Haltung zeigen

INHALT Haltung zeigen MINT, Hightech und Lounge Der Umweltkalender 2022 ist da! Gemeinsam für ein sauberes Hamm Game Over „Da ticken wir anders“ Familiengeschichten auf ewig gesichert Online alles im Blick Dritter Immobilientag im Hammer Westen Der Flexi-Pool im EVK Hamm Ein Stammtisch im Museum Die Kulturbüro-Veranstaltungen im März 3 7 7 11 12 13 13 17 20 21 22 24 26 26 29 Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Dr. Alexander Tillmann (verantw.) E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Verkehrsverein Hamm e.V. Norbert Pake Telefon: 0 23 81 / 37 77 20 Telefax: 0 23 81 / 37 77 77 E-Mail:info@verkehrsverein-hamm.de Fotoquellen S3: TheVisualsYouNeed - stock.adobe. com, S.11: Maria Sbytova - stock.adobe. com, S.17/18: Caritas Hamm, S.20: Stadtarchiv Hamm, S.21: wachiwit - stock. adobe.com, poravute - stock.adobe.com, S.22: Robert Szkudlarek, S.24: Rene Siciliano, S.29: Metin Yilmaz, Rainer Holz, Jorund Langeggen , Foxograﬁ e, n e g i e z n A 2

HALTUNG ZEIGEN Erstmalig beteiligt sich die Stadt Hamm als Kommune offi ziell an den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen finden unter dem Motto „Haltung zeigen“ 20 Veranstaltungen und Projekte digital und – so weit möglich – in Präsenz statt. Das „Hammer Netzwerk ras- sismuskritische Arbeit“ hat in Kooperation mit vielen Partnern eine Broschüre mit vielen verschiedenen Aktionen, Lesungen, Vorträgen und Workshops von Anfang bis Ende März 2022 veröff entlicht. „Ich freue mich, dass wir mit unseren Partnern so ein vielfältiges Programm auf „Besuchen Sie eine der Veranstaltungen, ob in Präsenz oder Zoom. Denn es geht darum, Haltung zu zeigen – gegen Ausgrenzung und Rassismus“ Oberbürgermeister Marc Herter mit dumpfen Parolen und platten Sprüchen Vorurteile, oft beiläufi g und ungeniert, vor- getragen werden. Jürgen Schlicher (externer Diversity-Berater für IKEA Deutschland, L’Oreal und weitere große Firmen) bietet in seinem Workshop Übungen an, in denen sowohl situatives Handeln als auch Kom- munikationstechniken spielerisch erprobt werden, um solchen Konfrontationen argu- mentativ, selbstsicher und angemessen be- gegnen zu können. die Beine stellen konnten. Ich lade alle inte- ressierten Bürgerinnen und Bürger ein: Besuchen Sie eine der Veranstaltungen, ob in Präsenz oder Zoom. Denn es geht da- rum, Haltung zu zeigen – gegen Ausgren- zung und Rassismus“, betont Oberbürger- meister Marc Herter. Wie das im Alltag aussehen kann, zeigt unter anderem direkt die erste Veranstaltung am Dienstag, 1. März, um 16 Uhr. Unter dem Titel „Haltung zeigen gegen Rassismus und Stammtisch- parolen“ geht es um Situationen, in denen Neben Vortragen, Diskussionen und Workshops ist das Programm in die Berei- che „Kunst, Kultur und Sport“, „Aktionen in Kindertages- und Jugendeinrichtungen“ sowie „Aktionen in und für Kitas und Schu- len“ unterteilt. Den Abschluss der Hammer „Wochen gegen Rassismus“ bildet am Mitt- woch, 30. März, um 15 Uhr Teil 2 des Seminars „Schule und Kita vielfältig ge- stalten – Diskriminierungen abbauen mit dem Anti-Bias-Ansatz (Referentin: Sandra Godau-Geppert).I 3

Programmübersicht: Dienstag, 1. März 2022, 16.00 Uhr Haltung zeigen gegen Rassismus und Stammtischparolen Kennen Sie Situationen, in denen mit dumpfen Parolen und platten Sprüchen Vorurteile, oft bei- läuﬁg und ungeniert, vorgetragen werden – etwa beim Familienfest, im nachbarschaftlichen Ge- spräch, an der Supermarktkasse, im Schulunterricht oder tatsächlich am Stammtisch? Für diejenigen, die solchen Konfrontationen argu- mentativ, selbstsicher und angemessen begegnen wollen, bietet der Workshop Übungen an, die sowohl situatives Handeln als auch nützliche Kommunikati- onstechniken spielerisch erproben. Im Frühsommer besteht die Möglichkeit, an einem vertiefenden Tagesseminar die erworbenen Kompe- tenzen zu vertiefen. Referent*in: Jürgen Schlicher, Diversity-Works Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/haltungzeigen Mittwoch, 2. März 2022, 15.00 – 17.00 Uhr Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Informations- und Austauschtreffen für Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen im Netzwerk Im Rahmen einer zweistündigen Veranstaltung tauschen sich Schüler*innen, Lehrer*innen sowie außerschulische Experten über ihre Arbeit im Pro- gramm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou- rage“ aus. Dabei werden sowohl die Initiierung und Umsetzung des Programms an Schulen als auch die Nachhaltigkeit, also die Übertragung der Auf- gaben an die nachfolgenden Schüler*innen thema- tisiert. Interessierte Schüler*innen und Lehrer*innen können sich so informieren und ggf. Fragen direkt mit den Ansprechpartnern klären. Im „open space Bereich“ geben die Teilnehmenden eigene Themen ins Plenum und können hier bereits erste gemeinsa- me Projekte planen. Ort: digital Veranstalter: Kommunales Integrationszentrum Hamm, Regionalkoordination für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Anmeldung: sandra.godau-geppert@stadt.hamm.de Donnerstag, 3. März 2022 Zweitzeugen – Erinnern ohne Zeitzeug*innen Workshop für Schüler*innen ab der 4. Klasse ZWEITZEUGEN e.V. erzählt in analogen wie digitalen Bildungsprojekten aus der Zeit des Nationalsozialis- mus und ermöglicht – persönlich und einfühlsam – Lebensgeschichten Holocaustüberlebender ken- nenzulernen und diese zu bewahren. Der Verein sensibilisiert (junge) Menschen für Antisemitismus und Rassismus, sie werden ermutigt, die Geschich- ten als zweite Zeug*innen – so genannte Zweit- zeug*innen – weiterzugeben, selbst aktiv zu werden und gesellschaftliche Verantwortung zu überneh- men. 4 Referent*innen: Zweitzeugen e.V. Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: sandra.godau-geppert@stadt.hamm.de Donnerstag, 3. März 2022, 15.30 Uhr – 17.30 Uhr Antiziganismus – Was ist das? Was ist unter „Antiziganismus“ zu verstehen, und wie trifft der die Minderheit der Sinti und Roma? In diesem Online-Workshop geht es um die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma. Eng damit verknüpft ist der Themenkomplex Antiziganismus. Antiziga- nismus ist als speziﬁsche Form des Rassismus weit verbreitet, gesellschaftlich breit akzeptiert und zu wenig geächtet. Erscheinungsformen, Dimensionen und Wirkungsweisen des Antiziganismus werden im Rahmen des Workshops einführend thematisiert. Aufbauend auf Ergebnissen und Gesprächsbedarfen aus dem Workshop wird im Frühsommer ein vertie- fendes Argumentationstraining gegen Antiziganis- mus als Präsenzveranstaltung in Hamm stattﬁnden. Ort: digital Veranstalter: Das Kommunale Integrationszent- rum in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus Mehr Informationen: www.gegen-antiziganismus.de Anmeldung: https://gstoo.de/antiziganismus Dienstag, 8. März 2022, 18.00 Uhr Hoffnung Lesung und Gespräch Die Journalistin Nermin Ismail geht einem der ur- menschlichsten Gefühle auf den Grund, trifft Men- schen, denen die Hoffnung fast abhanden kam, redet mit ihnen über ihre schwersten Stunden und da- rüber, was ihnen geholfen hat. Sie hinterfragt, wer worauf hoffen darf und wann eine positive Sicht auf die Zukunft zur Realitätsverweigerung wird. Und nicht zuletzt zeigt sie uns, wie wir alle uns gegen- seitig Zuversicht geben können und warum wir manchmal zurückblicken müssen, damit ein hoff- nungsvolles Morgen immer wieder möglich ist. Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskriti- scher Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/lesung_hoffnung Mittwoch, 9. März 2022, 16.00 – 19.00 Uhr Respektvoll miteinander sprechen– die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation Mit der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) hat der Psychologe Marshall B. Rosenberg ein einfaches Modell entwickelt, bei dem Worte zu Fenstern wer- den. Konﬂikte lassen sich befriedigend und nach- haltig auﬂösen. Das Modell besteht aus nur vier Schritten (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte) und ist leicht zu erlernen. Referent*innen: Sven und Evi Schöllmann, GFK-Trainer*innen nach Marshal Rosenberg Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/gewaltfreie-kommunikation Donnerstag, 10. März 2022, 15.00 – 18.00 Uhr Rassismus im Klassenzimmer Workshop für Lehrer*innen und andere pädagogische Fachkräfte in Schulen Rassistische Äußerungen, die Verharmlosung des Holocaust und „Witze“, die andere herabwürdigen, gehören immer mehr zum Alltag in der Schule. Wie können wir mit solchen problematischen Äußerun- gen und Handlungen im pädagogischen Alltag ange- messen umgehen? Wann müssen wir eingreifen und Haltung zeigen, Verunglimpfungen zurückweisen, inhaltlich Position beziehen? Welche Fachkenntnis- se brauchen wir dafür? Was muss im öffentlichen Raum zum Thema gemacht werden, was im Vier- augengespräch? Diese Fragen werden wir nach einem Input zum Thema gemeinsam im Webinar dis- kutieren. Referentin: Anne Broden, Diplom-Theologin, Referentin und Lehrbeauftragte für Rassismus- und Antisemitismuskritik Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/Rassismus_Klassenzimmer Dienstag, 15. März 2022, 15.00 – 17.00 Uhr Empowerment-Workshop für Rassismus-betroffene – Safe Space für BPoC Menschen In diesem Workshop geht es zum einem um Ras- sismuserfahrungen im Alltag, Schule, Behörde und zum anderen um Handlungsoptionen und Stärkung in einem geschützten Safer Space. Referentin: Sabrina Rahimi, Anti-Rassismus- und Empowerment-Trainerin Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/Empowerment_Rassismus Mittwoch, 16. März 2022, 18.00 – 20.00 Uhr „Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass“ Lesung und Gespräch mit Burak Yilmaz, Pädagoge und Buchautor Burak Yilmaz wächst in Duisburg auf, postmigran- tisch. Sein Bildungsweg – katholisches Elitegym- nasium, Koranschule, Universität – durchkreuzt Milieus, seine Arbeit gefährliche Überzeugungen: Als Reaktion auf den Antisemitismus in seinem Jugendzentrum organisiert er Fahrten nach Ausch- witz mit muslimischen Teenagern. Ein Explosions- gemisch aus Schmerz, Enttäuschung, Zugehörig- keit entsteht … Ort: Helios Theater, Willy-Brandt-Platz 1d, 59065 Hamm Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/lesung_ehrensache Donnerstag, 17. März 2022, 17.30 – 21.00 Uhr „Was isst die Welt?“ – Interkultureller Kochabend mit

gemeinsamen Essen im Anschluss (für Erwachsene mit und ohn Flucht- und Zuwanderungsge- schichte) Essen ist Vielfalt – Essen verbindet. Unter diesem Motto bringen wir an diesem Abend Menschen zu- sammen, die sich unabhängig von Herkunft und kultureller Orientierung von der Vielfalt unter- schiedlicher internationaler Gerichte überraschen lassen möchten. Neben dem leiblichen Wohl und der gemeinsamen Zubereitung der Speisen steht ausreichend Raum für Begegnung und Gespräche zur Verfügung. Ort: Küche des Franziskus-Berufskollegs, Franziskanerstraße 2 Veranstalter: Caritas Beratungszentrum , Fachdienst für Integration und Migration Anmeldung: Britta Kapust, Tel.: 02381 144400 E-Mail: kapust@caritas-hamm.de Donnerstag, 17. März 2022, 18.00 – 20.00 Uhr „Emanzipation im Islam“ Lesung und Gespräch mit Sineb El Masrar Wie selbstbestimmt leben Muslimas heute in Deutschland? Mit welchen Herausforderungen und mit welchem Islamverständnis sind sie konfron- tiert? Faktenreich und leidenschaftlich zeigt Sineb El Masrar: Furchtlose muslimische Mädchen und Frauen kämpfen mit großen Widerständen – und mit Feinden, die sich einer ganzen Generation mani- pulativ in den Weg stellen. Damit muss Schluss sein. Habt endlich den Mut, eure Rechte für ein gleichberechtigtes Leben einzufordern, ruft El Masrar ihren Glaubensschwestern und uns allen zu. Ohne Kompromisse – jetzt! Sineb El Masrar ist Buchautorin und Journalistin sowie Herausgeberin und Chefredakteurin der mul- tikulturellen Frauenzeitschrift „Gazelle“. Ort: digital Veranstalter: Kommunales Integrationszentrum in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Hamm Anmeldung: https://gstoo.de/emanzipation_islam Samstag, 19. März 2022 HAMMSTARS say NO TO RACISM für Jugendliche und Zuschauer der „TuS59 HammStars“ am Heimspieltag Im Rahmen eines Workshops ist es unsere Absicht, mit den Jugendlichen aus unseren U 14 und U 16 Mannschaften der HammStars gemeinsam mit gleichaltrigen Jugendlichen mit und ohne Fluchtge- schichte das Thema Rassismus, hier im Schwer- punkt beim Sport, zu bearbeiten. Dabei sollen sich die Jugendlichen kennen lernen und zu dem Thema unter anderem auch gemeinsam ein Banner gestal- ten. Zudem soll spielerisch bei kleinen Ballspielen aus dem Basketballbereich ein gemeinsames Erleb- nis geschaffen werden. Die teilnehmenden Jugend- lichen werden gemeinsam mit Ihren Familien dann eingeladen zu unserem Heimspieltag TuS59 Hamm- Stars - BG Dorsten am 19.03.2022. Die Jugendlichen werden gemeinsam mit den Mannschaften das Spiel- feld betreten und das selbst erstellte Banner den Zuschauern präsentieren. Zudem werden den Zu- schauern die Inhalte des Workshops als Teil der Aktionswochen vorgestellt, mit der klaren Aussage der TuS59 HammStars: „HAMMSTARS say NO TO RACISM“. Die Aktion wird selbstverständlich unter den dann aktuell geltenden Coronaschutzverord- nung NRW durchgeführt und ggf. entsprechend an- gepasst. Anmeldung: https://gstoo.de/antibias Ort: Sporthalle, Märkisches Gymnasium Hamm Veranstalter: TuS59 HammStars Montag, 21.März 2022, 19.00 Uhr Frauen hier und in aller Welt – Erfahrungen aus Georgien, Russ- land und der DR Kongo In dieser Talkrunde berichten Lali Mgaloblishvili (Journalistin), Sylvie Toumonzoni (Sozialwissen- schaftlerin) und Natalia Wilhelm (Linguistin) über ihre Arbeit mit migrantischen Communitys in Deutschland, Eigenheit ihrer Rassismus-Erfahrung hier und weltweit aber auch über die soziopolitische Lage, patriarchale Gewalt und Widerstand der Frau- en in Georgien, Kongo und Russland. Moderation: N.N. Ort: VHS Hamm Veranstalter: Amnesty International, Diakonie Ruhr-Hellweg, Flüchtlingshilfe, FUgE, IFF, Multi- kulturelles Forum (MkF), Gleichstellungsstelle, Kommunales Integrationszentrum, VHS Hamm Anmeldung: fuge@fuge-hamm.de Referentinnen: Lali Mgaloblishvili, Sylvie Toumonzoni und Natalia Wilhelm Dienstag, 22. März 2022, 15.00 – 17.00 Uhr Anti-Rassismus & Allyship In diesem Workshop wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie du Allyship – Dich rassismuskri- tisch verbünden – aktiv in den Alltag integrieren kannst. Dafür wollen wir uns eigenen Privilegien bewusst werden und diese hinterfragen. Ziel des Workshops ist es, Strategien zu entwickeln, um be- wusste wie unbewusste Vorurteile abzubauen und einen ersten Schritt in Richtung Allyship zu machen. Referentin: Sabrina Rahimi, Anti-Rassismus- und Empowerment-Trainerin Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Mittwoch, 23. März 2022, 15 – 18 Uhr, Teil 1 Mittwoch, 30. März 2022, 15 – 18 Uhr, Teil 2 Schule und Kita vielfältig gestalten – Diskriminierungen abbauen mit dem Anti-Bias-Ansatz Der Anti-Bias-Ansatz (bias = Vorurteil / Voreinge- nommenheit, Schieﬂage) zeigt Möglichkeiten auf, wie in Kindertagesstätten und Schulen vorurteils- bewusste Bildung und Erziehung gestaltet werden kann. Wir stellen hier die Bedeutung und Entwick- lung des Ansatzes und seine Umsetzung im Rahmen einiger Projekte vor. Welche Möglichkeiten gibt es, sich mit vorurteilsbewusster Erziehung in der Kita sowie im schulischen Kontext auseinanderzu- setzen? Darauf möchten wir Antworten geben und hoffen, Neugier und Interesse für diesen Ansatz zu wecken. Referentin: Sandra Godau-Geppert, Dipl.-Sozialpädagogin und Anti-Bias-Trainerin Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Donnerstag, 24. März 2022, 18.00 – 20.00 Uhr Multimedialer Vortrag „Alltagsrassismus“ Oft hören wir „alle Menschen sind gleich“ oder lesen Sprüche wie „No To Racism“ – doch reicht das? Was können wir im Alltag tun, um Rassismus zu stoppen? Und wie kommen wir ihm überhaupt auf die Spur? Was für Erfahrungen machen Menschen, die nicht „typisch deutsch“ aussehen oder die einen Namen haben, den die meisten falsch aussprechen? Wir ﬁnden heraus, wie wir mit solchen Situationen um- gehen können – einmal, wenn du vielleicht selbst betroffen bist oder auch wenn du etwas beobach- test. Wo fängt Rassismus an und was hilft dagegen? Anne Chebu arbeitet als Fernsehjournalistin für verschiedene Öffentlich-rechtliche Sender und als freie Moderatorin. 2014 hat sie ihr Buch „Anleitung zum Schwarzsein“ veröffentlicht, mit dem sie jungen Afrodeutschen einen Orientierungsfaden an die Hand gibt. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in der Initiative „Schwarze Menschen in Deutschland e.V.“ und bei den „Neuen deutschen Medienmacher*innen“ Referentin: Anne Chebu, Fernsehjournalistin, Moderatorin und Buchautorin Ort: digital Veranstalter: Hammer Netzwerk rassismuskritischer Arbeit Anmeldung: https://gstoo.de/alltagsrassismus Freitag, 25.03.2022, 18.00 Uhr „Mein Kalifat“ Lesung und Gespräch mit Hasnain Kazim Hasnain Kazim ist nicht nur Journalist und Bestseller- autor, vor einigen Jahren hat er sich auch eine zwei- te Identität zugelegt – als Kalif. Das war seine nicht ganz ernst gemeinte Antwort auf die permanenten Ängste von Menschen vor einer Islamisierung des Abendlandes und auf Dauervorwürfe von Rechts- extremisten, er sei in Wahrheit ein Islamist, der Deutschland islamisieren wolle. Doch schnell stellte Hasnain Kazim fest, dass sich seine Kalifatspläne verselbständigten: In den sozialen Medien und bei Lesungen huldigten Fans ihrem weisen Kalifen, sie wollten Wesir oder Mitglied des Harems werden. Viele fragten sehnsüchtig, wann denn nun das Kali- fat ausgerufen werde. Die gute Nachricht: Es ist endlich soweit! Und die noch bessere Nachricht: Der Kalif hat dabei ein geheimes Tagebuch geführt… Ort: Gerd-Bucerius-Saal, Heinrich-von-Kleist Forum, Platz der Deutschen Einheit 1 Veranstalter: Kommunales Integrationszentrum in Kooperation mit den Stadtbüchereien Hamm Anmeldung: https://gstoo.de/meinkalifat Samstag, 26.03.2022 „Unterschiedlich aber gleich!“ Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden in die Treffpunkte des DRK Hamm zu Gesprächen über Rassismus eingeladen. Aus diesen Treffen he- raus werden Bilder und Geschichten entstehen, die an einem Nachmittag mit Musik und „Kulinarischem“ in einer Ausstellung gezeigt werden. Veranstalter: DRK Kreisverband Hamm Anmeldung: Integrationsagentur, Frau Schwamborn, Tel.: 02381 4263179, E-Mail: integ.agentur@drk-hamm.de 5

Räumlichkeiten auch volldigitalisiert, ober- halb der abgehängten Decken verlaufen kilometerlange Kabel. Im Unterrichtsbe- reich genügt ein Knopfdruck und die An- schlüsse für Gas, Wasser und Strom fahren aus den Leisten. Die Aufenthaltsräume be- eindrucken mit ihrem Lounge-Charakter: Hier werden die Oberstufenschüler Pausen und Freistunden verbringen – aber auch für schulische (und möglicherweise in Zu- kunft außerschulische) Veranstaltungen bieten sie viel Raum. I Frontalunterricht in Hörsaalsituation war gestern: Moderne Unterrichts- konzepte setzen auf eigenes, experi- mentelles Lernen in offenen „Lernland- schaften“. Selbstverständlich mit tech- nischen Lern- und Präsentationsmöglich- keiten auf der Höhe der Zeit. Und: Man soll sich wohlfühlen – ob im Unterricht oder in Pausen und Freistunden. All das wurde architektonisch, technisch und bau- lich im Rahmen der umfangreichen Sanie- rungsarbeiten des naturwissenschaftlichen Traktes sowie des Foyers der Friedens- schule umgesetzt. Die mintgrüne Farbe zieht sich durch alle neuen Räumlichkeiten – in Anlehnung an den MINT-Bereich (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Aus vielen kleineren sind weite Lern- und Aufent- haltsräume entstanden. Natürlich sind die 8

DER UMWELTKALENDER 2022 IST DA Mehr als 70 Aktionen zum Thema „Umwelt und Natur“ in Hamm bietet der neue Umweltkalender: Ab sofort sind Anmeldungen möglich. Die 35. Aufl age des Umweltkalenders bietet über das ganze Jahr viele spannende Veranstaltungen für echte Naturprofi s und solche, die es noch werden wollen. Die Aktionen fi nden draußen statt und laden zum Mitmachen ein. „Klein und Groß“ können das ganze Jahr hin- durch Natur mit allen Sinnen erleben. Mit dabei sind viele altbekannte Klassiker wie zum Beispiel: „Wo kommt eigentlich unser Honig her?". Oder: „Ferkel, Kalb und Co“ und „Wenn es dunkel wird im Wald“. In den Sommerferien können Kinder an den mehrtägigen Veranstaltungen „Der Natur als Indianer auf der Spur“ und „Waldfor- schertage“ teilnehmen, in den Herbstferien steht „Auf den Spuren von Robin Hood" auf dem Programm. Neue „Naturproﬁ s“ Im Rahmen des Umweltkalenders besteht aber auch die Möglichkeit, naturnah selbst zu backen, den Sternenhimmel zu be- wundern, mit Naturmaterialien zu basteln, Bach- und Bodentiere unter die Lupe zu nehmen, Märchen und spannenden Ge- schichten zu lauschen. Darüber hinaus kann auch die ganze Familie bei Exkursionen auentypische und andere Naturräume er- kunden und vieles mehr. Selbstverständlich werden auch in diesem Jahr wieder die Kinder, die an mindestens vier Aktionen teilgenommen haben und das mit ihrem eingesandten Naturprofi aus- weis belegen, als Naturprofis geehrt. Im NATUR ERLEBEN Umweltkalender 2022 Interessante, wissenswerte, lustige und erstaunliche Angebote rund um Natur und Umwelt für Kinder und Erwachsene von Februar bis November 2022 Frühjahr können – sofern die Corona-Ein- schränkungen es zulassen – die Naturprofi s der Jahre 2020 und 2021 ihre Urkunden in einer kleinen Feierstunde entgegennehmen. Die Veranstaltungen werden unter den je- weils gültigen Corona-Regeln durchgeführt. Unter Umständen könnte es daher leider auch zu Absagen kommen. I ONLINE Zur Anmeldung steht ein digitales Anmeldefor- mular auf der Internetseite des Umweltamtes zur Verfügung: www.hamm.de/umweltkalen- der. Hier kann der neue Umweltkalender auch heruntergeladen werden. 11

„Wir würden uns des- halb freuen, wenn auch in diesem Jahr viele Bürgerinnen und Bürger dabei helfen, mit ihrem ehrenamtlichen Engage- ment das Stadtbild zu verbessern“ Reinhard Bartsch, ASH-Betriebsleiter außerdem mit reißfesten Abfallsäcken ausgestattet. In diesen wird der Müll ge- sammelt und zur Abholung durch den ASH bereitgestellt. Um die Teilnehmer während der Aktion mit kleinen Snacks und Ge- tränken zu versorgen, stellt der ASH den Bürgerämtern auch in diesem Jahr jeweils 100 Euro zur Verfügung. Tolle Preise zu gewinnen Als Dank für das ehrenamtliche Engage- ment werden unter allen Einzelteilnehmern wieder attraktive Preise verlost. Das Be- sondere: Die Gewinner selbst dürfen sich ihren Gewinn aussuchen. Neben Gutschei- nen für das Maximare, einer Jahreskarte für den Maximilianpark oder wahlweise dem Tierpark können sich die Gewinner auch für einen Erlebnistag entscheiden – zum Beispiel im Tierpark oder beim ASH. Aber auch alle unterstützenden Kinder- garten- und Schulgruppen haben die Chance, für ihren jeweiligen Förderverein 500 Euro zu gewinnen. Um es in den Los- topf zu schaffen, ist die Einsendung der ausgefüllten Teilnehmerkarte an den ASH innerhalb einer Woche nach der erfolgten Teilnahme erforderlich. Die Gewinner wer- den Ende März gezogen. I ANMELDUNG Anmelden können sich interessierte Personen und -gruppen bis zum 4. März bei den Bürger- ämtern oder online unter www.hamm.de/ash. Bei entsprechendem Infektionsgeschehen muss mit einer kurzfristigen Absage der Ver- anstaltung gerechnet werden. Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ASH-Hotline unter 02381 17-8282 gern zur Verfügung. GEMEINSAM FÜR EIN SAUBERES HAMM Nachdem der Frühjahrsputz in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt ausfallen musste, plant der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb Hamm (ASH) die 19. Auﬂ age der beliebten Veranstaltung unter Vorbehalt nun für Samstag, 12. März. Egal ob Einzelpersonen oder ganze Gruppen – von jung bis alt können alle dabei helfen, die Stadt Hamm ein Stückchen sauberer zu machen. Kinder- garten- und Schulgruppen können ihre Sammelaktion bereits am Vortag – Freitag, 11. März – während der Betreuungs- bzw. Unterrichtszeit unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Kontaktbeschränkungen durchführen. Den Hammer Bürgern liegt das städtische Erscheinungsbild am Herzen. Das zeigte in den vergangenen Jahren die stetig steigende Anzahl derer, die sich mit einer Sammel- aktion beim Frühjahrsputz beteiligten und die Stadt von Unrat und Müll befreiten. Denn: Eine saubere Stadt erhöht die Lebens- qualität, indem sie zum allgemeinen Wohl- befi nden beiträgt. Wie wichtig das für die körperliche und geistige Erholung ist, ist vielen Menschen vor allem während der strengen Corona-Beschränkungen bewusst geworden. „Wir würden uns deshalb freuen, wenn auch in diesem Jahr viele Bürge- rinnen und Bürger dabei helfen, mit ihrem ehrenamtlichen Engagement das Stadtbild zu verbessern“, sagt ASH-Betriebsleiter Reinhard Bartsch. „Nicht nur die Mit- menschen freuen sich über ein sauberes Umfeld, sondern vor allem die Pfl anzen- 12 und Tierwelt profi tieren davon.“ Umwelt- dezernent Volker Burgard bittet dabei je- doch zur Vorsicht: „Im März beginnen die ersten Vogelarten, ihre Nester zu bauen. Deshalb sollten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf verzichten, Sträucher und Gebüsche oder ausgewiesene Vogel- oder Naturschutzgebiete bei ihrer Reini- gungsaktion abzusammeln.“ Arbeitsmaterial, Snacks und Getränke Wie auch in den Vorjahren werden alle kleinen und großen Helfer vom ASH mit den benötigten Arbeitsmaterialien ausge- stattet: Neben besonders reißfesten und witterungsbeständigen Handschuhen für Groß und Klein werden die Teilnehmer

GAME OVER Auf dem Recyclinghof in Bockum-Hövel wurden Anfang Februar über 30 illegale Glücksspielautomaten vernichtet, die zuvor bei Kontrollaktionen beschlagnahmt worden waren. Die verschiedenen Sicherheits- und Kontroll- behörden wie zum Beispiel Ordnungsamt, Polizei und Zoll setzen auf regelmäßige gemeinsame Kontrollaktionen – gegen das illegale Glücksspiel und viele weitere Gesetzesverstoße. Die illegalen Spielgeräte sind Altgeräte, die über Slowenien, Malta oder Österreich nach Deutschland wieder eingeführt wurden. „Sie verfügen über eine Soft ware, die der Betreiber so programmieren und einstellen kann, dass nur etwa alle zwanzig Runden ein Gewinn erfolgt. Außerdem kann er die Höhe des Gewinns fest- 13

„Illegales Glücksspiel ist ein schweres Delikt. Steuerhinterziehung zum einen und eine Beförderung der Spielsucht, die man in diesen illegalen Spielhöllen ﬁnden kann, zum anderen.“ Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm legen. Diese Programmierung ist nicht nur außerhalb der ge- setzlichen Rahmen, sondern auch gefährlich für den Spieler, weil sie Gewinne suggeriert, die sie nie erhalten können“, erklärt Arndt Borgmann aus dem Hammer Ordnungsamt. Betreiber von manipulierten Automaten müssen mit hohen Bußgeldern rechnen. Denn der Schaden, der durch die Spiel- geräte verursacht wird, ist im- mens. Marc Herter, Oberbür- germeister der Stadt Hamm, betont: „Illegales Glücksspiel Heessen bei Aktionen im ver- gangenen Jahr sichergestellt worden. Die verschiedenen Si- cherheits- und Ordnungsbe- hörden in Hamm hatten zuletzt immer wieder sehr erfolgreich gemeinsame Kontrollaktionen durchgeführt. Anlässlich einer Aktion Anfang Februar, die auch von Oberbürgermeister Marc Herter und Polizeipräsi- dent Thoma Kubera begleitet wurde, kommentierte Herter: „Ich bin beeindruckt, wie gut und souverän die Zusammenar- beit der Kolleginnen und Kolle- gen funktioniert. Die heutige Aktion zeigt mal wieder: Ge- meinsame ‚Rundumschläge‘ sind deutlich effektiver als un- koordinierte Einzelmaßnah- men. Gemeinsam sind wir schlagfähig, willens und in der Lage, illegalen Aktivitäten in Hamm einen Riegel vorzu- schieben“, betonte Oberbürger- meister Marc Herter am Ende der Kontrollaktion. Polizei- präsident Thomas Kubera bilan- zierte: „Ich habe bei der Kon- ist ein schweres Delikt. Steuer- hinterziehung zum einen und eine Beförderung der Spiel- sucht, die man in diesen illega- len Spielhöllen finden kann, zum anderen. Und wenn man mal die wirtschaftliche Dimen- sion deutlich machen will, dann kann man sagen, dass hier pro Gerät gerade 100.000 Euro Um- satz verschrottet werden.“ Gemeinsam besser Die 34 illegalen Glücksspielauto- maten, die im Rahmen der Akti- on verschrottet wurden, sind bei insgesamt neun Objekten in Hamm-Mitte und Hamm- n e g i e z n A 14

Kontrollobjekte waren im Vor- feld von den Behörden unter- einander abgestimmt worden. Im Rahmen der Kontrolle sind erneut drei Spielgeräte sicher- gestellt worden, es besteht der Verdacht des Veranstaltens von illegalem Glückspiel. Wegen Verstößen gegen das Tabaksteu- ergesetzes wurde eine größere Menge (1,5 blaue Müllsäcke) un- verzollten Tabaks durch die Mitarbeitenden des Zolls sicher- gestellt. In dem überprüften Bordell sind unter anderem Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften zum Schutz der Sexarbeiterinnen und -arbeiter festgestellt worden. In den kon- trollierten Betrieben stellten die Einsatzkräfte außerdem mehrere Verstöße gegen den Brandschutz fest: Rettungswege waren verschlossen oder ver- sperrt, Feuerlöscher ungeprüft, nicht frei zugänglich aufgestellt oder gar nicht erst vorhanden. Die entsprechende Kennzeich- nung durch Piktogramme war gar nicht, nicht eindeutig oder unzureichend angebracht. Auch sozialrechtliche Verstöße sind festgestellt worden. I trollaktion hoch motivierte Ein- satzkräfte aus den verschiedenen Behörden erlebt, die sehr gut harmonieren. Die integrative und vertrauensvolle Zusam- menarbeit von Polizei und den Netzwerkpartnern ist ein wich- tiger Baustein bei der Sicher- heitsarbeit. Wir setzen damit ein klares Zeichen für den Schutz der Rechtsordnung und die Sicherheit der Menschen in Hamm“. Weitere Verstöße Unter den kontrollierten Ob- jekten der gemeinsamen Aktion Anfang Februar waren eine Shishabar, ein Shishastore, ein Imbiss, vier Teestuben, eine Spielhalle und eine Prostitu- tionsstätte. Die ausgesuchten n e g i e z n A 15

Sonderveröffentlichung „DA TICKEN WIR ANDERS“ Die Caritas ist viel mehr als nur eine Organisation. Sie ist eine Grundhaltung gegenüber Menschen, besonders ge- genüber Menschen in Not. Ihre Aufgabe sieht sie darin, den Menschen – ohne Ansehen von Herkunft, Status oder Religion – mit Liebe und Achtung zu begegnen. Überall. 2022 feiert die Caritas Deutschland ihr 125- jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass sprach das Hamm- Magazin mit Elmar Marx, Vorstand der Caritas Hamm, über die heutige Bedeutung und die Anforderungen der Caritas in Hamm. Hamm-Magazin: Herr Marx, auf eine 125jährige Geschichte können nicht viele zurückblicken. Worin liegt das Erfolgs- rezept der Caritas? Elmar Marx: Die Liebe zu den Menschen ist unser Erfolgsrezept. Und unser glaubwürdiger Einsatz für Menschen, die Hilfe be- nötigen. Getreu dem Caritas-Motto: Not sehen und handeln. Als Ende des 19. Jahrhunderts die Idee entsteht, die vielen verschiedenen caritativen Vereine und Initiativen in der katholischen Kirche, die sich zu dieser Zeit um Menschen in schwierigen Lebenssituationen kümmerten, miteinander zu vernetzen, gründet sich die Caritas Deutschland. Damit entstand eine Dachorganisation, die sich aber in den verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich entwickelte. In den fünf NRW-Bistümern werden die sozialen Auf- gaben zur Unterstützung der Menschen durch die sogenannten Orts- caritasverbände wahrgenommen. Das heißt, der Caritasverband Hamm ist ausschließlich für die Menschen in der Stadt Hamm zuständig, was sicherlich auch Teil unseres Erfolges hier vor Ort ist. Inwieweit ist das etwas Besonderes und was bedeutet das für Ihre Arbeit hier in Hamm? Historisch betrachtet sind in den letzten 125 Jahren neben der Caritas bundesweit und eben auch in Hamm weitere Wohlfahrts- verbände entstanden. Seitdem hat sich die Trägerlandschaft deutlich verändert. Es gibt in Hamm inzwischen sehr viele soziale Träger – gemeinnützig oder auch privatwirtschaftlich. Das ist grundsätzlich gut, weil die Menschen dadurch eine große Wahl- möglichkeit in Bezug auf Hilfen und Unterstützung haben. Von diesen Trägern gibt es aber kaum noch welche, die wie wir aus- schließlich für Hamm zuständig sind. Bei den allermeisten sitzt die Geschäftsführung inzwischen außerhalb von Hamm und/ oder sie erbringen ihre Leistungen auch in anderen Städten und Regionen. Mit fast 900 hauptamtlichen Mitarbeitenden ist die Caritas nicht nur einer der größten Arbeitgeber. Von den 900 Mit- arbeitenden leben über 80 Prozent in dieser Stadt. Das heißt: Wir sind nach wie vor in jeder Hinsicht wirklich Hammer, identifi- zieren uns mit unserer Stadt und haben ein großes Interesse daran, an der Verbesserung der sozialen Lage in Hamm aktiv mitzuarbeiten. Kein anderer sozialer Träger verfügt in Hamm über ein so starkes Netz aus Diensten, Einrichtungen und Ehrenamt- lichen in allen Stadtbezirken, das Menschen aller Generationen auffängt und trägt. Unabhängig von Herkunft oder Religions- zugehörigkeit. Wir sind wirklich für alle Menschen in allen Hammer Stadtteilen da. Aber würden die anderen Anbieter sozialer oder pﬂegerischer Leistungen nicht auch sagen, dass sie sich für die Menschen in Hamm einsetzen? Ich denke schon, dass sie das sagen. Wir tun das auch. Aber es 17

Sonderveröffentlichung Die Caritas erfüllt Grundbedürfnisse: jeden Tag eine warme Mahlzeit und ein freundliches Lächeln. gibt entscheidende Unterschiede. Ein Beispiel: Von den rund 40 Ambulanten Pflegediensten gibt es in Hamm nur noch zwei weitere gemeinnützige, die anderen sind privatwirtschaftlich. Wir fahren zu Patienten in den entlegensten Ecken, auch wenn sich die Fahrstrecke betriebswirtschaftlich nicht rechnet. Wir übernehmen auch sehr aufwändige Pflegen, die viel Zeit kosten. Solche Patienten – wenig zentral wohnend oder mit hohem Pflegeaufwand – werden von privaten Anbietern häufig abgelehnt, weil es sich nicht rechnet. Da ticken wir anders. Ein weiteres Beispiel sind die Altenheime. Die Landschaft ver- ändert sich aktuell rasant. Ein Großteil der Heime in Deutschland befindet sich inzwischen im Eigentum von ausländischen Investo- ren. Auch in Hamm trifft das auf immer mehr Heime zu. Im Gegensatz zu privaten Trägern steuern wir unsere drei Alten- heime im Hammer Westen nicht nach Zahlen. Wir verfolgen keine Renditeziele. Unser größtes Ziel ist nach wir vor die Lebens- qualität unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Sie sollen weiter- hin in ihrer vertrauten Nachbarschaft einen guten Lebensabend verbringen, weshalb uns die Einbindung unserer Heime in die Quartiere und Kirchengemeinden sehr wichtig ist. Ich möchte mit diesen Beispielen sagen, dass wir für alle Menschen in allen Stadtteilen gleichermaßen da sind. Das ist ein Thema, welches wir auch in unserer neuen Kampagne aufnehmen, die nicht nur einen größeren Bekanntheitsgrad, sondern auch einen gewissen Image- wandel herbeiführen soll. Um es in der Kampagnensprache zu sagen: Wir lieben jede Ecke unserer Stadt und die Menschen, die hier leben. 18 Stichwort Image: Tatsächlich hört man als Außenstehender oft von Vorurteilen, von einem verstaubten Image, auch im Schatten der katholischen Kirche. Wir kennen natürlich die Vorurteile, die es gegenüber der Caritas gibt. Doch durch aktuelle, interne Befragungen wissen wir auch, dass das Bild, welches Außenstehende von der Caritas haben, so gar nicht mit dem übereinstimmt, was unsere Mitarbeitenden in unserer Organisation leben und erleben. Wir sind definitiv anders als viele denken. Wir leben Vielfalt – mit Mitarbeitenden aus vielen Herkunftsländern, verschiedener Religionen und sind tole- rant gegenüber unterschiedlicher Lebensentwürfe oder sexueller Orientierung. Eigentlich ist es schade, dass man das im 21. Jahr- hundert immer noch erwähnen muss. Unsere Mitarbeitenden leben und schätzen unser Leitbild und unsere moderne Führungs- struktur. Was uns alle eint, ist unsere Vision von einer Gesell- schaft in Hamm, in der niemand am Rand steht. Was verstehen Sie unter einer modernen Führungs- struktur? Teamarbeit steht bei uns nicht nur auf dem Papier. Ich leite die Caritas Hamm gemeinsam im Team mit fünf Fachbereichsleitun- gen. Diesen Ansatz der Teamleitung entwickeln wir schrittweise in allen Fachbereichen und auf allen Ebenen weiter, aktuell zum Beispiel in unseren Altenheimen. Durch kurze Wege, offene Ohren und Türen – und durch die Beteiligung von Mitarbeitenden an wichtigen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen – gibt es bei uns sehr flache Führungshierarchien. Durch Teamleitung, Vernetzung aller Bereiche und Partizipation von Mitarbeitenden nutzen wir die vielfältigen Kompetenzen und Erfahrungen in unserer Organisation und fördern die Veränderungsfähigkeit. Das sind Anforderungen der modernen Unternehmensführung, in einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt, der wir uns stellen und die wir konsequent umsetzen. I Mit Rat und Tat steht die Caritas Familien zur Seite.

FAMILIENGESCHICHTEN AUF EWIG GESICHERT Das Stadtarchiv Hamm lässt alle Heiratsakten der Stadt Hamm seit 1874 restaurieren. Denn sie sind eine der wenigen erhalten Quellen zur Bevölkerung der Stadt und des Raumes Hamm aus der Zeit vor 1945. Seit der Novellierung des Personenstandsge- setzes 2009 wuchsen die Bestände des Stadt- archivs durch die Übernahme von Personen- standsbüchern kräftig an. Bis heute sind es 1.258 Bände. Die Vorgänge, die zur Beurkundung von Ge- burten, Heiraten und Sterbefällen geführt haben, werden in Sammelakten zusammengefasst. Bisher konnten die Sammelakten des Standesamtes Hamm aufgrund ihres schlechten Zustandes vom Archiv weder archiviert noch erschlossen werden. Durch un- sachgemäße Lagerung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren bzw. sind diese in ihrer Erhaltung ge- fährdet. Das Spektrum der Schäden reicht von Verunrei- nigung, mechanischer Schäden von Einband und Inhalt bis hin zu Wasserschäden und Schimmelpilzbefall. In Einzelfällen sind Inhalte unwiederbringlich zerstört. Einzigartige Quellen Bei der Personenstandsüberlieferung handelt es sich um wertvolles Archivgut von überregionaler Bedeu- tung. Aufgrund des Verlusts des historischen Archivs der Stadt durch einen Luftangriff am 5. Dezember 1944 stellen die Sammelakten eine der wenigen er- haltenen Quellen zur Bevölkerung der Stadt und des Raumes Hamm aus der Zeit vor 1945 dar. Diese einzig- artigen Quellen haben für Hamm eine zentrale Bedeu- tung, beispielsweise für wissenschaft liche Forschungen zur Sozialgeschichte, Migrationsgeschichte, Genealogie und zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung. 20 20 Bund fördert Die Bewahrung der schrift lichen Überlieferung ist eine Kernaufgabe des Stadtarchivs Hamm. Im Juni 2021 wurde mit umfänglichen Reinigungs- und Restaurie- rungsarbeiten von Sammelakten zu den Heiratsregis- tern der Stadt Hamm aus den Jahren 1874 bis 1937 begonnen. 400 Heiratsakten wurden im vergangenen Jahr durch zwei Papier-Restaurierungswerkstätten konservatorisch behandelt und können nach der Er- schließung im Archiv erstmals von Interessierten ein- gesehen werden. Die Beauft ragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert diese Bestandserhal- tungsmaßnahme für die Jahre 2021 und 2022 mit 50 Prozent der anfallenden Kosten. Zwei Drittel digitalisiert Die Restaurierungsfi rmen führten eine Oberfl ächen- bzw. Trockenreinigung als grundlegende bestandserhal- tende Maßnahme durch. Aufl iegende Stäube und Ver- schmutzungen, die eventuell Schimmelsporen oder sonstige Mikroorganismen enthalten, wurden mittels Latexschwämmen und Ziegenhaarbesen blattweise ent- fernt. Daran anschließend wurden geknickte und stark eingerollte Papierkanten plangelegt und eingerissenes Papier partiell gesichert. Abschließend wurden die Hei- ratsakten in säurefreien Aktendeckel und Archivkartons verpackt. Nach der Rückgabe dieser Akten an das Stadt- archiv werden diese kontrolliert und müssen für eine Nutzung zugänglich gemacht werden. Sie werden hier zunächst verzeichnet und archiviert. Mit dieser Maß- nahme können in absehbarer Zeit erstmals die Ham- mer Heiratsakten genutzt werden. Dieses Projekt wird sich noch über mehrere Jahre erstrecken. Um die Originale zu schonen und den Erhalt auch in Zukunft zu sichern, werden die Sammelakten langfristig digitalisiert. Dadurch wird ein Zugang zur Nutzung ge- währleistet. Seit mehreren Jahren führt das Stadtarchiv die Digitalisierung der Personenstandsbücher durch. Von den 1.258 Bänden der verschiedenen ehemaligen etwa 20 Standesamtsbezirke (z.B. Bockum-Hövel, Hamm, Heessen, Pelkum, Rhynern, Uentrop) wurden bislang 889 digitalisiert, d.h. rund zwei Drittel des der- zeitigen Bestandes. I UTE KNOPP

ZÄHLERSTÄNDE MITTEILEN VERTRÄGE VERWALTEN ABSCHLÄGE ANPASSEN RUND UM DIE UHR VERFÜGBAR TIPPS RUND UM DIE ENERGIEVERSORGUNG HAUSANSCHLÜSSE ANMELDEN VERBRAUCHSHISTORIE EINSEHEN ONLINE ALLES IM BLICK Mobil, digital und von jedem Ort – so wollen wir heute unsere Angelegenheiten regeln. Lästige Anrufe und nerven- aufreibende Zeit in telefonischen Warteschleifen sind Schnee von gestern. Neue Technologien setzen einen Wandel in unserer Gesellschaft in Gang, den wir alle mitgestalten wollen. Auch bei den Stadtwerken wird nach neuen und einfachen Kommunikationswegen für die Serviceleistungen gesucht. Auch per App Das Online-Service-Center ist nur ein Weg, um schnell mit den Stadtwerken in Kontakt zu kommen. Schnell und unkom- pliziert geht das auch per Smartphone über die App „hamm:“. Schon heute nutzen Die Coronakrise, die die persönliche Kontaktaufnahme für lange Zeit verhinderte, beschleunigte die Ent- wicklung digitaler Kanäle und den Wunsch der Kundinnen und Kunden, diese auch zu nutzen. Schon seit Ende 2020 gibt es bei den Stadtwerken ein neues Online- Service-Center, das den Ansprüchen an digitale Kommunikation gerecht wird. Es bietet den Kundinnen und Kunden der Stadtwerke die Möglichkeit, selbstständig viele Angelegenheiten rund um ihre Energie-Produkte ganz bequem von Zu- hause aus zu verwalten. Mit einem Login auf der Homepage der Stadtwerke Hamm wird die Tür in die individuelle digitale Energiewelt geöff net. Wichtige Dokumente können jederzeit auf- gerufen werden, Zählerstände bequem mit- geteilt werden, Abschläge können selbstän- dig angepasst werden. Die eigenen Ver- bräuche werden in einer graphischen Über- sicht aufb ereitet und geben Aufschluss über das Energieverbrauchs-Verhalten. weit mehr als 15.000 Userinnen und User die App „hamm:“. Die Startseite bietet kurze Informationswege zu allen wichtigen und tagesaktuellen Fragen. Der Abfuhr- kalender ist nach wie vor für viele User- innen und User der heimliche Favorit. Unter „Meine Stadtwerke“ wird man zeit- nah über wichtige Ereignisse der Energie- versorgung informiert. Aktuell geht eine neue Funktion zur Zählerablese an den Start. Künftig können Zählerstände per Smartphone eingescannt werden und er- leichtern damit die individuelle Daten- übermittlung. Auch die Seite „Mobilität“ hat einen neuen Service für Nutzerinnen und Nutzer von Elektroautos zu bieten. Der neue Ladesäulenfinder listet alle verfügbaren Ladesäulen in der jeweiligen Umgebung auf und zeigt die freien Plätze an. Damit ist eine kluge Planung der E- Fahrten möglich. Darüber hinaus wird die App natürlich konstant weiterent- wickelt: Schon jetzt gibt es viele gute Ideen für neue Anwendungen. Downloaden und Reinschauen lohnt sich. I 21

DRITTER IMMOBILIENTAG IM HAMMER WESTEN Zu tun gibt es genug im Hammer Westen. Und es gibt Proﬁs, die wissen, wie es geht. Am „Immobilientag“ am 26. März bringt das Wirtschaftsbüro Hamm-Westen sie zusammen. A m Samstag, 26. März, von 10 bis 17 Uhr wird die lokale Messe in den Räumen von HolzLand Bunzel wieder zum Treffpunkt für alle werden, die sich für die Sanie- rung oder Verschönerung von Wohnungen und Häusern in- teressieren. Das Bauhandwerk wird ebenso vertreten sein wie Immobilien-Fachleute für Fra- gen zur Finanzierung und För- derung. Die Veranstaltung ist für die Besucherinnen und Be- sucher kostenlos, eingeladen sind Wohnungseigentümerin- nen und Wohnungseigentümer, aber auch Familien, die einfach neugierig auf Trends im Bereich Bauen und Wohnen sind. Vor- träge sind unter anderem zu den Themen Einbruchschutz und Energieeinsparung geplant. Ein Coffee Bike und Food Truck sowie Aktionen für Kinder be- reichern das Rahmenprogramm. „Lohnt sich“ Welche Neuigkeiten gibt es im 22 Bereich Smart Home? Wie baue ich ein Bad barrierefrei um? Lohnt es sich, in eine neue Hei- zung zu investieren? Die Ant- worten auf solche Fragen geben Expertinnen und Experten am Immobilientag direkt vor Ort. „Der Immobilientag hat bereits in den vergangenen Jahren ein- drucksvoll gezeigt, welche Kom- petenz die Unternehmen im Hammer Westen den Kunden rund um das Thema Bauen und Immobilien bieten können“, sagt Ruth Weber vom Wirtschafts- büro Hamm-Westen, das den Immobilientag nun bereits zum dritten Mal auf die Beine gestellt hat. auch für uns einigen Aufwand, ohne die tatkräftige Unterstüt- zung des Wirtschaftsbüros wäre das gar nicht möglich. Dafür sind wir sehr dankbar. Die Er- fahrungen der letzten Jahre ha- ben gezeigt: Es lohnt sich.“ I UNTERNEHMEN BEIM 3. IMMOBILIENTAG: • HolzLand Bunzel • Schröter und Fabian, Sicherheitstechnik • Callea, Maler- und Lackiererei • Northoff Kälte + Klimatechnik • Hit GmbH Heizung & Sanitär • Bauelemente Schmidt • beta Immobilien • Volksbank Hamm • Schornsteinfeger Bernd Mertens • Stadtplanungsamt Hamm • Quartiersarchitekt Hamm-Westen • Schwabenhaus KONTAKT Gabriela Dick Wirtschaftsbüro Hamm-Westen Telefon 02381 / 9293-410 Gabriela.dick@wf-hamm.de Ansprechpartnerin Gabriela Dick Auch der Vernetzung der Un- ternehmen untereinander hat der Immobilientag bereits Schub verliehen. Als er im vergangenen Jahr wegen Corona nicht statt- finden konnte, haben sich einige der Bauhandwerker zusam- mengetan, um ihre Angebote auf der Internetplattform www. hammer-heimwerk.de zumin- dest virtuell zu bündeln. „Jetzt freuen wir uns natürlich umso mehr auf das persönliche Ge- spräch“, sagt Peter Hönighaus von HolzLand Bunzel. „Natür- lich bedeutet die Vorbereitung

Sonderveröffentlichung Das Team des Flexi-Pools im EVK Hamm soll weiter wachsen. Einstellungsvoraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung in der Pﬂege. DER FLEXI-POOL IM EVK HAMM: MAXIMALE FLEXIBILITÄT IM PFLEGEALLTAG Bereits ein paar Monate nach der Geburt ihres Sohnes war für Marie-Christin Aperdannier klar, dass sie auch während der Elternzeit ein paar Stunden in der Woche arbeiten gehen möchte. Doch wie soll das als Gesundheits- und Kinderkrankenpﬂegerin im Schichtdienst möglich sein? Durch den Flexi-Pool im Evangelischen Krankenhaus Hamm (EVK) konnte die junge Mutter ihren Wunsch realisieren. Als Pflegekraft im Flexi- Pool habe ich die Mög- lichkeit, meine Dienste selbst zu planen und habe meh- rere festgelegte Stationen, auf denen ich eingesetzt werde“, er- klärt Aperdannier. Im Weiteren schauen die Abteilungsleitun- gen dann, wo ihre Flexi-Pool Mitarbeitenden an den jeweili- gen Wunschtagen gebraucht werden und planen sie dort als Pflegekraft ein. „Dadurch habe ich die Möglichkeit, meine Dienste nach der Betreuung meines Sohnes zu richten.“ Ob- wohl die Gesundheits- und Kin- derkrankenpflegerin häufig auf verschiedenen Stationen einge- setzt wird, läuft sie wie jede an- dere examinierte Pflegekraft mit. So gehören neben der Be- treuung der Patienten auch Visi- ten, Verbandswechsel und die Übergaben zu ihren täglichen Aufgaben. Die Abwechslung empfindet die junge Mutter da- bei nicht als belastend: „Wenn ich auf die Stationen komme, merke ich, dass man sich über meinen Einsatz freut.“ Familienfreundlich Jeder neue Flexi-Pool Mitarbei- tende im EVK Hamm erhält bei Aufnahme seiner Tätigkeit zu- nächst eine Einarbeitung, um wieder richtig im Beruf und vor allem im EVK anzukommen. So laufen die neuen Mitarbeiten- den zunächst auf den Stationen zusätzlich mit und haben so die Möglichkeit, alles kennenzuler- nen und Abläufe zu erfragen. „Ich bin froh, dass ich von einer Freundin vom Flexi-Pool im EVK gehört habe und hier mei- 24 BEWERBUNG Neben jungen Eltern sollen sich auch Medizinstudierende, die vorher eine Ausbildung in der Pflege gemacht haben oder Rentnerinnen und Rentner, die noch nicht ganz aus dem Beruf aussteigen wollen, vom Flexi-Pool an- gesprochen fühlen. Sie sind examinierte Pﬂegekraft und suchen einen Job mit der optimalen Work-Life-Balance? Dann bewerben Sie sich für den Flexi-Pool am EVK. Bewerbungen richten Sie gerne an Ev. Krankenhaus Hamm Petra Frankenberg Werler Straße 110 59063 Ham petra.frankenberg@valeo-kliniken.de Der Flexi-Pool im EVK Hamm bietet trotz unterschiedlicher Lebenssituati- onen die Möglichkeit, im Pﬂegeberuf zu bleiben. nen Platz gefunden habe!“ Für Aperdannier bedeutet der Pool insbesondere Familienfreund- lichkeit und neben der Erzie- hung ihres Sohnes zusätzlich Bestätigung durch ihren Job. „Und genau deshalb gefällt mir mein Pflege(all)tag!“I

Seit August 2021 trafen sich im Gustav-Lübcke-Museum: (v. l.) Gerhard Ferber, Lothar Kuss, Dieter Reimann, Dr. Maria Perrefort, Peter Osterburg und Heinz Hilse Im Gustav-Lübcke-Museum sind nicht nur zahlreiche Exponate der Sammler, sondern auch die Oberg-Kneipe ge- schickt inszeniert. Seit August 2021 haben Besucher die Möglichkeit, Einblicke in die Geschichte der „Kneipe“ zu erhalten; diese Geschichte wird in einer auf die Hammer Verhältnisse fokussierten kulturgeschichtli- chen Ausstellung mit einzelnen Beispielen anschaulich gemacht. Leidenschaftliche Sammler Gerhard Ferber, Heinz Hilse, Lothar Kuss, Peter Osterburg und Dieter Reimann sind nicht nur jahrelange Sammler von Expo- naten zur Brauereigeschichte, sondern auch selbst pensionierte Brau- und Malzmeister der Kloster- und Isenbeckbrauerei. Dabei können die fünf Pensionäre nicht nur anek- dotenreiche Geschichten aus dem Alltag der Hammer Brauereien erzählen. Als Hobby- historiker haben sie es sich zur Aufgabe ge- macht, die Exponate in einer digitalen Da- tenbank zu erfassen. So wurden in den letz- ten dreieinhalb Jahren über 30.000 Daten- sätze mit rund 40.000 Belegen, Fotos und Urkunden dokumentiert. Ihre Sammelleidenschaft spiegelt sich in der Ausstellung in den zahlreichen großen und kleinen liebevoll gesammelten und gesicherten Gläsern, Ansichtskarten, Brenn- anlagen, Begleiturkunden, Werbetafeln, Brauerei. Die Frage nach der genauen Stück- zahl der jeweiligen Sammlungen wird mit einem Lächeln quittiert. Bei den Ansichts- karten handelt es sich allerdings um weit mehr als 70.000 Objekte; einzelne Stücke werden bei Auktionen oder Tauschbörsen hoch gehandelt. So ist die Tauschbörse, zu der weltweit Besucher anreisen, an jedem ersten Samstag im Mai zu einer wichtigen und festen Institution geworden. Freundschaft statt Konkurrenz Beim Gang durch die Sonderausstellung mit den Sammlern und Leihgebern spürt man ihren Stolz. Sie sind stolz auf jedes Exponat, welches sie über Jahre bewahren und nun in diesem musealen Umfeld der großen Öff entlichkeit erstmalig auch zeigen können. Auf die Frage, ob noch etwas in der privaten Sammlung fehle, folgt ein eindeutiges lachendes „Nein“. Dann je- doch mit der Ergänzung, dass der Prozess der Erweiterung einer Sammlung sich ver- langsame, das Sammelauge aber immer ge- schärft und wachsam bleibe. Über die Jahre haben sich die Sammler immer freund- schaft lich ausgeholfen und doppelte Stücke untereinander getauscht. Eine Konkurrenz gibt es bei diesem Stammtisch nicht. Man trifft sich seit 1978 alle fünf bis sechs Wochen. Zum Beraten, tauschen und austauschen – und die ein oder andere entlegene Gast- stätte auch im Umland wird bereist. I Ausstellungsansicht im Oberlichtsaal Treffpunkt Kneipe Hammer Lokalgeschichten 28.08.2021 - 20.03.2022 Vermessungsprotokollen und vielem mehr wider. Teilweise begann diese wertvolle Leidenschaft des Sammelns und Bewahrens im Alter von fünf Jahren. Was damals je- doch noch mit Briefmarken startete, wech- selte hin zu Ansichtskarten mit dem Th emen- schwerpunkt Ausfl ugsziele in Hamm und Umgebung und natürlich Gastronomie und Heinz Hilse freut sich über die Präsentation der groß aufgezogenen Ansichtskarten an den Aus- stellungswänden. Lothar Kuss sieht seine Brennanlage, eine wichtige Leihgabe für die Sonderausstellung, gerne im musealen Umfeld. 27

DIE KULTURBÜRO- VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ könnte somit im poetischen Sinne als das Ich beider existieren und sowohl für das Symbol ihrer Liebe, als auch für die Figur des Todes (Leiermann) stehen. Wahlgesänge: Klavierkabarett mit William Wahl (Freitag, 11. März, um 19:30 Uhr im Kurhaus) Das Publikum hat den Wahl. Und zwar ganz für sich: Denn Wil- liam Wahl betritt nun auch alleine die Bühne. Bestens bekannt als Sänger der A-cappella-Formation „basta“ schüttet er sein komödi- Eine leichtfüßige Winterreise (Mittwoch, 9. März, um 19:30 Uhr im Kurhaus) Üblicherweise ist Schuberts „Winterreise“ ausschließlich in den Konzertsälen zu hören, doch gab es in der Vergangenheit auch schon einige szenische Umsetzungen dieser Komposition. Der Berliner Choreograf Andreas Heise macht nun Schuberts Musik durch Bewegung neu erlebbar. Das Zusammen“spiel“ von einer Sängerin, einem Tänzer und einem Pianisten ermöglicht einen neuen Zu- gang zur Musik und macht es möglich, die „Geschichte” aus mehre- ren Blickwinkeln zu beleuchten. Da gibt es zum einen die Geschichte des Mädchens: Sie war es, die ihn fortgeschickt hat, weil ihre Eltern sie zu einer standesge- mäßen Hochzeit gezwungen haben. Der Geliebte starb. Vielleicht im Krieg? Viele Jahre sind vergangen, und nun betritt das Mäd- chen den Raum des Geliebten. Der Geliebte wird durch den Tänzer repräsentiert. Es gibt genügend Spielraum, manche Lieder aus seiner Sicht zu interpretieren, andere aus ihrer Sicht. Das Betreten seines Raumes entfacht eine Flut von Gefühlen, Erinnerungen, Ängsten, Hoffnungen, Träumen und Sehnsüchten der Protagonistin und die Reise beider beginnt. Ihre aus der wirklichen Welt, seine aus dem Jenseits. Beide Akteure verschmelzen während des Ver- laufes des Zyklus zu einer Person. Heise schafft eine Symbiose aus Musik, Gesang und Tanz. Alle drei Künstler existieren gleichberechtigt im Raum. Der Pianist verbindet Sängerin und Tänzer, er begleitet sie auf ihrer Reise. Er 29

antisches wie melancholisches, sein heiteres wie so richtig sarkasti- sches Herz aus. Wahlgesänge sind Klavierkabarett ohne Staub, Lieblings-Songs für Lebenslieber, Romantik für Realisten. Mit feinen Humor und musikalischem Vergnügen begleitet Wahl sein Publikum durch die großen und kleinen Themen des Lebens. Unterhaltsam und leichtfüßig, aber nie leichtgewichtig erzählt er unter anderem vom geplanten Draufgänger-Urlaub in Flagranti, von Tarzans tragikomischem Ende im Dschungelcamp oder von Timbuktu, wo niemand Straßen aus Gold braucht. In einer hin- reißenden Musicalnummer singt er davon, dass das Leben kein Musical ist, verlegt Joshua Kadisons „Picture Postcards from L.A.“ kurzerhand in die Brandenburgische Provinz und singt natürlich von der Liebe - der echten und der vergangenen. Deniz Mahir Kartal (Längsflöte = Kaval; Gitarre) hat die armeni- schen und georgischen Ursprünge vieler Melodien anatolischer Musik erforscht. Durch die Verdrängung der armenischen Kultur aus dem Staatsgebiet der heutigen Türkei war dieses Wissen ver- loren gegangen. Im Juni 2017 reiste er zu Recherchezwecken nach Jerewan, wo er mit dem Duduk (=Flöte)-Spieler Arsen Petrosyan zusammentraf. Gemeinsam bringen sie jetzt die Erträge ihrer Forschung auf die Bühne. Kartal ist in der östlichen Schwarz- meerregion der Türkei aufgewachsen, in der bis heute die ge- orgische Kultur sehr lebendig ist. Petrosyans familiäre Wurzeln gehen zurück auf die in Georgien lebenden Armenier. Mit diesem geografisch-kulturellen Kompass im Gepäck fand sich mit dem Akkordeonisten Mikail Yakut die perfekte musikalische Ergänzung, da er ebenfalls georgische Wurzeln hat.