aus alten Tagen her Burg ITiark Der treue Bote IzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA von Oftwennemar. e Ina Erzählung aber über alle liebe ich meinen Mann, dem ich jetzt für Zeit und Ewigkeit angehören möchte. Gott wolle geben, daß es dir auch so ergehe!" Hammer Gebiet einzustellen sei. Gottjohann seufzte: „Nun ist's ja unmöglich, Rünthe zu er- reichen!" Aber er hatte keine Zeit, lange über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer Fahrt nach Rünthe nachzudenken. Eine Magd kam eilend aus dem Hause und bat ihn im Namen des Herrn, sofort den Kaplan zu rufen. Gottjohann folgte kopf- schüttelnd dieser Weisung. Da er den Wagen fertig und die Pfer- de angeschirrt hatte, spannte er diese schnell vor und fuhr im Trabe nach der Burg, um die 0•••• 09rus zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Bestellung auszurichten und den Kaplan gleich mitzubrin- gen. „Nach Rünthe kommen wir doch nicht mehr," sagte er sich, „und da haben die Pferde wenigstens etwas für ihren Ha- fer getan." Anna hörte dieses Bekennt- nis gern, aber der darin liegen- de Trost wurde in ihrem Herzen nicht lebendig. Die Schatten des Leides hatten sich zu fest darüber gelagert, und ihr Füh- len und Denken war mehr von Todesschauern als von Gedan- ken des Lebens durchdrungen. So nahten die Stunden, in de- nen sich Annas Schicksal dau- ernd entscheiden sollte. 6 corg Wilhelm Doge!. 60trrslol, • • • Ulm% 11•••••• S. Der Alte auf dem Lichtberg befand sich nicht gut. Am Tage vor der Hochzeit hatte er nach- mittags das Bett noch nicht ver- lassen. Gottjohann war schon früh mit der Herrichtung des Wagens beschäftigt gewesen, der seinen Herrn und ihn nach Rünthe bringen sollte. Die Pfer- de standen bereits stundenlang angeschirrt im Stalle, aber der Befehl zur Abfahrt ließ auf sich warten. Unruhig lief Gottjo- hann hin und her, holte bald ein Kissen, bald eine Decke aus dem Hause, um den Wagen recht warm damit auszupol- stern, denn es war über Nacht sehr kalt geworden. Der Ost- wind hatte sich aufgemacht und blies mit vollen Backen über die weiten Wasserflächen, welche die Burg und die Stadt umgaben und die an der Ahse und Lippe gelegenen Wiesen- gründe bedeckten. Schon am Mittage waren die Gewässer mit Eis bedeckt, aber immer käl- ter stürmte der Ostwind dar- Ober hin, der die Eisdecke von Stunde zu Stunde mehr befe- stigte. Da erschollen plötzlich von der Stadt her Hornsignale; auch flackerten einzelne Feuer auf, die zusammen der Landbevöl- kerung das Nahen des Feindes verkünden sollten. Zugleich waren sie ein Zeichen, daß die Stadttore geschlossen werden sollten und jeder Verkehr durch Der Kaplan war nicht wenig erstaunt, zu so ungewohnter Zeit nach dem Lichtberg geru- fen zu werden. Er machte sich aber gleich bereit und setzte sich neben Gottjohann auf den Bock. „Was ist denn bei euch geschehen?" fragte er. „Ich weiß es nicht," antwortete Gott- johann. „Unser Herr wollte heu- te nach Rünthe zu der morgen stattfindenden Hochzeit seiner Tochter Anna fahren und liegt bis zur Stunde noch im Bette. Jetzt ist es zur Fahrt zu spät ge- worden, auch hat Hamm seine Tore geschlossen. Irgend eine Räuberbande muß im Anzuge sein, denn kurz nach Mittag zeigten Hornsignale und Flam- menzeichen, daß Gefahr dro- he." Auf dem Lichtberge ange- kommen, eilte der Kaplan schnell die wohlbekannten Stiegen zum Schlafzimmer des Bauern hinan. Dieser lag in sei- nem Bette m it dem Gesichte ge- gen die Wand gekehrt. „Nun, mein lieber Lichtberger," sagte der Kaplan, „ich hätte euch längst in Rünthe vermutet, und nun finde ich euch noch hier! Ist euch nicht wohl?" (Fortsetzung folgt) den teilnehmen, ihr aber auch in Leiden eine feste Stütze sein. Anna hielt sich daher in den Ta- gen der Trauung meistens bei der Schwiegermutter auf, und da konnte es nicht ausbleiben, daß diese bald über Annas ei- gentliche Liebe unterrichtet war. „Ihr wißt ja," sagte Anna in einer stillen Stunde vor ihr, „wie hoch ich euren Sohn verehre, aber mein Herz gehört dem Ju- gendfreunde. Ich habe es ver- sucht, meine Neigung zu ertö- ten, aber alle Mühe ist umsonst. Und da ich zu der Erkenntnis gekommen bin, daß meine Ab- lehnung des Vaters Tod herbei- führen würde, habe ich nachge- geben, und so stehe ich hier vor euch zwar mit dem besten Wil- len, aber ob es mir gelingen wird, alles vergessen zu lernen, was hinter mir liegt, das weiß ich nicht. Es steht in Gottes Händen. Dazu drückt mich ein gräßlicher Fluch des Vaters, der mich treffen soll, wenn ich mit einem Kriegsmanne den Bund fürs Leben schließe. Nehmt mich, wie ich bin, und habt Ge- duld mit mir!" Bei den letzten Worten, namentlich bei der Er- wähnung des Fluches, zuckte es heftig um ihren Mund, und als sie geendet hatte, umarmte sie schluchzend die alte Frau. Diese verstand sie vollkommen. Waren ihr doch selbst ähnliche Zeiten nicht erspart geblieben. Aber weil sich bei ihr alles zum Guten gestaltet hatte, fühlte sie sich befähigt, ihr Trost zuzu- sprechen. „Liebes Kind," be- gann sie, „Gott kann auch dich noch glücklich machen. Ich will meinen Sohn nicht loben, hoffe aber, du tust es später selbst. Einst fühlte ich mich auch nicht zu meinem Manne hingezogen, und jetzt muß ich bekennen, daß ich mir keinen besseren hätte wählen können. An seiner Seite und durch ihn hat das Le- ben erst einen Wert für mich ge- wonnen. Meine Eltern waren mir teuer, meine Kinder sind mir fest ans Herz gewachsen, Xl. Fortsetzung Er bat das Paar, das alte Freundschaftsverhältnis fortzu- setzen und in Zukunft häufig bei ihm einzukehren. Dann ent- ließ er es nach einer Weile mit den herzlichsten Wünschen fur ihr Wohlergehen. Er hatte es nicht versäumt, zwei zuverlässi- ge, berittene Landsknechte auszusuchen, die den Zug nach Rünthe begleiten sollten. So nahm denn die Reise einen un- gestörten Verlauf. Es waren al- lerdings seit kurzem die Nach- richten von dem Einfall feindli- cher Söldnerscharen in be- stimmterer Form aufgetreten. Darum unterhielt Hamm be- ständig einen Kundschafter- dienst, um auch die Umgegend durch Feuer- und Hornsignale von einer herannahenden Ge- fahr rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Anna wurde auf Fredenburg über alle Maßen freundlich empfangen. Namentlich kam ihr die Schwiegermutter in ei- ner so herzlichen Weise entge-. gen, daß Anna tief gerührt wur- de. Ob die gute Frau etwas von Annas inneren Kämpfen ahnte? Sie schloß das liebliche Mäd- chen wiederholt in ihre Arme und bat sie, Vertrauen zu ihr zu assen. Sie wolle an ihren Freu- 10 Wettbewerb war schon immer gut für die Preise. BfG:Hamm Bank für Gemeinwirtschaft 4700 Hamm 1, Südstraße 29 Telefon (02381) 2 90 53-56