ren entstandenen informellen Arbeiten erhalten, von denen ebenfalls Schlüsselwerke im Be- sitz des Museums sind. Neben zahlreichen Zeichnungen und Gemälden schuf er jedoch auch Glasfenster, Mosaike und Sgraf- fiti. Einige Entwürfe, die er für solche Arbeiten anfertigte, sind Teil des umfassenden Werkkon- volutes. Vorgeschmack auf Juni Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Bestand zu systematisie- ren sowie kunsthistorisch zu kontextualisieren. Die durch den Nachlass deutlich werden- den unterschiedlichen Facetten zeichnen das Bild eines Künst- lers, der in den politisch turbu- lenten 1930er und 1940er Jahren eine künstlerische Identität ent- wickeln musste. Kaiser, der eine enge Verbindung zu Hamm und Soest besaß, gilt heute als einer der bedeutendsten informellen Künstler aus dem westfälischen Raum. Eine umfangreiche Er- forschung seines Œuvres blieb bislang jedoch aus. Die Bin- dung des Künstlers an das Gus- tav-Lübcke-Museum, welches 1949 die erste Einzelausstellung Kaisers zeigte, wird mit dem Forschungsprojekt gewahrt. Als Forschungsvolontärin konnte Lena Demary (M.A.) gewonnen werden, die seit Juni 2020 bis Juli 2022 am Gustav-Lübcke- Museum den Nachlass erforscht. Zwar ist das aktuelle For- schungsprojekt zu Hans Kaiser noch nicht abgeschlossen, doch die ersten Ergebnisse werden schon ab Februar zu sehen sein. das Nachleben von Glasfenstern und Mosaiken zeichnet sich durch eine besondere Prozes- sualität aus, verlangen doch nicht zuletzt die denkmalpflege- rischen Probleme nach Lösun- gen, die von Abriss bis Umnut- zung reichen. Das Symposium beleuchtet die hochdynamischen Struktu- ren im Vor- und Nachleben von glasmalerischen Werken nach 1945. Jochem Poensgen und Dr. Annette Werntze (Museum Wil- helm Morgner Soest), Andrea Brandl (Kunsthalle Schwein- furt), Maximilian Berkel (Bergi- scher Geschichtsverein, Abtei- lung Wuppertal e.V.), Arne Reimann (Museum Haus Op- herdicke), Heinrich Oidtmann (Glasmalerei Oidtmannn Lin- nich) und Lena Demary (Gu- stav-Lübcke-Museum Hamm) werden als Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institu- tionen nicht zuletzt beleuchten, wie Museen mit diesen speziel- len Objekten und ihren Daseins- formen umgehen können. Das Symposium findet am Freitag, 18. Februar, von 11 bis 16 Uhr anlässlich der Restaurie- rung der Entwürfe Hans Kaisers für das Dickinson Window in der Washington National Cathe- dral statt. Die Restaurierung des Entwurfs wird freundlicher- weise durch das „Restaurie- rungsprogramm Bildende Kunst des Landes Nordrhein-West- falen“ gefördert. I SYMPOSIUM Eine Anmeldung für das Symposi- um ist nicht notwendig. Um die Teilnahme zu garantieren, empfeh- len wir jedoch eine Voranmeldung bei Lena.Demary@Stadt.Hamm. de. Darüber hinaus gelten selbst- verständlich die in der aktuellen Coronaschutzverordnung festge- legten Vorschriften. Nähere Infor- mationen zum Vortragsprogramm gibt es unter www.museum- hamm.de. 27 und Otto Piene. Ziel ist es, Ge- meinsamkeiten wie Unterschie- de zwischen diesen Künstlern sichtbar zu machen. Kaiser, der schon in der Vergangenheit zu- meist als Einzelgänger wahr- genommen wurde, hinterließ ein Lebenswerk, das keinesfalls in einem kunsthistorischen Va- kuum verbleiben sollte. Daher gibt die Ausstellung Ideen und Anstöße zu einer differenzierten Verortung des Künstlers. Die Ausstellung wird im Rahmen des Symposiums „In progress! Zum Vor- und Nachleben von Glasmalerei nach 1945“ eröffnet. In besonderer Bandbreite und Komplexität erweisen sich Ent- stehungsprozesse und Herstel- lungsverfahren moderner Glas- malerei. Sowohl der Umfang der an der Konzeption von Glas- fenstern beteiligten Personen als auch die in der technischen Umsetzung zu findende Diversi- tät sind beachtlich. Aber auch Dickinson Window, Washington National Cathedral (Washington D. C.), bleiverglaste Antikglas-Fenster, 1976 Die Kabinettausstellung „Hans Kaiser: Sammlungsdialoge“ gibt einen Vorgeschmack auf die größere Studioausstellung, wel- che im Juni eröffnet wird. Verortung des Künstlers Im Kabinett des S-Flügels wer- den Werke Kaisers anderen künstlerischen Positionen aus der Sammlung des Gustav-Lüb- cke-Museums dialogisch gegen- übergestellt. Vertretene Künstler neben Kaiser sind Josef Albers, Fritz Winter, Wilhelm Morgner Schwarz, Rot, Blau III, 1963, Tusche und Gouache auf Japanpapier