itilitialitt WOCHEN ENDA, 1 $J' • Bad Sassendorf- ein „komfortabler" Geheimtip Das neue Kurzentrum in Bad Sassendorf — ein Paradies für Fuß- gänger. Bad Sassendorf, der Name des kleinen Kurortes nahe der mittelalterlichen Stadt Soest, sagt vielen gar nichts, man- chen viel. Kenner wissen Be- scheid und empfehlen das Dorf, das Dorf geblieben ist, schon längst als Geheimtip — auch für einen Wochenendbe- such. Behutsam und sorgfältig und ohne viel Aufhebens davon zu machen, entstand hier ein Kurort, der über alle modernen Einrichtungen eines Rehabili- tationszentrums verfügt, der trotzdem mit genau so viel Lie- be und Fingerspitzengefühl das ländliche, aber komforta- ble Dorf geblieben oder gewor- den ist. Unbedingt notwendige mo- derne Zweckbauten, die in ei- nem Kurort unabdinglich sind, wie das neue Kurmittelhaus, einige Kliniken und Sanato- rien, neue Kurheime, Hotels und Pensionen, sind teils aus Privatinitiative, teils durch den Trager des Kurbetriebes, eine gemeinnützige Gesellschaft in kommunaler Hand, errichtet worden. Man hat aber dabei auch nicht die tausend kleinen Dinge vergessen, die erst das richtige Kurortklima und die Kurortatmosphäre schaffen: Die einzige noch erhaltene Fachwerk-Salzhütte im ehema- ligen Salzbauerndorf wurde zum schmucken Brunnenhaus ausgebaut und bildet gleich- zeitig als Torhaus den Zugang zum modernen Rosenau-Sana- torium, das gleich neben dem Kurmittelhaus — getrennt durch einen quellfrischen Bach, die Rosenau — errichtet wurde. Prunkstück im Kurpark ist der Hof Hueck. Ein mächtiges Vierständerhaus, 1776 von ei- nem Vater von 14 Kindern er- baut, von Johann Friedrich Hueck aus Massen bei Unna. Dort stand das Haus noch vor wenigen Jahren und drohte zu verfallen. Mit einem denkmals- pflegerischen Gewaltakt wur- den Haus und Hof zum schmuk- ken Kurhotel im Kurpark Bad Sassendorf wieder aufgebaut. Spezialität im Hause: „Täglich ein deftiger Eintopf, über dem Herdfeuer gekocht, wie das Ge- sinde ihn mochte", so steht's in der Speisekarte neben 60 an- deren internationalen Gerich- ten und westfälischer Küche. Großzügig erweitert und für jedermann offen, weitet sich der gepflegte Park entlang der Rosenau und endet an einer großen Liegewiese mit Teichen und Wassergetier. Dankbaren Berliner Kurgästen fehlten nur noch die Schwäne; die brach- ten sie dann bei ihrem näch- sten Besuch selbst mit von der Spree an die Rosenau, ihnen selbst und anderen Kurgästen zur Freude. ‚‚Klasse!", sagen jüngere Kurgäste — „Das hat uns,noch gefehlt", meinen die Älteren und lösen am gerade eröffne- ten neuen Bewegungs-Zentrum eine Eintrittskarte. Ein archi- tektonisch gelungener sechs- eckiger flacher Bau, direkt ne- ben dem Gradierwerk, grenzt den Kurpark zur Bahnlinie Soest - Lippstadt ab und wird spontan „angenommen- . Die Genesung oder Erholung fängt schon beim äußeren Anblick an und wird beim Betreten des farblich wohltuend abgestimm- ten Innenbereiches zum Aha- Effekt. 32/33°C hat die Sole im Bewegungsbad mit Durch- schwimmschleuse zum Frei- becken bei fast 700 Quadrat- metern Wasserfläche. Gymna- stiksaal, Ruheräume, Massa- gekabinen und eine großzügige Sauna vervollständigen das Programm. Ein attraktives Haus, von einem jungen Ar- chitektenteam entwickelt, ist auf Anhieb gelungen, vorläufi- ger Schlußpunkt, aber auch Höhepunkt zahlreicher neuer Einrichtungen, die beispielge- bend für manch anderen Kurort sein dürften. Farbenfrohe, heitere und un- gezwungene Umgebung neben optimalen Behandlungsmög- lichkeiten für Streßgeplagte, Rheumatiker, Herz-, Kreislauf- oder Luftwege-Erkrankte ist die äußere Voraussetzung in dem Moor- und Solebad im Herzen Westfalens. Tausend Anregungen aber für die Zeit nach der Kur — wenn der Alltagstrott wieder auf einen wartet — gibt es im Haus „Gartenstraße 28", gleich neben dem neuen Bewegungs- Zentrum. „Meilenstein im deutschen Kurwesen" nannte bei der Eröffnung der Erste Di- rektor einer großen Versiche- rungsanstalt dieses Haus, des- sen Adresse nicht nur zugleich auch der Name, sondern bei denen, die es schon kennen- lernen konnten, ein Markenar- tikel wurde. Ein Haus voller Ideen und Aktivitäten — vom Keller bis zum Speicher. Ein kleines Schlößchen, ehemals ein Kinderheim einer Berg- werksgesellschaft, wurde zum Zentrum für Gesundheitstrai- ning, für Freizeit, aber auch gleichzeitig Treffpunkt für Ge- spräche, für Übungen und krea- tives Schaffen. Töpfern, Bild- hauern, Malen auf Glas oder Papier, Knüpfen, Drucken oder Lesen — „Gartenstraße 28" macht's möglich! Ärzte infor- mieren, trainieren oder studie- ren mit den Patienten, lebens- froh trotz oder mit einer Krank- heit leben zu können. 24