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In diesem Heft Informationen Seite 5 Eine Stadt präsentiert sich In der noch jungen Großstadt Hamm ist es bereits Tradition geworden, daß die sieben Be- zirke zu Jahresbeginn Reprä- sentanten aus Politik, Wirt- schaft und Verwaltung, aus Vereinen und Verbänden so- wie weiteren bürgerschaft- lichen Gruppierungen zu ei- nem Gedankenaustausch ein- laden. Ein Resümee der ersten Bezirksempfänge zieht HAM- MAGAZIN. Seite 6 Originalität Im Laden um die Ecke Zwei Lebenskünstler von größter und menschlicher Ausstrahlungs- kraft sind die beiden Heesse- ner „Sterne". Mutter Gertrud Stern, Kauffrau und Sohn Ulri- ch Stern, Buchhändler, stellt HAMMAGAZIN in seinem Portrait vor. Seite 9 Start in neue Spielzeit Die neue Spielzeit der Wald- bühne Heessen begann mit der Rollenbesetzung für die Insze- nierungen des Sommers 1980. Bis Ostern wird an jeweils vier Wochentagen „im Saale" ge- probt, anschließend geht es zu den Außenproben in den Heessener Wald. Seite 13 Um Hamm verdient gemacht Mit den Worten „Sie haben sich um die Stadt Hamm ver- dient gemacht" ehrte Oberbür- germeister Figgen in einer fei- erlichen Sitzung des Rates sie- ben Burger mit dem Wappen- teller der Stadt Hamm. Den Dienst für die Gemeinschaft nannte er eine „bürgerschaftli- che und demokratische Tu- gend", die nicht selbstver- ständlich sei. Seite 15 Reisetips Seite 17 Fundsachen Seite 18 Silke Schüller ist Schülerin am Freiherr-vom-Stein-Gymna- sium und war, als sie diese Kol- lage fertigte, vierzehn Jahre alt. Im Fach Kunsterziehung waren die Schuler mit Per- spektiven vertraut gemacht worden und sollten nun mit Verfremdungseffekten neue Perspektiven erzeugen, um ih- ren Blick far die räumliche Di- mension ihrer Arbeiten zu schärfen. Als Stilmittel war die Kollage vorgegeben. Unser Ti- telbild zeigt einen Ausschnitt der Schülerarbeit (geringfügig verkleinert) und ist ein hervor- ragendes Beispiel für kreatives Gestalten im Kunstunterricht an Hammer Gymnasien. wird herausgegeben vom Verkehrsverein Hamm e.V. Geschäftsführer: Reinhard Werry Verantwortliche Redakteure: Fred Rausch, Hans-Hellmut Wittmer Titelfoto: Gerda Jucho Anzeigen: Wilhelm Oelker, Doris Schnitker, Helga Schugk Druck: Reimann & Co. HAMMAGAZIN erscheint monatlich Bezug: Kostenlos gegen Erstattung der Postauslagen. Auflage: 15000 Nunmehr im alten Arbeitsamt: Die Volkshochschule Hamm. Volkshochschule in neuen Räumen Eigentlich hatte man 1973 geglaubt, das damals neue Do- mizil der Hammer Volkshoch- schule im Iduna-Hochhaus an der Südstraße würde für lange Jahre die Raumprobleme die- ser kommunalen Bildungsein- richtung lösen, und es ist viel- leicht ein exemplarisches Bei- spiel für das „lebenslange Ler- nen", daß nur wenige Jahre später die Verwaltung eine neue Lösung für die V'S- Unterkunft suchen mußte, weil für den gesetzlichen Auftrag zur Weiterbildung die Räume im Iduna-Hochhaus zu knapp bemessen waren. Mit Beginn des Jahres 1980 hat deshalb die Volkshochschule ihre neue Wirkungsstätte in dem für ca. 200000 Mark hergerichteten „alten Arbeitsamtsgebäude" in der Gustav-Heinemann-Straße 1 bezogen. Über fünf Etagen verteilt im Ostflügel des für 1,3 Millionen Mark von der Stadt erworbenen Hauses werden die haupt- und nebenamtli- chen Lehrkräfte der VHS ihre Aktivitäten entfalten können. In einer Pressekonferenz stellten Oberstadtdirektor Dr. Walter Fiehe und Volkshoth- schuldirektor Fritz Rabe die neuen Räume und das neue Arbeitsprogramm der Öffent- lichkeit vor. Fiehe schilderte die expansive Entwicklung der VHS seit 1973 und lobte die lautlosen Integrationsbe- mühungen, die in den letzten Jahren seit 1974 von den Ver- antwortlichen in den damals noch selbständigen Städten und Gemeinden — nicht selten gegen den Willen der politi- schen Führungen — durchge- setzt wurden. Die Volkshoch- schulen seien 1975 Einrichtun- gen gewesen, die nahtlos ihre Arbeit im Interesse der Bürger- schaft ohne wenn und aber fortgesetzt hätten. Rabe stellte heraus, daß seit der Verabschiedung des Wei- terbildungsgesetzes im Land- tag Nordrhein-Westfalens die Volkshochschule ein neues Selbstverständnis entwickelt hätten. Sie begreife sich heute als Trainingsfeld für das le- benslange Lernen, das erfor- derlich sei, um sich in unserer schnellebigen Gesellschaft zu- rechtzufinden. Er sagte, daß es seit der Ein- führung der Schulpflicht vor 200 Jahren in der bildungspoli- tischen Landschaft keine so entscheidende Veränderung mehr gegeben habe wie der Übergang vom Schulleben früherer Prägung zur Erforder- nis des lebenslangen Lernens heute. Rabe erkannte die Be- mühungen der Stadt an, dieser neuen Situation Rechnung zu tragen. Interessant war zu erfahren, daß in Hamm im Rahmen der Volkshochschulbildung mit die meisten Schulabschlüsse der verschiedenen Ebenen er- reicht werden im Vergleich mit anderen Städten in NRW. 3

IMFORmanori Wer war Peter Hille? Über Peter Hille spricht Pro- fessor Friedrich Kienecker am Donnerstag, dem 7. Februar 1980 im Vortragsraum der Stadtbücherei. Leben und Werk eines zu Unrecht vergessenen westfäli- schen Dichters" heißt es in der Veranstaltungsankündigung, und man darf zu Recht ge- spannt sein, was der in Pader- born lehrende Hammer Hoch- schullehrer Kienecker über den zeitweise in Hamm leben- den Peter Hille zu berichten weiß. „ hälst du es für mög- lich, daß irgendein Mensch in dieser weltweit verlorenen Stadt weiß, wer wir sind" zitie- ren die Veranstalter das Werk Peter Hilles selbst und setzen mit ihrer Information zumin- dest ein paar Punkte: Peter Hil- le, 1854-1904, nannte sich zeit- weise Peter von Hamm und lebte in unserer Stadt von 1891-1895. Sein Bruder war in diesen Jahren Kaplan in St. Agnes. Kienecker gilt in Fachkrei- sen als Hille-Spezialist. Er hat den Autor dem Schlund der Geschichte entrissen und zwei Hille-Textbändchen 1979 ediert. Eine Hille Gesamtaus- gabe soll noch erscheinen. Leider mußten die Veran- stalter einen relativ hohen Ein- trittspreis festsetzen. Aber das sollte für aufgeschlossene Be- sucher kein Hinderungsgrund sein. Blücherstraße ausgebaut Mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen DM baute die Stadt Hamm die Blücherstraße, Verbindungs- straße zwischen der Freilig- rathstraße und der Hammer Straße im Stadtbezirk Bok- kum-Hövel, aus. In einer Bauzeit von zehn Monaten wurden 760 Meter Entwässe- rungskanal gelegt und 10000 Quadratmeter Fahr-, Geh- und Parkflächen hergestellt. Außerdem sind alle Versor- gungsleitungen für Wasser, Strom und Telefon mit den er- forderlichen Hausanschlüssen erneuert, die Straßenbeleuch- tung ergänzt und 16 neue Bäu- me gepflanzt worden. Die in die Blücherstraße ein- mündenden Wege wurden durch abgesenkte Bordsteine und Gehwegflächen ange- schlossen, um den Wohncha- rakter zu erhalten. Die Straße soll den Wünschen der Fuß- gänger und der Kraftfahrer so- wie dem Bus-Linienverkehr entsprechen. 1St Nach Fertigstellung wurde die Blücherstraße in Hamm-Bockum- Hövel von Politikern, Verwaltungsfachleuten und Vertretern der beteiligten Baufirmen abgenommen. Die Kinder der Heinr.-Renninghoff-Str.in Herringen Herrn Oberstadtdirektor Dr. W. Flehe Rathaus 4700 Hamm 1 2t1. Sehr geehrter Herr Dr. Fiehel Dezember 1979 Sie haben uns Kinder der Heinr.-Renninghoff-Str. geholfen beim Bau unseres Kinderepielplatzes an der Schachtstr. Das Sie ein Herz fill. Kinder haben,haben Sie echt beWiesea. Dafür sagen wir - Dankeschön - Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches 1980 W c4nd.,,eco 3.eezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA e,;, (Jr 47;) zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA r‘;- iLer cazyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA vi,a/ z/ f.; „In Hamm ist Enormes geleistet worden" Dankschreiben von im Aus- land lebenden Hammer Bar- gern erhält die HAMMAGA- ZIN-Redaktion. Die Stadt- illustrierte ist, wie aus den Briefen immer wieder hervor- geht, eine willkommene Lek- türe aus der Heimatstadt. Gerhard Reber schreibt: „Ich bin nun mit meiner Familie von meiner fast fünfjährigen Tätig- keit im Rahmen der Entwick- lungshilfe aus Al-Hofuf / Saudi-Arabien zurückgekehrt. Mit großem Interesse habe ich jedesmal die mir zugesand- te Zeitschrift „HAMMAGAZIN" gelesen. Es war doch immer ein Stück Heimat, zumal meine Ehefrau und ich in Heessen aufgewachsen sind und wir fast 25 Jahre dort gelebt ha- ben. Wir haben die Entwick- lung Hamms und seiner Umge- bung mit Interesse verfolgt und sind zu der Ansicht ge- langt, daß in den letzten Jah- ren in Hinsicht auf Kultur und Freizeit Vergnü- gungsmöglichkeiten Enormes geleistet worden ist. sowie Wir möchten uns auf diesem Wege recht herzlich für die Zusendung Ihres Magazins be- danken. Bei gegebener Zeit werden wir dem Verkehrsver- ein unseren persönlichen Dank aussprechen." Grüße aus Kanada erhielt die Redaktion von Frau Mar- gret Mond, geb. Langer: „Seit einigen Monaten erhalte ich regelmäßig das HAMMAGA- ZIN. Mit großer Freude und Er- staunen sehe ich in jedem Heft eine gewaltige Entwicklung meiner Heimatstadt. Ich möch- te mich bei alien Beteiligten herzlich bedanken." 5

die Bezirksvorsteher Tippmann aus, wichtige Anliegen des Stadtbezirkes warteten noch auf ihre Verwirklichung. Bei- spielhaft wurde auf den Fried- hof, die Radrennbahn, die Sa- nierung der neuen Kolonie, die Dreifachturnhalle und den Marktplatz verwiesen. Tipp- mann forderte die parlamenta- rischen Gremien auf, sich ent- sprechend einzusetzen. Plane- rische und finanzielle Schwie- rigkeiten, einer Realisierung von Maßnahmen bisher entgegenstanden, wurden von Tippmann ange- sprochen. Eine Stärkung der Bezirksvertretungen erwartet der Bezirksvorsteher durch ei- ne neue Zuständigkeitsord- nung, die der Rat der Stadt als- bald erlassen möge. Nach ei- nem Hinweis auf das 10jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Neufchäteau und Hamm-Herringen und auf die anstehenden Jubiläumsfeier- lichkeiten dankte Tippmann all denen, die sich für die Er- haltung und Gestaltung des Stadtbezirks und seiner Orts- teile stark gemacht haben. Der Neujahrsempfang bilde- te auch den Rahmen für Eh- rungen verdienter Bürgerin- nen und Burger des Stadtbe- zirks Hamm-Herringen". Sie haben sich für die Burger und für die gesunde Entwicklung von Hamm-Herringen einge- setzt", würdigte Tippmann die Geehrten. Sechs Stadtbezirke und Heessen „Es gibt sechs Stadtbezirke und Heessen, und das ist gut so", sagte Oberbürgermeister Werner Figgen MdL bei seiner Ansprache. Bezirksvorsteher Erich Polkaehn hatte diese Aussage mit seiner Neujahrs- ansprache eindrucksvoll er- zeugt. Heessener Mentalität und Selbstbewußtsein hatte er in den Mittelpunkt seiner Aus- führungen gestellt. In seiner Bilanz hob er das im vergange- nen Jahr Erreichte hervor und unterstrich die positive Ent- wicklung des Stadtbezirkes: Es wurden neue Bolzplätze er- stellt, Grünanlagen neu errich- tet, Straßen gebaut und viele andere Wünsche einer Ver- wirklichung näher gebracht. Die Entwicklung Heessens zur Hammer „Wohnstadt" wurde von Polkaehn begrüßt, aber gleichzeitig forderte er die wei- tere Ausweisung von dringend erforderlichem Wohnbauland. Die Liste der Wünsche des Bezirksvorstehers an die künf- tige Investitionstätigkeit der Als wichtigste Ereignisse des Jahres 1979 im Stadtbezirk bezeichnete der Bezirksvor- steher u.a. die Übergabe des Kinderspiel-und Bolzplatzes an der Behringstraße, die Maß- nahmen zur Beseitigung der Hochwassergefahren und die Vorarbeiten zum Bau einer Bürgerhalle. Die Grundsteinle- gung für den Neubau der Schillerschule mit Dreifach- turnhalle hob Bulling beson- ders hervor. Leider, so be- merkte er, sei es noch nicht ge- lungen, die gewünschte Siche- rung der Schulwege zu erreichen. Diesem Bereich werde man im Jahr 1980 wei- terhin Beachtung schenken. Weitere Beratungspubkte für 1980 würden nach Büllings Meinung die Parkschule und die Bergehalde sein. Der Be- zirksvorsteher zeigte sich opti- mistisch, daß die genannten und weiteren Aufgaben in gu- ter Zusammenarbeit der Bur- ger, des Rates und der Verwal- tung zum Wohle der Stadt und ihrer Einwohner gelöst werden können. Auf das Engagement jedes einzelnen komme es an. Zum Ausklang des Neujahrs- empfanges wurden zwei Män- ner, die sich für ih re Mitbürger besonders engagiert haben, mit der Stadtbezirksmedaille ausgezeichnet. Der Kinderchor der Kirchen- gemeinde erfreute mit seinen Gesangsvorträgen die Teil- nehmerinnen und Teilnehmer des Empfangs. Über die Veranstaltungen in den Stadtbezirken Hamm- Mine, Hamm-Uentrop, Hamm- Rhynern und Hamm-Bockum- Hovel berichtet das HAMMA- GAZIN in seiner nächsten Aus- gabe. Mit der Medaille des Stadtbezirks Hamm-Pelkum wurden Karl Mielke und Ewald Schlüter ausgezeichnet. für Stadt in seinem Bezirk war oh- nehin länger als seine Erfolgs- bilanz und reichte von der For- derung nach der baldigen Ver- wirklichung des Mehrzweck- hallenabschnitts die Sachsenhalle über die Fern- wärmetransportleitung von Bockum-Hövel nach Heessen, bessere räumliche Vorausset- zungen im Jugendzentrum und in den Schulen, mehr Per- sonal für die Bezirksverwal- tungsstellen bis hin zum Er- satzgelände für den Friedhof Dasbeck: Eine bunte Palette, deren Umsetzung und Ver- wirklichung nicht von heute auf morgen geschehen kann, wie auch Oberbürgermeister Werner Figgen MdL in seinem Gruß an die Heessener unter- strich. Mit der Verwaltung ins- gesamt ging Bezirksvorsteher Polkaehn hart ins Gericht, stell- te aber dennoch zusammen- fassend fest, er ginge davon aus, daß „trotzdem Bevölke- rung und Bezirksvertretung sowie Rat und Verwaltung im kommenden Jahr die auftre- tenden Schwierigkeiten mit gutem Geschick meistern wer- den". Im zweiten Teil des Neu- zeichneten jahrsempfangs Oberbürgermeister und Be- zirksvorsteher verdienstvolle Heessener mit der Bezirksme- daille aus. Die Geehrten sind: Heinrich Heitkemper, Heinrich Licht, Gerhard Post, Karl Schade, Werner Schuster, Heinz Siegel und Helmuth Simshäuser. Beschränkung auf das Machbare Zum Neujahrsempfang des Stadtbezirks Hamm-Pelkum hatte Bezirksvorsteher Heinz Bulling in das Gemeindehaus der evangelischen Friedens- kirche eingeladen. Deshalb verband er mit der Begrüßung seiner Gäste ein herzliches Dankeschön an die Hausher- ren, Pastor Me und Pastor Priggen. Noch zahlreiche Wünsche hat der Bezirk Hamm-Herringen an die Gesamtstadt. Bezirksvorsteher Tippmann nannte beispielhaft die Sanierung der neuen Kolonie, die Dreifachturnhalle und den Marktplatz. 7

Beim Besuch dieser Buch- handlung lernte ich die beiden Heessener „Sterne", zwei Le- benskünstler von größter Ori- ginalität und menschlicher Ausstrahlungskraft, kennen. Im Januar habe ich sie wieder- besucht, weil ich mehr über sie wissen wollte. Ich habe sie schätzen gelernt als ein Stück unverwechselbares Urgestein dieser westfälisch-münster- ländischen Stadt. Und ich wollte über sie schreiben, weil ich noch selten solche in sich ausgeglichene Menschen er- lebt habe. Ihre Art zu leben und zu arbeiten ist zwar sicherlich nicht exemplarisch für die mei- sten Bürger dieser Stadt, um- someh r aber scheinen sie in ei- nem hohen Maße zufrieden und glücklich zu sein. Und sie sind keine Exoten! „Gertrud Stern, ziemlich bie- der" begann die fünfundsech- zigjährige Kauffrau zu erzäh- len, nachdem ich sie überzeugt hatte, daß meine Absicht, über sie zu schreiben, kein „dum- mes Zeug" sei. Vor einigen Wochen wurde in Heessen eine Buchhandlung eröffnet. Der in Heessen gebo- rene und in Ahlen gelernte Buchhändler Ulrich Stern hat nach „Lehr- und Wanderjah- ren", in denen er zum Beispiel die Zeit der Studentenrevolte (1968 folgende) als Leiter der Einkaufsabteilung einer Uni- versitätsbuchhandlung in Bochum erlebte, wieder in Heessen Fuß gefaßt und in der Ahlener Straße 103 neben dem Kolonialwarenladen seiner Mut- ter Gertrud Stern eine Buch- und Musikalienhandlung" ein- gerichtet. 1915 in Heessen als Tochter eines Eisenbahners, der später erster Schwimmeister im Heessener Freibad wurde, ge- boren, führte ihr Lebensweg zunächst nach Holland, weil sie dort einen Beruf erlernen sollte. Vom Heimweh geplagt, kam sie aber bald zurück in die MO nsterlandgemeinde und eröffnete mit 19 Jahren ihren ersten Kolonialwarenhandel am Roggenkamp. Mit trocke- nem Humor stellt sie fest: „Ich hätte zwar lieber etwas Kunst- handwerkliches gemacht, aber ich mußte schon immer Käse verkaufen" und umschreibt mit diesem sehr launigen Satz das Problem einer Generation, die in den ersten Weltkrieg hinein- geboren war und deren berufli- che Aussichten geprägt waren von der wirtschaftlichen Krise am Ende der zwanziger Jahre. Das Portrait: Im Laden um die Ecke Die beiden Heessener „Sterne": Zwei Lebenskünstler von größter Originalität und menschlicher A usstrahlungskra ft. Kaum zwanzigjährig aber mußte sie erkennen, daß ein neuer Krieg am Horizont auf- zog, der für ihre menschliche Existenz erneut eine unbe- schreibliche Zäsur bedeutete. Und dieser Krieg war dann auch die Ursache dafür, daß Gertrud Stern ihre musische Ausbildung abbrechen mußte. Ursprünglich hatte sie in Hamm an der damaligen priva- ten Musikschule begonnen, das Musizieren mit der Gitarre zu erlernen. Nach ersten Erfol- gen mit diesem Instrument nahm sie Gesangsunterricht, „weil singen und Gitarre spie- len zusammen so schön ist". Mühsam mußten die Stunden- honorare erspart werden, und es reichte dennoch nur für den Gesangsunterricht. Und als der Krieg kam, meinte ihre Lehrerin, das sei alles so trau- rig; jetzt könne man doch nicht mehr singen. Gertrud Stern zahlte ihre letzte Gesangsstun- de. Der „dumme Krieg" schrieb die nächsten Seiten in ihrem Leben. Von Muse und Freude war da nur noch sporadisch zu berichten. Durch den Krieg lernte sie aber auch ihren Mann, einen Rheinländer kennen und 1943 wurde geheiratet. Gustav Stern wollte eigent- lich Ingenieur werden, der un- glückselige Krieg aber hatte ihn auf andere Wege geführt, und als endlich 1950 für ihn ein Ausbildungsplatz zur Ver- fügung gestanden hätte, da wollte der junge Familienvater doch nicht noch einmal die Schulbank drücken und ver- suchte seinen Lebensunterhalt lieber als Selbständiger. Er wollte „Stern-Schokolade" in Heessen produzieren, was ihm allerdings nicht gelang, weil ihm der Rohstoff „Zucker" fehlte. Das letzte Kriegsjahr hatte die junge Familie auch die ma- terielle Existenz gekostet. „Nach dem Luftangriff 1945 war der Laden im Roggen- kamp ziemlich platt geschos- sen", berichtet Gertrud Stern und umschreibt damit die tote- le Zerstörung ihres damaligen Lebensbereiches. Aber es mußte weitergehen, und des- halb sah sie sich nach neuen Räumen um. In der Ahlener Straße fand sie einen Raum, ein Onkel zimmerte eine La- dentheke, und mit dem Boller- wagen fuhren Sterns los, um Lebensmittel zu erwerben, die wiederum verkauft werden sollten. Der Kampf um und mit den Bezugsscheinen war die neue Aufgabe, der man sich stellen mußte. Die folgenden Jahre waren nicht leicht für die Sterns, wenngleich „Mutti Stern", so heißt Gertrud Stern bei den Jugoslawen und Türken, die sich in ihrem Laden so un- heimlich wohlfühlen, über die Nackenschläge, die ihr das Le- ben verpaßte, nicht viel erzählt: Da verlor die „risikobereite" Familie ihr in ein Kleinunter- nehmen gestecktes Geld durch einen unehrlichen Part- ner, der Familienvater erlitt ei- nen schweren Schädelbasis- bruch und verunglückte schließlich tödlich vor seiner Haustüre; wenig später verliert Gertrud Stern ihr Ladenlokal, weil das Haus seinen Besitzer wechselt. Sie mußte mit ihren zwei noch minderjährigen Kin- dern ihren Lebensunterhalt in einer ehemaligen Tankstelle verdienen, die sie schließlich wieder zum Kolonialwarenla- den umbaute. Harte Lektionen mußte sie lernen und dennoch: Sie verbitterte nicht und mach- te weiter. Ihre Gitarre half ihr dabei. Und sie hilft vielen Men- schen in Heessen. Sie hört ih- nen zu, wird mit vielen persön- lichen Problemen ihrer Kun- den vertraut gemacht und gibt Ratschläge. Ihre Lebenserfah- rung und Lebensweisheit, ihr persönlicher Charme und ihre selbstverständliche Ver- schwiegenheit machen sie zur vertrauensvollen Partnerin der Heessener Hausfrauen ebenso wie der Jugoslawen und Tür- ken, die ihr regelmäßig Ge- schenke vom Heimaturlaub mitbringen und sie immer wie- der einladen, mit ihnen einen „kostenlosen Urlaub" auf dem Balkan oder im Land am Bo- sporus zu verbringen. „Ich liebe einen klassischen spanischen Meister, aber der Kerl ist so schwer" erzählte Fortsetzung Seite 11 9

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HATMAllidati Hans Körnig im Museum Hans Körnig ist ein erzähl- freudiger Graphiker. Auf sei- nen Blättern geschieht viel. Er nimmt das alte Vorrecht des Künstlers wahr, zu plaudern, zu fabulieren und uns an vielen interessanten Dingen teilha- ben zu lassen. Zur Mitteilsam- keit kommen zwei Dinge hinzu: die Reiselust — Hans Körnig ist Sachse — und die Anteil- nahme an Verhältnissen und menschlichen Situationen. So entsteht vor unseren Augen ein buntes, weitgefächertes Panorama. Wir erleben Lon- don, Paris, Amsterdam, Wien, Istanbul, Spanien, aber auch Manchester und das Ruhrge- biet. Glanz und Verlockung der großen Städte, ihr Lichtgeflim- mer, ihre Sehenswürdigkeiten, aber auch ihre Kehrseiten, die Elendsquartiere und ihre bröckelnden Fassaden. Die Doppelgesichtigkeit unserer Welt wird auf Körnigs Blättern deutlich. Die Ausstellung wird bis zum 24. Februar im städtischen Gustav-Lübcke-Museum ge- zeigt. Treffe Jugendbücherei ... j eden M it t w och um 1 5 Uhr 6.2. Die Frühstücksmaschine und andere seltsame Erfindungen 13.2. Wir steigen in die BO tt! — Gesucht wird der beste Bütten red ner — Kommt alle in Euren Karnevalskostümen! 20.2. Eigentlich war es ein schöner Tag — Vorlese- und Malnachmittag 27.2. Spiel mit! Wir spielen alte und neue Spiele St adt bit chem i Ham m • Ost enollee 1 - 5 Gro ße Ausdrucksstärke erreicht Hans Körnig. Sein Blatt „Collos- seum in Rom" vermittelt die Atmosphäre dieses Weltplatzes in her- vorragender Weise. Buchtip des Monats Im Laden um die Ecke Fortsetzung von Seite 9 Gertrud Stern, als ich sie nach der Gitarrenliteratur befragte, die sie bevorzugt. Gitarrenun- terricht erteilt sie leidenschaft- lich, und zu ihren Schülern ge- hört eine Grundschullehrerin ebenso wie das kleine zehnjäh- rige Mädchen, das vergangene Weihnachten von seinen El- tern eine Gitarre geschenkt be- kam und in Mutter Sterns La- den kam und fragte: „Nun sag mal, wann kann ich jetzt zu Dir kommen, wie ist es denn mit dem Gitarrespielen?" Sieben oder acht Schüler habe sie, und vier Gitarren werden wohl ihr Eigen sein. Jeden Tag außer dienstags gibt sie Mu- sikstunden, den Dienstag aber braucht sie für sich allein. Zur Ruhe wird sich Gertrud Stern so schnell noch nicht setzen, obwohl sie auch für „die Zeit danach" schon wüß- te, was sie tun möchte: Ein paar Philosophen will sie stu- dieren. Das Werk von Nietz- sche, Kant und Jaspers möch- te sie lesen, denn die Ideen die- ser Männer interessieren sie sehr. Wann das aber sein wird, weiß sie noch nicht. „Wenn ich neunzig Jahre alt werden will, dann muß ich arbeiten bis ich achtzig bin", sagt sie auf meine entsprechende Frage. Dann noch viel Spaß und Freu- de! Fred Rausch Sie laufen wieder auf vollen Touren, die Vorbereitungen für Karneval, Fast- oder Fas- nacht. Vielleicht möchten Sie sich einmal etwas näher mit den Hintergründen einiger al- ter Bräuche beschäftigen oder suchen noch Anregun- gen für einige Aktivitäten? Peter Fuchs und M.L. Schwering beschäftigen sich im ersten Band von „Kölner Karneval" mit dessen ge- schichtlicher Entwicklung von seinen Ursprüngen bis in die Gegenwart. Um „antike Ausgelassenheit" geht es dort, um „mittelalterliche Sin- neslust", aber auch um den heutigen Straßenkarneval. „Hoorig, hoorig isch die Katz" — die ,Masken und Narren der schwäbisch-alemanni- schen Fasnacht' schildert H. Wintermantel in einem bun- ten Querschnitt von Karlsru- he bis zum Bodensee. Wer sich dagegen Ober westfälische Fastnachtsbräu- che informieren will, muß schon in Zeitschriften nach- schlagen, z.B.: „Westfalen- spiegel" 1953, Heft 2, S. 10- 16 / „Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Völkerkunde", Bd 6,1959, S. 56-68; und Ober Fastnachtsbräuche des 16. Jahrhunderts in Münster: „Rheinisch-Westfälische Zeit- schrift für Völkerkunde", Bd. 8, 1961, S. 92-105. Eine Reihe weiterer Anre- gungen für Büttenreden und Sketche, Partytips und Re- zepte, Scherz- und Tanzspie- le finden Sie in der Stadt- bücherei Hamm an der Osten- allee. 11

16111ffilittatt Neues Leben entsteht in alten Häusern Unter erheblichem Finanz- aufwand werden in Hamm der- zeit zwei alte Bürgerhäuser sa- niert. Der Rat hatte im Haus- haltsplan 1979 die erforderli- chen Gelder zur Verfügung gestellt, damit die Häuser Vor- schulze und Stuniken wieder in ihrer alten Schönheit erste- hen können und Dokument bleiben für stolzen Bürgersinn in vergangenen Jahrhunder- ten. Nach dem Willen des Rates soll in dem Aurchbauten" Haus Vorschulze künftig das städtische Kulturleben neue Entfaltungsräume finden. An das Stunikenhaus werden Wirtschaftsräume angebaut. Nach Abschluß der Sanie- rungsmaßnahme soll hier ein Weinhaus eingerichtet wer- den. Erste Sprechproben halfen bei der Rollenbesetzung far die Spiel- zeit 1980. Waldbühne bereitet neue Spielzeit vor Anfang Januar war es wie- der soweit. Die Spielzeit be- gann auf der Waldbühne Heessen in Hamm mit der Rollenbesetzung zu den Ins- zenierungen des Sommers 1980. „Kleider machen Leute" heißt die turbulente Komödie von Paul Wanner nach einer Novelle von Gottfried Keller, die im Erwachsenentheater zur Aufführung gebracht wird. Premiere ist am 13. Juli um 16 Uhr. „Der Räuber Hot- zenplotz" sowie das Märchen vom „Aschenputtel" werden im Kindertheater die Herzen der großen und kleinen Wald- bühnenf reunde erfreuen. Die Premieren sind am 26. Mai und 8. Juni vorgesehen. 150 Mitwirkende aller Al- tersgruppen fanden sich im Waldbühnenheim an der Schloßstraße ein. Unter der Leitung von Spielleiter Heinz Frerichmann wurden die 60 Sprechrollen sowie die vielen kleinen Rollen für Massens- zenen besetzt. Spielleiter Heinz French- mann gegenüber dem HAM- MAGAZIN: „Ich habe mich sehr gefreut über die vielen neuen Gesichter, die sich be- reit erklärt haben in unserer Gemeinschaft mitzuwirken. Neben dem eigentlichen Spiel haben wir auch noch Arbeitsgruppen: Technik, Kostümfundus, Werbung u.a. Ich hoffe, daß auch weitere spielbegeisterte Bürger den Weg in unsere Gemeinschaft finden". Nun beginnt die Probenzeit für die Heessener Spielschar. An vier Wochentagen wird bis Ostern im Heim an der Schloßstraße geprobt. Danach geht es zu den Außenproben in den Heesse- ner Wald. Die Spielgemein- schaft hofft, wenn das Wetter mitspielt, wiederum 30000 Besucher zu den westfäli- schen Freilichtspielen in Hamm begrüßen zu können. Th.-H.-P. Programm fördert Freilichtspiel Die Baustelle Stunikenhaus — von der Hofseite her gesehen. Messerschmiede- Schule in Hamm? In Hamm soll eine überbe- triebliche Ausbildungsstätte für das Messerschmiede- Handwerk eingerichtet wer- den. Diesen Vorschlag unter- breitete der Obermeister der Messerschmiede-Innung, Jo- sef Brockbals. der Geschäfts- führer der Kreishandwerker- schaft, Heinz Luther, begrüßte vor der Messerschmiede- Innung Hamm, die den Bereich der Regierungsbezirke Arns- berg und Detmold umfaßt, eine solche Schule, in der auch Meisterprüfungen abgenom- men werden sollten. Das Bildungswerk zur För- derung des Freilichtspiels" (BWF) hat in Hamm sein um- fangreiches Programm für das erste Halbjahr 1980 vorgelegt. Es enthält im zentralen Ange- bot 200 Unterrichtsstunden an 24 Unterrichtstagen und im Angebot der 14 Außenstellen 6977 Unterrichtsstunden an über 2000 Unterrichtstagen. Das bringt gegenüber dem er- sten Halbjahr 79 eine Steige- rung von fast 30 Prozent. Mit einer Reihe von Studien- fahrten will sich das Bildungs- werk im Sommer 1980 noch stärker der Öffentlichkeit prä- sentieren. Geplant sind einige Zweitagesfahrten zu den Fest- spielen in Bad Hersfeld und den Luisenburgfestspielen in Wunsiedel, der wohl ältesten und zugleich auch publikum- wirksamsten Freilichtbühne der Bundesrepublik. Weiter sind vorgesehen Tages- und Halbtagesfahrten zu den Pas- sionsspielen in Hallenberg und dem „Götz von Berlichingen" in der Freilichtbühne Bent- heim. Das genaue Programm dieser Studienfahrten wie auch das Halbjahrespro- gramm können in der Ge- schäftsstelle des BWF in 4700 Hamm 1, Bankerheide 4, Ruf: 02381 /32441 angefordert werden. Zur Fortbildung der im BWF eingesetzten Mitarbeiter findet am 23. Februar im Studio der Freilichtbühne Herdringen ein .Fortbildungsseminar mit dem Thema „Der Beitrag der Er- wachsenenbildung zur Weiter- entwicklung des Freilicht- spiels" statt. Leiter des Semi- nars ist Prof. Weinberg von der Päd. Hochschule Munster. Das Bildungswerk weist mit besonderem Nachdruck auf den Offentlichkeitscharakter dieser Einrichtung der Er- wachsenenbildung hin, an der jeder, der sich für eine „freizeit- orientierte und die Kreativität fördernde Bildung" interes- siert, teilnehmen kann. Beson- ders puch die übrigen Laien- spielgruppen im Land können sich in den verschiedenen Un- terrichtsbereichen wie Rollen- spiel, Atem- und Sprechtech- nik, Bühnentechnik, Maske und Schminken, weiterbilden lassen. Außenstellen sind in Arns- berg, -Porte, Billerbeck, Brakel, Dortmund, Greven, Hallen- berg, Hamm, Horn-Bad Mein- berg, Lübbecke, Hüllhorst, Oelde, Paderborn und Coes- feld eingerichtet. 13

Um Hamm verdient gemacht Hans „Die Tatsache, daß Mitbür- ger über Jahre und Jahrzehnte hinweg eine einmal übernom- mene Aufgabe pflichtbewußt und engagiert wahrnehmen, ist nicht selbstverständlich". Oberbürgermeister Werner Figgen dankte sieben Hammer Bürgern mit der Verleihung des Wappentellers der Stadt Hamm für ihr uneigennütziges Wirken. Berger, Hermann-Josef Berges, Wil- helm Klumb, Karl Kottenhahn, Arthur Kuchinke, Ernst Loh- mann und Emil Neuhaus seien durch ihr Verhalten Vorbild in einer Zeit, in der es leider üb- lich sei, immer dann Zurück- haltung zu üben, wenn es Aufgaben zu übernehmen gel- te, die „mit unrentierlicher Ar- beit für den In-die-Pflicht- Genommenen verbunden sind". Figgen würdigte eben- falls die Verdienste des lang- jährigen Präsidenten des Stadtsportbundes, Dr. Helmut Schulz-Kallenbach, und des stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes Hamm, Gottfried Mende, die aus gesundheitlichen Grün- den nicht an der feierlichen Sitzung des Rates teilnehmen konnten. Figgen nannte Selbstlosigkeit im Dienst der Gemeinschaft eine „bürger- schaftliche und demokrati- sche" Tugend. Die mit dem Wappenteller ausgezeichne- ten Bürger hätten sich beson- ders um Mitmenschlichkeit und um zwischenmenschli- chen Kontakt bemüht. Der OB wörtlich: „Sie haben ihren Bei- trag zu einer humanen Welt ge- leistet". Hans Berger Der seit 1963 pensionierte Landwirtschaftsrat hat sich seit jeher der Pflege und Hege von Wild und Wald angenom- men. Seit 1964 stellte er sich der unteren Jagdbehörde als Jagdberater und Vorsitzender des Ausschusses für Jäger- prüfung zur Verfügung. Ende 1979 schied der nunmehr fast 80jährige Berger aus seinem öffentlichen Amt aus. Er ist Träger von Ehrennadeln des deutschen und nordrhein- westfälischen Jagdverbandes, dessen Geschäfte er zeitweise führte. H.-Josef Berges Sein Name steht für den Wie- deraufbau des demokrati- schen Pressewesens in Hamm nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Chefredakteur des „West- fälischen Kuriers", der Ham- mer Zentrumszeitung, lebte er seit 1933 mit den Nazis in stän- digem Konflikt. 1936 mußte er seinen Abschied nehmen. Von diesem Zeitpunkt an konnte Berges das Liboriusblatt, des- sen Chef redaktion er ebenfalls innehatte, nur noch als Fami- lienblatt unter einem Deckna- men herausgeben. Nach dem Zusammenbruch war er, der gewissenhafte Chronist, kriti- scher Beobachter und ge- schätzte Feuilletonist, einer der ersten Journalisten, die in Hamm wieder schreiben durf- ten. Als Autor und Zeitungs- macher hat sich Berges auch besonders um die Vermittlung der westfälischen Eigenart be- müht. Mit seinem Bildband „Hamm — wie es war" erwies er sich als Kenner Hammer Geschichte und Gegenwart. Wilhelm Klumb Klumb engagierte sich vor allem im sozialen Bereich. der ehemalige Leiter des Stadtju- gendamtes arbeitete in ver- schiedenen sozialen Hilfswer- ken der evangelischen Kirche. So im Diakonischen Werk, im Friedrich-Wilhelm-Stift, im Perthes-Werk und in der Bahn- hofsmission. Als Mitglied des Bewährungshilfeausschusses Hamm wirkte Klumb ebenso ehrenamtlich wie im Jugend- herbergswerk auf örtlicher und überörtlicher Ebene. Als akti- ver Sportier von jungen Jahren an hat Wilhelm Klumb seit 1949 an verantwortlicher Stelle den Vereinssport in unserer Stadt gestaltet. Noch heute ist er als Sportzeichenobmann im Stadtsportbund tätig. Von 1957 bis 1973 war er Vorsitzen- der des Bundes der Kommu- nalbeamten in Hamm, und seit 1973 ist er Vorsitzender des Kreisverbandes Hamm des deutschen Beamtenbundes. Von Oberbürgermeister Figgen mit dem Wappenteller der Stadt Hamm ausgezeichnet: Hans Berger, Ernst Lohmann, Karl Kotten- hahn, Hermann-Josef Berges, Emil Neuhaus, Wilhelm Klumb und Arthur Kuchinke (v.I.). Karl Kottenhahn Mit jungen Jahren wandte sich Karl Kottenhahn in den späten Jahren der ersten deut- schen Republik der SPD zu, deren Mitglied er seit 1928 ist und zu deren Wiederbegrün- dern er 1945 in Bockum-Hövel gehörte. Bis 1977 war er Vor- standsmitglied und übte ver- schiedene politische Ämter aus. 30 Jahre war er Ratsmit- glied in Bockum-Hövel, übte zeitweise das Amt des Bürger- meisters aus und gehörte dem Landtag an. Ebenfalls dem Kreistag von Lüdinghausen. Als Mann der Arbeiterbewe- gung entschloß sich Karl Kot- tenhahn 1951, auch hauptamt- lich in den Dienst der Gewerk- schaft einzutreten. Elf Jahre war er Beisitzer beim Landesarbeits- gericht und fünf Jahre Bundesarbeitsrichter. Arthur Kuchinke Kuchinke war 30 Jahre lang Leiter der Stadtwerkekasse, von 1946 bis 1956 Mitglied des Betriebsrates der Stadtwerke und zeitweise dessen Vorsit- zender. Seit 1946 in der SPD, wurde er 1948 Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Amtsver- tretung Rhynern. Nach 1952 engagierte sich Arthur Kuchin- ke in den verschiedensten Funktionen im SPD-Ortsverein Hamm-Mitte. Unter anderem war er über 15 Jahre Kassierer des SPD-Stadtverbandes Hamm und ab 1976 des SPD- Unterbezirks Hamm. Kuchinke — zwischen 1954 und 1972 Mitglied des Vorstandes im DGB-Kreisausschuß Hamm- Beckum, von 1959 bis 1978 Beisitzer beim Finanzgericht Münster und von 1948 bis 1978 Schöffe beim Amtsgericht Hamm und bei der Jugend- kammer des Dortmunder Landgerichts — führte über 18 Jahre die gesamten Kas- sengeschäfte der Hammer Arbeiterwohlfahrt. Ernst Lohmann Der engagierte CDU- Politiker (von 1961 bis 1968 war Ernst Lohmann Gemein- derat in Berge und danach Mit- glied im Bezirksausschuß Ber- ge) hat sich große Verdienste in der Gemeinwesenarbeit der Pfarrgemeinde St. Elisabeth er- worben. Als Mitglied des Kir- chenvorstandes und des Pfarr- gemeinderates, aber auch als Mitglied der Katholischen Ar- beitnehmerbewegung (KAB) stand er immer dort zur Ver- fügung, wo seine Arbeit ge- braucht wurde. Die Tätigkeit für den Kindergartenträger war ihm ebenso selbstver- ständlich wie die aktive Alten- betreuungsarbeit. Emil Neuhaus Von frühester Jugend an war Emil Neuhaus ein engagierter Laienmusiker. 1928 gehörte er zu den Mitbegründern des Col- legium musicum. Seit der Wie- derbegründung des städti- schen Musikvereins nach 1945 ist Neuhaus dessen stellvertre- tender Vorsitzender und ver- tritt die Instrumentalisten in die- sem für Hamms Kulturleben so wichtigen Verein. Vor allen Dingen hat er sich um die Nachwuchsförderung verdient gemacht. „Nebenher" hat Neu- haus für seine Zeit in Hamm ei- ne Sammlung von Konzertpro- grammen und -kritiken ange- legt, die heute als kulturpoli- tisch höchst interessante Quellensammlung der Ham- mer Musikszene gilt. 15

Bum erang- Touren ein Von Mai bis Oktober bietet der Verkehrsverein Münster- Münsterland neues Radtouren-Programm an. Mit drei-, vier- und fünftägigen „Bumerang-Touren", die je- weils morgens in Münster be- ginnen und abends in Münster enden, will der Verkehrsverein eine Alternative zu seinen nach wie vor stark gefragten sechs- tägigen Pättkes-Touren „Von Wasserburg zu Wasserburg" schaffen. Bei den „Bumerang- Touren" übernachten die Teil- nehmer in ein- und demselben Hotel, zumeist in Hotels, die am Stadtrand liegen. Tagsüber sind sie auf verschiedenen, vom Verkehrsverein ausgear- beiteten Routen unterwegs. Ziele sind jeweils interessante Sehenswürdigkeiten des Mün- sterlands. --_ lzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ' -t - zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA :L taak aili •zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ,,- ,:,t ir 41 ... • -• . ..* ie"-!-‘ e - •i • ..ii• • ... • ,..7. ......- .. 4 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA . I t . ie'r. Chinareise schon fast ausgebucht - AL.« zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA - , . . . • -_ . .- r. A .„ _- - rr- ._ _-: -. . - • ,_.-_ __....- - To. r.-,-_ __.... _..• ...• . _ , ... . _ .. _ _ . . . - • - . _ . .. _, ____ - . - - - . .. _ _ - - -_ _ - -_ _ - - • _ _ _ - - - - z r.- - - • - - „T..- - _ ,.. _ .. _ ....,_ ._. _ ___-• _.--• _.....- ___-• .... ..... _.....• AI .- - .1 _ .- ....--- - - • . . . ,,..• ....- .-:---- ..--_-..- -- '- .--r- ..,-- At * * W ochenendtip für Vereine Als Wochenendtip für Verei- ne empfiehlt das Hammer DER-Reisebüro drei Tage Am- sterdam. Als Reisetermine sind vorgesehen: 9. bis 11. Mai, 18. bis 20. Juli, 12. bis 14. Septem- ber und 10. bis 12. Oktober. Der Amsterdam-Trip im mo- dernen Reisebus kostet ein- schließlich zwei Hotelüber- nachtungen mit Frühstück, Stadtrundfahrt und Reiselei- tung 145,— DM pro Person (Einzelzimmer-Zuschlag 30,— DM). Das Amsterdam-Programm sieht im einzelnen vor: 1. Tag: Anreise über Münster-Enschede-Amster- dam. Ankunft am Hotel gegen 14 Uhr. Nach der Zimmerauf- teilung im Hotel Brinker steht Ihnen der Rest des Tages zur freien Verfügung. 2. Tag: Nach dem Frühstück starten wir zur Stadtrundfahrt mit einer ortskundigen Reise- leitung. Der Nachmittag kann zu einer Grachtenfahrt genutzt werden. 3. Tag: Vormittags bietet sich ein Besuch in dem be- rühmten Edelsteinmuseum an. Am frühen Nachmittag heißt es Abschied nehmen von Amster- dam. - 411. t ' ' • ra • 114i1 • : ....% . • .... . . . . . — ......r-• .. ....., GARMISCH-PARTENKIRCHEN ist mit seinen beiden Skischulen bestens auf die kommende Wintersaison gerüstet. Die Skischulen Flori Wörndle und Garmisch-Partenkirchen unter der Leitung von Sepp Hohenleitner verfügen zur Hochsaison über 120 Skilehrer und -lehrerinnen, die auch die Kinderskischulen und Skikinder- gärten betreuen. Besonderes Augenmerk wird in diesem Winter auf den Skilanglauf und das Skiwandern gelegt, dafür stehen al- lein 15 Lehrkräfte zur Verfügung. In der Wintersaison 1979/80 ko- stet bei beiden Skischulen von Garmisch-Partenkirchen der 5- Tage-Skikurs DM 80,—. Erlebnisreisen in der Gruppe Kurzreisenarrangements mit kompletten Programmen fin- den Clubs, Stammtische, ver- eine, größere Gesellschaften oder Betriebe bei dem Bahn- reisenveranstalter AMEROPA. Sein Spezialkatalog „Grup- penreisen 1980" trägt dem Auf- wärtstrend Rechnung, der in diesem Zweig zu verzeichnen ist. Auf 96 zum Teil bunt gestal- teten Seiten werden 225 Club- arrangements, meist mit ei- ner bis drei Übernachtungen, in 17 Ländern präsentiert (das sind 21 Arrangements mehr als im Vorjahr). Nach wie vor bilden dabei deutsche Feriengebiete den Schwerpunkt des Angebots. Die Vielseitigkeit der Program- me ist beeindruckend. Da gibt es Schiffskreuzfahrten, Wein- feste, Tanz, zünftiges Kegeln, Grillparties, Planwagentouren, Weinproben, Floßfahrten, Weltstadtflair, Burgromantik und vieles mehr. Auch für jede „Club-Kasse" ist gesorgt; die Aufenthaltsarrangements be- wegen sich in Preislagen zwi- schen 59 und 510 Mark pro Person. Wem diese Vielfalt noch nicht ausreicht, der kann sich seine „Extra-Tour nach eigenen Wünschen individuell zusammenstellen lassen. Für die Anreise zum Wochenend-Erlebnis wählten die meisten Gruppen (mehr als 90 Prozent) in der abgelaufe- nen Saison wiederum die Bahn, eine für Clubs beson- ders vorteilhafte Reiseart. Die Ermäßigungssätze für den Gruppenfahrschein der Bun- desbahn reichen je nach Grö- ße der Gruppe (ab 6 Personen) von 30 bis 65 Prozent. Anhand einer übersichtlichen Fahr- preistabelle (neuerdings mit Preisgarantie bis Oktober 1980), kann jede Gruppe sich ihren Fahrpreis selbst aus- rechnen. Zu den neuen Angeboten zählen unter anderem Bad Münster am Stein, Bensheim- Auerbach, Boppard, Bregenz, Innsbruck, Vaduz, Schiffsreisen nach Malmö, Touren mit der Köln-Düsseldorfer Rhein- Segel-Klipper- schiffahrt, Törns in Holland sowie spe- zielle Seniorenprogramme in Holm, Damp 2000 und Baiers- bronn. Die 22tägige Chinareise — vom DER-Reisebüro Hamm aus Anlaß seines 30jährigen Bestehens für seine Kunden veranstaltet — ist fast komplett ausgebucht. Nur noch einige Plätze sind frei. Die Chinareise vom 12. Juni bis 3. Juli führt von Frankfurt über Hongkong, Shanghai und Kanton nach Peking. Kostenpunkt: 5980,— DM. Für weitere Auskünfte und I nform a- tionen stehen I hnen die Experten des DER- Reisebüro Ham m , Nordst raße 7, Tel. 20001, und im DER-Reisebüro im Verkehrsverein am Bahnhof, Tel. 20666, jederzeit gern zur Vert ügung. Neue Flugziele USA Am 26. Mai nimmt die Luft- hans,p zwei weitere Städte in den USA in ihr Streckennetz auf. Dreimal pro Woche — montags, donnerstags und freitags — fliegt die Lufthansa von Frankfurt über Atlanta nach Dallas/Fort Worth und zurück. Auch auf dieser neuen US-Südroute der Lufthansa wird -es neben den Normaltari- fen Excursion- und Holiday- Flugpreise und die Aufteilung der Economy-Klasse in Business-und Touristenklasse geben. 17

7 qzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA I Sa6tatted zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ‚kk44e-e-• t sr a r e it , n e r r e sef hem7e, seit Jahren bereits informieren und be- raten wir unsere Kunden über eine rationelle Energie- verwendung. Uns sind zufrie- dene Kunden lieber als der Verkauf nutzlos verschwendeter Energie. Helfen auch Sie mit, Energie sinnvoll zu nutzen. Wer mehr über Energiesparen wissen möchte, erhält nach Einsendung des Coupons eine Energiesparbroschüre zugesandt. (-,\ \ N• e ,6eR°4 tec,z.6,.k..ex` x\Debt)-,1 \< 6- S t a d t w e r,k 6 H a m m Gal I ch bitte um kostenlose Zusendung der Energiesparbroschüre Nam e Anschrift Vornam e A\ zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA e \e 6 0O . e \ \,§\