des Lebens Ibli'erungene Form" Gerhard-Marcks-Ausstellung in Hamm

HAMMAGAZIN Und weiter geht's mit Dallas ... Wer mit gewohntem Griff dienstags das Erste Fernsehprogramm einschaltet, muß seit Anfang Dezember auf das hämische Lächeln des Dalls-Widerlings J.R. verzichten und mit dem breiten TV-Lä- cheln des Film-Schönlings „Magnum" vorliebnehmen. Gut (oder schlecht) ergeht es den englischen Bürgern unserer Stadt sowie zahlreichen deutschen Familien, die in Hamm das britische BFBS- Fernsehprogramm empfangen können. Hier wird dienstags um 19.50 Uhr die, berechtigterweise, umstrittene amerikanische Fami- lientragödie fortgesetzt. Der englische Fernsehsender kann zur Zeit nur im östlichen Stadt- gebiet empfangen werden. Das Bild erhält man auf jedem normalen TV-Gerät bei einem leichten Verstellen des ZDF-Kanals. Nur der Tonempfang bereitet Schwierigkeiten. Deutsche Geräte benötigen einen zusätzlichen Decoder, der in Fachwerkstätten preiswert ein- gebaut werden kann. Für nur etwa 100 DM erhält man schließlich ein viertes Programm. Natürlich ist es erforderlich, der englischen Sprache mächtig zu sein, um die „British Forces Broadcasting Corporation" verstehen zu können. Aber gerade deshalb befürworten viele Hammer Lehrer und Eltern den BFBS-Empfang: Durch spannende Krimis, Nach- richtensendungen, Quiz-Folgen und Jugendprogramme kann viel vom englischen und amerikanischen Sprachschatz erlernt oder aufgefrischt werden. Die täglichen Nachrichten kommen direkt von BBC London. Inter- essant sind hier besonders Informationen über deutsche Gescheh- nisse, weil sie von „außenstehenden" Reportern kommentiert werden. Auch Nachrichten über die Europäische Gemeinschaft klingen bei der BBC meistens ganz anders als bei unseren Sende- anstalten. Im übrigen strahlt das englische Programm momentan viele bekannte Serien im Original-Ton aus: Magnum, Die Füchse, Auf die sanfte Tour sowie die erwähnte Texasöl-Schnulze. HHM HAMMAGAZIN Die Stadtillustrierte für Hamm Hammagazin erscheint im HAMMEDIA-Verlag Reimann GmbH & Co., Hamm Herausgeber: Verkehrsverein Hamm e.V. Vorsitzender Jurgen Graef Redaktion: Hubert Menze Verlagsanschrift: HAMMEDIA-Verlag Reimann GmbH & Co. Postfach 2209, 4700 Hamm 1 Telefon (02381) 22081 Anzeigenleitung: Doris Schnitker Telefon (02381) 75283 Fotos: Göbel /Presseamt, G. Thomas, F. Ziemke, Menze Titelbild: Göbel Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bis Mitte Februar 1985 zeigt die Galerie Kley eine beeindruckende Retro- spektive auf das reiche Lebenswerk von Gerhard Marcks. Die Ausstellung ist ein kulturell bedeutsames Ereignis far Hamm. Far die Zukunft sind Initiativen dieser Art wünschenswert. Die Themen 4 6 8 10 Theater und Konzerte Hammer Splitter: Tea-Time mit Desirbe Mit 5 Mark sind Sie dabei: Acht Stunden Rockmusik aus Hamm Anruf genügt Buchtip des Monats „... dem Chaos des Lebens abgerungene Form" — zur Gerhard-Marcks-Ausstellung in Hamm Mit dem „Fliegenden Hammer" nach Nürnberg Arbeitsamt Hamm: Neues Berufsinformationszentrum Amnesty-International-Seminar: „Wer Folter duldet, foltert mit!" 18 Aus redaktionellen Gründen kann die Vorstel- lung der Bezirksvorsteher erst in der Februar- Ausgabe veröffentlicht werden. 14 11 17 Superifischmk ahoi' Der Super-Fischmäc ist der Gröffte! Eine Superportion ausgesuchtes, grätenfreies Filet vom Kabeljau in einem spezialgedämpften Brötchen, garniert mit raffinierter Tartarsauce und einer Scheibe goldgelbem Chesterkäse. Nicht nur Seebären und Meerjungfrauen sind begeistert, auch Landratten können da nicht widerstehen. Den Super-Fischmäc gibt's jetzt in Ihrem McDonald's F.‘ *AnneIn Sie ihn! Jetzt 50% mehr Fisch auf den Tisch. Nur DM 3,40 4zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 14, Geöffnet: Mo. - Do. von 9.00 - 23.00 Uhr Fr./Sa. u. vor Feiertagen von 9.00 - 1.00 Uhr So. u. Feiert. von 11.00 -23.00 Uhr 4700 Hamm — Fußgängerzone Weststr. 38 /40 • 'St • 0 23 81 /1 23 67 McDonald's • I Das etwas andere Restaurant 111. 3

Der Deutsche Diabetiker-Bund informiert: Liebe Diabetiker, liebe Angehörige, Sie wissen sicherlich selbst am besten, wieviel kleine und große Probleme die Zucker- krankheit für jeden von uns mit sich bringt. Nicht nur im privaten, familiären Bereich wirkt sich der Diabetes lebens- verändernd aus. Auch im Beruf, in der Schule und in anderen gesellschaftlichen Sphären bedeutet die Erkrankung einen tiefen Einschnitt. Den ärztli- chen Anweisungen und den vielen Regeln, die unser Leben fortan bestimmen sollen, steht man zumeist recht ratlos ge- genüber, und weit und breit ist keine Hilfe in Sicht — man fühlt sich sehr schnell mit der Krank- heit allein gelassen. Doch Sie sind fürwahr nicht allein: 2 bis 3 Prozent der Ge- samtbevölkerung teilen Ihr Schicksal — und seit vielen Jahren gibt es den „Deutschen Diabetiker-Bund" e.V. Diese Selbsthilf-Organisation von Laien arbeitet für Sie, ehren- amtlich und unentgeltlich. Wir beraten Sie in allen Pro- blembereichen des Diabetes. Ärzte, Diätassistentinnen und andere medizinische Hilfsberu- Ausstellung „Flucht und Vertreibung" Der Flucht und Vertreibung vor 40 Jahren, als am Ende des Zweiten Weltkrieges Millionen von Menschen die ehemals deutschen Ostgebiete verlas- sen mußten, wird in diesem Jahr das Westpreußische Lan- desmuseum im Drostenhof in Münster-Wolbeck in einer großen Ausstellung gedenken. Die Ausstellung unter dem Titel „Flucht und Vertreibung" wird von Ende April bis Ende Sep- tember 1985 zu sehen sein. Neben der ständigen Ausstel- lung „Westpreußen — Ge- schichte, Land und Menschen" ist für die Zeit vom 12. Januar bis 21. April 1985 ferner eine Hans-Born-Gedächtnisausstel- lung vorgesehen. Aquarelle, Öl- gemälde und Zeichnungen des 1910 im Kreis Marienwerderge- borenen und 1983 in Münster verstorbenen Malers werden zu sehen sein. Feiern fe stehen uns zur Seite. Wir ver- anstalten Vortrags- und Schu- lungsabende, treffen uns zu regelmäßigen Stammtischen, führen Wochenendfreizeiten, und Wandertage, Fahrten durch. Unser Ver- bandsrundschreiben informiert Sie über aktuelle Entwicklun- gen in der Diabetes-Therapie und gibt gute Tips für das Leben mit der Zuckerkrankheit. Wunschziel unserer Bemühun- gen ist ein lebendiger, ernst-un- terhaltsamer Erfahrungsaus- tausch mit möglichst vielen unserer Leidensgenossen, auch mit Ihnen. Wir möchten gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen — dazu brauchen wir Uwe Bereitschaft. Kontaktmöglichkeiten in Hamm: Gesprächskreis Eltern dia- betischer Kinder, jeden 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr in der AWO, Ostenwall 40, 4700 Hamm 1. Diabetiker-Stammtisch, jeden 4. Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr im CVJM-Haus, Ostenwall 79, 4700 Hamm 1. Insuliner-Stammtisch (ju- gendliche Diabetiker), montags in der „Quelle", um ca. 20 Uhr, Weststr. (Fußgängerzone). Info über Bezirksverband Ruhr-Ost — Geschäftsstelle Hangeneystraße 117, 4600 Dortmund 70, Telefon 02 31/ 67 71 73 — oder Ute Quellen- berg, Hamm, Telefon 0 23 81 / 8 65 97. Tea-time mit Desir6e Erinnern Sie sich noch an Fichtelmanns Zelt? Viele Ham- mer hatten darin oder davor ihren Stammplatz während der mittlerweile verblühten Landesgartenschau. Bei — manchmal — sommerlichen Temperaturen saß man im Biergarten an adretten weißen Tischchen, um zu sehen und gesehen zu werden. Was in Berlin der Kudamm, in Düssel- dorf die Kö — in Hamm war es Fichtelmanns Zeltplatz. Ich liebe diese verträumten autowaschfreien Sommer- samstagnachmittage. Es war Ende Mai. Das „Elefantenkon- zert" des Kölner Senders war eben in der Waschkaue aufge- zeichnet worden, und die Mit- wirkenden, Musiker, Modera- toren und Techniker fanden sich zu Tee, Kaffee oder Pils- chen — je nach Geschmack — vor Fichtelmanns Zelt ein. Kurz gesagt: es war wieder einmal viel los, und es gab viel Interessantes zu hören und zu sehen. Besondere Beachtung fand dabei eine junge weibli- che Schönheit mit großer Sonnenbrille, verwaschener Jeans-Röhre, flotter Haar- tracht und niedlichen Ge- sichtszügen. Eine WDR-Vo- lontärin aus Georg Bosserts Radio-Team? Ich fragte sie danach, mutig. Sie verneinte, verstört. Damit war dann das Gespräch auch so ziemlich beendet, nicht aber mein Interesse. Nun, schon wenig später wurde die brennende Neu- gierde gestillt. Joshard Daus wußte väterlich zu erläutern: „Ach, die kannten Sie nicht? Das war doch Desir6e Nos- busch. Der Georg Bossert ist ihr Manager." Was in Berlin der Kudamm... 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HANMAGAZIN „Westfälische Geschichte" ein umfassendes Nachschlagewerk Haben Sie Fragen zur Politik und Kultur, zur Wirtschaftsent- wicklung oder zum Schulwesen Westfalens? Möchten Sie mehr wissen über die Entwicklung und Bedeutung Hamms oder anderer Städte in den vergan- genen Jahrhunderten? Für alle interessierten Leser gibt es Ant- worten auf diese und andere Fragen in der „Westfälischen Geschichte", herausgegeben von Wilhelm Kohl. Mit dem Er- scheinen des dritten Text- sowie eines Registerbandes, die am 11. Dezember im Haus Vorschulze vorgestellt wurden, ist dieses umfassende Werk jetzt abgeschlossen. Die beiden ersten Textbände, die bereits 1983 erschienen und damals ebenfalls in Hamm vorgestellt worden waren, beschäftigten sich mit den Themen „Von den Anfängen bis zum Ende des alten Reiches (Band 1) und „Politik und Kultur" (Band 2). Der dritte Band schließlich steht unter dem Motto „Wirt- schaft und Gesellschaft. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Entwicklung Westfalens vom Agrarland zur reinen Indu- strielandschaft. Damit wird dieser Band auch in der Gegen- wart besonders aktuell, denn er berührt die heutigen Struktur- probleme eines Landes, das durch die Spezialisierung auf die Schwerindustrie in die Krise geraten ist. Vervollständigt wird der dritte Band durch eine Dar- stellung der Bildungs- und Schulgeschichte Westfalens. Da die Themen Wirtschaft und Bildung mit diesem Werk zum ersten Mal umfassend vorlie- gen, wird auch klar, warum der dritte Band nicht, wie ursprüng- lich vorgesehen, gemeinsam mit den ersten beiden erschie- nen ist. Zu viele Statistiken und Tabellen mußten ausgewertet werden und verzögerten nicht nur das Erscheinungsdatum, sondern vergrößerten auch den ursprünglich vorgesehenen Umfang des Bandes. Dank der finanziellen Unterstützung des Landschaftsverbandes konnte der Preis aber dennoch in Grenzen gehalten werden. 88 DM kostet das 645 Seiten um- fassende Werk. Die Aufgabe, westfälische Geschichte ge- nauestens darzustellen, konnte natürlich nicht von einer Person allein wahrgenommen werden. Professor Wilhelm Kohl hat zu diesem Zweck die Hilfe zahlreicher fachkundi- ger Historiker in Anspruch genommen, von denen ein Großteil an der Universität Münster beschäftigt ist. Seine Aufgabe bestand darin, aus den einzelnen Aufsätzen ein homo- genes Ganzes entstehen zu lassen und, was ihm besonders wichtig war, die Lesbarkeit des Werkes zu garantieren, um einen möglichst großen Leser- kreis ansprechen zu können. Das als Extraband erschienene Register soll die Suche nach bestimmten Themen und Daten erleichtern. Professor Kohl hat ihn in dreiwöchiger Arbeit ge- meinsam mit seiner Frau zu- sammengestellt. Die Stadt Hamm nimmt in diesem Regi- sterstand übrigens immerhin zwei Spalten ein. Vollendet wird die „Westfälische Geschichte" durch einen bereits 1982 er- schienenen Bild- und Doku- mentarband. 1017 Abbildungen mit erklärenden Texten ermög- lichen einen Vogelflug über die Geschichte und sollen, so Pro- fessor Kohl, eventuell zu einem „Spaziergang durch die Ge- schichte" einladen. Fünf Holzschnitte von Heinrich Siepmann Interessante Stiftung für das Städtische Gustav-Lübcke-Museum Hamm Die Anfangszeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist weithin aus unserem Be- wußtsein entschwunden. Der Wohlstand der folgenden Jahre, die Bereitwilligkeit des Menschen, Unerfreuliches zu verdrängen, sowie der lange Zeitraum, der verstrichen ist, haben für ein gründliches Ver- gessen gesorgt. Inzwischen sind Bemühungen spürbar, diese Zeit sowie die 50er Jahre aufzuarbeiten. Der Neubeginn nach dem Kriege hat in der Kunst des Industrie- gebietes zu bedeutsamen Gründungen geführt, unter denen die des „Jungen Westen" die wichtigste ist. Heinrich Siepmann gehört zu den Grün- dungsmitgliedern. Das Städti- sche Gustav-Lübcke-Museum hat ihm im vorigen Jahr eine umfassende Retrospetiv-Aus- stellung gewidmet. Es gelang nunmehr, fünf Holzschnitte von ihm zu erwerben, die der unmit- telbaren Nachkriegszeit ent- stammen. Die Blätter kommen als Spende der Stadtwerke Hamm GmbH, denen unser herzlicher Dank gilt, in den Besitz des Museums. 1946 Die Themen sind zum Teil dem Zeiterlebnis jener Jahre verpflichtet. schnitt Siepmann das Blatt „Masken mit Tod". Er konfrontiert uns mit einer doppelten Ablösung der menschlichen Existenz von der Realität. Die Maske, dieses alte Symbol für Schein und Ver- wandlung, für Spiel und Gaukelei, aber auch für Verheh- lung, Doppelbödigkeit und ver- steckte Tragik, wird dem To- tenkopf gegenübergestellt, der dieser Fassadenwelt noch einmal ein gesteigertes Element der existentiellen Bedrohung hinzugesellt. Es ist verständ- lich, daß dieses Thema unmit- telbar nach Kriegsende für den Künstler symbolhafte Bedeu- tung gewann für eine Situa- tion der zusammengestürzten Fassaden. Die Fassaden selbst finden wir auf dem Blatt „In den Trümmern", ebenfalls aus dem Jahre 1946. Die Darstellung der Ruinen mit der im Vordergrund sitzenden Frau und dem Mond über der ausweglos erschei- nenden Szenerie bedarf keiner Erklärung. Es ist die Situation, die wir in der Literatur und den Filmen jener Jahre angedeutet finden. Es sei nur an die-frühen Romane von Heinrich Böll erinnert. Die unmittelbar betrof- fene Generation suchte des Grauenvollen Herr zu werden, indem sie es präzise beschrieb. In der Gestaltung wurde das Ge- schehen wie in einem abschlie- ßenden Resümee in eine Form gebannt, die zugleich Bericht und Bewältigung ist. Bald danach, 1949, schnitt Siepmann ein gegenstandsfrei- es Blatt. Hier ist der Neubeginn fixiert, der der künftigen Ent- wicklung die Wege wies. Die Entwicklung der 50er Jahre führte über spätexpressionisti- sche und konstruktive Phasen zu seiner Ungegenständlich- keit, die etwa seit 1955 in der informellen Malerei gipfelte. Auch dies ist als „Bewältigung" zu verstehen, nämlich als ein Wiederanknüpfen an eine 1933 abgerissene Tradition, die nicht organisch zu Ende führen konnte. Siepmanns Holzschnitt Ist ein frühes Beispiel dieser ge- genstandsfreien Kunst und somit ein wichtiges Blatt in unserer graphischen Samm- lung. Insgesamt stellen die- se Neuerwerbungen höchst willkommene Bereicherungen dar: nicht nur als bedeutende Kunstwerke, sondern auch als Marksteine einer geschichtli- chen Situation, die im Kunst- werk Ausdruck und Deutung fand. Hans Wille 9

HANMAGAZIN dem Chaos des Lebens 11 U abgerungene Form" Zur Gerhard-Marcks-Ausstellung in der Galerie Kley Einen ganzen Sommer lang hatten wir die Dame „Agina" in unserer Stadt zu Gast. Im Skulp- turgarten des Maximilianpar- kes war die 1966 entstandene Bronzeplastik (zwei Meter lang, ein Meter hoch) von Gerhard Marcks durch Vermittlung von Werner Kley aus dem Nachlaß des Künstlers in Hamm zu sehen. Und es gibt ernsthafte Bemühungen, diese bedeuten- de Skulptur für das Hammer Gustav-Lübcke-Museum zu erwerben. Zweifelsfrei wäre dieses imposante Werk eine sehr bedeutsame Neuerwer- bung für das Haus ebenso wie für das an vergleichbaren Objekten eher arme Hammer Straßenbild. Im Umfeld des neuen Museums wäre dieses Kunstwerk ein anderer Hinweis auf die bemerkenswerten Bestände des Städtischen Museums, und die Stadt hätte Anteil am großen Werk des Bildhauers und Holzstechers Entwurf zum Orpheus 9 Selbstbildnis Gefesselter Prometheus, 1948 11

HAMMAGAZIN „Totenklage" als 30 Jahre seines Lebens in Köln zu Hause gewesen ist. Er bekannte dazu 1979: „Ich bin, wie ihr wißt, Berliner, aber ich lege kein Gewicht darauf, Berliner Künstler zu sein — dafür habe ich mich zuviel in der Welt umgesehen. Die Heimat des Künstlers ist sein Atelier, wo er auch stehe. Um der Welt zu dienen, dazu braucht er Ruhe für die Arbeit. Diese beiden, Raum und Ruhe, hat mir die Stadt Köln seit 30 Jahren gewährt, und so bin ich Kölner geworden." Thematisch hat sich Gerhard Marcks immer wieder mit dem Menschen beschäftigt. Seine Werke finden sich in zahlrei- chen Städten unserer ge- samten Republik. Sein Name wird allüberall in einem Zug genannt mit Barlach und Lehm- bruck. Gropius berief ihn als Meister an das Bauhaus nach Weimar. Mit der NS-Zeit kam über ihn das Schicksal der Verfolgung als „entarteter Künstler". Große Teile seines frühen Werkes wurden damals zerstört. In der Kunstlandschaft in Deutschland nach 1945 ist Gerhard Marcks ein unüber- sehbarer, mit großer Schaffens- kraft begabter Bildhauer, Holz- schneider, Zeichner und Gra- phiker. An der Fassade der Ka- tharinenkirche in Lübeck hat er das begonnene Werk Barlachs fortgesetzt, seine monumenta- len Bronzekirchentüren, bei- spielsweise in Hannover oder Bielefeld oder Soest, stehen in der großen Tradition vergleich- barer Arbeiten aus vielen Jahr- hunderten. Mit den Portraits von Heuß und Adenauer hat sich Marcks aber auch den Gründervätern unseres Ge- meinwesens gewidmet und sich mit ihrem Wollen identifi- ziert. Das Werk von Gerhard Marcks zu beschreiben, wird heute nur schwerlich gelingen können. Die Vielfalt und die große Verbreitung seiner Arbeiten wird es unmöglich machen, die Summe seines Schaffens an einem Ort zusam- menzuführen. Der Ausstellung in der Galerie Kley kommt es zu, den Betrachter an das große Werk heranzuführen. Die Re- trospektive ist ein kulturell be- deutsames Ereignis in unserer Stadt. Man wünscht sich auch für die Zukunft Initiativen dieser Art. Fred G. Rausch Galerie Kley, Werler Straße 304, Telefon 02381 /5483. Öff- nungszeiten: Mo-Fr 10.00-18.30 Uhr, samstags 10.00-14.00 Uhr, sonntags 10.00-12.00 Uhr. Bildnis Theodor Heuss 13

HAMV1AGAZIN vier Azubis an diesem Projekt. Die Baupläne wurden intensiv studiert, oft mußte das große Vorbild in der „Lokomotiven- Garage" Modell stehen. Mehr als 27000 Arbeitsstun- den investierten die fleißigen Bastler in das glasfaserver- stärkte Kunststoffgehäuse mit Messing-Unterbau. 20000 Nie- ten mußten genau plaziert und 2000 Schräubchen sowie 800 Muttern fixiert werden. Beim Blick durch die kleinen Fenster- chen wird die Liebe zum Detail erst recht deutlich. Beispiels- weise fotografierte man die gro- ßen Armaturen im Lok-Führer- stand ab und brachte sie in ent- sprechender Verkleinerung im Modell an. Anfang Dezember '84 brach- ten Meister Mielewski und eini- ge der Azubis die rund zwei Me- ter lange Lok nach Nurnberg. wobei sie auch-dem berühmten Christkindl-Markt einen Be- such abstatteten. Der „Fliegen- de Hammer.' wird nun in die- sem Jahr im Deutschen Ver- kehrsmuseum im Rahmen ei- ner großen Jubiläumsausstel- lung zu sehen sein. Die erfolgreiche Ausbil- dungsarbeit des Hammer Be- triebswerkes war erst vor gut ei- nem Jahr vom damaligen Bun- despräsidenten Carstens ge- würdigt worden. 187 junge Leu- te absolvieren hier eine solide Lehre, wie Ausbildungsleiter Asshoff stolz berichten kann. Selbst aus Lippstadt, Mun- ster und Bielefeld kommen Be- werbungen für die gewerblich- technische Ausbildung zum Maschinenschlosser und Elek- troanlageninstallateur/Energie- anlagenelektroniker. HAM Für Sie gelesen: Jahrbuch Westfalen '85 Rechtzeitig zum Jahreswech- sel erschien bei Aschendorff (Munster) das „Jahrbuch West- falen '85", herausgegeben vom Westfälischen Heimatbund. Wer volkstümliche Geschicht- chen, ländliche Weisheiten oder gar hausbackene Plaude- reien durch die Historie be- fürchtet, kann sich sehr ange- nehm überraschen lassen. Ar- beiten von mehr als 60 Autoren unseres Raumes und Bilder zahlreicher Top-Fotografen, liebevoll ausgewählt, ergeben eine beachtliche Symbiose. sein. Der Band tritt den Be- weis an. Spots beleuchten hi- storische Mosaiksteinchen und hinterlassen ein vielfältiges Westfalen-Bild. Zu den Themen zählen der industrielle Aufstieg, die Nachkriegszeit, Sprachbe- trachtungen, das Landleben, Siedlungsgeschichte ... um nur eine kleine Auswahl zu erwäh- nen. Ebensowenig provinziell ist die prächtige Ausstattung des Jahrbuches. Das Layout, die grafische Aufmachung, ist ge- lungen. Besondere Erwähnung Natürlich finden sich hier auch plattdeutsche „Dönekes" aus Sauer- wie Münsterland, die sprachlich und inhaltlich für junge Leute aus der Stadt nicht greifbar sind. Vordergründig ist das Jahrbuch in seinem 39. Jahrgang jedoch ein Spiegel unseres heterogenen Lebens-. Kultur- und Schaffensraumes. Prosa und Gedichte präsentie- ren das historische und das mo- derne Leben in unserem Landes- teil. Die Geschichte des geo- graphisch begrenzten Rau- mes, der eigenen Nachbar- schaft, muß nicht langweilig verdient der farbige Sonderteil „Bauerngärten in Westfalen- mit bezaubernden Fotos und Tips zur eigenen Beetgestal- tung. Eindrucksvoll ist auch das beigefügte. handliche Kalen- der-Heftchen für 1985, in dem Zeitungsdokumente von vor 40 Jahren an das wiederbeginnen- de Leben unter der englischen Militärregierung durch das Jahr begleiten. Jahrbuch Westfalen '85, Aschendorff, Munster 1984, 15 DM, Bezug Ober jede Buch- handlung. Über 50 Jahre HOTEL RESTAURANT CAFE BREUER Ostenallee 95 (gegenuber dem Kurpark) Ruf (02381) 8 4001 Familienfeiern — Tagungen und sonstige Festlichkeiten bis 40 Personen 15 Mädchen sind an den Drehbänken der Bundesbahn-Lehrwerkstatt längst kein ungewöhnliches Bild mehr. MaXidehalkieiffew aceamm Bahnhofsstuben Konferenzzimmer Tagungsräume Täglich geöffnet von 7.00 Uhr früh bis 23.00 Uhr nachts.

Neues Berufsinformationszentrum des Arbeitsamtes Hamm In dem neuen Dienstgebäude des Arbeitsamtes Hamm, Bis- marckstraße 1, befindet sich ei- ne neue Abteilung des Arbeits- amtes, das Berufsinformations- zentrum, kurz BIZ genannt. Durch zahlreiche Informatio- nen will man hier Jugendlichen, die eine berufliche Entschei- dung fällen müssen, Hilfestel- lung geben. Dabei werden auch moderne Medien genutzt. So stehen dem interessierten Be- sucher über 300 Videofilme mit Erklärungen zu verschiedenen Berufen zur Verfügung. Dar- Ober hinaus geben rund 700 In- formationsmappen Auskunft über betriebliche Ausbildungs- berufe, Beamtenausbildungs- gänge sowie Fach- bzw. Hoch- schulberufe. Hundert weitere Mappen informieren über Son- derthemen des Arbeitsmarktes und des Bildungswesens. Zu den bereits erwähnten Videofil- men über Einzelberufe kom- men noch 73 Diaserien, 60 Ton- cassetten über Hochschulberu- fe sowie 50 Filme, die gleich mehrere Berufe eines Berufs- zweiges vorstellen. Diese reich- haltige Palette ermöglicht es dem Arbeitsamt sicherlich, den Jugendlichen bei der so wichti- gen Berufsentscheidung eine bessere Hilfestellung zu geben. So wußte Wilhelm Bruns, Leiter des Arbeitsamtes Hamm, auch von guten Erfahrungen mit den ersten Besuchergruppen des BIZ zu berichten, bei denen man auf großes Interesse ge- stoßen sei. Um auf das BIZ auf- merksam zu machen, ist eine Versammlung mit den Leitern aller Schulen Hamms und des Kreises Unna geplant. Die Be- rufsberatungen in den Schulen finden weiterhin statt. Auch hier sollen die Berufsberater die Schüler zu Besuchen im BIZ einladen. Einzelpersonen kön- nen sich dann ohne vorherige Anmeldung im BIZ informieren lassen. Bei größeren Gruppen ist eine Anmeldung jedoch not- wendig, da man zu großen An- drang vermeiden will, um eine Betreuung der Gruppen durch Mitarbeiter des Arbeitsamtes zu garantieren (Tel. 02381 /100206). Zu diesem Zweck steht auch ein Gruppenraum zur Verfü- gung, in dem die Benutzer mit dem Aufbau des BIZ vertraut gemacht werden sollen, damit sie alle ihnen offenstehenden lnformationsmöglichkeiten ent- sprechend gut nutzen können. Das BIZ ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Moderne Medien helfen bei der gezielten Berufsberatung. HANMAGAZIN 'BO iVildlioborq, Die fünfte Jahreszeit: Eine Kur bei uns! Kur + Einkehr = 4780 Bad Waldliesborn, '4' (02941) 800234 Zigarren WELLENBERG Hamm, Weststraße 45 direkt neben Cit -Schuhe Pfeifen, Feuerzeuge Geschenke für den Raucher Havana, Jamaica, Honduras, Importe Mit einem schnittigen Schnitt schnittig frisiert! Perücken, Haarteile, Toupets Salon Figaro Inh. W. u. R. Schmitz 4700 Hamm, Werler Straße 9 Telefon 221 26 Das Gebäude an der Ecke Bis- marck- /Werler Straße. Montag und Donnerstag Dienstag Freitag 8.00-12.00 Uhr 13.00-15.30 Uhr 8.00-12.00 Uhr 13.00-17.00 Uhr 8.00-12.00 Uhr Frank Ziemke Das Programm für jeden Anspruch. Gestetner u. Rex-Rotary Vertragshändler Verkauf - Leasing - Service Beim Groß Plan Kopien 66 REPRO re Farbkopier - Service azumge Hohe Str. 19 - Seit 1980 in Hamm 17

Erdgas kann viel. Zum Beispiel angenehme Winne spenden und trotzdem Energie sparen. 1 I II I 14....," p S ›- >-, )-. ; Erdgas ist schon von Natur aus eine Spar-Energie. Im Vergleich zu allen anderen Energieträgern hat es einen einmaligen Vorteil: während feste und flüssige Brenn- stoffe für die Verbrennung erst in gasförmigen Zustand umgewandelt werden müssen, gibt das Erdgas seine Wärme direkt ab. Der Erdgasverbraucher hat des- halb mehr von seiner Energie. Das bedeutet: hohe Wirtschaftlichkeit. Hinzu kommt, daß sich die Erdgasflamme dem Wärmebedarf exakt anpaßt. Moderne Gasgeräte erzeugen ein Maximum an nutzbarer Wärme und verbrauchen nur so viel Energie, wie für die Wärmeversorgung unbedingt erforderlich ist. Wer Energie sparen will, ist mit Erdgas gut bedient. Erdgas - Wärme nach Maß STADTWERKE HAMM GMBH Die Fachleute für Ihre Energieversorgung