Stadtentwicklung Januar 97 5 Architektenwettbewerb Kurhaus Hamm Vorstellung der Preisträger Der Rat der Stadt Hamm hatte in seiner Sitzung am 13. Dezember 1995 auf Grund der wirtschaftlichen und baulichen Situation des Kurhauses einer Vermarktung mit dem Ziel seiner langfristigen Sicherung als Restaurations-, Hotel- und Tagungs- standort zugestimmt. Die Verwaltung wurde gleichzeitig beauf- tragt, einen bundesweit offenen Realisierungswettbewerb für den Neubau eines Restaurations-, Hotel- und Tagungskomplex- es vorzubereiten. Grundlagen der Wettbewerbsaufgabe waren ein Raumpro- gramm mit 160 Hotelzimmern sowie die Vorgaben, daß die unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile (Kopfbau und Spiegelsaal) zu erhalten sind und die Neubaumaßnahme die bisherige überbaute Fläche unter Berücksichtigung des vorhan- denen Baumbestandes nicht überschreiten darf. Entsprechend dem Raumprogramm waren folgende Vorgaben bei der Planung zu erfüllen: Logiebereich mit 160 Hotelzim- mern, ca. 4.650 m2, Empfangsbereich / Gesellschaftsräume ca. 400 m2, Gastronomiebereich ca. 320 m2, Tagungs- und Ban- kettbereich ca. 1.060 m2, Verwaltung ca. 120 m2, Freizeit- / VVellnessbereich ca. 175 m2, Sozial- / Wirtschaftsräume ca. 520 m2. Entscheidend für die Wettbewerbsarbeit war, daß sämtliche Forderungen in ein funktionelles Architekturkonzept umgesetzt wurden, um das Kurhaus zukünftig erfolgreich am Markt zu positionieren. I m März vergangenen Jahres hat der Rat die von der Verwal- tung erarbeitete Vorlage zur Auslobung des Realisierungswett- bewerbes beschlossen. Die Resonanz war überwältigend. 766 I nteressenten forderten die Wettbewerbsunterlagen an, 292 Teilnehmer reichten Wettbewerbsarbeiten ein. Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Baumewerd, Münster, legte die Verteilung der Preise und Ankäufe einstimmig fest: 1. Preis - Kehrbaum Architekten BDA, Kaufbeuren 2. Preis - Prof. v. Gerkan - Marg Et Partner, Hamburg 3. Preis - Angela Mensing - Sergio Canton, Berlin 4. Preis - Prof. Gerber Et Partner, Dortmund Ankauf - Prof. Krenz Et Partner, Bonn Ankauf - I ngeborg Lindner-Böge und Jürgen Böge, Hamburg Ankauf - Pfaff Et Partner, Rottweil Ankauf - Wilfried Kneffel, Hamburg engere Wahl - Christian Dörsam, Karlsruhe engere Wahl - Antje Krauter - Matthias Ludwig, Stuttgart engere Wahl - Schuster Architekten, Düsseldorf Salzkammergut — Atterseegebiet: 600 m Winter-, Friihjahrs-, TOP-Angebot: HP ab DM 44,- 1 Kind gratis! Schös, gernütl. Fam.-Hotel i. herd. Lage mit Alpenblick, beste Verpfleg., Buffets, Grillabend, Menuwahl, Tanz- u. Heimatabend. 3 Kegelbahnen, Bistro, Hallenbad 32°, Sauna, Dampfbad, Fitneßraum, Tr-Raum, Kinder- spielzi., Seminarraum, geführte Wanderungen, Tagesfahrten m. eig. Bus. Ebene Wanderwege, Langlauf ab Hotel (i. Sommer - Freibad, 2 Tennisplätze, Ki.-Spielpl., Liegewiesen), Zi. m. Du. od. Bad, WC, SAT-TV, Tele- fort, Balkon, HP DM 44,- bis DM 52,-, FeWo auf Anfrage, 5. 1. - 30. 4. 4 Wo-Pauschale VP DM 1120,-/ l 344,- Hotel LOHNI NGER-SCHOBER, Hipping 16, A-4880 St. Georgen im Attg., Tel. 00 43/ 76 67/ 83 43 ( Fax 00 43 / 76 67 / 83 43-15 oder 1 44) Fünf quadratische Hotel-Türme kennzeichnen den siegreichen Entwurf Foto: Wolfgang Weige 1. Preis - Auszug aus der Beurteilung des Preisgerichts Es wird als städtebauliche Grundkonzeption ein ungewöhnli- cher Hoteltyp vorgeschlagen, der sich feinfühlig in die Park- landschaft einfügt. Über einer erdgeschossigen, stark mit dem Park verknüpften Foyerlandschaft, erheben sich 5 Zimmerhäuser - von dem Verfasser Baumhäuser genannt -, die in Maßstab und Höhenentwicklung eine spannungsvolle Komposition mit dem denkmalgeschützten Kurhaus bilden. Der historische Bau wird ein Teil der Gesamtanlage und behält doch seine eigene I dentität und Bedeutung. Konzeptionell folgerichtig wird die Foyerhalle von Westen über dem Eingang des historischen Baues erschlossen und erstreckt sich über die gesamte Ausdehnung des Hotels unter vielfältiger Einbeziehung des Parkes. Die unterschiedlichen Nutzungen des Restaurants, Rezeption, Bar und Aufenthaltsbereiche sind erleb- nisreich angegliedert, ein Außenkontakt zum Park ist sowohl nach Norden als auch über eine vorgelagerte Terasse nach Süden gut ausgebildet. Die Erschließung des tieferliegenden Ballsaal-Foyers ist gut gelöst, wenn auch die Treppe zu knapp bemessen ist. Der Ballsaal ist größer als vom Raumprogramm vorgesehen. Die fünf Zimmer-Baum-Häuser sind trotz relativ aufwendiger Erschließung (5 Aufzüge) im angemessenen Maß zu bewirt- schaften und zeigen einen hohen „Wohnwert" der Zimmer, die alle direkten Bezug zum Park haben. Der Entwurf liegt in seinem Flächenanspruch, auch wenn er im Osten eine geringfügige Überschreitung aufweist, unter dem Mittel aller Arbeiten. Die Fassade selber spiegelt im Ansatz doch die Wahl von bedruckten Gläsern den leichten Charakter wider, bedingen jedoch eine sensible Ausbildung. I nsgesamt wird durch diesen Entwurf ein phantasievoller Beitrag zum Thema Hotelbau aufgezeigt, der die ortstypischen Situationen des Kurparkes aufgreift, sich in diesem Ort integriert und zudem einen unverwechselbaren Charakter aufweist.