HANMAGAZIN XXXV. Fortsetzung 0 Grafschaft Mark! Wie hell umkränzt dich Wiesengrün! Die Sonne glänzt auf der Gewässer reichen Fluten in Silberschein und Rosengluten. Du bist gesegnet, schöne Mark, mit Frauen zart und Männern stark, die, treu wie Gold und zäh wie Eisen, sich als dein reichster Schatz erweisen. Zuhause ist seit alter Zeit in dir die echte Frömmigkeit. Es dienet Gott am trauten Herde das fromme Volk der roten Erde. Und seinen Grafen, schlicht und gut, verschreibt es willig Hab und Blut, mit ihnen dann vereint zu kämpfen, um frecher Feinde Gier zu dämpfen. Der treue Bote von Oftrvennemar. elite erablung aus alten Tagen bar Burg mark Den 6 eorg TDIIIIalm Voila 6111arS,A *wit • • • wean., 1000 Denn biedern Sinns für Pflicht und Recht regiert ein herrliches Geschlecht auf Märk'schem Thron, ohn Furcht und Zagen, sein Bestes für das Volk zu wagen.— Nun nahet sacht die stille Nacht. Die Sonne sinkt in holder Pracht, um noch durch ihre letzten Strahlen die Welt mit Gold zu übermalen. Doch sieh, aus Wiesengrund empor steigt jetzt des Nebels blasser Flor, verdeckt der Erde bunte Freuden und auch das Kummerbild der Leiden. Wie wird's so selig mir zu Sinn, denn über mir dehnt weit sich hin des Himmels majestärsche Ferne und das gewaltge Heer der Sterne. Der Blick zur Erde ist gebannt, doch führt ihn zu der Sel'gen Land, hinauf zum wahren, ew'gen Glücke der Sterne diamantne Brücke.— Zeigst du mir, Herr, dies schöne Bild? Wird meine Hoffnung bald erfüllt, beschließ ich bald die ird'schen Bahnen? 0, mich erfüllt ein selig Ahnen! Ich folge gerne deinem Ruf, denn du, des Liebe mich erschuf, führst mich am Ende meiner Pfade der Heimat zu durch deine Gnade. Herr, alle die mir lieb und wert, noch wandeln müssen auf der Erd', befehle ich bis an ihr Ende in deine treuen Vaterhände. Es komme nun, wie dir's gefällt, Nimmst du schon bald mich aus der Welt, laß scheiden mich ohn Angst und Wehe! Nicht mein, dein Wille, Herr geschehe! Die Besteigung des Burg- friedes hatte ihn mehr ange- griffen, als er erwartet haben mochte. In seiner Wohnung an- gekommen, begab er sich bald zur Ruhe, um sich nicht wieder zu erheben. Ursula und die äl- tere Anna wechselten sich in der Pflege ab, die er nur wenig in Anspruch nahm. Still und zu- frieden lag er da, war für jede Handreichung dankbar und hatte für alle, die ihn besuchten, ein freundliches Wort. Längere Unterhaltungen führte er nicht mehr. Nur einmal, es war spät Äußerlich abends, als ihn der Graf gerade verlassen hatte, sagte er zu Ur- sula und Anna, die noch vereint an seinem Bette saßen: „In frü- heren Jahren habe ich oft dar- Ober nachgedacht, worin der Segen eigentlich besteht, den Gott an die Befolgung des vierten Gebots geknüpft hat. Gott sagt, du sollst Vater und Mutter ehren, damit du lange le- best im Lande, das dir der Herr dein Gott gibt. Ist es denn ein Segen, lange in der Fremde ver- weilen zu müssen? Sind die nicht besser dran, die der Herr schon früh heimruft und in sein Reich aufnimmt, in dem kein Leid und kein Geschrei mehr ist? betrachtet, wären sie es gewiß. Aber in meinem Alter, und namentlich jetzt, bin ich zu anderen An- schauungen gekommen. In der Jugend ist der Mensch ein Knecht seiner Leidenschaften und abhängig von den Nei- gungen seines Herzens. Mit zu- nehmendem Alter aber wird er freier, vorausgesetzt, daß sein Wille auf die Heiligung ge- richtet gewesen ist, und zuletzt gibt es nichts mehr, was ihn an diese Erde kettet. Die Lüste des Fleisches und die irdischen Be- gierden sind von ihm abge- fallen wie Schlacken, und als er- löster Geist kann er sich schmerzlos aufschwingen zu seinem Gott. Das ist der Segen, den das Alter einem Christen bringt. Ich mag mich nicht rühmen, aber ich wüßte nichts mehr, was mich noch an diese Erde fesselte. Wenn ich eure Tränen sehe und eurer Liebe gedenke, wird es mir ja wehe ums Herz. Aber der treue Gott, der gestern lebte, heute ist und morgen und in alle Ewigkeit sein wird, ist allmächtig und ich weiß, daß ihr in ihm Trost haben werdet, bis ihr mir nachfolget." Der Pastor von Mark kam noch, um ihm die letzte Labe zu reichen. Fortsetzung folgt N TDI EN ST • Heizung • Elekt ro • Sanit är ‘1 2 2 8 0 8 5 RI NSCHE HAUSTECHNIK 16 EINRICHTUNGSHAUS it u r r z 4700 Hamm, Bahnhofstr. 14-16 Postfach 264 Tel. (02381) 21086/21087 Neu in Hamm Wohnwagen Vermietung für Selbstfahrer MÖBEL ORIENTTEPPICHE TEPPICHE DEKORATIONEN ASKO RNINLAPCI MOM_ KUNSTGEWERBE a zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Ostenallee 18 D-4700 Hamm Telefon: 02381/20971