Kultur in Hamm - Perspektiven und Aspekte von Helmut Fortmann HAMMAGAZIN MinoltaC Zoom-Kopierer MPkJFIWEXI-flK Telef on 0 2 9 2 2 / 4 0 2 6 • An der 8 1 4 7 6 0 W erl Neues Kinderbuch von Ilse Bintig Die spannende Geschichte von Motze Glotzenguck und dem schwingenden, singenden Aya- gak aus einer Kindersendung des WDR ist jetzt als Buch erschienen. (Pick-Verlag, Köln) Es erzählt, wie die Kinder aus Batanesien durch seltsame We- sen zum Dauerfernsehen ge- zwungen und wie sie schließlich von Kindern aus aller Welt und mit Hilfe des schwingenden, singen- den Ayagaks erlöst werden. Das phantasievolle Buch der Hammer Kinderbuchautorin Ilse Bintig — zum Vorlesen ab 4 J. und zum Selberlesen ab 8 J. — kann nicht nur zum Lesen, sondern auch zu kreativem Spiel ver- locken. Preis: 12.80 DM HELMUT urknIpunG KUNSTSTOFFENSTER VfiN'TERGÄRTEN BAUELEMENTE Pe r fe k t ion du r ch Obe r 7 5 Jiih r ige Er fa h r u n g AUF HAUS UK) GELDBEUTEL MASSGESCHNITTEN Das kulturelle Leben — auch in der Stadt Hamm — wird durch eine Reihe von Faktoren geprägt, die durchaus gegensätzlichen Charakter aufweisen, aber für das Zusammenleben der Menschen in der Stadt ausschlaggebende Bedeutung haben. Die Faktoren, die das kulturelle Leben bestim- men, wirken um so stärker auf die Menschen ein, je mehr ihnen freie Zeit zur Verfügung steht. Die kul- turellen Perspektiven geraten da- bei in eine starke Konkurrenz zu den anderen Phänomenen, die oftmals nur auf eine bloße Ablen- kung der Menschen zielen, auf eine Ablenkung von seinen Mög- lichkeiten, mit seiner freien Zeit sinnvoll, das heißt ökonomisch umzugehen, sie zu nutzen, um nicht nur die körperlichen, son- dern auch die geistigen Kräfte zu erneuern. Niemals in der Geschichte der Menschen hat es ein Angebot gegeben, das ihm mehr an Zer- streuungen, aber auch Perspekti- velosigkeiten verspricht als das der modernen Unterhaltungsin- dustrien. Der Mensch ist rettungs- los verloren, der sich ohne Absi- cherung auf die Verlockungen dieses Labyrinths einläßt. Er findet nicht wieder heraus. Kulturphi- losophen, Gesellschaftskritiker, Pädagogen, Künstler, Kulturver- waiter, schöpferische Menschen, sie alle befassen sich mit dieser Problematik, ohne fixe oder pa- tente Lösungen anbieten zu kön- nen. • richtungen und Angeboten zu entledigen. Hier soll indessen vielmehr versucht werden, kultu- relle Phänomene an Beispielen zu erkennen und zu erläutern. Von den kulturellen Einrichtun- gen der Stadt Hamm hat ohne Frage das Museum die eigen- ständigste Note. Nicht nur der Umstand, daß der Stifter Gustav Lübcke, ein Sammler und Kunst- händler, aus Hamm gebürtig, dem Museum damit auf die Beine half, daß er seine Sammlungen der Stadt vermachte, ist bemerkens- wert, die kulturelle Wirkung des Instituts im Leben der Stadt ist damit nämlich noch keineswegs hinreichend beschrieben; die wird erst deutlich in den Ausstrah- lungen, die von diesem Haus aus- gehen, indem durch die Darbie- tungen und Darstellungen Ver- gangenheit so lebendig wird, daß Menschen mit offenen Augen und Ohren jenes Wissen über sich selbst angeboten werden kann, das sie brauchen, um Gegenwart zu meistern und Zukunft zu ge- winnen. Unerschöpflich strömt hier Geschichte in die Abläufe der Gegenwart, um ihre Verzweigun- gen und auch ihre Verwirrungen und Verirrungen anzuzeigen. Es ist deshalb durchaus sinn- voll, für diese kulturelle Einrich- tung der Stadt über 70 Jahre nach der Lübcke'schen Stiftung end- lich das Vermächtnis des Stifters zu erfüllen, die Sammlungen in einem Museumsgebäude so un- terzubringen, daß ihre Aussagen und Botschaften vom Besucher auch verstanden werden können. Der Neubau des Gustav-Lübcke- Museums nach Plänen der däni- schen Architekten Bo und Wohlert steht Anfang des Jahres 1989 an, so daß er endlich den Bann löst, mit dem Kultur in Hamm so oft und so lange belegt war. Eng mit dem, was ein Museum bedeuten kann, hängt ein anderer Aspekt von Kultur zusammen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist in Hamm wie in der Bundesrepublik Deutschland wie in ganz Europa mehr an histo- rischer Bausubstanz durch Abriß zerstört worden als während des Krieges durch Kampfhandlun- gen. Historische Bausubstanz zu retten, zu bewahren, zu pflegen ist eine Aufgabe von säkularer Be- deutung. Mit jedem historischen Bauwerk, das verschwindet, ver- liert der Mensch ein Stück seiner Identität. Mehr als 500 denkmal- würdige Objekte gibt es in der Stadt Hamm. Erst ein kleiner Teil davon ist in die Denkmalliste ein- getragen und damit vor Abbruch und tiefgreifender Veränderung geschützt. Denkmalschutz im heute verstandenen Sinn bedeu- tet nicht nur Erhaltung und Pflege monumentaler Sakral- oder Pro- fanbauten. Gerade in der Siche- rung jener stummen Zeugen, die vergangene Wohn- und Lebens- formen des vielzitierten „kleinen Mannes" überliefern, die Auskunft über seine Arbeitswelt geben, ist eine entscheidende kulturelle Aufgabe des Denkmalschutzes zu sehen. Daß es in Hamm Theaterauf- führungen und Konzertveranstal- tungen meistens mit auswärtigen Bühnen und Orchestern gibt, ist erwähnenswert, prägt aber nicht wesentlich das kulturelle Profil der Stadt. Solche Aufführungen sind dann vielleicht wichtig, wenn mögliche Antworten auf drängen- de Fragen gegeben werden. Ein eigenes Profil läßt sich eventuell mit einem Festival ent- wickeln, das in den beiden zu- rückliegenden Jahren Form an- zunehmen begann. Es ist konzi- piert als ein vielfältig geprägtes Kulturangebot, das die interes- santen Möglichkeiten des Parks der Landesgartenschau von 1984 nutzt. Eine ehemalige Indu- striebrache ist rekultiviert worden, aus der alten Waschkaue der Ze- che Maximilian wurde ein Veran- staltungsraum für viele Zwecke. Inmitten des Parks ist der Bunker der früheren Kohlenwäsche zu einem künstlerisch gestalteten, stilisierten Elefanten umgewan- delt worden, ein über 30 Meter hohes Wahrzeichen eines Parks, dessen Möglichkeiten mit dem im Aufbau befindlichen sommerli- chen Westfälischen Musikfest noch keineswegs ausgeschöpft sind. Kultur in Hamm, auf den ersten Blick mag das auch unter Hinzu- ziehung der hier nicht erwähnten Aktivitäten nicht eben viel sein, aber nur auf den ersten Blick, beim näheren Hinsehen können sich aus den skizzierten Perspek- tiven und Aspekten jene fruchtba- ren Wechselbeziehungen ent- wickeln, die den Menschen in dieser Stadt Hilfe sein wollen, wenn es darum geht, sich selbst zu entdecken im Ernst und im Spaß, in der Trauer und in der Freude, in der Einsamkeit und in der Geselligkeit, kurzum im wirkli- chen Leben. Die Kultur der Städte und in den Städten ist mehr oder weniger Spiegelbild, Reflexion, manchmal auch Quelle und Motor der vielfäl- tigen Phänomene, die der Sprachgebrauch als Kultur def niert. Uber Kultur, kulturelles Le- ben in einer Stadt zu referieren, bedeutet deshalb in erster Linie, diesen Phänomenen an Ort und Stelle nachzugehen, sich ihrer Wirkungen auf die Menschen in dieser Stadt bewußt zu werden. Kultur ist nicht ohne Wechselwir- kungen denkbar. Sie ist gekenn- zeichnet durch ein ständiges ge- genseitiges Geben und Nehmen. Solche Gedanken haben in den letzten Jahren häufig zu ei- nem Umdenken, zu einem neuen Überdenken bei der Definition des Begriffes Kultur geführt. Den kulturellen Spielraum in einer Stadt zu analysieren, könnte leicht dazu verführen, sich der Aufgabe durch eine möglichst vollständige Aufzählung von Ein- Besuchen Se das Musterzentrum! Knipping produziert, liefert und montiert nur beste Qualität. Auf Sicht - die richtige Entscheidung. Für Fenster, Türen und jetzt auch für neue Balkone. Ohne Umwege - direkt vom Werk Unser Verkaufsbüro berät Sie umfassend. K>Kri MELALUT winc BAUELEMENTE Verkaufsbüro: Kamener Straße 131 4700 Hamm Telefon (0 23 81 ) 40 40 50 10