Voller Einsatz

HammMagazin_01-2016

„Meine zweite Familie“ Die Feuerwehr ist ein wichtiger Teil ihres Lebens, „meine zweite Familie“. Auf den Tag genau seit dem 7. November 1988 ist Silvia Otto in dieser „starken Gemeinschaft“ aktiv. Ein Auslöser für ihre ehrenamtliche Arbeit war ein dramatisches Ereignis: „Die Wohnung meiner Eltern brannte total aus. Die Feuerwehr hat nicht nur gelöscht, sondern uns in unserer Not auch sofort geholfen.“ Silvia Otto erinnert sich noch immer dankbar an diese unerwartete Hilfsbereitschaft . „Wir wurden spontan gefragt: Was macht Ihr jetzt, wo kommt Ihr unter?“ Die erste Nacht verbrachte die Familie beim Löschzug Süden – im Gerätehaus an der Lessingstraße. Ein prägender Moment. Allerdings zögerte sie zuerst, in die Feuerwehr einzutreten. Der Grund: „Ich als einziges Mädchen?“ Ließ sich dann aber von dem Argument „Da gibt es schon ein Mädchen“ überzeugen. Übrigens: Das „Mädchen“ Britta Dopheide ist seit dieser Zeit ihre beste Freundin – privat und bei der Feuerwehr, seit nunmehr 27 Jahren. Zwei Jahre lang absolvierte Silvia Otto die vorgeschriebene Grundausbildung. Später folgten mehrere Spezialausbildungen – so zur Rettungssanitäterin, zur Maschinistin und zur Bekämpfung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahrenstoffen. Schon bald nach bestandener Prüfung richtete sich ihr Interesse auf den Fernmel- dezug der Hammer Feuerwehr, den heutigen Informations- und Kommunikationszug. Dort machte sich Silvia Otto schnell einen Silvia Otto „Am Mittwoch – dann ist für mich immer Feuerwehrtag.“ Namen – nicht zuletzt dank ihres Organisationstalents. Das Urteil der Kollegen: „Sie kann sehr, sehr gut koordinieren.“ Bei Einsätzen ist sie mit ihrem Lkw-Führerschein selbst mobil, ist immer dabei („außer in Urlaubszeiten und bei Krank- heiten“). Und jeden Mittwoch geht es nach Dienstschluss in der Agentur für Arbeit zur Hauptfeuerwache Hafenstraße: „Dann ist für mich immer Feuer- wehrtag.“ Dann warten stets umfangreiche Aufgaben auf die Brandmeisterin Silvia Otto. Darüber hinaus leitet sie den Jugendzug dieser Sondereinheit – zusammen mit ihrer Stellvertreterin Britta Dopheide. Ihr größtes Erlebnis? Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: „Der Weltju- gendtag 2005 von Köln.“ Am Wochenende des Besuches von Papst Benedikt XVI., als sich 600 000 Pilger in der Domstadt aufh ielten, hat sie den Einsatz von 70 Rettungs- und Krankenwagen koor- diniert. „Die beiden Tage haben mich an meine Grenzen gebracht“, sagt Silvia Otto, obwohl ihr Stresssituationen bei der Feuerwehr wahrlich nicht unbekannt sind. ■ Hammthema / 3

„Eine tolle und leistungsstarke Truppe“ Markus Kreuz kennt die Feuerwehr Hamm nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis: Bei einem 24-Stunden-Einsatz im Rettungswagen hat er selbst erfahren, dass die Einsatzkräfte tagtäglich vor großen Herausforderungen stehen. Seit gut einem dreiviertel Jahr sind Sie zuständiger Dezernent für die Feuerwehr. Wie ist ihr Eindruck nach dieser Zeit? Kreuz: Ein sehr guter. Die Feuerwehr Hamm ist eine tolle und sehr leistungsstarke Truppe, bei der jeder ganz genau weiß, was er zu tun hat. Ich weiß, dass hinter diesen Mechanismen, die im Ernstfall unverzichtbar sind, ganz viel Training und harte Arbeit steckt. Besonders beeindruckt es mich, dass diese Mechanismen auch im Zusammenspiel von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräft en funktionieren. Wie ist ihr persönlicher Kontakt zu den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr? Kreuz: Der Kontakt ist gut, aber er kann nach einem Drei- vierteljahr natürlich noch nicht so eng sein, wie ich mir das eigentlich wünsche. Deshalb will ich in den kommenden Monaten alle Löschzüge vor Ort besuchen, auch als Zeichen der Wertschätzung. Man kann es gar nicht hoch genug einschätzen, was die ehrenamtlichen Feuerwehrleute neben ihrer eigentlichen Arbeit leisten – zumal das freiwillige Engagement immer auch von der gesamten Familie mitgetragen werden muss. 4 / Hammthema l e k u K : s o t o F Sie haben in einem 24-Stunden-Einsatz selbst erlebt, was Rettungseinsatz bedeutet … Kreuz: Es waren für mich sehr spannende und lehrreiche Stunden. Danach ist mein Respekt vor der Arbeit der Rettungssanitäter noch größer als er ohnehin schon war. Ich wollte die Erfahrung unbedingt selbst machen: Auch um nicht den Eindruck zu er- wecken, dass ich selbst lieber im warmen Rathaus sitze. Für Mitte Januar ist ein 24-Stunden-Einsatz bei der Feuerwehr geplant. Sie konnten kürzlich drei neue Drehleitern übergeben, zudem verfügt die Feuerwehr Hamm über einen hoch-modernen Informa- tions- und Kommunikationszug. Ist die Feuerwehr in allen Berei- chen so gut aufgestellt? Kreuz: Da ich auch Kämmerer bin, gebe ich nicht gerne mehr Geld aus, als ich unbedingt muss. Aber Investitionen in die Feuerwehr sind Investitionen in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Deshalb braucht man über gewisse Anschaff ungen nicht zu diskutieren. Zudem haben wir auch eine Verantwortung für die Sicherheit unserer Feuerwehr. Das Material muss auf einem ordentlichen Stand sein, damit die Einsatzkräft e ihre wichtige Aufgabe wahrnehmen können. ■

Satelliten-Technik an Bord Die Hammer Feuerwehr ist bestens gerüstet. In brenzligen Situationen sind neben den 130 Haupt- amtlichen der Berufsfeuerwehr stadtweit 26 Einheiten jederzeit einsatzbereit – und der Informa- tions- und Kommunikationszug (IuK-Zug). Sein neuer Einsatzleitwagen hat die modernste Funk- und Fernmeldetechnik an Bord, zum Beispiel eine Satellitenanlage, um die Kommunikation auch dann noch zu ermöglichen, wenn andere Datennetze ausfallen. Ob Weltjugendtag, Bombenentschär- fung oder schwere Unwetterlagen: Das Einsatzleitfahrzeug des IuK-Zuges ist ein „Allround-Talent“, auf alles vorbereitet. „Dank der satellitengestützten Datenan- bindung können Einsatzdaten direkt vom Einsatzort zur Leitstelle der Feuerwehr an der Hafenstraße übermittelt werden“, erklärt Wilhelm Tigges, der Leiter der Feuerwehr Hamm. „Dazu zählen auch kleine Filme zur besseren Darstellung der Lage, die mit einer Kamera aufgenommen Hammthema / 5

und ebenfalls übertragen werden können.“ Eine weitere wichtige Aufgabe des Fahr- zeuges ist die Unterstützung und Entlas- tung der Leitstelle bei Großschadenslagen, wie IuK-Zugführer Jörg Funke berichtet. Als räumliche Ergänzung zu dem Ein- satzleitwagen (ELW – so das offizielle Kürzel) gibt es einen seitlich ausfahr- baren Abrollcontainer. In ihm kann gege- benenfalls eine größere Einsatzleitung eingerichtet werden. „Im Gegensatz zu den anderen Zügen löschen wir nicht den Brand, sondern sind quasi die Koordinie- rungsstelle am Einsatzort. Bei uns läuft alles zusammen“, erläutert Funke die wichtige Funktion des Informations- und Kommunikationszuges, der eine von vier Sondereinheiten der Hammer Feuerwehr ist – genauso wie der Logistik-Zug, die Rettungshundestaff el und der ABC-Zug. Hinter dem neuen „ELW2“, der seinen 27 Jahre alten Vorgänger ablöste, steckt eine höchst zeitaufwändige Planung: Rund sechs Monate dauerte es vom Ent- wurf bis zur Bestellung der 850 000 Euro teuren Spezialanfertigung. Der Bau dann noch einmal weitere neun Monate. „Der Einsatzleitwagen ist hundertprozentig auf die Bedürfnisse der Feuerwehr Hamm abgestimmt. So ein Fahrzeug muss gut geplant sein und kann nicht von der Stange gekauft werden. Es ist ein Unikat“, sagt Zugführer Funke. Die „Geburtsstunde“ des IuK-Zuges war bereits 1969 – im Zuge des Katastrophen- schutzes. „Wir können stolz darauf sein, dass die Feuerwehr Hamm seit 47 Jahren eine solche Sondereinheit besitzt. Das hat nicht jede Stadt – und vor allem nicht so ein modernes Einsatzfahrzeug, wie wir es haben“, bilanziert Feuerwehr-Chef Wilhelm Tigges. Der Informations- und Kommunikationszug kommt im Rahmen der überörtlichen Hilfe deshalb auch wiederholt außerhalb des Hammer Stadtge- bietes zum Einsatz. Um auch noch in Zukunft personell gut für die speziellen Einsätze gerüstet zu sein, sucht der IuK-Zug engagierten Nach- wuchs. „Unser Zug hat eine eigene Jugend- feuerwehr“, teilt Zugführer Jörg Funke mit. „Jeden Mittwoch von 17.30 Uhr bis 19 Uhr trifft sie sich in der Hauptwache. Hier lernen die Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren nicht nur die feuerwehr- technischen Aufgaben, sondern auch die Grundlagen der Informations- Kommuni- kations-Technik kennen.“ Es stehen aber auch Spielabende, Kinobesuche oder Zelt- lager auf dem Ausbildungsplan. „Auch interessierte Quereinsteiger, die älter als 18 Jahre sind, können sich beim IuK-Zug melden“, betont Zugführer Jörg Funke, „sie sind gleichermaßen will- kommen wie weibliche Interessenten und Mitbürger mit Migrationshintergrund.“ ■ Kontakt Ansprechpartner des Informations- und Kommunikationszuges der Feuerwehr Hamm: Zugführer Jörg Funke Mail: IuK-Zug@feuerwehr-hamm Telefon: 0 23 81 / 87 51 12 n e g i e z n A Impressum: Herausgeber / Verlag Verkehrsverein Hamm e.V. Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm www.verkehrsverein-hamm.de Redaktion Ulrich Weißenberg (verantw.) Cornelia Helm (verantw. für die Seite "Hamm stadtwerke") Carsten Lantzerath-Flesch (verantw. für die Seite "Hamm wirtschaft") E-Mail: redaktion@hamm-magazin.de Anzeigen Norbert Pake, Verkehrsverein Hamm e.V. Telefon: 0 23 81 / 37 77 22 Telefax: 0 23 81 / 37 77 51 E-Mail: pake@hamm-magazin.de Satz Michelle Tesche, Verkehrsverein Hamm e.V. Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm 6 / Hammthema

1. Wie viele Leute arbeiten bei der Berufs- und Freiweilligen Feuerwehr? Freiwillige Feuerwehr Einsatzabteilung Ehrenabteilung (Mitglieder 60 Jahre und älter) 497 94 Spielmannszüge 101 253 Jugendfeuerwehr Sondereinheiten 870 Berufsfeuerwehr 130 2. Wie lange dauert es durch- schnittlich, bis die Hammer Feuerwehr am Einsatzort ist? Etwa acht Minuten 3. Wie viele Einsätze hat die Berufs- bzw. Freiwillige Feuerwehr im Jahr? Brandschutz / Technische Hilfeleistung 2607 Rettungsdienst 30 309 4. Wie viele Züge gibt es? Welche sind es? 26 Züge in sechs Bereichen: Mitte (Einsatzbereiche Mitte, Mark, Westtünnen, Berge und Westen) Bochum-Hövel (Einsatzbereiche Bockum und Hövel) Heessen (Einsatzbereiche Heessen und Norden) Uentrop (Einsatzbereiche Werries, Haaren, Uentrop, Norddinker und Ostwennemar) Rhynern (Einsatzbereiche Rhynern, Osttünnen, Süddinker, Wambeln, Allen und Osterﬂ ierich) Pelkum/Herringen (Einsatzbereiche Pelkum, Lerche, Wiescherhöfen, Weetfeld, Herringen und Sandbochum) Logistik-Zug Rettungshunde & Ortungstechnik ABC-Zug Informations- und Kommunikationszug 10 / Hammthema 5. Wie alt ist der Jüngste bei der Freiwilligen Feuerwehr? 18 Jahre 6. Wie viele Feuerwehr-Autos gibt es insgesamt in Hamm? 111 7. Wie lang ist ein Feuerwehrschlauch? C-Schläuche: 15 oder 30 Meter (zur schnellen Wasserabgabe) B-Schläuche: 5, 20 und 35 Meter 8. Gibt es bei der Feuerwehr 24 Stunden-Dienste? Wenn ja, wie lange hat man danach frei? Ja, zwei Tage frei 9. Wie viele Feuerwehrleute fahren mindestens bei einem Einsatz raus? Zehn Feuerwehrleute 10. Welche Einsatzgebiete gibt es bei der Feuerwehr? Brandbekämpfung Technische Hilfeleistung Rettungsdienst Zahlen und Fakten zur Feuerwehr Hamm

Viele, viele alte Fahrzeuge im Originalzustand: von der Feuer- wehr, vom Katastrophenschutz, vom Rettungsdienst und sogar von der Polizei. Der Historische Löschzug Pelkum hat eine der größten Sammlungen solcher Fahrzeuge, die „in jahrelanger Arbeit von unseren Vereinsmit- gliedern restauriert worden sind“, wie Vorsitzender Reiner Baum mit Stolz verkündet. Bekannt ist der Historische Lösch- zug Pelkum für sein Feuerwehrmuseum hinter dem alten Amtshaus in Pelkum. Hier gibt es spannende Informationen zu den einzelnen Bereichen des Rettungs- wesens – und zahlreiche interessante Ausstellungsstücke. Neben den Oldti- mern zum Beispiel auch 250 komplette Einsatzuniformen (die älteste von 1700) und 250 Helme aus aller Welt. Seine Sammlung konnte der Historische Löschzug Ja hr noch einmal um sieben Fahrzeuge erwei- tern. Prominentester Neuzugang ist der im verga ngenen „Christoph 8“ ist der neue Star im Feuerwehrmuseum n e g i e z n A 12 / Hammthema

Oldtimer im Originalzustand: Die alten Fahrzeuge werden von den Mitgliedern des Historischen Löschzugs in oft jahrelanger Arbeit restauriert. Elektro-Krankentransportwagen (KTW) der Rettungshubschrauberstaff el Lünen – ein Einzelstück. Sein fl iegender Kollege, der alte Rettungshubschrauber „Christoph 8“, ist auf dem Autobahn-Denkmal am Kamener Kreuz zu bestaunen. In Hamm habe man jetzt, so Reiner Baum, den kleinen Gehilfen mit dem selben Namen. Der KTW wurde vor 40 Jahren von der Firma Spermann in Werne zum Transport der Verletzten vom Hubschrauberlandeplatz in die Unfallklinik Lünen gebaut und war dort über 40 Jahre im Einsatz. „Bei der Über- gabe überreichten uns die Piloten von ‚Christoph 8‘ einen Original-Fliegerkombi und einen Piloten- helm auf dem alle Piloten unter- s c h r i e b e n haben“, freut sich Baum über d ie b eiden seltenen Expo- nate. ■ Reiner Baum n e g i e z n A Hammthema / 13

Der Entschärfer Die Hälfte aller Luftangriffe auf Deutschland im zweiten Weltkrieg ging auf Ziele in Nordrhein-Westfalen. Auch 70 Jahre nach Kriegsende beﬁ nden sich im Hammer Boden unzählige nicht detonierte, aber „scharfe“ Bomben, sogenannte Blindgänger – bis sie von Karl-Heinz Clemens, gelernter Kfz- Mechaniker und Katastrophenschützer, entschärft werden. Das „Hamm-Magazin“ hat eine Kampfmittelräumung begleitet. Kampfmittelbeseitigung in Hamm Jahresstatistik 2015 (01.01. - 15.12.) Luftbildauswertungen beantragt 179 ausgestellte Kampfmittelbescheinigungen 590 Baugruben-/Freiﬂ ächenabsuchungen neue Blindgängereinschlagstellen Blindgängersondierungen Ortstermine Bombenräumung mit Evakuierung Bombenräumung ohne Evakuierung 113 172 72 106 3 49 Gesamt 1284 / 15

1 Das Luftbild Seit 1976 werden Luftbilder systema- tisch ausgewertet. Rund 300 000 Bilder sind bei den Bezirksregierungen inzwischen NRW-weit verfügbar. Sie sehen ähnlich wie dieses Luftbild aus, das einen Teil der Hammer Innen- stadt, die Eisenbahnlinie und die Lippewiesen zeigt. Jeder Bauherr muss im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens sein Grundstück anhand der Luftbilder überprüfen lassen – so auch bei einer Fläche an der Weetfelder Straße in Pelkum (Selmigerheide), auf der ein Supermarkt und ein Getränkemarkt errichtet werden sollen. Die Auswer- tung der – vom Kampfmittelräum- dienst der Bezirksregierung in Arns- berg nicht zur Veröffentlichung freigegebenen – Luftbilder ergibt hier mehrere Verdachtspunkte. Wenn auf ihnen Krater zu sehen sind, könnte das ein Fall für Truppführer und Kampfmit telexper te Karl- Heinz Clemens sein – so wie auch diesmal. m m a H v i h c r a t d a t S : o t o F 3 Das Aus- schachten Bevor die Evakuierung beginnt, wird die Bombe freigelegt. Die Ausschach- tung soll einen sicheren Zugang für den Kampfmittelexperten gewähr- leisten. 2 Die Sondierung Insgesamt werden im Rahmen der von einer Spezial-Firma durchgeführten Sondie- rungsbohrungen sieben Blindgängerverdachtspunkte und darüber hinaus weitere 26 Verdachtsmomente, die sich bei einer vorangegangenen Oberﬂ ächendetektion herausgestellt hatten, überprüft. Bei einem Verdachtspunkt stellt man eindeutige Hinweise auf einen Bombenblindgänger fest. 16 / Hammthema

Die Weltkriegsbomben haben hunderte verschiedene Zünder und Zündsysteme – und Karl-Heinz Clemens muss die Funk- tionsweise aller kennen. Schließlich muss er wissen, womit er zu tun hat, bevor er an die Entschärfung geht. „Inzwischen gibt es verschiedene technische Hilfsmittel dafür, aber häuﬁ g ist es dennoch Handarbeit, da ich nicht genügend Platz für die Hilfs- mittel habe“, erklärt Kampfmittel-Experte Clemens. Die vielen Jahrzehnte im Boden machen Kampf- mittel nicht ungefähr- licher. Im Gegenteil: Alter und Rost, aber zum Beispiel auch die Einwir- kung von Wasser und Frost können das Risiko einer Detonation sogar noch erhöhen. 4 Die Evakuierung Nach Auswertung der Messdiagramme gehen die Experten von einer 250-Kilogramm-Bombe aus. Ab 12 Uhr beginnt die Evakuierung eines Gebietes von 250 Metern um den Fundort herum. Knapp 1 000 Anwohner müssen ihre Wohnungen verlassen, etwa 140 Haushalte sind betroffen. Auch einige Gewerbebetriebe müssen die Arbeit niederlegen. Schließlich muss auf der Strecke zwischen Bönen und Hamm auch der Bahnver- kehr gestoppt werden. Um 14.20 Uhr – nach fast zweieinhalb Stunden ist die Evakuierung endlich abgeschlossen. 5 Die Entschärfung Karl-Heinz Clemen hatte nie das Ziel, beruﬂ ich Bomben zu entschärfen. Er ist gelernter Kfz-Mechaniker und Katastrophenschützer. Das Bombenent- schärfen hat er an der Dresdner Sprengschule gelernt. Dort ist er in der Theorie, aber insbesondere auch durch intensives Training an echten Kampf- mitteln ausgebildet worden. Seit neun Jahren entschärft Karl-Heinz Clemens jetzt. Ohne falsche Routine, aber immer mit Respekt: „Jeder Einsatz ist anders“, sagt Clemens vor dem Einsatz. Und die Bombe in der Selmigerheide liefert dafür prompt den Beweis: „Die Bombe steckte in fünf Meter Tiefe im Schlamm. Ich hatte Probleme, mich zu bewegen und an den Zünder zu kommen“, erklärt Clemens. Meist dauern die Entschärfungen etwa 20 Minuten, hier ist Clemens doppelt so lange im Einsatz. Um 15.10 Uhr heißt es schließlich: „Bombe entschärft“. Die Menschen in Pelkum können wohl- behalten in ihre Häuser zurück – dank Karl-Heinz Clemens. Hammthema / 17

Veranstaltungskalender Januar 2016 BILDUNG BÜHNE KONZERTE Di, 12.01.16 Weltreise durch Wohnzimmer - Rückblick und Erfahrungsaustausch Volkshochschule Hamm im Heinrich-von-Kleist-Forum 18:30 Uhr Di, 12.01.16 Campus live: Der 120-Prozent-Unfug Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:00 Uhr Mo, 18.01.16 Michael Hauch - Kindheit ist keine Krankheit Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum 19:30 Uhr So, 31.01.16 "Die Erﬁ ndung der Nation: Literatur, Kunst und Politik in Finnland um 1900" mit Prof. Dr. Wegner Gustav-Lübcke-Museum Hamm 15:00 Uhr EVENTS Sa, 02.01.16 Einkaufen Erleben: Hamm Prosit 2016 Innenstadt Hamm 11:30 Uhr Mo, 11.01.16 Das Phantom der Oper Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Fr, 15.01.16 Hubert Burghardt: Nachher will's keiner gewesen sein! Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Sa, 16.01.16 Oliver Welke & Dietmar Wischmeyer - "Im Herzen jung!" Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr So, 17.01.16 Aschenputtel - das Musical Maximilianpark Hamm 11:00 Uhr und 15:00 Uhr So, 24.01.16 Licht im Dunkel Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Do, 28.01.16 Auf und davon Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr Do, 28.01.16 Wilfried Schmickler - Das Letzte Maximilianpark Hamm 20:00 Uhr Sa, 02.01.16 Musik zur Marktzeit: Lieder, die von Liebe erzählen Pauluskirche 11:15 Uhr So, 10.01.16 Play & Lead: Kolja Blacher und Württembergische Kammerphilharmonie Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr So, 17.01.16 Konzert "Nordische Impressionen" mit dem Collegium Musicum Gustav-Lübcke-Museum Hamm 15:00 Uhr So, 17.01.16 Wiener Johann Strauß Galakonzert Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Di, 19.01.16 Ulaş Özdemir und Mustafa Kilçık (Türkei): Traditionell und doch zeitgenössisch Lutherkirche 18:00 Uhr Fr, 22.01.16 Eva Klesse Quartett: Xenon Kurhaus Bad Hamm 19:30 Uhr So, 23.01.16 ABBA Gold - The concert show Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Fr, 29.01.16 Happy Birthday, Frank Sinatra Kurhaus Bad Hamm 20:00 Uhr Sa, 30.01.16 Hammer Schlagernacht 7.0 Zentralhallen Hamm 19:00 Uhr FREIZEIT Sa, 02.01.16* Fackeltour - Kissinger Höhe Parkplatz Kissinger Höhe 16:30 Uhr Fr, 22.01.16* Stadttour: Nachtwächterrundgang Brunnen am Marktplatz (Arkaden Sparkasse) 18:30 Uhr Fr, 22.01.16 Magic Dinner Hotel Restaurant Lippmann am Boll 19:00 Uhr Sa, 23.01.16* Fackeltour - Radbod Kulturrevier Radbod 16:30 Uhr So, 24.01.16 Vor und hinter dem Vorhang Kurhaus Bad Hamm 11:00 Uhr So, 24.01.16 Magic Dinner Enchilada im Kristallpalast 18:00 Uhr Sa, 02.01.16, 11:30 Uhr Hamm Prosit 2016 Innenstadt Hamm Mo, 11.01.16, 20:00 Uhr Das Phantom der Oper Kurhaus Bad Hamm SA, 16.01. - So, 17.01.16 LV-Schau Rassekaninchen Zentralhallen Hamm So, 17.01.16, 15:00 Uhr Aschenputtel - das Musical Maximilianpark Hamm Fr, 16. - 17.11.12, 10 Uhr Bildungsmesse Hamm Zentralhallen Hamm Hammtermine / 19

Do, 28.01.16 Magic Dinner Denkma(h)l! 18:00 Uhr So, 31.01.16 Helios-Theater: H2O Kulturbahnhof 16:00 Uhr Fr, 29.01.16 Magic Dinner Landrestaurant Haus Splietker 19:00 Uhr So, 31.01.16* Zum Tee mit Friedrich Christian Bevervörde auf Schloss Oberwerries Treffpunkt: Schloss Oberwerries (Foyer des Herrenhauses) 15:00 Uhr KINDERVERANSTALTUNGEN Sa, 02.01.16 Winterferienkurs (5 - 8 Jahre bzw. 9 - 13 Jahre; jeweils mit Voranmeldung): "Finnische Landschaftsbilder" mit Udo Baggeröhr Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr bzw. 13 Uhr KUNST/ AUSSTELLUNGEN So, 03.01.16 Offene Sonntagsführung: Kuratorenführung zur Archäo- logie mit Susanne Birker Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr Mo, 04.01.16 - Sa, 16.01.16 "24 Hammericks" Zentralbibliothek im Heinrich-von-Kleist-Forum 10:00 Uhr So, 10.01.16 Offene Sonntagsführung: Führung "Sehnsucht Finnland" mit Dr. Diana Lenz-Weber Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr Mi, 20.01.16 Daumesdick Kulturbahnhof 15:00 Uhr Fr, 22.01. - So, 24.01.16 12. Kids Fun World Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Sa, 23.01.16 Wintersurvival für Kids Maximilianpark Hamm 11:00 Uhr Do, 28.01. u. Fr, 29.01.16 Helios-Theater: H2O Kulturbahnhof 10:00 Uhr bis So, 17.01.16 Die Otmar Alt Bibel - Erste Begegnung mit den Originalwerken Otmar-Alt-Stiftung 14:00 Uhr So, 17.01.16 Offene Sonntagsführung: Kuratorenführung "Sehnsucht Finnland" mit Dr. Friederike Daugelat Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr Fr, 22.01.16 Studierendentag: Museumsbesuch für 5 Euro Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr So, 24.01.16 Offene Sonntagsführung: Führung zur Ausstellung "Front 14/18" mit Dr. Maria Perrefort Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr So, 31.01.16 Sammler-, Antik- und Trödelmarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr bis So, 31.01.16 Studioausstellung "Front14/18: Der Erste Weltkrieg in 3D" Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr So, 31.01.16 Ausstellungseröffnung Atelier-Arbeitskreis Kulturrevier Radbod 11:00 Uhr So, 31.01.16 Offene Sonntagsführung: Kuratorenführung zum Alten Ägypten mit Carola Nafroth Gustav-Lübcke-Museum Hamm 11:30 Uhr bis So, 07.02.16 KUNST ZUR JAHRESWENDE Galerie Kley 10:00 Uhr bis So, 20.03.16 Sonderausstellung Sehnsucht Finnland Gustav-Lübcke-Museum Hamm 10:00 Uhr MÄRKTE/ FLOHMÄRKTE So, 03.01.16 Second-Hand-Modemarkt Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr SONSTIGE Fr, 08.01.16 RUW HighlightSALE und Jungzüchtertag Zentralhallen Hamm Sa, 16.01. - So, 17.01.16 Kaninchenschau Zentralhallen Hamm VORSCHAU Fr, 12.02. - So, 14.02.16 26. Baufachmesse ImBau Zentralhallen Hamm 11:00 Uhr Die Zentralhallen im Fokus des Bauherren Auch über die großen Themen Sanieren, Renovieren oder An- und Ausbauen kann man sich von A wie Altbau-Renovie- rung bis Z wie Zimmereinrich- tungen informieren. Wie auch bei der ImBau 2014 wird in 2016 der Garten wieder mit in die Messe- halle einbezogen. Heizung, Sanitär, Energieeinsparungen im Haushalt werden ganz groß geschrieben. Auch das Thema Einbruchschutz wird wieder eine große Rolle spielen. Grundstücke, Häuser, Innenausstattung sind nur einige der vielen Themenbe- reiche der Messe in den Zentral- hallen. * Tickets nur im Vorverkauf in der Insel am Bahnhof oder online unter www.hammshop.de Fr, 22.01. - So, 24.01.16 12. Kids Fun World Zentralhallen Hamm Do, 28.01.16, 20:00 Uhr Wilfried Schmickler - Das Letzte Maximilianpark Hamm Fr, 29.01.16, 20:00 Uhr Happy Birthday, Frank Sinatra Kurhaus Bad Hamm Sa, 30.01.16, 19:00 Uhr 7. Hammer Schlagernacht Zentralhallen Hamm Hammtermine / 21

Retter auf vier Pfoten Henry zerrt an der Leine. Henry zerrt an der Der kleine Cocker-Spaniel ist Der kleine Cocker-S aufgeregt. Er soll einen Verschüt- aufgeregt. Er soll eine teten suchen. Henry ist einer von 17 teten suchen. Henry ist Hunden der Hammer Rettungshun- destaffel, die seit sechs Jahren für mer Notfall-Einsätze ausgebildet und eingesetzt wird. Es ist Dienstagabend. An der Feuer- wache Bockum-Hövel treff en zehn Hunde- führer mit ihren Hunden ein zu einem Übungseinsatz, von dem sie vorher nichts geahnt hatten. Die Spannung steigt. Staf- felführer Rainer Müller und Ausbildungs- leiterin Bianca Hanisch geben die Marsch- richtung vor: Im Simulationsraum der Feuerwache ist ein Parcours aus Gitter- käfi gen errichtet worden, die ein kompli- ziertes Labyrinth bilden und zu einem Mann führen, der den Verschütteten darstellt. Es ist dunkel, 29 Grad warm, Motorengeräusche sorgen für eine bedroh- liche Atmosphäre. Die Hunde suchen unbeirrt ihren Weg. Auch Henry fi ndet nach Irrwegen und Klettertouren das „Opfer“. Henry bellt – das Signal, dass die Suche erfolgreich war. Über Stock und Stein sucht der kleine Cocker-Spaniel „Henry“ das Einsatzgebiet ab. n e g i e z n A 22 / Hammthema

Bis die Rettungshunde für den Ernstfall fi t sind, haben sie eine zweijährige Aus- bildung nach Richtlinien des Deutschen Feuerwehrverbandes absolviert. Unbe- dingtes Vertrauen zwischen Hund und seinem Führer ist die Voraussetzung. Dann bewältigen die Tiere Hindernisse, die sie von Natur aus scheuen würden: Sie balancieren über Wackelbretter, steigen sogar die Leiter eines Hochsitzes hoch, wenn dort eine vermisste Person zu ver- muten ist. Rainer Müller ist Staff elführer, Hovawart-Hündin Helena die Rudelchefi n. Auch Helena überwindet wie ihre vierbei- nigen Kollegen selbst in schwierigen Situ- ationen ihre instinktiven Ängste, weil sie ihm vollkommen vertraut. „Sie stand sogar schon mal hinter mir auf der Leiter, als ich die Dachrinnen gereinigt habe“, gibt Müller schmunzelnd zum Besten. Verantwortlich: Ausbildungsleiterin Bianca Hanisch und Staffelführer Rainer Müller Die vierbeinigen Azubis müssen min- destens 14 Monate und dürfen höchstens vier Jahre alt sein. Ausgebildet werden sie für die Fläche, wo sie „nackt“ (das heißt ohne Leine) laufen und zum Beispiel Vermisste im Wald suchen. „Im Gelände leisten wir der Polizei Amtshilfe. Deren Hunde sind dort nicht einsetzbar, weil sie an der Leine geführt werden. Wenn wir mit Hunden suchen, haben wir in 20 Minuten bis zu 30 000 Quadratmeter abge- sucht“, erklärt Rainer Müller. Die Suche in Trümmern – etwa nach einem Brand oder einem Gebäudeeinsturz – wird ebenfalls trainiert und geprüft . Vier Hunde der Rettungshundestaff el Hamm bewährten sich kürzlich in München in der Königsklasse der Prüf- ungen, der RTH 3. Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz suchten sie Tag und Nacht in eingestürzten Gebäuden, absol- vierten einen zehn Kilometer langen Nachtmarsch. „Die Hunde brauchen“, so Müller, „dabei alle zwanzig Minuten eine Pause. Für sie ist das hochkonzentrierte Kopfarbeit, wenn sie Witterung aufnehmen.“ Gerade die Herausforderung macht die Rettungshundestaff el für Hund und Herrchen interessant: „Die Hunde sind sehr leistungsbereit. Sonntags morgens und Dienstag abends wird trainiert. Und ihre Besitzer ziehen die Arbeit bei uns dem täglichen Gassigehen vor, weil die Hunde zufriedener sind nach ihrer Arbeit.“ Dafür müssen auch die Hundeführer – in Hamm zehn Männer und zehn Frauen – qualifi ziert werden. Feuerwehrgrundaus- bildung, Rettungshundeausbildung und Fortbildungen in Bereichen wie Such- techniken, Trümmerkunde, Erste Hilfe am Hund kommen hinzu. Nach erfolgreicher Suche übernehmen die Kollegen die Personenrettung. Nach so viel Ausbildung ist der Hund – aus Sicht der Feuerwehr-Einsatzleitung – ein „Biosensor“, ein lebendes Ortungs- mittel, dessen Schnelligkeit und Flexibilität nicht durch Technik zu ersetzen ist. Die Suche nach Vermissten ist häufigster Einsatzfall (etwa bei Demenzkranken, die sich verirren). „Nach Verschütteten mussten wir vor einigen Jahren suchen, als ein Haus an der Werler Straße abbrannte. Zum Glück hatte sich die Bewohnerin selbst vor dem Brand gerettet“, berichtet Müller vom schlimmsten Ernstfall der Vergangenheit. Wenn der Einsatz vorbei ist, verhalten sich Rettungshunde dann wieder wie ganz normale Hunde. „Helena weiß, dass es ernst wird, wenn ich Uniform trage. Aber zu Hause darf sie einfach Hund sein und auch mal Blödsinn machen.“ Und das macht Helena auch. ■ n e g i e z n A Hammthema / 23

Beneﬁ zkonzert Mit Thomas Beckmann gastiert einer der weltbesten Cellisten: Der Kammermusiker gibt am 24. Januar in der Pfarrkirche St. Agnes ein Beneﬁ zkonzert zugunsten obdachloser und hilfebedürftiger Menschen. Auf dem Solo-Programm stehen Werke von Barock bis Klassik. Bei dem um 15 Uhr beginnenden Konzert („Beckmann spielt Cello“) verzichtet der Künstler auf seine Gage. Die Erlöse aus den Eintrittskarten sowie die Konzertspenden sind für die Ar- beit des Caritasverbandes Hamm bestimmt. Sein Einsatz gegen die Not begann im Jahr 1993. Während Tausende von Men- schen zum Düsseldorfer Weihnachtsmarkt strömten, erfroren zwei obdachlose Frauen in der Altstadt. Er startete daraufh in die erste private Hilfsaktion zugunsten Ob- dachloser. Das „Gemeinsam gegen Kälte“- Projekt hilft Menschen in über 100 deut- schen Städten.„Gerade in der jetzigen Situation der Flüchtlingswelle“, erklärt der Cellist, „ist die Hilfe für alle Menschen in Not besonders wichtig. In mittlerweile über 500 Konzerten bislang spielte Th omas Beck- mann rund 1,5 Millionen Euro ein. ■ Gutscheinbuch zu gewinnen Ideenstau bei der Geschenke-Suche? Alle Jah- re wieder bietet das „Gutscheinbuch“ schnelle Rettung an – mit 130 Gutscheinen (in der Re- gel als „2 für 1“-Angebote) für die lokale Gas- tronomie und für die Freizeit-Gestaltung vom Saunabesuch über Kino, Museum und Alpincenter bis zum Bowling. Außerdem gibt es Rabatt-Gutscheine fürs Shoppen, etwa beim Mode-Einkauf oder bei der Au- tovermietung. Das Gutscheinbuch ist im Internet unter www.gutscheinbuch.de er- hältlich. Das „Hamm-Magazin“ verlost zwei der neuen Gutscheinbücher. Zu- schrift en bitte an: Verkehrsverein Hamm, Ökonomierat-Peitzmeier-Platz 2-4, 59063 Hamm ■ n e g i e z n A 24 / Hamminformation

Schlagernacht Am 30. Januar ist es wieder soweit: In der Sparkassen-Arena der Zentralhallen startet die Schlagernacht mit anschließender After-Show- Party und den beiden Stimmungskanonen DJ M und Mister Light. Als erste Künstlerin des Abends rockt Marry die Bühne – mit Hits wie „Tausend- mal Du“ und ihrem fesselnden Live-Pro- gramm. Weiter geht es mit Norman Langen, der seine Hits „Pures Gold“ oder „Ich wähl deine Nummer“ im Gepäck hat. Der dritte Künstler im Programm ist Achim Petry: Er kommt mit bekannten Liedern wie „Das wird ne lange Nacht“, „Keiner liebt dich“ und die aktuelle Nummer ‚„Rettungsboot“, die er gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang Petry aufgenommen hat. Ebenso mit von der Partie ist die Stimmungskanone Willi Herren. Seit Jahren ist er ein fester Bestandteil der Partyschlager- Szene und auch bei der Hammer Schlagernacht in den Zentralhallen. Er überzeugt mit Songs wie „Ich war noch niemals in New York“, „Scheiss drauf... Mallorca ist nur einmal im Jahr“ und dem Partyhit „So gehen die Gauchos“. Das fünfstündige Programm endet mit dem Auftritt von Peter Wackel. Der erfolgreiche Partykünstler bringt seine Hits „Joana (Du geile Sau)“, „Party, Palmen, Weiber und ‘n Bier“ und „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ mit zur Schlagernacht in die Zentralhallen. ■ Achim Petry – erfolgreich wie der Vater Marry – die Powerfrau der Schlagerszene n e g i e z n A Hamminformation / 25

Online stöbern, ofﬂ ine kaufen Kunden ﬁ nden ab Februar Einzel- handel, Gastronomie und Dienst- leistungen aus Hamm in einem gemeinsamen Onlineportal. Das Angebot ist riesig: egal ob Babyarti- kel, Fotoleinwände, Sportschuhe oder elek- trische Zahnbürsten. Im Internet ist alles zu fi nden – ab Februar auch ganz einfach lokal, denn dann startet das neue Onlineportal „Hamm erleben“. Die Hammer Einzelhändler haben in ei- nem intensiven Prozess die Wünsche von Kunden und Geschäft sleuten gleicherma- ßen herausgearbeitet, Internetportale aus anderen Städten analysiert und Konzepte eingeholt. Am Ende setzte sich die Medie- nagentur „creandi“ mit ihrem Konzept durch, das unter dem Motto „shoppen, schlemmen, schöner leben“ nicht nur Ein- zelhändler, sondern auch Gastronomen und Dienstleister auf einer Internetseite vereint. „Schon nach dem Marktforschungspro- jekt der Studierenden der Hochschule Hamm-Lippstadt wurde deutlich, dass es keine Frage nach dem ,Wann‘, sondern ganz klar nach dem ,Wie‘ ist, in welcher Form sich die Hammer Händler dem Wachstum im Onlinehandel stellen werden. Mit einer starken Gemeinschaft können wir die Vor- teile des stationären Handels mit dem On- linehandel verknüpfen“, so Christoph Dam- mermann, Chef der Hammer Wirt- schaft sförderung. Für die Käufer werden viele Fachgeschäf- te in der Innenstadt und besonders in den Stadtbezirken erst jetzt mit ihrer Pro- duktvielfalt sichtbar: „Mit der neuen Inter- netplattform schaffen wir eine virtuelle Haben gemeinsam das neue Internetportal gestaltet: die Medienagentur „creandi“, die Wirt- schaftsförderung Hamm, der Beirat Einzelhandel und die IHK zu Dortmund. Gesamtdarstellung, in der sich Unterneh- men und Dienstleister darstellen können, die bis jetzt keine Onlinepräsenz hatten. Gleichzeitig bietet sich für erfahrene Unter- nehmen die Möglichkeit der Integration eines bereits erfolgreichen Onlineshops, um die virtuelle Präsenz zu verstärken“, ergänzt Matthias Grabitz vom Beirat Einzelhandel. Auch Ulf Wollrath von der IHK zu Dort- mund betont die Notwendigkeit eines pro- fessionellen Internetauft ritts: „Eine gute Online-Präsenz führt auch zu mehr Besu- chern in meinem lokalen Geschäft . Diese Entwicklung können wir in vielen Städten beobachten und 1:1 auf Hamm übertragen.“ Ein weiterer Vorteil: Durch den Zusam- menschluss möglichst vieler Unternehmen aus Hamm wird auch die Sichtbarkeit bei Suchmaschinen erhöht. Und schon längst gilt nicht nur für Einzelhändler „Wer im Internet nicht gefunden wird, den gibt es nicht“, so Prof. Dr. Uwe Kleinkes von der Hochschule Hamm-Lippstadt bei der Prä- sentation der Untersuchungsergebnisse sei- ner Studenten. Vor Jahresende haben sich bereits über 50 Unternehmen auf „Hamm erleben“ an- gemeldet, bis zum Start am 15. Februar ist jetzt Zeit, das virtuelle Schaufenster einzu- richten. Dann wird zwar nicht die bekann- te Ladentür aufgeschlossen, aber Shopping- freunde werden die Stadt Hamm mit anderen Augen erkunden. ■ Hammwirschaft / 27

Sprache durch Berührung lernen: das beeindruckende Theaterstück „Licht im Dunkel“ am 24. Januar im Kurhaus Der Kultur-Januar Das neue Jahr startet humorvoll, hoffnungsfroh, schlagkräftig und durchtrieben „Play & Lead“ (10. Januar, 19.30 Uhr, Kurhaus) Unter dem Motto „Play & Lead“ integriert sich der Berliner Ausnahme-Geiger Kolja Blacher als Solist und Orchesterleiter in die Württembergische Kammerphilhar- monie und kreiert damit eine ungewöhn- lich intensive Art des Musizierens. Haydn- Humor (Sinfonie „La Poule“ = Die Henne), Brittens Verneigung vor seinem Lehrer Frank Bridge und Jazziges mit Bernsteins Serenade nach Platons „Sym- posion“ stehen auf dem Programm. Nachher wills keiner gewesen sein! (15. Januar, 19.30 Uhr, Kurhaus) Mit spitzfi ndigen Statements, hintergrün- digen Spielszenen und listigen Liedchen am Klavier beweist Kabarettist Hubert Burghardt mit seinem neuen Programm, dass die Gesellschaft durchaus nicht zwi- schen angeblicher Alternativlosigkeit und sogenannten Sachzwängen erstarren muss. Es geht unter anderem um pharmazeutische Nahrungsmittel, Staatsbulimie und die Fle- xibilisierung von Toleranzgrenzen, todsi- chere Geschäft sideen, gewagte Steuerhilfe und verrückte Wortfi ndungsstörungen. Ein Abend für Querköpfe, Mitdenker und Spaß- versteher! Eva-Klesse-Quartett (22. Januar, 19.30 Uhr, Kurhaus) Leipziger Jazznachwuchspreis, Eröff nungs- konzert der Leipziger Jazztage, Live-Sen- dung in der WDR-Jazznacht, Jazzfest Berlin und der Echo Jazz 2015 in der Kategorie „Newcomer des Jahres“ für ihr Debütalbum „Xenon“: Eva Klesses Erfolgskurve zeigt eindeutig nach oben. Vier ganz unter- schiedliche Musikerpersönlichkeiten tref- fen in ihrem Quartett zusammen, die sich aber harmonisch in einem Sound vereinen: von melancholisch bis überschwänglich – emotionaler, energiegeladener, spannungs- reicher und kraft voller Modern Jazz. Licht im Dunkel (24. Januar, 19.30 Uhr, Kurhaus) Mit gerade einmal 19 Monaten verliert die kleine Helen Keller durch eine Krankheit ihr Augenlicht und ihr Gehör. Durch die völlige Isolation büßt sie auch ihr Sprach- vermögen ein. In ihrer Not engagieren die Eltern die Lehrerin Annie Sullivan, die ihrer Tochter Sprache durch Berührung beibrin- gen soll. Bis heute hat das bekannte Th ea- 28 / Hammkultur

Klangkosmos Die erste Reise im neuen Jahr führt den Klangkosmos am 19. Januar (18 Uhr, Lu- therkirche) in die Provinz Kahramanmaraş in der Türkei. Bis heute hat die türkische Volksmusik, die Halk Müzigi, eine lebendi- ge Tradition. Grob lässt sie sich in vier Ka- tegorien unterteilen: ländliche Musik, kur- dische Musik, die Musik der Âşık und Türkü. Ulaş Özdemir und Mustafa Kilçık präsentieren ein Repertoire traditioneller und zeitgenössischer Musik der alevitischen Kulturtradition. Sie spielen sowohl rituelle Stücke der alevitischen Gebets-Zeremonien als auch eigene Werke. In der Lutherkirche: alevitische Musik terstück „Licht im Dunkel“ nichts von sei- ner Faszination verloren. In der Inszenierung von Volker Hesse überzeugen Laia Sanmar- tin (Helen) und die aus zahlreichen Fern- sehproduktionen bekannte Birge Schade (Annie) in den Hauptrollen. Auf und davon (28. Januar, 19.30 Uhr, Kurhaus) Josephine und Elisabeth sind jung, hübsch und durchtrieben. Auf nicht ganz legale Weise erleichtern sie reiche Herren um viel Geld. Eines Tages treff en sie auf Charlie (Max Tidof), der mindestens ebenso raffi - niert wie die beiden Schönen ist – und be- ginnen eine Partnerschaft . Doch wie teilt man sich einen Mann? Und wer macht sich schließlich mit wem „auf und davon“ – oder eben auch nicht?! n e g i e z n A Hammkultur / 29

Die Infrarotkamera ermittelt gezielt Wärmeverluste an Gebäuden. Die Aufnahmen werden während der kalten Jahreszeit gemacht. Ist mein Haus noch ganz dicht? In der kalten Jahreszeit soll es in Räumen angenehm warm sein. Wenn die Wärme aber buchstäblich verheizt wird, ist das ärgerlich – und teuer. „Ist mein Haus noch ganz dicht?“, fragen sich oftmals Eigentümer. Mithilfe der Gebäudethermograﬁ e der Stadtwerke Hamm lassen sich Energieverluste zuverlässig ausﬁ ndig machen. Die Gebäudethermografi e deckt energe- tische Schwachstellen in Wärmedämmun- gen und Gebäudehüllen auf. Das können zum Beispiel Leckagen, Durchfeuchtungen und Wärmebrücken sein“, erklärt Helge Aß- holt, Experte für Gebäudethermografi e bei den Stadtwerken Hamm. Mit einer ganz- heitlichen thermografi schen Betrachtung erscheine das eigene Gebäude in einem völ- lig anderen Licht. Vor Ort fertigen die Spezialisten dazu thermografische Außenaufnahmen vom Gebäude an und verfassen im Anschluss einen Bewertungsbericht mit zusätzlichen Informationen zu den Th emen Th ermogra- fi e, Energieeinsparverordnung und Ener- giesparen. „Dieses Paket bietet unseren Kunden den schnellsten und besten Weg, den energetischen Außenzustand ihres Ge- bäudes zu visualisieren“, sagt Helge Aßholt. „Mit den Ergebnissen lassen sich Moderni- sierungs- und Effi zienzmaßnahmen gezielt planen und angehen.“ In manchen Fällen 30 / Hammstadtwerke sei es sinnvoll, mit einer Vor- und Nachher- Aufnahme die durchgeführten Maßnah- men noch zu überprüfen. mit der Th ermografi ekamera überwiegend abends, in der Nacht oder am frühen Mor- gen unterwegs“, sagt Aßholt. Th ermografi eaufnahmen lässt man am besten in der kälteren Jahreszeit erstellen. „Für aussagekräft ige Bilder benötigt man eine Diff erenz der Innen- und Außentem- peratur von mindestens 10 Grad Celsius“, so der Th ermografi e-Experte. Und das Ge- bäude sollte zumindest zwei bis drei Stun- den vorher keiner direkten Sonneneinstrah- lung mehr ausgesetzt sein. „Wir sind deshalb Je näher der Experte mit der Th ermogra- fi ekamera an das Objekt herankommt, des- to detaillierter und aussagekräft iger sind die Bilder. Bei sehr großen Wohneinheiten wird es deshalb schwierig. „Weniger Details be- deutet eben auch, dass die Aufnahmen we- niger genau sind. Das lässt sich aber lösen, indem man sich auf bestimmte Gebäudetei- le fokussiert“, betont Aßholt. ■ VORTEILE AUF EINEN BLICK ✓ Aufdeckung von Mängeln an der ✓ Gebäudehülle durch eine ganzheitliche, thermografi sche Betrachtung ✓ Wärmebrücken werden sichtbar ✓ ✓ zerstörungsfreie Prüfmethode ✓ ✓ gezielter Sanierungsansatz möglich ✓ ✓ Reduzierung von Sanierungskosten ✓ ✓ Einsparung von Energie und CO2 ✓ ✓ eff ektive Kontrolle von Moder- ✓ nisierungsmaßnahmen ✓ Nachweis bei gutem energetischen ✓ Zustand