Gustav-Lübcke-Museum neu entdecken

Hammmagazin_03_2015

Kultureller Leuchtturm Der erste Rundgang durch das „neue“ Gustav-Lübcke-Museum fasziniert Ulrich Schäfer: die Inhalte, die Optik, die Präsentationen. Und auch der Multimedia-Guide für die Besucher: das Museum kompakt in Worten, Bildern und Videos. mit vielen Besuchern) zu füllen. „Wir werden dabei das städtische Museum im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen.“ Das digitale Führungssystem ist das Geschenk des Museums- vereins Hamm zur Neueröff nung des Gustav-Lübcke-Museums. „Finanziert haben wir den Multimedia-Guide aus Eigenmitteln und mit einer Großspende, die wir von dem gemeinnützigen Zeitungsmuseum erhalten haben“, erläutert Ulrich Schäfer, der Vorsitzende des Fördervereins. Eingesetzt wird die neueste Technik: Besucher können sich sogar, wenn sie wollen, mithilfe einer App alle Informationen für die interaktive Museums-Tour in Sekun- denschnelle auch auf ihr Smartphone herun- terladen. Ulrich Schäfer blickt mit großen Erwar- tungen auf die Neueröff nung am 8. März, auf das gesamte Premierenjahr mit den fünf neu konzipierten Dauerausstellungen und der hoch- karätigen Sonderausstellung „Sehnsucht Finn- land – Skandinavische Meisterwerke um 1900“ als Finale. Das Museum sei „der kulturelle Leuchtturm der Stadt, die kulturelle Institution mit überregionaler Ausstrahlung“. Nachdem mehr als fünf Millionen Euro in die Gebäudetechnik investiert worden sind, seien alle Aktivitäten jetzt darauf gerichtet, das umfassend renovierte Haus mit viel Leben (und natürlich auch Als wichtigen Aktivposten auch in Zukunft sieht Schäfer die Museumspädagogik an. „Wir erreichen damit alle Schulen in Hamm, begeistern viele Kinder und Jugendliche für das Museum. Sie werden so an die Kunst herangeführt. Das ist konkrete, das ist erfolg- reiche Bildungsarbeit.“ Gleichermaßen posi- tives Echo fi nde das im Vorjahr erstmals gestartete Programm „Museum auf Reisen“, das sich vor allem an Menschen in Seniorenheimen richtet. „Das Museum ist eine Institution mit überregionaler Ausstrahlung.“ Ulrich Schäfer Übrigens: Im Museumsverein Hamm können sich Einzelpersonen, Familien, Firmen, Körperschaft en und Vereine enga- gieren. Mitglieder haben freien Eintritt in alle Dauer- und Sonderausstellungen, haben darüber hinaus die Möglichkeit zur Teilnahme an Exklusivführungen und an Exkursionen. Die Beitrittserklärung gibt es im Internet unter www.museumsverein-hamm.de oder über die Mailadresse Museumssekretariat@stadt.hamm.de ■ Hammthema / 3

Neu entdecken Das „neue“ Gustav-Lübcke-Museum startet in sein Premieren-Jahr: Am 8. März mit der Eröffnung der komplett überarbeiteten Abteilungen Stadtgeschichte und Kunst des 20. Jahrhunderts – und mit zahlreichen Neuerungen. Neu entdecken können Besucher in den nächsten Monaten auch die anderen drei Dauerausstellungen Angewandte Kunst, Archäolo- gie und Altes Ägypten. Den Schlusspunkt setzt die große Sonderschau „Sehnsucht Finnland“ mit Gemälden weltweit renommierter Künstler. Anspruch. „Wir wollen nicht nur ein Muse- um in Hamm sein, sondern vor allem ein Museum für die Hammer Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Friederike Daugelat die neue Schwerpunktsetzung. Eine wichtige Neuerung mit großem Mehrwert ist eben- falls der Multimedia-Guide, dessen Auslei- he – anders als in den meisten Museen – kostenlos ist. Die Ausstellungen kann man aber auch ohne Multimedia-Guide besu- chen, denn ausführliche Texte informieren über die jeweiligen Exponate. Gerade im Bereich Stadtgeschichte eröff - net der Multimedia-Guide neue Möglich- keiten: Dort fi nden sich zum Beispiel Videos mit nachgestellten Szenen aus der Stadthis- torie oder Songs der Jukebox aus der „50er- Jahre-Ecke“. Große Th emenfotografi en set- zen die Museumswände in Szene, Kulissen rücken die Exponate ins richtige Licht. Wei- tere Neuerungen sind „Hands-on-Statio- nen“ zum Anfassen von Ausstellungsstü- cken vor allem in der Abteilung Archäologie und das nach Farben geordnete Leitsystem, Kunst des 20. Jahrhunderts im Museum: „Schiffskutter“ von Gustav Deppe (1943/46) Am 8. März 2015 wird im Gustav-Lübcke- Museum gefeiert: Nach rund anderthalbjäh- riger Bauphase lädt das Museum ab 10.30 Uhr zum „Tag der off enen Tür“ ein. Bei dem um 11.30 Uhr beginnenden offi ziellen Fest- akt sprechen Oberbürgermeister Th omas Hunsteger-Petermann und Museumsdirek- torin Dr. Friederike Daugelat. Bis 18 Uhr können Besucher aller Altersgruppen das „neue“ Gustav-Lübcke-Museum kostenlos bei einem abwechslungsreichen Veranstal- tungsprogramm für sich entdecken. Die Neueröff nung wird von einem um- fangreichen Programm mit 40 Veranstal- tungen in der Zeit von März bis Juni beglei- tet. Einwohner Hamms haben die Chance, das Museum an den „Freien Freitagen“ kostenlos zu besuchen. Auch alle anderen Besucher sind zu Gratisprogrammen einge- laden: am Eröff nungstag, im Rahmen der Hammer Kulturnacht am 8. Mai sowie am Internationalen Museumstag am 17. Mai. Erwarten dürfen die Besucher viele Neu- erungen. Während die Stadtgeschichte bis- her nur bis zum Zweiten Weltkrieg behan- delt wurde, reicht sie nun bis zur Gegenwart, wurde um viele Exponate erweitert – und nimmt die dreifache Ausstellungsfl äche in 4 / Hammthema

„Attraktive Angebote“: Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat und Monika Simshäuser, Vorsitzende des Kulturausschusses, freuen sich über die neuen Präsentationen. das durch das Museum führt: Rot steht für die Stadtgeschichte, Schlamm-Grün für die Kunst des 20. Jahrhunderts, Petrol für An- gewandte Kunst, Orange für Archäologie, Gelb für Altes Ägypten und Dunkelblau für die Münzsammlung. Den Höhepunkt des Premieren-Jahres 2015 bildet am 30. August die Neueröff nung der Abteilung Altes Ägypten. Die völlig neu konzipierte größte ägyptische Sammlung im Ruhrgebiet überzeugt mit leicht ver- ständlichen Th emenbereichen – von den Jenseits-Vorstellungen über Tempelkultur und Götterwelt bis zum Alltagsleben – und mit neuen Dauerleihgaben. „Die Leihgaben bekommen wir nur, weil die Räume nun- mehr klimatisiert sind“, erklärt Daugelat. Ohne die Klimatisierung wären auch Son- derausstellungen wie die bedeutende Schau „Sehnsucht Finnland“, die vom 18. Oktober bis 20. März rund 70 skandinavische Meis- terwerke präsentiert, nicht möglich. 5,1 Millionen Euro kostete die umfassen- de Sanierung des Gebäudes. „Diese Investi- tion war“, so Oberbürgermeister Th omas Hunsteger-Petermann, „für die Zukunft sfä- higkeit unseres Museums dringend notwen- dig.“ Eine Einschätzung, die auch Monika Simshäuser, Vorsitzende des Kulturaus- schusses, teilt: „Mit der Wiedereröff nung erhalten unsere Stadt und die Region endlich einen spannenden Ort kultureller Begeg- nung und Auseinandersetzung zurück.“ Für die Zukunft komme es nun darauf an, attrak- tive Angebote zu entwickeln, die immer wie- der neugierig machen, zum Dialog anregen und den Menschen neue Impulse geben. ■ Hammthema / 5

Typisch für die 1950er-Jahre: der „Lloyd Alexander TS“ – das Oldtimer-Auto zieht immer wieder bewundernde Blicke auf sich. Auf den Spuren der Stadt Ein eckiger Röhrenfernseher im braunen Holzgehäuse, Blumentöpfe auf der bunten mehrstöckigen Bank, eine 60 Jahre alte vergilbte Zeitung auf dem schwarzen Nierentisch: Diese Szene aus den 1950er-Jahren ist ein Teil der Ausstellung Stadtgeschichte im Gustav-Lübcke-Museum. Das 50er-Jahre-Zimmer ist einer der vie- len Hingucker der neuen Schwerpunkt- Ab- teilung: Neben der ägyptischen Sammlung steht künft ig auch die Stadtgeschichte im Hammer Museum besonders im Fokus. Überall, wohin man schaut, sind Facetten der fast 800-jährigen Stadtgeschichte zu entdecken. Die Ausstellung ist jetzt dreimal so groß wie vorher, schlägt – anders als bis- her – den Bogen bis zur Gegenwart und setzt auch zwischendurch immer auf aktu- elle Bezüge. „Um die neue stadtgeschichtli- che Abteilung kennenzulernen, bieten wir bis Juni ein Extra-Bonbon für die einheimi- schen Besucher an: An den ‚Freien Freita- gen‘ haben jeweils Bewohner eines be- stimmten Stadtteils freien Eintritt“, erklärt die Kuratorin Dr. Maria Perrefort. Der Grundtenor der Ausstellung: Hamms Historie lebendig machen. „Wir 8 / Hammthema möchten dabei auch die Erinnerungen der Besucher wecken, beispielsweise wenn ehe- malige Kumpel die echte Kohle in dem För- derwagen in dem nachgebauten Stollen sehen“, erläutert Perrefort. Um die verschie- denen Perioden der Stadtgeschichte mög- lichst interessant darzustellen, setzt das Museum in der neuen Konzeption nicht nur auf Exponate. Mit Hilfe des Multimedia- Guides kann der Besucher eine Vielzahl geschichtlicher Informationen aufrufen: gesprochene Texte, Musik und auch Videos. Besonders interessant auf dem Multime- dia-Guide: die „Hammer Museumsnach- richten“, die in Kooperation mit dem „West- fälischen Anzeiger“, Radio Lippewelle Hamm und der Waldbühne Heessen ent- standen sind. In sieben Filmen werden wichtige Stationen der Hammer Stadtge- schichte nachgezeichnet. Sie zeigen etwa den Hammer Bierstreit, die Preußenzeit in Hamm, die Auswirkungen des großen Gru- benunglücks von Radbod oder den Nah- rungsmangel nach dem Ersten Weltkrieg. Auch die fünf Meter lange Zeittafel am Eingang der Ausstellung ist eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte. Erste Station ist die Ermordung des Kölner Erzbischofs En- gelbert, von westfälischen Edelleuten brutal niedergestreckt. Der Kopf der Verschwörer, Friedrich von Isenberg, wurde hingerichtet und sein Wohnsitz – die Burg Nienbrügge – niedergerissen. Friedrichs Haupterbe Graf Adolf von der Mark beschloss daraufh in, die Nienbrügger rund zwei Kilometer südöst- lich zwischen Lippe und Ahse neu anzusie- deln – am Standort der heutigen Stadt Hamm, die am Aschermittwoch des Jahres 1226 gegründet wurde. Dass die Geschichte bis in die Gegenwart nachwirkt, wird nicht

Dr. Maria Perrefort Kuratorin der Dauerausstellung Stadtgeschichte „Die Stadtgeschichte weckt Lust, die eigene Vergangenheit und Gegenwart zu entdecken und zu hinterfragen.“ nur in der Ausstellung deutlich: So fi ndet der jährliche Hammer Stadtempfang tradi- tionell immer am Aschermittwoch statt. Die Stadt Hamm erlebte seit ihrer Grün- dung eine äußerst wechselvolle Geschichte. Zum Beispiel als Hansestadt, als preußische Garnison, als Sitz des größten Oberlandes- gerichtes in Deutschland, als Eisenbahn- stadt mit dem größten Rangierbahnhof Eu- ropas, als Bergbau- und Industriestadt und als Bildungsstadt mit zwei Hochschulen. Zur Bildungsstadt Hamm passt ein weiteres Ex- ponat: der Nachbau einer Schulbank aus der Zeit um 1800, in der es Frauen erstmals er- laubt war, eine Schule zu besuchen. Neben den museumseigenen Exponaten gibt es als festen Bestandteil der Ausstellung auch eine ganz besondere Vitrine: „Unter dem Motto ,Mein Stück Stadtgeschichte‘ möchten wir die Bürger bewusst in die Aus- stellung einbeziehen, indem sie persönliche Exponate, beispielsweise die Familienbibel, für eine gewisse Zeit bei uns ausstellen. Das wird ein Highlight der Ausstellung – nicht nur für uns, sondern auch ganz sicher für die Besucher“, sagt Kuratorin Maria Perre- fort – und hofft auf viele private Objekte. ■ Hammthema / 9

stimmten Ereignis aus über 100 Jahren – wie etwa zur Eröff nung der Landesgartenschau. Wenn man die richtige Schlagzeile „30 000 sonnten sich rund um den Jumbo“ anklickt, erscheint der passende Artikel – hier die Schlagzeile vom 16. April 1984 – auf dem Bildschirm. „Wir wollen mit diesen digita- len Möglichkeiten die Zeitungsgeschichte greifb ar und anschaulich machen – für Jung und Alt“, sagt Kuratorin Dr. Maria Perrefort. Um die junge Generation an die Zei- tungsgeschichte heranzuführen, werden Schulklassen in kleinen Gruppen betreut. Sie suchen sich bestimmte Th emen aus, über die sie selbst als Reporter berichten. Mit ihren Texten und Fotos können die Kinder dann ihre eigene Zeitungsseite am PC gestalten. So lernen sie praktisch, wie ein „echter“ Reporter arbeitet. „Ich fi nde es wichtig“, erklärt Maria Perrefort, „dass Schülerinnen und Schüler die neuen Medi- en einsetzen können, um zu erfahren, wie heute eine Zeitung entsteht.“ Auch in Film-Sequenzen und im neuen Multimedia-Guide kommt das Th ema Zei- tungsgeschichte nicht zu kurz. Berichtet wird über die Anfänge im 17. Jahrhundert. So druckte das „Gymnasium illustre“ – das heutige Gymnasium Hammonense – an- fangs mit einer transportablen Buchdru- ckerpresse Dissertationen. Gedruckt wer- den konnte damals nur in einem kleinen Format, etwa 23 mal 21 Zentimeter. Über 200 Jahre später wurde diese Maschine – das wertvollste Stück in der stadtgeschichtlichen Sammlung – immer noch benutzt, wie Ma- ria Perrefort zu berichten weiß: „Mit dieser Presse soll auch 1822 die erste Zeitung der Stadt, das ‚Hammsche Wochenblatt‘ – der Vorläufer des heutigen ‚Westfälische Anzei- gers‘ – gedruckt worden sein.“ ■ „Das ist toll“: Leon und Laura testen die Möglichkeit, ihre eigene Zeitungsseite zu gestalten. Museum macht Schlagzeilen Recherchieren, lesen, schreiben: Das ist ab sofort nicht nur die Arbeit von Reportern. Mit ihnen „konkurrieren“ jetzt auch Museumsbesucher: Sie tauchen in das Leben eines Journalisten ein, produzieren Schlagzeilen und begeben sich digital auf eine Zeitreise – in das Zeitungsarchiv. Die „Zeitungsgeschichte“ – ein Teilbe- reich der Ausstellung Stadtgeschichte – öff - net vor allem interessierten Kindern und Jugendlichen die Medienwelt. Das Beson- dere: Sie haben nicht nur die Möglichkeit, sich Exponate anzuschauen, sondern können am Computer digital die Geschichte der Zei- tung erforschen und auf das Archiv und die Internetseiten des „Westfälischen Anzeigers“ (WA) zugreifen. Und zum Beispiel nachschla- gen, was die Lokalzeitung am 7. Januar 1990 titelte. Ein Klick genügt, um zu sehen, dass an diesem Tag das Th ema „SED für Aufl ösung der Militärblöcke und den Abzug von verbün- deten Truppen von deutschem Boden bis 1999“ der Aufmacher war. Außerdem kann man sein Wissen über die Stadtgeschichte online in einem Schlagzeilen-Quiz testen. Unter der Frage „Wie lautet die Schlagzeile im WA?“ fi n- den Besucher Überschrift en zu einem be-

Fabrik in der Landschaft Adolf Erbslöh, Öl auf Leinwand, 1921 Ohne Titel Peter Brüning, Öl auf Leinwand, um 196 Kunst des 20. Jahrhunderts Die völlig neu gestaltete Ausstellung Kunst des 20. Jahrhunderts im Gustav-Lübcke-Museum ist ein Streifzug durch 130 Jahre Kunstgeschichte. Auf rund 450 Quadratmetern wird im S-Flügel die stilistische Vielfalt der Kunstrichtungen, die sich mit Beginn der modernen Kunst entwickelt haben, gezeigt. Im Mittelpunkt stehen die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken – und vertiefende Informationen für die Besucher. In der Ausstellung werden vom 8. März an Werke von 40 Künstlern zu sehen sein. Die Gemälde und Plastiken stammen aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen. Hinzu kommt ein Kabinett mit wechselnden Prä- sentationen aus der hauseigenen Grafi k- sammlung unter dem Motto „Viel zu schade für die Lade“. Den Anfang macht eine Aus- wahl von Künstlerholzschnitten von 1900 bis in die heutige Zeit. „Expressionismus und Informel bilden in dem Streifzug durch die Kunst des 20. Jahrhunderts den Schwerpunkt“, gibt Kura- torin Dr. Diana Lenz-Weber einen Einblick in die neu konzipierte Abteilung. „Wir ha- ben die Werke ganz bewusst chronologisch nach Stilen angeordnet – vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.“ Neu ist auch das umfangreiche „Begleit- material“ zur Ausstellung, die nicht nur ein ästhetisches Erlebnis sein soll. Fast jedem Werk ist ein erklärender Text zugeordnet. Mal geht es dabei um die wichtigsten Stati- 12 / Hammthema onen des Künstlers, mal um besondere Cha- rakteristika der einzelnen Arbeiten. Darü- ber hinaus gibt es weitergehende Informationen in Wort und Bild auf dem Multimedia-Guide. „Wir wollen keine Be- sucher mit den Bildern allein lassen“, erläu- tert Lenz-Weber, „vielmehr erhalten sie immer einen lebendigen Zugang zu den ausgestellten Stücken.“ Zudem wird es ein speziell auf Kinder zugeschnittenes Angebot geben – nicht in einem gesonderten Bereich, sondern integ- riert in die Kunstausstellung: Geplant sind ein Kinderheft zu den Ausstellungsthemen, Malaktionen, Suchrätsel oder Suchspiele. „Die Kinder sollen spielerisch Neues entde- cken“, betont Kuratorin Diana Lenz-Weber das hinter dem Konzept stehende Ziel. „Sie Dr. Diana Lenz-Weber Kuratorin der Dauerausstellung Kunst des 20. Jahrhunderts „Kunstpositionen von der Moderne bis zur Gegenwart – Entdeckun- gen von Stilen, Künstlern und Hintergründen.“

Maler in Paris Theodor Brün, Aquarell und Tuschfeder auf Papier , 1928 begeben sich auf ein Kunstabenteuer und können den Weg durch die Abteilung dabei selbst erforschen.“ Mit der Eröff nung der Ausstellung Kunst des 20. Jahrhunderts erreicht eine knapp zweijährige Vorbereitung für Kuratorin Lenz-Weber ihren vorläufi gen Höhepunkt. „Wir haben im Vorfeld sehr zeitaufwendig recherchiert und umfangreich geplant, was wir zeigen und vermitteln möchten. An- hand eines Modells haben wir die Bilder angeordnet, das Aufh ängen war letztlich am einfachsten. Oft ist man bestrebt, möglichst viel zu zeigen, aber wir haben den Expona- ten bewusst Platz gegeben, um sie bestmög- lich in Szene zu setzen.“ Vertreten sein wird die große Bandbreite der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts: expressionistische Bil- der, Beispiele der Neuen Sachlichkeit, Kunst der Nachkriegszeit und der zweiten Hälft e des 20. Jahrhunderts sowie des 21. Jahrhunderts. Wichtige Namen in der Ausstellung sind Franz von Lenbach, Hermann Stenner, Au- gust Macke, Emil Nolde, Fritz Winter, Wols, Peter Brüning oder Otto Piene. „Wir zeigen auch Arbeiten, die jahrzehntelang in unse- rem Magazin waren und entdecken damit ‚vergessene‘ Künstler wieder neu“, weist Di- ana Lenz-Weber auf eine Besonderheit der mit viel Einfühlungsvermögen zusammen- gestellten Kollektion hin. „Die Besucher können sich auf eine anregende Präsentati- on im Gustav-Lübcke-Museum freuen.“ ■ Theodor Brün – zu den Werken des 1885 in Hamm geborenen Künstlers zählt das oben abgebildete Motiv „Maler in Paris“. Hammthema / 13

Altes Ägypten Den Abschluss und Höhepunkt des Premieren- Jahres bildet die Wiedereröff nung der Ausstellung Altes Ägypten am 30. August. Das Gustav-Lübcke- Museum besitzt die größte ägyptische Sammlung im Ruhrgebiet – ergänzt durch einige neue Dauer- leihgaben. Die wertvollen Exponate werden atmo- sphärisch inszeniert, in leicht verständliche Th emenbereiche gegliedert: von den Jenseitsvor- stellungen über die Tempelkultur und die Götter- welt bis zum Alltagsleben. Kuratorin der Ägypten-Dauerausstellung ist die Ägyptologin Dr. Carola Nafroth. r e t i e w t h e g r h a J - n e r e i m e r P s a D n e g i e z n A 14 / Hammthema

Archäologie Die Archäologie wirft nicht nur den Blick zurück, sondern spannt den Bogen bis zur Gegenwart, wenn dort etwa auf die Auswirkungen des Klima- wandels hingewiesen wird. Zugleich lernen die Besucher auch prähistorische Luxusgüter, Handels- wege oder Bestattungsriten kennen. Hier haben sie – wie auch in einigen anderen Bereichen des Museums – an Hands-on-Stationen die Möglich- keit, Objekte anzufassen und auszuprobieren. Kuratorin der neuen Archäologie-Dauerausstel- lung, die vom 14. Juni an im Gustav-Lübcke- Museum zu sehen sein wird, ist Susanne Birker. Angewandte Kunst In der Angewandten Kunst tauchen die Besucher in Materialwelten aus Keramik, Silber oder Glas ein und begegnen ausgewählten Wohnwelten aus dem 19. Jahrhundert – oft mit einem überraschenden Zugang, der zum Staunen einlädt. Einige der Expo- nate werden um Werke von zeitgenössischen Künst- lern ergänzt: zum Beispiel ein rokoko‘ scher Glas- perlentisch um einen originellen Glasteppich. Kuratorin der neugestalteten Dauerausstellung Angewandte Kunst, die am 14. Juni eröff net wird, ist Dr. Diana Lenz-Weber, die stellvertretende Direktorin des Gustav-Lübcke-Museums. n e g i e z n A Hammthema / 15

G N U T F I T S T S N U K S U H C A L R E S A T S Ö G I - - : S O T O F Tanz auf dem Anleger Hugo Simberg, 1903 Skandinavische Meisterwerke Paris, Stockholm und nun bald Hamm: Die renommierte Gösta-Serlachius-Kunststiftung aus Finnland gibt im Herbst ihr Deutschland-Debüt – mit rund 70 hochkarätigen Werken. Diese herausragende Sonderschau krönt das Premieren-Jahr des Gustav-Lübcke-Museums. Umfassend hat sich die Gösta-Serla- chius-Kunststift ung bisher erst zweimal außerhalb Finnlands präsentiert: in den Hauptstädten Frankreichs und Schwe- dens. „Wir sind stolz, die erste deutsche Station dieser Sammlung zu sein“, freut sich Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat auf die Sonderausstellung, die vom 18. Oktober bis zum 20. März zu sehen sein wird. Im Mittelpunkt steht das sogenannte „Goldene Zeitalter“ fi nni- scher Malerei: die Zeit zwischen 1880 und 1920, die Hinwendung der skandi- navischen Malerei zur Moderne. Rund 30 verschiedene Maler werden in der Aus- stellung mit dem Titel „Sehnsucht Finn- land – Skandinavische Meisterwerke um 1900“ vertreten sein. In Finnland und den nordischen Ländern sind diese Künstler größtenteils sehr bekannt und waren es zu ihren Lebzeiten auch in Deutschland. Heute sind ihre Werke au- ßerhalb Skandinaviens eine echte Wie- derentdeckung. ■ n e g i e z n A 16 / Hammthema

Gustav Lübcke – der Mäzen und Namensgeber des Museums, dessen erster Standort in der Oststraße 26 (erstes Haus rechts) war. Die Mumie als Sensation Die Anfänge des Gustav-Lübcke-Museums gehen auf eine Bürgerbewegung zurück: Am 19. Februar 1886 riefen Honoratioren den Museumsverein zu Hamm ins Leben, um „die Einwohnerschaft von Stadt und Land für Natur und Geschichte der engeren Heimat zu interessieren“. Ihr Ziel: „Wir wollen ein städtisches Museum gründen!“ Gesammelt werden sollten vor allem „deutsche, namentlich provinzielle oder lo- kale Alterthümer, naturwissenschaftlich werthvolle Objecte, Produkte des Bergbaus und der Industrie ... und Erzeugnisse der Literatur von geschichtlichem, namentlich lokalgeschichtlichem Werth“. Fast zeitgleich etablierte sich in Hamm auch ein „Mumienverein“, der sich nach ei- nem Jahr mit dem Museumsverein zusam- menschloss. Mit dem Beschluss, eine echte ägyptische Mumie zu erwerben, begründe- te er die bedeutende ägyptische Sammlung des späteren Gustav-Lübcke-Museums. Die Mumie, die aus einem Fund von etwa 40 Königsmumien in der Nähe der Tempelru- inen von Der-el-bahari bei Th eben stamm- te, traf am 4. Dezember 1886 in Hamm ein und konnte bei einer Mumien-Ausstellung drei Monate lang im Restaurant D. Jucken- sack bestaunt werden. Die Ausstellung war damals eine große Sensation. Mit der weiblichen Mumie, die in einem Mumiensarg lag, kamen weitere Exponate aus dem fernen Ägypten nach Hamm. „Ein echter Meilenstein für die Entwicklung des Museums“, erklärt rückblickend Museums- direktorin Dr. Friederike Daugelat. Es sei beeindruckend, wie stark sich damals die Bürger für die Gründung des Museums ein- gesetzt hätten. Am 14. Dezember 1890 wurde im Haus Bergholtz in der Oststraße 26 (heute Buch- handlung Peters) das „Städtische Museum“ eröff net. Nach mehreren Umzügen fand die Sammlung in der Villa Windhorst an der Südstraße eine längerfristige Bleibe, bevor der Antiquitätenhändler und Kunstsamm- ler Gustav Lübcke (1868 bis 1925) im Jahr 1916 den zweiten großen Meilenstein in der Museumsgeschichte setzte. Gustav Lübcke stift ete seiner Heimat- stadt seine umfangreiche Kunstsammlung, eine Kollektion von europäischem und au- ßereuropäischem Kunsthandwerk sowie eine mehrere Tausend Blätter große grafi - sche Sammlung aus dem 15. bis zum 20. Jahrhundert. Er legte damit die Basis für die heutige, umfangreiche Sammlung des Hau- ses. Lübckes Bedingung dabei war: Die Stadt sollte ein adäquates Museumsgebäude zur Verfügung stellen, ihn zum ersten Direktor machen und das Haus nach seinem Tode nach ihm benennen. So kam es schließlich auch. „Zudem zählen Gustav Lübckes ge- sammelte Münzen und Medaillen auch heu- te noch zu den größten Münzsammlungen in Westfalen“, unterstreicht die Museums- direktorin. Lübckes Nachfolger, Ludwig Bänfer, der das Museum von 1926 bis 1945 leitete, bau- te die Sammlung junger westfälischer Kunst und die archäologische Abteilung aus – die Ausgrabungen der germanischen Siedlung Westick bei Kamen gehörten zu seinen sen- sationellsten Funden. In großem Umfang werden diese Schätze erstmals wieder mit der Neupräsentation des Museums in der neuen archäologischen Abteilung ab Juni 2015 in Hamm zu sehen sein. Der Zweite Weltkrieg brachte einschnei- dende Veränderungen: Ein Teil der Samm- lung ging verloren oder wurde zerstört, zum Beispiel der Mumiensarg und der größte Teil der Museumsbibliothek. Dr. Herbert Zink (Direktor von 1946 bis 1974) baute das Museum wieder auf und erweiterte es um Bereiche wie die klassische Moderne. Sein Nachfolger Hans Wille legte den Schwer- punkt auf die niederländische und deutsche Grafi k. Dr. Ellen Schwinzer übernahm die 18 / Hammthema

Die Mumie traf im Dezember 1886 in Hamm ein – und wurde drei Monate lang ausgestellt. Leitung von 1989 bis 2012. In ihrer Amtszeit entstand der 1993 eingeweihte Neubau des Museums an der Neuen Bahnhofstraße. Mit diesem Gebäude wurde endlich Gustav Lübckes Forderung nach einer geeigneten Unterbringung für seine Sammlung erfüllt. Als Architekten konnte damals das renom- mierte Duo Bo und Wohlert aus Dänemark gewonnen werden. Seit 2013 ist Dr. Friederike Daugelat die neue Museumsleiterin. Wenn das Gustav- Lübcke-Museum nun nach den umfassen- den Sanierungsarbeiten schrittweise wieder eröff net, wird ein neues Kapitel in der Mu- seumsgeschichte aufgeschlagen: Das Aus- stellungskonzept wurde komplett überar- beitet, einige Exponate sind hinzuge- gekommen. Das Alleinstellungsmerkmal des Museums ist dabei die Abteilung, die ihre Wurzeln in der Zeit der Gründung hat: „Wir haben die größte ägyptische Samm- lung im Ruhrgebiet, die wir dank der neuen Klimaanlage und zusätzlicher Leihgaben jetzt noch besser präsentieren können. In- sofern führt ein direkter Weg von der Mumie im Privathaus an der Oststraße zur aktuellen Neueröff nung“, freut sich Muse- umsdirektorin Friederike Daugelat. ■ n e g i e z n A Hammthema / 19

„Noch schöner, noch interessanter “ „Wir freuen uns auf das neue Museum“ – auch das gesamte Team des Gustav - Lübcke - Museums „Wir freuen uns auf viele Besucher in unseren neu gestalteten Aus stellungen.“ blick t er war tung svoll auf die Neueröf fnung am 8. März. Und: „Ich freue mmmmmicichichchichich auaauf df das as as as asas as ss nnnnn neue e Museum, weil wiwiwiwiwiwiir ir irr ir ir in Zn Zn Znn Zn Zukukukukuuukuku ft unft grororooße ßße Sonderded ausususususstesteststetesstt llullulluluungengeggegegegeen znn z zeig könnenen. DDDie ieie i neueueue KKKKKKKKKKlimlliml gen aanaanaanaanlaglagaglaglagee anlage n ge m macht esses eses ee mögögmögmöggmömö liclillicli h.h Die LöLöLöLöLöööö ich. Die Lösung h. Die Lösung der klim tischen Probleme hat viel Zeit geko tttistisistti chechctischen Pr ma- ostet. Nun kann ich mich wieder auf d die Restaurierung von E aurierung von Exponaten konzentrieren.“ Michael Bottländer „Warum ich mich auf das neue Museum freue? Ich k e? Ich kenne bislang viele Ex islang viele Exponate nur aus meiner Arbeit hier im Magazin. Ab dem 8. März werde ich mit Sicher- heit einen neuen Blick auf die Objekte haben, die zum e t j kte en, die zum ersten Mal ausgestellt Mal ausges l aaaausgusgusgususggsggeeee werden. Für mich n. Für mich ein spannend r r r ür rrr micmicmicmmmmm h eh eh eh einin inininn spapaspaspapaannnennnennennennennendnnnnn nne der MomMomMMomMMomMMomenentenenen .“.. ChrChrChrChrChrChrChrrististiistististiisti in iinin n SchSchSchSchSchSchSchhSchhultultultultultultultultultultee e eeeeee „Das Schöne für mich ist die intelligente Technik. Unsere neue Licht- und Klimaanlage ermöglicht einen reibungslosen Ablauf des Muse- umsbetriebs. Temperaturen und Luft - feuchtigkeit können wir exakt steuern – und in den Ausstellungsräumen die Exponate optimal ausleuchten.“ Mario Kloschinski chinski inski „Wi„WiWiW„Wi„Wi„Wi„WiWiWirrr hr hoff off en ennnn aufaufufufufauuauauff gaggagaaannznnznz i en auf ganz viele n uf ganz viele Highlights. Durch meine Arbeit HigHiHigHigHigHighhhlhlhlih ih ghtght Highlights D am Empfang weiß ich von vielen Besuchern, dass sie neugieri , ass sie neugierig sind auf i d das modernisierte Museum. Ich bin d mir sicher, sie werden ihr Kommen ommenmen nicht bereuen. Unser Hau Unsserer HauHau is ist noch schöner schchöneöner ur u dnd noch interessanter geworden.“ Gabriele Ortkemper 20 / Hammthema 20 /

Archivierung der Grafi ken zuständig. „Das ist eine Aufgabe, die uns schon seit sieben Jahren Spaß macht: Wir sind für die Inventarisierung und Eine Aufgabe, die große Akribie erfordert. Wenn zum Beispiel ein Nolde angefordert wird, müssen wir das Motiv sofort fi nden – und fi nden es auch. Als ehrenamtliche Mitarbeiterinnen bringen wir den gesamten Bestand auf den neuesten Stand. Bisher hatte das Museum ein klassi- sches Hängeregister-System, jetzt wird alles von A bis Z elektronisch im Computer erfasst.“ Sabine Kowalski und Heide Humpert „Wi„Wirr r r br bereiten mit Hocchdhdrhdrhdrdrdrucucucucuck didididiieeeek die die Neueröff nungngnggg vovovovovorrr FFüüFüFüFüür di ng vor. Für die g g r. Für die gezielte KomKoK munik Kommunika ommunikation nach außen haben wir unser Verteilersystem neu strukt- uriert. Ich bin erst seit i bin erst seit einem Jahr im Team, kenne deshalb ausschließlich die Umbauphase und warte gespannt auf das eingerichtete Museum.“ Sandra Brepohl „Die Neueinrichtung des Museums ist für uns eine komplett neue Erfahrung – ein abwechslungsreicher, ein positiver Stress. Wir standen vor leeren Räumen und mussten sie mit Aufb auten füllen. Wir mussten Vitrinen verrücken, was angeblich gar nicht möglich war. Wir hatten erstmals die Chance, alle Exponate selbst in die Hand zu nehmen. Und wir hatten Kontakte mit Künst- lern und Wissenschaft lern. Der Umbau ist eine Phase in unserem Berufsleben, die wir nicht missen möchten.“ Martin Fikus und Hans Engelmann mit den Firmen, Architekten und Gutachtern. „Wir haben das Ziel erreicht, sowohl den Zeit- als auch den Finanzplan eingehalten. Dank der guten Zusammenarbeit Manchmal musste natürlich auch Überzeugungsarbeit geleistet werden, wenn plötzlich etwa eine Wasserleitung durch das Magazin mit den wertvollen Exponaten gelegt werden sollte. Nach dem Umbau freuen wir uns auf vielfältige Sonderausstellungen. Sie werden uns das Marke- ting für das Gustav-Lübcke-Museum leichter machen.“ Jürgen Greve und Ulrich Hanke Hammthema / 21

Zeitgenössische Kunst vermietet die Artothek im Gustav-Lübcke-Museum. Drei der 500 zur Auswahl stehenden Exponate präsentieren (von links) die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Angelika Schäfer und Heide Walter sowie Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat. Kunst zu mieten Für viele Kunstinteressierte ein Geheimtipp: die Artothek im Gustav-Lübcke-Museum. Hier kann man Kunst mieten. Originale heimischer und überregionaler Künstlerinnen und Künstler. Schöne Motive zu einem günstigen Kurs. Wer in seinem Wohnzimmer, in Geschäftsräumen oder in seiner Praxis Artothek-Bilder aufhängen möchte, zahlt pro Quartal lediglich eine Leihgebühr von maximal 20 Euro. Vom 8. März an hat die Artothek wieder geöff net – nach gut einem Jahr Zwangspau- se wegen des aufwändigen Umbaus des Mu- seums. „Auf den Neustart freuen wir uns sehr“, sagen übereinstimmend Angelika Schäfer und Heide Walter. Dann können sie wieder die Kunst der Gegenwart möglichst vielen Menschen nahebringen. Mit einer imponierenden Auswahl: „Mehr als 500 Werke von 55 Künstlern gehören zu unse- rem gegenwärtigen Bestand.“ Dabei handelt es sich vorwiegend um Aquarelle, Druck- grafi ken, Zeichnungen, Acryl- und Ölbil- der, um Mischtechniken auf Papier und Leinwand, um Skulpturen aus Bronze und Keramik, aber auch künstlerische Fotogra- fi en sind vertreten. Die Spezialgalerie ist seit ihren Anfängen eine ehrenamtliche Initiative. Der Idee folg- te ein Jahr intensiver Vorarbeit. Im Novem- ber 2008 war es dann endlich soweit: Die Artothek öff nete ihre Türen. „Damals hat- ten wir schon fast 250 Kunstwerke“, erin- nern sich Angelika Schäfer und Heide Wal- ter. Und sie müssen es wissen, denn sie sind für die Akquisition zuständig. Nicht jeder Künstler, der sich bewirbt, hat die Chance auf eine positive Antwort. „Entscheidend“ so Angelika Schäfer, „ist immer die Quali- tät.“ Und Heide Walter ergänzt: „Wir kön- nen und wir wollen nicht alles ausstellen, Die Artothek Aufgabe der Artothek im Gustav-Lübcke- Museum: Ausleihen künstlerischer Exponate Bestand: mehr als 500 zeitgenössische Kunstwerke Leihgebühr je Quartal: Werke der Kate- gorie I 6 Euro, der Kategorie II 12 Euro, der Kategorie III 20 Euro. Öffnungszeiten: mittwochs und samstags von 13 bis 16 Uhr schließlich sind wir in einem Museum.“ Bei vielversprechenden Anfragen besuchen beide die Künstler in ihren Ateliers und tref- fen dort eine gemeinsame Auswahl. Ein erfolgreiches Prinzip, wie die Nutzerzahlen zeigen. Die Artothek hat mittlerweile einen Stamm von 60 festen Kunden, die sich an gemieteter Kunst erfreuen. Für die Artothek sind 16 Mitarbeiter tätig – alle auf freiwilliger Basis. „Es ist keines- wegs selbstverständlich, wie sie sich in das Museum einbringen“, erklärt Museumsdi- rektorin Dr. Friederike Daugelat. „Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Durch ihr Engage- ment für die Artothek haben wir die Mög- lichkeit, verstärkt zeitgenössische Künstler zu präsentieren.“ Die Präsenz soll noch erhöht werden: durch kleinere Sonderaus- stellungen in dem neuen Bereich Studioaus- stellungen. Natürlich auch mit dem Ziel, weitere Kunstliebhaber für die Angebote der Artothek zu begeistern. ■ 22 / Hammthema

Veranstaltungskalender März 2015 BILDUNG EVENTS Fr, 06.03.15 Klimaschutz und Energie- wende in NRW - Wunsch und Wirklichkeit Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Mo, 09.03.15 Ein Traum vom guten Schlaf Haus der Begegnung 19:00 Uhr Di, 10.03.15 Campus live: Was für ein Leben, was für ein Sinn? Zugänge zu Fragen nach dem guten Leben Volksbank Hamm - Sitzungszimmer 19:00 Uhr Mi, 11.03.15 Die menschliche Begegnung als Entwicklungschance Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Di, 17.03.15 Vortrag: Wunderschönes Ruhrgebiet Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Mi, 25.03.15 Abendvorlesung Gesundheit: Mit Herz & Hirn - wenn Herzrhythmusstörungen zum Schlaganfall führen Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 18:00 Uhr So, 08.03.15 Neueröffnung des Gustav-Lübcke-Museums Gustav-Lübcke-Museum Hamm ab 10:30 Uhr So, 22.03.15 15. Frühlingsfest in der Hammer Innenstadt Innenstadt Hamm 13:00 Uhr (verkaufsoffen 13 bis 18 Uhr) BÜHNE Do, 05.03.15 Hennes Bender KLEIN/LAUT Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Fr, 06.03.15 Malteser Fausttheater: "Kabale war gestern?" Aula Stadtteilzentrum Hamm-Norden 19:00 Uhr Sa, 07.03.15 Der kleine Prinz Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Sa, 07.03.15 Tina Teubner - Männer brauchen Grenzen Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr Mi, 11.03.15 Die drei ???-Kids und Du! Kurhaus Bad Hamm 17:00 Uhr Fr, 13.03.15 Pawel Popolski: „Der wissen der Wenigste...“ Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Sa, 14.03.15 CAVEMAN – Du sammeln, ich jagen! Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr So, 15.03.15 Thimon von Berlepsch Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Mo, 16.03.15 Lesung: Frank Beer - Nach dem Untergang. Die ersten Zeugnisse der Shoah in Polen 1944 - 1947 Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr Di, 17.03.15 Helios-Theater: "Lou" Kulturbahnhof 19:00 Uhr Do, 19.03.15 Krimi-Quiz-Dinner III Landrestaurant Haus Splietker 18:00 Uhr Fr, 20.03.15 Krimi-Quiz-Dinner III Hotel Restaurant Alte Mark 19:00 Uhr Fr, 20.03.15 „Überall ist Wunderland“ Ein Ringelnatz-Abend mit Peter Schütze Denkma(h)l! 19:00 Uhr Fr, 20.03.15 Schwächen umarmen! Kabarett mit Sabine Domogala Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 20.03.15 HERZKEIME ThomasKulturKirche Hamm 20:00 Uhr Fr, 20.03.15 Fritz Eckenga Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Mi, 25.03.15 1984 - Theaterstück nach Orwells Roman Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Sa, 28.03.15 Krimi-Quiz-Dinner III maxigastro 19:00 Uhr KONZERTE Mi, 11.03.15 Danjulo Ishizaka, Violoncello & Shai Wosner, Klavier Schloss Heessen 19:30 Uhr Fr, 13.03.15 Wolfgang Haffner und Band: "Kind of cool" Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Do, 19.03.15 European Chamber Orchestra: Europa tanzt Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 27.03.15 A cappella mit Mumpitz Aula Stadtteilzentrum Hamm-Norden 19:00 Uhr Do, 05.03.15, 20:00 Uhr Hennes Bender KLEIN/LAUT Maximilianpark Hamm Sa, 07.03.15 Fleischrindernacht Zentralhallen Hamm So, 08.03.15, ab 10:30 Uhr Neueröffnung Gustav-Lübcke-Museum Fr, 13.03.15, 20:00 Uhr Pawel Popolski Maximilianpark Hamm Hammtermine / 25

KINDERVERANSTALTUNGEN FREIZEIT So, 08.03. - Di, 10.03.15 Helios-Theater: "Suche ﬁ nde Freund" Kulturbahnhof Fr, 13.03.15 Helios-Theater: "Alter Mann Kojote" Kulturbahnhof 11:00 Uhr und 19:00 Uhr Di, 17.03.15 Fiete Anders Kulturbahnhof 15:00 Uhr Mi, 18.03. und Do, 19.03.15 Helios-Theater: "Alter Mann Kojote" Kulturbahnhof 11:00 Uhr Sa, 21.03.15 Kindernachmittag ab 8 Jahren (mit Voranmeldung) Gustav-Lübcke-Museum Hamm 15:00 Uhr Mo, 30.03.15 - Do, 02.04.15 Ferienspaß im Maxipark - Frühling im Maxipark Maximilianpark Hamm 09:00 Uhr Mo, 30.03.15 - So, 12.04.15 Osterhasenschlaumeierrallye Maximilianpark Hamm 09:00 Uhr Di, 31.03.15 Ferienspaß im Maxipark - Schokowerkstatt zu Ostern Maximilianpark Hamm 09:00 Uhr Di, 31.03.15 Osterferienkurs für Kinder zwischen 5 und 9 Jahren (mit Voranmeldung): Stadtgeschichte Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr Sa, 14.03.15 Stadttour: Auf den Spuren jüdischen Lebens in Hamm Gustav-Lübcke-Museum 14:00 Uhr Sa, 21.03.15 Segway-Tour 1 - Kurpark, Schloss Heessen und Schloss Oberwerries EVORA-Arena 12:30 Uhr Sa, 21.03.15 Stadttour: Hammer Spitzen- sport live – Einblicke WESTPRESS arena 14:00 Uhr Sa, 21.03.15 Segway-Tour 1 - Kurpark, Schloss Heessen und Schloss Oberwerries EVORA-Arena 16:00 Uhr So, 22.03.15 Stadttour: Barfußpfad Treffpunkt: Barfußpfad 14:00 Uhr KUNST/ AUSSTELLUNGEN So, 08.03.15 Tag des Offenen Ateliers in Radbod Kulturrevier Radbod 11:00 Uhr Fr, 13.03.15 Freier Freitag in der Stadtgeschichte Gustav-Lübcke-Museum Hamm So, 15.03.15 - So, 03.05.15 Andrea Ottenjann - Gefühlte Landschaften Maximilianpark Hamm So, 15.03.15 Offene Sonntagsführungen: Überblicksführung mit Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr Fr, 20.03.15 Freier Freitag in der Stadtgeschichte: Uentrop Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr So, 22.03.15 Offene Sonntagsführungen: Führung zur Zeitungsge- schichte mit Christoph Aßmann Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr Fr, 27.03.15 Familienzeit im Museum (mit Voranmeldung): Stadtgeschichte Gustav-Lübcke-Museum Hamm 15:00 Uhr So, 29.03.15 Offene Sonntagsführungen: Kuratorenführung zur Kunst des 20. Jahrhunderts mit Dr. Diana Lenz-Weber Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr bis So, 29.03.15 "Vier" Maximilianpark Hamm bis So, 12.04.15 Die Dozenten der Jugendkunstschule stellen sich vor Kulturrevier Radbod bis Fr, 01.05.15 "In situ" Fotograﬁ en aus Stahl ThomasKulturKirche Hamm MÄRKTE/ FLOHMÄRKTE bis So, 01.03.15 Oldtimer-Teile-Markt Zentralhallen Hamm Sa, 14.03.15, 20:00 Uhr Cavemann Kurhaus Bad Hamm Sa, 14.03.15 Terraristika Hamm Zentralhallen Hamm Sa, 21.03.15 Segway-Tour 1 EVORA-Arena Fr, 16. - 17.11.12, 10 Uhr Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Do, 19.03.15 Offenes Atelier Spezial KUBUS Jugendkulturzentrum 17:00 Uhr Sa, 14.03.15 Vogelbörse Hamm Von-Thünen-Halle 08:00 Uhr Sa, 14.03.15 Terraristika Zentralhallen Hamm 10:00 Uhr So, 15.03.15 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr So, 15.03.15 4 KIDS ONLY Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Fr, 27.03. - So, 29.03.15 Frühjahrsmarkt Maximilianpark Hamm So, 29.03.15 Sammler-, Antik- und Trödelmarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr VORSCHAU Fr, 08.05.15 Die Höhner - Mach laut! Zentralhallen Hamm 19:00 Uhr Im März 2014 veröffentlichten die Höhner ihr aktuelles Album „Mach laut“. Grund genug für eine neue Tour ab März 2015 durch ganz Deutschland. Am 8. Mai 2015 präsentieren die Höhner lautstark und live ihre stimmungsvolle Musik in der Sparkassen-Arena der Zentral- hallen. Eintrittskarten sind ab sofort zum Preis von 28,50 € an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu erhalten. Die Platzwahl ist frei. Einlass ist ab 19.00 Uhr, Beginn des Konzertes um 20.00 Uhr. So, 22.03.15, 13:00 Uhr Frühlingsfest Innenstadt Hamm Hammtermine / 27

Hammer Programm Musik, Theater, Konzerte, Sport, Spiel und Spaß, Jubiläuen oder Märkte: Das Veranstaltungsangebot für Hamm ist vielseitig und unter- haltsam für alle Generationen. Auft akt im März ist die Wiedereröff nung des Gustav-Lübcke-Museums. Neu konzi- piert präsentiert das Museum sich und zwei seiner Sammlungen am 8. März mit einem Familientag. „Familienfreundlich“ ist auch das Frühlingfest in der Innenstadt mit ver- kaufsoff enem Sonntag am 22. März. Es folgt das große Frühlingsthema „Garten“ mit dem Frühjahrsmarkt im Maxipark (27./28. März), der Landpartie Gut Kump (17. bis 19.April) und dem Gartenmarkt im Maxi- park (1. bis 3. Mai) Für den Terminkalender sollte man sich im Bereich Wissenschaft und Bildung zwei Veranstaltungen vormerken: „maXimal ge- nial – entdecke Wissenschaft und Technik“ mit Workshops, Mitmach-Angeboten und Lernstationen (17./18. April im Maxipark) und die Bildungsmesse Hamm (13./14. No- vember in den Zentralhallen). Vormerken kann man sich zudem einige Jubiläen, die in diesem Jahr gefeiert werden, wie „40 Jahre Selbachpark“ am 17. Mai oder das 75-jährige Bestehen der Musikschule mit den Konzerten „Musik im Park“ am 10. Mai im Maximilianpark und einem Fest- konzert am 6. Juni im Kurhaus. Die Kultur hat noch mehr Termine zu bie- ten: Hammer Kulturnacht (8. Mai), Konzerte im Musikpavillon (ab 24. Mai), KlassikSom- mer (ab 13. Juni), KunstDünger (15. Juli bis 12. August) oder die Off enen Ateliers und das Kulturfrühstück (27. September). Die Wald- bühne Heessen startet mit Pippi Langstrumpf am 25. Mai in die Spielzeit. Danach folgen die Premieren von Robin Hood (30. Mai) und Räuber Hotzenplotz (31. Mai). Sportlich wird es beim Sattel-Fest. Das große Radevent feiert seine zehnte Aufl age am 19. Juli. Dann heißt es wieder: „Freie Fahrt: Radeln zwischen Hamm und Soest“, 28 / Hamminformation Viele Ereignisse: ob Waldbühne oder „Hammer Summer“, ob Sattelfest oder Oldtimer-Rallye : O T O F T T E G E B E N B A S I

wenn die Straßen frei gegeben sind für zehntausende Radler. „Sport und Spaß“ stehen auch beim Jugend-Radrenntag Bo- ckum-Hövel (26. April), der „Sportabzei- chentour“ (19. Juni), von Stadtsportbund und Sparkasse sowie beim AOK-Firmenlauf am 27. August im Vordergrund. Die Innenstadt ist „Bühne“ für viele tra- ditionsreiche und tolle Veranstaltungen: „Hammer Summer“ mit Bands verschie- denster Musikrichtungen (3. Juli), Floh- markt im Südring (30. Mai und 29. August) und Innenstadtkirmes Stunikenmarkt (18. bis 22. September). Bei „Hamm kulinarisch“ (31. Juli bis 2. August) bieten Hammer Re- staurants Genussreiches im Gastronomie- dorf an der Pauluskirche an. Ebenso Hoch- wertiges wird bei „La Fete“ am 29. August im Martin-Luther-Viertel serviert. Nord- deutsches und Holländisches gibt es dann beim „Hamms bunter Herbst“ (23. bis 25. Oktober) mit Marktschreiern des Hambur- ger Fischmarktes und dem Hollandmarkt. Tipp: Online Mehr Informationen zu den Veranstal- tungs-Höhepunkten in Hamm gibt es im Internet unter: www.hamm.de Die Parks in Hamm liefern eine großar- tige Kulisse für Open-Air-Veranstaltungen: zum Beispiel für das Hallohparkfest (27. Juni) und das Kurparkfest (25. Juli). Am 30. August starten dann im Kurpark die Teilnehmer der Oldtimer-Rallye „Hamm erFahren“, deren Erlös erneut an das Christ- liche Hospiz in Heessen gespendet wird. Das Herbstleuchten (9. bis 25. Oktober) präsentiert den Maxipark noch einmal von der stimmungsvollen Seite. Stimmungsvoll wird es auch zum Jahresende mit den Weihnachtsmärkten: Weihnachtsmarkt mit Eislaufb ahn rund um die Pauluskirche und in der Bahnhof- straße (23. November bis 22. Dezember), Weihnachtsmarkt im Maxipark (27. bis 29. November) und Ambrosius-Markt in der Schlossatmosphäre von Oberwerries (28. und 29. November). Tradition hat in- zwischen auch das Adventsleuchten am Gradierwerk am dritten Advent. ■ n e g i e z n A Hamminformation / 29

Bullen, Kultband und Lisas Sex Drei völlig unterschiedliche Highlights in den Zentralhallen Hamm: die zehnte Fleischrindernacht, die Kölner Kultband „Höhner“ und Comedian Lisa Feller mit ihrem neuen Programm „Guter Sex ist teuer!“ Am 7. März findet das deutsche Fleischrinderschau-Ereignis 2015 statt – die Fleischrindernacht. Immer wieder mit begeisterten Prädikaten gefeiert: „Phanta- stische Besucherzahlen, hoch motivierte Züchter, hervorragend herausgebrachte Tiere.“ Bei der „First Class“-Schau werden auch diesmal Kühe, Färsen und Bullen von hoher Zuchtqualität aufgetrieben – aus ganz unterschiedlichen Rassen: von Angus über Charolais bis hin zu Galloway. Eine Präsen- tation von höchstem Gewicht, schließlich bringen die einzelnen Tiere bis zu 1,5 Ton- nen auf die Waage. Für ihre Bewertung be- sonders interessant sind der Rassetyp, der Muskelbesatz und der Körperbau. Bei der am selben Tag stattfindenden Auktion kommt ein Kontingent an Elite-Deckbullen für die Rein- und Kreuzungszucht sowie Färsen zum Verkauf. Die angebotenen Fleischrinder wechseln dort für mehrere Tausend Euro den Besitzer. Ebenso „fi rst class“ ist der Auft ritt der Kultband „Höhner“. Sie besteht seit mehr als 40 Jahren. Je älter die Band um Front- mann Henning Krautmacher wird, desto beliebter und erfolgreicher wird ihre Musik. Die „Höhner“ kehren am 8. Mai nach fünf Jahren zurück in die Sparkassen-Arena der Zentralhallen und präsentieren ihr aktuelles Album „Mach laut“. Dabei dürfen bekann- Im Mai in den Zentralhallen: Lisa Feller und die „Höhner“ mit Henning Krautmacher te Hits wie „Die Karawane zieht weiter“ oder „Viva Colonia“ selbstverständlich nicht feh- len. Die Eintrittskarten (freie Platzwahl) sind zum Preis von 28,50 Euro an allen be- kannten Vorverkaufsstellen, so auch in der „Insel“ am Bahnhof, zu erhalten. Und noch einmal „fi rst class“: Lisa Feller mit ihrem neuen Programm „Guter Sex ist teuer!“ – am 21. Mai in den Zentralhallen. Nach der Trennung von Mann und Haus stellt die berufstätige und allein erziehende Mutter von zwei Kindern ernüchternd fest: Ich habe ein Recht auf Zärtlichkeit, die über feucht-schlabberige Kakaoküsse hinaus- geht. Aber wann? Und wo? Und vor allem: mit wem? Th eoretisch gesehen kann sie sich in der Praxis ab 20.30 Uhr voller Elan mit einem feurigen Liebhaber auf dem Wohn- zimmerteppich über Playmobil-Figuren und Lego Duplosteine rollen. Praktisch ge- sehen bleibt das eine gute Th eorie. Da ist guter Rat teuer. Wo ist die Alternative? Mit 37 die hormonelle Frührente beantragen? Oder doch lieber den teuren Babysitter be- zahlen, einen Wochenendtrip im Single- Club buchen und nach einer Flasche Cham- pagner auf der Flirt-Party fasziniert erken- nen: „Guter Sex ist teuer!“ Dagegen ist der Eintritt zum Lisa-Feller-Abend erschwing- lich: 22 Euro. Die Karten gibt es in allen Vorverkausstellen. ■ Hamminformation / 31

Erlebnispreise für Putzteufel Hamm putzt sich raus: Passend zum Frühlingsanfang ﬁ ndet am 21. März (Samstag) der 14. Frühjahrsputz statt – mit neuem Konzept. So haben alle Teilnehmer bei der „Frühjahrsputz-Tombola“ die Möglichkeit, Preise zu gewinnen, die man nicht kaufen kann. Gemeinsam für eine saubere Stadt – so heißt das Motto des Früh- jahrputzes, der erneut vom Abfallwirtschaft s- und Stadtreinigungs- betrieb Hamm (ASH) und den Bürgerämtern organisiert wird. „Wir würden uns freuen, wenn auch diesmal so viele Bürgerinnen und Bürger wie im letzten Jahr beim Frühjahrputz mitmachen und Hamm von wild herumliegendem Müll befreien. Um noch mehr Teilnehmer für die Aktion zu begeistern, haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht“, erklärt ASH-Betriebsleiter Reinhard Bartsch. Das Neue: Die Teilnehmer, ob groß oder klein, dürfen sich über spannende Gewinne freuen, denn der ASH verlost inte- ressante Gewinne, die man nicht kaufen kann. Mit der Teilnahmekarte – die Eintrittskarte für die „Frühjahrs- putz-Tombola“ – können alle Saubermänner, Sauberfrauen und Sauberkinder Erlebnispreise gewinnen und hautnah etwas erle- ben. Zu diesen Preisen gehören unter anderem ein Tag mit der Müllabfuhr, ein Tag als Tierpfl eger oder ein Tag auf dem Recyc- linghof mit Besichtigung der Müllverbrennungsanlage (MVA). „Etwas Besonders ist sicherlich die Besichtigung der MVA. Dort kann man den Arbeitsprozess rund um die Müllmassen direkt miterleben“, macht Reinhard Bartsch schon einmal neugierig. Aber damit nicht genug. Anders als sonstige Verlosungen hat die Tombola beim Frühjahrsputz ihre eigenen Gesetze: „Um den per- sönlichen Geschmack zu treff en, darf jeder Gewinner selbst ent- scheiden, welchen Preis er gerne haben möchte.“ Gemeinsam für eine saubere Stadt – Frühjahrsputz am 21. März Um die Hammer Kitas und Schulen fi nanziell zu unterstützen, gibt es zudem eine Extra-Preisverlosung: Jede Kita, Grund- bezie- hungsweise Förderschule sowie jede weiterführende Schule hat die Chance, jeweils 500 Euro zu gewinnen. Der Gewinn wird dann dem jeweiligen Förderverein gespendet. Jedes teilnehmende Kind erhält zudem ein kleines Dankeschön vom ASH. Mitmachen kann jeder beim Frühjahrputz – entweder als Ein- zelperson oder auch als Gruppe. Für Kindergärten und Schulen besteht bereits am Freitag, also am 20. März, die Möglichkeit, sich während der Betreuungs- bzw. Unterrichtszeit an der Sammlung zu beteiligen. Der ASH stellt allen Teilnehmern, ob groß oder klein, besonders feste und witterungsbeständige Handschuhe zur Verfü- gung und verteilt orangefarbene, reißfeste Frühjahrputzsäcke, in denen der Müll gesammelt und zur kostenlosen Abholung durch den ASH bereitgestellt werden kann. Bis zum 7. März können sich alle „freiwilligen Putzteufel“ bei den städtischen Bürgerämtern oder online unter www.hamm.de/ash anmelden. ■

I - I I - T I E H H C E L G N E C N A H C Y T I S R E V D K N H C E T M U R T N E Z Z N E T E P M O K : O T O F R E M E W I : O T O F Unterricht im Maxipark Spurensuche an einem Tatort der Polizei, die eigene Produktion eines Trickﬁ lms, die „Physikanten“, Radio selber machen, Airbrush & Co, Geocaching... Dies alles und noch viel mehr an zwei Tagen, an einem Ort, in Hamm – das ist „maXimal genial“ am 17. und 18. April im Maximilianpark. Unter dem Titel „maXimal genial“ haben das zdi-Zentrum der Wirtschaft sförderung Hamm und der Maximilianpark gemein- sam mit Stadtmarketing und regionalem Bildungsbüro ein Veranstaltungsformat der besonderen Art auf die Beine gestellt. „Ma- Ximal genial“ verspricht zwei Tage volles Programm. Das Motto: „Entdecke Wissen- schaft und Technik“. Im Fokus stehen spannende Workshops, Mit- machangebote, Lernstationen, Experimentiertische, Vorträge und vieles mehr. Für große und kleine Forscherinnen und For- scher verwandelt sich der Maxi- milianpark am 17. April (Frei- tag) und 18. April (Samstag) in einen Entdeckungsparcours, der zum Mitmachen und Mit- forschen einlädt. Die Besucher haben die Qual der Wahl: Über 100 MINT-An- gebote – sprich Angebote aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft en und Technik – stehen auf dem Programm. Mehr als 40 Partner engagieren sich an den beiden Tagen. Mit von der Partie sind unter anderem die Hochschule Hamm-Lippstadt, die SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft , die Hammer Berufskollegs, der Unterneh- mensverband Westfalen-Mitte, das Berufs- 34 / Hammwirschaft bildungszentrum Hellweg-Lippe, die IHK zu Dortmund, das Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE), das Kubus- Jugendkulturzentrum und Radio Lippewel- le Hamm. Ins Leben gerufen wurde „maXimal ge- nial“ vom zdi-Zentrum der Wirtschaft sför- derung Hamm. „Wir wollen das naturwis- senschaftlich-technische Interesse bei Schülerinnen und Schülern wecken. Aus diesem Grund haben wir ein attraktives Mitmachprogramm zusammengestellt“, so Dr. Britta Obszerninks, stellvertretende Ge- schäft sführerin der Wirtschaft sförderung. Am Freitag ist der Tag der Schulen. Die Angebote stehen exklusiv für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 zur Verfü- gung. Auf dem Stundenplan: „Unterricht im Maxipark“, der viele Impulse für den schu- lischen Unterricht vermittelt. Die Anmel- dung zu den einzelnen Angeboten erfolgt über die Schulen. Der Parkeintritt ist frei. Am Samstagnachmittag wird auf unter- haltsame Weise – zum Beispiel mit den „Physikanten“ und der „Kleinen Anfrage“ von WDR 5 – ein Pro- gramm für die ganze Familie geboten. Auch an diesem Tag kann an vielen Mitmachstatio- nen getüft elt und experimentiert werden. Die Angebote sind für alle Parkbesucher offen. Eine A n m e l du n g n i c ht erforderlich. i s t Das Programm mit Kurzbe- schreibungen aller Veranstal- tungen ist auf der Internetseite www.maximalgenial.de einge- stellt. Dort gibt es auch ein Kontaktformu- lar, mit dem Schulen ihre Klassen für die Mitmachangebote anmelden können. An- sprechpartnerin bei der Wirtschaft sförde- rung ist Karin Kaplan (Tel. 0 23 81 / 92 93 - 201, Mail: karin.kaplan@wf-hamm.de). „MaXimal genial“ wird gefördert aus Mit- teln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. ■

Musikalisch-bunter Klangteppich Israel ist am 17. März (17.30 Uhr, Luther- kirche) nächstes Ziel im Klangkosmos. Im Mittelpunkt: die junge Sängerin Talya G. A. Solan, eine erfrischende Stimme in der weltoff enen israelischen Musikszene. Ein großer Teil ihres Repertoires stützt sich auf die musikalischen Traditionen ihrer je- menitischen und bulgarischen Vorfahren. Gleichzeitig präsentiert sie gemeinsam mit dem Yamma Ensemble (Yonnie Dror und Aviv Bahar) einen musikalisch bunten Klangteppich des heutigen multikulturel- len Israel. Der Eintritt ist wie immer frei. ■ Klangkosmos mit Talya G. A. Solan Ganz viel Kultur Sommerpause im Theater – aber deﬁ nitiv nicht im Kulturleben! Auch im Sommer 2015 kann sich das Publikum in Hamm auf vielfältige ens, so stehen unter anderem Kompositio- nen von Edward Elgar und Gustav Holst auf dem Programm. Ein Höhepunkt ist sicher- lich die „Night of Th e Proms“ (27. Juni). Veranstaltungen freuen. Den Anfang macht die „Kulturzeit im Kurpark“, die vom 24. Mai bis zum 23. Au- gust immer wieder sonntags mit Musikfor- mationen unterschiedlichster Couleur aus Hamm und der Region im Musikpavillon für beste Unterhaltung sorgt. Von wild und ausgelassen bis ruhig-melancholisch reicht die Bandbreite, Folk, Klezmer, Gospel, Blues, Alte Musik, klassische Kompositio- nen und mehr werden vokal und instru- mental interpretiert. „Very british“ gibt sich der KlassikSom- mer, der mit insgesamt zwölf Konzerten vom 13. Juni bis 19. Juli aufwartet: Der Schwerpunkt liegt auf der hierzulande weit- gehend unbekannten Musik Großbritanni- Auch der Kunst-Dünger versteht es, sein Publikum mit Straßentheater der ganz an- deren Art zu faszinieren und zu begeistern. An fünf Mittwochabenden vom 15. Juli bis 12. August kann man erleben, dass unter freiem Himmel (fast) alles möglich ist. Be- sonders die Abschlussklasse der Artisten- schule Berlin verspricht atemloses Staunen. Und wenn der Sommer sich dann dem Ende zuneigt, steht die Th eater- und Kon- zertsaison 2015/16 schon in den Startlö- chern: Schauspielevents wie „Das Boot“ mit Hardy Krüger jr., spritziges Kabarett mit der Entertainerin Gail Tuft s, klassische Konzer- te mit „magischer Klarinette“ sowie Jazz vom Feinsten sorgen dafür, dass auch die Abende im Winter und im Frühjahr nicht langweilig werden. ■ n e g i e z n A 36 / Hammkultur

Am 19. März im Kurhaus: das Europäische Kammerorchester Konzert im Schloss (11. März, 19.30 Uhr, Schloss Heessen) Werke von Beethoven, Schumann, Kodály und Grieg stehen auf dem Programm, wenn Ausnahme-Cellist Danjulo Ishizaka und sein kongenialer Partner, Pianist Shai Wos- ner, zum letzten Schlosskonzert dieser Sai- son einladen. Theater und Konzerte Klangvolles, Nachdenkliches und eine Prise Humor Wolfgang Haffner und Band (13. März, 19.30 Uhr, Kurhaus) Nach neun Jahren kehrt Deutschlands höchstdekorierter Schlagzeuger für ein wei- teres Gastspiel ins Kurhaus zurück: im Ge- päck hat Wolfgang Haff ner seine Band, Christopher Dell (vib), Hubert Nuss (p) und Christian Diener (b) – und sein brandneu- es Album, „Kind of Cool“. Fiete Anders (17. März, 15 Uhr, Kulturbahnhof) Das Schaf Fiete Anders ist anders, als alle anderen – nicht wollweiß, sondern rot-weiß gestreift . Doch Fiete weiß, dass es irgendwo einen Ort geben muss, wo anders richtig ist und macht sich auf die Suche … Das Figu- rentheater Marmelock hat Miriam Kochs zauberhaft es Bilderbuch für Große und Ausnahme-Cellist Danjulo Ishizaka Kleine ab vier Jahren fantasievoll und leben- dig für die Bühne umgesetzt. Europa tanzt (19. März, 19.30 Uhr, Kurhaus) Wie schon beim Wiener Kongress Europas Diplomaten das Politische mit dem Gesel- ligen verbanden und das Tanzbein schwan- gen, tanzt Europa auch heute noch! Das beweist der musikalische Botschaft er der EU, das Europäische Kammerorchester (EUCO) äußerst klangvoll mit Werken von Schubert, Dvořák, Respighi, Hindemith, Warlock, Chopin und Bartók. „Schwächen umarmen!“ (20. März, 19.30 Uhr, Kurhaus) Es gibt Motivationstrainer, Berater, Mento- ren, Leute, die einfach helfen wollen und es gibt Sabine Domogala. Ihr Motto: „Das Le- ben ist nicht immer Sanifair!“ Wer sich ihr anvertraut, der kann was erleben. Professi- onell gutgelaunt, mit ihrem Berufsverband „Retten auf Rechnung“ im Rücken, gibt sie ganz harmlos Ratschläge zur Selbstfi ndung. Orwells „1984“ (25. März, 19.30 Uhr, Kurhaus) Bis heute hat Orwells „1984“ nichts von sei- ner Aktualität verloren, sind wir im 21. Jh. dank Facebook, Google, Payback doch frei- willig zum gläsernen Menschen geworden. Die Burghofb ühne Dinslaken hat sich daher der immer noch brandaktuellen Anti-Uto- pie angenommen und den Roman für die Th eaterbühne umgesetzt. Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Ulrich Weißenberg (verantw.) Cornelia Helm (verantw. für die Seite "Hamm stadtwerke") Carsten Lantzerath-Flesch (verantw. für die Seite "Hamm wirtschaft") E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Satz Michelle Tesche, Verkehrsverein Hamm e.V. Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & CO. KG Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm n e g i e z n A Hammkultur / 37

Entnimmt Proben an einer Trinkwasser-Installation: Olaf Schulze Tilling, hierfür zertiﬁ zierter Mitarbeiter der Stadtwerke Hamm Trinkwasser-Kontrollen im Haus: Eigentümer in der Pﬂ icht Glasklares Trinkwasser in bester Qualität – das liefern die Stadtwerke Hamm ihren Kunden. Das aus der Ruhr bei Warmen gewonnene Wasser durchläuft permanent ein dichtes Netz von Kontrollen. Was nicht so sehr bekannt ist: Hauseigentümer haben für ihre gebäudeinterne Wasserinstallation eine Kontrollpﬂ icht. Die Verantwortlichkeit für die Trinkwasserqualität bis zur Überga- bestelle beim Kunden liegt bei uns als Wasserversorger“, erläutert Rolf Eick- holt, Leiter der Energieberatung der Stadtwerke Hamm. Aber genau an der Übergabestelle endet auch die Verant- wortlichkeit der Stadtwerke. Denn: „Für die Einhaltung der Trinkwasser- verordnung im Gebäude selbst sind die Hauseigentümer verantwortlich.“ riodischen Untersuchung (nach einem Jahr zum Beispiel bei öff ent- lichen Gebäuden oder nach drei Jahren zum Beispiel bei Mehrfami- lienhäusern). „Auch im Falle eines positiven Legionellenbefundes ste- hen wir“, betont Rolf Eickholt, „dem Eigentümer oder Hausver- walter mit unserem Know-how zur Seite, damit dieser seinen rechtli- chen Anzeige- und Handlungs- pfl ichten nachkommen kann.“ Die Hauseigentümer haben nach der Trinkwasserverordnung eine Un- tersuchungspflicht. „Kontrolliert werden müssen Trinkwasserinstalla- tionen in Gebäuden, in denen Wasser im Rahmen einer öff entlichen oder gewerbli- chen Tätigkeit zur Verfügung gestellt wird“, erklärt Eickholt weiter. „Auch Mehrfamili- enhäuser mit mehr als zwei Wohneinheiten sind hiervon betroff en.“ Verstöße gegen diese Verpfl ichtung sind eine Ordnungs- widrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 25 000 Euro geahndet werden kann. „Wir informieren unsere Kunden gerne darüber“, so Eickholt, „bei wem die Trink- wasserqualität kontrolliert werden muss und bei wem nicht.“ Dazu bieten die Stadt- werke die Dienstleistung „Trinkwasserun- tersuchung“ durch ihre zertifi zierten Pro- benehmer an. Das Servicepaket umfasst zehn Punkte: von der persönlichen Bera- tung vor Ort über die Beprobung und La- boranalyse bis hin zur Übernahme der pe- Auf dem Wassersektor haben die Stadtwerke Hamm seit Jahrzehnten große Erfahrungen: „Die Reinheit des Trinkwassers ist für uns ein absolutes Muss – nicht nur wegen der Einhaltung der gesetzlichen Vorschrift en.“ Chemische und mikrobiologische Untersuchungen erfolgen permanent. Aus 4000 Probeentnahmen im Jahr entstehen allein im eigenen Prüfl abor 16 000 Analysen. Hinzu kommen die unab- hängigen Kontrollen des Hygieneinstituts Gelsenkirchen. ■ 38 / Hammstadtwerke