nen im Bergwerk verstummten, ging eine Ära ging zu Ende. Die letzte der vier großen Zechen in Hamm war geschlossen, und zu- rück blieb ein riesiges Areal von 53 Hektar mit den monumenta- len Zeugen der Bergbaugeschich- te. Der 64 Meter hohe Förder- turm, die ehrwürdige Lohnhalle, imposante Waschkauen und das schicke Verwaltungsgebäude er- innern an Zeiten, als hier bis zu 5.000 Bergleute arbeiteten. Einst ein verschlossener Ort, fast wie eine „verbotene Stadt“, beginnt das Areal heute als CreativRe- vier Heinrich Robert ein von Le- ben erfüllter Anlaufpunkt im Westen Hamms zu werden. ORT DER ENTFALTUNG Fertig ist hier noch nichts. „Ge- rade das macht den besonderen Reiz des Geländes aus“, sagt Elmar Marx als Geschäftsführer der Caritas, die in diesem Jahr mit der Jugendwerkstatt in den Direktorentrakt des Bergwerks einzog, einer von mehr als zehn Mietern im CreativRevier. Im Übergang von der Vergangen- heit in die Zukunft, vom ver- lassenen Bergwerk zum lebendi- gen Stadtquartier, müssen un- terschiedliche Interessen ko- ordiniert werden. Da ist die RAG als Eigentümer, da sind die Bürgerinnen und Bürger, die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung. Früh war auch Jürgen Tempelmann mit seiner Prisma GmbH & Co. KG als In- vestor eingestiegen. Ihm ge- hören heute ein großer Teil der Gebäude und Flächen im Herzen des CreativReviers. Die IMPULS, damals noch Wirtschaftsförderung Hamm, gründete Ende 2017 die Ent- wicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH, an der auch die RAG und die Prisma als Gesellschafter beteiligt sind. Sie ließ das Gelände aus Mitteln des Landes NRW vermessen, be- 17 VOM BERGWERK ZUM STADTQUARTIER Während große Pläne Wirklichkeit werden, zieht das Leben im CreativRevier Heinrich-Robert schon im Kleinen ein. Ein Besuch. Wer zum ersten Mal das CreativRevier Hein- rich Robert besucht, staunt erst einmal: über die Di- mensionen des Bergbaus und die sakral anmutende Industrie- architektur, über prachtvolle Buntglasfenster und riesige Kau- en, in denen Hunderte von Kör- ben vom täglichen Schichtwech- sel zeugen. Auch über all die Spuren der Bergleute, die hier gearbeitet haben. Handgeschrie- bene Schilder mit Warnhinwei- sen und Würstchenpreisen, ab- getretene Stufen, altes Werkzeug, wucherndes Grün zwischen ros- tigen Eisen. Als 2010 die Maschi- „Das CreativRevier ist für mich wie ein eigener Kosmos. Ich genieße das jeden Morgen, wenn ich hier mit meinem Fahrrad ankomme. Der Abstand zum Alltag öffnet den Horizont.“ Simon Thon, Fotos, Videos und Gemälde