Umwel t reits durch einfache Maßnahmen wie die Erhaltung von Einflug- möglichkeiten wie Eulenlöcher, Lüftungsziegel ohne Sieb, unver- f ugte bzw. nicht abgedichtete Rit- zen und Spalten an Häusern so- wie den Erhalt alter hohler Bäume kann die Quartiernot der „lautlo- sen Jäger der Nacht" verbessert werden. In der Zeit vom 15. April bis 15. September sollten in Gebäuden, in denen Fledermäuse ihr Som- merquartier haben, keinerlei Maßnahmen durchgeführt wer- den, die zur Vertreibung oder zur Beunruhigung führen. Zudem ist bei Baumaßnahmen darauf zu achten, daß keine giftigen Holz- konservierungsmittel angewandt werden, da diese Fledermäuse innerhalb kurzer Zeit töten können. Grundsätzlich ist das Heißluft- verfahren chemischen Holz- schutzmitteln daher immer vorzu- ziehen. Für Fragen zum Thema „Fle- dermäuse" und Meldungen über Fledermauspopulationen wen- den Sie sich bitte an das Umwel- tamt, Telefon 17-7131. Solche Fledermauskästen werden von Mitarbeitern des Umweltamtes an geeigneten Stellen angebracht Foto: L. Rettig strengem Naturschutz. Wegen der außerordentlichen ökologischen Bedeutung und gleichzeitig großen Gefährdung ist der Schutz der Fledermäuse ein besonderes Anliegen des städtischen Umweltamtes. Da der Fortbestand unserer Fleder- mauspopulationen in entschei- dendem Maße von dem Angebot an Sommer- und Winterquartie- ren abhängt, hat das Umweltamt bisher über 30 Fledermauskä- sten, die ähnlich wie Vogelnistkä- sten gebaut sind, im Stadtgebiet ausgebracht und weitere werden noch folgen. Da durch diese spe- ziellen Kasten ailderdings nur ganz bestimmten Arten geholfen werden kann, ist es für das Um- weltamt wichtig zu wissen, an wel- chen Orten sich Fledermäuse aufhalten, damit die Art bestimmt und entsprechende Schutzmaß- nahmen getroffen werden können. Umweltamt hilft den „lautlosen Jägern der Nacht" Braunes Langohr, Abendse- gler, Mausohr - ungewöhnliche Namen, hinter denen sich Wesen verbergen, die mit weltweit rund 1.000 Arten in der Klasse der Säu- getiere die zweitgrößte Ordnung nach den Nagetieren darstellen. Gemeint sind Fledermäuse; eine Tierart, über die Fachleute sagen, sie seien die gefährdet- sten Säugetiere überhaupt. Eine Feststellung, die sicherlich nicht übertrieben ist, denn auch in Nordrhein-Westfalen wurden teil- weise katastrophale Bestandsver- minderungen bei allen 20 heimi- schen Fledermausarten regi- striert. Zwei Arten sind sogar be- reits bzw. ausgestorben. Von den verblie- benen 18 Arten sind fünf akut vom Aussterben bedroht, alle übrigen zum Teil stark gefährdet. Die Hauptursachen liegen in der zunehmenden Verarmung der modernen Kulturlandschaft an geeigneten Lebensstätten und Wohnplätzen für Fledermäuse sowie der Mangel an Insekten- nahrung als Folge des intensiven Einsatzes chemischer Bekämp- fungsmittel. Eine Rolle spielen aber auch die Urängste des Men- schen vor Finsternis, Nacht und Tod. Wegen ihrer Lebensweise und ihres Aussehen werden Fle- dermäuse seit jeher mit den Mächten der Finsternis im Bunde gewähnt und als Sinnbild des Bö- sen auch heute noch verfolgt und getötet. Sicher nachgewiesen werden konnten in Hamm bisher die Zwergfledermaus, eine Art, die bequem in einer Streichholz- schachtel Platz finden würde; die Breitflügelfledermaus, die sich vorzugsweise in Waldgebieten findet; in der Nähe von Wald und Gewässern der Abendsegler so- wie hauptsächlich in Parks und Anlagen das Braune Langohr. Ein Durchzügler ist dagegen die Rauhhautfledermaus, eine Art, die sich regelmäßig zwischen Juli und Oktober im Bereich der Lippe aufhält. verschollen Dabei sind Fledermäuse die wichtigsten und fast die einzigen Regulatoren für die Nachtinsek- ten und bilden so ein wichtiges Glied im Ökosystem der naturna- hen Landschaften. Nicht von un- gefähr stehen sie deshalb auch schon seit Jahrzehnten unter Der Erhalt und die Vergröße- rung der vorhandenen Fleder- mauspopulationen kann aller- dings nur durch die Mithilfe aller gelingen. Deshalb die Bitte des Umweltamtes: Geben Sie den Fledermäusen eine Chance. Be- Umweltbericht - „Stillgewässer" erfaßt wertvolle Biologie Stillgewässer und ihre anschlie- ßenden, wechselfeuchten Ge- biete zählen zu den artenreich- sten Lebensräumen von Pflanzen und Tieren, die die Natur hervor- bringt. Mehr als 1.000 Tierarten, insbesondere Fische, Vögel, Am- phibien wie Frösche, Kröten, Mol- che und über 200 Pflanzenarten sind hier Zuhause. Die Größe von Stillgewässern kann dabei sehr differieren und reicht je nach Defi- nition von wenigen qm bis über 1.000 m2. Stillgewässerbereiche sind unter anderem wässerkartierung war es daher, das Trittsteinbiotop Stillgewässer im Rahmen der systematischen Umweltplanung zu erfassen und zu bewerten, um Maßnahmen für ihren Schutz, Pflege, Entwicklung und Neuanlage von Stillgewäs- sern ableiten zu können. Insgesamt 344 Stillgewässer wurden durch Geländebegehun- gen systematisch aufgenommen, ökologisch bewertet und auch zum Teil chemisch beprobt. Die Übersichtskarte im Anhang ver- mittelt einen Eindruck von der räumlichen Lage der Stillgewäs- ser, hebt Stillgewässermangel- räume hervor und dient zusam- men mit anderen bereits erfaßten, flächendeckenden Kartierungen (z. B. Obstwiesen, Kopfbäume, Fließgewässer) als Planungs- grundlage zur Biotopvernet- zung/-anreicherung und hilft gleichzeitig, die meist schlei- chende Beseitigung von Stillge- wässern zu überwachen und den ehemaligen Standort zu rekon- struieren. Neben der Übermittlung von wissenschaftlichen Grundlagen über den Lebensraum „Stillge- wässer", faßt der Umweltbericht die Vorgehensweise und Ergeb- nisse der Stillgewässerkartierung zusammen. Erhältlich ist das Druckwerk beim städtischen Umweltamt, Westenwall 4. - zeitweiliger Aufenthaltsort zur Nahrungsaufnahme und Fort- pflanzung, - Rückzugsgebiete vieler be- drohter Pflanzen- und Tierarten, - Ausgleichsraum für umge- bende, oft ausgeräumte und be- anspruchte Landschaften, - wertvolle Trittsteinbiotope bei der Biotopvernetzung. Ihre besondere Bedeutung für den Natur- und Artenschutz wurde erst in den letzten Jahren erkannt. Auch in Hamm wurden früher zahlreiche Stillgewässerle- bensräume beseitigt, mit Nähr- und Schadstoffen überlastet, als illegale Mülldeponie benutzt, trockengelegt, als Fischzucht- becken usw. mißbraucht. Univer- sitären Untersuchungen zufolge war auch in Hamm ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Ziel der im neuesten Umwelt- bericht beschriebenen Stillge- Wenn es um Ihr Dach geht! Dachdeckermeister GOCKEL Dächer • Dachrinnen Fassaden • Blitzschutz Gewerbepark 34 59069 Hamm (Rhynern) Tel (02385) 477 15