Digitalisierung

Hammmagazin_03_2018

INHALT THEMA Der Mann für den Breitband-Ausbau Total digital? 03 04 Sprechstunde aus dem Wohnzimmer E-Akte statt Papierstau? INFORMATION Aus Alt wird Neu 4 06 09 12 12 Stadtempfang 16 Eigener Laden statt New York 20 Idealer Auktions-Standort für Rinderzüchter 23 Der KlassikSommer im „Tanzﬁ eber“ 25 25 27 28 30 Fotos: S.1: © Matthias Buehner, leremy, S.9: ©nenetus - stock.adobe.com, S.18: Robert Recker, Andreas Freude, Stephan Pick, S. 19: Maximare, Bernd Böhme, Frau Bichler, S.23: DMK/Andreas Dittmer, S.27: Federico Chicco DodiFC, Stadtarchiv, S.29: Stadtarchiv, S.30: Michael Jäger GESCHICHTE Nur wenige Sinti überlebten Eine Stele zum Jahrestag STADTWERKE Sicher im Bus unterwegs Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Dr. Alexander Tillmann (verantw.) E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de n e g i e z n A 2 / Hammmagazin

Der Mann für den Breitband-Ausbau Schnelles Internet für Hamm: Mit diesem Auftrag ist Tim Wegemann am 1. Juli 2017 als Breitbandkoordinator der Stadt Hamm gestartet. Seit über 15 Jahren ist Tim Wegemann im Bereich Infras- trukturausbau für Telekommunikationsunternehmen in ver- schiedenen Rollen tätig. 2016 gründete er darüber hinaus zu- sammen mit Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler das Institut für digitale Infrastruktur, das Beratung zum Infrastrukturausbau mit der Qualifi zierung von Akteuren der öff entlichen Verwaltung in den Bereichen E-Government, Informationssicherheit und Open Data zusammenbringt. Begonnen hat Wegemanns En- gagement in diesem Bereich mit Projekten in der studentischen Selbstverwaltung. Als die Bochumer Studentenwohnheime über Glasfaser an das universitäre Rechenzentrum angebunden wurden, war Tim Wegemann Wohnheimsprecher und arbeitete an der Umsetzung mit. Schnell wurde ihm klar, dass im Bereich Infrastrukturausbau für Telekommunikationsunternehmen ein Geschäft sfeld liegt. Wegemann, der aus einer Unternehmer- Familie kommt, gründete ein Unternehmen, das schnell acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte. „Es folgten Projekte für Studentenwohheime anderer Universitäten, so habe ich dann im Bereich Infrastrukturausbau Fuß gefasst“, erklärt Wegemann. Längst nicht alle Kommunen und Städte haben einen Breit- bandkoordinator. „Einen externen Fachmann als Breitband- koordinator beauft ragt haben meines Wissens sogar lediglich drei Städte in NRW“, betont Tim Wegemann. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist es, bei der Beseitigung der „weißen Flecken“ auf der Hammer Karte zu helfen: unterversorgte Haushalte, deren Internetzugänge über eine Geschwindigkeit von lediglich maximal 30 Megabyte pro Sekunde verfügen. Rund 4.000 Haushalte, etwa 280 Gewerbebetriebe und 18 weitere Institutionen wie zum Beispiel Schulen sind davon betroff en. Die städtische Ausschreibung mit einem Volumen von rund 25 Millionen Euro endete Anfang Februar. Drei Unternehmen haben sich dafür beworben, die in die Ausschreibung aufge- nommenen Adressen ans schnelle Glasfasernetz anzuschließen (mindestens 200 Megabyte pro Sekunde im Down- und Up- stream). Möglich wurde die Ausschreibung durch Fördermittel des Landes und Bundes, die nach Hamm fl ießen. „Die von den drei Unternehmen eingereichten, detaillierten Ausbaupläne werden geprüft . Welches Unternehmen den besten Plan vorgelegt hat und den Auft rag erhält, wird im Juli fest- stehen“, erklärt Wegemann. Die Arbeiten sollen in den fol- genden Monaten beginnen. Spätestens Ende 2020 sollen dann 400 Kilometer Glasfaser im Hammer Boden liegen – und dafür sorgen, dass die bisher unterversorgten Haushalte mit Highspeed- Internet surfen. Wer wissen will, mit welcher Geschwindigkeit er surft und welche Ausbaupläne es für seine Adresse gibt, kann Tim Wegemann über www.breitband-hamm.de kontaktieren. Hammthema / 3

Der virtuelle Seziertisch ist an der Hochschule Hamm-Lippstadt im Einsatz. Total digital? Manche Wissenschaftler bezeichnen die Digitalisierung als größte Revolution seit der Industrialisierung oder dem Buchdruck. Fest steht: Sie wird auf fast alle Lebensbereiche Auswirkungen haben. Aber welche Probleme könnten durch die Digitalisierung gelöst werden und welche neu entstehen? M it einem humoristischen Seitenhieb auf Soziale Netzwerke und E-Commerce besingt der Komiker Bernd Stelter seine Jugend: „Wir hatten Pinn- wände aus Kork und da hingen Fotos dran – das war unser Instagram. Ebay gab es noch nicht, dafür Sperr- müll monatlich. Amazon war analog – und hieß Quelle-Katalog“. Fotos und Freundschaften, Ein- kaufen und Entsorgen – Bernd Stelters Liste könnte sicher jeder ohne Mühe erweitern. Auch der dies- jährige Stadtempfang im Kurhaus am 14. Februar stand unter dem Motto „Total digital“. Oberbürger- meister Thomas Hunsteger-Petermann betonte, dass noch bis 2020 durch Investitionen von rund 25 Millionen Euro weite Teile der Stadt mit der schnellen Glasfaser-Übertragung versorgt werden sollen. Das Netz wird dann auf eine Gesamtlänge von rund 400 Kilometern kommen – das ist deutlich länger als das städtische Straßennetz (siehe hierzu auch Seite 3). Paradebeispiele auch in Hamm „Schnelles Internet ist die Grundvoraussetzung, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können. Deshalb bin ich froh, dass ein entsprechendes Förder- programm von Bund und Land es uns möglich macht, die Datenübertragung in unserem gesamten, weit- läufigen Stadtgebiet auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben“, erklärte Hunsteger-Petermann. Auch in Hamm gebe es schon viele Unternehmen, die im Be- reich Digitalisierung Pionierarbeit leisteten: Ein Paradebeispiel sei das Hella-Werk in Bockum-Hövel. 4 / Hammthema

Hier komme beim Schweißen hochsensibler Teile schon künstliche Intelligenz zum Einsatz. Das selbst- lernende System sei in der Lage, die eigene Arbeitsleis- tung ständig weiter zu optimieren, so dass Fehler so gut wie ausgeschlossen seien. Ähnliche Systeme würden auch in anderen Produktionsbereichen ver- wendet. „Auch an unseren Hochschulen lässt sich heu- te schon beobachten, was zukünftig unter dem Stich- wort ‚Digitalisierung‘ möglich sein wird – in der Logistik genauso wie in der Medizin, um nur zwei von vielen weiteren Bereichen zu nennen“, sagte der Ober- bürgermeister weiter. Gesellschaftliche Probleme, digitale Antworten? Positive Einzelbeispiele dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland als eine der größten Volkswirtschaften der Welt erheblichen Nachholbedarf bei der „Digitalisierung“ habe. In einer Studie des Zentrums für Europäische Wirt- schaftsforschung (ZEW) und des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung landete Deutschland nur auf Rang 17 – weit abgeschlagen hinter anderen Industrienationen wie Groß- britannien oder den USA. Dabei lassen sich zahl- reiche Beispiele für Probleme finden, denen mithilfe digitaler Ansätze begegnet werden könnte. Im sozialen und medizinischen Sektor sind viele Anwendungen denkbar, die die Lebensqualität ver- bessern können. Ältere Menschen können zum Beispiel länger zu Hause leben, wenn ihr „smartes“ Zuhause Gefahrensituationen erkennt – ob es der Bluthochdruck ist, die vergessene Tabletteneinnahme oder der vergessene Topf auf dem Herd. Wenn es um Lärm, Stau und schlechte Luft durch hohe Verkehrs- aufkommen geht, kann etwa ein intelligentes System, das alle für den Verkehr relevanten Echtzeit-Daten erhält, Verkehrsströme sinnvoll leiten. Die Stadt Stock- holm hat es zum Beispiel geschafft, mithilfe einer sogenannten „Big Data“- Anwendung die Fahrtzeiten, den CO2-Ausstoss und die Zahl der Unfälle erheblich zu verringern. Die neue Währung? Für viele Probleme sind „smarte“ Lösungen oder „Big Data“-Lösungen denkbar, denn die notwendigen Daten liegen meistens bereits in digitaler Form vor, oftmals geht es allein um die Verfügbarkeit und die sinnvolle Verknüpfung. Die Daten werden von Ver- waltungen erhoben, um zu prüfen, ob die ent- sprechenden Leistungen gewährt werden können – oder von Kundinnen und Kunden zur Verfügung ge- stellt, um ein entsprechendes Produkt kostenlos oder günstig zu erhalten (zum Beispiel eine App). Bei den öffentlichen Verwaltungen gibt es klare gesetz- liche Richtlinien, welche Daten zur Verfügung ge- stellt werden dürfen. Doch nicht jedem Kunden ist 400 Kilometer Glasfaserkabel werden auf dem Hammer Stadtgebiet verlegt – das ist deutlich länger als das städtische Straßennetz. „Aus meiner Sicht muss die weitere Entwicklung von ‚Digitalisierung‘ ganz selbstver- ständlich mit gesellschaftlichen Diskussionen einhergehen.“ Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann immer klar, dass er gerade mit seinen Daten „bezahlt“. Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann plädiert deshalb dafür, eine offene Debatte zu führen: „Aus meiner Sicht muss die weitere Entwicklung von ‚Digitalisierung‘ ganz selbstverständlich mit ge- sellschaftlichen Diskussionen einhergehen. Wir müssen uns der Frage stellen: Was wollen wir – und was nicht? Diese Diskussionen dürfen wir uns nicht ersparen. Wir müssen unseren eigenen Weg finden, der sich immer auch am Kompass unserer Werte auszurichten hat. Aus meiner Sicht muss das kein Gegensatz sein.“ Manchmal hilft die Digitalisierung sogar da- bei, Werte wiederzuentdecken – zum Beispiel den guten alten Nachbarschaftssinn. Das auch in Hamm viel genutzte Portal nebenan.de bringt über das Internet Menschen zusammen, die nur einen Steinwurf oder weniger voneinander entfernt wohnen – um sich kennenzulernen und sich gegenseitig zu helfen. Wo es früher anonym und distanziert zuging, ist so in mancher Straße wieder eine echte Nachbar- schaft entstanden – der Digitalisierung sei Dank. Hammthema / 5

Sprechstunde aus dem Wohnzimmer Zuhause im eigenen Wohnzimmer sitzen und dabei per Video-Chat vom Hausarzt eine fachliche Einschätzung zu gesundheitlichen Beschwerden bekommen? Was nach einer Zukunftsvision klingt, ist schon heute möglich. Allerdings ist die „Online-Videosprechstunde“ in Deutschland bislang relativ unbekannt – das möchte das Telemedizin- zentrum Hamm ändern. Gerade wenn sich ältere Menschen verletzen oder über Schmerzen klagen, setzt bei Angehörigen ein Gefühl der Hilflosigkeit oder sogar Panik ein. Es folgen die Fahrt zum (Haus-)Arzt oder in die Notaufnahme, lange Wartezeiten, eine kurze Behandlung durch den Arzt und in vielen Fällen glücklicherweise Entwarnung für die Betroffenen. Was unterm Strich bleibt sind eine Routine- Untersuchung und ein großer zeitlicher Aufwand für alle Beteiligten. Dabei ist ein Besuch in der Arztpraxis nicht immer nötig: Es gibt bereits unzählige digitale Lösungen im Bereich der Medizin – die jedoch vielfach noch nicht ganz ausgereift oder schlicht (zu) unbekannt sind. An diesem Punkt setzt die Arbeit des Tele- medizinzentrums Hamm an: Das Tele- medizinzentrum Hamm testet, wertet wissenschaft lich aus, informiert und berät über die Vielzahl der Möglichkeiten. „Wir sind quasi der ADAC der digitalen Me- 6 /

Tipp: Online Mehr Informationen zum Telemedizinzentrum gibt es im Internet unter: www.tmz-hamm.de „Wir sind quasi der ADAC der digitalen Medizin.“ Prof. Dr. Gregor Hohenberg Patienten dank einer externen Soft ware per Videochat mit ihrem Hausarzt aus- tauschen – und zwar aus ihrem eigenen Wohnzimmer. „Das ist quasi die Weiter- entwicklung der telefonischen Beratung, denn jetzt erhält der Arzt dank des Videos einen direkten Eindruck vom Patienten und kann über weitere Schritte entschei- den. Das soll aber keineswegs den Arzt- besuch ersetzen, sondern nur vermeid- bare Wege und (Warte-)Zeiten ersparen“, erklärt Erol Öztürk, wissenschaftlicher Leiter des Telemedizinzentrums. dizin. Wir möchten nichts verkaufen, son- dern über vorhandene digitale Lösungen aufklären und ausbilden“, verdeutlicht Prof. Dr. Gregor Hohenberg. Hohenberg lehrt an der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) im Fach „Telemedizin“, ist Ge- schäft sführer für IT-, Medien- und Wis- sensmanagement an der Hochschule und Initiator des gemeinnützigen Telemedizin- zentrums, das er 2015 gemeinsam mit fünf HSHL-Studierenden gegründet hat. Ein gutes Beispiel digitaler Lösungen für die Medizin ist die so genannte „Online- Videosprechstunde“. Dabei können sich Hilfe bei Demenz Ein Problem ist jedoch, dass sowohl Ärzte als auch Patienten noch zu wenig über das mediale Angebot wissen, das vor allem in der Schweiz und Süddeutschland Anwendung fi ndet und über die Kranken- kasse abgerechnet werden kann. „Wir möchten den Menschen zeigen, welche digitalen Hilfen es gibt und wie sie diese nutzen können. Das sorgt letztendlich auch dafür, dass gerade ältere oder demen- te Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können“, sagt Dr. Hohenberg. In einem ersten Schritt soll das Netzwerk vor allem durch die Zusam- menarbeit mit Demenz-Begleitern größer werden. Dass der Fokus zunächst auf der Arbeit mit Demenzkranken und deren Begleitern liegt, ist kein Zufall, denn Prof. Dr. Gregor Hohenberg ist auch ehren- amtlicher Vorsitzender der „Alzheimer Gesellschaft Hamm“. „Das Th ema Demenz liegt mir natürlich besonders am Herzen und hier können wir gerade Begleiter oder Angehörige enorm entlasten. Grundsätz- lich profi tieren aber alle Patienten, denn wir können die Medizin besser und gleich- zeitig günstiger machen – das gab es bis- her noch nie.“ Schulungskonzept Die neue Technik verursacht keine großen Investitionskosten, vielfach reichen ein normaler Laptop sowie eine Soft ware beziehungsweise App aus. Umso wichtiger ist es für Hohenberg, Öztürk und Co., ein Schulungskonzept aufzubauen und um- zusetzen – doch dafür braucht es Personal und nicht zuletzt Geld. Rechnungen des Telemedizinzentrums Hamm zufolge rei- chen rund 650 Euro pro Monat aus, um alle Einwohner Hamms mit Gratis-Schu- lungen zu erreichen. „Es ist ein verhältnis- mäßig geringer Betrag mit großer Wir- kung. Dennoch können wir nicht alle Schulungen ehrenamtlich abdecken – ideal wäre ein studentischer Mitarbeiter, der sich über Sponsoren fi nanziert. Selbst wenn wir am Ende nur fünf Prozent aller Patienten die neue Technik nutzen, wäre das ein enormer Gewinn für unser Ge- sundheitssystem“, betont Prof. Dr. Gregor Hohenberg. / 7

„Wir wollen die Kommunika- tion mit der Verwaltung digi- taler und einfacher machen.“ Jürgen Schickhoff deutlich mehr als 300 verschiedenen Pro- grammen gearbeitet – von SAP über Am- pelsteuerung bis zur Berechnung von So- zialleistungen. „Vor dem Rechner sitzt aber immer noch ein Mitarbeiter – und der bleibt unsere wichtigste Ressource“, betont der Amtsleiter. Gute Erfahrungen mit dem Kitaportal „Entscheidend für eine erfolgreiche Digitalisierung ist die Handhabung: Nur wenn das System übersichtlich und leicht zu bedienen ist, wird es auch von den Menschen angenommen“, unterstreicht Jürgen Schickhoff. „Der neue Personal- ausweis als digitale Identifizierungsmög- lichkeit ist zum Beispiel größtenteils ge- scheitert: Das System fanden die Bürger zu kompliziert und der Mehrwert war nicht zu erkennen.“ Mit dem Online-Kitaportal hat die Stadt Hamm hingegen gute Er- fahrungen gemacht. Hier werden die Daten der angemeldeten Kinder automatisch den Kitas zugeordnet und so den Mitarbeitern die Arbeit ganz wesentlich erleichtert: Al- lein der manuelle Aufwand für die Daten- eingabe bei rund 1.500 Kindern jährlich entfällt. Die Vorteile des Ausbaus von digitalen Angeboten liegen auf der Hand: Kunden sparen sich den Weg ins Rathaus oder die Porto-Gebühren, die städtischen Mitarbeiter können die eingehenden Daten direkt weiterverarbeiten. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich Ein weiteres Beispiel für gelungene Digi- talisierung ist die digitale Gremienarbeit. Sowohl die verwaltungsinternen Prozesse, als auch die Information der Gremienmit- glieder ist komplett digitalisiert. „Das spart allen Beteiligten viel Papier und vor allem Zeit “, freut sich Schickhoff über das Paradebeispiel. Bei einigen Verwaltungs- aufgaben stehen allerdings noch gesetzli- che Bestimmungen einer fortschreitenden Digitalisierung im Weg, da persönliche Unterschriften vorgeschrieben sind. Zu- künftig sollen die durch elektronische Authentifizierungen ersetzt werden kön- nen – und sich so weitere Möglichkeiten der Digitalisierung eröffnen. Hammthema / 9 E ine Reihe von digitalen Dienstleistun- gen wird derzeit angeboten: Dazu zählen die elektronische Terminvergabe über das Internet im Standesamt, das digitale Fund- büro, das „Knöllchen“ mit QR-Code zum schnellen Bezahlen oder das Handy- Parken via SMS oder App. Daneben schrei- tet die Digitalisierung bei der Stadt Hamm laufend durch leistungsstärkere Geräte und Programme voran. Mehr als 2.500 Computer verteilen sich über die städti- schen Gebäude, in den Ämtern wird mit E-Akte statt Papierstau? Die Digitalisierung als komplettes Neuland? Nicht für die Stadt Hamm: „Die Digitalisierung von Bearbeitungsprozessen treiben wir schon seit langem voran“, erklärt Jürgen Schickhoff, Leiter des Amtes für Organisation und Informationsverarbeitung der Stadt Hamm. „Neu sind aber die Möglichkeiten, die sich unter anderem durch die rasante Ver- breitung von digitalen Geräten er- geben. Das wollen wir nutzen, mehr digitale Angebote schaffen und die Kommunikation mit der Verwaltung digitaler und einfacher machen.“

Stahlerzeugnissen wiederverwendet“, be- richtet Bartsch. Die Wertstoffe werden nach der Abfuhr in speziellen Anlagen sortiert. „Das ist ein aufwändiges Prozedere mit vielen ausge- klügelten technischen Schritten, das sich aber lohnt – vor allem für die Umwelt“, betont der ASH-Betriebsleiter. Die Wert- stoffe werden zum Beispiel in der Sortier- anlage von ECOWEST (Entsorgungs- verbund Westfalen) in Ennigerloh mit- hilfe von vielen verschiedenen Sortier- bändern und technischen Geräten be- arbeitet: Ein Radlader befördert sie in einen Trichter, danach zerkleinert ein Schredder den Abfall in rund 30 Zenti- meter große Teile. Im nächsten Schritt kommen die Wertstoffe auf ein speziell konstruiertes Förderband. „Oberhalb des Bandes befinden sich mehrere Magnet- abscheider, die alle Eisenmetallteile wie 11 Behandlungsschritte durchlaufen die Wertstoffe im Entsorgungszentrum ECOWEST. Hamm ist vielen Kommunen in Sa- chen Wertstoff-Recycling einen Schritt voraus: „Abfall wie etwa eine defekte Kunststoff-Salatschüssel, die vorher im Restmüllbehälter entsorgt wurde, ge- hört seit 2016 in die Wertstofftonne und wird im Gegensatz zu früher wiederver- wertet“, erklärt ASH-Betriebsleiter Rein- hard Bartsch. Aus alten Kunststoffverpackungen wird Kunststoff-Granulat, das sich als „Roh- stoff “ für die Produktion von Fenster- rahmen, Abflussrohren oder auch Kunst- stoffspielzeug bestens eignet. Bei dem vor allem für Getränkeflaschen verwendeten Kunststoff-PET ist die Recycling-Methode mittlerweile technisch soweit fortge- schritten, dass daraus neue Getränke- flaschen oder sogar auch Fleece-Pullover hergestellt werden. Auch Metalle wie Alu- minium oder Weißblech gehen den Weg des Recyclings: „Sie werden einge- schmolzen und zu neuen Aluminium- oder Weißblechdosen verarbeitet – oder in Karosserien, Kühlschränken und anderen Hamminformation / 13

etwa Kronkorken anziehen“, erläutert Georg Kleikemper, Abteilungsleiter Stoff- strommanagement bei ECOWEST, „diese sammeln wir anschließend gesondert, um sie zu recyceln.“ metalle und geeigneten Kunststoffe zum Recyceln aussortiert. Der Rest wird als Ersatzbrennstoff in Kraftwerken einge- setzt, um auch hier fossile Brennstoffe ein- zusparen. Nach der Aussortierung der Eisen- metalle wird der restliche Abfall auf einem Sieb gerüttelt. So fallen alle kleinen Teile wie etwa Kehricht oder Sand durch den Rost, größere Teile wie Kunststoffe oder Holz werden in einem sogenannten Wind- sichter getrennt. In dem Windsichter fliegen die leichten Teile wie Kunststoff- tüten und Folien mithilfe von Luftstrom entsprechend weit durch die Luft, so dass sie gesondert gesammelt werden kön- nen. Schwere Teile fliegen weniger weit. Aus ihnen werden noch die Nichteisen- Aus der leichten Fraktion werden dann mittels Nahinfrarottechnik spezielle Kunststoffe wie Tetrapacks aussortiert und wiederverwertet. Verschmutze Tüten und Folien werden zu einem Sekundärbrenn- stoff, dem sogenannten „Fluff“, in rund 2,5 Zentimeter große Teile zerkleinert. Diese Kunststoffschnipsel ersetzen bei der Energieerzeugung in Zementwerken Kohle, Öl oder Gas. „Diese Methode schont wertvolle fossile Brennstoffe und entlastet die Umwelt“, bilanziert Klei- kemper. Wissenswertes • Der ASH leert im Jahr rund 50.000 Wertstofftonnen und etwa 2.300 Wertstoff-Container. • Rund 6.400 Tonnen Wertstoffe werden pro Jahr in Hamm entsorgt. • Jeder Bürger entsorgt im Jahr im Schnitt etwa 35 Kilogramm Wert- stoffe. 14 / Hamminformation

Veranstaltungskalender März 2018 BILDUNG / SEMINAR Fr, 02.03.18 Vortrag: Ein Streifzug durch die Geschichte des Hammer Schützenwesens Sachsenhalle 19:30 Uhr Sa, 03.03.18 Rosenschnittkurs Maximilianpark Hamm 10:00 Uhr Di, 6.03.18 Stolpersteinverlegung und Gedenkfeier Rechtsanwaltskammer Hamm Do, 08.03.18 Vortrag: Von der Mine bis zur Müllhalde - Menschenrechte in der Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr So, 11.03.18 Übergabe einer Stele anläss- lich 75 Jahre Deportation der Hammer Sinti Hafenstraße Di, 13.03.18 Campus live: Früher war alles besser - aber nicht die Batterien! Volksbank Hamm - Mitgliederoase 19:00 Uhr Sa, 17.03.18 Foto-Workshop – Makrofotograﬁ e Maximilianpark Hamm 10:30 Uhr Mi, 21.03.18 Abendvorlesung Gesundheit - Mein Arm tut weh! Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 18:30 Uhr Do, 22.03.18 Vortrag: Heute die Großen - Morgen die Kleinen (plus Kochduell mit Alexander Wahi) Gemeindezentrum an der Christuskirche 18:00 Uhr Di, 27.03.18 Übergabe einer Stele Gedenkstätte Russenlager EVENTS Do, 01.03.18; Do, 15.03.18 „MUSICAL Dinner“ bei den Hammer Tafelfreuden Landrestaurant Haus Splietker 18:30 Uhr Sa, 03.03.18 Auf in den Westen: Unter- nehmer präsentieren sich Möbelhaus Wachter 10:00 Uhr So, 04.03.18 Eröffnung der 34. Woche der Brüderlichkeit Heinrich-von-Kleist-Forum 17:00 Uhr Mo, 05.03.18 Singen als interreligiöse Begegnung für Juden, Christen und Muslime Lutherkirche 19:30 Uhr Do, 08.03.18 Literarisch-kulinarisch: Ein Abend mit Wolfgang Hohlbein Schloss Oberwerries 19:00 Uhr Sa, 17.03.18 Frühjahrsputz 2018 im ganzen Stadtgebiet Sa, 24.03.18 RADIO CITY NIGHT - Das Hammer Kneipenfestival Innenstadt Hamm 19:30 Uhr BÜHNE Sa, 03.03.18 Kultur kocht: Ausgewählte Köstlichkeiten auf der Speisekarte La Maison 11:00 Uhr So, 04.03.18 Helios-Theater: "Café Welt: Erzählcafé mit open stage" Kulturbahnhof 16:00 Uhr Mo, 05.03.18 Lesung mit Marcia Zucker- mann: Mischpoke! Ein Familienroman Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Do, 08.03. & Fr, 09.03.18 Helios-Theater: "Lou" Kulturbahnhof Fr, 09.03.18 Suse und Fritzi - Kabarettpro- gramm: Altweibersommer Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr Sa, 10.03.18 Der Dennis aus Hürth – „Ich seh voll reich aus!“ Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr So, 11.03.18 Kollaps (Schauspiel) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Do, 15.03.18 Gaby Köster – „Sitcom“ Previewshow Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Fr, 16.03.18 „Mit Siebzehn hat man noch Träume.“ Schlager der 50er- und 60er-Jahre Denkma(h)l! 19:00 Uhr Fr, 16.03.18 Die Känguru-Chroniken (Komödie) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Mo, 19.03.18 Lesung mit Philipp Möller: Gottlos glücklich - Warum wir ohne Religion besser dran wären Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Mi, 21.03.18 Die Berliner Stadtmusikanten (Figurentheater für Erwachsene) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Mi, 07.03.18, 20 Uhr Ralf Schmitz Maximilianpark Hamm Sa, 10.03.18, 20 Uhr Der Dennis aus Hürth Maximilianpark Hamm So, 11.03.18, 11 Uhr 4 KIDS ONLY Zentralhallen Hamm Do, 15.03.18, 20 Uhr Gaby Köster Maximilianpark Hamm 18 / Hammtermine

Do, 22.03.18 Beneﬁ zlesung mit den Crimi-Cops: Goldrausch Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Fr, 23.03.18 RIZOMA - Equilibrium (Artistik) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Sa, 24.03.18 Vielen Dank für die Blumen: eine musikalische Hommage an Udo Jürgens Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr FÜR KINDER Mi, 07.03.18 painting songs: Klangperfor- mance für Kinder ab 2 Jahren Kulturbahnhof 15:00 Uhr So, 11.03.- Di, 13.03.18 Helios-Theater: "Spuren" Kulturbahnhof Mo, 26.03.18 Osterhasenschlaumeierrallye Maximilianpark Hamm 09:00 Uhr Di, 27.03.18 Schokowerkstatt zu Ostern Maximilianpark Hamm 14:30 Uhr Mi, 28.03.18 Schmetterlingsexpedition Maximilianpark Hamm 14:30 Uhr Mi, 28.03.18 Figurentheater Köln „Der Grüffelo“ Maximilianpark Hamm 15:00 Uhr Do, 29.03.18; Sa, 31.03.18 Taschenlampenführung in der PLAYMOBIL-Ausstellung Maximilianpark Hamm 20:30 Uhr KONZERTE KINO Do, 01.03.18 Annette Maye´s Vinograd Express & Gianluigi Trovesi: "Remembering Masada" Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 02.03.18 Maxim Kowalew Don Kosaken: "Ich bete an die Macht der Liebe" Kreuz-Kirche 19:00 Uhr Sa, 03.03.18 Musik zur Marktzeit: Mit der Orgel auf dem Weg zur Freiheit Pauluskirche 11:15 Uhr Sa, 03.03.18 Max Bruchs "Moses" Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Sa, 10.03.18 Ragers Elite Festival (Heavy Metal vom Feinsten) Kulturrevier Radbod 18:00 Uhr Sa, 10.03.18 S(w)ing and Sway: Konzert mit Out of Tune & Jazando Guitar Duo Konrad-Adenauer-Realschule 19:30 Uhr Mi, 14.03.18 Daedalus Quartett: Musik als Zeichen der Auﬂ ehnung Schloss Heessen 19:30 Uhr Di, 20.03.18 Klangkosmos: Xabier Diaz & die Alvarez Brothers (Spanien): Traditionelle galicische Volksmusik neu interpretiert Lutherkirche 18:00 Uhr Mi, 07.03.18 VHS-Kino Spezial I: Die Un- sichtbaren - Wir wollen leben Cineplex 17:45 Uhr Do, 08.03.18 Tosca: Royal Opera House Cineplex 19:00 Uhr Do, 29.03.18 Carmen: Royal Opera House Cineplex 19:00 Uhr STADTFÜHRUNG Di, 20.03.18 Kurhaus Bad Hamm - Hinter „verbotenen Türen“* Treffpunkt: Foyer Kurhaus Bad Hamm 16:00 Uhr Fr, 23.03.18 Nachtwächter-Tour: „Hört Ihr Leut´“* Treffpunkt: Brunnen Marktplatz 19:00 Uhr * Tickets nur im Vorverkauf in der Insel am Bahnhof oder online unter www.hammshop.de KUNST, AUSSTELLUNGEN bis So, 01.04.18 Kabinett-Ausstellung "Wenn die Seele brennt ... " Wilhelm Morgner Gustav-Lübcke-Museum Hamm bis So, 06.05.18 Gemeinschaftsausstellung: „die zwei wege“ Maximilianpark Hamm 10:00 Uhr bis So, 17.06.18 Sonderausstellung: "Mumien. Der Traum vom ewigen Leben" Gustav-Lübcke-Museum Hamm bis So, 02.09.18 Studioausstellung: "Hamm – mit Hölschers Augen ...." Gustav-Lübcke-Museum Hamm bis 23.09.18 PLAYMOBIL – Familienausstellung Maximilianpark Hamm 10:00 Uhr MESSEN, MÄRKTE, AUKTIONENONEN Di, 06.03.18 RUW-Zuchtviehauktion Zentralhallen Hamm 10:00 Uhr So, 11.03.18 4 KIDS ONLY Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr So, 11.03.18 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Fr, 23.03.18 - So, 25.03.18 Frühjahrsmarkt im Maxipark Maximilianpark Hamm 11:00 Uhr So, 25.03.18 Sammler-, Antik- und Trödelmarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr HAMM GEHT AUS Sa, 03.03.18 Tanzbar im Enchilada Enchilada im Kristallpalast 19:00 Uhr Sa, 31.03.18 70er-, 80er- & 90er-Party Alfred-Fischer-Halle 21:00 Uhr Sa, 24.03.18, 9 Uhr 23 h SaunaNacht Maximare Hamm Sa, 24.03.18, 19:30 Uhr RADIO CITY NIGHT Kneipen in der Innenstadt Sa, 24.03.18, 20 Uhr Vielen Dank für die Blumen Kurhaus Bad Hamm Do, 29.03.18, 19 Uhr Carmen: Royal Opera House Cineplex Hamm Hammtermine / 19

Hamm regelmäßig zu uns.“ Die Kunden wollen vielfach phan- tasievoll gebundene Blumen- sträuße oder Gestecke. Aber auch Gestaltungsvorschläge für Feierlichkeiten, zum Bei- spiel für Hochzeiten. „Dafür haben wir einen Fullservice – vom Brautstrauß über Tisch- und Autodeko bis hin zum Kirchenschmuck“, erklärt Ur- sula Schumann, „wir entwi- ckeln jeweils ein ganz indi- viduelles Gesamtkonzept, das sich oft an der Lieblingsfarbe der Braut oder an Themen orientiert.“ Anders arrangiert Zurzeit sind neben den Schnitt- blumen jahreszeitlich die Früh- jahrsblüher wie Tulpen, Ra- nunkeln, Anemonen, Primeln, Narzissen und Hyazinthen ge- fragt. Die Expertin: „Das sind die Klassiker, da hat sich der Geschmack in den letzten Jah- ren kaum verändert.“ Einen Unterschied gibt es aber zu frü- her: Sie werden anders arran- giert. Von ihr und den beiden Floristinnen Petra Knipps und Nadine Schmidt, die schon seit mehr als zehn Jahren bei Ur- sula Schumann tätig sind („wir sind wie eine kleine Familie“). „Wirkliche Gemeinschaft“ Über die geschäftliche Reso- nanz freut sich Ursula Schu- mann natürlich – und ebenso, wie sie mehrfach betont, über den Standort Oststraße: „Das Schmuckstück der Innenstadt.“ Sie habe sich dort vom ersten Tag sehr wohl gefühlt, sei sehr gut aufgenommen worden: „Ich hatte sofort Kontakt zu allen, wir sind eine wirkliche Gemeinschaft, wir helfen uns gegenseitig.“ Auch den Akti- vitäten der Werbegemeinschaft City Ost, in der sie sich gerne engagiere, sei es zu verdanken, dass die Leerstände beseitigt worden sind, dass „jetzt wieder Leben und Treiben rein- kommt“. Eigener Laden statt New York Mit 50 sagte sich Ursula Schumann: „Jetzt noch ein Mal was Neues – entweder ich eröffne einen Laden oder fahre nach New York.“ Sie entschied sich für den Laden: für „Ideen-Deko und mehr“ in der Oststraße 4. K reativ sein, das liegt ihr. Und das Geschäftliche liegt ihr auch, schon aus ihrer früheren Tätigkeit in dem elterlichen Elektronikmarkt. Mit vielen Ideen wagte Ursula Schuman den Neustart, machte ihr Hobby zum Beruf, peppte ihr Wissen als fortgeschrit- tene Autodidaktin mit einigen Kursen beim Floristen-Fach- verband auf. Viel Besonderes Von Anfang an verfolgte sie ein klares Konzept. „Ich wollte keinen reinen Blumenladen, ich wollte mich“, so die Inhabe- rin, „in Erscheinungsbild und Angebot abheben. Mein Ziel war es, ein führendes Geschäft für Floristik und Dekorations- artikel zu etablieren.“ Auf 80 Quadratmetern setzte Ursula Schumann ihre Vorstellung um: eine Komposition aus Blu- men und Grünpflanzen, Vasen und Pf lanzgefäßen, Kerzen 20 / Hamminformation „Dafür haben wir einen Fullservice – vom Brautstrauß über Tisch- und Autodeko bis hin zum Kirchen- schmuck.“ Ursula Schumann und Keramiken, Möbeln und Regenschirmen. Und viele be- sondere Sachen mehr, „alles was das Zuhause schön macht, bis hin zu Schmuckelementen für Türen und Fenster“. Individuell Ein Konzept, das ankommt. „Wir haben einen sehr großen Kreis an Stammkunden, nicht nur aus Hamm“, berichtet sie, „sogar eine Kundin aus Hol- land. Sie ist oft mit dem Schiff auf dem Kanal unterwegs und kommt bei einem Stopp in

Idealer Auktions- Standort für Rinderzüchter Rinderzüchter geben sich wieder ein Stelldichein in den Zentralhallen – bei gleich zwei Großereignissen: am 3. März bei der Fleischrindernacht und drei Tage später bei der Zuchtviehauktion der RUW, der Rinder-Union West. Welche Bedeutung der Standort Hamm für Züchter und Mutterkuhhalter aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland hat, erklärt der neue kaufmännische Leiter der RUW Dr. Michael Steinmann im Gespräch mit dem „Hamm-Magazin“. Hamm-Magazin: Die Zentral- hallen sind eine der Vermark- tungszentralen für Rinder in Deutschland. Wie kam es dazu? Welche Zukunft hat der Stand- ort Hamm? Dr. Michael Steinmann: Im Jahr 1929 wurden die Zentralhallen von der „Westfälischen Herd- buchgesellschaft“ errichtet. Seitdem hat sich Hamm auf- grund seiner zentralen Lage im westfälischen Teil der RUW als ein idealer Auktionsstandort etabliert. Aufgrund ihrer Mul- tifunktionalität werden die Zentralhallen auch zukünftig ein wichtiger Standort der RUW blieben. Die RUW hat mit einem neuen Leitbild auf die Veränderungen bei der Rinderzucht und -ver- marktung reagiert. Wo sehen Sie die Herausforderungen? Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Dynamik der Zucht- arbeit spürbar erhöht. Gleich- zeitig hält die Digitalisierung immer mehr Einzug. Wir grei- fen diese Veränderungen als Chancen auf. Zum einen lassen sich durch neue Zuchtme- thoden immer gesündere Tiere züchten und zum anderen kön- nen wir unseren Mitglieds- betrieben durch digitale Infor- mationswege und -prozesse und serviceorientierte Betreu- ung unserer Milchviehhalter. Seit dem Wegfall der Milchquo- te schwanken die Erzeugerprei- se enorm. Dem Tief folgt ein Anstieg, jetzt bröckeln die Prei- se wieder. Was raten Sie den Landwirten? Die Lage für unsere milch- viehhaltenden Betriebe ist nach wie vor angespannt, da sich die Markt- und Preis- entwicklungen nicht vorher- sehen lassen. Gut gemeinte Ratschläge verbieten sich des- halb. Die RUW kann ihren Mitgliedern und Kunden aber Der kaufmännische Leiter der RUW: Dr. Michael Steinmann praktikable Managementwerk- zeuge an die Hand geben. All das erfordert eine kompetente dabei helfen, ihre Produktions- abläufe und speziell ihr Her- denmanagement zu optimie- ren. Als Dienstleister in den Bereichen Rinderzucht, -be- samung und -vermarktung bieten wir wertvolle Manage- mentinstrumente, wie bei- spielsweise eine computerge- stützte Anpaarungsberatung. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Betriebe mit einem modernen Auktionsservice bei der Vermarktung ihrer Rinder. Bio-Produkte haben Konjunktur bei den Verbrauchern. Eine Chance auch für die Milchwirt- schaft? Bei Bio-Milch handelt es sich weiterhin um eine Nische, der Marktanteil liegt gerade einmal bei rund drei Prozent. Im Jahr 2017 ist die bundesweit an- gelieferte Bio-Milch-Menge allerdings um rund 18 Prozent gestiegen. Bio ist somit ein Wachstumsmarkt. Durch die stabil hohen Preise für Bio- Milch steigt auch das Interesse der Bauern an einer Umstellung auf Bio-Produktion. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben wir schon früh- zeitig die Zertifizierung nach EG-Öko-Verordnung erhalten und dürfen offiziell Bio-Rinder handeln. Hamminformation / 23

Der KlassikSommer im „Tanzﬁeber“ 13 Konzerte vom 16. Juni bis 22. Juli: Das ist der KlassikSommer 2018. „Womit können wir das Hammer Publikum in diesem Jahr begeistern?“ Diese Frage beantwortet der künstlerische Leiter des Festivals, Frank Beer- mann, im Gespräch mit dem „Hamm-Magazin“. Hamm-Magazin: Der KlassikSommer 2018 „Sacre du Printemps“ war 1913 ein Skan- steht unter dem Motto „Tanzﬁeber“. Wie kam es dazu? Frank Beermann: Höhepunkt des kom- menden KlassikSommers ist sicherlich die Aufführung von Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“, eines Werks, das die wichtigste Ballettmusik überhaupt wurde. Das war der Grundpfeiler des Programms. Dann haben wir uns überlegt, dass die Verbindung von Musik und Bewegung grundsätzlich ein interessanter Aspekt ist. dal. Provoziert das Werk auch heute noch? Nein, dazu ist „Sacre“ seither zu oft gespielt worden. Der Skandal bestand ja darin, dass die damaligen Musikerwartungen nicht bedient wurden. Das ist heute anders. Aber die unglaubliche Meisterschaft der Komposition bleibt aktuell. Noch immer kann man sich der Sogwirkung des Rhyth- mus´ nicht entziehen. Strawinsky schrieb unglaublich feinsinnig und fragend, gibt viele Anregungen zum Nachdenken. Sie haben es im KlassikSommer zur Regel gemacht, dass Konzerte moderiert werden, suchen den Austausch mit dem Publikum. Wieviel müssen Zuhörer von Musik ver- stehen, um sich mit Ihnen zu unterhalten? Gar nichts! Ich freue mich über offene Ohren und möglichst viel Neugierde. Grundsätzlich freue ich mich aber am meisten auf die Begegnungen mit den Menschen. Nach welchen Kriterien stellen Sie die Programme auf? Ich sehe immer eine unglaubliche Fülle von Programm-Möglichkeiten. Zum Glück haben wir in Hamm die Möglich- keit, „aus Unendlichkeit zu schöpfen“, sind nicht an Repertoire-Grenzen gebunden. Es geht mir darum, Leidenschaft zu wecken und Hörgewohnheiten zu hinterfragen. Der KlassikSommer wurde als Festival für Chormusik gegründet. Was ist heute der Proﬁlkern? Für mich ist der Profilkern des Klassik- Sommers die Suche nach Neuem und die Reise in ungewisse Repertoirebereiche. Die ungewöhnlichen Konzertorte etwa sind ja nicht nur eine interessante Sze- nerie für Konzerte, sondern stellen ein an- deres Hörverhalten her. Dazu braucht es Neugier und Erlebnisbereitschaft. Mit dieser Dezentralisierung schafft der KlassikSommer eine neue Wahrnehmung für Klassik. Diese Beweglichkeit des KlassikSommers ist seine größte Stärke. Ein Dirigent muss nicht nur dirigieren können: Welche weiteren Fähigkeiten braucht er? Streng genommen reicht es aus zu diri- gieren und den Arbeitsprozess mit dem Orchester zu moderieren. Alles andere darf ein Dirigent sein, muss es aber nicht: Ich darf mir philosophische Gedanken machen, ich darf das Publikum unter- halten. Meine schönste Aufgabe ist es, den Zuhörer mit Musik zu bewegen. Das Hammer Publikum erlebte Beermann neun Jahre als Generalmusikdirektor der Robert-Schumann-Philharmonie. Nun sind Sie Freelancer. Haben Sie damit Ihre mu- sikalische Heimat verloren? Nein! Erstens ist meine musikalische Heimat immer in den Partituren, also überall, wo ich arbeite. Und zweitens bin ich zum Beispiel Hamm oder der Nord- westdeutschen Philharmonie schon viel länger heimatlich verbunden. / 25

Wie stets wusste angeblich nie- mand etwas darüber, so wie der Kripobeamte Hugo Beneze: „Über den Verbleib dieser Zi- geuner ist mir nichts bekannt.“ Gesetze wie das „Gesetz gegen das Umherziehen in Horden“ (1909) und das „Gesetz zur Be- kämpfung von Zigeunern, Land- fahrern und Arbeitsscheuen“ (1926) grenzten die Sinti weiter aus. Von 1927 an wurden alle „Zigeuner“ erkennungsdienstlich erfasst. Das „Gesetz zur Ver- hütung erbkranken Nach- wuchses“ (Sterilisations- gesetz) von 1933 traf viele Sinti sofort. Mit den Nürnberger Ge- setzen 1935 verloren sie ihre Rechte als Staatsbürger. Robert Unger, Berthold Brand und Ludwig Unger überlebten die Todeslager und kamen zurück nach Hamm (Zweiter bis Vierter von links). Nach dem Festset- zungserlass vom 17. Oktober 1939 wurde am Hammer Hafen das Zi- geunerlager eingerichtet, in der letzten von fünf Baracken der städtischen Notunterkunft . In dem mit Stacheldraht eingezäun- ten Zigeunerlager, das sie nicht verlassen durft en, waren im We- sentlichen die drei Großfamilien Weiß-Janson, Pohl-Lübke und Wagner-Unger, aber auch Einzel- personen festgehalten. Für die circa 70 Menschen standen dort lediglich 360 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung: fünf Quadratmeter pro Person! Seit Sommer 1942 gab es eine Haus- und Lagerordnung. Die Men- schen lebten unter immer elen- deren Bedingungen. Während der Kriegsjahre mussten alle Er- wachsenen im Hafenbereich ar- beiten: Die Männer unter an- derem im Sägewerk Reschop, in der Mühle Brökelmann oder bei den Baufi rmen Höhler und Fix & Söhne, die Frauen bei Tengel- mann. Nach Auschwitz deportiert Wilhelm Lübke war der erste Hammer Sinto, der – bereits 1940 – in das KZ Sachsenhausen ver- schleppt wurde. Bis 1942 kamen weitere acht Frauen und Männer in Konzentrationslager. Im März 1943 wurden die Hammer Sinti auf Lastwagen nach Dortmund gebracht und am 11. März mit dem Zug nach Auschwitz deportiert. Von den 53 aus dem Hammer Lager deportierten Sinti lebten im Sommer 1944 in Auschwitz noch Anita, Gisela, August und Reinhold Pohl und Ludwig Unger. Sie galten als arbeits- fähig und wurden nach Westen transportiert: die Männer nach Buchenwald beziehungsweise Mittelbau-Dora, die Frauen nach Ravensbrück. Reinhold Pohl ist noch umgekommen, die anderen überlebten. In Auschwitz wurden die letzten Insassen des Zigeunerlagers in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 in die Gaskam- mern getrieben. Nach 1945 kehrten acht Sinti nach Hamm zurück. Die Rück- kehrer hofften darauf, Ver- wandte zu treff en oder hielten Hamm für ihre Heimat. Ihnen wurde nun ein neuer, schlech- ter Standplatz zugewiesen, so dass die letzten Überlebenden Hamm verließen. UTE KNOPP, MECHTILD BRAND Informationen zum Thema: Mechtild Brand: „Unsere Nachbarn. Zigeuner, Sinti, Roma – Lebensbedingungen einer Minderheit in Hamm“ (2007, Klartext-Verlag) / 27 Nur wenige Sinti überlebten Durchreisende Sinti-Gruppen gehörten seit Jahrhunderten zum Stadtbild in Hamm. Ihre rechtliche Lage unterschied sich lange vor 1933 deutlich von anderen Deutschen. Trotz der Forderung nach einer sesshaften Lebensweise, wurden sie daran gehindert, sich polizei- lich melden zu können. Ohne festen Wohnsitz konnten sie aber kein Wander- gewerbe anmelden oder ihre Kinder zur Schule schicken.

A uf dem Gebiet der heut- igen Stadt Hamm waren mehr als 16.000 Menschen zur Zwangsarbeit verpflichtet. Von November 1941 bis April 1945 lebten über 10.000 sowjetische Staatsbürger als Zwangsarbei- ter, allein in Heessen waren es 4.233. In Heessen gab es drei Lager für Zwangsarbeiter, die auf der Zeche Sachsen arbeite- ten: das Lager I auf dem Har- dinghauser Knapp für pol- nische, ukrainische und russi- sche Zivilarbeiter, das Lager II an der Sandstraße für russi- sche Kriegsgefangene und das Lager III am Schacht III für italienische Militärinternierte. Zwangsarbeit unter Tage Das Lager II – das sogenann- te „Russenlager“ – wurde 1941 an der Sandstraße entlang der Bahnlinie errichtet und diente zunächst als Lager für ausländische Zivilarbeiter. Von Juli 1942 an waren durch- schnittlich 850 sowjetische Kriegsgefangene unterge- bracht, die auf der Zeche Sach- sen unter Tage Zwangsarbeit leisteten. Zeitweise bildeten sie 50 Prozent der Belegschaft. Das Eine Stele zum Jahrestag Am 27. März 1945 wurde das ehemalige „Rus- senlager“ in Heessen durch einen britischen Luftangriff zerstört. Mindestens 157 Opfer waren zu beklagen. Am 73. Jahrestag des tödlichen Bombardements wird am Mahnmal an der Sand- straße eine Stele zur Erinnerung an das Schicksal der im Zweiten Weltkrieg rekrutierten Zwangsar- beiter übergeben. n e g i e z n A 28 / Hammgeschichte

Lager war dem Stammlager VI A Hemer zugeordnet und wur- de von Landesschützen der zweiten Kompanie des Landes- schützen-Bataillons 874 der Deutschen Wehrmacht be- wacht. Das Lager bestand aus neun Wohn-, einer Wirt- schafts- und zwei Waschbara- cken. Die meisten Kriegsgefange- nen kamen bereits entkräftet in Heessen an und blieben nicht länger als ein halbes Jahr. Ihre Verpflegung war mangelhaft bis katastrophal. Im Krank- heitsfall oder bei völliger Ent- kräftung wurden sie in das Stammlager zurückgeschickt. Dort starben fast alle. Insge- samt gingen 1.881 Kriegsge- fangene durch das Lager II. Luftangriff kurz vor Kriegsende Am 27. März 1945 – drei Tage vor dem Kriegsende in Heessen – flogen 150 Lancasterbomber der Royal Air Force über Hamm und Heessen. Durch etwa 130 Sprengbomben erlitt die Zeche Sachsen empfindliche Schäden, wodurch der Zechenbetrieb eingestellt werden musste. Alle Lagerinsassen und das deut- sche Wachpersonal suchten Schutz im Splittergraben. Der Splittergraben und vor allem die Nordseite des Lagers er- hielten direkte Bombentreffer. Auch die angrenzende Wohn- Das Gelände der Zeche Sachsen nach dem Bombenangriff vom 27. März 1945. Mehr als 157 Menschen fanden den Tod, darunter mindestens 82 sowjetische Kriegs- gefangene. bebauung wurde schwer getrof- fen. Mehr als 157 Menschen fanden den Tod, darunter min- destens 82 sowjetische Kriegs- gefangene. Weitere 13 Leichen wurden im April 1946 gefun- den und in einem gemeinsa- men Grab auf dem Dasbecker Friedhof in Heessen bestattet. Die Zahl der Toten, die nie ge- borgen wurden und immer noch dort liegen, wird auf 50 bis 80 geschätzt. Das Gelände blieb zunächst sich selbst überlassen. In den 1960er-Jahren legte die Stadt Heessen einen Hain mit Pap- peln an. In den 1990er-Jahren stellten Schülerinnen und Schüler der Heessener Real- schule eine Gedenktafel auf und pflanzten einen Friedens- hain. 2004 regten der Autor Heinz Weischer und Orts- heimatspflegerin Rita Kreien- feld an, dem Gelände eine „die zeitgeschichtliche Bedeutung würdigende Gestaltung“ zu- kommen zu lassen. Die Ge- denkstätte, zusammen mit Marcus Bijan vom Tieau- und Grünflächenamt der Stadt ent- worfen und gestaltet, wurde am 4. September 2008 einge- weiht. Gedenkstätte an der Sandstraße Der Weg beginnt an der Stelle, wo sich das Lagertor befand. Der Eingangsbereich ist mit den historischen Pflasterstei- nen befestigt. Entlang des Pfa- des stehen Eisenpfosten, die in ihrer Form an die Pfosten des Lagerzauns erinnern. Mittel- punkt der Gedenkstätte ist ein Kubus aus Drahtgitter am Ende des Weges, in dem Fund- stücke aufgeschichtet sind, die Schülerinnen und Schüler der Realschule auf dem Ge- lände gesammelt haben. Die erste Gedenktafel ist im Kubus eingebaut. UTE KNOPP n e g i e z n A Hammgeschichte / 29

SICHER IM BUS UNTERWEGS Jeden Tag nutzen in Hamm rund 35.000 Fahrgäste den Öffentlichen Personennahverkehr – vor allem die Bus- se des Verkehrsbetriebes der Stadtwerke. Damit alle Menschen problemlos im Bus fahren können, haben sich die Stadtwerke einen besonderen Service einfallen lassen. „Gerade für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist unser Busangebot enorm wichtig.“ Stadtwerke-Sprecherin Cornelia Helm Trotzdem sind Betroffene oft mals unsicher: „Schaff e ich das wirklich? Klappen der Ein- und Ausstieg?“ Deshalb hat der Verkehrsbetrieb für sie ein spezielles Programm entwi- ckelt: „Um Berührungsängsten entgegenzuwirken, bieten wir allen, die den sicheren Ein- und Ausstieg und die Fahrt mit dem Bus üben möchten, ein kostenloses Mobilitätstraining an“, erklärt Helm. Mobilitätstraining Termine In diesem Jahr ﬁ ndet das Mobilitätstraining viermal, jeweils von 15 bis 17 Uhr, statt: Montag, 12. März Mittwoch, 23. Mai Mittwoch, 15. August Mittwoch, 7. November Treff punkt für das Mobilitätstraining ist je- weils die Touristikzentrale „Insel“ auf dem Willy-Brandt-Platz. Dort steht ein erfahrener Mitarbeiter des Verkehrsbetriebes den Teil- nehmern zwei Stunden mit Rat und Tat zur Seite. An einer geeigneten Haltestelle werden unter realen Bedingungen sowohl der sichere Ein- und Ausstieg geübt als auch alle Fragen rund um das Th ema Mobilität mit Rollator, wie zum Beispiel der bestmögliche Platz im Bus oder der Einsatz der Rampen, beantwortet. Jeweils zwölf Personen können pro Termin an dem kostenlosen Service-Angebot teilnehmen. Interessenten können sich unter der Ruf- nummer 02381 / 274-2443 bei den Stadt- werken dazu anmelden. Rund um die Uhr sorgen 64 Busse auf 61 Linien im ganzen Stadtgebiet dafür, dass alle Fahrgäste sicher und schnell an ihr Ziel kom- men. „Mit unseren modernen Omnibussen, dem quali- fi zierten Personal und einem breit gefächerten Service- und Dienstleistungsangebot ga- rantieren wir den Menschen in Hamm ein attraktives, leis- tungsfähiges und kunden- freundliches Angebot“, betont Stadtwerke-Sprecherin Corne- lia Helm. Unter den Fahrgästen sind viele Senioren oder Men- schen mit Seh- oder Gehbe- hinderung, die im täglichen Leben auf Hilfsmittel wie einen Rollator angewiesen sind. „Ge- rade für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist unser Busangebot enorm wichtig“, unterstreicht Helm. Den Rollator für den Spaziergang im Park oder zum Einkaufen im Bus mitnehmen? Das ist in den Bussen der Stadt- werke kein Problem. 30 / Stadtwerke