HiltrlitWain Bauplanung für das Gustav-Liibcke-Museum Der Museumsverein stellt seine Arbeit in den kommenden Mo- naten in den Dienst der Planung eines Museumsneubaues. War- um ist dieser Neubau nötig und was kann dafür getan werden? Jedes Ding in unserem Leben braucht die Umhüllung, die ihm angemessen ist: das Bild seinen Rahmen, die Frau ihr schönes Kleid. der Arbeitsplatz seinen Werkstattraum, die Familie ihre Wohnung. die Bürgerschatt ihr Stadtbild. Für alle diese Gebilde haben sich im Laufe der Jahr- hunderte Gestaltungen heraus- geformt. die aufgrund von An- passungsentwicklungen der op- timalen Lösung, die für den be- treffenden Zweck denkbar ist, nahezukommen. So auch bei den großen Kommunikationsge- bäuden der Kulturgeschichte. Wer einmal in dem griechischen The- ater in Epidauros gestanden hat. wird wissen, daß die Raumkon- zeption sich seit damals bis hin zu Schinkels Berliner Schau- spielhaus und späteren Beispie- len nicht grundsätzlich geändert hat. Es gibt nämlich keine ratio: nellere und zugleich schönere Lösung. Für andere Haus- und Raumtypen gilt das gleiche: Par- lament, Konzertgebäude. Kirche, Bibliothek, Kaserne. Markthalle, Schule.. Verwaltungsgebäude. Wer heute im Zirkus sitzt und auf die Manege schaut, sollte be- denken, daß er sich dort in der direkten Nachfolge jener Römer befindet, die sich vor 2 000 Jahren auf den Rängen des Kolosseums drängten und aus einem ähnli- chen Blickwinkel einem ähnlichen Spektakel auf ähnlicher Ovalbüh- ne zuschauten. So hat auch das Museumsge- bäude seine grundsätzliche Raum- und Funktionsordnung, oh- ne die es seine Aufgabe nicht voll erfüllen kann. Sie wird von vielen Faktoren bestimmt. Die Forde- rung, die Kunstwerke in best- möglicher, zugleich einprägsa- mer wie unaufdringlicher Form darzubieten, steht obenan. Fra- gen der Sicherheit und Erhaltung der empfindlichen Stücke haben ähnliche Dringlichkeit wie die der Didaktik. Die gegenseitige Koor- dinierung der Ausstellungs-, Ma- gazin-, Verwaltungs-, Biblio- theks- und Restaurierungsräu- me zueinander sind genau so wichtig wie technische Fragen, etwa Belichtungsprobleme (Ober- licht oder Seitenlicht). elektroni- sche Sicherung, Regulierung der Luftfeuchtigkeit u. a. Für al le diese Dinge haben sich langsam Grund- formen bzw. -lösungen herausge- bildet, die heute an allen großen und den meisten kleineren Mu- seep erfüllt werden und die, der jeweiligen Situation entspre- chend, im einzelnen vielfältig zu variieren sind. Das Gustav-Lübcke-Museum ist in einem Gebäude untergebracht, das keiner dieser Anforderungen voll entspricht. Vor allem ist es viel zu klein. Ganze Sammlungs- bereiche können gar nicht ge- zeigt werden, etwa das Münz- kabinett. Die anderen treten nur mit kleinen Teilen ihrer Bestän- de an die Öffentlichkeit. Auch ist kein sinnvoller Rundgang durch die Sammlungsräume möglich, was sich besonders bei Führun- gen störend bemerkbar macht. Das Haus wurde als Bürohaus errichtet. dessen Raumordnung auf andere Gesetzlichkeiten hin konzipiert wurde als ein Museum. Alle Arbeiten, die der „Nutzbar- machung" gelten: die Führungen, die Diskussionen mit Gruppen, die elastische Variation des ausge- stellten Kunstgutes, etwa bei ei- ner großen Neuerwerbung. kurz: alles das, was dem Museum seine vielbeklagte Starre nimmt und das Haus lebendig und an- ziehend macht, ist in den derzei- tigen Räumen nahezu undurch- führbar. Daß die Räume für die technischen Belange — Werkstatt, Restaurierung, Magazin, Arbeits- und Aufenthaltsraum für das Per- sonal — ganz unzulänglich sind, sei am Rande vermerkt. Niemand verkennt das Verdienst von Stadt und Bürgerschaft, diesen Notbe- helf in der schwierigen Nach- kriegszeit eingerichtet und seit- dem unterhalten und nach Kräf- ten ausgebaut zu haben. Doch den Charakter eines Notbehelfs hat das Gebäude damit nicht ver- loren. Mittlerweile sind 30 Jahre vergangen. Dies dürfte die rechte Zeit sein, den Notbehelf in eine würdige und dem Range der Sammlung angemessene Dauer- lösung zu verwandeln. Das Mu- seum ist das älteste Kulturinsti- tut der Stadt Hamm, es ist das einzige Museum seiner Größen- ordnung in Nordrhein-Westfalen, wenn nicht gar der Bundesrepu- blik, das sich heutenoch miteinem Notbehelf begnügt. Der Museumsverein veranstal- tet in diesen Wochen eine Vor- tragsreihe, die in die Problematik moderner Museumsbauten ein- führt. Sie macht mit den wichtig- sten Bauvorhaben unseres Lan- des der letzten Zeit bekannt und möchte der Bürgerschaft und den Kunstfreunden in Hamm Anregun- gen geben, sich über unsere Museumsentwicklung Gedanken zu machen und die Bauplanung voranzutreiben. Folgende Veran- staltung ist noch vorgesehen: 18. März, 20 Uhr, Di rektor Dr. Siegfried Salzmann. Duis- burg, : Der Neubau des Wil- helm-Lehmbruck-Museums in Duisburg. Außerdem sind Exkursionen zu einigen neuerrichteten Mu- seen der weiteren Nachbarschaft geplant. Die Veranstaltungen, zu denen Gäste herzlich willkommen sind, werden rechtzeitig bekannt- gegeben. Dr. Hans Wille Zigarren WELLENBERG Anhänger jeder Art, PEUGEOT- u. DAF-Automobile, Wohnwagen PEUGEOT AUTO-EGEN Hauptgeschäft 47 Hamm • Roonstraße 5-11 Ruf (02381 28013 D • F Hamm. zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Weststr. 36 - Tel. 25683 Pfeifen Feuerzeuge Geschenke für den Raucher Preise für Sparer direkt am Hauptbahnhof NUR HAMM, Bahnhofstraße 28, Fernruf (02381) 29516 NUR 1 6