der sich die Kollegen Dave Davies, Nils Heinrich, Frederic Hormuth und Bernhard Westenberger als Gäste eingeladen hat. 20 20 Mittwoch, 8. März, 19:30 Uhr (Schloss Heessen): Monet-Quintett Werke von Mozart, Ravel und Mussorgsky haben Anissa Ba- niahmad (Flöte), Johanna Stier (Oboe), Nemorino Scheliga (Kla- rinette), Marc Gruber (Horn) und Th eo Plath (Fagott) für ihr Programm ausgewählt. Hochin- teressant, wie die Fünf – alle- samt Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe – diese vielschichtigen Werke in extravaganten Arrangements zur Wirkung bringen und dem Klangfarbenspektrum völlig neue Pinselstriche hinzufügen.

ONLINE Karten für alle Veranstaltungen gibt es beim Kulturbüro der Stadt Hamm (02381/17-55 55), den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter https://kultur.hamm.de. Der Eintritt zum Klangkosmos ist frei. Dienstag, 14. März, 18 Uhr (Kulturbahnhof): Rodjenice (Klangkosmos) Das Repertoire des Ensembles basiert fast ausschließlich auf Liedern aus ländlichen und klei- neren Städten aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, die mit größtmöglicher stimmlicher Authentizität vorgetragen wer- den. Wichtig ist dem Damen- Trio, dass heute jeder seine eige- ne Rolle, Ort, Zeit und Identität wählen kann. Sonntag, 19. März, 16:00 Uhr (Kurhaus Bad Hamm): Sa Chen & Ungarisches Kammerorchester Sa Chen ist eine Sensation: Die chinesische Musikerin gewann als erste Pianistin drei der be- deutendsten internationalen Wettbewerbe für Klavier zu- gleich. Gemeinsam mit dem Ungarischen Kammerorchester verschreibt sie sich einem Pro- gramm mit barockem Schwer- punkt, dem die Ungarn noch einen Ausblick in die heimische Moderne mit Bartóks Diverti- mento hinzufügen. Freitag, 17. März, 19:30 Uhr (Kurhaus Bad Hamm): Spatz und Engel 1948 begegnen sich Édith Piaf, der „Spatz von Paris“ und Mar- lene Dietrich, der „blaue Engel“, erstmals in New York. Bis zu Piafs frühem Tod pfl egen sie eine intensive Freundschaft – weit- gehend unbeachtet von der Öffentlichkeit. Das intensive Schauspiel „Spatz und Engel“ rückt diese Verbindung ins Rampenlicht, die wunderbaren Songs der beiden bilden den roten Faden (Einführungsge- spräch um 18:45 Uhr). Mittwoch, 29. März, 19:30 Uhr (Schloss Heessen): Vivid Consort und David Bergmüller Semper Dowland, semper do- lens: Der Schwerpunkt des Pro- gramms des jungen Damen- Flöten-Trios liegt auf den zeit- losen Werken von John Dow- land, die nichts von ihrem ur- sprünglichen Charme verloren haben. Klangvoll unterstützt werden sie durch den Tiroler Da- vid Bergmüller, einer der aufre- gendsten und vielschichtigsten Lautenisten seiner Generation. 21 21

ERSTE STOLPERSCHWELLE Der für das Projekt „Stolpersteine“ bekannte Künstler Gunter Demnig hat erstmals im Hammer Stadtge- biet eine „Stolperschwelle“ verlegt – vor der Radstation am Hauptbahnhof. Sie erinnert an 148 Hammer Bürgerinnen und Bürger, die von den Nazis in den Jahren 1942 und 1943 von hier aus per Zug in Konzentrationslager deportiert und ermordet wurden. 22 Die ersten Stolpersteine in Hamm wurden auf Initiative von Friedrich Moor am 5. Februar 2008 im Stadtteil Heessen verlegt. Seit der letzten Verlegung im Mai ver- gangenen Jahres liegen im Stadtgebiet an 46 verschiedenen Orten 120 Stolpersteine. Weitere Infos gibt es unter www.hamm.de/stolpersteine.

Häufig spielen familiäre Verpflichtungen eine Rolle: die Erziehung der Kinder oder die Pflege eines Angehörigen – vor allem bei Alleinerziehenden. Doch auch besondere Herausforderungen durch eine Behinderung oder sogar das Engagement im Leis- tungssport führen manchmal dazu, dass Menschen ihre Aus- bildung immer weiter hinaus- schieben oder ganz darauf ver- zichten. Eine Teilzeitausbildung ermöglicht einen vollwertigen Berufsabschluss bei reduzierter Stundenzahl. Diese Möglichkeit steht laut Bundesausbildungs- gesetz mit Zustimmung des Ausbildungsbetriebs grundsätz- lich jedem Interessierten offen – unabhängig vom Grund der Stundenreduzierung. Mit Blick auf den wachsenden Fachkräfte- mangel bieten immer mehr Un- ternehmen diese Möglichkeit an. Manche Betriebe sehen so- gar Vorteile und betonen das besondere Engagement, die Le- benserfahrung oder auch die Organisationsfähigkeit von Teil- zeitazubis. Die Auszubildenden be- suchen den Berufsschulunter- richt zu den normalen Zeiten, die Arbeitsstunden im Betrieb dagegen werden individuell mit dem Ausbildungsbetrieb abge- stimmt. Insgesamt, also inklu- sive Berufsschule, müssen 20 bis 30 Wochenstunden absol- viert werden. Wenn mehr als 25 Wochenstunden geleistet wer- den, kann die Ausbildung ohne Verlängerung absolviert werden, ansonsten verlängert sie sich. FLEXIBEL IN DEN TRAUMJOB Beruﬂiche Perspektive dank Teilzeitausbildung: Für einen jungen Menschen kann es viele Gründe geben, warum eine Vollzeitausbildung nicht möglich ist. Ein neues Programm will Interessierte und passende Betriebe zusammenbringen. dann einen passenden Betrieb vermittelt. Die Teilnehmer wer- den vom Kolpingzentrum vorbe- reitet und finden dort bei Pro- blemen eine Ansprechpartnerin. Bei der formellen Abwicklung wird der Betrieb von der Arbeits- agentur oder dem Jobcenter un- terstützt, was vor allem kleine Betriebe, die erstmals ausbilden, zu schätzen wissen. Perspektive mit TEP Um mehr junge Menschen an eine Teilzeitausbildung heran- zuführen, hat die Landesre- gierung das Programm TEP aufgelegt. TEP steht für „Teil- zeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“. Koordiniert wird das Pro- gramm von der Regionalagen- tur Westfälisches Ruhrgebiet unter dem Dach der Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS. Die Begleitung übernimmt das Kolping-Bildungszentrum Westfalen gem. GmbH. Der Teilnehmerkreis ist beschränkt auf Alleinerziehende und pfle- gende Angehörige. Um einen der zehn Plätze zu ergattern, müssen sich die jungen Men- schen zunächst im Bewerbungs- gespräch beim Kolping-Bil- dungszentrum beweisen, das KONTAKT Anprechpar tnerinnen sind Corina Mader von der „IMPULS. Die Hammer Wirtschaftsagen- tur“ (02381 9293-204, mader@ impuls-hamm.de) und Miriam Baier von der „Kolping Bildungs- zentren Westfalen gem. GmbH“ 02381 95004-91, m.baier@kol- ping-hamm.de). 24

ENDLICH WIEDER KARNEVAL – ENDLICH WIEDER WETTKAMPF 1.500 Tänzerinnen und Tänzer aus ganz Deutschland konnte die ausrichtende Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß 61 zum 31. Benno-Willeke-Tanzsporttur- nier in der Friedensschule begrüßen. Nach dem am Wochenende zuvor durchgeführten Willi-Sosna-Pokaltur- nier war es erst das zweite große Ham- mer Tanzturnier seit der langen Coro- na-Pause. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sahen ein gut organisiertes Turnier mit hervorragenden Leistungen der Hammer Tanzsportler:innen. So erreichte die Hammer Jugendgarde zum Beispiel nicht nur einen guten fünft en Platz, sondern damit auch die Qualifi - kation für die Norddeutsche Meister- schaft in Suhl am 11. März. I 27

Nilpanorama FLIESSENDE WELTEN – WASSER IM ALTEN ÄGYPTEN Wasser ist die Grundlage allen Lebens, allgegenwärtig, eine begrenzte Ressource, in Massen auch zerstörerisch und für viele (k)eine Selbstver- ständlichkeit. Wie aber sah das im alten Ägypten aus? In welchen Kontexten spielte Wasser damals eine Rolle? Und zu guter Letzt: Können wir etwas aus der Vergangenheit lernen und auf unser heutiges Leben übertragen? Horusstele Spätzeit, 664–332 v. Chr., Ägypten D ie Meere, die Oasen, der Nil und die Wüsten – die Existenz und Ab- senz des Wassers prägen das Landschaftsbild Ägyptens und bestimmen die Lebenswelt der Ägypter:innen – damals wie heute. In der Sonderausstellung „Fließende Welten – Wasser im alten Ägypten“ beleuchtet das Gustav-Lübcke-Museum vom 26. März bis 3. September die facettenreiche Welt des Wassers und präsentiert Objekte aus über 5.000 Jahren Kulturge- schichte. Augenmerk auf Bier Die Sonderausstellung gliedert sich in sechs große Themenbe- reiche, die von vier monumen- talen Landschaftspanoramen begleitet werden. Die altägyp- tische Landschaft mit ihrer le- bendigen Flora und Fauna wird 29

Nun-Schale mit Fischen und Lotus-Blüten Neues Reich, 1539–1077 v. Chr., Aniba wiederverwendet, recycelt oder zurückgegeben werden können. Die Leihgaben für die Sonder- ausstellung stammen gleich- wohl aus renommierten ägypto- logischen Sammlungen Deut- schlands, darunter das Ägypti- sche Museum Berlin, das Ägyp- tische Museum der Universität Bonn, die Sammlung des Ägyp- tologischen Institutes der Uni- versität Heidelberg, das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildes- heim, das Ägyptische Museum – Georg Steindorff – der Univer- sität Leipzig sowie das Heinrich- Barth-Institut in Köln. Ergänzt werden die Leihgaben von Expo- naten aus dem eigenen Bestand. Rahmenprogramm Die Sonderausstellung „Fließen- de Welten – Wasser im alten Ägypten“ wird von einem ab- wechslungsreichen Rahmenpro- gramm begleitet. In Kooperation mit dem Museumsverein wird unter anderem eine interreli- giöse Vortragsreihe mit Tan- demvorträgen zwischen Ägyp- tolog:innen und Vertreter:innen der fünf Weltreligionen zum Thema Wasser geben. Weitere Informationen zu Veranstaltun- gen und Terminen gibt es unter: www.museum-hamm.de. Die Eröffnung der Sonderausstel- lung „Fließende Welten – Wasser im alten Ägypten“ findet am Sonntag, 26. März, um 11:30 Uhr im Forum des Museums statt. JALINA TSCHERNIG Opfertafel des Djed-her Ptolemäerzeit, ca. 220–204 v. Chr. ser im modernen Ägypten mit einem eigenen Ausstellungsbe- reich bedacht. Nachhaltige Ausstellung Nicht nur inhaltlich, auch wäh- rend der Konzeption und Ge- staltung der Ausstellung spielte der Nachhaltigkeitsaspekt eine übergeordnete Rolle. Um die Ausstellung so umweltfreund- lich wie möglich zu präsentieren, wurden spezielle Vorkehrungen getroffen – wie zum Beispiel bei der Auswahl der am Leih- verkehr beteiligten Museen. Alle leihgebenden Institutionen be- finden sich in einem Umkreis von 400 Kilomtern rund um Hamm, um Transportwege möglichst kurz zu halten. Glei- ches gilt für die am Projekt be- teiligten Akteur:innen, die vor- nehmlich regional ansässig sind. Auch bei den Vitrinen und Einbauten, die speziell für die Ausstellung hergestellt worden sind, wurde darauf geachtet, dass die Materialien im Anschluss Grabrelief mit Darstellung des Nilgottes Hapi 3. Zwischenzeit, 25. Dyn., um 650 v. Chr., Theben genauso in den Blick genommen wie der Totenkult der alten Ägypter:innen. In der Religion wechseln nicht nur bestimmte Göttinnen und Götter mit dem Element Wasser assoziiert, auch im Tempel und bei häuslichen Ritualen spielte Wasser eine spezielle Rolle. Im Bereich der Logistik stehen die Schifffahrt und Handelskarawanen im Fokus. Allerdings war es nicht das Kamel, das im alten Ägyp- ten für den Transport von Waren verantwortlich war, sondern der Esel. Im Alltag treffen wir vor allem in den Bereichen der Nah- rungsmittelzubereitung und der Körperhygiene auf das kühle Nass. Ein besonderes Augen- merk wird hier auf das Bier ge- legt, das im alten Ägypten als Grundnahrungsmittel galt. Ab- schließend wird auch das Was- Statuetten der libierenden Götter Horus (links) und Thot (rechts) Spätzeit, 664–332 v. Chr., Ägypten 30