Stadterneuerung

*MÄRZ 1987 Stadterneuerung als immerwährende Aufgabe In Hamm ist es zur Tradition geworden. Alljährlich laden Oberbürgermeisterin und Ober- stadtdirektor ein zum Stadtemp- fang am Aschermittwoch. Hamm gedenkt an diesem Tag seiner Gründung durch Adolf Graf von der Mark, der am Aschermitt- woch des Jahres 1226 nahe sei- ner Stammburg Mark an den Ufern von Ahse und Lippe auf ei- ner Landzunge die Siedlung Hamm mit neuen Stadtrechten ausgestattet haben soli. In dieser neuen Stadt sammelte er die entrechteten und versprengten Einwohner von Nienbrügge. Sie waren nach dem Bericht seines Biografen aus ihrer angestamm- ten Heimat vertrieben worden, weil ihr Landesherr, ein Vetter des Marker Grafen namens Friedrich von Isenberg, im Hän- del um Macht und Einfluß einen weitläufigen Verwandten der bei- den, den Kölner Erzbischof En- gelbert von Berg, am 7. Novem- ber 1225 erschlagen hatte. Seit der Stadtgründung vor nun 761 Jahren hat Hamm und seine Bürgerschaft ein wechsel- volles Schicksal erfahren. Häufig wurde die „Hauptstadt der alten Grafschaft Mark" durch Feuer zerstört. Generation für Genera- tion legte man immer wieder von neuem Hand an, um der Stadt am Mittellauf der Lippe ein prä- gendes Antlitz zu geben. Aus dem 13. Jahrhundert, also aus der Stadtgründungszeit, sind auf uns Heutige keine Zeugnisse baulicher oder gar schriftlicher Art gekommen. Der letzte große Krieg raubte uns viele Dokumen- te der Stadtgeschichte. Dennoch wissen wir, daß die Hammer vor uns sich mit großem Eifer um ihre Stadt sorgten. Ein dinglicher Be- leg dieser beständigen Bemü- hung ist die alte Stadtkirche (Pauluskirche). Sie war mehrere Male zerstört und immer wieder bewahrte aktiver Bürgersinn das Wahrzeichen dieser Stadt vor dem vollkommenen Nieder- gang. Diese Kirche ist in ihrem Bestand über die Jahrhunderte hinweg zum Objekt immer wie- derkehrender Stadterneuerung geworden und ist wie kein ande- res Gebäude in Hamm ein Abbild stadtgeschichtlicher Kon- tinuität und verändernder Er- neuerung. Ein anderes Moment dieser verändernden Erneuerung ist die Fußgängerzone, die gleichsam als Entwicklungsachse seit der Stadtgründung immer wieder Er- neuerungen erfahren hat. Allein in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird man drei grundle- gend verschiedene Zustände dieser Straße beschreiben kön- nen. Von der Straßenbahnschie- Themenheft Stadterneuerung Seite 3 4 Fred G. Rausch, Stadterneuerung ist eine immerwährende Aufgabe Oberbürgermeisterin Sabine Zech Laßt uns Biergärten bauen statt Parkplätze Stadtrat Dr. Dieter Kraemer Stadterneuerung in privater Initiative Lutz Rettig Stadtpläne sind Lebensbücher einer Stadt Axel Ronig Kreatives Angebot für junge Leute Heinz-Werner Pohlmann Wasser — unser Leben Ulrich Weißenberg Brückenschlag nach Übersee 11 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Verlag: Eigenverlag Verkehrsverein Hamm 8 Herausgeber: Verkehrsverein Hamm eV. Vorsitzender Jurgen Graef Postfach 2611, 4700 Hamm 1 Telefon (02381) 23400 Redaktion: Fred G. Rausch (verantwortlich), Ulrich Weißenberg Anschrift: Rathaus, Theodor-Heuss-Platz 16, Telefon (02381) 17-2320 14 17 Titelgraphik, Hammer Wassertürme von Wolfgang Steinberg. Die Abbil- dung steht im Zusammenhang mit dem Artikel „Wasser — unser Leben" von Heinz-Werner Pohlmann. Das Blatt wurde von der Stadt in seiner Gesamtauflage aufgekauft. Fotos: Jucho, Goebel, Arch iv Presse- amt, Privat, PR-Dienst Druck: Pröpperdruck Hamm Anzeigenleitung: Verkehrsverein Hamm Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. 3 Der dritte Abschnitt der Hammer Fußgangerzone wurde von den Gar- tenbauarchitekten Martin und Pudik geplant. Ihre Gestaltungskraft ist deutlich erkennbar. Der Ausbau kam 1985 zum Abschluß. ne über die Autostraße zur Fuß- gängerzone dokumentiert sich Erneuerungswille und gleichzei- tig Funktionsveränderung. Der sich wandelnde Anspruch urba- ner Lebensqualität ist an den Neugestaltungen des Stadtrau- mes ablesbar. Die in den frühen achtzigerJahren vollzogene Um- widmung von der Verkehrsstra- ße zur Fußgängerzone eröffnete neue Erlebnisfelder in der Innen- stadt und entspricht unserer ge- genwärtigen Auffassung von der menschengerechten Stadt. Erstmals in der Hammer Stadt- geschichte gibt es seit wenigen Monaten im Rathaus einen ho- hen Beamten, der vom Rat aus- drücklich zur Stadterneuerung bestellt worden ist. Zu seiner Unterstützung wur- de ihm ein „Amt für Stadterneue- rung" an die Seite gestellt. Die Wohnumfeldprogramme für die verschiedenen Stadtteile sind Ausdruck des gesamtstädti- schen Erneuerungswillens der Bürgerschaft und ihrer politi- schen Vertreter im Rat und in den Bezirksvertretungen. Mit dem Märzheft von HAMMAGAZIN zeigen wir ver- schiedene Ansatzpunkte zum Nachdenken über Stadterneue- rung. Die urbane Kraft, die kultu- relles Leben erzeugt und städ- tische Erneuerung auf vielen Feldern zeitigt, ist das Lebens- elexier, das über alle oberfläch- lichen Skandalberichte und -berichter hinweg die unver- wechselbare Identität der Stadt am Mittellauf der Lippe aus- macht. Fred G. Rausch 7 HAMVIAGAZIN Impressum Die Stadtillustrierte für Hamm

Laßt uns Biergärten bauen statt Parkplätze Über den Zusammenhang von Kultur und Stadterneuerung. Von Oberbürgermeisterin Sabine Zech Wir müssen in den nächsten Jahren von erheblichen Verän- derungen in Gesellschaft, Wirt- schaft, Kultur und damit auch in den Städten ausgehen. In die- sem Zusammenhang stellt sich die Frage: Wie werden die Bürger und wie wollen die Bürger in Zu- kunft leben? Wollen sie Ober- haupt noch in der Stadt leben und wie soll die Stadt aussehen, die ihren Namen noch verdient? Was werden die Bürger mit ihrer Freizeit anfangen und welche Angebote müssen wir als Kom- munalpolitiker auf den Weg brin- gen? Eine Vielzahl gesellschaftli- cher Faktoren wird in Zukunft die Anforderungen an die kommu- nale Politik bestimmen. Ich den- ke da an die neuen Technolo- gien und Medien — der Mensch von morgen wird seinen Arbeits- platz als Computer im Koffer mit- bringen — die Verlängerung der durchschnittlichen Lebenserwar- tung — die Lebenserwartung wird auf Ober 100 Jahre steigen— sowie die Verkürzung der Le- bensarbeitszeit und die Suche nach einer Balance zwischen Ar- beit und Umwelt. Hier gilt es, neue Freiräume für schöpferi- sche Fantasie zu erschließen; hier gilt es anzusetzen, will man Stadterneuerung kulturell be- gleiten, ihr Anstöße geben und sie zusammen mit Kultur in das Zentrum der Kommunalpolitik stellen. Traditionelle Kulturarbeit hat sich häufig darauf beschränkt, Tempel zur Verfügung zu stellen. Tempel für Musikstücke, Thea- teraufführungen, als Samm- lungsstätten und Ausstellungs- hallen. Kultur ist aber nicht nur das Schöne, Erbauliche und fol- genlos Unterhaltsame, sondern bedeutet weit mehr. Wenn Kultur als das Bemühen des Menschen verstanden wird, seine Umwelt und die Situation zu begreifen und seine Ideen vom Leben zu entwickeln und darzustellen, so werden Berührungspunkte und inhaltliche Nähe zwischen Stadt- erneuerung und Kultur sehr schnell deutlich. Es wird deutlich, daß ein enger Zusammenhang zwischen Kultur und Stadtent- wicklung besteht, daß Kultur ein Element von Stadtentwicklung ist und die Aufgabe hat, eine Stadt urban, das heißt, so zu ge- stalten, daß sich die Bürger in ihr wohlfühlen und nicht aus ihr flie- hen. Denn beide Elemente, Kultur und Stadterneuerung, wol- len dem Bürger Möglichkeiten bieten, Zukunftsperspektiven Als attraktiver Open-air-Veranstaltungsort gilt die sogenannte Ak- tionsmulde im Maximilian park. Die Maximiliankohlenwäsche wie sie jahrzehntelang die Hammer Burger kannten. Heute ist die in den Glaselefanten umgewandelte ehemalige Ruine ein Abbild unseres Wirkens für entschlossene Stadtereneuerung und Formen der Selbstverwirk- lichung zu finden und eine lebenswerte Umwelt aktiv zu gestalten. Stadterneuerung kann nur dann mehr als ein Investitions- programm sein, wenn die Bürger ihre Stadt selber mitgestalten wollen. Wenn sie bereit sind, ihre sachlichen Kenntnisse, ihre Fan- tasie und Energie einzusetzen. Dies setzt voraus, daß Bürger überhaupt wissen, wie ihre Stadt aussehen soll. Es setzt die Aus- einandersetzung mit der eige- nen Situation und der Umwelt voraus. Und es verlangt eine Ant- wort auf die Frage: Warum ist die Stadt so geworden, wie sie heute ist, und wie soll sie in Zukunft aussehen? Die Vergangenheit hat ge- zeigt, daß wir die Antwort auf die- se Fragen nicht allein den Stadt- entwicklern und -erneuerern überlassen können. Wir müssen uns selber Gedanken machen. Wir müssen Anregungen und Anstöße geben und selbst bereit sein, uns anregen und anstoßen zu lassen. Und hier ist der Punkt, an dem der Zusammenhang von Kultur und Stadterneuerung sichtbar wird. Beide Elemente, Kultur und Stadterneuerung, be- dingen einander. Kultur ist Wan- del. Kultur bedeutet ständige Stadterneuerung. Ohne Kultur bleibt die Stadt in ihrer Entwick- lung stehen, ohne Kultur stirbt sie ab. Wir verstehen heute Kultur nicht als bloße Verzierung des Alltags, sondern als Gestaltung des Alltags selbst. Kultur hat viel zu tun mit den Lebensverhältnis- sen der einzelnen Bevölkerungs- gruppen. Kultur ist, wie der Mensch lebt. Dieser Satz wird nir- gends deutlicher, als in unseren traditionellen Bergarbeitersied- lungen. Unsere Stadt ist inzwischen ei- ne Stadt des Reviers geworden. Drei Zechen sowie zwei Kraft- werksblöcke prägen das Stadt- bild. Die Stadt als Industriestadt prägt auch die Kultur, die Gestal- tung des täglichen Lebens und den Lebensraum der Bewohner. Zechensiedlungen sind als Gar- tenstädte um die Zechen herum in Bockum-Hövel, Herringen, Heessen, Ostwennemar, Werries und Wiescherhöfen entstanden. Häuser mit Gärten, in denen die Taubenzucht verwirklicht werden kann; in denen aber auch ge- spielt und musiziert wird. Nicht klassische Instrumentalmusik, sondern Mandolinen- und Ak- kordeonorchester, Fanfarenzüge und Bergmannskapellen haben hier ihre Heimat. Dies alles beweist die Vitalität unserer Stadt. Es zeigt aber auch, daß die „Türen der Kultur" allen Bürgern gleichermaßen of- fensteht. Als Beispiele traditioneller Kul- tur haben wir in Hamm die Stadtbücherei, die VHS, die Theaterreihen im Kurhaus und im Saalbau Bockum-Hövel, die Sinfonie-, Chor- und Kammer- konzerte, das Westfälische Mu- sikfest und die Max-Reger-Tage. Gerade diese beiden Musikver- anstaltungen stellen eine gelun- gene Kombination von Laienbe- teiligung und professionellen Kräften von internationalem Rang dar. Das Westfälische Mu- sikfest findet zudem in einem

*MÄRZ 1987 anerkannt attraktiven Rahmen statt; denn das Maximiliangelän- de macht deutlich, daß es sich lohnt, Industrie-Zechenarchitek- tur zu erhalten — auch das ist ein Stück Stadterneuerung. Und wenn dann jemand meint, wir hätten hier in Hamm keinen zu- sätzlichen Platz für ein Theater, so halte ich dem entgegen: Alle Städte brauchen ein Theater und kleinere Städte brauchen eben ein kleineres Theater. Kultur ist nicht allein deshalb Kultur, weil sie groß ist. Besonders freue ich mich aber, daß sich bei uns neben den traditionellen Angeboten auch eine alternative Kulturszene ent- wickelt hat. So sind die freien Theatergruppen, die Kunst- und Kulturkooperative, die Hammer Jugendkulturwoche, die Musik- kooperative Hamm, das Kultur- karussell und das Kulturforum der VHS für uns auch ein wichti- ges Stück Kultur. Ohne diesen Bereich wäre das Kulturleben in Hamm, aber auch der Alltag vie- ler gerade auch junger Bürger um manches ärmer. Hier zeigt sich wieder: Was die Bürger, was insbesondere auch die jungen Menschen selbst lei- sten können, braucht die öffentli- che Hand nicht zu regeln. Die Stadt kann unterstützend ein- greifen bei der Offentlichkeitsar- beit, der Projektberatung, bei Or- ganisationshilfen, wie dies bei uns durch den hoffnungsvollen Beginn der Einstellung einer Theaterpädagogin geschehen ist. Und auf diesem Weg ist es gelungen, Musicals mit Laien- darstellern zu inszenieren, die für ausverkaufte Vorstellungen sorgten. Im Sinne einer auf die Zukunft gerichteten Verbesserung des Stadtbildes muß Kulturarbeit Gelungene Stadterneuerung im alten Stadtkern. Das Stuniken- haus ist heute ein gastronomi- sches Schmuckstück in der Hammer Altstadt. Als Weinhaus in guter Lage bietet das von Grund auf erneuerte Bürger- haus aus der Barockzeit eine Besonderheit unter den vielen Hammer Gasthäusern. aber auch den Bürgern Mut ma- chen, die vorgefundenen Ver- hältnisse und Strukturen im Wohnbereich kritisch zu Ober- denken, an ihrer Veränderung — die Stadt der kurzen Wege —, die haben wir zerschlagen. Was Gassen und Plätze einst an städ- tebaulicher Qualität, an unver- wechselbaren Bildern boten, an ge dem Raumbedarf des Stra- ßenverkehrs weichen, sind zu viele Fachwerkfassaden mit ein- tönigem Putz überdeckt worden. Bei diesen städtebaulichen Sün- Kulturgerechte Stadterneuerung: Vor drei Jahren, im März 1984, wurde beim Stadtempfang erstmals der Festsaal in der ehemaligen Maximilian-Waschkaue in seiner neuen Funktion genutzt. Heute ist der Saal ein wichtiges Veranstaltungszentrum. wo nötig zu arbeiten, neue Wege für das Zusammenleben zu su- chen und auszuprobieren. Kulturarbeit soll die Bewohner sprachfähig machen, ihre Ideen und Vorschläge in die konkreten Planungen miteinzubringen. In diesem Sinne ist Kulturarbeit notwendige Voraussetzung für Stadterneuerung, insbesondere auch unter dem Aspekt einer ver- besserten Bürgerbeteiligung. Kultur steckt nämlich schon drin in unserer Stadt. Genauso wie erhaltenswerte Anlagen, Plätze und Bauten. Es geht da- rum, das, was vorhanden aber verschüttet ist, in uns selbst und in unserer Stadt wieder ans Ta- geslicht zu fördern und öffentlich zu machen. Dies erfordert bei uns allen ein Umdenken oder besser gesagt: Ein erneutes Nachdenken, eine andere Vor- stellung von dem, was schön ist, von dem, was eine Stadt lebens- und liebenswert macht. Alexander Mitscherlich sprach Anfang der 70er Jahre von der „Unwirtlichkeit der Städte", und ein zeitgenössischer Stadtplaner hat unsere städtischen Lebens- räume einmal wie folgt charakte- risiert: „Was gut war an ihm, das kompakte Nebeneinander von Wohnen, Geschäft und Gewerbe Milieu und Atmosphäre, haben wir autogerecht zerhackt und mit Monotonie und Gesichtslosig- keit, mit überall gleichen Kauf- häusern, Bankhäusern, Parkhäu- sern aufgefüllt. Innenstädte, in denen nachts nur eine Handvoll Menschen zurückbleibt, Haus- meister, Pfarrer und Polizisten." In der Vergangenheit sind auch bei uns zu viele Straßen zu breit ausgebaut worden, mußten zu viele Bäume und Bürgerstei- den gilt es anzusetzen und die Entwicklung behutsam wieder rückgängig zu machen. Lassen Sie uns lieber Biergär- ten bauen statt Parkplätze! Lassen Sie uns aufhören, Sa- nierung mit dem Abbruchham- mer zu betreiben! Lassen Sie uns weniger in Stellplatzkategorien denken, als vielmehr Gedanken darüber ma- chen, wie wir unsere Stadt dem Bürger zurückgeben und sie ein Ihr freundliches Rasthaus Rhynern-Nord BAB Rasthaus und Hotel Rhynern-Nord Im Varta-Fuhrer 86/87 empfohlen Ostendorfstraße 62 4700 Hamm-Rhynern Telefon (02385) 465 BAB-Rasthaus und Hotel Rhynern-Nord 50 moderne und mit Schallvollschutz ausgerüstete Ein- und Zweibettzimmer mit Dusche oder Bad und WC. Selbstwahltelefon, TV und teilweise Minibar, Sauna und Solarium, Konferenz- und Tagungsräume mit moderner Tagungstechnik, elegante und behagliche Restaurations- und Aufenthaltsräume, Cafeteria und Kiosk, Garagen und Parkplätze 5

Stück weniger autogerecht und dafür menschengerechter ge- stalten können! Erfolgversprechende Ansätze sind vorhanden. So hat sich ein „Bürgerverein zur Stadtbildpfle- ge" gegründet und die Landes- entwicklungsgesellschaft hat mit ihrem Rahmenplan für die Innen- stadt ein Grundgesetz der Stadt- entwicklung vorgelegt, das Ein- gang finden sollte in vorhandene Bauleitpläne und die General- verkehrsplanung. Es geht darum, daß die Stadt ihre Bedeutung als attraktiver Le- bensraum zurückgewinnt. Stadt- flucht muß gestoppt, gesundes Wohnen, ein soziales und städte- baulich intaktes Umfeld muß durch erhaltende Stadterneue- rung wieder aufgebaut werden. Baulücken dürfen nicht zu Parkplätzen verkommen, vor- handene Plätze müssen gestal- tet und durch Randbebauungen attraktiver werden. Dies bedeutet auch mehr Grün auf Höfen und Freiflächen, an Straßenrändern und Fassaden. Dies bedeutet Stärkung des öffentlichen Perso- nennahverkehrs, der Fuß- und Radfahrerbereiche, bei gleich- zeitiger Heranführung des Auto- verkehrs an Stellplätze, die nicht als Parkhäuser zusätzliche Flä- che versiegeln, sondern allen- falls als Tiefgaragen in bereits vorhandene Baukörper integriert werden. Um diese Aufgaben von Stadt- erneuerung unter aktiver Beteili- gung in Angriff nehmen zu kön- nen, müssen wir in Zukunft ver- stärkt die Burger ansprechen. Wir müssen die alltäglichen Pro- bleme von Menschen in unserer Stadt zum Thema machen, die Burger zur Selbständigkeit und Mitwirkung ermuntern. Die Zukunft unserer Stadt geht nicht nur die Politiker an. Im Ge- genteil, die Politik wird um so eher bei der Bewältigung der Zu- kunftsaufgaben unserer Stadt neue Wege beschreiten, wenn Bürger ihre Erfahrungen, Vorstel- lungen und Forderungen in den Stadterneuerungsprozeß ein- bringen und an deren Verwirkli- chung mitarbeiten. Stadterneue- rung schafft die materiellen Vor- aussetzungen zur Erneuerung, Kulturarbeit leistet ihren Beitrag dadurch, daß Ideen erarbeitet Feriende 1986. Ein St adt kult urfest in der Ham m er Cit y. werden, die in Stadterneuerung einfließen und so Raum für viel- fältige Aktivitäten von Bürgern schaffen. Für diesen Gedanken des Zu- sammenhangs von Kultur und Stadterneuerung, der Verbin- dung von Kulturarbeit und Stadt- entwicklungsplanung möchte ich eine Bresche schlagen. Das geht nicht ab ohne Krisen und Konflikte, aber es wird dennoch Eingang finden in unseren kom- munalpolitischen Alltag. Ein All- tag, der sich in Zukunft noch mehr als bisher kümmern sollte um Kulturpolitik und die liebevol- le Pflege unseres Stadtbildes. • AIDS-Beratung: Seit Herbst 1985 ist das Gesundheitsamt am Ball Die erworbene Immunschwä- che, kurz AIDS genannt, war lange nur ein Thema, das in der öffentlichen Meinung nur für Randgruppen galt. In zunehmen- dem Maße wird diese Krankheit aber auch ein Thema für die Ge- sundheitsämter. Seit dem Herbst 1985 bietet auch das Gesund- heitsamt der Stadt Hamm eine AIDS-Beratung täglich von 8.30 bis 12 Uhr an. Dienstags ist zu- dem von 10 bis 12 Uhr eine Ärztin anwesend, die spezielle medizi- nische Fragen beantworten kann. Die Beratung umfaßt auf Wunsch auch einen Bluttest, der bei Zugehörigen der Risiko- gruppen (homosexuelle und bi- sexuelle Männer, Fixer, Prosti- tuierte, Bluter) kostenlos ist. Die Blutuntersuchungen werden vom Hygienisch-bakteriologi- schen Landesuntersuchungs- amt Münster durchgeführt. Bei den 155 Untersuchungen, die über das Gesundheitsamt abge- • 6 KN I PPI NG- Fenster, direkt ab W erk m it Mont age • Alles aus einer Hand, Beratung, Her- stellung und Montage • 5 Jahre Garantie auf weiße Fenster Hamm • Kamener Sir. 131 • Tel. (02381) 404050 Beckum Oststraße 30 Tel. (02521) 1 6649 Lunen Münsterstr. 83 Tel. (02306) 50000 i r > k n ipw3i n ci HELMUT BAUELEMENTE Qualität aus Prinzip. Für Fenster und Türen. wickelt wurden, sind in 1985 und 1986 lediglich zwei Befunde mit positivem Ergebnis, das heißt, es wurden Antikörper gegen das AIDS-Virus festgestellt, erstellt worden. Dies kann jedoch nicht als repräsentativ für Hamm an- gesehen werden, da die Dunkel- ziffer mit Sicherheit weit höher ist. Alle Untersuchungen, die nicht über das städtische Gesund- heitsamt gelaufen sind, werden dort auch nicht registriert, eine Meldepflicht für erkannte AIDS- Fälle besteht nicht. Die erhöhte Sensibilität in der Bevölkerung hat jedoch Anfang dieses Jahres zu einem stark an- gestiegenen Besuch der AIDS- Beratung geführt. Nach 41 Ratsu- chenden im zweiten Halbjahr 1986 ließen sich in den ersten sechs Wochen dieses Jahres be- reits 48 Personen untersuchen. Seit September 1985 wird mo- natlich bei den Krankenhäusern der Stadt Hamm die Anzahl der behandelten AIDS-Fälle sowie der eventuellen AIDS-Todesfälle abgefragt und an den Regie- rungspräsidenten Arnsberg wei- tergegeben. Dabei wurde bisher lediglich ein Erkrankungsfall ge- meldet. Die Mitarbeiter des Gesund- heitsamtes selbst werden durch Vorträge, Filmvorführungen, Lite- ratur sowie durch die Ermögli- chung zum Besuch von Fortbil- dungsveranstaltungen über In- fektionsmöglichkeiten und das typische Krankheitsbild infor- miert. Anläßlich eines Einzelfal- les wurde auch ein Gespräch mit Beschäftigten des Jugendamtes geführt. Weitere Informationsver- anstaltungen für die dort tätigen Sozialarbeiter sind geplant. An niedergelassene Ärzte und die Krankenhäuser verschickt das Gesundheitsamt das jeweils aktuelle Merkblatt des Bundes- gesundheitsministeriums „Das erworbene Immundefektsyn- drom AIDS". Die Krankenhäuser werden zudem auf besonders wichtige wissenschaftliche Ver- öfferttlichungen zu diesem The- ma hingewiesen. Die Arzteschaft ist zusätzlich durch Fachzeit- schriften, in denen häufig über AIDS referiert wird, informiert. Auch im „Deutschen Ärzteblatt", das jeder Arzt erhält, wurden wie- derholt Beiträge über AIDS veröf- fentlicht. Zur Vorbeugung der Anstek- kung wurde in Gaststätten, die als Treffpunkte für Risikogrup- pen gelten, auf die Möglichkeit der Beratung im Gesundheits- amt aufmerksam gemacht und gezielt Informationsmaterial aus- gelegt. (psh)

4i1\AÄRZ 1987 Stadterneuerung in privater Initiative Der Restaurator Josef Janorschke saniert das Haus Oststraße 14. Von Dr. Dieter Kraemer die Suche nach Investoren, die aufgrund ihres persönlichen En- gagements und/oder ihrer fach- lichen Qualifikation einer so komplizierten Modernisierungs- aufgabe, wie sie sich hier stellt, gewachsen sind. Da das Gebäu- de sich in städtischer Hand be- fand, gab es in diesem Fall bei der Suche nach Investoren einen sehr offenen Rahmen. Mit Josef Janorschke hat die Stadt für die- ses Haus einen neuen Eigentü- mer und Bauherrn gefunden, der in mehrfacher Hinsicht den Wunschvorstellungen der Stadt für die Zukunft des Gebäudes entspricht. Zum einen handelt es sich bei dem neuen Eigentümer um den Inhaber eines Fachbe- triebes für Denkmalpflege, der sich durch eine Fülle von kom- plizierten, anspruchsvollen Mo- dernisierungsvorhaben alter Ge- bäude in näherer und weiterer Umgebung von Hamm einen be- sonderen Namen gemacht hat. Manche von Ihnen werden sich an die Bilder eines auf den Ha- ken eines Krans genommenen Fachwerkhausgerippes in Ha- gen-Hohenlimburg erinnern, die vor einigen Jahren durch die überregionale Presse gingen. Auch dies war die präzise Arbeit von Josef Janorschke. Zum an- deren ist dadurch, daß Herr Janorschke vor kurzer Zeit zum Vorsitzenden des Bundesver- bandes der Deutschen Restau- ratoren gewählt worden ist, auch sichergestellt, daß alle Details beim Wiederaufbau und der Mo- dernisierung des Gebäudes nach den Grundsätzen der Denkmalpflege ausgeführt wer- den. In dem mit dem neuen Eigen- tümer ausgehandelten Kaufver- trag ist neben der fachgerechten Ausführung der Modernisierung auch sichergestellt, daß die Um- bauarbeiten bis zum Ende die- ses Jahres beendet sein sollen und unerwünschte Nutzungen wie Spielhallen etc. ausge- schlossen werden. Derartige Be- fürchtungen scheinen aber auch schon deshalb überflüssig zu sein, weil nach den vorliegen- den Planungen im Erdgeschoß eine Gaststätte entstehen soll und in den beiden oberen Ge- schossen Wohnraum geschaf- fen wird. Damit wird das frühere Nutzungskonzept konsequent wieder aufgenommen. Alle Ham- mer werden in den nächsten Mo- naten die Möglichkeit haben, den Fortgang der Arbeiten an dem ehrgeizigen Projekt kritisch unter die Lupe zu nehmen. Ich würde mich freuen, wenn derarti- ge Beispiele privater Initiativen zur Stadterneuerung und -erhal- tung bald Nachahmer fänden. Zur Information über finanzielle Zuschußmöglichkeiten ist bei der Stadtverwaltung kostenlos eine Broschüre erhältlich. • Wenn es um's Dach geht! Dachdeckerm eister GOCKEL Dächer • Dachrinnen • Fassaden • Blitzschutz Gewerbepark 34 • 4700 Hamm 1-Rhynern • Tel. 02385/477 Die Fassade des Hauses Oststraße 14 nach der Bauakte bei der Stad Hamm Sicherlich werden viele in den vergangenen Jahren und Mona- ten manchmal kopfschüttelnd an dem leerstehenden Gebäude Oststraße 14 in der Fußgängerzo- ne vorbeigegangen sein und sich gefragt haben, was aus die- sem Haus wird. Man wird sogar Verständnis dafür haben kön- nen, daß mancher resignierend — wie auch an anderer Stelle — nur noch die Möglichkeit eines Gebäudeabbruchs als reali- stisch angesehen hat. Aber der Abbruch historischer Gebäude in einer Stadt, die in den Jahrhunderten durch meh- rere Stadtbrände und schließlich im 2. Weltkrieg durch verheeren- de Bombenangriffe eine Fülle ih- rer wertvollen Altbausubstanz verloren hat, will mit besonders großer Sorgfalt bedacht sein. So zeugen denn auch die Bemü- hungen von Verwaltung und Poli- tik in der Stadt mit dem Durch- bau der Häuser Vorschulze und Stuniken wertvolle Bausubstanz zu bewahren und der Öffentlich- keit zugänglich zu machen, von Engagement in der erhaltenden Stadterneuerung. Wir alle wissen aber auch, daß es für eine lebendige, vielfältige Innenstadt, die altes mit neuem vorsichtig und behutsam zusam- menfügt, nicht ausreicht, wenn die öffentliche Hand einige Si- gnale setzt. Vielmehr gehört die Ermunterung und Bestärkung privater Investitionen in vorhan- dene Gebäude untrennbar zu ei- ner erfolgreichen Stadterneue- rungspolitik. Für die Bemühungen in dieser Richtung soll das Haus Oststra- ße 14 als besonderes Zeichen stehen. Dazu gehört zunächst

HAMMAGAZIN HAMM Entwicklung des Siedlungsraumes Stand 1805 MaBstab 1:25000 Ve,grOberung aus rle; Marie le Cop 1 100 000 errre,r a. r Partive Di Calakdfoi I- • '*K6I1c _BzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA i '-• -• 7 _., •---t zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA r-1- • A.,... - 4 , _IzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA - / / , i77iT T. Stadtpläne sind Lebensbücher einer Stadt Geschichtliche Entwicklungen sind, abgesehen von schriftli- chen Überlieferungen, gut von Abbildungen und Kartenmaterial ablesbar. Wie viele Errungen- schaften, so diente die Kartogra- phie zu ihrer Entstehungszeit in erster Linie militärischen Zwek- ken, wurde für diese immer entscheidender bei der Ausar- beitung von militärischen An- g riffstaktiken. Aus dem 17. Jahrhundert sind eine Reihe von Stadtplänen auch von Hamm erhalten, die 1976 und 1981 in besonderen Ausstel- lungen einer breiten Öffentlich- keit zugänglich gemacht worden waren. Diese Pläne gaben fast nur die damaligen Befestigungs- anlagen wieder, das innere Stra- ßennetz war von militärisch un- tergeordneter Bedeutung. Im 18. Jahrhundert entstanden dann auch Karten, die bereits großflächigere Gebiete, so den Landstrich zwischen Hamm und Werl, zeigten. Diese Pläne wie- sen noch erhebliche Ungenauig- keiten auf, da es an den präzisen Vermessungsinstrumenten fehl- te. Angeregt durch die Karte Frankreichs von Cassini ent schloß sich General Major Car HOTEL - RESTAURANT Aivi= i-vte-riek24(441, Küche von 12-14 und 18-23 Uhr Inh. Franz Kupitz ReginenstraBe 3 4700 Hamm-Rhynern Telefon (0 23 85) 24 54 Ludwig von Le Coq 1796, eine vergleichbare Karte von Westfa- len zu erstellen. Eine regelrechte Dreiecksmessung für 1019 Punk- te bildete die geodätische Grundlage. Nach Fertigstellung lag ein geschlossenes Karten- werk für das Gebiet zwischen Rhein und Weser und von Sie- gen bis zur Nordsee vor. Die Dar- stellung der Siedlungen ist darin grundrißähnlich und lagegetreu. Das Verkehrsnetz unterscheidet Landstraßen, befahrbare Wege und Fußwege. Wald, Wiese, Heide und sonstige Landschafts- besonderheiten sind dargestellt. Das Gewässernetz ist sehr de- tailliert, Bergschraffen veran- schaulichen das Geländerelief. Bereits wenige Jahrzehnte da- nach, im Jahre 1840, erfolgte die Uraufnahme des Meßtischblat- tes Hamm durch die preußi- schen Offiziere Leutnant von We- gerer und Premier-Leutnant von Czettritz. Diese Uraufnahme er- folgte original im Gelände mit Meßtisch und Kippregel. Die Urmeßtischblätter ent- sprechen in Blattschnitt und Pro- jektion den heute gebräuchli- chen Topographischen Karten. Die Genauigkeit der Aufnahme erlaubt es, direkte Vergleiche über weit mehr als ein Jahrhun- dert hinweg anzustellen. Beginnend mit der Karte von Le Coq verfügt das Vermes- sun,Os- und Katasteramt der Stadt Hamm Ober eine Reihe von Karten, die mit der „Entwicklung des Siedlungsraumes Hamm" überschrieben sind. Sie stellen im einheitlichen Maßstab von 1:25.000 ein Gebiet dar, das sich über den größten Teil der heute bebauten Flächen in Hamm er- streckt. Im Westen reichen sie bis zum heutigen Standort des Ger- stein-Werkes, im Osten bis kurz vor den Geithe-Busch. Im Nor- den bildet der Siedlungsbereich Dasbeck, im Süden der Verlauf 8

* MÄRZ 1987 Der Stadtplan von 163zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Deutschen Staatsbibliothek Berlin (DDR). .0 ist ein Festungsplan. Das Original, eine kolorierte Handzeichnung, ist im Besitz der der Herstellung von Draht. Drei Jahre später wird die Westfäli- sche Drahtindustrie (Klöckner- Draht GmbH) gegründet. Ab 1858 produziert die Firma Ban- ning ihre ersten Maschinen. Zahlreiche Ziegeleien zeugen von der regen Bautätigkeit der damaligen Zeit. Eines der größ- ten Gebäude in Hamm war da- mals das 1894 erbaute Oberlan- desgericht — auf der „grünen Wiese" an der Ecke Caldenhofer Weg/VVerler Straße errichtet — heute das Rathaus der Stadt Hamm. Der Vorläufer der Wassertür- me in Berge findet sich schon in der 1893er Karte wieder. Am Wäldchen „Rote Hecke" befand sich schon damals ein Wasserre- servoir. Die Suche nach weiteren Koh- lenfeldern förderte 1876 in Wer- ries Sole zu Tage, nach dem Bau eines Badehauses 1882 war da- mit Bad Hamm geboren und als- bald Treffpunkt der Linderung suchenden Badegäste aus nah und fern. Ein Zeitraum von nur15Jahren liegt zwischen den Karten von 1893 und 1908. Der Sprung ins neue Jahrhundert zeigt uns die Hamm umgebenden Ortschaf- ten weiterhin als bäuerlich ge- Die neue Form , einen neuen „Gebrauchten" zu fahren. Gebraucht- w agen Leasing 1 1 1 1 VW Golf GTI 110 PS, Bauj. 7/82 VW Passat Variant CL 75 PS, Bauj. 3/82, 79 000 km Audi 100 L 5S Bauj. 1/81, 82 000 km VW Golf CL 75 PS, Modelljahr 84, 56 700 km 1 1 1 1 1 VW Passat CL Stufenheck Anz. 1.250,— 75 PS, Bauj. 5/85 DB 190 Diesel 72 PS, Bauj. 2/85, 31000 km Anz. 2.500,— 1 Anz. 1.250,— DM 273,— pro Monat/36 Monate Anz. 1.350,— DM 321,— pro Monat/36 Monate Anz. 1.000,— DM 199,— pro Monat/30 Monate Anz. 1.250,— DM 289,— pro Monat/36 Monate DM 372,— pro Monat/36 Monate DM 666,— pro Monat/42 Monate Autohaus Wilhelmstrafle 9 IM MI Ell INI Ell MI IN Ell IN MO Ihr11.11.9-Partner in Hamm • Telefon 4 49 51 MI MI der Bundesautobahn die Gren- ze. Diese Kartenreihe soll noch im Frühjahr farblich unterlegt herausgegeben werden, für den daran Interessierten wird sie käuflich zu erwerben sein. Während sich die Karten von Le Coq (1805) und das Urmeß- tischblatt (1840) noch haupt- sächlich in ihrer zeichnerischen und darstellenden Qualität unter- scheiden, ist bei der sogenann- ten Hochzeichnung, also der Weiterführung des Urmeßtisch- blattes, im Jahre 1893 bereits der gewaltige Sprung in der Weiter- entwicklung des Hammer Sied- lungsraumes während der Gran- derzeit zu beobachten. Hier zeichnet sich der Wandel von der rein landwirtschaftlich geprägten Umgebung der Stadt zum von der Industrialisierung ergriffenen Landstrich ab. 1840 hat Hamm noch seine frühneuzeitliche Ausdehnung. 50 Jahre später sind diese Be- grenzungen überwunden, im Südwesten der Altstadt, entlang der Straßen nach Unna/Dort- mund, Werl, Münster und Lipp- stadt haben sich die Menschen angesiedelt. Augenfälligste Ver- änderung ist jedoch die Trasse der Eisenbahn, die sich von Dort- mund, Unna, Soest, Ahlen und Münster kommend in Hamm tref- fen. Der Eisenbahnknotenpunkt Hamm wurde mit dem Bau die- ser Linien in den Jahren ab 1845 begründet. Der erste Zug der Cöln-Mindener Eisenbahn hielt 1847 im Bahnhof Hamm. Danach schritt der Ausbau des Schie- nennetzes schnell voran und er- reichte seine heutige Dichte. Die Cöln-Mindener Strecke brachte den Anschluß an das nordostdeutsche Verkehrsnetz mit Berlin und an das niederrhei- nische mit Köln. 1848 wurde die Eisenbahnverbindung mit Mün- ster und dadurch schließlich die mit den Nord- und Ostseehäfen hergestellt. Zwei Jahre später ging die Strecke Hamm-Soest in Betrieb, die 1853 bis Kassel wei- tergeführt wurde. Die Strecke Hamm-Unna eröffnete 1865 den Zugang zum südlichen Westfa- len. Das Reichsbahnnetz wurde 1901 für den Nahverkehr durch die „Kleinbahn" ergänzt. Diese Ruhr-Lippe-Eisenbahn von Werl/ Arnsberg kommend und Hamm in Richtung Östinghausen ver- lassend, streifte die Außenbezir- ke der damaligen Stadt. Heute dient ein Teil dieser Strecke noch den Hammer Eisenbahnfreun- den für ihre Museumszüge nach Lippetal/Lippborg. Westlich der Gleisverknüpfun- gen, dem heutigen Rangier- und Güterbahnhof, sind die ersten In- dustrieansiedlungen erkennbar. 1853 beginnt die Westfälische Union (Thyssen Draht AG) mit

prägte Siedlungen, obwohl auch hier die Siedlungsdichte an den Hauptverkehrswegen zunimmt. Im Kernbereich sind viele neue Straßenzüge entstanden. Die neu zugezogenen Industriear- beiter brauchen Wohnraum. An der Werler Straße ist ein Kran- kenhaus entstanden, heute steht nur noch ein Teil des Altbaus des Evangelischen Krankenhauses. Jenseits der Lippe ist ein Schlachthof erbaut worden, die- ses Gelände harn heute einer neuen Nutzung. Zwar nicht im damaligen Stadtgebiet, aber unmittelbar hinter der Stadtgrenze macht sich ein neuer Industriezweig be- merkbar: Südlich Bockum und Hovel, zwischen Herringen und Pelkum sowie bei Werries wur- den die ersten Zechen gegrün- det. 1901 begannen die Arbeiten zur Abteufung der Schächte „Heinrich" und „Robert", ein Jahr später wurden hier auf der Zeche „de Wendel" die ersten Kohlen gefördert. 1905 fuhren auf Rad- bod die ersten Bergleute ein, die 1903 begonnenen Abteufarbei- ten auf „Maximilian" stießen je- doch auf große Schwierigkeiten. Mehrere Wassereinbrüche zwangen bereits 1914 zur Stille- gung. Auch die 1920/21 erneuten Versuche, hier Kohle zu fördern, scheiterten. Hier entstand die er- ste Hammer Industriebrache, auf der über 60 Jahre später, 1984, die 1. Landesgartenschau veran- staltet wurde. Kurz nach der Jahrhundert- wende hatte Hamm in den da- maligen Grenzen bereits 30.000 Einwohner und bildete ab 1901 einen eigenen Stadtkreis. Die nächste Karte von 1925, eine weitere Hochzeichnung, läßt das Anwachsen der Sied- lungsschwerpunkte deutlich her- vortreten. Erstmals treten die bis- herigen Außenbezirke als eigen- ständige Siedlungsschwerpunk- te aus dem ländlichen Umkreis hervor. Die Grundlage zur Ent- wicklung der Städte Bockum- Hovel und Heessen ist vorhan- den. Die Gemeinden Herringen, Pelkum, Rhynem und Werries haben hohe Einwohnerzuwachs- raten zu verzeichnen. Auf der Ba- sis des derzeitigen Gebietsstan- des hat der Raum Hamm bereits 113.150 Einwohner. Im Raum Lo- hauserholz, Berge, Westtünnen, Braam-Ostwennemar und Mark bleibt der landwirtschaftlich ge- prägte Charakter weiter erhalten. In Werries, Heessen, Herringen, Wiescherhöfen und Bockum-Hö- vel sind Zechensiedlungen ent- standen, in denen die von weit her übergesiedelten Berg- mannsfamilien unterkommen. Auch in Heesser ist 1912 mit der Kohlenförderung begonnen wor- den, die bis 1976 andauerte. Im Innenstadtbereich hat sich Einschneidendes ereignet. Die den mittelalterlichen Kern der Stadt umschließenden Wasser- gräben wurden 1910 der Weiter- entwicklung der Innenstadt geopfert. Heute zeugt ein Grün- gürtel vom ehemaligen Lauf der Ahse. Bis zum heutigen Oberlan- desgericht ist der alte Verlauf die- ses Flüßchens noch zu sehen — die Nordringteiche liegen im ehemaligen Bett der Lippe. Die Ahse selbst wurde ab der Brücke unter der Trasse der Kleinbahn geradlinig in Richtung Lippe ver- legt. Die Stadt hatte damit eigent- lich die Berechtigung zu ihrer Na- mensführung verloren, bedeutet doch „hame" das Land im Winkel einer Flußeinmündung, hier ge- bildet durch Lippe und Ahse. Bastler-Zentrale Dierkes GmbH 4700 Hamm 1 Widumstraße 21-25 Telefon (0 23 81) 2 54 71 und 2 47 84 Hamm AMTLICHER STADTPLAN 1984 erschien die bisher letzte amtliche Ausgabe des Hammer Stadt- planes. Bereits 1914 war für die aufblü- hende Hammer Wirtschaft ein neuer Wasserweg erschlossen worden, die Lippe zwischen Haus Heessen und Nordherrin- gen zur Schaffung des Datteln- Hamm-Kanals begradigt wor- den. Die weitere Hochzeichnung von 1937 zeigt eine weitere Zu- nahme der Siedlungsfläche und neue Industrieansiedlungen am Vorabend des Zweiten Weltkrie- ges. Die Karte von 1953 läßt kaum noch ahnen, welch große Zerstö- rungen Hamm, besonders im Jahre 1944, erleiden mußte. Der Wiederaufbau hatte längst be- gonnen. Die Einwohnerzahl des Raumes Hamm war von 126.782 im Jahre 1939 auf 157.255 gestie- gen. 10 Jahre später lebten hier schon 169.320 Menschen. Ver- mehrt wurden in den 60erJahren neue Wohngebiete in den bis nach dem Weltkrieg immer noch weitgehend landwirtschaftlich geprägten Umlandgemeinden erschlossen. Der Plan von 1963 läßt erkennen, wie die Stadt im- mer weitere Freiflächen in sich aufnimmt. Die Städte Hamm, Bockum-Hövel und Heessen wachsen immer näher zusam- men, doch jede hat weiter ihre Planungshoheit. Als 1968 der Kreis Unna neu geordnet wird, fallen Berge, Westtünnen sowie der größte Teil der Gemeinde Wiescherhö- fen zu Hamm. Das Stadtgebiet vergrößert sich auf 45 km2, die Bevölkerung in den damaligen

li.MÄRZ 1987 Stadtgrenzen steigt dadurch um 13.000 an. Die Karte mit Stand von 1968 zeigt Hamm in seinen neuen Grenzen, die bis zur kom- munalen Neugliederung des Raumes Münster/Hamm beste- hen bleiben. Um den Maßstab zu halten, wächst auch die Karte mit. Die von 1975 ist vier Mal so groß wie die von 1953 und stellt Hamm nach der Eingemeindung von Bockum-Hövel, Heessen, Pel- kum, Rhynern und Uentrop dar. Mit nun rund 175.000 Einwoh- nern ist Hamm Großstadt gewor- den. Mit 60,6% landwirtschaftlich genutzter Fläche steht sie damit an der Spitze in der Bundesrepu- blik. Sie ist aber auch eine der waldärmsten. Nur 7,7% der Flä- che hat diese Nutzung. Durch die Eingemeindungen sind nicht we- niger als 181 km2 hinzugekom- men — eine Versechsfachung des Stadtgebietes! Die letzte Hochzeichnung von 1985 zeigt uns Hamm so wie wir es täglich sehen. Die Bevölke- rung ist nach einem Anstieg auf 180.000 im Jahre 1980 wieder bis fast auf das Niveau von vor zehn Jahren gesunken. Im Innenstadt- bereich ist der Stadtumbau vor- angeschritten. Neue Verkehrs- wege sollen den Forderungen an eine moderne, aber auch men- schengerechte Stadt entspre- chen. Die Verlegung der Bahn- hofstraße und die Schaffung der Fußgängerzone sind ein Schritt in diese Richtung. Was die Karten 1995 oder gar im Jahr 2005 zeigen werden, wissen wir heute noch nicht, aber manch ehrgeiziger Plan wird bis dahin noch verwirklicht oder wie- der verworfen sein. Lutz Rettig Autorentreffen Die Landeshauptstadt Dussel- dorf veranstaltet am 3. Oktober 1987 das 7. Nordrhein-Westfäli- sche Autorentreffen in den Grup- pen Lyrik — Prosa — Science- fiction — Dramatische Szene. Bei der Gruppe Dramatische Szene ist vor allem an Kurzhör- spiele und Einakter gedacht. Ein- gereicht werden können auch abgeschlossene Szenen aus umfangreichen Hörspielen und Bühnenwerken. Beiträge sind an das Kulturamt der Stadt Düssel- dorf, Postfach 1120, Stichwort: Autorenwettbewerb - Dramati- sche Szene -, 4000 Dusseldorf, bis zum 15. Mai 1987 zu senden. Die Ausschreibungsunterlagen sind in der Stadtbücherei erhält- lich. Die Ausschreibungsbedin- gungen zu den Gruppen Lyrik, Prosa und Science-fiction erfol- gen zu einem späteren Zeit- punkt, voraussichtlich im März. (psh) Kreatives Angebot für junge Leute Von Axel Honig „Wir sitzen hier fest, alles ist so öde. In diesem toten Nest lang- weilt man sich zu Tode. Hier ist rein gar nichts los! Hier sagt der Kneipenwirt schon um 8 gut' Nacht. Mensch, was mach ich bloß, ich glaub schon nicht mehr dran, daß diese Stadt je erwacht. Tote Stadt, Du machst mich krank..." (Rockgruppe GEGENLICHT 1984) Als das Jugendamt Hamm im Mai 1984 das erste Rockfestival für Amateurgruppen „ROCK in HAMM" veranstaltete, war der re- signierende Text des Liedes „To- te Stadt" der leider mittlerweile aufgelösten, bekannten Hammer Rockband GEGENLICHT ein deutliches Zeichen für mehr Akti- vitäten in einem kulturellen Be- reich, der besonders die jungen Leute in dieser Stadt ansprechen sollte. Die Gruppe GEGENLICHT machte mit ihrem auf die Stadt Hamm bezogenen Text klar, was in vielen Gesprächen von Mitar- beitern im Jugendamt mit Ju- gendlichen ein beherrschendes Thema war. Nun kann man ja nicht sagen, daß sich in Hamm nicht die un- terschiedlichsten öffentlichen oder freien Veranstalter bemüht haben, ein kulturelles Programm, das auch für die jungen Bürger unserer Stadt interessant ist, an- zubieten. Für den Bereich des Jugendamtes zum Beispiel ist seit 1978 ein Jugendfreizeitstät- tenplan gültig, der unter ande- rem die Zielvorstellung formu- liert, daß in jedem Stadtteil ein Jugendzentrum den Jugendli- chen die Möglichkeit bieten soll, ihre Freizeit möglichst sinnvoll zu gestalten. Mit der Einrichtung des Zentrums im Stadtteil Hamm-Rhynern ist dieser Teil des Planes erfüllt. Zu einer sinn- vollen Freizeitgestaltung gehört aus jugendpflegerischer Sicht natürlich auch Vermittlung von und Auseinandersetzung mit kulturellen Werten. So bieten die nun sieben städtischen Jugend- zentren regelmäßig Kurse in künstlerisch-kreativen Berei- chen oder Veranstaltungen mit verschiedensten Künstlern, Ein- zelinterpreten und Gruppen an. Wenn man allerdings vielen Gesprächen mit jungen Leuten Glauben schenkt, dann sind ju- gendkulturelle Angebote in der Vergangenheit auf die gesamte Stadt bezogen tatsächlich unter- repräsentiert gewesen. Da dasJugendamt einer Stadt neben den „klassischen" Ar- beitsfeldern, wie etwa Erzie- hungshilfe oder Jugendgerichts- hilfe, auch im außerschulischen Bereich eine freizeitbezogene Jugendarbeit leisten soll, ist es ganz natürlich, daß es hier neue Schritte geht. Zu den vielfältigen Aktivitäten der Kulturverwaltung und vieler freier Gruppen, die gerade in letzter Zeit an der Mitgestaltung eines attraktiven Kulturpro- gramms beteiligt sind, hat das Jugendamt in besonderer Weise den Bereich Jugendkulturarbeit belebt. Mit Erfolg wurden unter- Für die Ruhe nach dem täglichen Sturm. tazybo Die belleblesten Ruhesessel der Welt [Ole niCht sOrenn 15 Jahre Garantie aut Verstearnechanik möbel peckedrath -Lazyboy-Studio- Caldenhofer Weg 69-71 47 Hamm 1• Tel 2 42 12 11

HAINAGAZIN schiedlichste Veranstaltungen (auch Großveranstaltungen) für die Jugendlichen in der Stadt Hamm durchgeführt Große Na- men aus der aktuellen Pop-, Rock- oder Folkmusikszene wa- ren auf Einladung des Jugend- amtes in Hamm (MÜNCHENER FREIHEIT, ZUPFGEIGENHANSEL und andere). Veranstaltungsrei- hen, in denen verschiedene kul- turelle Ausdrucksformen Ju- gendliche ansprachen, wurden angeboten. Jedoch auch hier wird nicht nur der „Konsum" kultureller Werte unter dem Begriff Jugend- kulturarbeit erfaßt. Ziel weiterer Angebote ist es auch, die künst- lerische Eigentätigkeit von Ju- gendlichen zu fordern und der Auseinandersetzung mit neuen oder alternativen Kulturformen Raum zu lassen. Hierzu zählen Workshops oder Kurse in den Sparten Musik, Theater, Panto- mime und Kabarett. Damit diese Fähigkeiten, die Jugendliche entwickelt haben, auch in die Of- fentlichkeit dringen können, hat das Jugendamt Veranstaltungen zur Förderung künstlerisch am- bitionierter junger Leute durch- geführt. Ein vielfältiges Spektrum ju- gendkultureller Darstellungen wurde in der 1. Hammer Jugend- kulturwoche 1986 vorgestellt. Bildnerisches Gestalten, Erstel- len von Plastiken, Ergebnisse einer Schreibwerkstatt, schau- spielerisches Können und Musi- zieren wurde eine Woche ge- sammelt und dargestellt. Eine Folgeveranstaltung ist geplant. Am 3. Mai 1987 findet bereits zum 5. Mal das Festival „ROCK in HAMM" statt, das auch überre- gional schon zu einem Begriff geworden ist. Bislang haben da- bei 26 Rockbands aus Hamm gezeigt, wie kreativ und oft semi- professionell Rockmusik in Hamm klingt. Natürlich ist Rock- musik kaum mit klassischer Kon- zertmusik zu vergleichen. Für Jugendliche ist diese Musikform jedoch auch Ausdruck ihrer Le- bensform und damit ebenso wie die Musik der „alten Meister" zu fördern. Ein weiteres neues Projekt, welches helfen soll, der „tödli- chen Langeweile" zu entgehen, ist das „Kulturkarussell" in den Jugendzentren. Mitarbeiter des Bereiches Jugendpflege des Ju- gendzentrums haben damit ein ergänzendes Konzept zu den bisherigen Angeboten der Ju- gendzentren entwickelt. Es geht dabei im wesentlichen um eine Konzentrierung des ju- gendkulturellen Programms. Zu- Ihr Ansprechpartner für praxisorientierte Problemlösungen und Informationen im Bereich Forschung und Entwicklung: IHK Dortmund Ihr Problem: Sie planen Sie benötigen Die Lösung: Die IHK — die Beseitigung technischer Hemmnisse bei Produkten so- wie an Maschinen, Anlagen bzw. bei Verfahren innerhalb der technologischen Abläufe Ihres Unternehmens; — eine verbesserte Nutzung vorhandener technologischer Möglichkeiten; — ein neues Produkt oder Produktionsverfahren. — Informationen über den technologischen Markt, über nutz- bares, außerbetriebliches Know-how, das in allen maßgebli- chen nationalen und internationalen Datenbanken abge- speichert ist; — Hilfe beim Zugriff auf externe Spezialisten, die als Problemlö- ser vermittelt werden; — Finanzierungsmittel für die Realisierung neuer Technologien! — vermittelt kostenlose Analysegespräche und Kurzberatun- gen durch Hoch- bzw. Fachhochschullehrer bis zu einer Dauer von acht Stunden; — fördert Technologie-Beratungen von 1 bis 20 Tagewerken Dauer und zahlt Zuschüsse von bis zu 750 DM pro Tag aus dem „TPW-Topf" für die Beratung durch externe Fachleute; — ermöglicht über die Technologie-Beratungsstelle Ruhr (tbr) sowie in Zusammenarbeit mit der Patentschriften- und Nor- menauslegestelle (PAS) der Universität Dortmund nationale und internationale Informations- und Patentrecherchen in über 1000 Datenbanken weltweit; — eröffnet die kostenlose Teilnahme an der Technologiebörse mit dem Ziel, das Angebots- und Nachfragepotential von Pa- tenten, Lizenzen und ungeschütztem technischem Wissen zu aktivieren und einer verstärkten Nutzung zuzuführen; — gewährt Unterstützung bei direkter und indirekter Projektför- derung und verschafft Transparenz über das breitgefächerte Spektrum der Tech nologieförderung, Ihr Ansprechpartner: Die IHK ist Ihr Ansprechpartner: Abteilung Industrie, Bauleitplanung, Technologie, Umwelt- schutz, Tel.: (02 31) 5417-2 50 / 2 55. nächst einmal heißt dies, daß reihum in einem derJugendzen- tren eine zentrale Veranstaltung stattfindet, zu der möglichst viele Besucher Zugang finden sollen. Darüber hinaus will das auf Kon- tinuität ausgerichtete, „rotieren- de" Kulturkarussell neue Besu- cher ansprechen und gewinnen. Das bereits im Februar begon- nene Karussell wird ab März mit nachfolgendem Programm fort- gesetzt: 10. März/19.00 Uhr Jugendzentrum Südstraße 28, Hamm-Mitte, MEHMET FISTIK, der bekannte Pantomime macht Theater, das bewegt. 21. März/17.00 Uhr Jugendzentrum „Haus der Ju- gend", Hamm-Herringen, die türkische Band SULTANA spielt internationale Musik, von türki- scher Folklore bis Rock'n Roll. 28. April/18.00 Uhr Saalbau Bockum-Hövel; Ju- gendzentrum Schultenstraf3e, „Leb los ... aber plötzlich!" Ein Jugendtheaterstück mit Rock- musik vom TROTZ ALLEDEM THEATER Bielefeld 3. Mai/18.00 Uhr Maximilianhalle; Jugendamt/ Jugendpflege, ROCK in HAMM, ein Rockfestival mit Landessie- gerbands aus Berlin und NRW und einer Hammer Band. 16. Mai/17.00 Uhr Aula der Realschule Pelkum; Jugendzentrum CASINO Hamm- Pelkum, „Deutsch-türkischer Folkloreabend" mit der bekann- ten türkischen Disco-Folk-Band AKBABA IKILISI und BUNT- SPECHT aus Hamm. 26. Mai/19.00 Uhr Jugendzentrum Hamm-Uen- trop, Alter Uentroper Weg 174, Pantomime und Clownerie mit dem HAND- UND FUSSTHEA- TER Schwerte. Ein optisch wirksames Info, das in allen städtischen Einrich- tungen, in den Banken und Spar- kassen aushängt, gibt dazu nä- here Informationen und kann beim Jugendamt angefordert werden (Kontakt: Verwaltungs- gebäude Hamm-Bockum-Hövel, Zimmer 402, Telefon 793-3 64). Ihr guter Partner Sparkasse Hamm 12

*MÄRZ 1987 Nun, wie begann im Jahre 1984 die zweite Strophe des Lie- des „Tote Stadt"?: „Alle sitzen und warten darauf, daß etwas passiert, mal so richtig durchzu- starten wär' jetzt gar nicht ver- kehrt ..." Viele Gruppen und auch die Jugendkulturarbeit der Stadt haben einen vielverspre- chenden Start in der letzten Zeit begonnen. Sitzen und warten zählt jetzt nicht mehr, sondern aufraffen und selbst aktiv wer- den, um an der Weiterentwick- lung einer, auch für Jugendliche, attraktiven Stadt mitzuhelfen. • Mehr als 6000 Neuzulassungen 1986 Im vergangenen Jahr sind in Hamm 6.071 Fahrzeuge erstma- lig zum Verkehr zugelassen wor- den. Darunter stellten die Perso- nenwagen mit 5.835 den größten Anteil. Zulassungsstärkster Mo- nat war 1986 der April mit 744 Erstzulassungen (700 Pkw), im August wurden mit 364 Zulas- sungen die geringste Zahl ver- merkt (350 Pkw). Aus anderen Städten und Kreisen kamen 8.316 gebrauchte Fahrzeuge (7.895 Pkw) nach Hamm — rund zweitausend weniger, nämlich 6.147 wurden nach außerhalb abgemeldet, weil der Halter ver- zog oder der Wagen verkauft wurde. Davon waren 5.767 Pkw betroffen. Innerhalb der Hammer Stadt- grenze wurden im Laufe des Jahres 5.590 Pkw, bedingt durch Umzug oder Änderung des Hal- ters umgeschrieben, hinzu ka- men noch 1.439 Kräder, Lkw, Zugmaschinen und Busse. Endgültig aus dem Verkehr gezogen wurden 1986 6.163 Fahrzeuge, davon 5.427 Perso- nenwagen. Vorübergehend ab- Dieter Wiefelspütz für Hamm in Bonn Das vom Kreiswahlausschuß 117 (Hamm-Unna II) festgestellte endgültige Wahlergebnis der Bundestagswahl wurde vom Kreiswahlleiter, dem Hammer Oberstadtdirektor Dr. Walter Fie- he, bekanntgegeben: Direkt in den Deutschen Bun- destag wurde der Wahlkreis- gemeldet wurden 15.377 Fahr- zeuge, davon 13.445 Pkw. Ein Fahrzeug, das abgemeldet wird, wird für ein Jahr als vorüberge- hend abgemeldet geführt, wenn es innerhalb eines Jahres nicht wieder zugelassen wird, ist die Abmeldung endgültig. Nach bestandener Fahrprü- fung erhielten 1986 3.396 Fahr- schüler ihren Führerschein. Al- lein 2.943 Neulinge steuern jetzt einen Personenwagen. Per Ge- richtsbeschluß wurden in den vergangenen zwölf Monaten 531 Führerscheine entzogen, das Straßenverkehrsamt entzog zu- sätzlich 37 Mal die Fahrerlaub- nis. Aus den verschiedensten Gründen gaben neun Kraftfahrer ihren Führerschein freiwillig zu- rück. Insgesamt 417.226 Mark wur- den bufgrund von Verwarnungen und Anzeigen, die eine Gesamt- anzahl von 52.652 erreichten, eingenommen. In 2.026 Fällen sah sich das städtische Straßen- verkehrsamt gezwungen, Fahr- zeuge stillzulegen. (psh) bewerber der SPD, Dieter Wie- felspütz, Sonnenweg 8, 4670 Lunen, gewählt. Von den 234.353 Wahlberech- tigten haben 201.303 Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch ge- macht. Es wurden 199.107 gültige Erststimmen und 199.643 gültige Zweitstimmen abgegeben. Un- gültig waren 2.196 Erststimmen und 1.660 Zweitstimmen. Von den abgegebenen Erst- stimmen entfielen auf Dieter Wie- felspütz (SPD) 97.601, auf Wil- helm Peter Stommel (CDU) 81.727, auf Reinhard Mersch- haus (GRÜNE) 12.153, auf Prof. Dr. Ekkehard Kreft (F.D.P.) 5.576, auf Horst Knop (NPD) 969, auf Werner Sanß (FRIEDEN) 946 und auf Walter Kohlhase (Patrioten) 135 Stimmen. Von den abgegebenen Zweit- stimmen entfielen auf die Lan- desliste der SPD 98.728, der CDU 75.546, der Grünen 12.203, der F.D.P. 11.277, der NPD 926, der Frauen 321, der ODP 261, der Mündigen Burger 116, des Zen- trum 112, der Patrioten 109 und der MLPD 44 Stimmen. (psh) Sevdican, eine gemeinsame Theaterproduktion zwischen der Stadt Hamm und dem Westfälischen Landestheater, widmete sich den Ausländern und ihren Problemen. Szenfoto mit Dilek Türker. 72 Nationalitäten in Hamm Insgesamt 72 Nationalitäten sind unter der Einwohnerschaft der Stadt Hamm vertreten. Dies belegt die Ausländerstatistik für das vergangene Jahr. Nach der vom Bundesverwal- tungsamt in Köln herausgegebe- nen Statistik, Stichtag war der 31. Dezember 1986, leben in Hamm 13.931 Einwohner mit ausländi- scher Staatsangehörigkeit. Hin- zu kommen noch 104 Staatenlo- se. Die größte Gruppe ausländi- scher Mitbürger sind mit 8.909 Personen die türkischen Staats- angehörigen. Sie stellen damit 64 Prozent des Ausländeranteils. Mit rund 10 Prozent, 1.420 Per- sonen, folgen die Jugoslawen. Wesentlich geringer ist dann der Anteil der Marokkaner (703 Per- sonen = 5 Prozent), Italiener (516 Personen = 3,7 Prozent), Polen (457 Personen — 3,3 Pro- zent), Sri Lankaner (337 Perso- nen = 2,4 Prozent), Englander (165 Personen =1,2 Prozent) und Griechen (159 Personen = 1,15 Prozent). Der Anteil der übrigen Nationen beläuft sich zusammen auf weit unter einem Prozent. Bei einer derzeitigen Bevölkerungs- zahl von rund 177.500 beträgt der Ausländeranteil 7,45 Pro- zent. (psh) gjeriieffsielitigen t9fusricktung alirer e7eiediegroYen. 06lirere gemitild ein- -60 qsersonen. emp ehkn zeir ahnen. Wir 6itten um reeked* tWeservienmg. Restaurant 3unft-Ztuben Täglich 11-14 Uhr und ab 17.30 Uhr )Mittwochs Ruhetag Oststraße 53 • 4700 Hamm 1 Telefon 2 42 94 Ihr Gastgeber M. + H. Becker uns bei der zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA gerickete ,gesel6eträume, von 10zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA

Der Trunk an der erfrischenden Quelle ist uns heute leider selten ver- gönnt. Die Belastungen der Natur erfordern eine sorgfältige berwa- chung des Lebensmittels „Wasser". Bezeichnend ist, daß gerade die ärmeren Bevölkerungs- schichten nach einer zentralen Trinkwasserversorgung riefen. Gegen mancherlei Widerstände in der Bürgerschaft entschloß Stadt durch neue, fernabgelege- ne ergiebige Brunnen ersetzt. Protokolle der zahlreichen Sit- zungen des Hammer Stadtparla- mentes zeugen von hitzigen Auseinandersetzungen über das Erstes Hammer Wasserwerk an der Ruhr (bis 1936) HAWAGAZIN Wasser unser Leben 100 Jahre zentrale Trinkwasserversorgung in Hamm Seit 100 Jahren gibt es in Hamm eine durch die öffentliche Hand geregelte und organisierte Trinkwasserversorgung. HAMMAGAZIN nahm dieses historische Datum zum Anlaß, das für die Trinkwasserversorgung bei den Hammer Stadtwerken zuständige Vorstandsmitglied Heinz-Werner Pohlmann urn einen Beitrag zu bitten. Der Autor ist von Hause aus Diplom- Ingenieur und stellvertretender Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung. -dch Jahrhundertelang sickerte die Jauche aus dem Misthaufen vor den Türen der Häuser in Hamm wie auch in den anderen mittel- europäischen Städten in den Bo- den, wo sogleich nebenan sich der Hausbrunnen befand. Nicht viel weiter entfernt befand sich der Friedhof. In Hamm wurden im Umkreis der Pauluskirche im Laufe der Zeit etwa 60.000 Mit- bürger zur letzten Ruhe gebettet. Kein Wunder, daß immer wieder Generationen durch Epidemien dahingerafft wurden! Jahrhundertelang lebte man innerhalb eng gezogener Stadt- mauern auf schmalstem Raum zusammen, brauchte zwar Was- ser fur Mensch und Vieh, aber auch zum Schutz gegen Feuer. Kein Wunder, daß immer wieder ganze Stadtteile abbrannten mangels Löschwasser! Lange ergab man sich diesem Schicksal oder wälzte die Schuld auf andere ab: Brunnenvergifter und Feuerteufel wurden gesucht und gefunden, und nicht selten gab es Streit untereinander, man würde dem anderen das Wasser abgraben. Bierbrauen war notwendiger- weise eine Art Wasseraufberei- tung; der Genuß des Keut eine angenehme Nebenerscheinung. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auf dem Hintergrund der auf- strebenden Wissenschaften, un- ter anderem im Bereich der Me- dizin, der Bakteriologie (Robert Koch) und der Hygiene im Magi- strat und in der Bürgerschaft un- serer Stadt Diskussionen über eine zentrale, qualitativ und quantitativ ausreichende Trink- wasserversorgung. Zeit und Geld wurden vertan für kurzsich- tige, teils groteske Vorschläge bei der Suche nach geeigneten Wasservorräten in der näheren Umgebung Hamms. Aber die hy- drologischen Voraussetzungen unseres Bodens sind ungünstig, und die Lippe war auch damals schon wegen ihrer starken Ver- salzung zur Entnahme ungeeig- net. man sich schließlich zum Bau dreier Brunnen am südlichen Ruhrufer bei Wickede an der Ruhr. Es ist aus dem Verständnis der Zeit von vor mehr als 100 Jah- ren nicht verwunderlich, daß man nicht von der Erstellung eines Wasserwerkes sprach, sondern nur von dem Bau einer Wasser- leitung; wurde doch die Vielzahl der öffentlichen Brunnen und der Hausbrunnen innerhalb der Für und Wider der zentralen Trinkwasserversorgung. Den Durchbruch brachte die Stadt- verordnetensitzung am 18. Juni 1885. Mit 12 gegen 9 Stimmen wurde der Bau der Wasserlei- tung beschlossen; Planungen und Vorarbeiten konnten begin- nen. Am 26. März 1886 gaben die Stadtverordneten endgültig grü- nes Licht und bewilligten sogar im Überschwang der als richtig und notwendig erkannten Ent- scheidung die Aufnahme einer Anleihe von einer Million Reichs- mark. Schon damals waren die Was- serwerker einfallsreich, einsatz- bereit und zuverlässig. Bereits nach weniger als einem Jahr, am 3. März 1887, wurde in Hamm die zentrale Wasserversorgung in Betrieb genommen. Christliche Literatur —9 LUCHHANDLUNG D ERTRAM Wilhelmstraf3e 52 Telefon 0 23 81/ 2 51 84 4700 Hamm 1 Gebr. Seewald 4700 Hamm 1, Widumstr. 16/18 Ruf 0 23 81/ 2 49 07 Fachgeschäft für Raumgestaltung Tapeten, Gardinen Teppichböden

*MÄRZ 1987 Ideenreichtum, Einsatzbereit- schaft und Verbundenheit der Mitarbeiter zur Wasserversor- gung in Hamm sind sprichwört- lich Tradition seit 100 Jahren bis in unsere Gegenwart. Sonst hät- ten damals wie heute nicht die immer wieder neuen großen Her- ausforderungen bewältigt wer- den können. Denken wir im letz- ten halben Jahrhundert an die Möhnekatastrophe, bei der un- ser Wasserwerk an der Ruhr total überflutet wurde. Mitarbeiter und deren Angehörige verloren da- bei ihr Leben. Eine spürbare Wasserknappheit hat es in Hamm nicht gegeben, obwohl unter Kriegsbedingungen mona- telang die Anlagen mühsam wie- derhergestellt werden mußten. Durch den Krieg in Mitleiden- schaft gezogene Leitungen gin- gen bis zu ihrer notwendigen Auswechselung noch bis vor we- nigen Jahren massenweise — häufig auch zu unpassenden Zeiten wie Weihnachten und Neujahr — zu Bruch. Selbstverständlich geht es auch heute nicht in dem umfang- reichen System der Wasserver- sorgung zwischen Ruhr und Lip- pe ohne Störungen ab. Fachkräf- te sind rund um die Uhr 365 Tage im Jahr im Einsatz, um Kontrolle zu üben, Vorsorge zu leisten oder — wenn notwendig — Schäden zu beseitigen. In der Wasserversorgung gilt es laufend, neue Erkenntnisse und Aufgabenstellungen in die Tat umzusetzen. So war es auch 1891, nach nur vier Betriebsjahren der zentralen Gewinnung des Wassers an der Ruhr und seines Transports über 20 km nach Hamm. Der Wasser- verbrauch stieg explosionsartig durch wachsende Bevölke- rungszahlen und die Industriali- sierung. Das ganze Werk war rentabel, aber viel zu klein. Eine ununterbrochene Kette von ko- stenträchtigen Maßnahmen be- gleitet die 100 Jahre bis in die Gegenwart, um der gestellten Aufgabe Wasserversorgung ge- recht werden zu können. Zum Beispiel wurden vor 30 bis 70 Jahren in unserem international wichtigen Eisenbahnknoten- punkt laufend größere Mengen Wasser für die Dampflokomoti- ven angefordert. Heute wird da- für kein Tropfen mehr verlangt. Wasserwerk Hamm Stattdessen müssen wir den stoßartigen Anforderungen im Privathaushalt zur komfortable- ren Hygiene, zum Rasenspren- gen oder zur Befriedigung des Bedürfnisses nach gemeinsa- men Erlebnissen vor dem Fern- sehschirm gerecht werden. Die ursprüngliche Wasserge- winnung bei Wickede konnte die geforderten Wassermengen nicht mehr liefern. 1936 wurde in Warmen, jetzt Ortsteil von Frön- denberg, das auch heute noch — wenn auch immer wieder erwei- terte — gut funktionierende Was- serwerk in Betrieb genommen. Es ist nach wie vor in seiner Kon- zeption modern und zukunfts- orientiert angelegt. Wie bei den meisten anderen Wasserwerken an der Ruhr, läßt man das aus der Ruhr entnommene Oberflä- chenwasser langsam durch Sand und Kies sickern. Das so angereicherte Grundwasser wird — der Natur nachempfunden — gesammelt und vom Que//punkt Wasserwerk zum Verbrauchs- zentrum Hamm geleitet. Unser Problem ist nicht die Menge Wasser, unser Problem ist die Güte des Wassers. Wasser ist Lebensmittel Nr. 1! Wasser muß deshalb so naturbe- lassen sein wie eben möglich. Außer den natürlichen Vorgän- gen der Wasserentnahme aus der Ruhr und dem Versickern in den Boden darf es in unserem Wasserwerk keine künstlichen Fabrikationsvorgänge geben. Wasser muß naturrein sein. Alles andere ist Todsünde 1 gegen- Ober unserem Lebensmittel Nr.1 und treibt darüber hinaus die Ko- sten ins Unermeßliche. Wir können uns glücklich schätzen, daß das Hammer Trinkwasser von bester Güte ist. Eigene, intensive und ununter- brochene Analysen, aber auch die Testate der Behörden und anerkannter Fachinstitute bestä- tigen das. Unser Wasser bedarf zum Trinken keiner Aufberei- tung; es ist weich und fordert deshalb nur ein Mindestmaß an Waschmitteln im Haushalt. Geübt sind wir Wasserwerker in der Bewältigung der immer neuen technischen Herausforde- rungen. Diese müssen aber auch bezahlt werden und bezahlbar sein. Die größte Herausforderung unserer Zeit aber ist der Schutz der Gewässer, damit im Wasser- werk sauberes Wasser ge- schöpft werden kann. Ökologie und Trinkwasserver- sorgung schließen sich nicht ge- genseitig aus, sie ergänzen sich elementar. Wie in den alten Kulturen Ägyptens, Griechenlands und Roms ist Wasserversorgung auch heute eine Gemeinschafts- aufgabe. Deshalb arbeiten alle Wasserwerke an der Ruhr ge- meinsam, u.a. im Ruhrtalsper- renverein und im Ruhrverband daran, ausreichend, sicher und preisgünstig qualitativ gutes Wasser an die Burger zu liefern. Keiner gräbt dem anderen das Wasser ab; vielmehr haben wir mit den Nachbarn Notverbindun- gen in den angrenzenden Leitun- gen. 100 Jahre Wasserversorgung in Hamm hält jung. Wir wollen auch in Zukunft mit vereinten Kräften unseren Bürgern das Wasser reichen können. 7777zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 1 Wasserverbrauch in einem Wohngebiet Fuitallweltmeisterschaf 1982 Spiel F r ankrecch-Deutschl and (7 8) am08 071982 nachVerlangerung ,p9pa-e Schlerkr • Stienemeier. Anlagenbau Hamm• Essen • Hamburg • Berlin Hochdruck - Heißwasser - Fernheizwerke - Blockheizkraftwerke - Niederdruckdampf - Warmwasserheizungsanlagen - Müllverbrennungs- anlagen -Klima - Kälte - Solartechnik - Bäder - Laborbau - Sanitärtechnik - Elektroheizung - Kraftanlagen - Rohrleitungsbau - Gaswärmepumpen und Wärmerückgewinnung - DVGW-Zulassung Bockumer Weg 59 -4700 Hamm 1 - Telefon (0 23 81) 684-0 SCHORNSTEINSORGEN??? Wir helfen schnell, sauber, preiswert \ \ 4), • Einbau von Edelstahlrohren • Plewa-Rohren • Rüttelverfahren staatlich geprüft • Meisterbetrieb • Rep.-Eildienst • Arbeiten m. Materialaufzug • Festpreisgarantie Pl Telefon Hamm (02381) 38958 MOLLER Schornstein-/Dachtechnik GmbH 15

Stadt gewährt Urlaubszuschüsse für bedürftige Familien Auch in diesem Jahr werden durch die Stadt Hamm wieder Zuschüsse zum Familienurlaub gewährt. Förderungsberechtigt sind in Hamm wohnende Eltern oder Pflegeeltern, Alleinerzie- hende und deren Kinder. laub derselben Familie gewährt werden. Familien mit vier und mehr Kindern können alle zwei Jahre und Familien mit behinder- ten Kindern jährlich einen Zu- schuß beantragen. weg 1, oder bei einer der Bezirks- verwaltungsstellen bis vier Wo- chen vor Urlaubsantritt, späte- stens jedoch bis zum 30. April einzureichen. Später eingegan- gene Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Im Rahmen der zur Verfügung Die Gewährung eines Zu- stehenden Haushaltsmittel er- Informationsmaterial über fa- schusses ist allerdings von der halten Familien mit ein und zwei miliengerechte Ferienorte wird Höhe des Familieneinkommens Kindern DM 6,50, mit drei und beim Jugendamt oder bei den abhängig. Die Höchstgrenze er- vier Kindern DM 7, und mit fünf Bezirksverwaltungsstellen bereit rechnet sich aus der Anzahl der und mehr Kindern DM 7,50 je Ur- gehalten. Weitere Auskünfte Familienmitglieder. Für den laubstag und je teilnehmendem können beim Jugendamt unter Haushaltsvorstand werden DM Familienmitglied. Mindestur- der Telefonnummer (0 23 81) 790 angesetzt, für den nicht ge- laubszeit sind zwei Wochen, 7 93-3 61 oder im Verwaltungs- trennt lebenden Ehepartner DM Höchstförderungsdauer 21 Tage. gebäude Teichweg 1, III. Etage, 316. Für jedes überwiegend un- Die Auswahl des Ferienortes Zimmer 310 sowie bei den Be- terhaltene Kind müssen noch bleibt den Familien grundsätz- zirksverwaltungsstellen und den einmal DM 316 addiert werden. lich freigestellt, jedoch sollte der genannten Wohlfahrtsverbän- Ab dem dritten Kind erhöht sich Urlaub an einem Ort stattfinden, den eingeholt werden. Die AWO der Betrag um DM 474. Dazu Die Zuschüsse können mit informiert unter der Telefon- kann dann noch die Miete ge- Nachweis des Familieneinkom- nummer 148-0 oder im Hause rechnet werden. Für eine vier- mens (ohne Kindergeld) sowie Ostenwal140 Ober ihr Familiener- köpfige Familie (Eltern und zwei holungsangebot. Der Caritasver- der Unterkunftskosten bei einem Kinder) ergibt sich dabei eine der in Hamm ansässigen Träger band führt zwar keine eigenen Einkommenshöchstgrenze von der Familienerholung (AWO, Ca- Maßnahmen durch, informiert DM 1.738 plus Miete. Für einen ritasverband, DRK) bis zum 30. aber unter der Nummer 120 95 allein erziehenden Elternteil mit April beantragt werden, wenn die über Maßnahmen der Familien- einem Kind liegt die Grenze bei Maßnahme von einem dieser hilfswerke. Das DRK, Ostenwall DM 1.106 plus Miete. Träger durchgeführt wird. Anson- 61, Tel. 12072, bietet für 1987 sten sind die Anträge beim Ju- noch Urlaube für Familien mit be- gendamt der Stadt Hamm, Teich- hinderten Kindern an. (psh) Die Zuschüsse können höch- stens alle drei Jahre für einen Ur- <IHAMM pauschal Wochenendreisen in die Heimat des größten Elefanten der Wett im Herzen Westfalens. Prospekt anfordern beim Werbeamt/Stadt Hamm. Postf. 2449.4700 Hamm Vorteil: o stadwerke hamm gmbh energie- info Unverbindliche Beratung im Stadtwerkehaus, Telefon 2743 82 oder 274492.

Brückenschlag nach Übersee Seit 1969 Partnerschaft mit Santa Monica Von Ulrich Weißenberg mit Bildern von Werner Beeck Nimmt bereits die Hamme Partnerschaft zu einer Stadt in Mexiko unter den inzwischen mehr als 6.000 beurkundeten Städtepartnerschaften, die bun- desdeutsche Städte und Ge- meinden heute weltweit un- terhalten, eine einmalige Son- derstellung ein, so stellt die Tatsache, daß die Stadt Hamm darüber hinaus noch mit gleich 2 US-amerikanischen Städten ein Band der Freundschaft geknüpft hat, eine weitere nicht weniger Beachtung verdienende Beson- derheit dar. Die im US-Bundes- staat Tennessee gelegene Stadt Chattanooga und das kaliforni- sche Seebad Santa Monica sind Partner einmaligen deutsch-amerikanischen Bezie- hung. Daß sich die Stadt Hamm gerade mit einer so sonnigen Schwester wie Santa Monica ver- bündete, ist letztendlich einem ehemaligen Hammer Burger zu verdanken, der in den 20er Jahren seiner Heimatstadt den Rücken kehrte, um in Amerika sein Glück zu suchen. Der Bäk- kergeselle und Kolpingbruder Anton Voß, Anfang dieses Jahr- hunderts im Hammer Süden zu Hause, brachte es in seinem Beruf in Santa Monica zu wirt- schaftlichem Reichtum und ge- sellschaftlichem Ansehen. Die Heimat aber vergaß er in all den Jahren trotz aller Entfernung dieser Santa Monica, Seebad am Pazifik nicht. Als in den ersten Nach- kriegsjahren der Hunger in Deutschland groß war, gehörte er mit zu denen, die mit Care-Pa- keten gegen die größte Not und das schlimmste Elend in unse- rem Land ankämpften. Als dann Jahre später der frühere Ober- bürgermeister Dr. Günter Rin- sche in den 50er Jahren als Stipendiat in Colorado Springs studierte, lud ihn Anton Voß zum Weihnachtsfest an die kaliforni- sche Sonnenküste ein. Hieraus entstand eine Freundschaft, die über viele Jahre bestehen blei- ben sollte. Anton Voß, der zwi- schenzeitlich aktives Mitglied Mit seinem Namen ist die Partnerschaft eng verknüpft: Anton Voß und seine Frau Lilian. der Sister City Association von Santa Monica geworden war, fand ein gutes Jahrzehnt später Gelegenheit, in Hamm zu Gast zu sein, wo die Idee einer ge- meinsamen Partnerschaft zwi- schen beiden Städten geboren und umgehend in die Tat umge- setzt wurde. Am 9. Juli 1969 besiegelte der Hammer Rat die Partnerschafts- urkunde mit Santa Monica und die ersten freundschaftlichen Bande mit einer Stadt in Übersee waren damit geknüpft. Schon im Frühjahr des folgen- den Jahres konnte die erste Hammer Gruppe einer Einla- dung zum Besuch des reizvollen Seebades am Pazifik folgen. Noch im gleichen Jahr fanden sich die neugewonnenen Freun- de in Hamm ein, um die „Taufe" des Santa-Monica-Platzes mit- zuerleben. Seitdem sind gegen- seitige Besuche zur Selbstver- ständlichkeit geworden. Daß die Partnerschaft mit Leben und Geist erfüllt wurde, gegenseitige Kontakte aufgebaut und ständig vertieft werden konnten, sind auf deutscher Seite vor allem dem Internationalen Club Hamm e.V. zu verdanken, der nicht nur Gruppenreisen für jedermann in die USA organisiert, sondern der Stadt beim vereinbarten jährli- chen Schüleraustausch mehr als nur eine wertvolle Hilfe ist. Seit MÄRZ 1987 1973 haben inzwischen 14 Ham- mer Schüler für ein Jahr ihre deutsche Schulbank gegen eine amerikanische vertauscht und sie erhielten dabei nicht nur Ge- legenheit ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch die bestdenkbare Möglichkeit, den „American way of life" kennenzu- lernen. Im Gegenzug nahmen ih- re Eltern jeweils im darauffolgen- den Jahr junge Amerikaner bei sich auf, für die die Eingliederung sich allerdings stets etwas schwieriger erwies, weil sie bei ihrer Ankunft nur über geringe Deutschkenntnisse verfügten. Denn so viel die Partnerschaft zwischen deutschen und ameri- kanischen Städten bis heute auch bewirkt hat, so ist die Ver- mittlung der deutschen Sprache in den Schulen der USA doch noch immer die Ausnahme. Be- sonderen Erfolg hat daneben vor allem das zweite Austauschpro- gramm, die ebenfalls vom Inter- nationalen Club Hamm organi- sierten Ferienreisen für Schüler, in die auch Hamms Partnerstadt Chattanooga einbezogen ist. in massiver Eiche, gelaugt und gewachst, zeigen wir Ihnen in sehr großer Auswahl. Bitte besuchen Sie uns. Hamm, Fr.-Reuter-Straße 4 Telefon 504 86 Wertvolle Wohnungseinrichtungen 17

und wohnen hier am Sunset- Boulevard in Santa Monica be- rühmte Filmgrößen, denn nur unweit von der Stadt liegt das weltberühmte Hollywood. Der ki- lometerweite, breite, weiße Sandstrand, der hier den größten Yachthafen der Pazifikküste be- herbergt, ist Ausflugsziel für Tau- sende von Städtern das ganze Jahr über, da es einen richtigen Winter im sonnigen Kalifornien bekanntlich nicht gibt. Anton Voß, dessen Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz honoriert wurden, lebt heute lei- der nicht mehr. Seine Idee aber hat bei vielen ein für die Partner- schaft gewinnbringendes Echo gefunden. Durch regelmäßige Besuche über eine Distanz von 14.000 Kilometern entwickelten sich private Freundschaften, die neben den eher seltenen Kon- takten auf offizieller Ebene wich- tigster Beitrag zur Völkerverstän- digung sind. Maßgeblichen An- teil daran als vielfacher Gastge- ber und unermüdlicher Vermittler hat John Philbin, langjähriger Vorsitzender der Sister City As- sociation in Santa Monica. Er zählte mit Edouard Becker, ehe- maliger Stadtdirektor von Neu- fchäteau, zu den ersten nicht Hammer Bürgern, denen der Rat im Jahre 1983 eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Hamm für ihre Verdienste um die Städtepartnerschaft verliehen hatte, den Wappenteller. Wenn am 3. Oktober dieses Jahres der ICH im Rahmen der Veranstaltungswoche „Contact Hamm 1987" sein 10jähriges Bestehen feiern wird, hoffen die Verantwortlichen der Jubiläums- veranstaltung einmal mehr die langjährigen Freunde aus Ameri- ka in ihrem Kreis begrüßen zu können. -'• Palmen bestimmen die Außenansicht von Santa Monica Seit 1975 schnuppern jährlich bis zu 5 Hammer Schüler für die Dauer von 5 bis 6 Wochen den Duft der großen weiten Welt, ohne dafür mehr als die Reiseko- sten aufbringen zu müssen. Im Gegenzug sind jedes Jahr eben- soviele amerikanische Jungen und Mädchen während der Som- merferien hier in Hamm bei uns zu Gast. Für die Hammer Besucher- und Schülergruppen war und ist Santa Monica, die Stadt am Pazi- fik, wo die Berge mit dem Meer verschmelzen, stets ein unver- geßliches Erlebnis. Santa Moni- ca ist als Seebad mit seinen rund 90.000 Einwohnern vor allem die Heimat von Filmstars und zu- gleich beliebter Ruhesitz betuch- ter amerikanischer Pensionäre. Entdeckt wurde dieses paradie- sische Fleckchen Erde an der Westküste der USA 1875 von Franziskanermönchen und spa- nischen Soldaten, die — dem Verdursten nahe — vom Zufall hier zusammengeführt wurden, genau an einer Quelle, die ihr Le- ben rettete. Und da dieses am Tag der heiligen Monica ge- schah, bekam die Siedlung, die an dieser Stelle gegründet wur- de, den Namen Santa Monica. Heute ist das Seebad, das sich seit seiner Gründung eines stets guten Rufes erfreut, eine wunderschöne Gartenstadt von einmaligem Reiz. Obwohl sie von der Millionen- Metropole Los Angeles eng um- schlossen wird, hat sie es aber immer verstanden, im Meer von Villenvierteln und Highways ihre Selbständig keit zu erhalten. Wirt- schaftlich sind lediglich die McDouglas-Flugzeugwerke, die unter anderem für die amerikani- sche Raumfahrtindustrie produ- zieren, für Santa Monica von Be- deutung. Ansonsten wohnten Impfen ist wichtig! Wie in den Vorjahren führt das Gesundheitsamt auch in diesem Jahr seit Anfang Februar bis zum 26. März den zweiten lmpfdurch- gang für die Schluckimpfung ge- gen Kinderlähmung durch. Die Erkrankungen Poliomyelitis, frü- her auch Kinderlähmung ge- nannt, sind in der Bundesrepu- blik Deutschland durch die Ein- führung der Schluckimpfung drastisch zurückgegangen. Die- ser Erfolg der Schutzimpfung kann nur durch die kontinuier- liche Fortführung der Impfmaß- nah me aufrecht erhalten werden, da durch die importierten Er- krankungen ein Infektionsrisiko gegeben ist, so daß sich bei feh- lendem Immunschutz die Infek- tionen sehr rasch ausbreiten könnten. Darauf weist das Ge- sundheitsamt hin. In den letzten Jahren wurde nur ein Teil der zur Impfung je- weils aufgerufenen Kinder zum vorgesehenen Termin geimpft. Hierdurch ist die Gefahr der Ent- stehung von lmpflücken gege- ben, die ein Risiko für die Bevöl- kerung darstellen. Insbesondere ergeht die drin- gende Warnung an alle Eltern, auf keinen Fall mit ungeimpften Kindern in poliogefährdete Ge- biete, vor allem in Mittelmeer-An- liegerländer, zu reisen. Auch in Hamm war die Impf- beteiligung in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig. Es ist daher dringend notwendig, die großen Impflücken, vor allem bei den Kindern bis zum vierten Le- bensjahr, zu schließen. Außerdem sollten alle Perso- nen an der Impfung teilnehmen, die noch keine vollständige Imp- fung erhalten haben. Vollständig ist eine Impfung, wenn unabhän- gig von der dazwischenliegen- den Zeit (Mindestabstand sechs Wochen), dreimal ein Impf- schluck, der alle drei Typen ent- halt (trivalent), verabfolgt wurde. Wenn die letzte der drei Impfun- gen länger als zehn Jahre zu- rückliegt, sollte die Immunität jetzt durch einen Impfschluck aufgefrischt werden. Daher muß der Impfausweis unbedingt zur Impfung mitgebracht werden. Einziger Impftermin noch im März ist am Donnerstag, 26. März, im Gesundheitsamt, Hein- rich-Reinköster-Straße 8, in der Zeit von 14.30 bis 16 Uhr. (psh) WESTFÄLISCHE WACHGESELLSCHAFT östingstralie 34-36 — 4700 Hamm 1 — Telefon (0 23 81) 56 55 Wir übernehmen: Streifen-, Standposten-, Pförtner-, Absperr- und Schutzdienste aller Art sowie Fahrzeugüberwachung, Werks- und Eintrittskontrollen, Geldtransporte. 18 • Innenausbau • Schrankwände Gallberger Weg 33 • 4700 Hamm 1 • Tel. (0 23 81) 50822 111111

<1MÄRZ 1987 Aus dem Gustav-Lübcke-Museum Essiggestell, Neusilber um 1913 Frühes Jugendstildesign Der weit verbreiteten Auffas- sung vom Jugendstil, jenem in- ternationalen Stil um 1900, liegt die Vorstellung zugrunde, daß die Umsetzung aus der Natur entlehnter vegetabilischer For- men vor allem bei der Gestaltung handwerklicher Erzeugnisse sein Wesen kennzeichne. Und in der Tat gehörten nicht nur das florale Ornament, sondern auch die aus der Struktur der Pflanzen abgeleiteten Konstruktionsprin- zipien zu den wesentlichen Merkmalen eines großen Teils der Produkte jener Zeit, seien es Möbel, Textilien, Glas- oder Me- tallarbeiten. Aber eben nur eines Teils, denn es gab innerhalb des Jugendstils auch die entgegen- gesetzte Richtung: die Reduzie- rung allen Schmuckes auf die einfachsten geometrischen For- men. Mit dieser namentlich von der Glasgower Schule propagierten Stilrichtung wurde man auf dem Kontinent erstmals im Jahre 1901 während einer in Wien veranstal- teten Secessions-Ausstellung bekannt. Ihr folgte 1903 die Grün- dung der Wiener Werkstätte, zu deren Zielen die Erneuerung des Kunsthandwerks im Zeitalter der maschinellen Produktion gehör- te, und zwar durchaus unter Ver- wendung maschinell vorgefertig- ter Teile. Damit verbunden war die Abkehr von der gedankenlo- sen Nachahmung alter Stile, die das Kunsthandwerk des Histo- rismus charakterisierte. Folglich sind in der Wiener Werkstätte auch erstmals um 1905 aus vor- gefertigten Blechen mit rechtek- kigem Gitterwerk Gegenstände hergestellt worden, die durch ih- re organische Verbindung von Material, Konstruktion und Funk- tion den Beginn einer modernen seriellen Produktion markieren, ohne daß sie mit all den Mängeln billiger Massenprodukte behaf- tet gewesen wären. Hier werden die Anfänge bewußten Designs greifbar, dessen oberstes Ziel in einer allgemeinen „Demokrati- sierung des Geschmacks" lag. Diese progressiven, letztlich die Ideen des Bauhauses vor- wegnehmenden Gestaltungs- ideen werden auch an einem alltäglichen Gebrauchsgegen- stand anschaulich, der vor kur- zem dem Städtischen Gustav- Lübcke-Museum in Hamm für seine im Aufbau befindliche Jugendstilabteilung aus Privat- besitz geschenkt wurde. Das Gestell für Salz, Pfeffer, Essig und 01 ist in der Württembergischen Metallwarenfabrik hergestellt worden und findet sich erstmals in den Verkaufskatalogen von 1913/14. Das aus Neusilber gefer- tigte Gestell mit Glasgarnitur ist mit seinem Lochgitter und der strengen Anordnung reliefierter Quadrate an den Füßen und am Griff die bewußte Antwort auf den beschriebenen Stilwandel. Es hebt sich dadurch entschieden von den Produkten im historisie- renden Geschmack ab, die auch noch zu dieser Zeit reichlich an- geboten wurden. Burkhard Richter El NRICHTUNGSHAUS HERLIT Z GMBH & CO KG 4700 Hamm, Bahnhofstr 14-16 Postfach 1613 Tel (0 23 811 2 10 86 /2 10 87 MÖBEL ORIENTTEPPICHE TEPPICHE DEKORATIONEN LAMPEN KUNSTGEWERBE MOSEL avvi WK Pape-Eicker/Schmidt Bismarckstraße 22 4700 Hamm 1 Tel. (0 23 81) 2 37 71 Die Türkei kennenlernen Jugendamt der Stadt lädt ein Zwei Internationale Jugend- begegnungen plant das Jugend- amt der Stadt Hamm in den Som- merferien 1987. Neben der schon zur Tradition gewordenen Be- gegnung zwischen Jugendli- chen aus Hamm, Bradford und Neufchäteau findet erstmals in der Zeit vom 8.— 28. August 1987 eine Fahrt in die Türkei statt. Zusammen mit einer Gruppe türkischer Jugendlicher wird die Hammer Gruppe ein attraktives Programm gestalten, das Ge- spräche und Diskussionen ebenso beinhaltet wie Besichti- gungen, Rundreisen und einen Badeurlaub an der Agäisküste. Die Fahrt, die das Leben in der Türkei für deutsche Jugendliche erfahrbar machen soll, wird mit der langen Busfahrt bis nach Istanbul beginnen. Dort wird sich die Gruppe etwa eine Woche auf- halten. Anschließend erfolgt eine Rundreise durch Dörfer und Städte, an die antiken Stätten Troja, Ephesos und Pergamont. In Antalya besteht dann die Mög- lichkeit, sich von den anstren- genden Tagen am Meer zu erho- len. Bei dieser Maßnahme sind, ebenso wie bei der Jugendbe- gegnung in Hamm auf Schloß Oberwerries mit Jugendlichen aus Bradford und Neufchäteau noch wenige Plätze frei. Anmel- dungen und Informationen sind über das Jugendamt, Tel. 793-3 64, erhältlich. (psh) Treffe Jugendbücherei j e de n M it t w och um 1 5 Uhr ! 4. 3. SPIEL MIT! — Alte und neue Brettspiele für Kin- der ab 6 Jahren — 11. 3. „Kleiner Pelz will größer wer- den" — Vorlese- und Malnachmittag für Kinder. ab 6 Jahren — 18. 3. RÜCHEREI-QUIZ — für Kinder ab 6 Jahren — 25. 3. „Verflixt und zugenäht" Eine „verzaubernde" Geschichte mit Figuren und Menschen für Kinder ab 4 Jahren (Pappmobil Puppentheater) Eintritt: DM 3,—/Kartenvorbestel- lung: Kulturamt Tel. 17-2514 Stadtbücherei Hamm, Ostenallee 1-5, 4700 Hamm 1 1 Q

HAMv1AGAZIN Hammer Zeitschrift „Jugend und Gesellschaft" mit neuer Redaktion und neuer Aufmachung jugend& GESELLSCHAFT Leuschnft für Erziehung, .1 ugendschut: und Suchipriivention PacMan & Co Das Bildschirmspiel im Widerstreit der Meinungen Joachim H Knoll konische oder iacconoche Loge .9, zes annimmt. Ein Informations- austausch der Fachleute über aktuelle Jugendschutzfragen und Möglichkeiten einer weite- ren Kooperation schloß sich an. Besonders erfreut waren die Her- ausgeber, daß selbst der zustän- dige Referent für Jugendschutz im Bundesministerium für Ju- gend, Familie, Frauen und Ge- sundheit, M inisterialrat Dr. Rainer Scholz, aus diesem Anlaß nach Hamm gekommen war. • Mit einem Empfang in Haus Hoheneck, Jägerallee 5, wurde Anfang Februar die neu konzi- pierte Zeitschrift „Jugend und Gesellschaft" in neuem Gewand einem interessierten Kreis päd- agogischer Experten wie auch den Schülerredakteuren Ham- mer Schulen vorgestellt. Nach der Begrüßung durch den Ge- schäftsführerdes H oheneck-Ver- lages und Direktor der Katholi- schen Sozialethischen Arbeits- stelle, Hans Arnold Ruh, ging Professor Dr. Dr. Wolfgang Ger- nert auf die Bedeutung der Offentlichkeitsarbeit für den Ju- gendschutz ein. Dabei empfahl er den Jugendschutz-Fachkräf- ten, Aufmerksamkeit zu wecken, für den Jugendschutz zu werben, aktuelle wie reale Ziele zu stek- ken und Handlungsvorschläge zu unterbreiten. Der seit 30 Jah- ren für „Jugend & Gesellschaft" bzw. deren Vorgängerin „Ruf ins Volk" tätige Chefredakteur Gün- ter Beaugrand stellte in einem Rückblick die Entwicklung der Zeitschrift dar, die seit 1949 er- scheint und sich insbesondere Fragen der Erziehung, Suchtprä- vention und des Jugendschut- in, orgenmenen Jugendschub. Uberbliclu man die Chskussionen turn .Bildschimnpieb Zeitungen. Zeltschnl. ten Lehrer. und Erneherversammlungen. so ein Doppekes auffallig nark einen die technologische Unkenntrus and die Be. gritfsvenonnng und zum anderen - vie!. loch, genahrt durch ein Unverrnagen. sach ad l neue Technologic', and dawn Fingen cobatangan enuolaseen - eme unbesnmente Angst. ewe Verdachngung und eine Anklage die sich eher aus Emn. nonen denn aus besonnener liberlegung ‚pro, Ich Iran, do, m il drew, Endeung ken sag., da .01 in den genannten Beretchen uber hinlangliche Erfahrun- gen verhige und heute schon gelegent. Itch der Resignation zuneige. doO Aufkla. rung and wissenschattliches Expenen. tum act verlorenem Posten kampfen ge. gen cc,, Vorkinedstusenal. das nur mehr das selekhve Horan. Lesen und D.kuhe- en a,, gestanen sebum . Worum geht es bet diesem Streit? Zonachst urn neue Technologien. das hoer Videoautomaten. abo Bildschirrne, aber die Handlungen untersehiedhchen Inhatis(Videospelenranspornertwerrien and deren Spielgeschehen durch den Spieler einlach «kw diflerenziert beam . flußt werden kann In die lndeoauloma- nen ond werden on,h .oner Laub. ausgewechselt Drew Mahnen werden heute vonangig in Japan herge. sag, ruhe auch emeSpelkonstruktioo und em Speldesgn. das velfach deudich amen. Jugendsr hut , oder Techniklelndlichkeit? Mu dem Aufkommen der V,deoa,,iomo- inn-oe,oaren b. zur Novelherung der Jugendschutzgesetze 198/, auch an fur nannten Silicon-Valley in den Vereung. ten Staaten. urn sich eel allem ehemalige Mharbeiter der NASA m u der Entwick- lung von elelaromsehen Speien belas- sen In der Bundesrepubhk werden der. artige Plasmen. und dais bedeutet auch Die Zeitschrift wird ab Heft 1/1987 jeweils als Themenheft mit einer Auflage von 12.000 Videospiele. nicht hergestellt Von daher zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA erscheinen. Exemplaren Schwerpunkt des ersten Heftes ist das vieldiskutierte Automa- tenspiel. Ausgewählte Fachbei- träge unterschiedlicher Diszipli- nen befassen sich mit diesem Thema. Die Zeitschrift will nicht moralinsaure Gefährdungsangst verbreiten, sondern sachkundi- ge Informationen zur eigenen Ur- teilsbildung vermitteln. „Jugend und Gesellschaft" erscheint zweimonatlich. Als nächste The- menhefte sind „Jugend und Alkohol", „Jugendfreizeit und Tourismus" sowie „Jugend und Neue Medien" geplant. genngeren Teilen auch un zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Am zweiten Märzwochenen- de, den 7./8. März 1987, werden die Zentralhallen Hamm wieder einmal zum Mekka der Freunde und Liebhaber alter Fahrzeuge und Fahrzeugteile. Hamm hat sich mit seinem inzwischen tradi- tionellen Oldtimer Markt für Insi- der dieser Szene zu einer der größten Ausstellungen in den letzten Jahren entwickelt. Eine Vielzahl von Auto-Clubs, ob Daimler-Benz, Saab, BMW, MG, Opel, Audi oder Messerschmidt werden ihre besten und wertvoll- sten „Schätze" präsentieren. Mit dabei ist diesmal auch als einzi- ger Zweiradclub der Roller-Club. Für fachmännische Beratung und Information ist zudem an den Clubständen gesorgt. Die Ausstellungsstücke von Oldtimern und Sammlerfahrzeu- gen stammen ausschließlich alle aus der Zeit vor 1970. Des weite- ren werden Motorräder, KFZ- und Motorradersatzteile, Zubehör, Modelle, technisches Spielzeug, Kleidung, Spezialwerkzeug und Fachliteratur angeboten. Über 200 Händler und Sammler wer- den beim diesjährigen Oldtimer Markt in Hamm als Anbieter 20 Oldtmler • Markt Für Teile und Fahrzeuge 7. und 8. März 1987 Sa. 9.00 - 18.00 Uhr So. 11.00 - 17.00 Uhr Zentralhallen Hamm I nfOr mat,or. zw Hammer Ausslellungs. und Veranstaltungsgesellschsh mbH Postfach 1609. 4700 Hamm 1, Telefon 02381/5691 vertreten sein. Hauptanzie- hungspunkte hierbei sind für die Besucher natürlich die nostalgi- schen Fahrzeuge, die von den Clubs nicht ohne Stolz vorgeführt werden. Aber nicht nur die historischen Schätzchen können begutachtet und bestaunt werden. Ergänzt wird der Aufmarsch der Oldtimer durch ein umfangreiches Ange- bot an Fahrzeug- und Motortei- len und an Ersatzteilen für Autos, die alle nicht mehr produziert werden, deren Fahrtüchtigkeit sich aber wieder herstellen läßt. Bastler und Tüftler können so auf dem Oldtimer Markt die schon lange gesuchten fehlen- den Teile für ihr Hobby finden. Für eine reichhaltige Auswahl auf dem Ersatzteilmarkt hat der Ver- anstalter, die Hammer Ausstel- lungsgesellschaft, auch diesmal wieder gesorgt. Der Markt ist am Samstag, 7.3.87, von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag, 8.3.87, von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5,00 DM, für Rentner Schuler, Studenten 3,00 DM; Kinder bis 12 Jahre in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt.

<MÄRZ 1987 Erhebungsstelle wächst dem Stichtag entgegen. Freiwillige Zähler sind noch gesucht für per Post zurückgesandte Fra- gebogen gibt es allerdings nur 0,50 DM. Bei 80 bis 100 Haushal- ten mit 180 bis 220 Einwohnern können bis zu 500 DM als Entgelt gezahlt werden. Die Zähler wer- den, soweit dies möglich ist, in der Nähe ihrer Wohnung ein- gesetzt, um weite Wege zu er- sparen. Allerdings nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft, um Nachbarschaftsschnüffe- leien einen Riegel vorzuschie- ben. Ende April und Anfang Mai sind die Zählerschulungen ter- miniert, die den Betreffenden in einem halbstündigen Diavortrag die Besonderheiten der Volks- zählung erläutern. Anschließend ist Fragestunde, wo noch Unklar- heiten abgeklärt werden sollen. Die zukünftigen Zähler werden aber auch mit schriftlichem Infor- mationsmaterial versorgt, so daß nichts unklar bleibt. Mit dem Näherrücken des Stichtages 25. Mai wächst auch die Personalstärke der Erhe- bungsstelle stetig an. War es zu Beginn eine Stammbelegschaft von nur fünf Bediensteten aus der Stadtverwaltung, so kamen für die Durchführung der Gebäu- devorerhebung weitere sieben Zeitarbeitskräfte hinzu. Seit Mitte Februar hat sich die Volkszäh- lungs-Mannschaft verdoppelt, 12 Zeitarbeitskräfte, die bereits bei der Durchführung der Bundes- tagswahl mitgearbeitet hatten, wurden der Erhebungsstelle un- terstellt. Weitere 23 Mitarbeiter werden ab Mitte April benötigt, um die letzten Vorbereitungen anlaufen zu lassen. Kosten bringt die Volkszäh- lung 1987 selbstverständlich auch mit sich. In Hamm wird mit einem Aufwand von rund 16 DM pro Einwohner gerechnet, der für die Datenerhebung und -verar- beitung nötig sein wird. Nur einen Teil davon erhält die Kom- mune vom Bund erstattet. 1987 soll nun das durchge- führt werden, was 1981 durch Ent- scheid des Bundesverfassungs- gerichtes gestoppt worden war. Nach Neufassung der entspre- chenden gesetzlichen Regelun- gen und weiterer Verschärfung des Datenschutzes soll die Volkszählung nun die dringend benötigten Daten und Zahlen lie- fern, die für mannigfaltige Pla- nungsüberlegungen in einer Vielzahl von Lebensbereichen angestellt werden müssen, sei es in Verkehrs-, Wohnungsbau- oder bildungspolitischen Berei- (psh) chen. Volkszählung '87 Für die Volkszählung 1987, die mit dem Stichtag 25. Mai von Mit- te Mai bis MitteJuni durchgeführt werden soll, zeichnen sich in Hamm bisher keinerlei organisa- torische Schwierigkeiten ab. Seit dem 15. November des vergan- genen Jahres ist die Erhebungs- stelle für die Volkszählung, so die offizielle Bezeichnung, mit den Vorbereitungen beschäftigt. Als erste Teilaufgabe im Rah- men der Volkszählung ist die Ge- bäudevorerhebung fast abge- schlossen. Insgesamt waren an die Eigentümer aller rund 32.300 Wohngebäude in Hamm Frage- bogen versandt worden. Die noch ausstehenden Antworten wurden bereits angemahnt, die Erhebungsstelle rechnet mit de- ren baldigen Rücklauf. Derzeit laufen die Vorbereitun- gen für die Haushaltsbefragung, Arbeitsstätten- und Heimstätten- zählung. Von den benötigten 1300 Zählern stehen rund 900 fest. Allein 350 Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ebensovie- le aus anderen Behörden sind bereits benannt worden. Außer der Polizei, dem Finanzamt und der Staatsanwaltschaft, deren Bedienstete eventuell in Interes- senkonflikte kommen könnten, sind alle öffentlichen Dienststel- len in Hamm vertreten. Die restli- chen 600 Zähler sollen durch freiwillige Meldungen für die Zählertätigkeit gestellt werden. Rund 200 Anmeldungen liegen der Erhebungsstelle bereits vor. Man ist hier zuversichtlich, noch zahlreiche Bewerbungen aus der Bevölkerung zu erhalten. Im übrigen kann sich für diese Tä- tigkeit weiterhin jeder melden, aus den Behörden wie auch als interessierte Burger. Die Zählertätigkeit soll auch über das Arbeitsamt angeboten werden, die Vergütungen wer- den dabei nicht auf Arbeitslosen- geld oder -hilfe angerechnet. Die „Interviewer" erhalten für ihre Tä- tigkeit eine Kostenpauschale von 170 DM. Pro ausgefülltem selbst abgelieferten Fragebogen werden 2,50 DM und je Woh- nungsbogen 1,50 DM vergütet, 10 Jahre ICH Festlich dekoriert und in neu- em Glanz wird sich am Samstag, dem 3.10. 87, der Ballsaal im Kur- haus all denen präsentieren, die noch eine Eintrittskarte zu einem der Veranstaltungshöhepunkte von Contact Hamm 1987, dem Ball des Internationalen Clubs Hamm anläßlich seines 10jähri- gen Bestehens, erstehen. Nach der Begrüßung der Gäste weden in einem musikalischen Bilder- bogen nahezu alle Seiten des Showbusiness aufgeschlagen. Ob rockig, poppig, jazzig oder konzertant, das Erlebnis „Betty Dorsey Live" sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Die Ball- gäste dürfen sich auf eine hinrei- ßende Show dieser Künstlerin, die in den Fernsehstudios und auf den Bühnen der Welt zu Hau- se ist, freuen. „Music is my life", wie wahr. Als Zwölfjährige gab sie in einer swingenden Gospel- kirche ihre ersten beeindrucken- den Solokonzerte. Eine sich schnell entwickelnde Karriere führte Betty Dorsey zu zahlrei- chen Auftritten in den großen Städten der USA. Neben diesen Pop- und Rockkonzerten stellte sie auch auf der Bühne der klas- sischen Musik ihre Vielseitigkeit unter Beweis. So feierte sie große Erfolge in Oratorien und Musi- cals unter anderem Gershwins „Porgy und Bess", ein Stück, das sie in der Rolle der Bess auch auf deutsche Bühnen führte. Ihr Hauptinteresse galt jedoch der Popmusik, der sie sich, nachdem sie ihr Staatsexamen in Ge- schichte abgelegt hatte, ganz widmete. Beim „Flug durch diese -Ball- nacht" wird die auch in Hamm nicht unbekannte und beliebte Tanz- und Showband „Fly by night" die Künstler begleiten und alle Tanzbegeisterten auf das Parkett locken. Ein bißchen Spaß muß sein, das ist die Devise der Musiker und wird spätestens deutlich, wenn sie bei einem ge- wagten „Can-Can" ihr Tanzbein lüften. Graber-Havelock ist nach ei- genem Bekunden der fairste Ma- gier und der preisgünstigste, weil er nämlich ohne Assistentin ar- beitet. Schließlich sitzen im Pu- blikum genügend hilfsbereite Menschen. Die Titulierung „Quasselstrippe" nimmt er weiß Gott nicht krumm. Ständig er- weckt er den Eindruck, die Zu- schauer hätten ihn erwischt, sei- ne Betrügerei entlarvt, da hat er durch sein Dauerreden und ei- nen unerwarteten Gag schon wieder alle getäuscht. Mit Char- me und Witz und einer gehörigen Portion Selbstironie entwaffnet er auch die größten Skeptiker. That's Entertainment, wenn er die Gäste durch den Abend führt. Los Magicos Paraguaos — richtig, sie dürfen und werden nicht fehlen. Im Jahre 1975 wurde von Toni Martinez und seinem Cousin Dionisio Villamayor diese Formation in London gegründet. Seither begeistern sie ein Millio- nenpublikum rund um die Welt. Ihre unverwechselbare Art süd- amerikanische Folklore zu inter- pretieren und vor allem auch zu präsentieren, macht sie zu einer einmaligen Attraktion auch die- ses Festes. Manche der klassischen Kom- positionen südamerikanischer Folklore wurde von ihnen zu Welthits erhoben. Bei ihren Tour- neen durch die ganze Welt gastierten sie in so berühmten Musiktheatern wie der Royal Albert-Hall (London), der Philhar- monie in Berlin, der Alten Oper in Frankfurt etc. Und das alles live, kein Play- back, kein doppelter Boden beim ICH-Ball im Rahmen von Contact Hamm 1987 am Sams- tag, dem 3.10.87, ab 20 Uhr, im Ballsaal des Kurhauses. Organisation: Werbeamt der Stadt Hamm. Karten im Vor- verkauf für 18,00 DM ab 20.3.87 im Verkehrsverein am Bahnhof. Karten an der Abendkasse für 22,00 DM. • 21

HAMMAGAZIN alt. kirchli• eher Lob- tw ang gleich• tailtig Mn% _A,Itimk. f. S - cli Wild. ragout chem. Zeichen far Holmium = I NI MI I MEr f Zdr iLncr UseViZci V V V V V V V 4 -.. ." sehutz• suchend Anders. tam I C. Gesandt- w het ...,_ tr" hollind. Klisehan- dels• stadt L.,_ iri." sparla• nische......_ Staats- • • • .- sklaven tr - > 2 Teil der Karpaten V Zahl > Boden- erne g- nisse V Ruhe- wobei V 10 wesen --- 12 > . w.6bl• Vorname einer der Erzväter V Hel,clen• chrts Homer, ketzen• anti auter Kleider - ein- fassung • • • • ,.. 3 weibli Vorname -..... ---- ri> kurze Ab• hendlung Steal der USA 14:> ' 8 zank- kichti• gas Weib V Fleck, Ab• zeirhen V > Monet r- engl. Manne kurs• name ...„_ .--- altr öm Grew . wall > Seiten. instru• ment V zuver• lassie V 6 Seebad Florida V Stadt in Ober franken V ride. Frau (Mz. I vernec nende dt. Vor- silbe > ••••••,. r" Vcr• . > stabe Musik- stick aus Volks- weisen ......... .....- Zw eaft > 7 kräftiger Schell Donau- zufloss V Speise- fisch V Baurn• woll. gewebe V Titulo pleno > Gebick in Ring. form › ." .> • • Hest Pored - hnerde > . V 5 tram. Manner- name V aUS Ere V Tau turn Segel- 'hn'ren 11 V 1 Rime, hirsch V Ft> Brurt- knochen Raub- "'Nei •> . 9 Körper. Btgen > Eito• &rhali > PREISRÄTSEL i A 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 5 Bucher ‚Gerhard Kaldewei, Stuniken und Vorschulze — Zwe' Hammer Bürgerhäuser — Eine hausgeschichtliche Studie" verbo sen wir diesmal unter den Einsendern des richtigen Lösungswortes aus unserem Preisrätsel. Los geht's: Schreiben Sie das Lösungswort und den Absender auf ei- ne Postkarte an: Verkehrsverein Hamm e.V., Postfach 2611, 4700 Hamm 1. Einsendeschluß ist dertApri11987 (Poststempel). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner des Preisrätsels im HAMMAGAZIN 1/87 mit dem Lösungswort: BLEISTIFT 1. Adelheid Karge, Feldstraße 24, 4700 Hamm 3 2. Hubert Beltrop, Am Meiershaus 24, 4700 Hamm 1 3. Hildegard Ehrig, Oswaldstraße 51, 4700 Hamm 4 4. Heinrich Neukötter, Kleistraße 27, 4700 Hamm 5 5. Werner Pott, Im Leinenfeld 55, 4700 Hamm 1 6. Ingeborg Gröning, Alte Salzstraße 23, 4700 Hamm 1 7. Elly Fuchs, Hohe Straße 76, 4700 Hamm 1 8. Gisela Kuznik, Titaniastraße 12, 4700 Hamm 1 22 Buchtip des Monats Vom 15. bis 18. März findet in Hamm die dritte „Woche der Brüderlichkeit" statt. Als wich- tigste Veranstaltung in diesen Tagen gilt eine Aufführung von „Brundibar — Die Kinder- oper von Theresienstadt" am Sonntag, 15. 3., um 19.30 Uhr in der Aula des Beisenkamp- Gymnasiums. Das Schicksal von Kindern in Konzentrationslagern und Ghettos zur Zeit des National- sozialismus ist auch Thema unseres heutigen Buchtips. Hierzu gibt es erschütternde Dokumente, Erzählungen und Erlebnisberichte; Kinder wur- den auf unvorstellbare Weise gepeinigt, gefoltert, zu medizi- nischen Zwecken mißbraucht, getötet, verbrannt, verscharrt — nicht selten von „braven Familienvätern" und gelegent- lich auch -müttern. Es gibt aber auch Doku- mente der Hoffnung, der Menschlichkeit und — wie „Brundibar" — des „kulturellen Überlebenswillens"; denn, so schrieb die vierzehnjährige Anne Frank in ihr Tagebuch: „Ich glaube trotz allem an das Gute im Menschen". — Asscher-Pinkhof, Clara: Neuauflage Sternkinder. Hamburg 1986. Das früheste Dokument der Jugendliteratur über das Schicksal jüdischer Kinder im Dritten Reich. — Bouhuys, Mies: Anne, Kit- ty und die beiden Paulas. Mannheim 1986. Die Leiterin der Anne- Frank-Stiftung in Amsterdam beschreibt romanhaft Annes kurzen Lebensweg und die politischen Umstände, die das Untertauchen der Familie er- forderten. — Bruckner, Winfried: Die toten Engel. Neuauflage Ra- vensburg 1979. Das Schicksal jüdischer Kinder im Warschauer Ghetto. — Diekmann, Miep und Dagmar Hilarova; Ich habe keinen Namen. Würzburg 1982. Gedichte einer 15jährigen Tschechin im KZ Theresien- stadt. — Karau, Gisela: Janusz K. oder Viele Worte haben einen Sinn. 2. Auflage München 1978. Leiden und Widerstand ei- ner Gruppe polnischer Ju- gendlicher und deutscher Ge- fangener im KZ Buchenwald. — Orley, Uri: Die Insel in der Vogelstraße. Berlin 1986. Der 11jährige Alex hält sich in einer Ruine im Warschauer Ghetto versteckt, um nicht wie seine Eltern „abtransportiert" zu werden. (Das Buch erhielt in Israel den Literaturpreis der Universität Haifa und den An- dersen-Preis, in den USA den Preis der Jüdischen Bibliothe- ken und den Edgar-Allan-Poe- Preis.) — Das Tagebuch des David Rubinowicz. Frankfurt 1960. — Stanic, Dorothea: ... und draußen blühen Blumen. Kin- der im KZ. 2. Auflage Berlin 1982. Zum Schluß möchten wir noch zwei ungewöhnliche Bil- derbücher Ihrer Aufmerksam- keit empfehlen: — Zum 22.1.1944 schenkte der Prager Zeichner und Gra- phiker Bedrich Fritta seinem kleinen Sohn ein selbstge- maltes Bilderbuch: „Für Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt" (erschienen im Neske-Verlag, Pfullingen 1985). Es sollte das erste in einer Reihe von vielen Büchern sein, mit denen der Vater sei- nem Söhnchen die Welt zei- gen wollte, Es blieb das einzi- ge — Fritta starb in Auschwitz, seine Frau überlebte There- sienstadt nicht. Nur Tommy, der Häftling F172, blieb am Le- ben. Das zweite Bilderbuch ge- staltete der Italiener Roberto Innocenti: „Rosa Weiss". Frankfurt 1986. Soldaten ziehen durch die Stadt, ein kleinerJunge wird in ein stacheldrahtbewehrtes La- ger gebracht, Rosa bringt ihr Schulbrot und Obst an den Stacheldraht. Ein Bilderbuch, das der ein- fühlsamen Vermittlung bedarf. Es ist daher mit dem Materia- lienband „Kinder als Opfer Nationalsozialismus" des ausgestattet. Alle vorgestellten Bücher sind in der Stadtbücherei aus- leihbar, zum Teil in der Kinder- und Jugendabteilung.

12 • ...., _ 4'-' - zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA . : .6,07 MET \ ....,,. istsi c‘, Edw. r. Stein- ..:. Gymn. ‘? Markt- platz sv. \sies1- T:4 • . ,.-- 5 v,.. wave zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 9 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA -5; qfflpsch. ,---.., ._ p Hi Justiz elzaatil nst. zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA an, _ 0 i Parkplätze in der I nnenstadt BOCKUM• HOVEL HAMM Innenstadt 65-, ? dl (7' % co, 0),, ,, Turn- halle Gymn. Hammoneese --' . Miaes.-u Schittails; . Sport- am6 'flak ,6 .,.0 2.\\ ee N6e s_ — ,_•!` -.-. \ \ 6 — VV. \ ON \ ,- 1 — p Richard- Matthaei- Platz 2 —i '''), , Zoliamt, 4/, 'Tiii- Brauerei Isenbeck Yit e5 ..".• p VHS c<'' it . . sLT- . < li Stadt Hamm Rathausinformation Schule ,,, O- ,s6 ?St .,,,, non- ' Sy• , /1/0 a- .- de s ' t. Elisabeth& , Marian - St. tc/ti Musik- '2,9 schule 2 r-i- tlj 22 :'- ,,,,\ Stadt- biicherei : ‘0\ OS HI Platz ckler- p 13 1\1(jr der‘- Stadtmauer,.hey _.iits).'' :._, Stadtha -s' g7:, .-, i Paulus K. r -.15 -7 ?--- ' i'"-- ' % 9 ,T .-, , ., 5ki . 13 ADAC ' 21:, Stuniken- 0 haus . Osk' <-;‘. 'I . Marker _t co Th.-Heuss- Sch. Allee ,s' ,.... Center Q 4 o 'f.-: . a7 "' -is „ez, — p 5 Hpt. Post ,i,. '') 0 Luther K _ P libt 6. —"\ / L's.": ,'r Hamm n.hnhotg vv"I'l'1" ''' '4'' •C`' Flo \.„,„ -.. , Stadt- ,b4d, q platz „,.• (, c g?" 7 ,c,. I: I ,-.,„ //6, / - (' ,,' if -IL* , eu ...... pii Stadt werke .... , cot stib.yarieln Hose. ii rri 8 _ 1-11 c6 " Friedrich ., --, Bergamt 0 mundh.- str. Hand- ED DAG Pestaiozzi- BIS march. stv FilK Kr. werkersch. Am Geri 11 Hohe Str .-.:.. sch. \ 95" . chatta nooga. Pietz •=2L w csvjall 9166> ' . 14 a- _ ' Haus Vorschulze moni ka. Prri"" An ii Ell 7 1 © 05ke I H j< ::: ,<> K . Stidring. d'-'5' Zentrum Arbeitsamt Tb "ra;as- DRK 0 Health. - 0 anw. Kammer ()win ro, We- Caldenhofer Weg Tr) ti,- •E' cu 2 Sporthalle 1 Oberlandes- gericht P 23 Bundesbahn -,C) betriebsamt a ci. ..s re idihs i r r . h. MatI nciaoui.a, T . Str Hahe Str. G.) o o Polizei- präsidium w _ s' Fela,s1, _., l'i Schule Rathaus P is C3 50,''' 18.,) o 0 r. , ,, * ca I , E = 4 el 2, Ilk S r-7,1 0 LS' 0,e1, a N < 1= Einbahnstraße --.7 Parkplatz P gebühren- 0. p Parkplatz pflichtig • Parkhaus J. Tiefgarage Fzuorynger- i i I nformation 0 Hot el rers: tti Frei- u. Hallenbad Ell FEW Ifluhrgehiet-Hannpverl Ansdi st mamm wed PhI ER.N1 - trt 1 Ruhrgebiet-Kassell 1 Parkplatz Richard-Matthaei-Platz 2 Parkhaus Richard-Matthaei-Platz 3 Parkplatz Poststraße 4 Parkplatz Gustav-Heinemann-Straße/Westring 5 Parkplatz Gustav-Heinemann-Straße/Luisenstraße 6 Parkplatz Hauptpost/Bahnhof 7 Tiefgarage Horten 8 Parkplatz Ferd.-Poggel-Straße 9 Parkplatz Heinr.-Reinköster-Straße 10 Tiefgarage Maritim 11 Parkplatz Westhofenstraße/Nassauer Straße 12 Parkplatz Westenwall 13 Parkplatz Hans-Böckler-Platz 14/15 Parkplatz Santa-Monica-Platz 16 Tiefgarage Tengelmann 17 Tiefgarage Chattanoogaplatz 18 Parkplatz Ostring/Universa-Hochhaus 19 Parkplatz Rathaus-Südseite 20 Parkplatz Turnhalle Adenauerallee 21 Tiefgarage Kloster-Drubbel 22 Parkplatz Nordenwall 23 Parkplatz Oberlandesgericht