Jetzt ist der Westen dran

Hammmagazin_01_2018

INHALT THEMA Aufbruchstimmung im Westen „Jetzt ist der Westen dran“ Umzug in die erste Reihe 03 04 08 INFORMATION Volles Programm „Ich würde es wieder so machen!“ Top-Act Mickie Krause Historisches aus dem Hammer Westen Hightech trifft Genuss KULTUR Rhythmus pur mit Götz Alsmann 08 11 12 12 15 16 20 23 23 WIRTSCHAFT „Wir brauchen junges unternehmerisches Denken“ 26 GESCHICHTE Als in Hamm die Bilder laufen lernten STADTWERKE Hamms Strom wird immer grüner 28 30 Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Dr. Alexander Tillmann (verantw.) E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Fotos: S.1: chaphot - stock.adobe.com, S.4: Valerii Zan - stock.adobe. com, S.9: Hönighaus, S:15 Tim Reckmann, S.16: Heinz Hilse, S.18:Zentralhallen, Sebastian Konopix, ASA Event GmbH, Clemens Molinari, S.19: Nota Bene, S.23: EMI/Jerome Bonnet, David Königsmann, S.26: Thomas Efﬁ nger, StartUP Teens, S.28/29: Stadtarchiv Hamm, S.30: Trianel n e g i e z n A 2 / Hammmagazin

Aufbruchstimmung im Westen Wie entwickelt sich die Wirtschaft im Hammer Westen? Anne Drößler strahlt Optimismus aus: „Wir merken positive Veränderungen.“ Die Referentin der Wirtschafts- förderung Hamm (WFH) arbeitet zusammen mit ihrem Kollegen Chris Brauckmann im Wirtschaftsbüro Hamm-Westen. Das Wirtschaft sbüro an der Wilhelmstraße 173 ist seit zwei Jahren Anlaufstelle für die Firmen im Westen. „Der größte Erfolg ist zweifelsohne die gelungene Vertrauensbildung. Wir haben Kontakt zu 250 Firmen. Das ist eine sehr gute Quote.“ Ziel ist eine nachhaltige Stärkung der lokalen Ökonomie. „Das Wichtigste ist ein positiver Imagefaktor. An der Aufwertung des Standortes arbeiten wir intensiv“, berichtet Anne Drößler, „damit die hiesigen Unternehmen über den Stadtteil hinaus bekannter werden, da- durch neue Märkte, neue Kunden und mehr Umsatz gewinnen.“ In das Wirtschaftsbüro fährt die 28- Jährige mit dem Rad. „Da sehe ich immer viele Aktivitäten links und rechts der Wilhelmstraße, halte an, besuche Firmen, spreche mit Inhabern und Mitarbeitern.“ Was sie erfreut registriert: Aufbruchstimmung – trotz der anfänglichen Skepsis. Das stellt sie nicht nur in den Gesprächen fest, sondern vor allem auch bei den bislang durchgeführten drei Marketing-Workshops mit insgesamt 70 Teilnehmern, bei denen sich alles um den Firmen- „Es geht Stück für Stück weiter aufwärts.“ Anne Drößler auft ritt, die Kommunikation mit den Kunden, die Werbung und den Nutzen des Online-Marketings drehte. Bei den jeweils sechs Terminen ging es nicht nur um Th eorie. An die Vorträge und Diskussionen schloss sich stets ein Praxisteil an, bei dem die Selbständigen unter fachkundiger Anleitung und mit Hilfe eines Analyse-Tools zum Beispiel ihre Internetseite optimierten. Auch eine andere Aktion hat das Wirtschaft sbü- ro zusammen mit lokalen Unternehmen organi- siert: die Präsentation von Produkten und Dienstleistungen unter dem Motto „Die Hammer im Westen“. Die Messe soll am 3. März erneut stattfi nden. „Beim ersten Mal haben acht Unternehmen eindrucksvoll ge- zeigt, welches Potential hier im Westen liegt“, sagt Anne Drößler und freut sich auf die zweite Auflage: „Die Beteiligung wird noch größer werden, das steht schon jetzt fest.“ Anne Drößler schaut mit Zuversicht in die Zu- kunft des Hammer Westens: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber – da bin ich mir sicher – es geht Stück für Stück weiter aufwärts.“ Hammthema / 3

An der Wilhelmstraße 20 bis 23 ensteht das neue Stadtteilzentrum. D er Veranstaltungsort war ganz bewusst ge- wählt: Beim „Sonntagsgespräch“ mit Oberbürger- meister Th omas Hunsteger-Petermann im ehemaligen Möbelhaus Wiek in der Wilhelmstraße erhielten Ende des vergangenen Jahres mehr als 100 Bürger- innen und Bürger einen detaillierten Einblick in die städtischen Planungen. Inzwischen ist vielerorts die Planungsphase vorbei. Beim ehemaligen Möbelhaus Wiek (Wilhelmstraße 20 bis 23), das zuletzt durch die Sportschule Kim genutzt wurde, beginnen in Kürze die Abrissarbeiten, denn an dieser Stelle wird bis 2020 ein neues Stadtteilzentrum entstehen. „Wir machen hier einen ganz bewussten und für die Öff entlichkeit sichtbaren Aufschlag. Im Hammer Westen ist viel in Bewegung und das ist auch nötig, um den Struktur- wandel der letzten Jahre zu meistern. Aber – und das ist mir auch ganz wichtig – wir dürfen den Westen nicht schlechter reden als er ist. Gemeinsam mit privaten und öff entlichen Partnern wollen wir den Hammer Westen in Aufb ruchstimmung versetzen“, betont Oberbürgermeister Th omas Hunsteger-Peter- mann. Großes, offenes Stadtteilzentrum Die Abrissarbeiten an den Gebäuden der Wilhelm- straße 20 bis 23 werden knapp drei Monate dauern. Zurzeit läuft ein Architektenwettbewerb zum Neu- bau. Die Sitzung des Preisgerichts findet voraus- sichtlich Ende Januar statt. Anschließend werden die Wettbewerbsbeiträge öff entlich in einer Ausstellung präsentiert. Bis Mitte 2018 rechnet die Stadt mit der endgültigen Bewilligung der Fördergelder, sodass der Bau des rund fünf Millionen Euro teuren Projekts, das zu 90 Prozent aus EU-Mitteln gefördert wird, Ende 2018/Anfang 2019 beginnen soll. Nach einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren soll das knapp 2.000 Quadratmeter große Stadtteilzentrum voraus- sichtlich Mitte 2020 fertiggestellt sein. Mit dem Neu- bau soll hier ein moderner Ort der Begegnung ge- schaff en werden, der lokale Beratungsangebote bündelt und zugleich einen städtebaulichen Impuls für die Weststadt setzt. Nicht nur Dienstleistungs- und Be- ratungsangebote sollen im neuen Stadtteilzentrum Platz fi nden, auch das Stadtteilbüro Hamm-Westen wird in dem Neubau untergebracht. Daneben sollen Nachbarschaft s- und Gemeinschaft seinrichtungen wie ein Veranstaltungsraum mit Zugang für alle Ein- wohner aus dem Quartier für einen off enen Charakter des Stadtteilzentrums sorgen. Neue Kita Auch das Grundstück des ehemaligen Kinos, das direkt neben dem neuen Stadtteilzentrum liegt, möchte die Stadt kaufen. Derzeit laufen noch Ver- handlungen mit dem Eigentümer. Weiter sind die Planungen hingegen in der Nähe der Einmündung Wilhelmstraße/Otto-Brenner- Straße. An dieser Stelle soll eine Kindertagesstätte entstehen. „Der Bedarf ist im Westen de- fi nitiv da“, unterstreicht der OB. Das Gebäude Nr. 61 wurde be- reits erworben. Die Verhand- lungen zu den Gebäuden mit den Hausnummern 63 und 65 sind kurz vor dem Abschluss. Auf dem dann rund 1.800 Quadrat- meter großen Grundstück soll anschließend durch einen – über ein Wettbewerbs- verfahren zu ermittelnden – Investor möglichst schnell eine Kita gebaut werden. „Wir setzen im Hammer Westen in den kommenden Jahren ein ganz dickes Aus- rufezeichen: Wir wollen nicht tatenlos zusehen, sondern das Stadtviertel neu beleben.“ Thomas Hunsteger-Petermann „Neuer“ Viktoriaplatz Ein Stück weiter westlich auf der Wilhelmstraße, genauer gesagt in der ehemaligen Post, könnte sich ebenfalls etwas tun: Nach den Vorstellungen der Stadt Hammthema / 5

Rund 5 Millionen Euro kostet das neue Stadtteil- zentrum an der Wilhelmstraße. könnte ein Standort des Kommunalen Jobcenters mit rund 50 Mitarbeitern in das seit Jahren leerstehende Gebäude einziehen. Auch hier laufen Gespräche mit dem Eigentümer. Nur einen Steinwurf von den Im- mobilienprojekten entfernt liegt der Viktoriaplatz, der ebenfalls grundlegend umgestaltet wer- den soll. In einem Workshop mit Anwohnern wurde im April ver- gangenen Jahres die neue Auf- teilung des Viktoriaplatzes in eine durchgängige Pflasterfläche mit drei Sitzbereichen vorge- stellt. Hinzu kommen ein frei- stehendes Wasserspiel (im Sonnenbereich), eine per- golaartige bauliche Konstruktion am nördlichen Platzende und eine neue Bepflanzung auf dem gesam- ten Platz – insbesondere eine großzügige, einheitliche Seit Februar 2016 vor Ort: das Wirtschaftsbüro Hamm-Westen 6 / Hammthema Gute Ideen: Der Viktoriaplatz wird neu gestaltet. Bepflanzung unter den alten Platanen. Auch der große Spielplatz in direkter Nähe des Viktoriaplatzes soll im Zuge der Maßnahme attraktiver gemacht werden. „Wir setzen im Hammer Westen in den kommenden Jahren ein ganz dickes Ausrufezeichen: Wir wollen nicht tatenlos zusehen, sondern das Stadtviertel neu beleben“, erklärt Hunsteger-Petermann. Schwung für private Investitionen Zu den städtischen Anstrengungen gehören nicht nur die Immobilien-Projekte und der „neue“ Vikto- riaplatz, sondern auch die Wohnbau-Aktivitäten der HGB in der Wilhelmstraße 172 bis 176, das Büro der Wirtschaftsförderung (Wilhelmstraße 173, siehe Seite 3) oder die seit Mitte 2014 laufende Arbeit der Quartiersarchitekten. Diese unterstützen Hauseigen- tümer bei der Modernisierung und Sanierung mit einer kostenlosen Beratung. Eigentümer erhalten bei einem Termin vor Ort konkrete und individuelle Hinweise zum Erhalt und zur Aufwertung des Hauses – ob zum Beispiel Fassadenerneuerungen, Grundrissänderungen oder -anpassungen, der Anbau von Balkonen, ein Dachgeschossausbau oder energe- tische Sanierungen. „Wir engagieren uns mit allen Instrumenten, die uns als Stadt zur Verfügung stehen. Aber natürlich sind Eigentümer und private Investoren gefordert, um diesen Schwung fortzu- setzen“, verdeutlicht Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann. Einen ersten Erfolg gibt es dabei bereits: Nach jahrelangem Leerstand wird das Grundstück des ehemaligen Autohauses Kamps neu belebt. Für beide Gebäude liegen der Stadt Nutzungsänderungsanträge vor – ein China-Res- taurant sowie „Holzland Bunzel“ werden sich voraus- sichtlich ab März ansiedeln (siehe auch Seite 8/9).

Umzug in die erste Reihe Das Unternehmen „Holzland Bunzel“ hat eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte - und daran hat auch Hamm seinen Anteil. Seit 2012 hat das Traditionsunternehmen aus Marl einen Standort im Hammer Westen und jetzt folgt der nächste Schritt: der Umzug in die Wilhelmstraße. 8 / Hammthema N ach jahrelangem Leer- stand wird das Grundstück des ehemaligen Autohauses Kamps im Hammer Westen neu belebt: Während „Holzland Bunzel“ in den mittleren Gebäudeteil einzieht, wird ein China-Res- taurant das weitere Gelände nutzen. Für Peter Hönighaus, Inhaber von „Holzland Bun- zel“, ist der Umzug in die Wil- helmstraße jedoch weit mehr als nur ein Stadtentwicklungs- projekt: „Wir haben uns be- wusst dafür entschieden, nach fünf Jahren im Hammer Wes- ten in die erste Reihe zu ziehen – und das ist die Wilhelm- straße, in der viel Bewegung ist. Die Kunden können uns „Im Grunde genom- men machen wir alles, was irgendwie mit Holz zu tun hat. Wir bieten unseren Privatkunden ein ‚Rundum-Sorglos- Paket‘.“ Peter Hönighaus jetzt in repräsentativer Lage besser erreichen.“ Bereits seit Dezember sind Hönighaus und seine Mit- arbeiter dabei, die Ausstel- lungsräume auf dem rund 3.500 Quadratmeter großen

schiedenste Parkett- und Holz- böden sind ebenso zu sehen wie Innentüren, Gartenmöbel, Terrassen oder Spielgeräte. „Im Grunde genommen ma- chen wir alles, was irgendwie mit Holz zu tun hat. Wir bie- ten unseren Privatkunden ein ‚Rundum-Sorglos-Paket‘: vom ersten Beratungsgespräch über den individuellen Zuschnitt bis hin zur Montage vor Ort“, erklärt Hönighaus. Um dieses breite Feld abdecken zu kön- nen, braucht es gute Mitarbeiter – aktuell sind 28 in Hamm und Marl beschäftigt. „Qualität und Service sind für uns sehr wichtig, deshalb bilden wir selbst aus und unsere Mitar- beiter ständig fort. Wir haben viele Kunden, die sich in per- sönliche Projekte reinfuchsen – da möchten wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter eben- falls alle Informationen parat haben“, erklärt der 45-jährige Firmeninhaber. Dass Peter Hönighaus über- haupt Inhaber ist, hat auch was mit Zufällen zu tun. Viele Jahre lang hat der dreifache Fami- lienvater eine passende Mög- lichkeit gesucht, um sich in Hamm und Umgebung selbst- ständig zu machen. Fündig geworden ist er schließlich mit Hilfe der IHK Münster in Marl, wo es für einen Holz- handel mit Schreinerei keine Nachfolge gab. Schnell einigte sich Hönighaus mit den Bun- zel-Brüdern Albert, Paul und Peter, arbeitete eineinhalb Jahre als Fachberater und Ver- käufer im Traditionsunterneh- men und übernahm „Holz- land Bunzel“ schließlich 2007. „Ich wollte immer in der Holz- branche selbstständig sein und bin froh, dass alles so gekom- men ist. Jetzt möchte ich den nächsten Schritt in der Unter- nehmensentwicklung gehen– nicht zuletzt mit dem neuen Standort.“ Hammthema / 9 Gelände (davon knapp 1.200 Quadratmeter überdacht) ein- zurichten – voraussichtlich Mitte März erfolgt dann die offizielle Eröffnung. Der Um- zug gelingt innerhalb weniger Wochen, weil im Gebäude bis auf einige Brandschutzmaß- nahmen nicht viel gemacht werden musste – einzig die Außenfassade wird neu ge- staltet. Während am Firmenstand- ort in Marl auch produziert wird – langfristig soll das auch in Hamm geschehen – dient das neue Gebäude in der Wilhelmstraße in erster Linie als Ausstellungsf läche: Ver-

Volles Programm Ob Naturgenuss oder Industriegeschichte, wahre Stadtgeschichten oder Flunkerei mit kulinarischen Kostproben, ob exklusive Einblicke hinter „verbotene Türen“ oder die schauspielerische Darstellung geschichtlicher Anekdoten: Die Hammer Stadttouren 2018 von Verkehrsverein und Stadtmarketing bieten beliebte Klassiker und tolle Premieren sowie eine Mischung aus Erlebnis, Sport, Wissen und Entspannung. Bei den Radtouren gibt es Angebote für „Anfänger“ ebenso wie lange Touren für trainierte Radler. Selbstverständlich ist wieder der begehrte Blick hinter die Kulis- sen von Justizvollzugsanstalt, Oberlandes- gericht und der Polizei mit der polizeihis- torischen Sammlung, Kurhaus, Schloss Heessen oder Stadtarchiv im Angebot. Vor allem bei den Erlebnistouren kommt der Spaß nicht zu kurz. In Kalleinz‘ und Lores Geschichten aus Hamm liegen Wahr- heit und Flunkerei dicht beieinander. Bei der Lumpentour lösen die Gäste gemein- sam einen Mord durch geschickte Zeugen- befragungen und in der szenischen Stadt- führung stellen Schauspieler Ereignisse aus der Hammer Geschichte nach. Auf Tuchfühlung mit verschiedenen Un- tergründen geht es auf dem Barfußpfad. Die „märchenhaft en Geschichten“ im Kur- park, kostümierte Führungen zur Stadt- geschichte oder die Erkundung der Kissin- ger Höhe im Fackellicht sind weitere Th emen. Auch spannend aufb ereitete ge- schichtliche Th emen haben ihren Platz im Programm: „HAMMer Querdenker“ oder starke Frauen, Hamm und die Hanse oder das jüdische Leben. Die Stadt kann zu Fuß und per Rad, aber auch mit dem Bus, dem Motorrad oder dem Segway (Schlössertour und Lippepark- Tour) erkundet werden. Alle Th emen sind zum Wunschtermin buchbar. Ein neues Angebot sind die „Hausbe- suche“: Gerne kommen die Gästeführer direkt zu Menschen, die aufgrund ihres Alters oder eingeschränkter Mobilität nicht an den Touren teilnehmen können. Vor Ort erwecken sie die Hammer Ge- schichte und Gegenwart mit Fotos und Erzählungen zum Leben. Touristik Die neuen Stadttouren Rad Bunt: Frühlings-Runde Abwechslungsreich: Kurze Sommer-Runde Natürlich: Große Sommer-Runde Unterhaltsam: Industrie-Runde Schön: Villen in Hamm Hinter den Kulissen Wasserkraftwerk Familientouren Lippeaue: Ferienspaziergang Mönch Honorius Hellweg Erlebnistouren Brokhof: traditionelles Handwerk live StadtGeschichten HAMMer Schriftsteller Heessener Stadtgeschichte Alle Infos und Tickets zu den Stadt- touren 2018 erhalten Sie an der „Insel“ am Bahnhof oder online unter www.hamshop.de. Programmhefte liegen auch in den Bürgerämtern aus. / 11

„Ich würde es wieder so machen!“ Strahlenschutz, Navigationsgeräte auf dem Schnellboot und ganz viel Moderation: Wilhelm Tigges hat mehr als 30 Jahre die Geschicke der Hammer Feuerwehr geleitet. Eigentlich wollte er eine andere Lauf- bahn einschlagen – und Architekt werden. Am 1. August 1987 übernahm Wil- helm Tigges die Amtsleitung der Hammer Feuerwehr von seinem Vorgänger Herbert Rust. „Damals war ich der jüngste Leiter einer Berufsfeuerwehr in ganz Deutsch- land“, blickt er auf seine Anfänge bei der Hammer Feuerwehr zurück. Ende Januar gibt er die Amtsleitung an seinen Nach- folger Ludger Schmidt ab – als dienst- ältester Feuerwehrleiter in Deutschland. In seinen mehr als 30 Jahren als Feuer- wehr-Chef hat Wilhelm Tigges die Ent- wicklung der Feuerwehr geprägt, wegwei- sende Entscheidungen eingeleitet und Projekte mit überregionaler Beachtung durchgeführt. „Meine erste große Aufgabe war damals die Neustrukturierung des Rettungsdienstes“, erklärt Tigges. Er ord- nete das Netz der Hammer Rettungswa- chen ringförmig von der Innenstadt aus an – das System hat sich bewährt und bis heute Bestand. „Hamm als Flächenstadt ist natürlich eine Herausforderung, wenn man alle Wohnquartiere im Ernstfall schnell erreichen muss. Unsere ringför- mige Anordnung der Rettungswachen bietet zuverlässige Erreichbarkeit, egal wo ein Notfall aufk ommt“, bilanziert der lang- jährige Amtsleiter. Daneben war die technische Entwick- lung ein Thema, das ihn verlässlich in seiner Tätigkeit begleitet hat – und das Tigges selbst aktiv vorangetrieben hat: Ende der 1980er-Jahre war die Hammer Feuerwehr die erste in Europa, die ihre Rettungswagen mit einem GPS-Navigati- onssystem ausgestattet hat. „Dass wir da- mals in Echtzeit die Fahrten unserer Ret- tungswagen mitverfolgen konnten, war ein Meilenstein für unsere Leitstelle. Gerade bei Baustellen oder Straßensperrungen konnten die Kollegen der Leitstelle die Fah- rer per Funk navigieren und zum Zielort leiten. Nebenbei haben wir außerdem die technische Entwicklung der Navigations- 12 /

geräte vorangetrieben“, erklärt Tigges. Die ersten Navigationsgeräte waren nämlich sehr stoßempfi ndlich – Schlaglöcher oder höhere Straßenkanten konnten schon mal sekundenlange Aussetzer der Geräte be- deuten. „Wir haben die Geräte dann ge- meinsam mit dem Hersteller auf Schnell- booten im Hamburger Hafen getestet: Die Wellen waren gute Erschütterungs- Simulatoren. Mit den Erkenntnissen haben wir die Geräte schlaglochsicher gemacht“, lächelt Tigges. Ein weiterer Meilenstein seiner Arbeit im Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Zivilschutz – so der volle Name der Hammer Berufsfeuerwehr – war die Aufstellung des Brandschutzbe- darfsplans Anfang des Jahrtausends, der in der Ansiedlung der zweiten Feuer- und Rettungswache am Hohefeldweg mündete. werken mit Krankenhäusern und den vielen Kolleginnen und Kollegen bei den Freiwilligen Feuerwehren natürlich einen großen Teil der Arbeit aus. Klar ist aber: Im Mittelpunkt unseres Handelns steht immer der Mensch in Not. Jeder Einsatz war und ist ein absoluter Einzelfall, in dem wir unser Bestes geben“, stellt Tigges klar. Der Mensch in Not im Mittelpunkt des Handelns „Das Reizvolle an meiner Arbeit bei der Hammer Feuerwehr ist die Vielseitigkeit: Technische Entwicklungen jeglicher Art, Erkenntnisse der Physik, Chemie und Biologie oder Entwicklungen im Gesund- heitswesen – wir als Feuerwehr sind immer mit im Boot. Daneben macht das Netz- Revanche im Ruhestand Dass er überhaupt mehr als 30 Jahre als Feuerwehrchef gearbeitet hat, war zu Be- ginn seiner Karriere noch nicht abzu- sehen. Nach seinem Architektur-Studium an der Technischen Universität Berlin hat Wilhelm Tigges in einem großen Dort- munder Architekturbüro gearbeitet. „Ar- chitekt war früher immer mein Traum- job, die Freiwillige Feuerwehr eigentlich nur Hobby.“ Über Bauanträge kam er seiner späteren Berufung näher – und schlug schließlich als Brandreferendar der Stadt Aachen die Laufb ahn des höheren feuerwehrtechnischen Dienstes ein. „Da bin ich meiner Frau zu großem Dank ver- pflichtet, dass sie mir bei diesem Um- schwung, der anfangs fi nanziell ein deut- licher Rückschritt war, immer den Rücken frei gehalten hat. Dafür kann ich mich jetzt im Ruhestand vielleicht ein wenig revanchieren“, freut sich Wilhelm Tigges auf die freie Zeit mit Frau und Familie. „Ich habe den Wechsel nie bereut und im- mer mit viel Freude und Leidenschaft bei der Feuerwehr gearbeitet. Ich würde es immer wieder so machen!“ n e g i e z n A Hamminformation / 13

Top-Act Mickie Krause Zum neunten Mal startet am 27. Januar in den Zentralhallen die Hammer Schlagernacht. Top-Act ist diesmal Mickie Krause. Mit von der Partie sind außerdem Stefan Stürmer, Jennifer Sturm, Buddy und Willi Herren. Als Höhepunkt des Programms steht Schlagerlegende Mickie Krause auf der Bühne. Der Sänger und Entertainer ver- spricht Partystimmung schlechthin mit bekannten Ohrwürmern wie „Nur noch Schuhe an“, „Schatzi, schenk mir ein Foto“ oder „Reiß die Hütte ab“. Jeder Partyfan kennt seine Hits und egal, ob in Deutsch- land, auf Mallorca oder in jeder anderen Partyhochburg: Seine Auftritte werden zu einem echten Erlebnis. Im Anschluss an das offizielle, fünfstün- dige Bühnenprogramm lädt das Hammer Team „DJ M & Mister Light“ zur großen After-Show-Party ein. Eintrittskarten für die Hammer Schlagernacht gibt es beim Westfälischen Anzeiger, in der „Insel“ des Verkehrsvereins Hamm am Bahnhof so- wie an allen anderen bekannten Vorver- kaufsstellen für 22 Euro. Um 20 Uhr geht es los mit der Schlager- nacht in der Sparkassen-Arena – mit Stefan Stürmer und seinem neuen Party- hit „Malle ist die geilste Galaxie“. Alle Stürmer-Songs verbinden den Party- schlager mit aktuellen Dance-Sounds und garantieren damit Partytauglichkeit für Jung und Alt. Der weibliche Stargast Jennifer Sturm performt Hits wie „Du hast den geilsten Arsch der Erde“ und „Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten“. Sie ist Gewinnerin des Deutschmusik-Song- contests in der Kategorie „Bester Pop- schlager“ und bringt garantiert auch im Winter Mallorca-Feeling in die Spar- kassen-Arena. „Reif für die Insel“ ist auch Buddy, der mit seinem abwechslungsreichen Bühnen- programm überzeugt und Chart-Hits wie „Ab in den Süden“ sowie seine neueste Winter-Single „Zur Mitte, zur Hütte“ präsentiert. Traditionell ist bereits zum neunten Mal Publikumsliebling Willi Her- ren mit von der Partie. Seine Bühnen- show ist mitreißend, lebendig und energie- geladen. n e g i e z n A Hamminformation / 15

Veranstaltungskalender Januar 2018 BILDUNG / SEMINAR Sa, 06.01.18 Erste-Hilfe Grundkurs Erste-Hilfe-Schule Hamm 10:00 Uhr Mi, 10.01.18; Mi, 17.01.18; Mi, 24.01.18; Mi, 31.01.18 Bewegung ist Leben Sporthalle Hanse Kolleg 10:00 Uhr Mi, 10.01.18 Kochangebot für Menschen mit Demenz Jugendzentrum Rhynern 10:30 Uhr Mi, 24.01.18 Abendvorlesung Gesundheit: Das Parkinson-Syndrom Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich- von-Kleist-Forum 18:30 Uhr EVENTS bis 04.01.18 Hammer Weihnachtscircus Zentralhallen Hamm Fr, 05.01.18 Galasitzung KC Schwarz Rot Hamm Bürgersaal Sachsenhalle 20:11 Uhr Sa, 06.01.18 - So, 07.01.18 9. Willi-Sosna-Tanzsportturnier des Karnevalistischen Tanzes Sporthalle Märkisches Gymnasium 10:00 Uhr Sa, 13.01.18 28. Benno-Willeke-Tanzsport- turnier des Bundes Deutscher Karneval Sporthalle Märkisches Gymnasium 09:00 Uhr Sa, 13.01.18 Galasitzung KG Blaue Funken Bürgersaal Sachsenhalle 20:11 Uhr Sa, 20.01.18 Prinzenwiegen Handelshof Hamm 11:11 Uhr Sa, 20.01.18 Galasitzung Hammer Narrenzunft Schützenhalle Hamm-Mark 20:11 Uhr Sa, 27.01.18 9. Hammer Schlagernacht Zentralhallen Hamm 19:00 Uhr Sa, 27.01.18 Galasitzung KC Rote Funken Bockum-Hövel Saalbau Anno 03 19:11 Uhr BÜHNE Mo, 08.01.18 Die Csárdásfürstin Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Sa, 13.01.18 Nicolai Friedrich: MAGIE – Mit Stil, Charme und Methode Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr So, 14.01.18 Die Nacht der Musicals Kurhaus Bad Hamm 19:00 Uhr Do, 18.01.18 „Leinwand-Lyrik mit Laurel & Hardy“ - Stummﬁ lme live vertont! (inkl. Menü) Schloss Oberwerries 19:00 Uhr Do, 18.01.18 „MUSICAL Dinner“ bei den Hammer Tafelfreuden Hotel Restaurant Alte Mark 18:30 Uhr Fr, 19.01.18 Matthias Deutschmann: Kabarettprogramm "Wie sagen wir's dem Volk?" Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 20:00 Uhr Sa, 20.01.18 Oriental Tea Time VI Kurhaus Bad Hamm 17:00 Uhr So, 21.01.18 Das Kriminal Dinner - Sir Williams Geheimnis Hohoffs 800° (Altes Fährhaus) 17:00 Uhr Mi, 24.01.18 Jetzt hätten die guten Tage kommen können - Kabarett mit Stefan Waghubinger Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Fr, 26.01.18 NightWash live Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Fr, 26.01.18 Lyrikabend Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich- von-Kleist-Forum 20:00 Uhr Sa, 27.01.18 Männerparadies (Komödie) Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr FÜR KINDER Mi, 10.01.18 Sterntaler Kulturbahnhof 15:00 Uhr KONZERTE Di, 02.01.18 Neujahrskonzert mit dem Don-Kosaken-Chor Serge Jaroff Pauluskirche 20:00 Uhr Sa, 06.01.18 Musik zur Marktzeit mit Michael Raeder (Gesang, Gitarre) Pauluskirche 11:15 Uhr Fr, 12.01.18 – So, 14.01.18 Kids Fun World Zentralhallen Hamm Sa, 13.01.18, 20 Uhr Nicolai Friedrich – MAGIE Maximilianpark Hamm So, 14.01.18, 19 Uhr Die Nacht der Musicals Kurhaus Bad Hamm Do, 18.01.18, 19 Uhr Leinwand Lyrik mit Laurel & Hardy Schloss Oberwerries 18 / Hammtermine

So, 07.01.18 Wiener Johann-Strauß- Galakonzert Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Di, 16.01.18 Klangkosmos: Gharbaïn (Frankreich & Marokko): Klassik und Folk aus dem Maghreb Lutherkirche 18:00 Uhr Sa, 20.01.18 Jazz zum Jahresauftakt Denkma(h)l! 19:00 Uhr Sa, 20.01.18 The Hamburg Blues Band feat. Chris Farlowe & Krissy Matthews Hoppegarden 21:00 Uhr So, 21.01.18 Klassiker par excellence mit Daniel Ottensamer (Klarinette) und der NWD unter der Leitung von Christof Prick Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Mi, 24.01.18 Trio Charolca: Das ferne Paradies Schloss Heessen 19:30 Uhr STADTFÜHRUNG So, 07.01.18 Öffentliche Führung durch die Otmar-Alt-Stiftung Otmar-Alt-Stiftung 11:30 Uhr So, 21.01.18 Zum Tee mit Friedrich Christian Beverförde auf Schloss Oberwerries* Schloss Oberwerries 15:00 Uhr * Tickets nur im Vorverkauf in der "Insel" am Bahnhof oder online unter www.hammshop.de PARTIES KUNST, AUSSTELLUNGEN So, 07.01.18; So, 14.01.18 Stipendiatenausstellung 2017 - Anja Warzecha Otmar-Alt-Stiftung bis So, 21.01.18 Artothek-Ausstellung: Menschen, Mythen und Maschinen von Horst Rellecke Gustav-Lübcke-Museum Hamm So, 21.01. bis So, 18.02.18 "ART.1" - Werkausstellung des Arbeitskreis Kunst Hamm e. V. Stadthaus-Galerie bis 09.02.17 KLEINES FORMAT Galerie Kley bis So, 17.06.18 Sonderausstellung: "Mumien. Der Traum vom ewigen Leben" Gustav-Lübcke-Museum Hamm m H MESSEN, MÄRKTE, AUKTIONEN ONEN So, 07.01.18 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Fr, 12.01.18 - So, 14.01.18 14. Kids Fun World Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr So, 28.01.18 Sammler-, Antik- und Trödelmarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Sa, 06.01.18 Tanzbar im Enchilada Enchilada im Kristallpalast 19:00 Uhr Sa, 27.01.18 Disco 44 – Tanzen und Feiern mit WDR 4 Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr SONSTIGE Fr, 05.01.18 SaunaNacht - "Der Pott kocht" Maximare Erlebnistherme Bad Hamm 20:00 Uhr Di, 09.01.18 RUW - Zuchtviehauktion Zentralhallen Hamm 10:00 Uhr Sa, 20.01.18 - So, 21.01.18 Landesverbandsschau der westf. Rassekaninchenzüchter Zentralhallen Hamm 07:00 Uhr VORSCHAU Sa, 03.02.18 Manu Katché: “Unstatic” Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Emmanuel, besser bekannt als „Manu“, Katché ist zweifelsohne einer der größten Stilisten seiner Zunft, mit enormem Wieder- erkennungswert. Von der ersten Note an besticht er mit einer konkurrenzlos eleganten Dyna- mik, die längst zu seinem Marken- zeichen geworden ist. Am Samstag, 3. Februar, ist er um 19.30 Uhr mit seinem Trio im Kurhaus zu Gast, im Gepäck seine jüngste CD, „Unstatic“. Das Album ist leicht zugänglich, Atmosphäre trifft auf Klarheit, federleichte organische Grooves auf tech- nische Finesse, gepaart mit präzisem Zusammenspiel - eine Mischung aus modernem Jazz, Funk und Latin. Katchés zwei Persönlichkeiten – die des herausragenden Schlagzeugers und Klangmagiers sowie des Komponisten und Bandleaders – ergänzen sich perfekt. Und ihm ist am Zusammenspiel mit seinen beiden kongenialen Bandkollegen – Jerome Regard (bass) und Jim Grandcamp (guitar) – mehr gelegen als an exzessiven Solo- Einlagen. Einmal mehr beweist er sich als (s o bezeichnete er sich selbst in einem Interview), der sein Drumset als Malerpalette nutzt, um unwiderstehliche groovende Klangfarben auf die akustische Leinwand zu projizieren. „C oloris te“ Fr, 16.02.18 - So, 18.02.18 Imbau - Die Baufachmesse Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Eine Auswahl der verschie- densten Gewerke präsentiert sich innerhalb der Baumesse. Grundstücke, Häuser, Innenaus- stattung sind nur einige der vielen Themenbereiche der Messe in den Zentralhallen. Auch über die großen Themen Sanieren, Renovieren oder An- und Ausbauen kann man sich von A wie Altbau-Renovierung bis Z wie Zimmereinrichtungen infor- mieren. Wie auch bei der Imbau 2017 wird in 2018 der Garten wieder mit in die Messehalle einbezogen. Heizung, Sanitär, Energieeinsparungen im Haus- halt wird ganz groß geschrieben. Auch das Thema Einbruchschutz wird wieder eine große Rolle spielen. Bei der IMBAU bekommen Sie Informationen, egal ob Heizöl, Gas, Solar, Pellett, Photovoltaik. Ausführliche und kompetente Beratung in den Zentralhallen. Do, 18.01.18 MUSICAL Dinner Restaurant Alte Mark So, 21.01.18, 17 Uhr Das Kriminaldinner Hohoffs 800° So, 26.01.18, 20 Uhr Nightwash Live Maximilianpark Hamm Sa, 27.01.18, 19 Uhr 9. Hammer Schlagernacht Zentralhallen Hamm Fr, 16. - 17.11.12, 10 Uhr Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Hammtermine / 19

Das Sortiment von Möbel Peckedrath bestand lange Zeit vor allem aus Tischen, Stühlen und Küchenbuff ets. Jedes ein- zelne Möbelstück wurde von Großvater Friedrich Pecke- drath mit Liebe zum Detail ge- schreinert. Schon bevor die Brüder Ludger und Hans- Friedrich das Unternehmen in den 1980er-Jahren von ihrem Vater Johannes Peckedrath übernahmen, spezialisierte sich das Angebot zunehmend auf Küchenmöbel – dem Trend folgend: „Inzwischen hat die Küche als Raum einen ganz an- deren Stellenwert als früher. Einst galt sie nur als Koch- und Essensraum, heutzutage dient sie als Wohn- und Essbereich in einem. Heutzutage enden Partys oft in der Küche. Das Th ema Genuss spielt eine viel größere Rolle als noch vor 100 Jahren“, erklären die Inhaber. Hightech trifft Genuss Die Liebe zum Holz durchzieht die mehr als 100-jährige Firmengeschichte der Familie Peckedrath: Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in der hauseigenen Schreinerei maßangefertigte Möbel aus Holz – zwei Generationen später vereint das Brüderpaar Ludger und Hans-Friedrich Peckedrath Holz mit modernster Technik. 20 / Apropos Genuss: Das Kü- chenstudio Peckedrath hat für jeden (Hobby-)Koch die pas- sende maßangefertigte Küche: ob als Küchenzeile oder -insel, mit Induktions- oder Gasherd, mit Weinklimaschrank oder Backofen inklusive modernem Touchscreen-Bedienfeld wie bei einem Smartphone oder Tablet. Das Highlight: „Mit der Auswahl des Bedienfeldes des Backofens kann so beispiels- weise das perfekte Steak für Gäste im Ofen zubereitet wer- den. Ein Fleischthermometer misst ständig die Temperatur des Fleisches und der Ofen schaltet sich automatisch aus, Im Gegensatz zu Möbelketten setzt das inhabergeführte Küchenstudio auf Arbeit aus „nur“ einer Hand. Extra-Wünsche werden zum Beispiel oft in der eigenen Schreinerei umge- setzt. wenn der gewünschte Gar- punkt erreicht ist. So gelingt jedes Stück Fleisch oder Fisch.“ Neben diesen Hightech-Ge- räten gibt es wahlweise auch neuartige Lösungen zum Ab- zug des Kochdampfes und Ge- ruchs: im Kochfeld integriert, als ausfahrbare Säule vor dem Kochfeld oder als Deckenab- zugshaube inklusive LED-Be- leuchtung. Ebenfalls sind bei den Materialien des Küchen- korpus, der Fronten sowie der Arbeitsplatten keine Grenzen gesetzt. „Bis vor kurzem waren helle Hochglanzküchen im Trend, die langsam von dunk- len, wärmebringenden Farben und matten Materialien abge- löst werden. Moderne, glatte Fronten werden mit lebhaft en Holzelementen kombiniert“, so die Unternehmer. Im Gegensatz zu Möbelket- ten setzt das inhabergeführte Küchenstudio auf Arbeit aus „nur“ einer Hand. Extra-Wün- sche werden zum Beispiel oft in der eigenen Schreinerei umge- setzt. Darauf verweisen die bei- den Firmeninhaber mit gewis- sem Stolz: „Wir planen und bauen die Küchen ohne Subun- ternehmer auf – das ist heutzu- tage fast einzigartig und macht unsere Unternehmensphilo- sophie aus. Zudem erhält jeder Kunde eine individuelle Ein- weisung in seine neue Küche. Das ist für uns ein selbstver- ständlicher Service.“

Rhythmus pur mit Götz Alsmann „Jazz in Hamm“, dafür steht vor allem das alle zwei Jahre stattﬁ ndende Jazzfestival, das vom 12. bis 15. April bereits zum achten Mal im Kurhaus Bad Hamm statt- ﬁ ndet. Als einziger „wiederkehrender Programmpunkt“ geht dann Götz Alsmann mit seiner Band an den Start. Zur Götz Als- mann-Band gehört seit vielen Jahren ne- ben Markus Passlick (Perkussion), Altfrid M. Sicking (Vibraphon, Trompe- te), Ingo Senst (Bass) auch Rudi Marhold, der Ausnahme-Schlag- zeuger. Der in Walstedde lebende Marhold hat eine Hammer Vergangen- heit: Bis 1996 war er Musiklehrer an der städtischen Musikschule und somit ein Mitarbeiter des heute für das Jazzfest ver- antwortlichen Kultur-Fachbereichsleiters Ulrich Weißenberg. Beide freuen sich daher immer über gemeinsame Begegnungen, er- innern sich dann an die „guten alten Tage“ und tauschen Neuigkeiten aus. Bei seinem letzten Konzert in Hamm erzählte Rudi Marhold von einem per- sönlichen Missgeschick, das ihn im Winter 2014 ereilte. Da war der Schlagzeu- ger kurz vor Konzertbeginn in Hamburg mit mehr als 1.500 Zuhörern noch einmal vor die Tür gegangen, um sein Fahrzeug umzuparken. Auf dem Weg stürzte er unglücklich auf dem glatten Kopfsteinpfl aster und zog sich einen Sehnen- abriss im linken Knie zu – mit dem Ergebnis, dass das Konzert abgesagt werden musste und er danach für mehrere DAS JAZZFEST IM KURHAUS Monate ausfi el. Von daher drücken Wei- ßenberg und das gesamte Organisations- team des achten internationalen Jazz- festivals nicht nur Rudi Marhold, sondern auch allen anderen sieben auft retenden Bands ganz fest die Daumen, dass sie alle gesund durch die kalte Jahreszeit kommen, um dann wohlbehalten im April die Hammer Jazzbühne im Kur- haus zu rocken. Rüdiger Baldaufs Michael-Jackson-Trip 12. April, 19.30 Uhr, Großer Saal Andrew „The Bullet“ Lauer und Band 14. April, 18.30 Uhr, Großer Saal Jessica Gall: „Picture perfect“ 13. April, 18.30 Uhr, Großer Saal Angela-Puxi-Band 13. April, 20 Uhr, Spiegelsaal Ida Sand: „Young at heart“ 13. April, 21 Uhr, Großer Saal Dominik-Korte- Quartett 14. April, 20 Uhr, Spiegelsaal Max Mutzke & monoPunk 14. April, 21 Uhr, Großer Saal Götz Alsmann … in Rom 15. April, 18.30 Uhr, Großer Saal Hammkultur / 23 Alsmanns Jazz-musikalische Reise nach Italien, in das Mutterland der Ta- rantella, der Canzone, des mediterranen Schlagers, ist Finale und Höhepunkt des Jazz- festivals: mit individuellen Fassun- gen unvergänglicher Evergreens des in der tausendjährigen Stadt produzier- te Albums „Götz Alsmann… in Rom“. Der bekannte Alsmann-Sound, angesiedelt im Spannungsfeld zwischen Swing, Exotica und lateinamerikanischen Rhythmen, ver- bindet sich mit den Canzone-Klassikern von Fred Buscaglione bis Adriano Celenta- no, von Renato Carosone bis Marino Marini und von Domenico Modugno bis Umberto Bindi.

„Wir brauchen junges unternehmerisches Denken“ Insbesondere über erfolgreiche Vorbilder lassen sich junge Menschen für die Wirtschaft begeistern: Deshalb erreicht die in Hamm ansässige Initiative „STARTUP TEENS“ auch über das Coaching durch erfahrene Wirtschaftsexperten Jugendliche in ganz Deutschland. Hauke Schwiezer als Geschäftsführer von „STARTUP TEENS“ sieht den Erfolg der Initiative bestätigt – zumal das Unternehmen bereits mit bundesweiten Preisen ausgezeichnet wurde. Hamm Magazin: Herr Schwiezer, warum hat es das Thema „Wirtschaft“ bei Jugend- lichen und jungen Erwachsenen so schwer? Hauke Schwiezer: Das hat viele Gründe. Ein Grund ist das föderale Bildungs- system. In einigen wenigen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen spielt Wirtschaft eine große Rolle. In anderen Bundesländern wenig bis gar nicht. Zudem gibt es in Deutschland zu wenige Menschen, die von der Wirt- schaft in die Schule wechseln. Dazu kommt die Tatsache, dass neuesten Umfragen zu Folge 66 Prozent der Lehrer ihren Schülern vom Gründen abraten würden. Wer hat den Anstoß zur Gründung von STARTUP TEENS gegeben? 26 / Hammwirtschaft Die BMW Stiftung Herbert Quandt, in deren weltweitem Responsible Leaders Netzwerk ich Mitglied sein darf, lebt vor, dass man gesellschaftliche Herausforde- rungen unternehmerisch lösen soll. Wir Gründer – darunter auch die Hammer Unternehmerin Marie-Christine Oster- mann – haben zwei Grundüberzeugun- gen: Deutschland braucht mehr junge Menschen, die unternehmerisch denken und handeln; unabhängig davon, ob sie später einmal Gründer, Unternehmens- nachfolger oder Intrapreneure (= unter- nehmerisch denkende Mitarbeiter; die Redaktion) werden wollen. Zudem hängt in unserem Land die berufliche Zukunft junger Menschen viel zu stark davon ab, in welche gesellschaftliche Schicht man zufällig geboren wird. STARTUP TEENS gibt über seine Online-Plattform allen jungen Menschen kostenlosen Zugang zu wertvollem Know-How. Wie läuft die Förderung konkret ab, was sind die jeweiligen Schwerpunkt-Themen? Wir arbeiten mit vier Bausteinen. Über Events und Workshops bringen wir Schü-

Durchschnittlich rund 5.000 Jugendliche und junge Erwachsene sehen sich die verschiedenen Lehrvideos an. das Hamtec und bald ein Innovations- zentrum, dazu eine rege Wirtschaftsför- derung und geringe Lebensunterhalts- kosten. All diese Faktoren könnte Hamm noch viel mehr selbstbewusst nach außen tragen. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt Ihr Unternehmen? Sitzen alle Ihre Mitarbeiter am Standort Hamm? STARTUP TEENS hat den Anspruch, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die heterogene Stärken einbringen. So sitzt etwa unsere Leitung PR & Kooperationen in Hamburg, unsere Social Media-Leitung in Köln, unser Marketing und unsere Web-Agentur in Neustadt an der Weinstra- ße, unsere Videoproduktionen in Düssel- dorf, Berlin und Neustadt a.d.W und unsere rechtliche und steuerrechtliche Unterstützung in Heidelberg und Braun- schweig. Alles in allem arbeiten etwa 20 Personen bei STARTUP TEENS mit. Im Büro in Hamm arbeiten eine Studentin der HSHL, die uns unterstützt, und ich mit wunderbarem Ausblick aus dem Hamtec, um den uns jeder Besucher be- neidet. lerinnen und Schüler mit erfolgreichen Gründern, Intrapreneuren und Unter- nehmensnachfolgern zusammen. Unser eigentliches Alleinstellungsmerkmal sind die Online-Videos mit dem Lehrmaterial. Über unser Mentorenprogramm ermög- lichen wir den direkten und individuellen Wissenstransfer – und nicht zuletzt loben wir einmal pro Jahr mit der STARTUP TEENS Challenge den höchstdotierten Businessplan-Wettbewerb Deutschlands aus, mit sieben Mal 10.000 Euro Preisgeld. Alle Angebote sind für die Jugendlichen kostenlos. Die Bandbreite der Unterstützer reicht von „Outﬁttery“ bis „FlixBus“: Wie wichtig sind prominente Vorbilder? Sehr wichtig. Wer wäre authentischer als ein junger Gründer, der mit seiner Ge- schäftsidee erfolgreich ist? Dabei geht es uns weniger um Prominenz als um die Be- geisterung, dieses Wissen mit Teenagern zu teilen und sich zu engagieren. Span- nend ist für die Jugendlichen auch, welche Menschen hinter so spannenden Unter- nehmen wie Bloomy Days, Runtastic und Kitchen Stories stehen. Wie viele Jugendliche und junge Erwach- sene konnten Sie bislang mit Ihrem Projekt erreichen? Wir messen unsere Wirkung vor allem an folgenden Kriterien: Die Lehrvideos sehen im Schnitt pro Jahr 5.000 Teenager, an der Challenge nahmen im ersten Jahr 1.500 Schüler teil. Und mit unseren Marketing- Videos haben wir nun zwei Mal die Klick- zahl von einer Million bei Facebook ge- knackt. Sind über STARTUP TEENS schon konkrete Geschäftsideen oder Unternehmen ent- standen? Allein in Hamm sind es zwei Startups: „4 Channels“ berät mittelständische Unter- nehmen mit Social-Media-Kompetenz und „Skills4School“ zeigt Schülern ihren Lern- fortschritt. Sie sind mit Ihrer Initiative deutschland- weit unterwegs: Warum haben Sie sich mit Ihrem Unternehmen in Hamm angesiedelt? Hamm ist für mich ein „hidden champion“: geografisch und von der Verkehrsanbin- dung sehr gut gelegen. Zwei Hochschulen, Hammwirtschaft / 27

Das frühere Ehape-Kaufhaus von 1930 mit der Ankündigung, dass der UFA-Palast bald eröffnet wird Als in Hamm die Bilder laufen lernten Sieben Säle mit 1.793 Sitzen – das ist die Kinowelt Hamms aktuell. Was heute im „Cineplexx“ läuft, war einst in vielen Kinos zu sehen, von denen zuletzt noch das „Kristall“ und das „Atrium“ bestanden. H amms Kinogeschichte hat eine beachtlich lange Tradition: Sie begann bereits vor mehr als 150 Jahren, genau im Jahr 1865, mit den „Cycloramen“. Damals waren es noch keine Filme, son- dern Schaubilder, auf denen in höchst dramatischer Form histo- rische und aktuelle Ereignisse als Rundgemälde oder auf Längenbildern (unten durch Bleistücke belastete Leinwände ) wie- dergegeben wurden. Auf dem Programm standen zum Bei- spiel der Einzug Kaiser Konstantins in Rom, Jerusalem mit der Kreuzigung Christi oder die Völkerschlacht von Leipzig. Einen Höhepunkt erlebten die Cycloramen nach dem deutsch-fran- zösischen Krieg von 1870/71, als sich die Zuschauer von den blutigen Schlachtbildern fesseln ließen. Bei den Cycloramen wurde eine Leinwand an den Besuchern Die Eröffnungsanzeige des „Diana-Theaters“ mit kinematographi- schen Vorführungen vom 16. November 1907 n e g i e z n A 28 / Hammgeschichte

vorbeigezogen und damit beispielsweise eine Eisenbahn- oder Schifffahrt simuliert. Der Leinwandstreifen lief von einer Walze auf eine zweite. Auch Wandbilder, Panoramen, Dioramen und „Bild-Museen“ zogen auf dem Großen und dem Kleinen Exer- zierplatz, auf dem Marktplatz und im Rietzgarten die Menschen mit den interessantesten und neuesten Weltgegebenheiten in ihren Bann – frühe Vorläufer der heutigen Film- und Fernseh- attraktionen mit hohem Unterhaltungswert. Flimmerkisten mit Handbetrieb Um die Jahrhundertwende sah die Kinowelt in Hamm bereits anders aus. Es öffneten nach der Erfindung des laufenden Films im Jahr 1895 durch die Fotoindustriellen Auguste Marie Louis Nicolas und Louis Jean Lumière Stummfilm-Flimmerkisten mit Handbetrieb. In den Flimmerkisten ging es gemütlich zu: An den Sitzen waren Bierglashalter angebracht und im „Lichtkunstpa- last Diana“ spielte eine 18-Mann-Musikkapelle auf. Sie sorgte – neben dem konsumierten Bier – für Stimmung und untermalte die Stummfilm-Szenen um Liebe und Leid mit passender Musik. Kurz darauf entstand im Jahr 1904 in Hamm ein Etablissement für „lebende Bilder“ im Haus Redicker am Stern (heute etwa „Ex- trablatt“). Vorgeführt wurden unter anderem nachgestellte dra- matische Szenen aus dem russisch-japanischen Krieg. Neun Kinos Schon bald setzte sich der unaualtsame Siegeszug des neuen Mediums Film in Hamm fort. Der Film hatte bereits in seinen Anfängen eine magische Anziehungskraft, vor den Kinos bil- deten sich lange Schlangen. Mit den wachsenden Zuschauer- zahlen wuchs die Kinolandschaft in der alten Stadt Hamm auf neun Lichtspielhäuser: „UFA-Palast“ (mit 117 Plätzen) am Wes- tentor, „Gloria“ (450 Plätze) in der Bahnhofstraße, „Diana“ (811 Plätze) in der Großen Weststraße, „Roxy“ (vormals „Scala“) in der Wilhelmstraße, „Kristall-Palast“ (500 Plätze) in der Martin- Luther-Straße, „Odeon“ (später „Atrium“) in der Nassauer Straße, „Kamera“ am Langewanneweg, „Capitol“ im Kentroper Weg und „Bambi“ in der Ostenallee. Die „Lichtkunstpaläste“ hatten Konjunktur, bis das Fernsehen ihnen immer stärkere Konkurrenz machte. Die Besucherzahlen gingen zurück, das Kinosterben begann. Der „Kristall-Palast“ und das „Atrium“ harrten noch einige Zeit parallel zu dem 1999 eröffneten „Cinemaxx“ (seit 2010 „Cineplexx“) aus, strichen dann aber auch die Segel. Der Kinopalast auf dem Chattanooga-Platz zeigt nicht nur die neuesten Filme, sondern präsentiert mit dem vom „Atrium“ übernommenen VHS-Kino filmkünstlerisch anspruchsvolle Fil- me. Trotzdem trauern die Filmfreunde vielleicht doch ein wenig den kleinen Kinos überall in der Stadt nach. Ein Stück Hammer Kinogeschichte ist vor gut fünf Jahren zurückgekehrt: mit dem Foto- und Filmmuseum im Martin-Luther-Viertel, im ehemali- gen „Atrium“. GÜNTER BEAUGRAND Der UFA-Palast im Dezember 1933 mit der Werbung für den Film Flüchtlinge“ mit Hans Albers und Käthe von Nagy in den Hauptrollen n e g i e z n A Hammgeschichte / 29

Wie sich Hamms Strom zu- sammensetzt, wird amtlich festgestellt. Die Stadtwerke informieren jedes Jahr die Verbraucher im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen „Stromkennzeichnung“ über die Herkunft des von ihnen bezogenen Stroms und auch darüber, wie er sich auf die Umwelt auswirkt. Für jedes Stromprodukt werden auch die CO2- Emissionen und die Menge radioaktiven Abfalls ausgewiesen, die bei der Her- stellung jeder einzelnen Kilo- wattstunde entstehen. Die CO2-Emissionen bei der Strom- Produktion aus fossilen Ener- gieträgern werden vom Bun- desumweltamt jährlich neu ermittelt. Die aktuell veröffentlichte Stromkennzeichnung für den 2016 in Hamm gelieferten Strom weist bei den „Erneuer- baren Energien“ einen Anteil von 53,74 Prozent (45,56 plus 8,18 Prozent) aus. Die Strom- erzeugung in Deutschland er- reicht lediglich einen Wert von 32 Prozent (28,8 plus 3,2 Pro- zent). Der Anteil atomar er- zeugten Stroms liegt für Hamm bei nur noch 7,77 Prozent im Vergleich zu 14,3 Prozent deutschlandweit. Der Anteil von Kohlestrom liegt in Hamm bei 27,2 Prozent und deutsch- landweit bei 41,8 Prozent. Die Werte des Strommix können immer erst nach Ab- schluss einer Lieferperiode – in der Regel ein Kalenderjahr – ermittelt werden. Bei der Stromkennzeichnung wird der Weg der Beschaffungskette nachvollzogen. Aus diesem Grund ist es unter anderem nicht möglich, bereits für ein aktuelles Lieferjahr die Zusam- mensetzung des Stroms dar- zustellen. Es handelt sich im- mer um eine nachträgliche Be- trachtung eines abgeschlosse- nen Zeitraumes. Häufig wird die Frage ge- stellt, was man unter dem Aus- druck „Erneuerbare Energien“ und „sonstige Erneuerbare Energien“ versteht? Der Begriff „Erneuerbare Energien“ um- fasst alle Energieträger, die sich entweder kurzfristig von selbst erneuern (wie zum Beispiel Maispfl anzen zur Energiege- winnung aus Biogasanlagen) oder Energieträger, die unend- lich zur Verfügung stehen (wie Sonne, Wind und Wasser). Die „Erneuerbaren Energien“ wer- den im Sinne des Erneuerbare- Energien-Gesetzes (EEG) fi- nanziell gefördert. Sämtliche erneuerbare Energien, die nicht fi nanziell nach dem EEG ge- fördert werden, fallen im Rah- men der Stromkennzeichnung unter die „sonstigen Erneuer- baren Energien“. Hamms Strom wird immer grüner Mehr als 2.100 Photovoltaikanlagen, acht Windenergieanlagen und viele andere Erzeuger speisen grünen Strom in das Netz der Energie- und Wasserversorgung der Stadtwerke Hamm ein – mit steigender Tendenz. Erneuerbare Energien spie- len für die Hammer Stadtwerke eine wichtige Rolle: „Die Betei- ligungen am großen Off shore- Windpark vor Borkum in der Nordsee, an zahlreichen On- shore-Windparks und an Frei- f lächenphotovoltaikanlagen deutschlandweit sind gute Bei- spiele für das Engagement der Stadtwerke im Sinne des Kli- ma- und Ressourcenschutzes“, erklärt Geschäftsführer Jörg Hegemann. 30 /